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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung für ein Torblatt,
ein Tor sowie ein Verfahren zum Freigeben eines Torblatts, welche
insbesondere im Bereich der Schnelllauftore eingesetzt werden können.
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Führungseinrichtungen
in Toren sind hinlänglich
aus dem Stand der Technik bekannt. So sind beispielsweise Tore aus
dem Stand der Technik bekannt, welche ein Torblatt aufweisen, das
eine Tor- bzw. Türöffnung abdeckt
und als Behang bezeichnet wird. Dieser Behang wird zur Öffnung des
Tores auf eine Welle bzw. einen Zylinder aus Metall oder Kunststoff
gewickelt oder in spiralförmigen
Führungen
aufgerollt. Seitlich wird das Torblatt in einer Führung geführt, welche
sich im wesentlichen entlang einer Öffnungs- und Schließrichtung
des Torblatts erstreckt. Zur Vermeidung von Unfällen bzw. Beschädigungen am
Tor bzw. Transportgut weisen derartige Tore Einrichtungen auf, um
das Torblatt aus dem Eingriff der Führung zu bringen bzw. von der
Führung
zu entkoppeln. Diese Einrichtungen sind beispielsweise derart gestaltet,
daß das
Torblatt seitlich ein geführtes
Element aufweist, das in der Führung
geführt
wird. Das Torblatt selbst kann aus dem geführten Element herausgelöst werden,
so daß das
Torblatt in der Türöffnung im
wesentlichen in einer Richtung frei schwingen kann. Das geführte Element
des Torblatts bleibt jedoch in der Führung. Infolgedessen verbleibt
ein Teil des Torblatts in der seitlichen Führung. Bei derartigen Einrichtungen
wird insbesondere vorausgesetzt, daß der Aufprall bzw. Crash am
unteren Ende des Tores (d. h. in der Regel am Abschlußschild)
eingeleitet wird und das Torblatt von dort aus von den in der Führung verbleibenden
Elementen gelöst
wird.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Führungseinrichtung für ein Torblatt,
insbesondere eines Schnelllauftores, ein Tor, insbesondere Schnelllauftor,
sowie ein Verfahren zum Freigeben eines Torblatts vorzusehen, die
eine vereinfachte, sachgerechtere und effektivere Konstruktion einer Aufprall-Schutzeinrichtung
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Führungseinrichtung
für ein
Torblatt, insbesondere eines Schnelllauftores, mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, ein Tor, insbesondere Schnelllauftor, mit den Merkmalen des
Anspruchs 12 sowie ein Verfahren zum Freigeben eines Torblatts mit
den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben
sich aus den abhängigen
Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist eine
Führungseinrichtung
für ein
Torblatt, insbesondere eines Schnelllauftores, vorgesehen, umfassend
zumindest ein erstes Schwenkelement, welches zwischen einer ersten und
einer zweiten Position bewegbar ist, zumindest ein zweites Schwenkelement,
welches zwischen einer ersten und einer zweiten Position bewegbar
ist, wobei das in der ersten Position angeordnete erste und zweite
Schwenkelement einen Führungspaltbereich
definieren, um ein Torblatt zu führen,
und wobei bei einer Bewegung zumindest eines der Schwenkelemente
zur zweiten Position der Führungsspaltbereich
geöffnet
wird, um eine freie Bewegung des Torblatts zuzulassen. Das Tor bzw.
Torblatt ist vorteilhafterweise als Schnelllauftor ausgebildet,
wobei das Torblatt während
der Schließ-
und/oder Öffnungsbewegung
mit einer Geschwindigkeit von ca. 1,0–3,5 m/s, bevorzugterweise
1,8–3,5
m/s bewegt wird. Das Torblatt kann somit zwischen einer ersten Position und
einer zweiten Position bewegt werden. In anderen Worten kann das
Torblatt zwischen einer Geschlossen-Stellung, in welcher die Toröffnung durch das
Torblatt verdeckt ist, und einer Offen-Stellung bewegt werden, in
welcher die Toröffnung
offen bzw. geöffnet
ist. Zur Bewegung des Torblatts zwischen der ersten und zweiten
Position weist das Tor einen Torantrieb auf. Dieser kann manuell
erfolgen, wird in der Regel jedoch elektrisch über einen Motor betätigt. Vorteilhafterweise
weist das Torblatt ein einziges Torpaneel auf, welches in der Geschlossen-Stellung bzw.
ersten Position die vom Torrahmen umfaßte Toröffnung abdeckt. Es kann jedoch
auch eine Vielzahl von gelenkig miteinander verbundenen Torblättern bzw.
