DE102006043522B3

DE102006043522B3 - Transportwagen

Info

Publication number: DE102006043522B3
Application number: DE102006043522A
Authority: DE
Inventors: Rainer Eckert
Original assignee: Wanzl Metallwarenfabrik GmbH
Current assignee: Wanzl GmbH and Co Holding KG
Priority date: 2006-09-12
Filing date: 2006-09-12
Publication date: 2008-01-24
Anticipated expiration: 2026-09-13
Also published as: WO2008031568A1; EP2066546A1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen von Hand bewegbaren Transportwagen, mit einem Fahrgestell (2), wobei das Fahrgestell (2) eine Schiebeeinrichtung (4) und eine Plattform (5) aufweist, wobei das Fahrgestell (2) mit Rollen (3) ausgestattet ist und wobei wenigstens die Plattform (5) aus Kunststoff gefertigt ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass jeder Transportwagen (1) ein Antennensystem (6) vorsieht, wobei das Antennensystem (6) mit mehreren Antennen (7) ausgestattet ist und wobei jede Antenne (7) teilweise oder vollständig von Teilen der Kunststoffplattform (5) umschlossen ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen von Hand bewegbaren Transportwagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruch 1 der Anmeldung sowie ein Verfahren zur Herstellung von Hand bewegbarer Transportwagen.
Transportwagen dieser Gattung werden zum Transportieren von Ware, Gepäck oder anderen Gegenständen eingesetzt.
Das deutsche Gebrauchsmuster DE 298 06 825 U1 beschreibt einen solchen von Hand bewegbaren Transportwagen. Er weist ein Fahrgestell auf, das mit Rollen ausgestattet ist. Am Fahrgestell ist eine Plattform vorgesehen. Diese ist zum Beladen von Ware oder anderen Gegenständen vorgesehen. Weiterhin ist am Fahrgestell eine Schiebeeinrichtung angeordnet. Diese ist aus zwei parallel angeordneten Holmen gebildet.
Weiterhin ist aus dem europäischen Geschmacksmuster mit dem Aktenzeichen 337290-0001 ein Transportwagen bekannt, der eine Kunststoffplattform aufweist. Die Plattform ist nicht vollflächig gebildet, sondern mit Ausnehmungen versehen. Diese sind in Form von aneinander angrenzenden Sechsecken gebildet.
Aus der europäischen Patenschrift EP 1 583 050 A1 ist ein Transportwagen in Form eines Einkaufswagens bekannt. Dieser ist mit einer Antenne ausgestattet. Die Antenne liest RFID-Tags, die an Waren in Supermärkten angeordnet sind. Mittels der Antenne können die im Wagen befindlichen Waren und/oder die angrenzende Umgebung detektiert werden. Vorzugsweise ist ein solcher Wagen mit einer Anzeigevorrichtung ausgestattet, die die Informationen der RFID-Tags jeder Ware im Inneren des Wagens ausgewer tet anzeigt und vorzugsweise zur Weiterverarbeitung und/oder weiteren Auswertung an einen Zentralrechner weitergibt. Die Antenne ist an den Ecken des Wagens oder am oberen Rand des Korbes vorgesehen.
Schwierigkeiten treten jedoch dann auf, wenn ein Wagen z.B. innerhalb eines Supermarktes zu nah an mit RFID-Tags versehene Waren herangefahren wird. Es kommt vor, dass die Antenne Waren erfasst, die sich im Regal befinden.
Weiterhin treten Störungen auf, die durch die Verwendung von metallischen Materialien hervorgerufen werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen besseren Transportwagen mit Antenne aufzuzeigen.
Das Problem wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.
Ein großer Vorteil besteht darin, dass durch Verwendung einer Kunststoffplattform kaum Störungen auftreten.
Weiterhin können die Antennen vorteilhaft teilweise oder vollständig von Teilen der Kunststoffplattform umschlossen werden. Somit wirken die Antennen nicht störend. Auch Schäden während des Gebrauchs können unterbunden werden.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
1 einen Transportwagen in 3-D-Darstellung mit Kunststoffplattform sowie
2 die Kunststoffplattform in Draufsicht.
1 zeigt einen Transportwagen 1. Dieser weist ein Fahrgestell 2 auf. Am Fahrgestell 2 sind eine Schiebeeinrichtung 4 und eine Plattform 5 angeordnet. Die Schiebeeinrichtung 4 ist in Form von zwei Holmen 9 gebildet, die gegenüberliegend voneinander vorgesehen sind.
