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Stand der Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Handhabungseinrichtung zur Handhabung
in einem Inneren eines abgeschlossenen Isolationsgehäuses durch
eine Bedienungsperson, wobei die Bedienungsperson außerhalb
des Isolationsgehäuses steht
und ihre Hand und ihrem Arm durch einen Handschuh steckt, welcher
in einer Öffnung
des Isolationsgehäuses
angeordnet ist und gegen das Isolationsgehäuse abgedichtet ist. Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Reinigung und zum
Ersetzen einer derartigen Handhabungseinrichtung.
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Derartige
Handhabungseinrichtungen sind beispielsweise aus Laboren zur Handhabung
gefährlicher
Stoffe, aus der Atomindustrie oder der chemischen bzw. pharmazeutischen
Industrie bekannt. Ein Beispiel für einen derartigen isolierten
Bereich in der pharmazeutischen Industrie ist beispielsweise eine Abfüllmaschine
für Medikamente,
welche in einem abgeschlossenen Isolationsgehäuse angeordnet ist. Hierdurch
kann der Abfüllvorgang
beispielsweise steril oder unter vorbestimmten Bedingungen ohne
Einwirkungen von außen
durchgeführt
werden. Vor allem wird das Bedienungspersonal von dem kontaminierten
Innenbereich der Maschine geschützt.
Für Notfälle oder
zur Durchführung
vorbestimmter Handlungen muss in dem Isolationsgehäuse jedoch
eine Öffnung
vorgesehen sein, in welcher ein Handschuh in abgedichteter Weise
angebracht ist, um die notwendigen Manipulationsvorgänge von
außen
durch Griff in den Handschuh durchzuführen. Nach Gebrauch eines derartigen
Handschuhs und nach Abfüllung
einer Charge muss die Maschine und der Handschuh gereinigt werden.
Hierbei wurde festgestellt, dass insbesondere eine Reinigung des
Handschuhs relativ aufwendig und sehr schwierig ist, insbesondere
in den Fingerzwischenräumen.
Dabei kann nicht sichergestellt werden, dass die notwendigen Reinheitsbedingungen
im Inneren des Isolationsgehäuses
gewährleistet
werden können.
Eine mögliche
Lösung
wäre, den
verschmutzten Handschuh einfach gegen einen neuen auszutauschen.
Dies ist jedoch sehr teuer und auch aus Umweltgesichtspunkten nicht
erwünscht.
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Handhabungseinrichtung
zur Handhabung in einem Innenraum eines abgeschlossenen Isolationsgehäuses mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegenüber den
Vorteil auf, dass die Handhabungseinrichtung nach Gebrauch verschlossen
werden kann und von dem Isolationsgehäuse abgenommen werden kann, ohne
dass dabei eine Kontaminierung der Umgebung auftritt. Dadurch kann
ein Handschuh der Handhabungseinrichtung in einem separaten Bereich
gereinigt werden. Ferner kann dadurch ein Stillstand einer im Inneren
des Isolationsgehäuses
angeordneten Einrichtung, wie z.B. einer Maschine reduziert werden,
da die aufwendige Reinigung des Handschuhs außerhalb des Isolationsgehäuses vorgenommen
werden kann. Der gebrauchte Handschuh kann dabei für einen
neuen Produktionsprozess durch einen neuen Handschuh, welcher in
eine Öffnung
in einer Gehäusewand
des Isolationsgehäuses eingesetzt
wird, ausgetauscht werden. Erfindungsgemäß kann somit ein gebrauchter
Handschuh als ein in sich geschlossenes, dichtes System aus dem
Isolationsgehäuse
entnommen werden bzw. ein neuer Handschuh als abgeschlossenes Untersystem
eingebaut werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die
Handhabungseinrichtung neben dem Handschuh aus flexiblem Material
einen ersten und zweiten Befestigungsring sowie einen vom Handschuh
lösbaren
Deckel mit einem Handgriff umfasst. Der Handschuh ist dabei zwischen
dem ersten Befestigungsring und dem zweiten Befestigungsring mit
seinem hinteren offenen Ende fixiert. Der vom Handschuh lösbare Deckel
ist zur Innenseite des Isolationsgehäuses gerichtet, wobei der Handgriff
in Richtung zur Außenseite
des abgeschlossenen Isolationsgehäuses gerichtet ist. Der Deckel
kann durch Betätigung
des Handgriffs von außen
vom Handschuh gelöst
werden, so dass der Handschuh nach innen in das Innere des Isolationsgehäuses einstülpbar ist.
