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Stand der Technik
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In
modernen Kraftfahrzegen kommen bereits heute Kamerasysteme zur Beobachtung
und/oder Erfassungen des Innen- und/oder Außenbereichs zum Einsatz. So
werden beispielsweise Kamerasysteme im Innenbereich zur Beobachtung
von Fahrzeuginsassen eingesetzt, um beispielsweise Sicherheitssysteme
entsprechend einer Besetzung der Sitze und/oder einer momentanen
Körperhaltung
der Fahrzeuginsassen steuern zu können. Kamerasysteme für den Außenbereich
werden beispielsweise als Rückfahrhilfen
eingesetzt, oder auch beispielsweise zur Erfassung eines Vorausbereichs
vor dem Kraftfahrzeug.
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Derartige
Kamerasysteme, insbesondere Kamerasysteme zur Erfassung des Vorausbereichs des
Kraftfahrzeugs werden sinnvoller Weise hinter einer Fahrzeugscheibe,
beispielsweise einer Windschutzscheibe, angebracht, um insbesondere
die empfindliche Sensorik der Kamerasysteme vor den extremen Umwelteinwirkungen,
denen ein Kraftfahrzeug ausgesetzt ist, zu schützen. Ein weiterer Effekt besteht
darin, dass der Sichtbereich der Kamerasysteme bei Regen durch den
bzw. die Scheibenwischer des Kraftfahrzeugs freigehalten werden
kann.
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Bei
modernen Kraftfahrzeugen haben Windschutzscheiben jedoch am oberen
Rand einen vergleichsweise flachen Anstellwinkel von ca. 60 Grad gegen
die Senkrechte. Da ein Objektiv des Kamerasystems zur Erfassung
des Vorausbereichs vor dem Kraftfahrzeug jedoch horizontal ausgerichtet
sein muss, ergibt sich zwischen dem unteren Rand des Objektivs und
der Windschutzscheibe ein vergleichsweise großer Abstand, wohingegen am
oberen Rand des Objektivs das Objektiv häufig nahezu bündig an der
Windschutzscheibe anliegt. Dieser nach unten hin zunehmende Abstand
bzw. der Spalt müssen durch
eine oder mehrere Streulichtblenden abgedeckt werden, um Fremdlicht
aus dem Innenraum des Fahrzeugs zu unterdrücken, welches sonst über Reflexion
in der Windschutzscheibe in den optischen Pfad des Kamerasystems
gelangen könnte.
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Die
Größe dieser
Streulichtblenden ist jedoch mit verschiedenen Nachteilen behaftet.
Ein Nachteil besteht beispielsweise darin, dass derartige Kamerasysteme
mit Streulichtblenden insgesamt ein großes Bauvolumen aufweisen, wobei
jedoch lediglich ein kleiner Raum dieses verbauten Volumens tatsächlich genutzt
wird. Zudem sind die großflächigen Streulichtblenden
auch unter Design-Gesichtspunkten nicht wünschenswert. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, dass der Bereich der Scheibe (Durchsicht-Fenster),
welcher für
das Kamerasystem freizuhalten ist, wegen des vergleichsweise hohen
Abstandes der Kameraoptik von der Scheibe relativ groß ausgelegt
werden muss, insbesondere wenn die Kamera für einen großen horizontalen Erfassungsbereich
ausgelegt ist.
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Ein
wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht somit darin,
ein flachbauendes Bilderfassungssystem für den Einsatz in Fahrzeugen, insbesondere
in Kraftfahrzeugen, vorzusehen. Derartige flachbauende Bilderfassungssysteme
sind aus anderen Bereichen der Technik bereits bekannt. So beschreibt
beispielsweise
DE
199 17 890 A1 ein flachbauendes Bilderfassungssystem mit
einer Linsenmatrix-Anordnung, die eine Vielzahl von nebeneinander
liegend angeordneten Mikrolinsen enthält. Weiterhin ist eine flächige Fotodetektoranordnung vorgesehen.
