DE102006042339A1 - Verfahren und Anordnung zum Absaugen von in Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen - Google Patents

Verfahren und Anordnung zum Absaugen von in Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zum Absaugen von in Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen, umfassend eine Saugleitung, über die die Feststoffe abgesaugt und einem in der Flüssigkeit angeordneten Sammelbehälter zugeführt werden. Um bei geringem technischen Aufwand ein wirkungsvolles Absaugen von Feststoffen zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass in der Saugleitung durch in diese eingeleitetes Gas eine Saugwirkung zzeugt wird.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Absaugen von in Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen, wie Sedimenten und/oder bei Unterwasserzerlegearbeiten angefallenem Trenn- bzw. Fugenmaterial, umfassend eine Saugleitung, über die die Feststoffe abgesaugt und einem in der Flüssigkeit angeordneten Sammelbehälter zugeführt werden. Auch nimmt die Erfindung Bezug auf eine Anordnung zum Absaugen von in einer Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen umfassend eine Saugleitung mit Saugöffnung und Saugleitungsauslass, einen in der Flüssigkeit angeordneten Sammelbehälter sowie eine Saugeinrichtung.
  • Ein entsprechendes Verfahren ist zum Beispiel der DE-A-10 2004 013 304 zu entnehmen. Zum Absaugen von Ablagerungen wird ein an eine Förderpumpe angeschlossenes Saugrohr benutzt, das von einem innerhalb eines Tanks auf Ablagerungen verfahrbaren Fahrzeug ausgeht. Die Pumpe selbst befindet sich innerhalb der Flüssigkeit.
  • Nach der US-A-5,561,883 erfolgt eine Reinigung eines Tanks mittels eines in dem Tank verfahrbaren Fahrzeuges, von dem ein Saugrohr ausgeht, das mit einer außerhalb des Tanks angeordneten Saugpumpe verbunden ist.
  • Üblich ist es auch, Lagerbeckensedimente oder Fugenmaterial, das bei mechanischen oder thermischen Zerlegearbeiten anfällt, mit so genannten Bodenstaubsaugern oder Pumpen in insbesondere Siebabscheider zu fördern. Werden Bodenstaubsauger benutzt, können Partikelgrößen bis zu 20 mm eingesaugt und in einem vom Sauger mitgeführten Filtersack abgeschieden werden. In Abhängigkeit vom Sediment wird der Filtersack entsprechend häufig unter Wasser gewechselt. Die Größe der absaugbaren Partikel hängt von der Maschenweite des Siebes ab, das im Falle des Einsatzes einer Kreiselpumpe deren Läufe vor Verschleiß schützen soll. Ungeachtet dessen werden hochverschleißfeste und damit teure Läufer- und Pumpenmaterialien eingesetzt, um die bestehenden Nachteile zu reduzieren.
  • Bodenstaubsauger, die als Sedimentheber eingesetzt werden, zeigen zudem den Nachteil, dass die im raumgreifenden und sichtbehindernden Staubbeutel aufgefangenen Partikel zum Teil wieder nach außen treten, wodurch im Arbeitsbereich eine Wassertrübung auftritt.
  • Alternativ werden Membranpumpen oder erosionsbeständige Schmutzwasserpumpen eingesetzt. Aber auch entsprechende Absaugvorrichtungen sind aufgrund des direkten Kontaktes mit dem häufig aus scharfkantigen Partikeln bestehenden Schneidfugenmaterial oder Abrasivmitteln einem starken Verschleiß ausgesetzt. Um Abhilfe zu schaffen, wird versucht, querschnittseinengende Siebe vor dem Pumpeneinlauf bzw. den Injektordüsen einzusetzen. Beide Maßnahmen zeigen jedoch den Nachteil des Bergens von relativ kleinen Partikeln bzw. erhöhtem gerätetechnischen Aufwand. Dabei müssen die vor dem Einlaufsieb angesammelten Sedimentanteile in regelmäßigen Abständen und somit bei Unterbrechung des Förderstroms entfernt werden. Es bestünde auch die Möglichkeit, die Sedimentanteile in einem gesonderten Gefäß aufzufangen. In diesem Fall wären jedoch zusätzliche Bergeschritte erforderlich.