Der Deckel wird dabei im Inneren des Isolationsgehäuses abgelegt.
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Die
Unteransprüche
zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Vorzugsweise
ist in der Öffnung
in der Gehäusewand,
in welcher die Handhabungseinrichtung angeordnet ist, ein erster
Flanschring und ein zweiter Flanschring angeordnet. Die beiden Flanschringe sind
miteinander verbunden und werden mittels einer Klemmkraft an der
Gehäusewand
befestigt. Zwischen der Gehäusewand
und dem ersten und zweiten Flanschring ist jeweils eine erste und
zweite Dichtung angeordnet.
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Weiter
bevorzugt sind der erste und zweite Flanschring mittels ersten Befestigungsmitteln,
insbesondere Schrauben, miteinander verbunden. Dadurch wird die
Gehäusewand
des Isolationsgehäuses
zwischen dem ersten und zweiten Flanschring eingeklemmt. Eine Abdichtung
erfolgt mittels der ersten und zweiten Dichtung.
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Vorzugsweise
ist der erste Befestigungsring mittels zweiten Befestigungsmitteln
am zweiten Flanschring lösbar
befestigt. Hierdurch kann eine einfache Möglichkeit des Entfernens der
Handhabungseinrichtung von dem Isolationsgehäuse bereitgestellt werden.
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Um
zu erfassen, ob der Handschuh der Handhabungseinrichtung durch Lösen des
Deckels kontaminiert wurde, ist weiter bevorzugt eine Sensoreinrichtung
vorgesehen, welche ein Entfernen des Deckels von dem Handschuh erfasst.
Wenn der Deckel von dem Handschuh entfernt wurde, liegt eine Kontaminierung
des Handschuhs vor, so dass dieser ausgetauscht werden muss. Die
Sensoreinrichtung ist weiter bevorzugt mit einer Steuerungseinheit
verbunden, welche bei Entfernen des Deckels vom Handschuh einen
entsprechenden Merker setzt. Der Merker bleibt gesetzt, wenn der
Deckel einmal vom Handschuh entfernt wurde, unabhängig, ob
der Deckel beispielsweise wieder auf den Handschuh aufgeschraubt
wurde. Die Steuereinheit kann dann beispielsweise einen erneuten
Anlauf einer Maschine, welche im Isolationsgehäuse angeordnet ist, blockieren.
Der Merker wird erst zurückgesetzt,
wenn ein neuer, nicht kontaminierter Handschuh in die Gehäusewand
eingesetzt wurde.
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Die
Sensoreinrichtung umfasst vorzugsweise ein erstes Sensorelement,
z.B. einen Transponder, welches im Deckel angeordnet ist, und ein
zweites Sensorelement, welches direkt oder indirekt an der Gehäusewandung
angeordnet ist. Das zweite Sensorelement kann beispielsweise im
ersten oder zweiten Flanschring angeordnet sein.
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Weiter
bevorzugt umfasst die Handhabungseinrichtung einen separaten Nothandschuh
mit einem Befestigungsflansch, welcher am ersten Flanschring fixierbar
ist. Der Nothandschuh wird verwendet, wenn beispielsweise der vorhandene
Handschuh der Handhabungseinrichtung beschädigt wurde.
