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Die
Erfindung betrifft einen Reibrührschweißkopf mit
einem Gehäuse
und einem Schweißwerkzeug
mit einem rotierenden Schweißstift
und mit einem rotierenden Schulterwerkzeug zum Verschweißen von
auf einer Werkstückauflage aufliegenden
Werkstücken,
wobei das im Gleichlauf mit dem Schweißstift rotierende Schulterwerkzeug den
Schweißstift
koaxial umgibt.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung eines Reibrührschweißkopfes.
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Reibrührschweißverbindungen
von Bauteilen weisen im Nahtbildungsbereich eine nahezu optimale
Gefügestruktur
auf, die nahezu mit den ursprünglichen
Materialeigenschaften der Bauteile vergleichbar ist. Die Verbindung
von Werkstücken
durch Reibrührschweißen (sog. "friction stir welding", "FSW") ermöglicht daher
die Herstellung von hochbelastbaren Schweißnähten, deren mechanische Eigenschaften
nahezu denen des Basismaterials entsprechen. Bekannte Ausführungsformen
von Vorrichtungen zum Reibrührschweißen weisen
einen Reibrührschweißkopf mit
einem um seine Längsachse rotierenden
Schweißstift
auf, der von einem synchron zum Schweißstift rotierenden Schulterwerkzeug
koaxial umgeben ist. Der Schweißstift
bildet zusammen mit dem Schulterwerkzeug das eigentliche Schweißwerkzeug.
Zur Verbindung von zwei Werkstücken, beispielsweise
in der Form von zwei Aluminiumblechen, wird das rotierende Schweißwerkzeug,
bestehend aus dem Schweißstift
und dem Schulterwerkzeug, entlang des Stoßbereichs der beiden Werkstücke durch
diese hindurch geführt.
Infolge der durch die Rotation des Schweißwerkzeugs erzeugten Reibwärme wird
das Material beider Werkstücke
im Nahtbildungsbereich plastisch. Durch den rotierenden Schweißstift erfolgt
gleichzeitig eine Vermischung bzw. Vermengung des Materials der
im Nahtbereich aneinander stoßenden
Werkstücke.
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Das
synchron zum Schweißstift
mitrotierende Schulterwerkzeug bewegt sich hierbei parallel zur Werkstückoberseite
und sorgt für
eine ebene Oberfläche
der Naht.
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Der
Reibrührschweißkopf ist
bei bekannten Vorrichtungen häufig
mittels einer Portalanordnung in mindestens drei Achsen des Raumes
in Bezug zu den Werkstücken
kontrolliert von einer CNC-Steuerung mit hoher Genauigkeit positionierbar.
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Die
Werkstücke
liegen auf einer stabilen Werkstückauflage
auf. Unterhalb des Nahtbildungsbereichs ist ein schmaler Streifen
aus Metall ("Backing") in die Werkstückauflage
eingelassen, der im Verschleißfall
schnell ausgetauscht werden kann. Die Werkstücke werden auf der Werkstückauflage durch
Spannvorrichtungen gesichert, um ein Verschieben der Werkstücke infolge
der beim Reibrührschweißprozess
auftretenden hohen mechanischen Kräfte zu verhindern.
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Von
entscheidender Bedeutung für
die Qualität
einer im Reibrührschweißverfahren
hergestellten Schweißnaht
ist der Abstand des Schweißstiftes
bzw. der Schweißstiftspitze
von der Werkstückauflage bzw.
der darin eingelassenen "Backing". Ist der Abstand
zu gering, kann es zu einem erhöhten
Verschleiß oder
einem Ausfall des Schweißstiftes
kommen. Ist der Abstand hingegen zu groß, wird das Material vom Schweißstift nicht
vollständig
verrührt,
so dass die Bauteile im rückwärtigen Bereich
der Schweißnaht
nicht vollständig
miteinander verschweißt
sind, und im Fall einer Biegebelastung die Schweißnaht brechen
kann. In diesem Fall ist eine so genannte "LOP"-Fehlstelle
gegeben ("lack of
penetration").
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Daher
ist eine möglichst
genaue Kenntnis der vertikalen Position des Schweißkopfes
zumindest in Bezug zur Werkstückauflage
bzw. der "Backing" (z-Achse) von zentraler
Bedeutung für
die erreichbare Güte
einer im Reibrührschweißverfahren gebildeten
Schweißnaht.
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Bekannte
Portalvorrichtungen zum Reibrührschweißen weisen
zur Erfassung der z-Position des Schweißkopfes im Raum einen speziellen
Wegmesssensor auf. Da diese Messung jedoch in einiger Entfernung
vom Schweißbereich
erfolgt, können
beispielsweise wärmebedingte
Längenänderungen
des Schweißstiftes
oder Durchbiegungen der Portalanordnung zur Führung des Schweißkopfes
nicht ermittelt werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Schweißkopf für das Reibrührschweißen zu schaffen, bei dem eine
hochgenaue Messung des Abstandes des Schweißstiftes bzw. der Schweißstiftspitze
zur Werkstückauflage
bzw. der "Backing" unter Vermeidung von
Messfehlern infolge einer Wärmedehnung
des Schweißstiftes
und etwaigen lastbedingten Geometrieänderungen der Führungsvorrichtung
für den
Reibrührschweißkopf möglich ist.
Der Abstand des Schweißstiftes
von der Schweißunterlage
bzw. der "Backing" soll hierbei mit
einer Genauigkeit von etwa ± 0,05
mm erfasst werden, um eine Qualitätskontrolle der erzeugten Reibrührschweißnähte zu erzielen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Dadurch,
dass mittels eines ersten Laserentfernungsmessers ein erster Abstand
zwischen dem ersten Laserentfernungsmesser und einem Schweißstiftabschnitt
ermittelbar ist, kann der tatsächliche Abstand
des Schweißstiftes
bzw. des Schweißstiftendes
von der Werkstückauflage
bzw. der "Backing" unabhängig vom
Wegmesssystem der Reibrührschweißanlage
mit hoher Genauigkeit bestimmt und unabhängig von einer etwaigen wärmebedingten Längenänderung
des Schweißstiftes
gemessen werden. Lastbedingte oder positionsbedingte Geometrieänderungen
einer in der Regel zur Führung
des Reibrührschweißkopfes
eingesetzten, numerisch gesteuerten Portalanordnung können gleichfalls
erfasst und zur Kompensation berücksichtigt
werden. Mittels des erfindungsgemäßen Reibrührschweißkopfes ist eine exakte Erfassung
der Bewegung des Schweißstiftes
während
des Reibrührschweißprozesses
gewährleistet.
Thermische und/oder lastbedingte Längenänderungen des Schweißstiftes,
die zu den so genannten "LOP"-Fehlstellen führen können, lassen sich
direkt erfassen, so dass anschließende Wirbelstrom- oder Ultraschalluntersuchungen
an der Schweißnaht,
bei denen ohnehin nur "LOP"- Fehlstellen ab einer gewissen Mindestgröße sicher
detektierbar sind, entfallen können.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass
der Schweißstiftabschnitt
ein am Schweißstift
angeordneter Reflektor zum Zurückwerfen
der vom ersten Laserentfernungsmesser ausgesandten Laserstrahlung
ist, wobei der erste Laserentfernungsmesser im Bereich des Gehäuses angeordnet
ist.
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Durch
den als Reflektor ausgebildeten Schweißstiftabschnitt kann zumindest
eine Änderung der
vertikalen Position des Schweißstiftes
und damit der Abstand der Schweißstiftspitze von der Schweißunterlage
("Backing") infolge einer wärmebedingten Längenänderung
des Schweißstiftes
erfasst werden.