-paneelen vorgesehen sein.
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So
kann die erfindungsgemäße Führungseinrichtung
ebenfalls Teil eines Sektionaltorsystems sein, welches insbesondere
als Über-Kopf
Sektionaltorsystem ausgebildet sein kann. Das Torblatt kann vorzugsweise
aus einem flexiblen Material ausgebildet sein, beispielsweise als
dünne Platte
oder Folie, welche flexibel ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang
ist flexibel dahingehend zu verstehen, daß das Material derart biegsam
ist, daß ein
Aufwickeln des Torblatts möglich
ist. Flexibel ist jedoch nicht im Sinne einer Längen- oder Breitenänderung
des gewählten
Materials zu verstehen. Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung weist zumindest
ein erstes und ein zweites Schwenkelement auf. Diese können im
wesentlichen gleich bzw. identisch oder in ihrer geometrischen Konfiguration
(Querschnitt) unterschiedlich ausgebildet sein. Die Schwenkelemente sind
zwischen einer ersten und einer zweiten Position jeweils bewegbar,
wobei die Bewegung einer gekrümmten
Kurve folgen oder translatorisch (d. h. gerade) erfolgen kann. In
der ersten Position bzw. Geschlossen-Position sind erstes und zweites Schwenkelemente
derart zueinander angeordnet, daß zwischen Ihnen ein Führungsspaltbereich
ausgebildet ist. In anderen Worten sind das erste und zweite Schwenkelement
in ihrer ersten Position lediglich soweit voneinander beabstandet,
daß zwischen
ihnen ein Torblatt angeordnet bzw. geführt werden kann. Die Führung ist
in diesem Zusammenhang derart zu verstehen, daß eine Bewegung des Torblatts
im wesentlichen senkrecht zum Torblatt bzw. zur Toröffnung verhindert
wird, jedoch eine Öffnungs-
und Schließbewegung
des Torblatts nicht beeinträchtigt
wird. Das erste und zweite Schwenkelement sind in eine zweite Position
bzw. Offen-Position bewegbar. Gemäß der Erfindung wird der Führungsspaltbereich
bei einer Bewegung zumindest eines der Schwenkelemente zur zweiten
Position geöffnet. In
anderen Worten wird der Führungsspalt
geöffnet, wenn
zumindest eines der Schwenkelemente in seine zweite Position gebracht
wird bzw. in Richtung der zweiten Position bewegt bzw. verschwenkt
wird. Somit bewegen sich die Schwenkelemente im Bereich des Führungsspaltbereichs
bei einem Übergang
in die zweite Position voneinander weg. Durch Öffnung des Führungsspaltbereichs
wird das Torblatt von der Führungseinrichtung
außer
Eingriff gebracht bzw. entkoppelt, so daß dieses sich in der Toröffnungsebene
frei bewegen kann. Die Bewegung der Schwenkelemente zwischen erster
und zweiter Position erfolgt vorteilhafterweise in einer Ebene,
welche im wesentlichen senkrecht zum in der Geschlossen-Stellung befindlichen
Torblatt bzw. senkrecht zur Toröffnungsebene
steht. Anders als bei den eingangs erwähnten Einrichtungen des Stands
der Technik, bei welchen vorausgesetzt wird, daß der Aufprall am unteren Ende
des Tores eingeleitet wird, kann die Krafteinleitung bei der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung
vorteilhafterweise an jeder beliebigen Stelle des Torblatt geschehen.
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Vorzugsweise
weisen die Schwenkelemente einen Schwenkabschnitt auf, um welchen
diese zwischen der ersten und zweiten Position geschwenkt werden
können.
Der Schwenkabschnitt entspricht im wesentlichen einer Schwenkachse,
die vorteilhafterweise im wesentlichen parallel zur Toröffnungsebene bzw.
zum in der Geschlossen-Stellung befindlichen Torblatt steht. Bei
einer Gebäudeöffnung mit
einem Torblatt, welches in der Offenstellung über Kopf angeordnet ist, ist
die Schwenkachse bzw. der Schwenkabschnitt im wesentlichen vertikal
angeordnet. Durch den Schwenkabschnitt können die Schwenkelemente zwischen
der ersten und zweiten Position geschwenkt bzw. gedreht bzw. rotiert
werden.