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Der
Befestigungsflansch des Nothandschuhs umfasst vorzugsweise einen
Hülsenbereich und
einen radialen Flanschbereich. Ein Ende des Hülsenbereichs dichtet dabei
weiter bevorzugt an einer dritten Dichtung am zweiten Flanschring
an dessen zur Öffnung
in der Gehäusewand
nach innen gerichteten Seite ab.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Nothandschuh Hohlschrauben,
mit welchen der Nothandschuh an der Außenseite in der Öffnung in
der Gehäusewand am
ersten Flanschring befestigbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Reinigung
einer Handhabungseinrichtung für
eine Einrichtung mit hohen Reinheitserfordernissen, welche in einem
Isolationsgehäuse
angeordnet ist. Die Handhabungseinrichtung umfasst dabei einen flexiblen
Handschuh, eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an einer Öffnung im
Isolationsgehäuse
und einen Deckel. Die Handhabungseinrichtung muss dabei gereinigt
werden, sobald der Deckel entfernt wurde, da dann der Handschuh
mit dem inneren Bereich des Isolationsgehäuses in Kontakt war und kontaminiert
ist. Das Verfahren umfasst hierzu als ersten Schritt das Aufsetzen
des Deckels auf die Befestigungseinrichtung, um die kontaminierte
Seite des Handschuhs abzudecken. Die unkontaminierte Seite des Handschuhs,
in welcher ein Bediener mit der Hand bzw. mit dem Arm eingreift,
ist dabei nach außen,
zur Außenseite
des Isolationsgehäuses, gerichtet.
Im nächsten
Schritt wird die Einrichtung von innen gereinigt, wobei insbesondere
auch die Außenseite
des Deckels mit gereinigt wird. Da der Deckel eine im Wesentlichen
flache Form aufweist, ist eine Reinigung des Deckels sehr einfach
möglich. Anschließend wird
die Handhabungseinrichtung von der Gehäusewand gelöst. Die kontaminierte Seite des
Handschuhs ist somit durch einerseits den Deckel und andererseits
die unkontaminierte Seite des Handschuhs eingeschlossen. Die Handhabungseinrichtung
wird aus dem Isolationsgehäuse
entnommen und wird dann an einem Ort außerhalb des Isolationsgehäuses gereinigt.
Hierbei kann die Reinigung effizienter und schneller durchgeführt werden. Um
die Einrichtung in dem Isolationsgehäuse gleich wieder nutzen zu
können,
wird vorzugsweise eine neue Handhabungseinrichtung einfach in die Öffnung in
der Gehäusewand
eingesetzt, so dass die Einrichtung sofort wieder nutzbar ist. Es
sei angemerkt, dass somit einerseits die Rüstzeit für das Reinigen des Isolationsgehäuses reduziert
wird und andererseits auch eine deutlich bessere Reinigung eines
benützten
und kontaminierten Handschuhs möglich
ist, da insbesondere die Fingerzwischenräume am Handschuh sind in dem
Isolationsgehäuse
sehr schwer zu reinigen sind.
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Zeichnung
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Nachfolgend
wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung ist:
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1 eine
schematische Schnittansicht einer Handhabungseinrichtung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 eine
schematische Schnittansicht der Handhabungsvorrichtung von 1 in
einem Anwendungsfall,
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3 eine
schematische Draufsicht der in den 1 und 2 gezeigten
Handhabungseinrichtung von außen,
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4 eine
schematische Schnittansicht, welche einen Zustand zeigt, in der
die Handhabungseinrichtung von der Gehäusewand eines Isolationsgehäuses entfernt
wurde,
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5 eine
schematische Schnittansicht, welche zeigt, wenn ein Nothandschuh
auf die Handhabungseinrichtung aufgesetzt ist, und
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6 eine
schematische Schnittansicht einer Verwendung des Nothandschuhs.
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Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform der
Erfindung
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 eine
Handhabungseinrichtung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Detail beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Handhabungseinrichtung 1 wird
in Verbindung mit einer pharmazeutischen Füllmaschine im Detail beschrieben.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Anwendung bei pharmazeutischen
Maschinen beschränkt,
sondern kann in allen Anwendungsgebieten, welche zwei voneinander
getrennte Bereiche aufweisen, verwendet werden.
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1 zeigt
schematisch eine Schnittansicht einer Handhabungseinrichtung 1,
welche in einer Gehäusewand 4 eines
Isolationsgehäuses
angeordnet ist. In der Gehäusewand 4 ist
eine kreisförmige
oder ovale Öffnung 4a vorgesehen,
in welcher die Handhabungseinrichtung 1 befestigt ist.