Das Bilderfassungssystem ist analog zu einem aus der Insektenwelt
bekannten Facettenauge aufgebaut. Die Fotodetektoranordnung weist
eine Vielzahl von lichtempfindlichen Bildpunkten auf, wobei in der
Regel jeder Bildpunkt nur mit einer eigenen Linse oder sogar einem
aus mehreren Linsen aufgebauten Objektiv versehen ist. Durch die
Ortslage der Hauptpunkte der Linsenmatrixanordnung und durch die
Position der lichtempfindlichen Elemente des Fotodetektors wird
jedem Bildpunkt eine eigene Blickrichtung gegeben. Es wird in
DE 199 17 890 insbesondere
vorgeschlagen, Armband- oder Taschenuhren, mobile Kommunikationsendgeräte, tragbare Computer,
Brillen oder Kleidungsstücke
mit derartigen flachbauenden Bilderfassungssystemen auszustatten.
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Ähnliche
Systeme wie in
DE 199
17 890 A1 werden auch in
J. Duparré et al.: "Thin compound-eye
camera", Applied
Optics 44 (15), 2005, Seiten 2949 ff. und
J. Duparré et al.: "Microoptical telescope
compound eye", Optics
Express 13 (3), 2005, Seiten 889 ff, beschrieben. Insbesondere
die erste beschriebene Druckschrift beschreibt weiterhin, dass auch
eine Lockmaske eingesetzt werden kann, welche gezielt gegenüber den
Bildpunkten und den Mikrolinsen positioniert ist, um für die Bildpunkte
eine Blickrichtung vorzugeben. Zusätzlich wird auch vorgeschlagen,
zwischen den einzelnen Kanälen
lichtundurchlässige
Wände vorzusehen,
um ein Übersprechen
aus nicht erwünschten
Richtungen (ghosting) zu Verhindern. Es werden fotolithografische Techniken
zur Herstellung der Mikrolinsen vorgeschlagen. Auch in
WO 99/26419 ist eine flachbauende
optoelektronische Kamera beschrieben. Die Kamera beruht, ähnlich zur
DE 199 17 890 A1 auf
der Verwendung einer Matrix von Mikrolinsen. Weiterhin ist wiederum
ein Detektor vorgesehen, welcher aus einzelnen Detektoren in Form
von Sensor-Pixeln besteht.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, die im Stand
der Technik bestehenden Bilderfassungssysteme in Fahrzeugen, insbesondere
in Kraftfahrzeugen, einzusetzen. Derartige Facettenaugen-ähnlichen
Bilderfassungssysteme lassen eine zumindest teilweise Vermeidung
der oben beschriebenen Volumenproblematik zu, da diese extrem flachbauend
hergestellt werden können. Insbesondere
die dabei eingesetzten Mikrolinsen-Arrays können im Vergleich zu Kleinstobjektiven
eine sehr geringe Baugröße aufweisen.
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Nach
wie vor besteht dabei jedoch die Problematik, dass die aus dem Stand
der Technik bekannten Bilderfassungssysteme beim Einsatz hinter geneigten
Scheiben, insbesondere hinter den beschriebenen Windschutzscheiben,
einen nach unten hin zunehmenden Abstand zur Windschutzscheibe aufweisen
müssten,
um den Vorausbereich des Kraftfahrzeugs zu beobachten. Ein weiterer
Kerngedanke der Erfindung besteht somit darin, die Bilderfassungssysteme
derart zu modifizieren, dass diese für den Einsatz in Kraftfahrzeugen
optimiert ist. Bei den oben beschriebenen Bilderfassungssystemen, insbesondere
dem in
DE 199 17 890
A1 beschriebenen Bilderfassungssystem, wird der Öffnungs-
und damit der Erfassungswinkel des Bilderfassungssystems durch die
Blickrichtung der am weitesten außen liegenden Bildpunkte bestimmt.
Typischerweise werden die flachbauenden Kameras symmetrisch ausgelegt,
d. h. der in der Mitte gelegene Bildpunkt weist eine Blickrichtung
auf, die normal zur Ebene des Bildsensors steht. Diese Eigenschaft
der aus dem Stand der Technik bekannten Bilderfassungssysteme wird
dementsprechend erfindungsgemäß modifiziert.
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Es
wird daher ein Bilderfassungssystem vorgeschlagen, welches mindestens
ein Bildsensorelement mit einer Mehrzahl von in einer Bildebene
angeordneten Bildsensoren und mindestens eine Mikrolinsenanordnung
mit einer Mehrzahl von Mikrolinsen aufweist.