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Bevorzugterweise
weist zumindest eines der Schwenkelemente einen Querschnitt im wesentlichen
in Form eines Kreissegments auf. Das zumindest eine Schwenkelement
weist somit in seinem Querschnitt einen gekrümmten Oberflächenbereich sowie
zwei im wesentlichen gerade Oberflächenbereiche auf, die besonders
vorteilhafterweise in einem 90°-Winkel
zueinander stehen. Vorteilhafterweise entspricht die Schwenkachse
dem Krümmungsmittelpunkt
der gekrümmten
Oberfläche
des Schwenkelements. Der Querschnitt wird hierbei im wesentlichen
senkrecht zur Schwenkachse des Schwenkelements definiert. Besonders
vorteilhafterweise weisen jedoch beide Schwenkelemente einen Querschnitt
im wesentlichen in Form eines Kreissegments auf.
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Weiterhin
bevorzugt ist zumindest eines der Schwenkelemente in Richtung der
ersten Position vorgespannt. In anderen Worten neigen die Schwenkelemente
aufgrund ihrer Vorspannung bzw. -belastung dazu, ohne äußere Einwirkung
in die erste Position zurückzukehren.
Infolgedessen ist eine Kraft, welche größer als die Vorspannkraft ist,
notwendig, um das zumindest eine Schwenkelement in Richtung der
zweiten Position zu bewegen. Besonders vorteilhafterweise sind jedoch
das erste und zweite Schwenkelement in Richtung ihrer ersten Position
vorgespannt.
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Vorteilhafterweise
ist das zumindest eine Schwenkelement mittels eines Federelements
vorgespannt. Dieses Federelement kann beispielsweise eine koaxial
zur Schwenkachse ausgebildete Spiral- oder Schraubenfeder sein oder
eine über
einen Hebel dazu angeordnete Blattfeder. Alternativ oder ergänzend kann
das Federelement ebenfalls eine Spiral- oder Schraubenfeder sein,
welche vorteilhafterweise im wesentlichen in einer Ebene angeordnet
ist, die im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse der Schwenkelemente
liegt. Hierbei ist ein erstes operatives Ende der Schraubenfeder
mit dem Schwenkelement gekoppelt, wohingegen ein gegenüberliegendes,
zweites operatives Ende der Schraubenfeder mit einem dem Schwenkelement
benachbarten Rahmenelement der Türe
mittelbar oder unmittelbar verbunden ist.
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Vorteilhafterweise
weist die Führungseinrichtung
weiterhin eine Antriebseinrichtung bzw. Betätigungseinrichtung auf, welche
mit zumindest einem Schwenkelement derart gekoppelt ist, um eine
in die zweite Position gerichtete Kraft auf das Schwenkelement auszuüben. Die
auf das Schwenkelement ausübbare
Kraft ist hierbei derart bemessen, daß diese die Vorspannkraft in
Richtung der ersten Position übersteigt
und somit eine Bewegung des Schwenkelements in Richtung der zweiten
Position bei Betätigung
der Antriebseinrichtung bewirkt wird. Infolgedessen verursacht eine
Betätigung
der Antriebseinrichtung ein Öffnen
des Führungsspaltbereichs,
so daß eine
freie Bewegung des Torblatts in der Toröffnungsebene ermöglicht wird.
Besonders vorteilhafterweise ist jeweils eine Antriebseinrichtung
mit jedem der Schwenkelemente derart gekoppelt, um eine in die zweite
Position gerichtete Kraft auf das jeweilige Schwenkelement auszuüben
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Zweckmäßigerweise
weist die Antriebseinrichtung ein Hebelelement bzw. eine Stange
bzw. einen Bolzen auf, dessen erstes Ende am Schwenkelement befestigt
ist und dessen zweiter Endbereich mit einem Antriebselement gekoppelt
ist, um das Schwenkelement zu bewegen bzw. zu verschwenken. Das
erste Ende des Hebelelements ist vorteilhafterweise an einem Befestigungsbereich
des Schwenkelements dreh- bzw. schwenkbar befestigt. Dem ersten
Ende des Hebelelements im wesentlichen gegenüberliegend ist der zweite Endbereich des
Hebelelements mit dem Antriebselement derart gekoppelt, daß das Hebelelement
in Bezug auf das Antriebselement beweglich bzw. bewegbar ist. Infolgedessen
verursacht eine Bewegung des Hebelelements eine entsprechende Bewegung
bzw. Verschwenkung des Schwenkelements.