Ein äußerer Bereich
der Maschine ist mit A gekennzeichnet und ein innerer Bereich der
Maschine ist mit I gekennzeichnet.
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Die
Handhabungseinrichtung 1 umfasst einen flexiblen Handschuh 2,
beispielsweise aus einem Kautschukmaterial, einen Deckel 3,
einen ersten Befestigungsring 5 und einen zweiten Befestigungsring 6.
Der Handschuh 2 weist an seiner offenen Seite eine umlaufende
Wulst 2a auf, welche zwischen dem ersten Befestigungsring 5 und
dem zweiten Befestigungsring 6 geklemmt ist. Der erste
Befestigungsring 5 und der zweite Befestigungsring 6 sind dabei
mittels mehrerer Schrauben 7 miteinander befestigt. An
der Öffnung 4a selbst
ist ferner ein erster Flanschring 8 und ein zweiter Flanschring 9 angeordnet.
Der erste Flanschring 8 ist im Wesentlichen zylinderförmig und
deckt die nach innen gerichtete Seite der Öffnung 4a ab. Der
erste Flanschring 8 ist mit dem zweiten Flanschring 9 mittels
einer Vielzahl von ersten Befestigungsmitteln 10 befestigt.
Die ersten Befestigungsmittel 10 sind in diesem Ausführungsbeispiel
ebenfalls Schrauben.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, weist der erste Flanschring 8 und
der zweite Flanschring 9 eine Hinterschneidung bzw. Ausnehmung
auf, um eine erste Dichtung 13 bzw. eine zweite Dichtung 14 aufzunehmen.
Die Dichtungen 13, 14 sind ringförmig, z.B. O-Ringe,
und dichten zwischen der Gehäusewand 4 und
dem ersten Flanschring 8 bzw. dem zweiten Flanschring 9 ab.
Im ersten Flanschring 8 sind ferner mehrere Durchgangsbohrungen 12 ausgebildet.
Die Durchgangsbohrungen 12 weisen einen Bereich 12a mit
einem erweiterten Durchmesser auf. Der Bereich 12a nimmt
insbesondere einen Kopf eines zweiten Befestigungsmittels 11 auf.
Das zweite Befestigungsmittel 11 dient zur Verbindung des
zweiten Flanschrings 9 mit dem ersten Befestigungsring 5.
Das zweite Befestigungsmittel 11 ist ebenfalls vorzugsweise eine
Schraube.
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Die
Handhabungseinrichtung 1 umfasst ferner einen Deckel 3,
welcher im Wesentlichen tellerförmig
ausgebildet ist. Der Deckel 3 ist auf den ersten Befestigungsring 5 aufgesteckt.
Eine dritte Dichtung 15 dichtet dabei den durch den Deckel 3 abgedeckten
Bereich, in welcher insbesondere der Handschuh 2 angeordnet
ist, ab. Zwischen dem ersten Befestigungsring 5 und dem
zweiten Flanschring 9 ist ferner eine vierte Dichtung 16 vorgesehen.
Am inneren Bereich zwischen dem ersten Flanschring 8 und
dem zweiten Flanschring 9 ist ferner eine fünfte Dichtung 17 vorgesehen.
Der Deckel 3 umfasst weiter einen Handgriff 3a,
welcher, wie in 1 gezeigt, in Richtung zur Außenseite
A gerichtet ist. Der Deckel 3 ist dabei mittels zweier
flexibler Elemente 3b im Bereich zwischen dem ersten Befestigungsring 5 und
dem zweiten Flanschring 9 befestigt. Die flexiblen Elemente 3b sind
in diesem Ausführungsbeispiel
Arme, welche sich ausgehend vom Handgriff 3a nach außen erstrecken
und den Handschuh 2 gegen den ersten Befestigungsring 5 und
den zweiten Flanschring 9 drücken. Dieser Bereich, in welchem
die flexiblen Elemente 3a den Handschuh 2 anlegen,
ist dabei durch Schrägen
gebildet.