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Zwischen
der Mikrolinsenanordnung und mindestens einem Bildsensorelement
ist optional mindestens eine Lochmaske mit einer Mehrzahl von Öffnungen
angeordnet. Dabei kann es sich beispielsweise um ein separates Bauteil
handeln. Alternativ oder zusätzlich
kann die Lochmaske auch mikrosystemtechnisch integriert werden,
beispielsweise indem unmittelbar auf einem mikroelektronischen Bauteil
(z.B. einem Sensorchip o.ä.
des Bildsensorelements) Strukturen aufgebracht sind, welche (u.U. auch
als „Nebeneffekt") als Lochmaske wirken.
Beispielsweise können
Leiterbahnstrukturen in einer Schichtebene des Bildsensorelements
als Lochmaske für
auftreffendes Licht wirken.
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Jeweils
ein Bildsensor und eine Mikrolinse (sowie, optional, jeweils eine Öffnung der
Lochmaske) definieren eine Aufnahmerichtung des Bildpunktes. Die
Gesamtheit der Aufnahmerichtungen definiert eine Hauptblickrichtung.
Beispielsweise kann diese Hauptblickrichtung als Blickrichtung eines
in der Mitte des Bildsensorelements liegenden Bildpunktes definiert
werden, oder, alternativ oder zusätzlich, kann die Hauptblickrichtung
auch als "Mittelwert" (zum Beispiel Vektoraddition,
Winkel-Mittelung) definiert
werden. Dabei ist die Hauptblickrichtung des Bilderfassungssystems
derart eingestellt, dass die Bildebene des Bildsensorelements und
die Hauptblickrichtung einen Winkel α von weniger als 80°, insbesondere
einen Winkel zwischen 15° und
40°, und besonders
bevorzugt zwischen 20° und
35° einschließen.
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Erfindungsgemäß wird die
Hauptblickrichtung derart eingestellt, dass das Bilderfassungssystem
parallel zu einer üblichen
Windschutzscheibe mit einem Winkel zwischen 55° und 62° angeordnet werden kann. Der
nach unter hin zunehmende Abstand (Spalt) lässt sich durch diese Anordnung
vermeiden, wobei gleichzeitig dennoch eine Blickrichtung näherungsweise
horizontal nach vorne gewährleistet
ist. Alternativ kann die Blickrichtung beispielsweise auch gegenüber der
Horizontalen leicht nach unten geneigt sein, beispielsweise um bis
zu 5°, um
insbesondere einen Bodenbereich vor dem Kraftfahrzeug zu erfassen.
So eignen sich Bilderfassungssysteme mit Teleobjektiv-artiger Auslegung
eher für
eine Ausrichtung mit einer horizontalen Hauptblickrichtung, wohingegen
kurzbrennweitige Bilderfassungssysteme in der Regel mit leichter
Neigung der Hauptblickrichtung nach unten, beispielsweise der genannten 5°-Neigung,
eingesetzt werden. Auch andere Ausrichtungen sind selbstverständlich möglich.
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Ein
derart ausgestaltetes Bilderfassungssystem kann somit beispielsweise
bündig
oder mit einem gleichmäßig dicken
Luftspalt zur Windschutzscheibe montiert werden. Es wird daher weiterhin
ein optisches System für
den Einsatz im Automobilbereich vorgeschlagen, welches ein Fahrzeug
mit einer Kraftfahrzeugscheibe, insbesondere einer Windschutzscheibe,
und ein erfindungsgemäßes Bilderfassungssystem
aufweist. Das Bilderfassungssystem ist dabei derart im Fahrzeug
montiert, dass die Bildebene im Wesentlichen parallel zur Windschutzscheibe, insbesondere
zu einem den Bilderfassungsbereich benachbarten Bereich der Windschutzscheibe,
angeordnet ist. Unter "im
Wesentlichen" können dabei selbstverständlich auch
leichte Abweichungen von einem 0°-Winkel
verstanden werden, beispielsweise Abweichungen bis zu 5°.
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Anstelle
eines Luftspalts zwischen dem Bilderfassungssystem und der Kraftfahrzeugscheibe kann
dieser Zwischenraum zwischen Bilderfassungssystem und Kraftfahrzeugscheibe
auch mit einem optischen Material, d. h. einem für den relevanten Spektralbereich
transparenten Material, gefüllt
werden. Beispielsweise lässt
sich dabei ein optischer Kitt zur Montage des Bilderfassungssystems
an der Kraftfahrzeugscheibe verwenden. Durch diesen Wegfall des
Luftspalts wären
auch nachteilige Einflüsse,
wie beispielsweise Beschlag oder Verschmutzung, der Oberfläche des
Bilderfassungssystems bzw. des relevanten Bereichs der Kraftfahrzeugscheibe
sicher unterbunden.
