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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine faseroptische Sensorvorrichtung,
die eine Lichtleitfaser mit an einem ersten Ende angekoppelter Lichtquelle sowie
einen an die Lichtleitfaser an einem zweiten Ende angekoppelten
Lichtdetektor, sowie Mittel zu Erkennen einer Deformation auf Basis
einer Änderung
der Intensität
des durch die Lichtleitfaser empfangenen Lichts umfasst.
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Derartige
faseroptische Sensorvorrichtungen sind beispielsweise aus der
WO 94/29671 A1 bekannt.
Sie werden heute gleichermaßen
für langsam, wie
auch schnell ablaufende Biege- oder
Verformungsvorgänge
eingesetzt und finden daher auch im modernen Personenkraftfahrzeugbau
Anwendung. So wird beispielsweise eine schnelle Detektion eines Zusammenstoßes eines
Kraftfahrzeuges mit einem Fußgänger oder
Fahrradfahrer durch derartige Sensoren zur Einleitung so genannter
aktiver Sicherheitsmaßnahmen,
wie beispielsweise einem durch pyrotechnische Elemente oder einen
elektrischen Antrieb hervorgerufenen Schrägstellen einer Motorhaube,
ausgeführt.
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Ohne
Beschränkung
ihres Einsatzfeldes wird die vorliegende Erfindung nachfolgend unter
Bezugnahme auf den Automobilsektor dargestellt. Der Automobil- und
Kraftfahrzeugbereich ist aufgrund der hohen Systemanforderungen
bei gleichzeitig hohem Kostendruck durch die hohen Absatzzahlen
ein wirtschaftlich sehr bedeutender Anwendungsbereich. Alternative
Einsatzfelder in der Flugzeugtechnik oder aber auch in der Architektur
und Ähnliches
werden grundsätzlich
nicht ausgeschlossen.
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Faseroptische
Sensorvorrichtungen der genannten Art weisen als Lichtquelle regelmäßig Leuchtdioden
auf, die an eine i. d. R. unter 2 m lange Lichtleitfaser in Form
einer optischen Kunststofffaser bzw. Polymer optical fiber, kurz
POF, angeschlossen ist. Im Anschlussbereich zwischen der optischen
Faser und der Lichtquelle kann auch eine kurze Anschlussleitung
bzw. eine pig-tail-Faser angeordnet sein. Aufgrund von Bauteilstreuungen
hat sich bereits in Kleinserienfertigungen herausgestellt, dass die
Sensorvorrichtungen hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit und der in
der Lichtleitfaser herrschenden Dämpfung bzw. Lichtübertragungsrate
soweit voneinander abweichen, dass diese optischen Sensorvorrichtungen
nach ihrer Fertigstellung jeweils noch mal einen separaten Eichungsprozess
unterzogen werden mussten, um im Einsatz miteinander vergleichbare
Ergebnisse liefern zu können.
In einer Großserienfertigung
wäre dann
auch mindestens beim Wechsel einer Komponente der faseroptischen Sensorvorrichtung
durch eine andere Bauform oder ein anderes Modell derselben Komponente
eine solche Nacheichung des zusammengebauten Sensors mit einem entsprechenden
Kosten- und Zeitaufwand durchzuführen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine faseroptische
Sensorvorrichtung der genannten Art unter Verwendung kostengünstiger
Einzelbauelemente und preiswerter Fertigung weiterzubilden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Weitere
vorteilhafte Merkmale von Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß zeichnet
sich eine optische Sensorvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
aus, dass an oder in der Lichtleitfaser ein Modenfilterbauteil und/oder
ein Modenmischer zur Erzeugung entweder eines Modengleichgewichts (EMD)
oder einer gleichmäßigen Leistungsverteilung in
der Faser angeordnet sind. Vorteilhafterweise sind damit preiswerte
Bauteile und austauschbare Typen opto-elektrischer Elemente in einem
stabilen Messverfahren großer
Toleranzbreite einsetzbar, ohne dass die Vorrichtung eingemessen
oder geeicht werden müsste.