  • Erfolgt ein Reinigen bei Unterbrechen des Förderstroms, so tritt der Nachteil auf, dass in der Saugleitung befindliche Partikel sedimentieren könnten, wodurch die Verstopfungsneigung erhöht wird.
  • Während Kreiselpumpen bei zu starker Einengung des Saugquerschnittes durch Segmentansammlung vor dem Einlaufsieb zu Kavitation neigen und somit prinzipiell nachteilig sind, werden bei Membranpumpen deren Ventilsitze und die Membran selbst beschädigt. Dieser Schaden lässt sich nur durch aufwändige Reparatur beheben, die unter kerntechnischen Bedingungen mit einer nicht gewollten Personendosis verbunden ist.
  • Zur Umgehung dieser Nachteile können für die meisten Anwendungen überdimensionierte Pumpen eingesetzt werden. Häufig ist dies jedoch aufgrund beengter Platzverhältnisse kaum möglich. Aber auch dann, wenn eine diesbezügliche Verwendung erfolgt, müssen aufwändige Vorkehrungen gegen Verstopfen unter Verhinderung von Kontaminationsfreisetzung bzw. Dosisbelastung getroffen werden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass bei geringem technischen Aufwand ein wirkungsvolles Absaugen von Feststoffen wie Sedimenten bzw. Fugenmaterial auf engstem Raum ermöglicht wird, wobei die Neigung zu Verstopfungen minimiert werden soll. Auch soll sichergestellt sein, dass der Arbeitsbereich durch beim Absaugen freigesetzte Partikel nicht getrübt wird.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten Art im Wesentlichen dadurch gelöst, dass – ohne zusätzliche Unterdruckerzeuger – in der Saugleitung durch in diese unterhalb des Flüssigkeitsspiegel eingeleitetes Gas eine Saugwirkung zum Fördern der Feststoffe durch die Saugleitung erzeugt wird.
  • Abweichend vom vorbekannten Stand der Technik wird der Auftrieb von Gas in einer Saugleitung benutzt, um abgelagerte Feststoffe abzusaugen, ohne dass ein gesonderter Unterdruckerzeuger der Pumpe notwendig ist. Insbesondere ist auch kein Ejektor notwendig, wie dieser bei einer Probenahmevorrichtung für feststoffhaltige radioaktive und/oder toxische Suspensionen nach der DE-C-39 09 438 benötigt wird. Nach diesem Stand der Technik werden zwar auch über eine Saugleitung Feststoffe gefordert, wobei in die Saugleitung Gas eingeleitet wird, und zwar oberhalb des Flüssigkeitsspiegels. Hierdurch allein können jedoch die Feststoffe einer Probenflasche nicht zugeführt werden. Vielmehr ist es erforder lich, dass die Saugleitung mittels eines ebenfalls außerhalb der Flüssigkeit vorhandenen Ejektors erzeugten Unterdrucks beaufschlagt wird.
  • Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre erfolgt ein Absaugen von Feststoffen, ohne dass diese mit mechanisch bewegten Teilen in Berührung kommen, die ansonsten für das Absaugen benötigt werden. So erfolgt eine wirkungsvolle Absaugung bei geringstmöglicher Verstopfungsneigung auch gegen scharfkantige Partikel wie spiralförmige Drehspäne, Sägespäne, Abrasivmittel oder Schneidschlacke, die bei Unterwasserarbeiten in üblicher Größe und Form anfallen. Sollten ungeachtet dessen Verstopfungen auftreten, lassen sich diese ohne Kontaminationsfreisetzung bzw. Dosisbelastung auf einfache Weise beseitigen. Der nutzbare Förderquerschnitt wird durch den Querschnitt der Saugleitung vorgegeben. Die Feststoffe selbst werden innerhalb des in der Flüssigkeit angeordneten Sammelbehälters aufgefangen, wobei in Ausgestaltung der Erfindung innerhalb des Auffangbehälters eine zu dessen Boden gerichtete Strömung erzeugt wird. Dies ist ein eigenerfinderischer Vorschlag. Hierdurch ist sichergestellt, dass ein Ausbreiten nicht separierbarer Partikel in die Umgebung ausgeschlossen wird.