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Vorteilhafterweise
ist das Antriebselement ein vorzugsweise elektrisch betätigbarer
Magnet. Alternativ oder zusätzlich
kann das Antriebselement ebenfalls ein Motor oder ein pneumatischer
Antrieb sein.
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Weiterhin
bevorzugt weist die Antriebseinheit eine Steuer- bzw. Regeleinheit
auf, die mit zumindest einem Schwenkelement und dem diesen zugeordneten
bzw. assoziierten Antriebselement derart gekoppelt ist, daß das Antriebselement
bei einer Bewegung des Schwenkelements aus der ersten Position heraus
betätigt
wird. Infolgedessen wirkt das Schwenkelement als eine Art Schalter,
welches, vorteilhafterweise über
einen Kontakt bzw. ein Kontaktelement, eine Betätigung des Antriebselements
verursacht, sobald das Schwenkelement aus der ersten Position im
wesentlichen heraus bewegt wird. In anderen Worten erfolgt keine
Betätigung
des Antriebselement, sofern das Schwenkelement in der ersten Position
angeordnet ist.
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Besonders
vorteilhafterweise weist die Antriebseinrichtung eine Steuer- bzw.
Regeleinheit auf die mit zumindest einem Schwenkelement und den Antriebselementen
des ersten sowie des zweiten Schwenkelements derart gekoppelt ist,
daß die
Antriebselemente bei einer Bewegung des zumindest einen Schwenkelements
aus der ersten Position heraus betätigt werden. Infolgedessen
wirkt das zumindest eine Schwenkelement als eine Art Schalter, welches,
vorteilhafterweise über
einen Kontakt bzw. ein Kontaktelement, eine Betätigung beider Antriebselemente
verursacht, sobald das Schwenkelement aus der ersten Position im
wesentlichen heraus bewegt wird. In anderen Worten erfolgt keine
Betätigung
der Antriebselemente, sofern das Schwenkelement in der ersten Position
angeordnet ist.
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Besonders
vorteilhafterweise ist die Steuer- bzw. Regeleinheit mit sowohl
dem ersten als auch dem zweiten Schwenkelement verbunden. Hierzu weisen
das erste und/oder zweite Schwenkelement vorteilhafterweise entsprechende
Sensoren auf, um deren Positionierung (erste Position, zweite Position oder
Position dazwischen) zu erfassen. In Abhängigkeit von der erfaßten Position
steuert bzw. regelt die Steuer- bzw.
Regeleinheit die Antriebseinrichtung. Wie bereits eingangs erwähnt, wird
die Antriebseinrichtung betätigt,
sobald zumindest eines der Schwenkelemente aus der ersten Position
in Richtung der zweiten Position bewegt wird.