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Eine
weitere Ausgestaltung des Reibrührschweißkopfes
sieht vor, dass der Reflektor eine das Schulterwerkzeug im Wesentlichen
koaxial umgebende metallische Scheibe ist, wobei die metallische Scheibe
am Schweißstift
befestigt ist und deren Oberseite die vom ersten Laserentfernungsmesser ausgesandte
Laserstrahlung reflektiert.
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Diese
Ausgestaltung ermöglicht
eine einfache Nach- bzw. Umrüstung
der üblicherweise
zum Reibrührschweißen eingesetzten
Schweißstifte
zur Bestimmung des Abstands zwischen dem Schweißstift und der Werkstückauflage.
Die Oberseite der metallischen Scheibe dient hierbei als Reflexionsebene
für den
ersten Laserentfernungsmesser. Der erste Laserentfernungsmesser
ermittelt somit den Abstand zwischen dieser Reflexionsebene und
dem Laserentfernungsmesser selbst.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass
das Schulterwerkzeug mindestens drei, gleichmäßig um den Umfang verteilte
Langlöcher
aufweist, durch die jeweils ein Befestigungsmittel, insbesondere
jeweils eine Befestigungsschraube, in eine Ringnut des Schweißstiftes
zur Befestigung der metallischen Scheibe am Schweißstift einführbar ist.
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Hierdurch
ist eine Befestigung der metallischen Scheibe am Schweißstift mittels
einer in den Endbereich des Schweißstiftes eingebrachten umlaufenden
Ringnut möglich.
Weitere bauliche Modifikationen am Schweißstift erübrigen sich somit. Diese Anordnung
zur Befestigung der Scheibe ermöglicht erforderlichenfalls
eine Ausrichtung der metallischen Scheibe in Bezug auf die Längsachse
des Schweißstiftes.
Im Idealfall verläuft
die Reflexionsebene der metallischen Scheibe, also deren Oberseite,
exakt senkrecht zur Längsachse
des Schweißstiftes.
Praktisch lässt
sich eine derart genaue Ausrichtung der Scheibe nicht erreichen,
so dass die metallische Scheibe bei der Rotation des Schweißstiftes
in der Regel immer eine, wenn auch geringfügige Taumelbewegung vollzieht,
die zu sinusförmig
schwankenden Entfernungsmesswerten des ersten Laserentfernungsmessers
führt.
Diese Messungenauigkeit kann beispielsweise durch eine Mittelwertbildung
oder andere geeignete Filteralgorithmen in der Steuer- und Regeleinrichtung
heraus gerechnet werden.
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Die
Langlöcher
ermöglichen
zudem eine ungehinderte vertikale Bewegung des Schweißstiftes und
der daran befestigten metallischen Scheibe in Relation zum Schulterwerkzeug.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Ringnut in
einem unteren Bereich des Schweißstiftes angeordnet ist.
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Durch
die Befestigung der metallischen Scheibe im unteren Bereich des
Schweißstiftes
wird der Messfehler, insbesondere in Gestalt von wärmebedingten
Längenänderungen
des Schweißstiftes, vermindert.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass
mittels eines zweiten Laserentfernungsmessers ein zweiter Abstand
zwischen dem Gehäuse
und einer der Werkstückoberseiten
messbar ist.
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Hierdurch
wird eine Berechnung des absoluten Abstands zwischen der Schweißstiftspitze
und der Werkstückauflage
ermöglicht.
Zudem können insbesondere
Geometrieänderungen,
beispielsweise in der Form von lastbedingten Durchbiegungen einer in
der Regel zur Führung
des Reibrührschweißkopfes
eingesetzten CNC-gesteuerten Portalanordnung, sicher erkannt werden.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass
mittels einer Steuer- und Regeleinrichtung aus dem ersten Abstand
eine Ände rung
des Abstands zwischen der Schweißstiftspitze und der Werkstückauflage
ermittelbar ist.
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Der
erfindungsgemäße Reibrührschweißkopf mit
zumindest einem Laserentfernungsmesser ermöglicht eine hochgenaue Ermittlung
der Änderung
des Abstandes zwischen der Schweißstiftspitze und der Werkstückauflage
bzw. der "Backing" unabhängig von
etwaig auftretenden Wärmedehnungseffekten
des Schweißstiftes.
Hierzu wird zunächst
ein vorgegebener Sollwert für
den Abstand zwischen der Schweißstiftspitze
und der Werkstückauflage
eingestellt und der vom ersten Laserentfernungsmesser gelieferte
erste Abstandswert auf einen festen Anfangswert gesetzt. Während des
Reibrührschweißprozesses
wird die Änderung
des ersten Abstands gemessen und zur Qualitätssicherung ausgewertet.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass mittels der Steuer-
und Regeleinrichtung aus dem ersten und dem zweiten Abstand ein
absoluter Abstand zwischen der Schweißstiftspitze und der Werkstückauflage
ermittelbar ist. Hierdurch können
insbesondere auftretende Geometrieänderungen bzw. geringfügige Deformationen
einer zur Führung
des Reibrührschweißkopfes üblicherweise
eingesetzten CNC-gesteuerten Portalanordnung unmittelbar erfasst
werden. Darüber
hinaus lässt
sich aus den beiden Abstandswerten der absolute Abstand zwischen
der Schweißstiftspitze
und der Werkstückauflage,
gegebenenfalls unter Einbeziehung von weiteren Positionswerten des
Schweißstiftes
entlang der z-Achse, die zum Beispiel von einer Wegmesseinrichtung
im Reibrührschweißkopf an
die CNC-Steuerung weiter geleitet werden, ermitteln. Gegebenenfalls
müssen
weitere Geometriedaten, wie zum Beispiel die räumlichen Abmessungen des Reibrührschweißkopfes,
der Portalanordnung, die Materialstärken der zu verschweißenden Bauteile
sowie die Länge
des Schweißstiftes
mit in die Berechnung einbezogen werden.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der erste Laserentfernungsmesser
unmittelbar auf der Werkstückauflage
angeordnet ist und der Schweißstiftabschnitt
eine als Reflektor ausgebildete konische Scheibe ist, deren konischer Rand
die vom ersten Laserentfernungsmesser in horizontaler Richtung ausgesandte
Laserstrahlung reflektiert.
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Hierdurch
ist eine Erfassung einer Änderung der
Position des Schweißstiftes
parallel zur z-Achse mit lediglich einem Laserentfernungsmesser
möglich.
Die vom ersten Laserentfernungsmesser ausgesandte Laserstrahlung
verläuft
parallel zur Werkstückauflage
(xy-Ebene) und wird vom konischen Rand zur Abstandsmessung zurück zum ersten
Laserentfernungsmesser geworfen.
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Eine
weitere Fortbildung des Reibrührschweißkopfes
sieht vor, dass eine Änderung
des Abstands zwischen der Schweißstiftspitze und der Werkstückauflage
aus einem Abstand zwischen dem konischen Rand und dem ersten Laserentfernungsmesser
mittels der Steuer- und Regeleinrichtung ermittelbar ist. Aufgrund
des konischen, abgeschrägten Randes
der Scheibe verändert
sich der Abstand zwischen dem konischen Rand und dem Laserentfernungsmesser
proportional zu jeder vertikalen Bewegung des Schweißstiftes.
