-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Luftkeimsammler, insbesondere Luftkeimsammler
mit einer Aufnahme zum Aufnehmen eines wechselbar gehalterten, Sammelmedium
enthaltenden Sammelstreifens, und Beschleunigungsmitteln zum Beschleunigen
von mit Keimen beladener Luft, um eine Trägheitsabscheidung der Keime
aus der Luft auf das Sammelmedium zu ermöglichen. Ferner betrifft die Erfindung
Sammelstreifen hierfür,
sowie ein Verfahren zum Einlegen entsprechender Sammelstreifen in einen
Luftkeimsammler.
-
Luftkeimsammler
werden zur Überprüfung bzw.
zum Nachweis der Luftreinheit in Laboren, Krankenhäusern, Fertigungsreinräumen usw.
verwendet.
-
Luftkeimsammler
bringen keimbeladene Luft in Kontakt mit einem Sammelmedium, oft
einem sterilen Agarmedium, so daß Keime aus der Luft sich auf dem
Medium ablagern. Durch Bebrütung
kann die Zahl der abgeschiedenen Keime anhand der Anzahl der sich
bildenden Kolonien ermittelt werden. In der Regel wird die zu untersuchende
Luft zum kontrollierten Strömen über oder
durch das Medium gebracht, um eine Aussage über die Keimanzahl pro Luftvolumeneinheit
treffen zu können.
-
Neben
Filterverfahren, bei welchen die zu untersuchende Luft durch einen
Filter gesaugt wird, und dem sogenannten Impingerverfahren, bei
welchem die zu beprobende Luft durch eine Flüssigkeit geführt wird,
haben sich vor allem Impaktionsverfahren durchgesetzt.
-
Filtererfahren
erreichen die Abscheidung aller Keime, welche größer als die Größe der Filterporen
ist, vermehrungsfähige
Keime neigen jedoch auf dem Filter oft zum Austrocknen. Ferner ist
die Handhabung aufwendig, da die Filtermedien (früher häufig Papier,
heute meist Gelatine) zunächst
unter Sterilbedingungen in Kassetten eingelegt, nach der Probennahme
aus diesen entnommen und schließlich aufgelöst und auf
Agarplatten aufgebracht werden müssen.
Das Impingerverfahren vermeidet Austrocknung, ist jedoch aufgrund
der Flüssigkeitshandhabung
ebenfalls aufwendig. Zudem führt
es häufig
zu anderen Ergebnissen als Vergleichsverfahren, da sich Agglutinate
in der Flüssigkeit
auflösen
können, und
die somit gezählten
Einzelkeime zu einer höheren
Kolonienzahl führen.
-
Bei
den obenerwähnten
Impaktionsverfahren erfolgt eine Trägheitsabscheidung der luftgetragenen
Keime in einer Prallströmung
oder im Zentrifugalfeld. Bei einfachen und sehr preisgünstig ausführbaren
Verfahren ist eine Agarplatte unter bzw. hinter einer Siebabdeckung
(Siebplatte) angeordnet, durch welche die keimbeladene Luft strömt. In der
Prallströmung
fallen die Keime auf das Nährmedium,
während
die Luft seitwerts abströmt.
Da die Luft stets an definierten Stellen, nämlich unter den Sieblöchern auf
den Agar trifft, können
an diesen Stellen durch Austrocknung dellenartige Bereiche entstehen.
Ferner ist die ermittelte Keimzahl tendenziell zu niedrig, da Keime
immer an denselben Stellen unter den Sieblöchern auftreffen und somit
mehrere koloniebildende Einheiten als eine gezählt werden können. Auch
können
beim Durchtritt durch die Sieblöcher auftretende
Scherkräfte
die Vermehrungsfähigkeit von
Keimen schwächen.
Der Wechsel der Agarplatten ist nicht übermäßig aufwendig, erfordert jedoch ebenfalls
Zeit und Arbeit und kann sich mitunter durch unterschiedliches Vorgehen
verschiedenen Bedienpersonals sowie Handhabungsfehler, etwa versehentliche
Berührungen
der Agarfläche,
auf das spätere
Zählergebnis
auswirken.