  • Das Absaugen nach dem Auftriebprinzip und das Sammeln der Feststoffe in einem Behälter, in dem gezielt eine die Partikel mitnehmende Strömung erzeugt wird, stellen eine eigenerfinderische Lehre dar.
  • Insbesondere ist vorgesehen, dass die Saugleitung beim Absaugen mit ihrer Öffnung in Abstand zur Feststoffoberfläche bzw. am Boden eines die Flüssigkeit aufnehmenden Beckens angeordnet wird, so dass ein Festsaugen der Saugöffnung ausgeschlossen ist.
  • Bevorzugterweise befindet sich im Bereich der Saugöffnung ein Düsen aufweisender Kranz, über den das Gas wie Luft eingeleitet wie eingeperlt wird. Dabei kann der Düsenkranz derart dimensioniert werden, dass eine Querschnittseinengung der Saugleitung nicht erfolgt. Durch das eingeleitete wie eingeperlte Gas wird in der Saugleitung eine Wasserströmung erzeugt, die bewirkt, Feststoffe wie Sedimente bzw. Beckenbodensedimente mitzureißen. Dabei ist die Saugöffnung stets im Abstand zu einer geschlossenen Fläche angeordnet, um ein Festsaugen auszuschließen. Hierzu geht von der Saugöffnung ein Ab standshalter aus. Gleichzeitig kann zum Beispiel durch einen Manipulator die Saugleitungsöffnung äquidistant zur abzusaugenden Oberfläche geführt werden.
  • Somit werden ohne Unterbrechung des Förderstroms in den in der Flüssigkeit befindlichen Sammelbehälter wie Abscheidekorb die Feststoffe transportiert. Partikel, die in dem Sammelbehälter nicht zurückgehalten werden, werden über die zum Boden des Sammelbehälters gerichtete Strömung mit dieser einem Filter zugeführt. Die gerichtete Strömung kann durch eine Umwälzpumpe erzeugt werden, zwischen der und dem Bodenbereich des Sammelbehälters ein oder mehrere Filter wie Filterkerzen geschaltet sind.
  • Hierzu ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Sammelbehälter selbst in einem umfangsseitig geschlossenen Behältnis angeordnet wird, von dessen Boden der Anschluss zu der Umwälzpumpe oder einem gleich wirkenden Element ausgeht.
  • Reicht es zum Fördern der Feststoffe grundsätzlich aus, dass allein im Bereich der Saugöffnung Einlässe für das durch die Saugleitung aufsteigende Gas vorgesehen sind, so besteht die Möglichkeit, zusätzlich oder alternativ Gas an einer oder mehreren Stellen entlang der Saugleitung einzuleiten. Dabei ist in hervorzuhebender Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das Gas derart gerichtet in die Saugleitung eingeleitet wird, dass der Flüssigkeit ein Drall aufgeprägt wird. Durch die gerichtete Einleitung des Gases in die Saugleitung wird die Förderleistung erhöht. Somit kann ein höherer Wasserdurchsatz erzielt werden.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, die Saugleitung saugöffnungsseitig horizontal verlaufen zu lassen. In diesem Fall wird Gas erst in einem ansteigenden Abschnitt der Saugleitung eingeleitet.