Durch die Messung des jeweiligen horizontalen Abstands zwischen
dem abgeschrägten
Rand der konischen Scheibe und dem unmittelbar auf der Werkstückauflage
angeordneten ersten Laserentfernungsmesser lässt sich somit jede Änderung
der Position des Schweißstiftes
bzw. der Schweißstiftspitze
in vertikaler Richtung ermitteln. Hierzu muss lediglich die jeweilige
horizontale Abstandsänderung
durch trigonometrische Berechnungen auf die entsprechende vertikale
Positionsänderung
des Schweißstiftes
umgerechnet werden. Wenn der Anfangsabstand zwischen der Schweißstiftspitze und
der Werkstückauflage
bekannt ist, lässt
sich darüber
hinaus auch der absolute Abstand der Schweißstiftspitze von der Werkstückauflage
bzw. der "Backing" bestimmen. Hierdurch
ist eine zuverlässige Qualitätssicherung
im Hinblick auf etwaige "LOP"-Fehlstellen der
mit dem erfindungsgemäßen Reibrührschweißkopf hergestellten
Schweißnaht möglich.
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Darüber hinaus
wird die erfindungsgemäße Aufgabe
durch einen Reibrührschweißkopf mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst.
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Dadurch,
dass unmittelbar auf der Werkstückauflage
ein Laser-Tracker angeordnet ist und mittels des Laser-Trackers
zumindest ein Abstand zwischen einem Schweißstiftabschnitt und der Werkstückauflage
messbar ist, um einen Abstand zwischen der Schweißstiftspitze
und der Werkstückauflage
zu ermitteln, ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau des erfindungsgemäßen Reibrührschweißkopfes,
der keine größeren Modifikationen
am Schweißwerkzeug
erfordert und der zudem eine sehr genaue Ermittlung des absoluten
Abstandes der Schweißstiftspitze
von der Werkstückauflage
erlaubt.
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Ein
Laser-Tracker erlaubt die Bestimmung einer absoluten Position eines
stationären
oder bewegten Objekts im Raum in Bezug auf seinen Aufstellungsort,
den hier die Werkstückauflage
bildet. Vorraussetzung hierfür
ist, dass am Objekt ein geeigneter Reflektor zum Zurückstrahlen
der vom Laser-Tracker ausgesandten Laserstrahlung angeordnet ist.
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Demzufolge
erlaubt der Laser-Tracker auch eine Positionsbestimmung des Schweißstiftes
bzw. des Schweißstiftabschnittes
in der xy-Ebene, d.h. parallel zur Werkstückauflage. Die Einbeziehung
von weiteren Messwerten (z.B. der aus einem Wegmesssystem der CNC-Steuerung
bekannten vertikalen Position des Reibrührschweißkopfes parallel zur z-Achse)
oder Anlagenabmessungen, die die Messunsicherheit erhöhen könnten, erübrigt sich.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Schweißstiftabschnitt
als mindestens ein Reflektor zum Zurückwerfen der vom Laser-Tracker ausgesandten
Laserstrahlung ausgebildet ist und das Schulterwerkzeug mindestens
ein Langloch zur Transmission der vom Laser-Tracker ausgesandten Laserstrahlung
aufweist.
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Hierdurch
ist eine direkte Messung zumindest der vertikalen Position des Schweißstiftes
möglich.
Der Laser-Tracker wird zu diesem Zweck unmittelbar auf der Werkstückauflage
der Reibrührschweißvorrichtung
angeordnet. Der Schweißstiftabschnitt
wird durch einen am bzw. auf dem Schweißstift angeordneten Reflektor
gebildet, der in Verbindung mit den im Schulterwerkzeug angeordneten Langlöchern zur
Transmission der vom Laser-Tracker ausgesandten Laserstrahlung zumindest
eine Erfassung eines absoluten vertikalen Abstands des Reflektors
von der Werkstückauflage
erlaubt, die den Bezugspunkt für
den Laser-Tracker
bildet. Aus dem bekannten Abstand des Reflektors von der Schweißstiftspitze
des Schweißstiftes
lässt sich
der absolute Abstand der Schweißstiftspitze
von der Werkstückauflage
berechnen.
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Durch
den Laser-Tracker ist eine exakte Positionsbestimmung des Schweißstiftes
auch dann möglich,
wenn sich der Einfallswinkel der zur Messung benutzten Laserstrahlung
in Relation zum optischen Reflektor stark verändert und die Laserstrahlung
nicht mehr im Wesentlichen senkrecht auf den Reflektor trifft. Der
Laserstrahl des Laser-Trackers ist zudem in der Lage, nahezu jeder
beliebigen Bahnkurve des optischen Reflektors zu folgen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der mindestens
eine Reflektor in einem unteren Bereich des Schweißstiftes
angeordnet ist.
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Diese
Ausgestaltung ermöglicht
eine geringe Messunsicherheit bei der Bestimmung der vertikalen Position
des Schweißstiftes
in Abhängigkeit
von thermisch- und/oder
lastbedingten Längenänderungen des
Schweißstiftes.
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Darüber hinaus
wird die erfindungsgemäße Aufgabe
durch ein Verfahren zur Steuerung eines Reibrührschweißkopfes, insbesondere nach
Maßgabe
eines der Patentansprüche
1 bis 13, mit den folgenden Schritten gelöst:
- a)
Festlegen eines Sollwertes für
einen Abstand zwischen der Schweißstiftspitze und der Werkstückauflage,
- b) Setzen des Abstands auf einen Anfangswert,
- c) Beginn des Reibrührschweißprozesses
zum Fügen
der Werkstücke
im Nahtbildungsbereich mittels des Schweißwerkzeugs,
- d) Messen des Abstands mittels mindestens eines Laserentfernungsmessers,
- e) Absenken des Schweißstiftes
in vertikaler Richtung, wenn der aktuell gemessene Abstand größer als
der Anfangswert ist,
- f) Anheben des Schweißstiftes
in vertikaler Richtung, wenn der aktuell gemessene Abstand kleiner
als der Anfangswert ist, und
- g) Wiederholen der Schritte d) bis f) bis der Reibrührschweißprozess
beendet ist.
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Durch
diese Verfahrensabfolge ist ein weitgehendes Konstanthalten des
Abstands zwischen der Schweißstiftspitze
und der Werkstückauflage
gewährleistet.
Hierbei werden thermisch bedingte Längenänderungen des Schweißstiftes
kom pensiert und damit die relative Änderung des Abstands erfasst,
so dass sich eine optimale Qualität der erzeugten Reibrührschweißnaht ergibt.
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Eine
Absolutwertbestimmung des Abstands zwischen der Schweißstiftspitze
und der Werkstückauflage
kann nur durch eine Einbeziehung eines weiteren Laserentfernungsmessers
erfolgen, der den Abstand zwischen der Werkstückoberseite und dem Reibrührschweißkopf erfasst.
Weiterhin muss zu diesem Zweck die Position des Reibrührschweißkopfes bzw.
des Schweißstiftes
in vertikaler Richtung mit einbezogen werden. Dieser Messwert kann
beispielsweise von einem in der CNC-Steuerung enthaltenen Wegmesssensor
zur Erfassung der Position des Schweißstiftes parallel zur x-Achse
geliefert werden. Hierdurch lassen sich auch Änderungen der vertikalen Position
des Reibrührschweißkopfes
erfassen, die beispielsweise durch eine unerwünschte Deformation einer zur
Führung
des Reibrührschweißkopfes
eingesetzten Portalanordnung bedingt sind, und erforderlichenfalls
durch eine Nachjustierung der Position des Schweißstiftes
parallel zur x-Achse kompensieren.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 Eine
erste Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Reibrührschweißkopfes,
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2 einen
Schnitt entlang der Linie II-II der 1,
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3 eine
zweite Ausführungsvariante
des Reibrührschweißkopfes
und
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4 eine
weitere Ausführungsvariante
des Reibrührschweißkopfes.