-
Im
sogenannten Hycon-Verfahren erfolgt die Trägheitsabscheidung der luftgetragenen
Keime im Zentrifugalfeld. Angesaugte Luft wird mittels Rotorblättern beschleunigt
und trifft auf eine mit Agar versehene, mitrotierende Zentrifugenfläche. Es
handelt sich dabei um ein für
die Keime recht schonendes Verfahren, vor allem jedoch ergeben sich
in der Regel aussagekräftige
Ergebnisse durch das geschlossene und gut validierbare System. Der
Agar befindet sich dabei in Vertiefungen eines Sammelstreifens, welcher
vor dem Sammelvorgang in die Zentrifuge eingesetzt und danach herausgenommen
wird, wodurch sich ein gewisser Handhabungsaufwand ergibt und wobei
sich ebenfalls Handhabungsfehler, etwa versehentliche Berührungen,
auf das spätere
Zählergebnis
auswirken können.
Durch den mitrotierenden Streifen können zudem Unwuchten entstehen.
-
Die
Druckschrift
DE 93
06 607 U1 beschreibt einen Luftkeimsammler, welcher mittels
Kunsstoffgehäuse
einen Antrieb für
einen Rotor haltert, der eine Lüfterkammer
umläuft
und von einer abnehmbaren Schutzhaube übergriffen wird. Das Gehäuse weist ferner
eine mittige Öffnung
zum Ansaugen von Außenluft
auf, um die Luft an eine Nährbodenschicht, die
sich an der Rotor-Innenwand
befindet, zu führen. Um
die Betriebssicherheit des Luftkeimsammlers zu gewähren und
der Gefahr von Verletzungen des jeweiligen Anwenders vorzubeugen,
ist ein Benutzen des Gerätes
nur durch ein ordnungsgemäßes Aufbringen
der Schutzhaube möglich.
Der
DE 93 06 607 U1 liegt
vorrangig eine erhebliche Steigerung des Sicherheitsaspektes zugrunde.
Auf die mögliche
Gefahr einer Kontamination wird ferner nicht hingewiesen.
-
Die
Druckschrift
DE 195
03 663 A1 beschreibt ein Verfahren zur Probengewinnung
luftgetragener Mirkoorganismen mittels eines Keimsammlers sowie
einen Keimsammler selbst. In definierten Entnahmezyklen und während einer
entsprechenden Entnahmezeit wird Luft an einen Entnahmeort unter Unterdruck
gesaugt. Dabei wird ein Luftstrom durch wenigstens eine Düse auf einen
mit einem Nährboden
versehenen Nährbodenbehälter gelenkt,
wobei der Nährboden
zuvor automatisch aus einem Magazin mit mehreren Nährbodenbehältern entnommen und
nach der Probenentnahme erneut in das Magazin zurückgeführt und
gelagert wird. Der Aufbau des Keimsammlers der
DE 195 03 663 A1 ist kompliziert und
aufwendig, was das Gerät
teurer macht.
-
Die
Druckschrift
DE 22
44 500 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung mikrobiologischer
Untersuchungen. Dabei wird ein flexibles roll- oder faltbares Band
als Träger
für halbfeste
oder feste Nährböden verwendet.
Ferner sind die Nährböden bei
mikrobiologischen Untersuchungen mit den zu untersuchenden Proben
zu beimpfen. Bei der
DE
22 44 500 A1 weist das erwähnte Band keine Sammelmedium
enthaltende Vertiefungen auf; vielmehr wird das Band gleichmäßig beschichtet. Ferner
ist der Druckschrift kein Verweis auf einen Keimsammler zu entnehmen.
-
Die
Druckschrift
WO 87/07911
A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Untersuchen mikrobiologischen
Materials. Die Vorrichtung besteht aus einer elastisch verformbaren
Membran, die zwischen zwei mit definierten kreisrunden Aussparungen
versehenen Lochbändern
so eingebettet ist, dass ein Druckkörper durch die Aussparungen
die Membran in Richtung des zu untersuchenden Mediums drückt, um
dann die Probe an der Unterseite der Membran aufzunehmen. Im Anschluss
an die Probenaufnahme findet ein Isoliervorgang mittels Isolierband
statt, um die Proben abzuschließen.
Das Verfahren der
WO
87/07911 A1 eignet sich gut um flüssige Probekörper aufzunehmen,
ist aber für
das Sammeln von Keimen aus der Luft eher ungeeignet.