  • Das Auffangen des in die Saugleitung eingeleiteten wie eingedüsten Gases erfolgt vorzugsweise oberhalb des Sammelbehälters in dem diesen aufnehmenden geschlossenen Behältnis. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich, da Aerosole nicht vorhanden sind. Das Auffangen des Fördergases in dem Behältnis dient daher im Wesentlichen allein zur zielgerichteten Ableitung, um den Wasserspiegel nicht zu bewegen, wodurch andernfalls die Sicht behindert wird. Das Gas wird über eine Leitung abgeführt, die vom Kopfbereich des geschlossenen Behältnisses ausgeht.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Saugleitung radial und/oder axial beweglich ist. Somit kann durch gezielte Druckstöße eine Art peristaltische Schlauchbewegung erreicht werden, die einer Verstopfungsneigung entgegenwirkt bzw. eine Verstopfung sogar beseitigt.
  • Eine weitere Ausbildung der Erfindung schlägt vor, dass die Saugleitung aus durchsichtigem oder transparentem Material besteht, wodurch eine optimale Prozessbeobachtung ermöglicht wird.
  • Das Behältnis, das den Sammelbehälter aufnimmt, ist gegenüber dem Umgebungsdruck keinem nennenswerten Unterdruck ausgesetzt, so dass der Füllgrad des Sammelbehälters unmittelbar mittels einer durchsichtigen Abdeckung wie Acrylglasdecke beobachtet werden kann.
  • Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre ergeben sich im Vergleich zu vorbekannten Verfahren erhebliche Vorteile. Einer ist darin zu sehen, dass ein problemloses, verstopfungsarmes und effektives Absaugen von Feststoffen wie Sedimenten ermöglicht wird.
  • Das auf Mitreißen basierende Saugverfahren hat gegenüber dem Absaugen mit mechanischen Komponenten wie Kreiselpumpe, Membranpumpe, Peristaltikpumpe den weiteren Vorteil, dass praktisch jede Sedimentart abgesaugt werden kann.
  • Durch die Kombination der erfindungsgemäßen Art des Absaugens mit der in dem Sammelbehälter erzeugten gerichteten Strömung ist des Weiteren der Vorteil gegeben, dass ungeachtet einer hohen Saugleistung kleinste Partikel aufgefangen werden, und zwar in dem dem Sammelbehälter nachgeordneten Filter wie Filterkerze, ohne dass das Umgebungswasser im unmittelbaren Absaugbereich oder im Aufstellbereich des Sammelbehälters getrübt wird.
  • Durch das Einleiten wie Einperlen von Gas, insbesondere Luft als Antriebsmedium, besteht die Möglichkeit, Sedimente in größerer Flüssigkeits- bzw. Wassertiefe abzusaugen. Dabei herrscht im Unterschied zu den bekannten Verfahren, bei denen sich die Saugpumpe nicht unmittelbar im Bereich des Saugkopfes, also der Öffnung der Saugleitung befindet, bei größeren Wassertiefen ein höherer Auftrieb, und somit wird der Saugdruck erhöht. Elektrische oder hydraulische Medien zum Fördern der Feststoffe sind nicht erforderlich. Raumgreifende und sichtbehindernde Vorrichtungen wie Fahrzeuge sind im Arbeitsbereich nicht erforderlich. Aufstellung und Handhabung der erfindungsgemäßen Anordnung sind einfacher.
  • Im Falle eines Verstopfens ist dann, wenn die Saugleitung durchsichtig ist, eine genaue Lokalisierung möglich, wodurch wiederum gezielt Maßnahmen zur Beseitigung eingeleitet werden können. Solche können durch mechanisches Einwirken von außen oder von innen durch Druckstöße bzw. durch Freischneiden des verstopften Saugleitungsbereichs erfolgen. Folglich wird die Aufenthaltsdauer von Personal im Strahlenbereich im Vergleich zu bekannten Verfahren reduziert.
  • Bei Anwendung im kerntechnischen Bereich sind als weitere Vorteile anzugeben, dass die Möglichkeit einer Bauausführung aus Kunststoff besteht, der als brennbarer Abfall praktisch kein zusätzliches Endlagervolumen in Anspruch nimmt.