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In
der Zeichnung weisen gleiche konstruktive Elemente jeweils dieselbe
Bezugsziffer auf.
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Die 1 zeigt
eine erste Ausführungsvariante
des Reibrührschweißkopfes.
Ein Gehäuse 1 des Reibrührschweißkopfes
ist an einer nicht dargestellten Füh rungsanordnung, beispielsweise
in der Form einer CNC-gesteuerten Portalanordnung, zur freien Positionierung
im Raum angeordnet. Der Reibrührschweißkopf ist
hierbei in Richtung der durch das Koordinatensystem 2 symbolisch
dargestellten x-Achse, y-Achse sowie z-Achse mit hoher Genauigkeit und
gegebenenfalls mit mehreren Freiheitsgraden positionierbar. Am Gehäuse 1 des
Reibrührschweißkopfes
ist das Schweißwerkzeug 3 in
einem nicht näher
bezeichneten Spannfutter bzw. in einer Spindel aufgenommen. Das
Spannfutter bzw. die Spindel mit dem Schweißwerkzeug rotieren mit hoher
Drehzahl in Relation zu dem sich nicht mit drehenden Schweißkopf. Das
Schweißwerkzeug
besteht aus einem Schweißstift 4 und
einem diesen koaxial umschließenden
Schulterwerkzeug 5. Der Schweißstift 4 weist einen
Schweißstiftabschnitt 4a als
Markierung auf, wodurch eine Abstandsmessung zwischen einem Laserentfernungsmesser
und dem Schweißstiftabschnitt 4a möglich wird.
Der Schweißstiftabschnitt 4a ist
bevorzugt als ein die vom Laserentfernungsmesser ausgesandte Laserstrahlung
zurückwerfender
Reflektor ausgebildet. Sowohl der Schweißstift 4 als auch
das Schulterwerkzeug 5 sind um eine Längsachse 6 drehbar
im Reibrührschweißkopf aufgenommen.
Hierbei rotieren der im Spannfutter bzw. in einer Spindel aufgenommene
Schweißstift 4 und
das Schulterwerkzeug 5 stets im Gleichlauf. Am unteren
Ende des Schweißstiftes 4 befindet
sich eine Schweißstiftspitze 7,
die entlang einer Stoßkante 8 der
zu verschweißenden
Werkstücke 9, 10 in
diese eintaucht.
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Das
Schulterwerkzeug 5 weist eine im Wesentlichen hohlzylindrische
geometrische Gestalt auf. Im oberen Teil des Gehäuses 1 sind der Schweißstift 4 und
das Schulterwerkzeug 5 lösbar eingespannt. Eine Schulter 11 des
Schulterwerkzeugs 5 liegt beidseitig der Stoßkante 8 auf
den Werkstückoberseiten 12, 13 auf.
Der Schweißstift 4 sowie
das Schulterwerkzeug 5 sind mittels eines nicht dargestellten
Antriebs in Rotation versetzbar.
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Infolge
der durch die Drehbewegung des Schweißstiftes 4 und des
Schulterwerkzeugs 5 erzeugten hohen Reibungswärme werden
die Werkstücke 9, 10 im
Nahtbildungsbereich 14 plastisch verformbar. Hierbei wird
das Material der Werkstücke 9, 10 durch
die Drehbewegung des Schweißstiftes 4 unter
Bildung der Schweißnaht
im Nahtbildungsbereich 14 verrührt. Gleichzeitig wird die
Schulter 11 anliegend über
die Werkstückoberseiten 12, 13 geführt, um
eine im Wesentlichen ebene und glatte Schweißnaht zu erzielen.
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Die
Führung
des Schweißkopfes
entlang der durch das Koordinatensystem 2 symbolisierten
drei Achsen des Raums erfolgt mit hoher Genauigkeit, beispielsweise
automatisiert mittels einer CNC-gesteuerten Portalanordnung. Mit
der CNC-gesteuerten Portalanordnung lassen sich nahezu beliebige Schweißnahtverläufe erzeugen,
indem der Schweißrührkopf entlang
von vorprogrammierten Bahnkurven geführt wird. Somit lassen sich
auch Werkstücke 9, 10 mit
einem kurvenförmigen
Verlauf der Stoßkante 8 durch
Reibrührverschweißen verbinden.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
der 1 wird der Schweißstift 4 unter genauer
Einhaltung eines Abstandes 15 von einer Werkstückauflage 16 bzw.
der unterhalb des Nahtbildungsbereichs 14 befindlichen,
nicht dargestellten "Backing" durch das Material
der Werkstücke 9, 10 hindurch
geführt,
bis die Reibrührschweißnaht fertig
gestellt ist. Die Steuerung des Schulterwerkzeugs 5 erfolgt
kraftabhängig.
Bei der so genannten "Backing" handelt es sich
um einen Metallstreifen mit rechteckförmigem Querschnitt, der in etwa
bündig
mit der Oberseite der Werkstückauflage 16 abschließend in
diese eingelassen ist. Die "Backing" dient als einfach
austauschbare Verschleißschicht
in der Werkstückauflage 16 und
ist vorzugsweise mit einem warmfesten Metall gebildet.
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Der
Abstand 15 zwischen der Schweißstiftspitze 7 und
der Werkstückauflage 16 darf
weder zu groß noch
zu klein sein, sondern muss exakt auf einem vorgegebenen Sollwert
gehalten werden. Ist der Abstand 15 kleiner als der Sollwert,
besteht die Gefahr, dass der Schweißstift 4 durch einen
unmittelbaren Reibkontakt mit der Werkstückauflage 16 bzw. der "Backing" beschädigt oder
einem erhöhten
Verschleiß ausgesetzt
wird. Ist der Abstand 15 hingegen größer als der Sollwert, werden
die Werkstücke 9, 10 nicht
vollständig
durchgeschweißt
und es besteht bei einer Biegebeanspruchung der Schweißnaht die
Gefahr eines Bruchs. In diesem Fall ist eine so genannte "LOP"-Fehlstelle im Nahtbildungsbereich 14 gegeben
("LOP"-Fehlstelle = "lack of penetration") und die Reibrührschweißnaht weist
eine nur mindere Qualität auf.
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Im
Bereich des Gehäuses 1 ist
weiterhin ein Wegmesser 17, insbesondere zur Erfassung
der Position des Schweißstiftes 4 bzw.
des Reibrührschweißkopfes
in vertikaler Richtung (parallel zur z-Achse) für die CNC-Steuerung der Reibrührschweißvorrichtung,
angeordnet. Mittels des Wegmessers 17 ist jedoch eine etwaige
wärmebedingte Längenänderung
des Schweißstiftes 4 nicht
mit hinreichender Genauigkeit erfassbar, da die Wegmessung in großer räumlicher
Entfernung von der Schweißstiftspitze 7 im
Reibrührschweißkopf erfolgt. Diese
Messunsicherheiten führen
zu einer Positionierungenauigkeit des Schweißstiftes 4 insbesondere
in vertikaler Richtung, das heißt
parallel zur z-Achse
des Koordinatensystems 2, die – wie weiter oben angesprochen – die Güte der Schweißnaht beispielsweise
durch die Entstehung von "LOP"-Fehlstellen negativ
beeinflussen können.
Mittels des erfindungsgemäßen Reibrührschweißkopfes
sollen diese Fehlstellen erfasst werden, um gegebenenfalls anschließende Materialuntersuchungen
zur Qualitätssicherung
durch Ultraschall oder mit Wirbelströmen zumindest teilweise entbehrlich
zu machen.
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Um
das Auftreten von derartigen Fehlstellen zu erfassen, ist der Schweißstiftabschnitt 4a in
einer Ausführungsvariante
als ein Reflektor in der Form einer zylindrischen Scheibe 18 ausgebildet.