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Das
vorgeschlagene Bilderfassungssystem und das vorgeschlagene optische
System weisen somit gegenüber
herkömmlichen
Bilderfassungssystemen und optischen Systemen im Automobilbereich erhebliche
Vorteile auf. Neben dem bereits beschriebenen reduzierten Bauraum
ist dabei insbesondere auch eine Verbesserung der Bildgebungseigenschaften
zu verzeichnen. Diese Verbesserung ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass
Lichtstrahlen nunmehr in allen Bereichen des Bilderfassungssystems
einen nahezu gleichen Weg zwischen Eintritt in die Kraftfahrzeugscheibe
und Auftreffen auf die Bildsensoren zurücklegen.
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Durch
den reduzierten Bauraum ist auch die Sichtfeld-Einschränkung, welche
sich für
den Fahrer bzw. Beifahrer bei Einsatz des Bilderfassungssystems
bzw. des optischen Systems als vorausschauende Kamera ergibt, stark
reduzierbar. Weiterhin ist das Durchsichtfenster in der Kraftfahrzeugscheibe annähernd in
seiner Größe gleich
wie der Bildsensor selber, d. h. der durch das Bilderfassungssystem
abgedeckte (und dadurch "blockierte") Bereich der Kraftfahrzeugscheibe
wird optimal ausgenutzt. Auch Designaspekte der Außenansicht
des Fahrzeugs werden dadurch deutlich verbessert.
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Zum
Aufbau und zur Herstellung des erfindungsgemäßen Bilderfassungssystems kann
weitgehend auf den oben zitierten Stand der Technik verwiesen werden.
Dabei ist es erfindungsgemäß von Vorteil,
wenn die Mikrolinsen in mindestens einer Linsenebene angeordnet
sind, wobei die mindestens eine Linsenebene und die Bildebene vorzugsweise im
Wesentlichen parallel angeordnet sein können. Diese Parallelität kann insbesondere
eine Fokussierung einfallenden Lichts aller Mikrolinsen auf die
zugeordneten Bildsensoren gewährleisten.
Auch hier ist wieder eine leichte Abweichung von der Parallelität, beispielsweise
eine Abweichung bis nicht mehr als 5°, möglich. Die Dicke des Bilderfassungssystems,
insbesondere der Abstand zwischen einer am weitesten objektseitig
angeordneten Linsenebene und dem mindestens einen Bildsensorelement,
beträgt
vorteilhafterweise weniger als 20 mm, besonders vorteilhaft nicht
mehr als 10 mm.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn das Bilderfassungssystem einen, insbesondere
einen dem jeweiligen Anwendungsgebiet angepassten, Öffnungswinkel
aufweist. Dementsprechend kann beispielsweise mindestens ein Bildpunkt
am Rand des mindestens einen Bildsensors eine Aufnahmerichtung aufweisen,
welche gegenüber
der Hauptblickrichtung um mindestens 10° abweicht. Vorteilhafterweise
wird dabei ein horizontaler Öffnungswinkel
verwendet, welcher weiter ist als der vertikale Öffnungswinkel des Bilderfassungssystems.
So kann beispielsweise die maximale Abweichung einer Aufnahmerichtung
in einer horizontalen Richtung des mindestens einen Bildsensors
(halber Öffnungswinkel
horizontal) zwischen 5° und
50°, vorzugsweise
zwischen 10° und 40°, und in
einer vertikalen Richtung des mindestens einen Bildsensors (halber Öffnungswinkel
vertikal) zwischen 2° und
40°, vorzugsweise
zwischen 5° (Teleartiger
Aufbau) und 20°,
liegen.