  • Eine Anordnung der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass die Saugöffnung im Abstand zu den abgelagerten Feststoffen verläuft, dass der Saugleitungsauslass oberhalb des Sammelbehälters in der Flüssigkeit endet und dass in die Saugleitung eingeleitetes Gas die Saugeinrichtung bildet. Dabei kann von der Saugöffnung ein Abstandshalter ausgehen, der sicherstellt, dass die Saugöffnung stets beabstandet zur Feststoffoberfläche verläuft.
  • Im Bereich der Saugöffnung kann ein das Gas der Saugleitung zuführender Düsenkranz angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend können in einem Abstand zu der Saugöffnung ein oder mehrere Gaseinlässe entlang der Saugleitung vorgesehen werden. Die Saugleitung selbst sollte axial und/oder radial flexibel und vorzugsweise durchsichtig sein.
  • Der die abgesaugten Feststoffe aufnehmende Sammelbehälter ist in Weiterbildung der Erfindung in einem in der Flüssigkeit befindlichen Behältnis angeordnet, wobei der Sammelbehälter selbst vorzugsweise als offener Korb ausgebildet ist. Um in dem Sammelbehälter eine gerichtete Strömung aufzubauen, kann vom Bodenbereich des Behältnisses ein eine Pumpe führender Anschluss ausgehen, wobei zwischen der Pumpe und dem Anschluss zumindest ein Filter angeordnet ist. Somit können von dem Auffangbehälter nicht zurückgehaltene Partikel problemlos abgeschieden werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, zur Erzeugung der gerichteten Flüssigkeitsströmung im Bodenbereich des Behältnisses eine Pumpe anzuordnen.
  • Von dem Behältnis selbst geht von dessen Kopfbereich eine zur Atmosphäre führende Verbindung aus. Ferner kann das Behältnis über eine durchsichtige Abdeckung verschlossen sein, ohne dass dies zwingend erforderlich ist, da zum Fördern der Feststoffe der Aufbau eines Unterdrucks außerhalb der Saugleitung nicht erforderlich ist. Losgelöst hiervon sollte die Saugleitung eine Länge derart aufweisen, dass den Auftrieb vorgebende wirksame Länge zumindest zwei Meter ist.
  • Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
  • In der einzigen Figur ist ein Ausschnitt eines mit Flüssigkeit 10 gefüllten Beckens 12 dargestellt, um das erfindungsgemäße Absaugen von in der Flüssigkeit 12 vorhandenen Feststoffen zu erläutern, die auf dem Beckenboden 14 abgelagert sind. Bei den Feststoffen handelt es sich insbesondere bei Unterwasserzerlegearbeiten angefallene Trenn- bzw. Fugenmaterialien, ohne dass hierdurch eine Beschränkung erfolgt.
  • In dem Becken 12, und zwar innerhalb der Flüssigkeit 10, also unterhalb dessen Wasserspiegels 16, ist ein Behältnis 18 im Abstand zum Beckenboden 14 angeordnet, das boden- und umfangsseitig geschlossen und durch einen Deckel 20 verschließbar ist, der zum Bei spiel aus Acryl bestehen kann. Innerhalb des Behältnisses 18 ist ein Abscheide- oder Sammelkorb 22 angeordnet, in dem die auf dem Beckenboden 14 abgelagerten Feststoffe gesammelt werden. Der Abscheidekorb 22 ist kopfsseitig unverschlossen und zumindest umfangsseitig durchbrochen. Oberhalb des Abscheidekorbs 22 mündet in dem Behältnis 18 eine Saugleitung 24, über die Feststoffe vom Beckenboden 14 abgesaugt werden. Die Saugleitung 24 weist eine bodenseitig verlaufende Saugöffnung 26 und einen Saugleitungsauslass 28 auf, der erwähntermaßen innerhalb des Behältnisses 18 verläuft.