Die Scheibe 18 ist beispielsweise mit drei Befestigungsmitteln, bevorzugt
in der Form von Madenschrauben mit einem Innensechskant oder dergleichen
fest mit dem Schweißstift 4 drehfest
verbunden. Der Schweißstift 4 weist
hierzu im Endbereich eine in der 1 nicht dargestellte,
umlaufende Ringnut auf, in die die Befestigungsmittel zur Befestigung
der Scheibe 18 am Schweißstift 4 einbringbar
sind. Die Scheibe 18 weist mindestens zwei Durchgangsgewindebohrungen auf,
in die die Befestigungsmittel einschraubbar sind und somit ein Festklemmen
der Scheibe 18 in der umlaufenden Ringnut des Schweißstiftes 4 erlauben. Die
Befestigungsmittel, von denen in der Darstellung der 1 nur
ein Befestigungsmittel 19 dargestellt ist, sind um den
Umfang der Scheibe 18 herum verteilt angeordnet. Bevorzugt
weist die Scheibe 18 drei, jeweils um 120° versetzt über den
Umfang der Scheibe 18 angeordnete Durchgangsgewindebohrungen auf,
in die eine entsprechende Zahl von Befestigungsmitteln, insbesondere
in der Form von Madenschrauben, einschraubbar sind. Zur Durchführung der
Befestigungsmittel weist das Schul terwerkzeug 5 im gezeigten
Ausführungsbeispiel
gleichfalls drei Langlöcher
auf, von denen in der Darstellung der 1 nur ein
Langloch 20 dargestellt ist. Die drei Langlöcher sind
ebenfalls jeweils um 120° zueinander
beabstandet um den Umfang des Schulterwerkzeugs 5 herum
angeordnet. Die Langlöcher 20 ermöglichen
eine vertikale Bewegung des Schweißstiftes 4 mit der
daran befestigten Scheibe 18 in Richtung des Richtungspfeils 21 (z-Achse)
und damit eine Nachregelung des Abstandes 15 während des Schweißvorgangs.
Eine andere Anzahl von Befestigungsmitteln und Gewindedurchgangsbohrungen sowie
eine hiermit korrespondierende Anzahl von Langlöchern ist gleichfalls möglich. Während des
Betriebs des Reibrührschweißkopfes
rotieren sowohl der Schweißstift 4 mit
der daran befestigten Scheibe 18 als auch das Schulterwerkzeug 5 stets
mit der gleichen Geschwindigkeit im Gleichlauf, so dass zwischen
diesen Bauteilen keine Reibung entsteht.
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Weiterhin
sind im Bereich des Gehäuses 1 ein
erster und ein zweiter Laserentfernungsmesser 22, 23 angeordnet,
die Abstandsmessungen mit einer hohen Präzision erlauben. Die Befestigung
der beiden Laserentfernungsmesser 22, 23 am Gehäuse 1 erfolgt
unmittelbar durch geeignete Befestigungssysteme, beispielsweise
mit abgekanteten Blechstreifen. Die Laserentfernungsmesser 22, 23 sind fest
am Gehäuse 1 angeordnet,
während
das Schulterwerkzeug 5 und der Schweißstift 4 an einer
nicht näher
bezeichneten Spindel drehbar am Schweißkopf aufgenommen sind und
während
des Schweißprozesses
mit hoher Drehzahl rotieren. Mittels des ersten Laserentfernungsmessers 22 lässt sich
ein erster Abstand 24 zwischen dem ersten Laserentfernungsmesser 22 und
einer Oberseite 26 der Scheibe 18 ermitteln. Mittels
des zweiten Entfernungsmessers 23 erfolgt in analoger Weise
die Bestimmung eines zweiten Abstandes 25 zwischen dem
Gehäuse 1 und
der Werkstückoberseite 12.
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Aus
dem ersten Abstand 24 und dem zweiten Abstand 25 lässt sich
in Verbindung mit dem vom Wegmesser 17 ermittelten Positionswert
des Reibrührschweißkopfes
in Richtung der z-Achse der Abstand 15 mittels einer nicht
dargestellten Steuer- und Regeleinrichtung exakt bestimmen und gegebenenfalls
mittels der Portalanordnung der Reibrührschweißvorrichtung korrigieren. Hierbei kann
der Abstand 15 mittels des erfindungsgemäßen Reibrührschweißkopfes
mit einer Genauigkeit von etwa ± 0,05 mm zur Qualitätssicherung
gemessen und gegebenenfalls konstant gehalten werden, um eine hohe Qualität der erzeugten
Reibrührschweißnaht zu
gewährleisten.
Bei der Ermittlung des Abstandes 15 wird vorausgesetzt,
dass die genaue Materialstärke 27 der
Werkstücke 9, 10 sowie
die präzisen
Geometriedaten des Reibrührschweißkopfes
und der Portalanordnung jeweils bekannt sind. In der Darstellung der 1 wird
zudem davon ausgegangen, dass beide Werkstücke 9, 10 im
Bereich einer zulässigen
Toleranzabweichung dieselbe Materialstärke 27 aufweisen.
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Im
Idealfall ist die Scheibe 18 immer exakt senkrecht zur
Längsachse 6 ausgerichtet.
Mittels der drei, bevorzugt jeweils um 120° versetzt über den Umfang der Scheibe 18 angeordneten
Befestigungsmittel lässt
sich eine genaue Ausrichtung der Scheibe 18 in Bezug auf
den Schweißstift 4 erreichen.
Dennoch wird sich bei einer Rotation des Schweißstiftes 4 um die
Längsachse 6 immer
eine, wenn auch geringfügige
Taumelbewegung der Scheibe 18 ergeben. Aus dieser unvermeidbaren
Taumelbewegung resultiert ein sinusförmiger Verlauf des vom ersten Laserentfernungsmesser 22 ermittelten
Abstands 24. Durch geeignete Filteralgorithmen, beispielsweise
in der Form einer Mittelwertbildung, lässt sich die hierdurch bedingte
Messunsicherheit eliminieren.
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Die
Laserentfernungsmesser 22, 23 arbeiten nach dem
Reflektionsprinzip. Die vom ersten und zweiten Laserentfernungsmesser 22, 23 ausgesandte
Laserstrahlung wird von der Oberseite 26 der Scheibe 18 bzw.
der Werkstückoberseite 12 reflektiert
und an den betreffenden Laserentfernungsmesser 22, 23 zurückgesandt.
Durch eine Messung der Laufzeit der Laserstrahlung lässt sich
in bekannter Weise in Verbindung mit der Lichtgeschwindigkeit in Luft
der jeweilige Abstand bestimmen. Die Messung der Abstände 24, 25 ermöglicht eine
exakte relative Positionsbestimmung des Schweißstiftes 4 in vertikaler
Richtung (z-Achse). Hierbei kann eine wärmebedingte Längenänderung
des Schweißstiftes 4 sowie eine
möglicherweise
auftretende Geometrieänderung
der Führungsvorrichtung
für den
Reibrührschweißkopf erkannt
und gegebenenfalls kompensiert werden.
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Vor
dem Beginn des Reibrührschweißprozesses
wird zunächst
der gewünschte
bzw. der erforderliche Sollwert für den Abstand 15 zwischen
der Schweißstiftspitze 7 und
der Werkstückauflage 16 eingestellt.
Anschließend
werden die Laserentfernungsmesser 22, 23 auf den
Wert Null gesetzt. Erwärmt
sich nun beispielsweise der Schweißstift 4 infolge des
Reibrührschweißvorgangs,
so führt
dies zu einer geringfügigen
Verlängerung
des Schweißstiftes 4 aufgrund
der Wärmedehnung
und der vorgegebene Sollwert des Abstands 15 wird unterschritten.