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Ausgangspunkt
der vorliegenden Erfindung ist die Erkenntnis, dass faser-optische
Sensorvorrichtungen der eingangs genannten Art hinsichtlich ihrer
Eigenschaften in starkem Maße
abhängig
von einer jeweiligen Lichteinkopplung sind. Maßgeblich für die Lichteinkopplung ist
nicht nur die Art des verwendeten Licht aussendenden Bauteils, hier
kann eine normale Leuchtdiode, oder aber eine Leuchtdiode mit integrierter
Linse zum Einsatz kommen, sondern auch ein Abstand zwischen einem
ersten Ende der Faser und der Leuchtdiode sowie einem Winkelversatz
zwischen den optischen Achsen der Lichtquelle und der Lichtleitfaser.
Während
Laser-Dioden aus Kostengründen
gleich außer
Acht gelassen werden und Leuchtdioden mit integrierter Linse auch
aufgrund des geringfügig
höheren
Preises in der Praxis der vorliegenden Anwendung in einem faseroptischen
Sensor nur ausnahmsweise zum Einsatz kommen, sind im Wesentlichen
die folgenden Faktoren für
die messtechnischen Eigenschaften eines faseroptischen Sensors mit
einer Kunststoff-Multimode-Faser maßgeblich, die Verluste aufgrund
von Toleranzen in den Verbindungstechniken darstellen:
Winkelversatz
Achsversatz
Stirnflächenabstand
Endflächenqualität der Lichtleitfaser.
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Winkelversatz,
Achsversatz und deren Änderungen
sowie Variationen bezüglich
des Abstandes der Stirnflächen
sind Fehlerquellen, die auch in einer Großserienfertigung nicht hinreichend
ausgeschlossen oder eingegrenzt werden können. Hinzu kommen die bei
preiswerten Lichtleitfasern häufigen Parameterschwankungen
und die Tatsache, dass eine Stirn- bzw. Endfläche, an der das Licht der Lichtquelle
eingekoppelt werden soll, an einem preiswerten Lichtleitfaserelement
schon aus Kostengründen nie
optimal vorbereitet sein wird. Auch unter Verwendung von Leuchtdioden
mit so genannten Pig-tail-Faserstücken werden die vorstehend
genannten Probleme einer reproduzierbaren Lichteinkopplung nur auf
eine zweite Koppelstelle bei höheren
Kosten verlagert, bleiben jedoch im Prinzip un verändert bestehen.
Durch eine erfindungsgemäße Erweiterung
wird nun auf zwei unterschiedlichen und auch miteinander kombinierbaren
Ansätzen
die Strahlungscharakteristik unabhängig von der Lichtquelle und
deren Einkopplung in die Lichtleitfaser gemacht. Dies wird einerseits
durch eine Modensättigung,
andererseits durch eine Energiegleichverteilung innerhalb der Lichtleitfaser
erzielt, wie nachfolgend noch anhand von Messkurven eines Ausführungsbeispiels
dargestellt wird. Damit ist vorteilhafterweise sichergestellt, dass
nur eine grundsätzliche
Kalibrierung für
eine Bauart eines optischen Pfades in Form der Lichtleitfaser mit
Umlenkung und Sensierung durchzuführen ist. Es muss keine wiederholte
Kalibrierung an der fertig verbauten Vorrichtung erfolgen.
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Eine
Versorgung eines Lichtwellenleiters mit Licht aus einer Leuchtdiode
bewirkt regelmäßig eine Multi-Mode-Anregung.