  • Von dem die Saugöffnung 26 aufweisenden Ende des Saugschlauchs 24, das auch als Saugkopf bezeichnet werden kann, geht ein Abstandshalter 30 aus. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Saugöffnung 26 vor einem vollständigen Verschluss durch Ansaugen am Beckenboden 14 bzw. auf diesem abgelagerten Feststoffen geschützt ist. Im Abstand von der Saugöffnung 26 verläuft eine Handhabe 32, an die ein Manipulator angreifen kann, um den Saugschlauch 24 entlang des Beckenbodens 14 zum Absaugen der Feststoffe zu bewegen, vorzugsweise im äquidistanten Abstand.
  • Um die Feststoffe über die Saugleitung 24 in den Abscheidekorb 22 zu fördern, wird abweichend von bekannten Verfahren kein mechanisches Aggregat wie Kreiselpumpe, Membranpumpe oder Peristaltikpumpe verwendet. Vielmehr wird in die Saugleitung 24 Gas vorzugsweise in Form von Luft eingeleitet, wodurch in der Saugleitung 24 eine Wasserströmung erzeugt wird, die in der Lage ist, die Feststoffe mitzureißen. Man nutzt den Auftrieb der Luft, um die Strömung zu erzeugen.
  • Dabei ist insbesondere vorgesehen, im Bereich der Saugöffnung einen Düsenring 34 anzuordnen, über den die Luft in die Saugleitung 24 eingeleitet wie eingeperlt wird. Dabei können die Düsen derart ausgerichtet werden, dass die Flüssigkeit einen Drall erfährt, wodurch die Förderleistung erhöht werden kann.
  • Reicht dem Grunde nach ein Eindüsen von Luft im Bereich der Saugöffnung 26 aus, so besteht auch die Möglichkeit, alternativ oder ergänzend entlang des Schlauchs 24 Eintrittsöffnungen vorzusehen, um das Absaugen der Feststoffe sicherzustellen.
  • Die Luft wird über eine Druckleitung 36 den Lufteintrittsöffnungen wie dem Düsenkranz 34 zugeführt. Der erforderliche Druck, um das Gas in die Saugleitung einzuleiten, hängt von dem Abstand zwischen Wasserspiegel 16 und Lufteintrittsöffnung sowie der Feststoffwie Sedimentdichte ab. Der Durchsatz, also die Förderleistung, ist eine Funktion des Durchmessers der Saugleitung 24 wie Saugrohr und der Dichte des Sediments bzw. der Feststoffe.
  • Je länger die wirksame Länge des Saugschlauches 24 in Bezug auf den Auftrieb ist, umso höher ist die Förderleistung bzw. umso besser können die Feststoffe von dem Beckenboden 24 gelöst und abgesaugt werden.
  • Um die zu fördernde Partikelgröße zu begrenzen, kann der Düsenring 34 die Funktion einer Blende ausüben, d.h. der Düsenkranz 34 wird als Blende benutzt, um die Größe von abzusaugenden Partikeln vorzugeben.
  • Das in das Behältnis 18 über die Saugleitungsaustrittsöffnung 28 austretende Flüssigkeits-Luft-Feststoffgemisch wird oberhalb des Abscheide- oder Sammelkorbs 22 zugeführt, wobei die Auslassöffnung 28 derart angeordnet ist, dass die Feststoffe in den Sammelkorb 22 gelangen. In diesem wird eine gerichtete Strömung erzeugt, um auszuschließen, dass Partikel innerhalb des Behältnisses 18 vagabundieren können. Hierzu geht vom Bodenbereich des Behältnisses 18 eine Leitung 38 aus, die zu einer Fördereinrichtung wie Umwälzpumpe führt. In der Leitung 38 können des Weiteren eine oder mehrere Filter wie Filterkerzen vor oder nach der Pumpe geschaltet sein, um Partikel, die von dem Abscheidekorb 22 nicht zurückgehalten werden, auszufiltern.