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Wie
aus 3 ersichtlich ist, sind in diesem Ausführungsbeispiel
drei erste Befestigungsmittel 10 und drei Durchgangsbohrungen 12 vorgesehen.
Die ersten Befestigungsmittel 10 bzw. die Durchgangsbohrung 12 sind
entlang des Umfangs in jeweils gleichen Abständen zueinander angeordnet.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Handhabungseinrichtung 1 im
Detail erläutert. 1 zeigt
einen Zustand der Handhabungseinrichtung 1, in welcher
diese nicht benutzt wird. Das heißt beispielsweise, eine pharmazeutische
Abfüllmaschine,
welche im Innenraum I des Isolationsgehäuses angeordnet ist, arbeitet
ohne Probleme, so dass ein Bediener von außen nicht eingreifen muss.
Sollte ein Eingriff notwendig werden, greift ein außerhalb
der Maschine und des Isolationsgehäuses befindlicher Bediener,
wie durch den Pfeil B in 1 angedeutet, in den Handschuh 2 mit
seiner Hand ein. Der Bediener greift dabei mit dem Handschuh an
den Handgriff 3a des Deckels 3 und betätigt diesen,
so dass die flexiblen Elemente 3b nach innen gebogen werden.
Dadurch kann der Deckel 3 an seiner in 1 gezeigten
Position in das Innere I des Isolationsgehäuses eingebracht werden und
beispielsweise an einer vorbestimmten Stelle abgelegt werden. Es
sei angemerkt, dass alternativ am Deckel 3 auch z.B. Scharniere
o.Ä. angebracht
sein können, so
dass der Deckel in eine offene Position geschwenkt werden kann.
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Somit
kann nun ein außenstehender
Bediener durch den Handschuh im Inneren des Isolationsgehäuses notwendige
Manipulationen vornehmen. Dieser Zustand ist in 2 gezeigt,
wobei aus Übersichtlichkeitsgründen die
Hand bzw. ein Arm des Bedieners nicht dargestellt ist.
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Wenn
die sich im Inneren I befindliche Maschine beispielsweise einen
Abfüllvorgang
eines pharmazeutischen Produkts ausgeführt hat, muss die Maschine
sowie die Innenseite des Isolationsgehäuses gereinigt werden. Wenn
der Handschuh nicht benutzt wurde, muss lediglich die zum Inneren
I gerichtete Seite des Deckels 3 gereinigt werden. Wenn der
Handschuh 2 benutzt wurde, muss dieser gereinigt werden.
Da hierbei insbesondere eine Reinigung des benutzten Handschuhs 2 insbesondere
im Bereich der Finger sehr schwierig ist, wird erfindungsgemäß derart
vorgegangen, dass der Bediener vor dem Schritt des Reinigens mit
dem Handschuh 2 den Handgriff 3a des abgelegten
Deckels 3 greift und den Deckel 3 wieder in seine
ursprüngliche
Position einsetzt. Dann erfolgt eine Reinigung der Innenseite des Isolationsgehäuses und
auch der zum Inneren I des Isolationsgehäuses gerichteten Seite des
Deckels 3. Da der Handschuh 2 durch die Benutzung
aus der vorhergehenden Charge kontaminiert ist, darf er für einen
nachfolgenden Abfüllvorgang
nicht mehr verwendet werden. Daher wird der Deckel mitsamt den beiden
Befestigungsringen 5, 6 und dem Handschuh 2 abgenommen.
Dies ist in 4 dargestellt. Hierzu werden
die drei zweiten Befestigungsmittel 11, welche den zweiten
Flanschring 9 mit dem ersten Befestigungsring 5 verbinden,
gelöst.
Dies kann durch die vorhandenen Durchgangsbohrungen 12 erfolgen.