Es ist bekannt, dass nicht alle Moden die gleiche Lichtenergie transportieren,
einige Moden das Licht effizienter als andere Moden transportieren,
einige potentielle Moden gar kein Licht transportieren und dass
schließlich
ein Energietransfer zwischen Moden stattfindet, also Lichtenergie
den Mode wechselt. Damit ändern
sich eine Moden-Zusammensetzung bzw. die Zustände der Moden innerhalb eines
Lichtwellenleiters durch Übertragung
von Energie von einem Mode auf einen anderen Mode beständig. Dieser
Wechsel der Zustände
der Moden hält
in einem Lichtleitersystem nur so lange an, bis der Zustand des
Modengleichgewichts, englisch Equilibrium Mode Distribution, abgekürzt als
EMD, erreicht ist.
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Vorzugsweise
ist die Einrichtung in Laufrichtung des durch die Lichtleitfaser
ausgesandten Lichtes gesehen vor Erreichen einer sensitiven Zone
bzw. Messzone an oder in der Lichtleitfaser angeordnet. In bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung ist die Einrichtung nahe dem Ankoppelbereich zwischen Lichtquelle
und Lichtleitfaser angeordnet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die faseroptische Sensorvorrichtung eine Steckverbindung
mindestens zwischen Lichtquelle und Lichtleitfaser auf, vorzugsweise
ist die Lichtleitfaser an beiden Enden über einen Stecker mit den opto-elektrischen
Wandlern in Form einer LED und eines Photodetektors mit zugehöriger Elektronik
verbunden. So wird eine separate Fertigung und Lieferung einer Elektronikbox
und einer Lichtleitfaser sowie ein getrennter Einbau an einem Kraftfahrzeug
mit abschließender
Verbindung zu einer einsatzbereiten faseroptischen Sensorvorrichtung
ermöglicht.
Gerade weil aus dem Bereich der üblicherweise
nur für
datentechnische Anwendungen eingesetzten Steckverbindungen, z. B. LAN-Stecker,
die vorstehend genannten Parameterabweichungen in einer Ankoppelstelle
als Fehlerquellen bekannt sind, ist eine erfindungsgemäße Sensorvorrichtung
wegen der nun erzielten Unabhängigkeit
der Strahlungscharakteristik von der Lichtquelle und deren Einkopplung
in die Lichtleitfaser bzw. der Ankopplung der Lichtquelle an die
Lichtleitfaser besonders vorteilhaft.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die faseroptische Sensorvorrichtung mehrere
optische Fasern jeweils mit definierten Verlustzonen und mit zugehörigen Sende-
und Empfangseinheiten auf. Durch diese Anordnung wird ein Biegesensorsystem
mit Verformungslokalisation geschaffen. Durch gestaffelte Anordnung
der definierten Verlustzonen ist dann über eine Verteilung der Intensitätsergebnisse über verschiedene
Lichtleitfasern auch eine Form bzw. Art der Verformung erkennbar.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend unter Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
mit Bezugnahme auf die Abbildungen der Zeichnung angegeben. In der
Zeichnung zeigen in schematisierter Form:
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1:
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer faseroptischer Sensorvorrichtung mit einer Einrichtung in
Form eines Modenmischers;
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2:
ein zweites Ausführungsbeispiel
einer faseroptischer Sensorvorrichtung mit einer Einrichtung in
Form eines Modenfilterbauteils;
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3:
eine faseroptische Sensorvorrichtung nach dem Stand der Technik;
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4a:
eine Darstellung eines prinzipiellen Aufbaus eines Ankoppelbereiches
zwischen einer LED als Lichtquelle und einer Lichtleitfaser unter
Angabe eines jeweiligen Strahlungsdiagramms der LED und des Ausgangs
der Lichtleitfaser;
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4b:
eine Darstellung analog der 4a unter
Verwendung einer LED mit integrierter Linse;
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5:
eine Darstellung eines mehrere optische Fasern umfassenden faseroptischen
Sensorsystems analog der Ausführungsform
von 1 zur Bildung eines Biegesensors mit Lokalisation
einer Verformungsstelle;
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6:
eine Darstellung gemäß 5 eines mehrere
optische Fasern umfassenden faseroptischen Biegesensorsystems mit
Verformungslokalisation analog der Ausführungsform von 2;
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7a:
zwei Diagramme zur Darstellung der Transmittanz (Transmittance)
eines bekannten Systems als Funktion des Abstandes zwischen der
Lichtquelle und der Stirnfläche
der Lichtleitfaser sowie als Funktion der Stromstärke bei
zwei festen Abständen zwischen
der Lichtquelle und der Lichtleitfaser;
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7b:
zwei Diagramme zur Darstellung der Empfindlichkeit eines bekannten
Systems als Funktion des Abstandes zwischen der Lichtquelle und
der Stirnfläche
der Lichtleitfaser sowie als Funktion der Stromstärke bei
zwei festen Abständen
zwischen der Lichtquelle und der Lichtleitfaser;
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8a und 8b:
zwei Diagramme zur Darstellung der Transmittanz (Transmittance)
und der Empfindlichkeit eines erfindungsgemäßen Systems als Funktion des
Abstandes zwischen der Lichtquelle und der Stirnfläche der
Lichtleitfaser analog der entsprechenden Darstellungen der 7a und 7b.