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Weiterhin
erfindungsgemäß ist ein
Tor, insbesondere Schnelllauftor, vorgesehen, umfassend ein Torblatt,
welches aus zumindest einem Paneel ausgebildet ist, zumindest ein
erstes Schwenkelement, welches zwischen einer ersten und einer zweiten
Position bewegbar ist, zumindest ein zweites Schwenkelement, welches
zwischen einer ersten und zweiten Position bewegbar ist, wobei das
in der ersten Position angeordnete erste und zweite Schwenkelement
einen Führungsspaltbereich
definieren, um das Torblatt zu führen,
und wobei bei einer Bewegung zumindest eines der Schwenkelemente zur
zweiten Position der Führungsspaltbereich
geöffnet
wird, um eine freie Bewegung des Torblatts zuzulassen. Das Tor ist
vorteilhafterweise als Schnelllauftor ausgebildet, wobei das Torblatt
während
der Schließ-
und/oder Öffnungsbewegung
mit einer Geschwindigkeit von ca. 1,0–3,5 m/s, bevorzugterweise 1,8–3,5 m/s
bewegt wird. Das Torblatt kann vorzugsweise aus einem flexiblen
Material ausgebildet sein, beispielsweise als dünne Platte oder Folie, welche flexibel
ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang ist flexibel dahingehend
zu verstehen, daß das
Material derart biegsam ist, daß ein
Aufwickeln des Torblatts möglich
ist. Flexibel ist jedoch nicht im Sinne einer Längen- oder Breitenänderung
des gewählten
Materials zu verstehen. Die Schwenkelemente sind zwischen einer
ersten und einer zweiten Position jeweils bewegbar, wobei die Bewegung
einer gekrümmten Kurve
folgen oder translatorisch (d. h. gerade) erfolgen kann. In der
ersten Position bzw. Geschlossen-Position sind erstes und zweites
Schwenkelemente derart zueinander angeordnet, daß zwischen Ihnen ein Führungsspaltbereich
ausgebildet ist. In anderen Worten sind das erste und zweite Schwenkelement
in ihrer ersten Position lediglich soweit voneinander beabstandet,
daß zwischen
ihnen ein Torblatt angeordnet bzw. geführt werden kann. Die Führung ist
in diesem Zusammenhang derart zu verstehen, daß eine Bewegung des Torblatts im
wesentlichen senkrecht zum Torblatt bzw. zur Toröffnung verhindert wird, jedoch
eine Öffnungs-
und Schließbewegung
des Torblatts nicht beeinträchtigt
wird. Das erste und zweite Schwenkelement sind in eine zweite Position
bzw. Offen-Position bewegbar. Gemäß der Erfindung wird der Führungsspaltbereich
bei einer Bewegung zumindest eines der Schwenkelemente zur zweiten
Position geöffnet.
In anderen Worten wird der Führungsspalt
geöffnet,
wenn zumindest eines der Schwenkelemente in seine zweite Position
gebracht wird. Somit bewegen sich die Schwenkelemente im Bereich
des Führungsspaltbereichs
bei einem Übergang
in die zweite Position voneinander weg. Durch Öffnung des Führungsspaltbereichs
wird das Torblatt von der Führungseinrichtung
außer
Eingriff gebracht bzw. entkoppelt, so daß dieses sich in der Toröffnungsebene
frei bewegen kann. Die Bewegung der Schwenkelemente zwischen erster
und zweiter Position erfolgt vorteilhafterweise in einer Ebene,
welche im wesentlichen senkrecht zum in der Geschlossen-Stellung
befindlichen Torblatt bzw. senkrecht zur Toröffnungsebene steht.
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Vorzugsweise
ist das Torblatt aus einem im wesentlichen formstabilen Material,
vorzugsweise Poly-Carbonat, ausgebildet. Dieses weist – im Gegensatz
zu den Torblättern
aus dem Stand der Technik aus Weich-Poly-Vinyl-Chlorid – keine
nach außen diffundierenden
Weichmacher auf, welcher sich auf der Oberfläche des Torblatts absetzen
und aufgrund ihrer gesundheitsschädlichen Eigenschaften, insbesondere
in sensiblen Bereichen, wie der Lebensmittelindustrie, nicht einsetzbar
sind. Im übrigen
ist eine beim Auf- und Abwickeln entstehende statische Aufladung
der Oberfläche
bei Poly-Carbonat nicht gegeben, so daß ein Absetzen von Staubpartikeln
aus der Raumluft auf der Oberfläche
des Torblatts vermieden wird und somit die Durchsichtigkeit des
vorzugsweise transparenten Torblatts erhalten bleibt. Schließlich ist Poly-Carbonat
derart hitzebeständig,
daß das
Torblatt seine Festigkeit selbst bei Temperaturen von bis zu 90°C beibehält und somit
selbst unter diesen Extrembedingungen einem Winddruck standhält. Dies ist
bei gängigen
PVC-Torblättern nicht
der Fall. Ferner zweckmäßigerweise
kann das Torblatt aus einem PET (Polyethylenterephthalat) oder einem
dünnen Metallblech
ausgebildet sein.
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Es
versteht sich, daß sämtliche
weiteren Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung für ein Torblatt
ebenfalls in dem erfindungsgemäßen Tor
entsprechend Anwendung finden können.