-
Vor
dem Hintergrund der geschilderten Problematik ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, den Handhabungsaufwand beim Mediumwechsel
zu vermindern sowie die Gefahr einer Kontamination des Mediums bei
der Handhabung zu vermindern.
-
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch einen
Luftkeimsammler nach Anspruch 1 gelöst. Besonders vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung können
gemäß einem
der Ansprüche
2–15 gestaltet
sein.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die zugrundeliegende
Aufgabe durch einen Sammelstreifen nach Anspruch 16 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Sammelstreifens
können gemäß einem
der Ansprüche
17–34
gestaltet sein.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die zugrundeliegende
Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 35 gelöst. Besonders vorteilhafte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
gemäß einem der
Ansprüche
36–41
gestaltet sein.
-
Der
automatische oder halbautomatische Einzug eines mit Sammelmedium
bestückten
Sammelstreifens in einen Luftkeimsammler beschleunigt, vereinfacht
und vereinheitlicht den Vorgang des Mediumwechsels. Die Gefahr von
Handhabungsfehlern verringert sich. Dieser Grundgedanke eignet sich
sowohl für
die obenbeschriebenen Zentrifugalimpaktoren als auch für andere
Impaktionsverfahren, insbesondere alle Verfahren der eingangs genannten
Art. So kann beispielsweise ein automatischer Streifeneinzug auch
mit einer herkömmlichen
Siebplatte kombiniert werden.
-
Als
besonders vorteilhaft kann sich die Erfindung erweisen, wenn auch
die Verpackung des Sammelstreifens in das System der Medium-Handhabung einbezogen
wird. So können
erfindungsgemäße Systeme
beispielsweise auch so ausgeführt
werden, daß der
automatische oder halbautomatische Einzug des Luftkeimsammlers den
Streifen aus dessen Verpackung entnimmt, oder die manuell begonnene
Entnahmeprozedur fortsetzt. Auch die halb- oder vollautomatische Öffnung der
Verpackung durch den Einzugsmechanismus ist vorteilhaft umsetzbar.
-
Grundsätzlich kann
jede im Rahmen der vorliegenden Anmeldung beschriebene bzw. angedeutete
Variante der Erfindung besonders vorteilhaft sein, je nach wirtschaftlichen
und technischen Bedingungen im Einzelfall. Soweit nichts gegenteiliges
dargelegt ist, bzw. soweit grundsätzlich technisch realisierbar,
sind einzelne Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen austauschbar oder
miteinander sowie auch mit aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen
kombinierbar.
-
Nachfolgend
werden anhand der zugehörigen
Zeichnungen Beispiele bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung näher
erläutert.
Die Zeichnungen sind dabei rein schematische und, aus Gründen der
Anschaulichkeit, nicht maßstäbliche Darstellungen.
Insbesondere können
Verhältnisse
der Abmessungen zueinander von tatsächlichen Ausführungen
abweichen.
-
Einander
entsprechende Elemente sind in den einzelnen Figuren jeweils, soweit
sinnvoll, mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Im
einzelnen zeigen:
-
1 eine
einfache Ausführung
eines erfindungsgemäßen Sammelstreifens
in der Draufsicht,
-
2 einen
erfindungsgemäßen Sammelstreifen
mit einer Randlochung ähnlich
einem Filmstreifen zur Unterstützung
des automatischen Vorschubs beim Einzug des Streifens in einen Luftkeimsammler,
-
3a–d verschiedene
Varianten der beim Einzug vorlaufenden Seite eines ähnlich 1 ausgeführten Sammelstreifens,
-
4a–c stilisiert
die trommelförmige
Aufnahme sowie einen Siebtrommeleinsatz eines erfindungsgemäßen Luftkeimsammlers
in der Draufsicht sowie verschiedene Stadien des Einzugs eines entsprechend
oder ähnlich 1 gestalteten
Sammelstreifens, wobei der Einzug mittels einer in sich geschlossenen,
als relativ zur Aufnahme koaxial verdrehbarer Trommeleinsatz gestalteten
Halterung erfolgt,
-