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Als
Bildsensorelemente können,
entsprechend dem Stand der Technik, beispielsweise übliche CCD-Chips
oder auch andere Bildsensorelemente eingesetzt werden. Diese können beispielsweise
so eingesetzt werden, dass jedem die der Bildsensoren (Pixel) des
Bildsensorelements eine oder mehrere Mikrolinsen zugeordnet sind
(vollständige
Ausnutzung) oder, weniger bevorzugt, können auch lediglich eine bestimmte
Anzahl der Bildsensoren verwendet werden, wohingegen übrige Bildsensoren
des Bildsensorelements ungenutzt bleiben.
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Weiterhin
kann auch eine Streulichtunterdrückung
vorgesehen sein, wobei die Streulichtunterdrückung eingerichtet ist, um
zu verhindern, dass durch eine Mikrolinse hindurchtretendes Licht
zu einer nicht der Mikrolinse zugeordneten Öffnung der mindestens einen
Lochblende und/oder zu einem nicht der Mikrolinse zugeordneten Bildsensor
gelangt. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass
jede Mikrolinse eine Säule
eines optischen Materials aufweist, insbesondere einen geraden oder
schiefen Zylinder, insbesondere einen Kreiszylinder oder polygonalen
Zylinder, wobei mindestens eine Umfangsfläche jeder Säule eine lichtunterdrückende Eigenschaft
aufweist. Für
die lichtunterdrückende
Ausgestaltung kann dabei beispielsweise auf die oben zitierte Veröffentlichung
von J. Duparré et
al. in Applied Optics verwiesen werden.
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Beschreibung der Zeichnungen:
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Teil eines dem Stand der Technik entsprechenden Bilderfassungssystems
mit einer Mikrolinsenanordnung und einer Lochblende;
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2 eine
erfindungsgemäße Ausgestaltung
eines Bilderfassungssystems; und
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3 ein
erfindungsgemäßes optisches System.
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Ausführungsbeispiel:
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In 1 ist
ein Teil eines dem Stand der Technik entsprechenden Bilderfassungssystems 110 dargestellt,
dessen Aufbau und Herstellung beispielsweise in der oben zitierten
Veröffentlichung
von J. Duparré et
al. in Applied Optics bekannt sind. Das Bilderfassungssystem 110 weist
eine Mikrolinsenanordnung 112 mit einer Mehrzahl von zu
einer Matrix angeordneten Mikrolinsen 114 auf. Jeder Mikrolinse 114 ist
eine Säule 116 eines
optischen Materials zugeordnet, welche in diesem Fall eine senkrechte Säule ist.
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Weiterhin
ist eine Lochmaske 118 vorgesehen, welche in diesem Ausführungsbeispiel
unmittelbar angrenzend an die Säulen 116 angeordnet
ist. Die Lochmaske 118 weist eine Mehrzahl von Öffnungen 120 auf,
wobei jeweils eine Öffnung 120 einer
Mikrolinse 114 zugeordnet ist. Jeweils eine Mikrolinse 114 und
eine Öffnung 120 definieren
somit eine Aufnahmerichtung 122 eines Bildpunkts. Die Aufnahmerichtung 122 des
zentralen Bildpunktes bzw. der zentralen Öffnung 120 definiert
in diesem Beispiel die Hauptblickrichtung 124 des Bilderfassungssystems 110.
Diese Hauptblickrichtung 124 steht in diesem dem Stand
der Technik entsprechenden Bilderfassungssystem 110 senkrecht
auf die Lochmaske 118 und auf ein (in 1 nicht
dargestelltes) Bildsensorelement.
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Bedingt
durch den endlichen Durchmesser d der Öffnungen 120 (wobei,
je nach Gestalt der Öffnung 120,
der Begriff "Durchmesser" nicht wörtlich zu verstehen
ist) weist jede aus einer Mikrolinse 114 und einer Öffnung 120 bestehende
Anordnung einen Akzeptanzwinkel auf, welcher in 1 mit Δφ bezeichnet
ist. Benachbarte Anordnungen aus jeweils einer Öffnung 120 und einer
Mikrolinse 114 weisen eine Winkelabweichung ΔΦ auf. Benachbarte Öffnungen 120 weisen
einen Abstand pp (Pitch) auf. Die Mikrolinsen 114 weisen
ihrerseits einen Durchmesser D und eine Brennweite f auf, wobei
die Anordnung in 1 derart ausgestaltet ist, dass
die Lochmaske 118 gerade im Abstand f von der Brennebene
der Mikrolinsen 114 angeordnet ist.