Diese Änderung
wird vom ersten Laserentfernungsmesser 22 durch die Messung
des Abstands 24 erfasst. Um den Abstand 15 wieder
auf den Sollwert zu bringen, kann der Schweißstift 4 in vertikaler
Richtung, das heißt
parallel zur z-Achse (Richtungspfeil 21), angehoben werden.
Ist der Abstand 15 hingegen größer als der vorgegebene Sollwert,
so kann der Schweißstift 4 wieder
soweit abgesenkt werden, bis der Sollwert erreicht ist. Auch diese
Längenänderung wird
vom ersten Laserentfernungsmesser 22 durch die Messung
des Abstands 24 erfasst. Der zweite Laserentfernungsmesser 23 erlaubt über die
Erfassung des Abstands 25 zwischen den Werkstückoberseiten 12, 13 und
dem Schweißkopf
bzw. dem zweiten Laserentfernungsmesser 23 darüber hinaus
die Erfassung von etwaigen Geometrieänderungen der Portalanordnung
zur Führung
des Reibrührschweißkopfes.
Die Nachregulierung der vertikalen Position des Schweißstiftes
ist optional zu sehen. Zur Qualitätssicherung der Reibrührschweißverbindung
ist eine durchgehende Überwachung
der Veränderungen des
Abstands 15 ausreichend.
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Eine Änderung
des Abstands 15 zwischen der Schweißstiftspitze 7 und
der Werkstückauflage 16 ist
allein schon mit dem ersten Laserentfernungsmesser 22 erfassbar.
Für eine
Bestimmung des absoluten Abstands 15 muss jedoch der vom
zweiten Laserentfernungsmesser 23 gelieferte zweite Abstand 25 sowie
gegebenenfalls der von der Wegmesseinheit 17 der CNC-Steuerung
gelieferte Positionswert des Schweißstiftes 4 bzw. des
Reibrührschweißkopfes
parallel zur z-Achse sowie weitere Anlagenmaße mit einbezogen werden.
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Weiterhin
erfolgt aufgrund der Schrägstellung
der Laserentfernungsmesser 22, 23 (vgl. 1) eine
Umrechnung der gemessenen Abstände 24, 25, um
die "wahren" Abstände in senkrechter
Richtung (parallel zur z-Achse) zu ermitteln. Diese Um rechnung kann
entfallen, wenn die von den Laserentfernungsmessern 22, 23 ausgesandte
Laserstrahlung exakt parallel zur z-Achse ausgesandt wird. Die vorstehend
erwähnten
Berechnungen werden bevorzugt mittels der Steuer- und Regeleinrichtung
durchgeführt,
die in der Regel ein Teil der ohnehin vorhandenen CNC-Steuerung
der Portalanordnung ist.
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Der
erfindungsgemäße Reibrührschweißkopf erlaubt
primär
eine präzise
Erfassung des Abstandes 15 zwischen der Schweißstiftspitze 7 und der
Werkstückauflage 16 bzw.
der "Backing" mit einer Genauigkeit
von bis zu ± 0,05
mm zur Qualitätssicherung
der erzeugten Reibrührschweißnaht. Falls
erwünscht,
kann auch eine Konstanthaltung des Abstandes 15 erreicht
werden, wenn die Stellorgane der Portalanordnung unter Anwendung
geeigneter Regelalgorithmen und der Verwendung der von den Laserentfernungsmessern 22, 23 ermittelten
Abstandsmesswerte 24, 25 entsprechend angesteuert
werden. Um eine möglichst
genaue Messung unter einem weitgehenden Ausschluss der genannten
Fehler zu erreichen, wird die Scheibe 18 möglichst
weit unten am Ende des Schweißstiftes 4,
in einem unteren Bereich 28 montiert.
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Die
von den Laserentfernungsmessern 22, 23 ausgesandte
Laserstrahlung trifft gemäß 1 nicht
senkrecht auf die Oberseite 26 der Scheibe 18 bzw.
auf die Werkstückoberseite 12 auf.
Daher ist zur Ermittlung der Abstände parallel zur z-Richtung eine trigonometrische
Umrechnung der gemessenen Abstände 24, 25 erforderlich.
Abweichend von der Darstellung der 1 sind die
Entfernungsmesser 22, 23 bevorzugt so angeordnet,
dass der Einfallswinkel der von den Laserentfernungsmessern 22, 23 ausgesandten
Laserstrahlung und damit auch der Ausfallswinkel der von der Oberseite 26 der
Scheibe 18 bzw. der Werkstückoberseite 12 reflektierten
Laserstrahlung jeweils exakt 90° beträgt, so dass
eine anschließende
Umrechnung der gemessenen Abstände
entfallen kann. Zugleich wird durch diese Anordnung eine optimale
Reflexionswirkung erreicht. Ist eine derartige Anordnung der Laserentfernungsmesser 22, 23 im
Bereich des Reibrührschweißkopfes,
beispielsweise aufgrund von konstruktiven Einschränkungen,
nicht möglich,
so sollten die Laserentfernungsmesser 22, 23 zumindest
so ange ordnet werden, dass sich für den Einfalls- und den Ausfallswinkel
ein von 90° jeweils
nur geringfügig
abweichender Wert ergibt.
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Der
Schweißstiftabschnitt 4a kann
auch in integraler Form durch eine in den Schweißstift 4 eingebrachte
umlaufende Schulter, Nut oder als ein erhabener Ring ausgebildet
sein.
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Die 2 illustriert
einen Längsschnitt
entlang der Schnittlinie II-II durch die Scheibe 18 der Darstellung
der 1.
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Der
Schweißstift 4 mit
einer kreisförmigen Querschnittsgeometrie
ist koaxial vom Schulterwerkzeug 5 umgeben. Die Scheibe 18 weist
von oben gesehen eine kreisringförmige
Geometrie auf. Die Scheibe 18 ist mit drei Befestigungsmitteln 19, 29, 30 verdrehfest
mit dem Schweißstift 4 verbunden.
Die Befestigungsmittel 19, 29, 30 sind
im gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils um 120° zueinander
versetzt in der Scheibe 18 angeordnet. Zur Durchführung der Befestigungsmittel 19, 29, 30 weist
das Schulterwerkzeug 5 die drei Langlöcher 20, 31 sowie 32 auf. Als
Befestigungsmittel 19, 29, 30 finden
bevorzugt Madenschrauben mit einem Innensechskant Verwendung, die
ein hohes Anzugsmoment aufweisen und zudem wenig Raum beanspruchen.
Die Scheibe 18 weist weiterhin drei, jeweils um 120° zueinander versetzt
angeordnete Gewindedurchgangsbohrungen 33, 34, 35 auf,
in die die Befestigungsmittel 19, 29, 30 einschraubbar
sind. Zur Befestigung der Scheibe 18 am Schweißstift 4 weist
dieser eine umlaufende Ringnut 36 auf, in die die Befestigungsmittel 19, 29, 30 zum
Festklemmen der Scheibe 18 auf dem Schweißstift 4 einschraubbar
sind.
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Abweichend
von der gezeigten Befestigung der Scheibe 18 am Schweißstift 4 sind
andere Befestigungsmöglichkeiten
denkbar. Beispielsweise kann die Scheibe 18 auf den Schweißstift 4 aufgeklemmt oder
anderweitig arretiert werden. An die Befestigung der Scheibe 18 am
Schweißstift 4 sind
in mechanischer Hinsicht keine erhöhten Anforderungen zu stellen,
da der Abstand zwischen dem Gehäuse 1 des Reibrührschweißkopfes
und der Oberseite 26 der Scheibe 18 durch den
Entfernungsmesser 22 berührungslos erfasst wird.