5a–c stilisiert
die trommelförmige
Aufnahme sowie einen Siebtrommeleinsatz eines erfindungsgemäßen Luftkeimsammlers
in der Draufsicht sowie verschiedene Stadien des Einzugs eines entsprechend
oder ähnlich 1 gestalteten
Sammelstreifens, wobei der Einzug mittels in der Aufnahme an befestigter
Endlosförderer
erfolgt,
-
6a–c stilisiert
die trommelförmige
Aufnahme sowie einen Siebtrommeleinsatz eines erfindungsgemäßen Luftkeimsammlers
in der Draufsicht sowie verschiedene Stadien des Einzugs eines entsprechend
oder ähnlich 1 gestalteten Sammelstreifens,
wobei der Einzug mittels eines tangential bewegten Mitnehmers erfolgt,
-
7 die
perspektivische Explosionszeichnung einer besonders bevorzugten
Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Luftkeimsammlers,
wobei der untere Gehäuseteil
abgebrochen und die Abdeckhaube geschnitten dargestellt ist,
-
8 eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sammelstreifens
in der Draufsicht,
-
9 eine
zu dem in 8 dargestellten Streifen zugehörige Verpackung
in der Draufsicht,
-
10a–c
Querschnittsdarstellungen des in 8 dargestellten
Streifens und der in 9 dargestellten Verpackung jeweils
einzeln sowie im in die Verpackung eingelegten Zustand des Streifens,
wobei die Schnittebene in 8 und 9 als
gestrichelte Linie A-A' angedeutet
ist,
-
11a–c
Längsschnittdarstellungen
des in 8 dargestellten Streifens und der in 9 dargestellten
Verpackung jeweils einzeln sowie im in die Verpackung eingelegten
Zustand des Streifens, wobei die Schnittebene in 8 und 9 als
gestrichelte Linie B-B angedeutet ist,
-
12 einen
halbseitigen Querschnitt des Sammelteils eines ähnlich 7 ausgeführten Luftkeimsammlers,
-
13 einen
verpackten erfindungsgemäßen Sammelstreifen
gemäß einer
alternativen Ausführungsform
in einer Schnittdarstellung ähnlich 11c.
-
Der
in 1 dargestellte Samelstreifen 1 weist
mit einem Sammelmedium, vorzugsweise einem Nährmedium befüllte Vertiefungen 2 auf.
Er ist vorzugsweise mittels eines Tiefziehverfahrens aus einer formstabilen,
jedoch flexiblen Kunststoffolie gefertigt, kann jedoch auch auf
andere Weise hergestellt sein.
-
In
seinem bei bestimmungsgemäßem Einzug
vorlaufenden Bereich weist er einen verbreiterten Rand 3 als
Angriffsfläche
für das
reibschlüssige Ergreifen
beim Einzug in den Luftkeimsammler auf. Wie in 3a–3d dargestellt,
welche nur den vorlaufenden Bereich ähnlich gestalteter Streifen
zeigen, können
stattdessen oder zusätzlich
auch andere Angriffsmittel aufweisen, welche für den, insbesondere formschlüssigen,
Angriff von Einzugsmitteln zum automatisierten Einziehen des Sammelstreifens in
den Luftkeimsammler angepaßt
sind. Beispielhaft dargestellt sind ein Querschlitz 4 (3a),
Stanzlöcher 5 (3b),
eine geprägte
Querrille 6 (3c) sowie seitliche Kerben 7 (3d).
-
Zur
Führung
beim Einziehen in den Luftkeimsammler besitzt der Streifen 1 einen
nicht zu schmalen seitlichen Rand 8. Wie in 2 dargestellt,
kann dieser zur Unterstützung
des Vorschubs beim Einzug (etwa mittels Stachelwalzen oder dergleichen) ähnlich wie
ein Filmstreifen perforiert sein. Der in 2 dargestellte
Streifen 1 ist, nebenbei bemerkt, im Gegensatz zu dem Streifen 1 aus 1 in
Längsrichtung
symmetrisch, so daß er
keine bevorzugte Einzugsrichtung besitzt.
-
Der
Streifen 1 aus 1 besitzt in seinem nachlaufenden
Teil eine gegenüber
der Streifenhauptebene, d. h. der gedachten Verbindungsebene der Ränder der
Vertiefungen 2, abknickende Anfaßlasche 9, welche
die Handhabung erleichtert und zudem als Beschriftungsfläche dienen
kann. Ihre Funktion ist im Zusammenhang mit 8 bis 11c näher
beschrieben. Zur Beschriftung können
geeignete Schreibgeräte
oder Etiketten verwendet werden; darüberhinaus ist jedoch auch die
Kennzeichnung mittels eines laserbeschriftbaren Folienaufbaus, einer RFID
(Radio Frequency Identification Device) Anordnung (Transponderchip),
Barcodes, Matrixcodes etc. möglich.