In 4 ist schematisch ein zweites Befestigungsmittel 11 dargestellt,
welches in Richtung des Pfeils R nach innen in den Bereich 12a mit
erweitertem Durchmesser der Durchgangsbohrung 12 gebracht
wurde. Somit kann der durch den Deckel 3 abgedeckte Handschuh 2 durch
eine nicht gezeigte weitere Entnahmeöffnung im Isolationsgehäuse entnommen
werden, und zur Außenseite
A gebracht werden. Dabei tritt keine Kontaminierung der Umgebung
auf, da die kontaminierte Seite des Deckels 3 im vorhergehenden Schritt
gereinigt wurde und der kontaminierte Bereich des Handschuhs 2 umgestülpt wurde
und durch den Deckel 3 abgedeckt ist. Der ebenfalls kontaminierte Teil
des Deckels 3 mit Handgriff 3a ist durch den Handschuh 2 abgedeckt.
Die Handhabungseinrichtung 1 kann somit an einen anderen
Ort gebracht werden und dort gereinigt werden. Um den Betrieb fortsetzen
zu können,
wird ferner eine neue, gleich aufgebaute Handhabungseinrichtung 1 in
die Öffnung 4a in
der Gehäusewand 4 eingesetzt.
Anschließend
kann mit der Abfüllung
der nächsten
Charge begonnen werden.
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Um
festzustellen, ob während
des Betriebs der Deckel 3 von der Handhabungseinrichtung 1 entfernt
wurde und somit der Handschuh 2 kontaminiert wurde, ist
zusätzlich
ein Sensor 18 vorgesehen (vgl. 1). Der
Sensor 18 ist als zweiteiliger Sensor ausgebildet und umfasst
ein erstes Sensorelement 18a und ein zweites Sensorelement 18b.
Wie aus 1 ersichtlich ist, ist das erste
Sensorelement 18a im Deckel 3 angeordnet und das
zweite Sensorelement 18b ist im zweiten Flanschring 9 angeordnet.
Das zweite Sensorelement 9 ist mit einer nicht dargestellten
Steuerung der Maschine verbunden und gibt ein entsprechendes Signal
an die Steuerung ab, sobald der Deckel 2, d.h. das erste
Sensorelement 18a, entfernt wurde. Die Steuerung der Maschine
kann hierbei beispielsweise einen Merker setzen, so dass es nicht
möglich
ist, dass beispielsweise der Deckel 3 während des Betriebes abgenommen
wurde und wieder aufgesetzt wurde und dabei eine Kontaminierung
des Handschuhs 2 erfolgt ist. Erst wenn die kontaminierte
Handhabungseinrichtung 1 ausgetauscht wurde, wird der Merker
der Steuerung zurückgesetzt, so
dass eine neue Bearbeitung innerhalb des Isolationsgehäuses vorgenommen
werden kann. Somit kann verhindert werden, dass ein kontaminierter Handschuh 2 beispielsweise
bei einer nachfolgenden Chargenabfüllung versehentlich verwendet
wird.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es somit, dass gebrauchte (kontaminierte) Handschuhe 2 an
einem anderen Ort als ihrem Einsatzort gereinigt werden können, so
dass zum einen die an der Maschine auftretende Reinigungszeit deutlich
verkürzt werden
kann und zum anderen eine Reinigung der gebrauchten Handschuhe 2 an
einem anderen Ort sehr gründlich
durchgeführt
werden kann. Durch Ersetzen der gebrauchten Handhabungseinrichtung 1 durch
eine neue Handhabungseinrichtung kann somit wieder schnell die Produktion
bzw. Abfüllung
aufgenommen werden.
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Während der
Handhabung mit der Handhabungseinrichtung 1 können jedoch
auch sogenannte Notfallsituationen auftreten. Dies ist beispielsweise dann
der Fall, wenn der Handschuh 2 reißt oder ein Loch o.Ä. bekommt.
Diese Notfallsituation ist schematisch in den 5 und 6 dargestellt.