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Die
Scheibe 18 kann beispielsweise auch mit einem Kunststoffmaterial
mit einer metallischen Bedampfung zur Reflexion der Laserstrahlung
gebildet sein. Zwi schen der Scheibe 18 und dem Schulterwerkzeug 5 ist
umfangsseitig ein geringfügiges
mechanisches Spiel vorgesehen, um Messfehler infolge einer Wärmeausdehnung
des Schulterwerkzeugs 5 zu vermeiden.
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Die 3 zeigt
eine weitere Ausführungsvariante
des Reibrührschweißkopfes.
Der Schweißstift 4 ist
wiederum zentrisch im Schulterwerkzeug 5 zur Bildung des
Schweißwerkzeugs 3 aufgenommen. Sowohl
der Schweißstift 4 als
auch das Schulterwerkzeug 5 sind im Gehäuse 1 in einem Spannfutter bzw.
in einer Spindel drehbar eingespannt. Das Schulterwerkzeug 5 weist
im gezeigten Ausführungsbeispiel
drei Langlöcher
auf, von denen in der Darstellung der 3 lediglich
das vordere Langloch 20 dargestellt ist. Die Langlöcher sind
wiederum bevorzugt gleichmäßig um den
Umfang des Schulterwerkzeugs 5 um 120° versetzt eingebracht. Eine
andere Anzahl von Langlöchern
und eine hiervon abweichende Anordnung ist gleichfalls möglich. Weiterhin können anstatt
der Langlöcher
auch Ausnehmungen mit einer von der ovalen Form abweichenden Öffnungsgeometrie
vorgesehen sein. Auf der Werkstückauflage 16 sind
die Werkstücke 9, 10 mit
der Materialstärke 27 mittels
nicht dargestellter Spannmittel festgespannt. Am unteren Ende des
Schweißstiftes 4 befindet
sich die Schweißstiftspitze 7,
die rotierend durch das infolge der erzeugten Reibungswärme plastisch
gewordene Material der Werkstücke 9, 10 im
Nahtbildungsbereich 14 zur Schaffung der Reibrührschweißnaht geführt wird.
Das Koordinatensystem 2 verdeutlicht die Orientierung der
x-Achse, der y-Achse sowie der z-Achse im Raum. Der Schweißstift 4 befindet
sich im Abstand 15 von der Werkstückauflage 16 bzw.
der "Backing".
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Der
Aufbau und die Funktion des eigentlichen Reibrührschweißkopfes entspricht somit in
den wesentlichen Punkten dem in der 1 beschriebenen
Reibrührschweißkopf.
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Der
Schweißstiftabschnitt 4a ist
in dieser Ausführungsvariante
als ein optischer Reflektor 37 ausgebildet. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel
ist der Reflektor 37 kreisförmig (gekrümmte Kreisfläche) ausgebildet.
Der Reflektor 37 kann den Schweißstift 4 aber auch
ringförmig
(Zylindermantelfläche)
umschließen,
um eine gleichmäßige Abtastung,
abgesehen von der periodischen Abdeckung durch das rotierende Schulterwerkzeug 5 in
Bezug auf einen hierzu feststehenden Laser- Tracker 38, zu gewährleisten. Der
Reflektor 37 kann beispielsweise mit einer flexiblen, reflektierenden
Folie gebildet sein, die auf den Schweißstift 4 aufgeklebt
oder anderweitig an diesem befestigt wird. Hierbei wird aus der
Folie ein Kreis ausgestanzt, der anschließend auf den Schweißstift 4 aufgeklebt
oder anderweitig aufgebracht wird. Der Reflektor 37 kann
auch durch eine lokale metallische Bedampfung des Schweißstiftes 4, eine
Beschichtung oder dergleichen gebildet sein. Alternativ kann der
Reflektor auch durch bereichsweises Polieren des Schweißstiftabschnittes 4a hergestellt
werden. Aufgrund der im Bereich des Schweißstiftes 4 auftretenden
hohen Temperaturen sind an eine Befestigung bzw. die Ausbildung
des Reflektors erhöhte
Anforderungen zu stellen.
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Mit
dem unmittelbar auf der Werkstückauflage 16 als
Bezugssystem angeordneten Laser-Tracker 38 lässt sich
mit dem optischen Reflektor 37 zumindest ein Abstand 39 zwischen
dem Reflektor 37 und der Werkstückauflage 16 unmittelbar
bestimmen. Aus dem Abstand 39 lässt sich in Verbindung mit
der bekannten Position des Reflektors 37, der Länge des
Schweißstiftes 4 einschließlich der Schweißstiftspitze 7 sowie
der Materialstärke 27 der Werkstücke 9, 10 der
Abstand 15 des Schweißstiftes 4 von
der Werkstückauflage 16 bzw.
der "Backing" unmittelbar bestimmen.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform
nach Maßgabe
der 1 ist keine zusätzliche, die Messunsicherheit
erhöhende
Abstandsmessung zwischen dem Gehäuse 1 des
Reibrührschweißkopfes
und den Werkstücken 9, 10 bzw. den
Werkstückoberseiten 12, 13 erforderlich.
Zudem erübrigt
sich eine Auswertung des Wegmessers 17 der CNC-Steuerung
der Reibrührschweißvorrichtung für die Richtung
der z-Achse.
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Aufgrund
des aktuellen absoluten Abstands 15 lässt sich die Position der Schweißstiftspitze 7 parallel
zur z-Achse in vertikaler Richtung falls gewünscht nachjustieren, um den
Abstand 15 mit einer Genauigkeit von bis zu ± 0,05
mm eines vorgegebenen Sollwertes konstant zu halten.
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Der
Laser-Tracker 38 erlaubt eine direkte Messung des Abstands 39 und
nicht nur eine indirekte Messung des Abstands 40 des Reflektors 37 vom Laserentfernungsmesser 38.
Die vom Laser-Tracker 38 ausgesandte Laserstrahlung verläuft im Wesentlichen
parallel zur xy-Ebene. Die Langlöcher
im Schulterwerkzeug 5 sind hierbei zwingend erforderlich,
um eine infolge der synchronen Rotation des Schweißstiftes 4 und
des Schulterwerkzeugs 5 zumindest periodische Abtastung
des optischen Reflektors 37 mittels des Laser-Trackers 38 – unabhängig von
etwaigen Vertikalbewegungen des Schweißstiftes 4 – zu gewährleisten.
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Die 4 zeigt
eine weitere Ausführungsvariante
des Reibrührschweißkopfes.
Zur Bildung des Schweißstiftabschnittes 4a ist
im Unterschied zu der Ausführungsform
nach Maßgabe
der 1, 2 eine konische Scheibe 41 auf
dem Schweißstift 4 befestigt.
Die Schweißstiftspitze 7 befindet
sich in den Werkstücken 9, 10,
das heißt
in der Schweißposition. Die
beiden Werkstücke 9, 10 weisen
jeweils die Materialstärke 27 auf.
Das Koordinatensystem 2 veranschaulicht die Lage der x-Achse,
der y-Achse sowie der z-Achse im Raum.