-
4a–4c, 5a–5c und 6a–6c stellen
jeweils stilisiert den Einzugsvorgang eines gemäß oder ähnlich 1, 2 bzw. 3a–d gestalteten
Streifens dar. Die verwendete Einzugsvorrichtung ist dabei jeweils
schwarz dargestellt.
-
Konzentrisch
mit der trommelförmigen
Streifenaufnahme 10 ist eine trommelförmige Siebabdeckung 11 mit
Gasdurchtrittsöffnungen 12 vorgesehen.
Die keimbeladene Luft stömt
im Betrieb vom Trommelinneren durch die Gasdurchtrittsöffnungen 12 (ähnlich wie
bei einer herkömmlichen,
eingangsbeschriebenen Siebplatte) auf die Oberfläche des dann eingezogenen Streifens 1 in
der Aufnahme 10 und dann seitlich ab (vollständig eingezogener
Zustand nicht dargestellt). Aufnahme 10 und Siebabdeckung 11 können feststehen
oder gemeinsam rotieren, besonders bevorzugt werden sie jedoch relativ zueinander
gedreht, so daß die Gasdurchtrittsöffnungen 12 nicht
immer über
derselben Stelle des Sammelmediums stehen, und somit die eingangs
im Zusammenhang mit Siebplattenverfahren beschriebenen Probleme
nicht auftreten. Besonders vorteilhaft ist es, diese Bewegung definiert
auszuführen,
so daß jede
Gasdurchtrittsöffnung 12 einen
vorgegebenen Weg- bzw. Winkelbereich durchwandert. Dieses Prinzip
der Relativbewegung zwischen Siebabdeckung 11 und Nähr- bzw.
Sammelmedium ist auch im ebenen (nicht rotationssymmetrischen) Fall
vorteilhaft nachbildbar.
-
Unter
einer definiert ausgeführten
Relativbewegung soll insbesondere auch eine zeitlich kontrollierte
Relativbewegung zwischen Siebabdeckung 11 und Sammelstreifen 1 verstanden
werden, dergestalt, daß während einer
vorgegebenen Zeit des Sammelvorgangs eine vorgegebene relative Weg- oder
Winkelbewegung erfolgt. Besonders vorteilhaft kann es dabei sein,
während
der Dauer eines Sammelvorgangs eine vollständige Umdrehung oder mehrere
vollständige
Umdrehungen der Aufnahme 10 und Siebabdeckung 11 relativ
zueinander (bzw. einen vollständigen
Umlauf oder mehrere vollständige Umläufe des
Streifens 1 in der Aufnahme 10) auszuführen, so
daß jede
Gasdurchtrittsöffnung
einen Winkel von 360 Grad oder einem ganzzahligen Vielfachen hiervon überstreicht.
Sind die Durchtrittsöffnungen 12 in
einem sich selbst wiederholenden Muster angeordnet, so ist es ebenso
vorteilhaft, den Luftkeimsammler dazu auszulegen, während der
vorgegebenen Zeit des Sammelvorgangs eine Relativbewegung zwischen
Siebabdeckung 11 und Sammelstreifen 1 auszuführen, welche
dem Abstand oder einem ganzzahligen Vielfachen des Abstands entspricht,
nach welchem sich das Muster wiederholt.
-
Vorteilhaft
ist auch eine Ausführung,
bei welcher die vorgegebene relative Weg- oder Winkelbewegung während der
vorgegebenen Zeit der mit Sammelmedium versehenen Nutzlänge IN des
Sammelstreifens 1 entspricht (von der vorlaufenden Kante
der vorlaufenden Vertiefung 2 bis zur nachlaufenden Kante
der nachlaufenden Vertiefung 2).
-
Besonders
bevorzugt sind die Durchtrittsöffnungen 12 auf
der Siebabdeckung 11 so verteilt, daß jeder Punkt der Oberfläche des
Sammelmediums 20 während
der Dauer eines Sammelvorgangs mindestens einmal in Überdeckung
mit einer der Durchtrittsöffnungen 12 kommt.