  • Die in das Behältnis 18 gelangende Luft wird über eine Abluftleitung 40 nach außen geführt, die vom Kopfbereich des Behältnisses 18 ausgeht. Auch hierdurch wird eine Strömungsrichtung erzeugt, die sicherstellt, dass der Abscheidekorb über die Abdeckung 20 optisch gut erfassbar ist, sofern die Abdeckung durchsichtig ist.
  • Bevorzugterweise ist die Absaugleitung 24 ebenfalls durchsichtig, um im Falle von Verstopfungen auf einfache Weise eine Behebung zu ermöglichen, da der Ort der Verstopfung unmittelbar erfassbar ist. Ferner sollte die Saugleitung 24 axial und/oder radial flexibel sein, um zum Beispiel durch Druckstöße, die über die eingeleitet Luft erzeugbar sind, eine quasi peristaltische Schlauchbewegung zu erzeugen, die ungewünschte Ablagerungen verhindert bzw. Verstopfungen auflöst.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ohne mit der Flüssigkeit in Berührung gelangende mechanische Komponenten ein Unterdruck zum Lösen und Absaugen von Feststoffen erzeugt werden, die in einer Flüssigkeit abgelagert sind. Dabei können problemlos Partikel mit maximaler Erstreckung von 5 cm und einem Gewicht von bis zu 50 g gefördert werden, wobei Größe und Masse von wirksamer Auftriebslänge und Durchmesser der Saugleitung 24 abhängig sind. Dabei sollte die Länge L der Saugleitung 24 zumindest 2 m betragen und der Durchmesser zumindest 50 mm. Die Leitung zum Einleiten der Luft braucht im Durchmesser 8 mm nicht zu übersteigen.
  • Wird bevorzugterweise die gerichtete Strömung in dem Abscheidekorb 22 über eine mit der Leitung 38 verbundene Umwälzpumpe erzeugt, so besteht ohne Weiteres auch die Möglichkeit, unmittelbar in dem Behältnis 18, und zwar im Bereich dessen Bodens, eine gleich wirkende Pumpe anzuordnen.

Claims (32)

  1. Verfahren zum Absaugen von in Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen, wie Sedimenten und/oder bei Unterwasserzerlegearbeiten angefallenem Trenn- bzw. Fugenmaterial, umfassend eine Saugleitung, über die die Feststoffe abgesaugt und einem in der Flüssigkeit angeordneten Sammelbehälter zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in der Saugleitung durch in diese eingeleitetes Gas eine Saugwirkung zum Fördern der Feststoffe durch die Saugleitung erzeugt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleitung beim Absaugen mit ihrer Saugöffnung im Abstand zur Feststoffoberfläche bzw. einem Boden eines die Flüssigkeit aufnehmenden Beckens angeordnet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugöffnung im äquidistanten Abstand zur abzusaugenden Oberfläche bewegt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas im Bereich der Saugöffnung in die Saugleitung eingeleitet wird.
  5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas an einer oder mehreren Stellen entlang der Saugleitung eingeleitet wird.
  6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas wie Luft in die Saugleitung eingeperlt wird.
  7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch gerichtetes Einleiten des Gases in die Saugleitung der durch diese geförderten Flüssigkeit ein Drall aufgeprägt wird.
  8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas im Bereich der Saugöffnung der Saugleitung über einen Düsenkranz eingeleitet wird.
  9. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Düsenkranz als Dimensionierung von abzusaugendem Feststoff in von dem Düsenkranz aufgespannter Ebene begrenzende Blende verwendet wird.
  10. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine axial und/oder radial flexible Saugleitung verwendet wird, die durch über stoßartig eingeleitetes Gas in Bewegung versetzt wird.
  11. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine durchsichtige Saugleitung verwendet wird.
  12. Verfahren nach vorzugsweise einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Sammelbehälter eine zu dessen Boden gerichtete Flüssigkeitsströmung erzeugt wird.