Es sind aber auch andere Schiebeeinrichtungen 4 denkbar, beispielsweise solche, wie sie bei Kofferkulis Verwendung finden. Eine solche Schiebeeinrichtung 4 ist mit einer Bremse ausgestattet, die im Innern jedes Holmes 9 angeordnet ist und an der Schiebeeinrichtung 4 ausgelöst werden kann.
Jeder Holm 9 ist mit einem Handgriff 8 versehen. Üblicherweise ist jeder Handgriff 8 aus Kunststoff gefertigt. Auch können die Holme 9 aus Kunststoff hergestellt sein.
Die Plattform 5 ist aus einem Kunststoff gefertigt. Sie kann vollflächig ausgebildet sein oder Ausnehmungen 10 aufweisen. Vorzugsweise ist jede Ausnehmung 10 in Form eines Sechsecks gestaltet. 2 zeigt beispielhaft eine solche Plattform 5 mit Ausnehmungen 10. Es sind aber auch andere Formen denkbar, wie rund, oval oder rechteckig. Die Gestalt und Größe der Ausnehmungen 10 ist durch eine entsprechende Spritzgussform, die für die Herstellung verwendet wird, gegeben. Auch kann die Plattform 5 verschiedene Formen aufweisen. Im Beispiel ist eine rechteckige Plattform 5 dargestellt.
Weiterhin sind Rollen 3 am Fahrgestell vorgesehen. Üblicherweise finden vier Rollen 3 Verwendung, aber auch eine Anordnung von fünf Rollen 3 ist denkbar.
Jeder Wagen 1 ist mit einem Antennensystem 6 ausgestattet, das aus mehreren Antennen 7 gebildet ist. Jede Antenne 7 des Antennensystems 6 ist vorzugsweise entweder als Empfangsantenne 7a oder als Sendeantenne 7b ausgebildet.
Die Anzahl von Sendeantennen 7b kann gleich der Anzahl der Empfangsantennen 7a sein. Es ist aber auch eine unterschiedliche Anzahl von Sende- und Empfangsantennen 7a, b denkbar. Die Sendeantennen 7b und Empfangsantennen 7a sind vorzugsweise voneinander getrennt verlegt. Der Einsatz von mehreren Sende- und Empfangsantennen 7a, b erzielte bisher die besten Ergebnisse. Hierbei empfiehlt es sich, die Antennen 7a, b mit einem Abstand voneinander in die Kunststoffplattform 5 ganz oder teilweise zu integrieren. Vorzugsweise sind die Antennen 6 teilweise oder vollständig von der Kunststoffplattform 5 umschlossen.
Die durch die Ausnehmungen 10 gebildete Struktur der Plattform 5 kann für die Verlegung bzw. Integration der Antennen 7a, b verwendet werden.
Welche Antennen 7a, b in welcher Anzahl in der Plattform angeordnet werden, bleibt letztendlich dem Fachmann überlassen.
Die jeweiligen Antennen 7a, b sind vorzugsweise in einzelnen Kreisen verlegt und bei Bedarf mit Kupplungen ausgestattet. Die Kupplungen sind Bestandteile des Antennensystems 6. Als Kupplung werden geeignete kapazitive und/oder induktive Bauteile eingesetzt, die die Antennen 7 abgleichen bzw. an die Impedanz einer Steuerung anpassen. Die Steuerung ist ebenfalls ein Bestandteil des Antennensystems 6 und ist vorzugsweise in der Schiebeeinrichtung 4 integriert. Sie kann auch an, insbesondere auf oder unterhalb der Plattform 5 vorgesehen werden.
Jede Antenne 7 ist vorzugsweise in Form eines Antennen-Kreises angeordnet. Ein Antennen-Kreis kann hierbei direkt an einen anderen Antennen-Kreis angeschlossen sein. Auch kann es vorkommen, dass Antennen 7 übereinander verlaufen. Der Abstand zwischen den beiden Antennen 7 und die Anordnung der Antennen 7 ist derart zu wählen, dass keine Störungen auftreten. Auch können die Antennen 7a und 7b parallel zueinander oder in einem sich verändernden Abstand angeordnet werden.
Vorzugsweise wird als Antenne 7 eine Kupfer- oder Aluminiumleitung verwendet. Jede Antenne 7 kann einteilig gebildet sein oder aus Stanzteilen bestehen, die leichter zu verarbeiten sind.