-
Das
zeitlich kontrollierte Abfahren eines vorgegebenen Wegs oder Winkels
kann mittels einer mechanischen oder einer einfachen elektrischen Steuerung
umgesetzt sein, vorzugsweise ist eine entsprechende Steuerung jedoch
mikroelektronisch ausgeführt.
Dabei können
auch verschiedene Bewegungsmodi vorwählbar sein, etwa bei Verwendung unterschiedlicher Ausführungen
von Siebabdeckungen 12 oder Sammelstreifen 1.
-
Der
automatischer Einzug des Sammelstreifens 1 läßt sich
vorteilhaft mit der obenerwähnten
Gestaltungsvariante kombinieren, daß die Relativbewegung zwischen
Sammelstreifen 1 und Siebabdeckung 11 während des
Sammelvorgangs durch Bewegung des Sammelstreifens 1 in
der Aufnahme erhalten wird. Vorzugsweise kann dann ein gemeinsamer
Antrieb für
den Streifeneinzug und die Erzeugung der Relativbewegung im Sammelbetrieb
vorgesehen sein. Als Vorteile ergibt sich eine Verminderung des
Anteils beweglicher Teile sowie eine unter Umständen eine einfacher ausführbare Abdichtung.
-
Ferner
sind auch Ausführungsformen
der Erfindung möglich,
bei welchen die Siebabdeckung 11 entfällt.
-
Der
Einzug des Streifens 1 erfolgt im wesentlichen tangential
durch einen Einzugsschacht 13. Dieser muß nicht
wie dargestellt erhaben sein, sondern kann sich auch bündig in
die Außenseite
der Aufnahme 10 einfügen.
-
In 4a–c, welche
in ihrer alphabetischen Reihenfolge zu betrachten sind, wird der
Streifen 1 in einen in sich geschlossenen (Kreisschluß außerhalb der
Darstellungsebene) Einsatz 14 der Aufnahme 10 eingezogen,
welcher sich relativ zu Aufnahme 10 dreht. Die Endposition
(nicht dargestellt) wird mittels eines Anschlags oder geeigneter
Sensorik erkannt. Zum "Ergreifen" des Streifens 1 weist
der Einsatz 14 geeignete manuell oder automatisch bediente
Mittel 15 auf (nur schematisch mittels als Verbreiterung
des Einsatzes 14 angedeutet). Hierbei kann es sich beispielsweise
um eine Klemmvorrichtung oder Stifte oder Rasten handeln, welchletztere
beispielsweise in Schlitze 4, Löcher 5, Rillen 6 oder
Kerben 7 geeigneter Streifen 1 (vgl. 3a–d) eingreifen.
-
In 5a–c, welche
ebenfalls in ihrer alphabetischen Reihenfolge zu betrachten sind,
wird der Streifen 1 mittels Endlosförderer 16 eingezogen.
Dabei kann es sich um Walzen oder Rollen handeln, welche den Streifen
reibschlüssig
fördern,
aber auch die formschlüssige
Förderung
des Streifens 1 ist möglich,
beispielsweise mittels Stachelwalzen oder Zahnrädern, wenn der Streifen 1 eine
Randperforation wie in 2 oder eine geeignete Rippung
aufweist. Die Endlosförderer 16 können entweder,
wie dargestellt, nur im Bereich des Einzugsschachts 13 oder
aber auch über
den Umfang der Aufnahme 10 verteilt angeordnet sein. Die
Endposition (nicht dargestellt) des vollständig eingezogenen Streifens 1 wird
mittels geeigneter Sensorik, ggf. in Kombination mit einem Anschlag
für den
Streifen 1, erkannt.
-
In 6a–c, welche
wiederum in ihrer alphabetischen Reihenfolge zu betrachten sind,
wird der Streifen 1 mittels einer tangential in der Aufnahme 10 laufenden
Mitnahmevorrichtung 17 bzwe. einem in der Aufnahme 10 geführten Schlitten
eingezogen. Die Endposition (nicht dargestellt) wird wiederum mittels
eines Anschlags oder geeigneter Sensorik erkannt. Zum "Ergreifen" des Streifens 1 weist
die Mitnahmevorrichtung 17 wiederum geeignete manuell oder
automatisch bediente Mittel auf (in 6a–c nicht
dargestellt). Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Klemmvorrichtung
oder Stifte oder Rasten handeln, welchletztere beispielsweise in
Schlitze 4, Löcher 5,
Rillen 6 oder Kerben 7 geeigneter Streifen 1 (vgl. 3a–d) eingreifen.