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Die
Befestigung der Scheibe 41 am Schweißstift 4 erfolgt bevorzugt
auf dieselbe Art und Weise wie bei der Ausführungsform der Scheibe 18 nach
Maßgabe
der 1. Die Befestigung der Scheibe 41 erfolgt
insbesondere ebenfalls im unteren Bereich des Schweißstiftes 4 mittels
einer Ringnut, in die Befestigungsmittel zum Festklemmen der Scheibe 41 einbringbar
sind. Weiterhin ist ein geringfügiger umlaufender
Abstand zwischen der Scheibe 41 und dem Schulterwerkzeug 5 vorhanden,
um wärmebedingte
Spannungen und hierdurch bedingte Messunsicherheiten zu vermeiden.
Alternativ kann die Scheibe 41 auch mit einem zylindrischen
Grundkörper
gebildet sein, der in Entsprechung zur Scheibe 18 (vgl. 1, 2)
auf dem Schweißstift 4 befestigt
wird. Auf den zylindrischen Grundkörper wird dann ein konischer
Ring zur Bildung des abgeschrägten
Randes aufgepresst, aufgeklemmt oder anderweitig befestigt.
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Im
Unterschied zur Scheibe 18 in der 1 ist die
Scheibe 41 jedoch konisch und nicht zylindrisch ausgebildet,
das heißt
die Scheibe 41 weist einen abgeschrägten, konischen Rand 42 auf.
Damit hat die Scheibe 41 näherungsweise die geometrische
Gestalt eines niedrigen Kegelstumpfes mit einer zentrischen Bohrung
zur Durchführung
des Schweißstiftes 4.
Der besseren Übersicht
halber ist in der 4 das Schulterwerkzeug nicht
dargestellt.
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Bewegt
sich der Schweißstift 4 mit
der daran befestigen Scheibe 41 parallel zum Richtungspfeil 21 bzw.
zur z-Achse auf und ab, verringert bzw. erhöht sich aufgrund der Konizität der Scheibe 41 bzw.
der Schrägstellung
des geneigten Randes 42 entsprechend ein Abstand 43 zwischen
dem Rand 42 und dem in diesem Fall unmittelbar auf der
Werkstückauflage 16 angeordneten
ersten Laserentfernungsmesser 22. Da der erste Laserentfernungsmesser 22 im Unterschied
zur ersten Ausführungsvariante
direkt auf der Werkstückauflage 16 als
Bezugspunkt angeordnet ist, ist dessen Position im Koordinatensystem 2 bekannt.
Die vom ersten Laserentfernungsmesser 22 ausgesandte Laserstrahlung
verläuft
parallel zur xy-Ebene. Bewegt sich in der 4 die Scheibe 41 parallel
zur z-Achse nach oben, so erhöht
sich der Abstand 43, wie die beiden punktiert dargestellten Pfeile
zeigen. Umgekehrt verhält
es sich, wenn sich der Schweißstift 4 mit
der Scheibe 41 nach unten bewegt. Beträgt die Schrägstellung bzw. Neigung des Randes 42 zur
x-Achse beispielsweise 45°,
so bewirkt jede Anhebung der Scheibe 41 um einen Betrag von
0,1 mm eine Erhöhung
des Abstands 43 um 0,1 mm und umgekehrt. Je geringer die
Schrägstellung des
Randes 42 gewählt
wird, desto höher
ist hierbei die messbare Änderung
des Abstands 43 im Verhältnis
zum Betrag der vertikalen Bewegung der Scheibe 41 parallel
zur z-Achse.
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Die
vom ersten Laserentfernungsmesser 22 zur Messung des Abstands 43 ausgesandte
Laserstrahlung verläuft
hierbei stets parallel zur xy-Ebene, das heißt zur Werkstückauflage 16 (vgl.
Koordinatensystem 2). Die Pfeile zur Verdeutlichung des
Abstands 43 sind lediglich aus Gründen der besseren zeichnerischen
Darstellbarkeit geringfügig übereinander
versetzt dargestellt. In Wirklichkeit existiert nur die vom Laserentfernungsmesser 22 ausgesandte und
vom konischen Rand 42 zurückreflektierte Laserstrahlung.
Die vom Laserentfernungsmesser 22 ausgesandte Laserstrahlung
wird in Abhängigkeit von
der vertikalen Position der Scheibe 41 nur jeweils an unterschiedlichen
Punkten des schräg
gestellten Randes 42 reflektiert. Aus dem Abstand 43 lässt sich aufgrund
geometrischer Überlegungen
zunächst eine
Veränderung
der Höhe 44 der
Scheibe 41 in Bezug auf die Werkstückauflage 16 ermitteln.
Aus einem bekannten anfänglichen
Abstand 15 zwischen der "Backing" und der Schweißstiftspitze 7 lässt sich dann
der aktu elle absolute Abstand 15 zwischen der Schweißstiftspitze 7 und
der Werkstückauflage 16 ermitteln.
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Im
Unterschied zur Ausführungsvariante nach
Maßgabe
der 3 ist kein aufwändiger Laser-Tracker erforderlich.
Die Ermittlung einer Änderung
der vertikalen Position der Scheibe 41 erfolgt vielmehr
in indirekter Weise über
die Konizität
des Randes 42 der Scheibe 41 durch eine horizontale
Abstandsmessung zwischen dem konischen Rand 42 der Scheibe 41 und
dem ersten Laserentfernungsmesser 22. Im Vergleich zu der
Ausführungsform nach
Maßgabe
der 3 können
mit der Anordnung nach Maßgabe
der 4 zwar nur geringere Messgenauigkeiten, bei einem
allerdings deutlich verringerten Aufwand erreicht werden. Die vom
Laserentfernungsmesser 22 ausgesandte Laserstrahlung muss
nachgeführt
werden, wenn der Schweißstift 4 entlang
der Schweißnaht
geführt
wird, um in jedem Fall eine Reflexion vom konischen Rand 42 zu
erreichen. Dies kann beispielsweise durch Verschwenken des Laserentfernungsmessers 22 auf
der Werkstückauflage 16 um
die z-Achse herum oder durch eine Nachführung des Laserentfernungsmessers 22 parallel
zum Schweißstift 4 erfolgen
(parallel zur xy-Ebene).
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Koordinatensystem
- 3
- Schweißwerkzeug
- 4
- Schweißstift
- 4a
- Schweißstiftabschnitt
- 5
- Schulterwerkzeug
- 6
- Längsachse
- 7
- Schweißstiftspitze
- 8
- Stoßkante
- 9
- Werkstück
- 10
- Werkstück
- 11
- Schulter
- 12
- Werkstückoberseite
- 13
- Werkstückoberseite
- 14
- Nahtbildungsbereich
- 15
- Abstand
- 16
- Werkstückauflage
- 17
- Wegmesser
- 18
- Scheibe
- 19
- Befestigungsmittel
- 20
- Langloch
(Schulterwerkzeug)
- 21
- Richtungspfeil
- 22
- erster
Laserentfernungsmesser
- 23
- zweiter
Laserentfernungsmesser
- 24
- erster
Abstand
- 25
- zweiter
Abstand
- 26
- Oberseite
(Scheibe)
- 27
- Materialstärke (Werkstücke)
- 28
- unterer
Bereich (Schweißstift)
- 29
- Befestigungsmittel
- 30
- Befestigungsmittel
- 31
- Langloch
(Schulterwerkzeug)
- 32
- Langloch
(Schulterwerkzeug)
- 33
- Gewindedurchgangsbohrung
(Scheibe)
- 34
- Gewindedurchgangsbohrung
(Scheibe)
- 35
- Gewindedurchgangsbohrung
(Scheibe)
- 36
- Ringnut
(Schweißstift)
- 37
- Reflektor
- 38
- Laser-Tracker
- 39
- Abstand
- 40
- Abstand
- 41
- Scheibe
- 42
- Rand
(konisch, abgeschrägt)
- 43
- Abstand
- 44
- Höhe