Vorzugsweise ist der Durchmesser der Sendeantenne 7b größer als der Durchmesser der Empfangsantenne 7a. Werte von 0,5 mm² für die Sendeantenne 7b und 0,25 mm² für die Empfangsantenne 7a haben sich als vorteilhaft erwiesen. Für beide Arten von Antennen 7 bietet sich eine Kupfer-Leitung an.
Für ein besseres Auslesen des RFID-Tags kann die Sequenz der einzelnen Antennen 7 umgeschaltet werden. Die Sequenz ändert sich, wenn sich der Wagen 1 bewegt, z.B. in Kombination mit einem Rad-Sensor, und/oder wenn eine Warenbewegung erkannt wird. Solange der Wagen 1 nicht bewegt wird, befindet sich das Antennensystem 6 in einem „sleep-Modus". Dadurch kann die Sendeleistung der Sendeantenne 7b bei Nichtverwendung reduziert und dadurch der notwendige Energieeinsatz verringert werden. Weiterhin ist eine geringere Strahlungsleistung vorhanden.
Um eine Kollision zwischen einzelnen RFID-Tags, die auf den Waren angeordnet sind, zu vermeiden, wird die Leistung des Sendesignals der Sendeantenne 7b in einzelnen Schritten erhöht.
Als Verbindung zwischen der bzw. den Antennen 7 und der Steuerung hat sich der Einsatz einer Zuleitung als vorteilhaft erwiesen. Diese Leitung, als weiteres Bestandteil des Antennensystems 6, ist in Form eines Koaxialkabels.
Zwischen dem Koaxialkabel und jeder Antenne 7, unabhängig ob als Sende- oder Empfangsantenne 7a, b ausgeführt, ist vorzugsweise eine Kupplung vorgesehen. Diese Kupplung ist notwendig, um jede Antenne 7 abzugleichen bzw. an die Impedanz der Steuerung anzupassen. Hierbei sind für die Kupplung geeignete kapazitive und/oder induktive Bauteile einzusetzen. Diese können eine Drossel oder ein Kondensator sein.
In einer weiterführenden Variante, sind sämtliche Antennen 7 an eine Kupplung angeschlossen.
Auch würde es sich anbieten, für alle Sendeantennen 7b und alle Empfangsantennen 7a jeweils eine Kupplung vorzusehen.
Vorzugsweise wird bereits im Fertigungsverfahren der Kunststoffplattform 5 eine Spalte für die Anordnung der Antennen 7 vorgesehen.
Üblicherweise wird für die Herstellung von Kunststoffteilen ein Spritzgussverfahren verwendet. Hierfür wird eine Form hergestellt. Mittels dieser Form wird die Anordnung der Spalte bzw. der Anzahl an Spalten der fertigen Spritzgussteile, wie Plattform 5, Holme 9 und Griffe 8 festgelegt.
Der Querschnitt der Spalten bleibt dem Fachmann überlassen, vorzugsweise bietet sich eine halbkreisförmige oder rechteckige Form an. Die Größe des Querschnitts richtet sich nach dem Durchmesser der Antenne 7.
Die Spalten können an der Oberseite oder an der Unterseite der Plattform 5 vorgesehen werden. Die Kunststoffstege, die die Struktur der Plattform 5 bilden und zwischen den einzelnen Ausnehmungen 10 der Plattform 5 darstellen, bieten sich für die Anordnung bzw. Integration der Antennen 7 an.
Zunächst werden die Antennen 7 in die Spalten der Plattform 5 gelegt. Anschließend werden sie mit Hilfe von Fixiermitteln 16 in den Spalten ortsfest angeordnet. Als Fixiermittel 16 bietet sich eine chemische Fixierung z.B. mittels eines Klebstoffes oder aber eine mechanische Fixierung durch zusätzliche Bauteile an. Zum Schutz der Antennen 7 ist jede Spalte vorzugsweise mittels einer deckelnden Vorrichtung verschließbar.
Es gibt weiterhin die Möglichkeit, die Antennen 7 bereits im Fertigungsprozess der Kunststoffplattform 5 vollständig und/oder teilweise zu umschließen. Hierfür werden die Antennen 7 direkt in die Form eingelegt, an den entsprechenden Stellen der Form fixiert und während des Spritzgussverfahrens umspritzt.
Das hat den Vorteil, dass auf Fixiermittel 16 und eine deckelnde Vorrichtung verzichtet werden kann.
Ist das Fahrgestell 2 aus einem anderen Material als einem Kunststoff gefertigt, sind die Antennen 7, um Störungen zu vermeiden, u.U. mit entsprechendem Abstand zu dem Gestell 2 anzuordnen.