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Über die
verschiedenen Ausführungsbeispiele
und Abbildungen hinweg werden nachfolgend einheitlich gleiche Bezugsziffern
und Bezeichnungen für
gleiche Funktions- bzw. Baugruppen und Verfahrensschritte verwendet.
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3 zeigt
eine faseroptische Sensorvorrichtung 1 nach dem Stand der
Technik. Die faseroptische Sensorvorrichtung 1 umfasst
eine Lichtleitfaser 2, die an einem ersten Ende 3 der
Lichtleitfaser 2 in einem Ankoppelbereich 4 an
eine Lichtquelle 5 mit einer Stirnfläche 6 gekoppelt ist
und an einem zweiten Ende 7 an einen Lichtdetektor 8.
Nicht weiter dargestellt sind eine Schaltungselektronik und Mittel
zu Erkennen einer Deformation einer sensitiven Zone 9 auf
Basis einer Änderung
der Intensität
des aus der Lichtleitfaser 2 in dem Lichtdetektor 7 empfangenen Lichts.
Diese sensitive Zone 9 ist zwischen der Einspeisung durch
die Lichtquelle 5 und einer Umlenkung 10 in einem
Umkehrpunkt über
eine Länge
L angeordnet.
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Eine
derartige faseroptische Sensorvorrichtung 1 sensiert also
eine Verbiegung der Lichtleitfaser 2 und ist damit auch
als Crashsensor in einem Personenkraftfahrzeug in Bereichen der
Karosserie vorteilhaft einsetzbar, die bei Unfällen mit Fußgängern oder Fahrradfahrern verformt
werden. Dabei ist schon eine leichte Verformung zur Detektion ausreichend.
Um effektiv aktive Sicherheitsnahmen zur Verbesserung des Schutzes
einer verunfallten Person ergreifen zu können, beispielsweise eine Vergrößerung eines
Aufprallwinkels bei Schaffung einer weicheren Auffangstruktur im
Bereich der Motorhaube, muss eine auch nur geringe Verformung durch
einen derartigen Sensor schnell und sicher erkannt werden.
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Aus
Kostengründen
kommen bei einer derartigen Sensorvorrichtung 1 Leuchtdioden
LED als Lichtquellen 5 bei λ = 660 nm zusammen mit Photodetektoren
als Lichtdetektor-Bauteile 8 zum Einsatz. 4a zeigt
eine Darstellung eines prinzipiellen Aufbaus des Ankoppelbereiches 4 zwischen
einer LED als Lichtquelle 5 und einer polymer optischen
Faser POF als Lichtleitfaser 2 einer Länge L von ca. 1 m mit einer
numerischen Apertur NA = 0,5. Hierbei werden exemplarisch auch ein
jeweiliges Strahlungsdiagramm E der Lichtquelle 5 und ein
Strahlungsdiagramm A des zweiten Endes 7 der Lichtleitfaser 2 dargestellt.