-
Auch
die Kombination von Endlosförderern 16 im
Bereich des Einzugsschachts 13 mit einem bewegten Einsatz 14 oder
einer Mitnahmevorrichtung 17 kann vorteilhaft sein: So
kann beispielsweise der Einzug über
Endlosförderer 16 geschehen,
bis das vorlaufende Streifenende von der Klemmung, Raste etc. des
Einsatzes 14 oder der Mitnahmevorrichtung 17 ergriffen
werden kann.
-
Der
Einzug kann in allen gezeigten Beispielen vollautomatisch oder mittels
manueller Steuerung erfolgen.
-
Die
in 7 abgebildete Explosionszeichnung illustriert
noch einmal das oben angedeutete Funktionsprinzip des Luftkeimsammlers
mit Relativbewegung zwischen Aufnahme 10 und Siebabdeckung 11.
Zum besseren Verständnis
kann die halbseitigen Querschnittsdarstellung aus 12 hinzugezogen
werden, welche der in 7 dargestellten Ausführungsform
weitgehend entspricht.
-
Die
Aufnahme 10 mit dem Streifen 1 ist drehbar, die
Siebabdeckung 11 steht fest. (Ebenso kann, insbesondere
bei feststehender Aufnahme 10 die Siebabdeckung 11 drehbar
ausgeführt
sein.) Die Luft wird von dem (koaxial mit der Aufnahme 10 angeordneten)
Ventilator 18 auf dem folgenden Weg gefördert (gesaugt): Durch die
zentrale Öffnung
der Abdeckhaube 19 und die Gasdurchtrittsöffnungen 12 gelangt
die Luft als Prallströmung
auf die Oberfläche des
Nährmediums 20 in
den Vertiefungen 2 des Streifens 1, wo die Trägheitsabscheidung
der luftgetragenen Keime erfolgt. Bei stark keimbelasteter Luft
kann ein Teil der Luft durch schließbare Bypass-Bohrungen 21 strömen. Der
(nicht dargestellte) Verschlußmechanismus
kann beispielsweise als ein drehbarer, mit der Siebabdeckung 11 konzentrischer
und an dieser anliegender Ring ausgeführt sein, welcher Bohrungen
aufweist, die je nach Verdrehwinkel ganz, teilweise oder gar nicht
mit den Bypass-Bohrungen 21 fluchten.
-
Die
Luft strömt
weiter an der Aufnahme 10 vorbei (etwa durch Spalte oder
Bohrungen) in den Trommelaußenraum
und wird vom Ventilator 18 durch die Langlöcher 22 gesogen
und am (nicht dargestellten) unteren Ende des Luftkeimsammlers ausgestoßen. Die
Fördermenge
kann mittels veränderbarer
Ventilatordrehzahl variiert werden.
-
Im
Gehäuse 23 des
tragbar ausgeführten Geräts sind
neben Antrieb und Spannungsversorgung (Netzteil oder Batterie) noch
die für
den Betrieb erforderlichen Steuerelemente untergebracht (nicht dargestellt).
In einem Bedienfeld 24 sind für die Bedienung erforderliche
Bedienelemente und Anzeigen untergebracht. Vorteilhafterweise kann
das Gerät
so ausgestattet sein, daß es
den Sammelvorgang kennzeichnenden Daten (z. B. Luftdurchsatz bzw.
Ventilatordrehzahl, Bypass-Einstellung, Bewegungskennwerte, wie
etwa Verdrehwinkel zwischen Aufnahme 10 und Siebabdeckung 11)
erfassen sowie speichern und/oder, vorzugsweise drahtlos, an einen
externen Empfänger übertragen
kann.
-
Der
Einzugsschacht 13 für
den automatischen Einzug des Sammelstreifens 1 ist durch
Abnehmen der Abdeckhaube 19 zugänglich.
-
Die
Bewegung der Aufnahme 10 relativ zur Siebabdeckung 11 kann über einen
Zahnkranz, über eine
Magnetkupplung oder andere dem Fachmann an sich bekannte Maßnahmen
der Drehmomentsübertragung
bewerkstelligt werden.