Sind die Holme 9 aus einem anderen Material als einem Kunststoff hergestellt, bietet es sich an, die Steuerung im Bereich der Plattform 5 vorzusehen.
Von der Steuerung werden die durch die Empfangsantenne 7a empfangenen Daten jeder einzelnen Ware über die Sendeantennen 7b an eine weitere Verarbeitungseinheit 18 weitergegeben. Die Verarbeitungseinheit 18 bietet die Möglichkeit, die Daten nach den verschiedensten Kriterien auszuwerten. Die Daten jeder Sendeantenne 7b werden mittels WLAN, Bluetooth, etc. an die Verarbeitungseinheit 18 geleitet.
An einer Anzeigevorrichtung 19 wie einem Display, einem Monitor etc. können die Daten dargestellt werden. Diese Anzeigevorrichtung 19 kann direkt am Wagen 1, im Kassenbereich des Supermarktes oder an einem anderen Ort angeordnet sein.
Für eine ortsfeste oder wechselbare Anordnung der Anzeigevorrichtung 19 am Wagen 1 bietet sich entweder einer der Holme 9, die Schiebeeinrichtung 4, insbesondere der Handgriff 8 oder die Plattform 5 an. Auch wäre denkbar, die Anzeigevorrichtung 19 in eines der Teile des Transportwagens 1 zu integrieren, so dass es keine Probleme in Bezug auf Diebstahl oder die gewünschte Stapelbarkeit geben würde.
Die Verarbeitungseinheit 18 kann ebenfalls direkt am Wagen 1, im Kassenbereich des Supermarktes oder an einem anderen Ort angeordnet sein. Ist die Verarbeitungseinheit 18 am Wagen 1 vorgesehen, bietet sich eine Anordnung entsprechend der Anzeigevorrichtung 19 an.
Für jeden einzelnen Wagen 1 ist eine Stromversorgung sicherzustellen. Diese ist vorzugsweise durch einen Akku gewährleistet, der am Wagen 1 ortsfest angeordnet ist. Eine Energiezufuhr ist beispielsweise mittels einer Aufladestation, die an den einzelnen Parkboxen der Wagen 1 vorgesehen sein kann, möglich.
Alternativ kann beispielsweise mittels eines Nabendynamos an wenigstens einer der Rollen 3 des Transportwagens 1 der Energiebedarf des Wagens 1 gedeckt werden.
Zahlreiche andere Möglichkeiten zur Versorgung des Wagens 1 mit Energie sind denkbar und bleiben dem Fachmann überlassen.

1: Transportwagen
2: Fahrgestell, Gestell
3: Rollen
4: Schiebeeinrichtung
5: Plattform/Kunststoffplattform
6: Antennensystem
7: Antenne
7a: Empfangsantenne
7b: Sendeantenne
8: Handgriff
9: Holm
10: Ausnehmungen
16: Fixiermittel
18: Verarbeitungseinheit
19: Anzeigevorrichtung

Claims

Von Hand bewegbarer Transportwagen, mit einem Fahrgestell (2), wobei das Fahrgestell (2) eine Schiebeeinrichtung (4) und eine Plattform (5) aufweist, wobei das Fahrgestell (2) mit Rollen (3) ausgestattet ist und wobei wenigstens die Plattform (5) aus Kunststoff gefertigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Transportwagen (1) ein Antennensystem (6) vorsieht, wobei das Antennensystem (6) mit mehreren Antennen (7) ausgestattet ist und wobei jede Antenne (7) teilweise oder vollständig von Teilen der Kunststoffplattform (5) umschlossen ist.
Von Hand bewegbarer Transportwagen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass jede Antenne (7) des Antennensystems (6) entweder als Empfangs- oder als Sendeantenne (7a, b) ausgebildet ist.
Verfahren zur Herstellung von Hand bewegbarer Transportwagen (1), mit einem Fahrgestell (2), wobei das Fahrgestell (2) eine Schiebeeinrichtung (4) und eine Plattform (5) aufweist, wobei das Fahrgestell (2) mit Rollen (3) ausgestattet ist und wobei wenigstens die Plattform (5) aus Kunststoff gefertigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Transportwagen (1) ein Antennensystem (6) vorsieht, wobei das Antennensystem (6) mit mehreren Antennen (7) ausgestattet ist und wobei jede Antenne (7) teilweise oder vollständig von Teilen der Kunststoffplattform (5) umschlossen ist.