  13. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Öffnungen aufweisender Korb als Sammelbehälter verwendet und in einem geschlossenen Behältnis angeordnet wird, in dessen Bodenbereich Flüssigkeit abgesaugt wird.
  14. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem Behältnis abgesaugte Flüssigkeit durch einen Filter wie eine oder mehrere Filterkerzen gefördert wird.
  15. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in das Behältnis einströmende Gas gerichtet aus dem Behältnis abgeführt wird.
  16. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in das Behältnis gelangende Gas über eine vom Kopfbereich des Behältnisses ausgehende Abgasleitung der Atmosphäre zugeführt wird.
  17. Verfahren zum Absaugen von in Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen, wie Sedimenten und/oder bei Unterwasserzerlegearbeiten angefallenem Trenn- bzw. Fugenmaterial, umfassend eine Saugleitung, über die die Feststoffe abgesaugt und einem in der Flüssigkeit angeordneten Sammelbehälter zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in der Saugleitung durch in diese eingeleitetes Gas eine Saugwirkung zum Fördern der Feststoffe durch die Saugleitung und in dem Sammelbehälter eine zu dessen Boden gerichtete Flüssigkeitsströmung erzeugt werden.
  18. Anordnung zum Absaugen von in einer Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen umfassend eine Saugleitung (24) mit Saugöffnung (26) und Saugleitungsauslass (28), einen in der Flüssigkeit (10) angeordneten Sammelbehälter (22) sowie eine Saugeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugöffnung (26) im Abstand zu den abgelagerten Feststoffen verläuft, dass der Saugleitungsauslass (28) oberhalb des Sammelbehälters (22) in der Flüssigkeit (10) endet und dass in die Saugleitung eingeleitetes Gas die Saugeinrichtung bildet.
  19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Saugöffnung (26) ein das Gas der Saugleitung (24) zuführender Düsenkranz (34) angeordnet ist.
  20. Anordnung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass im Abstand zu der Saugöffnung (28) ein oder mehrere Gaseinlässe entlang der Saugleitung (24) angeordnet sind.
  21. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleitung (24) axial und/oder radial flexibel ausgebildet ist.
  22. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleitung (24) durchsichtig ist.
  23. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter (22) in einem in der Flüssigkeit befindlichen Behältnis (18) angeordnet ist und Durchtrittsöffnungen aufweist.
  24. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter (22) ein offener Korb ist.
  25. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass vom Bodenbereich des Behältnisses (18) ein zu einer Pumpe führender Anschluss (38) ausgeht.
  26. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das zwischen der Pumpe und dem Anschluss (38) eine zumindest einen Filter wie eine Filterkerze aufweisende Verbindung verläuft.
  27. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass im Bodenbereich des Behältnisses (18) eine eine gerichtete Flüssigkeitsströmung erzeugende Pumpe angeordnet ist.
  28. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (18) von einer vorzugsweise durchsichtigen Abdeckung (20) verschlossen ist.
  29. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass vom Kopfbereich des Behältnisses (18) eine zur Atmosphäre führende Verbindung (40) ausgeht.
  30. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass auftriebsmäßig wirksame Länge L der Saugleitung (24) beträgt L ≥ 2 m.
  31. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass von der Saugleitung (24) ein in Verlängerung der Saugleitung verlaufender Abstandshalter (30) ausgeht.
  32. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleitung (24) einen Mindestdurchmesser von 50 mm aufweist.
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DE102006042339A Ceased DE102006042339A1 (de) 2006-08-14 2006-09-08 Verfahren und Anordnung zum Absaugen von in Flüssigkeit abgelagerten Feststoffen

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT304379B (de) * 1968-12-20 1973-01-10 Troendle Alois Vorrichtung zum Fördern von durch Wasser überdeckten Ablagerungen
DD106611A1 (de) * 1973-08-30 1974-06-20
EP0700312B1 (de) * 1993-05-10 2000-04-05 Spirac Engineering Ab Vorrichtung zum abzug von sediment aus einem tank

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