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4b gibt
die Situation analog der Darstellung von 4a bei
Verwendung einer vergleichsweise teureren LED mit integrierter Linse
als Lichtquelle 5 wieder. Die Abhängigkeit des Strahlungsdiagramms
am Ausgang bzw. zweiten Ende 8 der Lichtleitfaser 2 ist
deutlich erkennbar. Somit wären
auch Messergebnisse von Sensorvorrichtungen 1 nach 4a und 4b miteinander
nicht unmittelbar vergleichbar.
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Die
aus Kostengründen
angezeigte Verwendung einer LED als Lichtquelle 5 in der
faseroptischen Sensorvorrichtung 1 zur Multimodeanregung in
einer aus einem Polymer bestehenden optischen Faser POF als Lichtleitfaser 2 schafft
undefinierte Anregungsbedingungen, i. d. R. so genannte Overfilled Launches,
die sich in der Anregung von Leckmoden höhere Ordnung und/oder Mantelmoden
zeigen. Diese Moden sind als Dämpfung
messbar, die nicht proportional zu einer Faserlänge ist. Fehleinstellungen durch
einen Fehlstellungswinkel der Lichtquelle 5 zu einer Achse
M der Lichtleitfaser 2 um einen Win kel α oder unzulässig hohe Variation eines Abstandes
d zwischen der Lichtquelle 5 und der Endfläche 6 der Lichtleitfaser 2 u. ä. rufen
deutliche Abweichungen hervor, mit Auswirkung auf einen jeweiligen
Signalpegel in einem Normalzustand ohne zusätzliche Deformation. Damit
ist je nach Ausbildung des Ankoppelbereiches bei sonst gleichen
Parametern einer faseroptischen Sensorvorrichtung 1 schon
im unverformten Zustand stets eine andere Dämpfung messbar. Ohne eine zusätzliche
Eichmessung im eingebauten Zustand kann auf dieser Basis keine durch
einen Crash verursachte Verbiegung der faseroptischen Sensorvorrichtung 1 mit
ausreichender Sicherheit erkannt werden.
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Die
Diagramme der 7a zeigen den Einfluss von Parameterabweichungen
exemplarisch in Form von zwei Diagrammen anhand der Transmittanz
(Transmittance) eines bekannten Systems als Funktion des Abstandes
zwischen der Lichtquelle und der Stirnfläche der Lichtleitfaser sowie
als Funktion der Stromstärke
bei zwei festen Abständen
d zwischen der Lichtquelle 5 und der Lichtleitfaser- Stirnfläche 6.
In Abständen
d von ca. 0,1 mm bis 1 mm sind sehr starke Abweichungen zu erkennen. Über einem
Diodenstrom gesehen ergeben sich fast horizontale, jedoch für d = 0,1
mm und d = 1 mm voneinander deutlich abweichende Linien.
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7b zeigt
ergänzend
zwei Diagramme zur Darstellung der Empfindlichkeit eines bekannten Systems
unter Einsatz von zwei unterschiedlichen Lichtleitfasern ebenfalls
als Funktion des Abstandes d zwischen der Lichtquelle 5 und
der Stirnfläche 6 der Lichtleitfaser 2 sowie
als Funktion der Stromstärke bei
zwei festen Abständen
d zwischen der Lichtquelle 5 und der Lichtleitfaser 2.
Hierbei werden die Messungen der Diagramme von 7a unterstrichen.
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Eine
definierte Anregungsbedingung liefert hingegen eine Dämpfung,
die proportional zur Länge der
Lichtleitfaser 2 ist. Derartige ideale Anregungsbedingungen
vermeiden eine Einspeisung von Leistung in höhere, nicht stabile Moden.