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In 2 ist
demgegenüber
eine Prinzipskizze eines flachbauenden Bilderfassungssystems 110 gemäß der Erfindung
dargestellt, welches für
eine Montage an einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs optimiert
ist. Das Bilderfassungssystem weist wiederum eine Mikrolinsenanordnung 112 mit einer
Mehrzahl von Mikrolinsen 114 mit einer Brennweite f und
eine Lochmaske 118 mit einer Mehrzahl von Öffnungen 120 auf.
Weiterhin ist in 2 auch ein unmittelbar hinter
der Lochmaske 118 angeordnetes Bildsensorelement 210 mit
einer Mehrzahl von Bildsensoren 212 dargestellt. Die Bildsensoren 212 sind
dabei flächig
in einer durch das Bildsensorelement 210 definierten Bildebene 214 angeordnet.
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Bei
der Anordnung gemäß 2 ist
wiederum jeweils einer Mikrolinse 114 eine Öffnung 120 in der
Lochmaske 118 sowie ein Bildsensor 212 des Bildsensorelements 210 zugeordnet.
Diese drei Elemente definieren wiederum eine Aufnahmerichtung 122 für diese
Gruppe. Für
die Bezeichnungen Δφ, ΔΦ, d und
pp sei auf 1 verwiesen.
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Wiederum
weist das Bilderfassungssystem 110 gemäß der Anordnung in 2 eine
Hauptblickrichtung 124 auf. Im Gegensatz zur dem Stand
der Technik entsprechenden Ausgestaltung gemäß 1 weicht
diese Hauptblickrichtung 124 in ihrer Winkelstellung gegenüber der
Bildebene 214 jedoch von 90° ab. Die Hauptblickrichtung 124 bildet
vielmehr mit der Bildebene 214 einen Winkel α, welcher in
diesem Fall näherungsweise
bei 30° liegt.
Diese Abweichung wird erfindungsgemäß dadurch realisiert, dass
die Säulen 116 in
der Ausführung
gemäß 2 keine
senkrechten Säulen
darstellen, sondern schiefe Zylindersäulen, welche gewährleisten,
dass die Mikrolinsen 114 jeweils gegenüber den zugeordneten Öffnungen 120 der
Lochmaske 118 verschoben sind. Dennoch sind die Mikrolinsen 114 in
einer Ebene angeordnet, welche parallel zur Bildebene 214 ist.
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Um
ein Übersprechen
von Mikrolinsen 114 auf nicht diesen Mikrolinsen 114 zugeordnete Öffnungen 120 zu
verhindern, sind die Säulen 116 in
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2 mit
einer Streulichtunterdrückung 216 ausgestattet.
Diese Streulichtunterdrückung 216 lässt sich
beispielsweise durch eine opake Ausgestaltung der Umfangsflächen der
Säulen 116 bewirken,
wie dies beispielsweise in der eingangs genannten Veröffentlichung
von J. Duparré et
al. in Applied Optics beschrieben ist.
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In 3 ist
schließlich
ein Ausführungsbeispiel
eines optischen Systems 310 für den Einsatz im Automobil
dargestellt. Das optische System weist ein Bilderfassungssystem 110,
beispielsweise gemäß der Ausgestaltung
in 2, auf, sowie eine Windschutzscheibe 312.
Das optische System 310 ist dabei parallel zur Windschutzscheibe 312 angeordnet und
ist mittels eines optischen Kits 314 an der Windschutzscheibe 312 befestigt.
Die Hauptblickrichtung 124 ist dabei um einen Winkel β gegenüber der
Horizontalen 316 nach unten geneigt. Das Bilderfassungssystem 110 weist
dabei einen vertikalen Öffnungswinkel
(in 3 mit γ bezeichnet)
auf, welcher etwa 15° beträgt.
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Weiterhin
kann das optische System 310 zusätzliche Komponenten aufweisen,
welche in 3 nicht dargestellt sind. So
kann beispielsweise eine elektronische Auswertungsvorrichtung vorgesehen sein,
beispielsweise ein oder mehrere Mikrocomputer, insbesondere mit
einer Bilderkennungssoftware. Auch eine mittelbare oder unmittelbare
Kopplung mit anderen Komponenten des Kraftfahrzeugs, beispielsweise
einem Bordcomputer oder einer zentralen Fahrzeugsteuerung, sind
möglich.