Hierzu umfasst die Handhabungseinrichtung zusätzlich eine Nothandschuheinrichtung
mit einem Nothandschuh 20, welcher an einer Wulst 20a zwischen
einem ersten Fixierelement 21 und einem zweiten Fixierelement 22 geklemmt
ist. Das erste Fixierelement 21 ist ringförmig und
das zweite Fixierelement 22 ist hülsenförmig mit einem nach außen gerichteten
Flansch gebildet, wobei die beiden Fixierelemente 21, 22 mittels
nicht dargestellter Schrauben miteinander verbunden sind und die
Wulst 20a dabei zwischen sich klemmen. Der Nothandschuh 20 wird
dabei mittels mehrerer Hohlschrauben 23, welche in ein
Gewinde in der Durchgangsbohrung 12 aufgeschraubt werden,
am ersten Flanschring 8 befestigt. Dieser Zustand ist in 5 gezeigt.
Die Hohlschrauben 23 weisen eine innere Durchgangsöffnung auf,
so dass mit einem entsprechend ausgebildeten Werkzeug durch die
Hohlschraube 23 hindurch bis zum Kopf des zweiten Befestigungsmittels 11 gelangt
werden kann.
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Wenn
nun ein derartiges Leck im Handschuh 2 auftritt, kann ein
Bediener zuerst den Deckel 3 wieder in die ursprüngliche
Position bringen, d.h. aufsetzen, und mittels der flexiblen Elemente 3b am
ersten Befestigungsring 5 befestigen. Dann wird, wie oben beschrieben,
der Nothandschuh 20 am ersten Flanschring 8 befestigt.
Anschließend
werden die zweiten Befestigungsmittel 11 durch die Hohlschraube 23 und
die Durchgangsbohrung 12 hindurch gelöst. Der Bediener greift mit
der Hand in den Nothandschuh 20 und greift den Handgriff 3a des
Deckels 3, wobei sich zusätzlich noch der kaputte Handschuh 2 dazwischen
befindet. Der Deckel 3 mitsamt dem kaputten Handschuh 2 wird
im Inneren I des Isolationsgehäuses
abgelegt und eine Handhabung kann anschließend mittels des Nothandschuhs 20 erfolgen.
Dies ist in 6 dargestellt, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen der
Deckel und der kaputte Handschuh 2 nicht gezeigt sind.
Ferner, wie insbesondere aus 6 ersichtlich
ist, liegt ein nach innen gerichtetes Ende des zweiten Fixierelements 22 direkt
an der fünften
Dichtung 17 an, so dass eine zusätzliche Abdichtung am äußeren Umfang
des Nothandschuhs 20 bereitgestellt wird.
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Erfindungsgemäß kann somit
ein kontaminierter Handschuh 2 als ein in sich geschlossenes, dichtes
System entnommen werden bzw. eingebaut werden. Ferner kann durch
die Verwendung des Deckels 3 sichergestellt werden, dass
nur gebrauchte Handschuhe gereinigt werden müssen, da der Deckel nicht gebrauchte
Handschuhe vor einer Kontaminierung schützt. Auch kann durch die Nothandschuhvorrichtung
ein beschädigter
Handschuh 2 schnell und einfach ersetzt werden, ohne dass
dabei eine Kontaminationsgefahr für die Außenseite A besteht. Hierbei
sei ferner angemerkt, dass vorzugsweise an der Außenseite
ein etwas größerer Druck
als an der Innenseite des Isolationsgehäuses herrscht, so dass verhindert
wird, dass beispielsweise kontaminierte Luft durch den defekten
Handschuh 2 zur Außenseite
A gelangen kann. Erfindungsgemäß kann auch
eine Reinigung eines gebrauchten Handschuhs 2 zeitlich
und räumlich
unabhängig
von dem Isolationsgehäuse
erfolgen. Die Erfindung ist insbesondere in Verbindung mit giftigen
oder gesundheitsschädlichen
Stoffen, welche in dem Inneren des Isolationsgehäuses verarbeitet werden müssen, anwendbar.
Auch kann die Handhabungseinrichtung 1 in chemischen oder
pharmazeutischen Einsatzgebieten, z.B. bei sterilen Abfüllungen
o.Ä., verwendet werden.
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Weiterhin
schützt
der Deckel 3 den unbenützten
Handschuh 2 vor einer unnötigen Kontamination. Der Deckel 3 vermeidet
ferner, dass sich der Handschuh 2 während des Betriebes in sich
bewegende Maschinenteile an der Innenseite mitgenommen wird.