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Weiterhin
erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zum Freigeben eines Torblatts vorgesehen, umfassend folgende
Schritte: Auslenken zumindest eines Schwenkelements aus einer ersten
Position aufgrund einer äußeren auf
das in einem Führungsspalt zwischen
einem ersten und einem zweiten Schwenkelement geführte Torblatt
wirkenden Kraft; und Steuern bzw. Regeln zumindest einer Antriebseinrichtung,
um das zumindest eine Schwenkelement in eine zweite Position zu
bringen, in welcher der Führungsspalt
geöffnet
ist.
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Vorteilhafterweise
weist das Verfahren den Schritt auf: Schließen eines Kontaktelements bei Auslenkung
des zumindest einen Schwenkelements aus der ersten Position, und
Stoppen eines Antriebsmotors des Torblatts.
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Es
wird somit ein Verfahren vorteilhafterweise bereitgestellt, bei
dem im normalen Betrieb des Tores die Schwenkelemente in der ersten
Position angeordnet sind. Durch eine äußere Kraft – beispielsweise ein gegen
das Tor fahrendes KFZ bzw. Transportfahrzeug – wird eine im wesentlichen
senkrecht auf die Toröffnungsebene
wirkende Kraft auf das Torblatt ausgeübt, so daß die der Torblattaußenseite oder
Torblattinnenseite zugewandten Schwenkelemente (d. h. die Schwenkelemente,
welche auf der gegenüberliegenden
Seite des Torblatts angeordnet sind, an welcher die Kraft einwirkt)
aus der ersten Position heraus bewegt werden. Dies erfolgt vorteilhafterweise
entgegen einer durch vorzugsweise Federelemente vorgesehenen Vorspannung
der Schwenkelemente in Richtung der ersten Position. Bei der Bewegung
der Schwenkelemente aus der ersten Position heraus wird vorteilhafterweise
ein Kontaktelement geschlossen, um somit den Antriebsmotor des Torblatts,
welcher die Öffnungs-
und Schließbewegung des
Torblatts vollzieht, zu stoppen. Im übrigen erfolgt eine Betätigung der
Antriebseinrichtung durch die Steuer- bzw. Regeleinheit, um das zumindest
eine Schwenkelement aktiv in die zweite Position zu führen bzw.
bewegen bzw. verschwenken. Infolgedessen wird der Führungsspalt
derart geöffnet,
daß das Torblatt
frei schwingen kann.
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Es
versteht sich, daß die
weiteren Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung ebenfalls
Anwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren
finden können.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgend mit Bezug auf die Figuren beschriebenen beispielhaften
Ausführungsform.
Es zeigen:
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1 eine
Teil-Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung.
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2 eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung
in der ersten Position bzw. Geschlossen-Position.
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3 eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung
in einer weiteren Position bzw. Zwischen-Position.
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4 eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung
in der zweiten Position bzw. Offen-Position.
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In 1 ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung
für ein
Torblatt 50 dargestellt. Das Torblatt 50 ist ausgelegt,
in der Geschlossen-Stellung eine Tor- bzw. Türöffnung abzudecken. In der dargestellten
Ausführungsform
vollzieht das Torblatt 50 beim Öffnen bzw. Schließen eine
vorzugsweise Vertikalbewegung. Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Tor-
bzw. die erfindungsgemäße Führungseinrichtung
ebenfalls derart eingesetzt werden kann, daß das Torblatt 50 während des Öffnens bzw.
Schließens
eine Horizontalbewegung vollzieht. Das Torblatt 50 weist
an seinen Seitenkanten einen geführten
Bereich 52 auf. Der geführte
Bereich 52 umfaßt
weiterhin einen Abstandshalter, so daß beim Aufwickeln des Torblatts 50 sichergestellt
wird, daß sich
die einzelnen Lagen des Torblatts 50 nicht berühren und
somit das Torblatt verkratzt.
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Zur
Führung
des Torblatts 50 bzw. dessen geführten Bereichs 52,
weist die Führungseinrichtung
ein erstes Schwenkelement 2 sowie ein zweites Schwenkelement 4 auf.
Es versteht sich, daß vorteilhafterweise
eine derartige Führungseinrichtung
an beiden Seitenbereichen des Torblatts 50 vorgesehen ist.