Dadurch, dass die Anregungsenergie nicht in die instabilen Moden
der Lichtleitfaser 2 eingekoppelt wird, werden Dämpfungen
gemessen, die sich annähernd
linear addieren. In diesem Idealzustand wird eine Leistungsverteilung zwischen
den Moden innerhalb eines Faserkerns nicht verändert. Dieser Zustand wird
als Modengleichgewichtsverteilung bezeichnet und ist auch deswegen
anzustreben, weil sich in diesem Zustand die vorstehend genannten
Störeinflüsse deutlich
geringer auf ein Ergebnis einer Dämpfungsmessung auswirken.
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Die
Länge der
Lichtleitfaser 2 beträgt
in dem vorliegenden Beispielfall ca. 1,5 m und damit zur selbstständigen Einstellung
einer Modengleichgewichtsverteilung über eine Faserlänge von
bis zu mehreren Kilometern deutlich zu kurz. Der Modenzustand ist
bei vergleichsweise kurzer Länge
der Lichtleitfaser 2 von der jeweils verwendeten Lichtquelle 5 und
somit über
eine Serie von faseroptischen Sensorvorrichtungen 1 gesehen
von einem gleichbleibenden Einstrahlverhalten und auch sonst konstanten
Bedingungen abhängig.
Diese Konstanz im Einstrahlverhalten und weiteren Bedingungen kann
in dem geforderten Preissegment nicht gegeben sein.
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Um
dennoch eine Stabilisierung der Parameter faseroptischer Sensorvorrichtungen 1 über eine Serienproduktion
hinweg auch z. B. beim Austausch einer Lichtquelle 5 in
Form einer einfachen Leuchtdiode gegen eine LED mit integrierter
Linse zu schaffen, wird in einem ersten Ausführungsbeispiel einer faseroptischer
Sensorvorrichtung 1 an der Lichtleitfaser 2 eine
Einrichtung 12 in Form eines Modenmischers 13 vorgesehen.
Durch Faserbiegungen wechselt Energie zwischen Moden. In Form eines
Modenmischers 13, der eine Vielzahl von Biegungen der Lichtleitfaser 2 über eine
relativ kurze Strecke aufweist, werden diese Modenwechsel derart
erzwungen, dass ineffiziente Moden ihre Energie verloren haben und
somit ein Modengleichgewicht über
eine relativ kurze Distanz realisiert ist. Nun ist ein Modenzustand
in der Lichtleitfaser 2 nicht länger signifikant von der Art
der verwendeten Lichtquelle 5 und/oder der Ausbildung des
Ankoppelbereiches 4 abhängig.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
faseroptischer Sensorvorrichtung 1, bei der die Lichtleitfaser 2 über einen
Stecker 11 an die opto-elektrischen Bauteile 5, 8 angeschlossen
ist. Ferner weist diese faseroptische Sensorvorrichtung 1 nun
eine Einrichtung 12 in Form eines Modenfilterbauteils 14 auf.
Durch das Modenfilterbauteil 14 werden ein Modengleichgewicht
und damit eine definierte Anregungsbedingung bei einer Multimode-Messung
erreicht. Hierzu wird die Lichtleitfaser 2 in Form einer
Spindel um einen Wickeldorn bzw. Mandrel 15 vorgegebener
Durchmessers und in bestimmter Wickelrichtung aufgewickelt. Im vorliegenden
Beispielfall ist das Modenfilterbauteil 14 nicht nahe der
Lichtquelle 5, sondern als Umlenkung 10 eingesetzt.
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Die
beiden Diagramme der 8a und 8b stellen
analog der Darstellungen der 7a und 7b die
Transmittanz (Transmittance) und die Empfindlichkeit eines erfindungsgemäßen Systems als
Funktion des Abstandes d zwischen der Lichtquelle 5 und
der Stirnfläche 6 der
Lichtleitfaser 2 dar. Anhand dieser Messergebnisse ist
klar erkennbar, dass nun durch Einsatz einer Einrichtung 12 hier
in Form eines Modenmischers 13 der Einfluss von Parameterabweichungen
im Ankoppelbereich 4 deutlich gemindert worden ist. Ungenauigkeit
in der Einstellung des Abstands d führt also kaum noch zu einer Signalabsenkung.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
bei dem aufbauend auf die Ausführungsform von 1 ein
mehrere optische Fasern 2 mit zugehörigen Sende- und Empfangseinheiten
umfassendes faseroptisches Sensorsystem 1 skizziert ist.