-
Indem
die Gasdurchtrittsöffnungen 12 einen vorgegebenen
Weg über
das Medium 20 zurücklegen,
trifft der Luftstrom nicht immer an denselben Stellen auf, was lokale
Austrocknung sowie die Gefahr des Auftreffens zweier Keime an derselben
Stelle stark vermindert.
-
8 bis 11c zeigen noch einmal detailliert ein Beispiel
eines erfindungsgemäßen Sammelstreifens 1 sowie
einer zugehörigen
Sterilverpackung 25. Die 10a,
b und c zeigen dabei Querschnittsdarstellungen des in 8 in
der Draufsicht dargestellten Streifens 1 und der in 9 in
der Draufsicht dargestellten Verpackung 25 jeweils einzeln (10a u. 10b)
sowie im in die Verpackung 25 eingelegten Zustand des Streifens 1 (10c), wobei die Schnittebene in 8 und 9 als
gestrichelte Linie A-A' angedeutet
ist. 11a–c sind Längsschnittdarstellungen des
in 8 dargestellten Streifens 1 und der in 9 dargestellten
Verpackung 25 jeweils einzeln (10a u. 10b) sowie im in die Verpackung 25 eingelegten
Zustand des Streifens 1, wobei die Schnittebene in 8 und 9 als
gestrichelte Linie B-B' angedeutet
ist. Die Darstellungen in 8, 9 und 11a–11c sind jeweils in der Mitte unterbrochen.
-
Die
Ausführung
und Funktion des Streifens 1 ist grundsätzlich ähnlich wie anhand 1 erläutert. In
den Schnittdarstellungen 10a, 10c, 11a und 11c sind die Öffnungen
der Sammelmedium enthaltenden Vertiefungen 2 nach unten orientiert.
Die Vertiefung 27 im Boden der Verpackung 25 dient
dazu, den direkten Kontakt des in den Vertiefungen 2 des
Streifens 1 enthaltenen Sammelmediums mit der Verpackung 25 zu
vermeiden.
-
Die
wannenartige Innenkontur 29 der Verpackung 25 entspricht
weitgehend der Außenkontur des
Streifens 1, so daß dieser
zum einen darin Platz findet, zum anderen jedoch am Verrutschen
gehindert ist. Hierzu dienen auch ineinandergreifende Verjüngungen 30.
-
Verschlossen
ist die Verpackung 25 mit einer Siegelfolie 26,
welche mit dem umlaufenden Rand 28 der Verpackung 25 verklebt
und/oder verschweißt
ist. Zum Öffnen
kann die Folie 26 entweder am Rand gelöst, oder aufgerissen werden.
Hierfür
können
geeignete Hilfsmittel (nicht dargestellt) wie Laschen, Anstanzungen
und dgl. vorgesehen sein.
-
Um
den Streifen 1 aus der Verpackung 25 nehmen zu
können,
ohne zu weit in diese hineingreifen zu müssen, ist eine Anfaßlasche 9 vorgesehen, welche
auch als Beschriftungsfeld dienen kann (siehe obige Erläuterungen
im Zusammenhang mit 1). Ferner erleichtert eine
Rampe 31 in der Verpackung 25 das Herausziehen
des Streifens 1 auch bei nur halbgeöffneter Folie 26.
-
13 zeigt
in unterbrochener Längsschnittdarstellung ähnlich 11c die Kombination eines alternativ ausgeführten erfindungsgemäßen Sammelstreifens 1 mit
einer Verpackung 25, welche ebenfalls über ihren Rand 28 mit
einer Siegelfolie 26 verschlossen ist.
-
Hier
sind die Öffnungen
der Sammelmedium enthaltenden Vertiefungen 2 nach oben
orientiert. Um den Kontakt mit der Siegelfolie 26 zu vermeiden, sind
die nach oben angewinkelten Laschen 3 und 32 vorgesehen.
Die Lasche 9 fungiert zudem als Anfaßlasche im obigen Sinne. Insbesondere
dient sie jedoch als Angriffsfläche
für den
automatischen Einzug eines Luftkeimsammlers. Auch die in 13 dargestellte
Verpackung weist zudem eine Rampe 31 zum erleichterten
Herausnehmen auf.