Das erste Schwenkelement 2 ist vorteilhafterweise dreh-
bzw. schwenkbar über
eine Schwenkachse bzw. einen Schwenkabschnitt 6 zwischen
einer ersten (2) und einer zweiten Position
(4) bewegbar. Entsprechend ist ebenfalls das zweite Schwenkelement 4 über eine
Schwenkachse bzw. einen Schwenkabschnitt 8 dreh- bzw. schwenkbar
zwischen der ersten Position (2) und der
zweiten Position (4) bewegbar. In der ersten Position
bilden das erste und zweite Schwenkelement 2, 4 einen Führungsspaltbereich 10 aus,
in welchem der geführte
Bereich 52 des Torblatts 50 derart geführt wird, daß das Torblatt
eine Schließ-
bzw. Öffnungsbewegung
vollziehen kann, nicht jedoch in eine Richtung bewegt werden kann,
welche im wesentlichen senkrecht zur Toröffnungsebene ausgerichtet ist.
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Die
Schwenkelemente 2, 4 besitzen vorteilhafterweise
einen Querschnitt im wesentlichen in Form eines Kreissegments. In
anderen Worten weisen die Schwenkelemente somit einen gekrümmten Oberflächenbereich 12, 14 sowie
zwei daran anschließende
gerade Bereiche 16, 18, 20, 22 auf,
die vorteilhafterweise in einem 90°-Winkel zueinander stehen. Die
geraden Bereiche 16, 18 bilden hierbei den Führungsspaltbereich 10 aus,
in welchem der geführte
Bereich 52 des Torblatts 50 geführt wird.
Somit stehen die geraden Bereiche 16, 18 vorteilhafterweise
parallel zueinander. Im übrigen
sind die geraden Bereiche 16, 18 ebenfalls parallel
zu der Toröffnungsebene
bzw. Torblattebene in der ersten Position der Schwenkelemente 2, 4 ausgerichtet.
Die Schwenkachsen bzw. Schwenkabschnitte 6, 8 der Schwenkelemente 2, 4 sind
vorteilhafterweise im wesentlichen parallel zu der Torblattebene
des geschlossenen Torblatts ausgerichtet. Durch die Konfiguration
der Schwenkelemente 2, 4 in Form des dargestellten
Kreissegments wird somit vorteilhafterweise eine Torkonstruktion
bereitgestellt, bei welcher eine Quetsch- bzw. Schergefahr eines
Körperteils
eines Bedieners bei Betätigung
der Schwenkelemente 2, 4 vermieden wird. Insbesondere
wird somit ein Fingerschutz bereitgestellt, da bei einer Betätigung der Schwenkelemente 2, 4 ein
Einquetschen eines Fingers aufgrund des Fehlen eines Spaltes zwischen den
Schwenkelemente 2, 4 und dem entsprechenden Rahmenelement 54 in
jeder Stellung bzw. Position der Schwenkelemente 2, 4 nicht
möglich
ist. Dies ergibt sich, da die Rahmenelemente 54 direkt
an den gekrümmten
Oberflächenbereich 12, 14 des Schwenkelements 2, 4 anschließen. Der
Krümmungsmittelpunkt
der gekrümmten
Oberflächenbereiche 12, 14 entspricht
vorteilhafterweise den Schwenkachsen 6, 8.
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Die
Schwenkelemente 2, 4 sind vorteilhafterweise über Federelemente 24, 26 in
Richtung der in 1 und 2 dargestellten
ersten Position vorgespannt. Die Federelemente 24, 26 sind
in vorliegender Ausführungsform
insbesondere als Spiral- bzw. Schraubenfeder
ausgebildet. Diese können
jedoch ebenfalls eine beliebig andere Feder ausgebildet sein, welche
fähig ist,
eine Kraft auf die Schwenkelemente 2, 4 auszuüben.
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An
einem Befestigungsbereich 28, 30 ist dreh- bzw.
schwenkbar ein erstes Ende eines Hebelelements 32, 34 angeordnet.
Der zweite Endbereich, der dem ersten Ende im wesentlichen gegenüberliegt,
wird in einem Antriebselement 36, 38 geführt bzw.
ist mit diesem derart gekoppelt, daß das erste Ende des Hebelelements 32, 34 zu
dem Antriebselement 36, 38 hin bewegt werden kann.