Alle optischen Fasern 2 werden durch eine Einrichtung 12 in
Form mehrerer Modenmischer 13 geführt, um nachfolgend in entsprechenden
sensitiven Zonen 9 jeweils eine Equilibrium mode distribution-
bzw. EMD-Bedingung zur Verfügung
stellen zu können.
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Die
exemplarisch dargestellten vier optischen Fasern 2 bilden
einen Biegesensor mit Lokalisation einer Verformungsstelle. Dazu
weisen die optischen Fasern 2 jeweils definierte Verlustzonen 16 auf,
so dass im Fall einer Verformung, z. B. in Folge eines Crashs, an
dem zweiten Ende 7 jeder Faser unterschiedliche Intensitätsänderungen
messbar sind. Anhand dieser Änderungen
ist dann eine Lokalisation möglich.
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Analog
der Darstellung von 5 ist in 6 ein mehrere
optische Fasern 2 umfassendes faseroptisches Biegesensorsystem
mit Verformungslokalisation analog der Ausführungsform von 2 skizziert.
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Gerade
bei den Ausführungsbeispielen
der 5 und 6 wird deutlich, wie groß der Vorteil
eines erfindungsgemäßen Ansatzes
zur Stabilisierung eines jeden der nun gebündelten faseroptischen Sensor-Teilsysteme
ist: Ohne die vorstehend in unterschiedlichen Ausführungsformen
beschriebenen Maßnahmen
wäre in
einem kompakten Biegesensor mit Lokalisation einer Verformungsstelle
und Auswertemöglichkeit
für eine
jeweilige Art einer Verformung jedes Teilsystem einzeln nochmals
zu kalibrieren. Gerade bei der Verwendung von Steckverbindungen zum
teilbaren Aufbau derartiger Sensorvorrichtungen wäre ein solches
Vorgehen gänzlich
unpraktikabel, wobei eine getrennte Fertigung, Testung und erst zum
Abschluss eines Zusammenbaus vorgenommene Verbindung sowohl fertigungstechnische,
also auch logistische und handhabungsrelevante Vorteile mit sich
bringt. Die vorstehend aufgeführten
Abweichungen und Fehlerquellen treten jedoch bei einer oder mehreren
Steckverbindungen i. d. R. in noch stärkerem Maße auf, als dies bei starren
Verbindungen der Fall wäre.
Damit nimmt die Bedeutung der vorliegenden Erfindung in diesem Bereich
einen noch höheren
Stellenwert ein.
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- 1
- Sensorvorrichtung
- 2
- Lichtleitfaser
- 3
- erstes
Ende der Lichtleitfaser 2
- 4
- Ankoppelbereich
- 5
- Lichtquelle
- 6
- Stirn-/Endfläche der
Lichtleitfaser 2
- 7
- zweites
Ende der Lichtleitfaser 2
- 8
- Lichtdetektor
- 9
- bezüglich Deformation
sensitive Zone
- 10
- Umlenkung
- 11
- Stecker
- 12
- Einrichtung
- 13
- Modenmischer
- 14
- Modenfilterbauteil
- 15
- Wickeldorn/Mandrel
- 16
- definierter
Verlustbereich
- d
- Abstand
der Lichtquelle 5 zu der Stirn-/Endfläche 6 der Lichtleitfaser 2
- α
- Winkel
einer Achsabweichung
- M
- optischen
Mittelachse der Lichtleitfaser 2
- E
- Strahlungsdiagramm
am Eingang der Lichtleitfaser 2
- A
- Strahlungsdiagramm
am Ausgang der Lichtleitfaser 2