Vorteilhafterweise ist das Antriebselement ein vorzugsweise elektrisch
betätigbarer
Magnet, ein elektrischer Motor oder ein pneumatischer Antrieb. Da
bei einer Bewegung der Schwenkelemente 2, 4 die
Befestigungsbereiche 28, 30 eine Drehbewegung
vollziehen (Rotationsachse sind die Schwenkabschnitte 6, 8),
werden die Hebelelemente 32, 34 gleichermaßen entlang
einer gekrümmten
Bahn bewegt. Entsprechend ist der in dem Antriebselement 36, 38 geführte Bereich
vorteilhafterweise ebenfalls mit Bezug auf das Rahmenelement 54 drehbar
gelagert. Diese drehbare Lagerung kann vorteilhafterweise insbesondere
mittelbar über
eine drehbare Befestigung des Antriebselements 36, 38 am
Rahmenelement 54 erfolgen.
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Durch
Ausüben
einer Kraft in Pfeilrichtung V (3) wird
das Schwenkelement 4 aus der ersten Position heraus bewegt.
Hierdurch öffnet
sich der Führungsspaltbereich 10 entsprechend,
so daß ein Verklemmen
des Torblatts 50 während
seiner Öffnungs-
bzw. Schließbewegung
verhindert wird. Die Bewegung des zweiten Schwenkelements 4 aus
der ersten Position heraus erfolgt entgegen der durch das Federelement 26 verursachten
Vorspannung. Im wesentlichen gleichzeitig mit der Bewegung des zweiten
Schwenkelements 4 wird ein Kontaktelement 40 geschlossen,
so daß eine
Steuer- bzw. Regeleinheit 42 erkennt, daß ein Hindernis
das Torblatt bzw. dessen Bewegung beeinträchtigt. Insbesondere wird durch
die Steuer- bzw. Regeleinheit 42 erfaßt, daß sich das zweite Schwenkelement 4 aus
der ersten Position heraus in Richtung der zweiten Position bewegt
hat. Um das Torblatt 50 freizugeben, übermittelt die Steuer- bzw.
Regeleinheit 42 ein Signal an zumindest das Antriebselement 38,
um das zweite Schwenkelement 4 in die zweite Position zu
bewegen. Vorteilhafterweise bewirkt die Steuer- bzw. Regeleinheit 42 eine
Betätigung
beider Antriebselemente 36, 38, um somit sowohl
das erste als auch zweite Schwenkelement 2, 4 in
die zweite Position zu bewegen (4). Somit
kann das Torblatt 50 in der Türöffnung frei schwingen und einem
Hindernis entsprechend nachgeben. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Steuer- bzw. Regeleinheit 42 ebenfalls genutzt,
um den Antriebsmotor des Torblatts 50 mittelbar oder unmittelbar
derart zu steuern, daß dieser
bei einer Auslenkung des ersten Schwenkelements 2 und/oder
zweiten Schwenkelements 4 gestoppt wird.
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Nachdem
das Hindernis beseitigt wurde, d. h. kein Gegenstand (Fahrzeug,
Transportgut, etc.) die Torbewegung behindert, kann das Torblatt 50 in die
Offen-Stellung gebracht
werden. Daran anschließend
können
die Antriebselemente 36, 38 deaktiviert werden,
so daß die
Federelemente 24, 26 eine Rückstellung der ersten und zweiten
Schwenkelemente 2, 4 in die erste Position bewirken.
In der Folge kann das Torblatt 50 im Normalbetrieb wieder
geschlossen werden und im durch das erste und zweite Schwenkelement 2, 4 gebildeten
Führungsspaltbereiche 10 geführt werden.
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- 2
- erstes
Schwenkelement
- 4
- zweites
Schwenkelement
- 6
- Schwenkabschnitt
- 8
- Schwenkabschnitt
- 10
- Führungsspaltbereich
- 12
- gekrümmter Oberflächenbereich
- 14
- gekrümmter Oberflächenbereich
- 16
- gerader
Bereich
- 18
- gerader
Bereich
- 20
- gerader
Bereich
- 22
- gerader
Bereich
- 24
- Federelement
- 26
- Federelement
- 28
- Befestigungsbereich
- 30
- Befestigungsbereich
- 32
- Hebelelement
- 34
- Hebelelement
- 36
- Antriebselement
- 38
- Antriebselement
- 40
- Kontaktelement
- 42
- Steuer-
bzw. Regeleinheit
- 50
- Torblatt
- 52
- geführter Bereich
- 54
- Rahmenelement