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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
wobei die Brennkraftmaschine mindestens einen Zylinder aufweist und
dem Zylinder ein Zylinderdrucksensor zugeordnet ist.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Brennkraftmaschine, die mindestens
einen Zylinder aufweist, wobei dem Zylinder ein Zylinderdrucksensor
zugeordnet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Steuergerät zum Steuern
und Regeln einer mindestens einen Zylinder umfassenden Brennkraftmaschine,
wobei dem mindestens einen Zylinder ein Zylinderdrucksensor zugeordnet
ist.
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Die
Erfindung betrifft schließlich
ein Computerprogramm, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Steuergerät zur Steuerung
und Regelung einer Brennkraftmaschine, ablauffähig ist.
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Das
Betreiben einer Brennkraftmaschine, beispielsweise eines Ottomotors
oder eines Dieselmotors, erfordert eine Steuerung beziehungsweise Regelung
der Brennkraftmaschine, primär
um das erzeugte Drehmoment einzustellen. Hierzu werden in verschiedenen
Teilsystemen der auch als Motorsteuerung bezeichneten Steuerung/Regelung
der Brennkraftmaschine die Drehmoment beeinflussenden Größen gesteuert/geregelt.
Die Teilsysteme umfassen eine so genannte Füllungssteuerung, eine Gemischbildung
und bei Ottomotoren eine Zündung. Eine
wichtige Eingangsgröße für die Motorsteuerung ist
eine aktuelle Winkellage der Brennkraftmaschine. Weitere wichtige
Größen sind
eine aktuelle Drehzahl beziehungsweise eine aktuelle Winkelgeschwindigkeit.
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Bei
der Gemischbildung wird der optimale Einspritzzeitpunkt in Abhängigkeit
von der aktuellen Drehzahl und der aktuellen Winkellage der Brennkraftmaschine
ermittelt. Bei dem Teilsystem Zündung wird
der Kurbelwellenwinkel ermittelt, bei dem eine Entflammung des während der
Gemischbildung eingebrachten Luft-Kraftstoff-Gemisches erfolgen
soll. Es ist bekannt, die aktuelle Winkellage mittels eines an einer
Kurbelwelle befestigten Kurbelwellengeberrads und eines Kurbelwellensensors
zu erfassen. Bei einem 4-Takt-Motor erstreckt sich ein Arbeitsspiel über 720° Kurbelwelle.
Da sich hierbei bei einem Arbeitsspiel die Kurbelwelle zweimal vollständig dreht, ist
die Position innerhalb des Arbeitsspiels, die mittels des Kurbelwellensensors
ermittelt wird, mehrdeutig. Zur Auflösung der Mehrdeutigkeit wird
mittels eines so genannten Phasengebers und eines mit einer Nockenwelle
verbundenen Nockenwellengeberrads bestimmt, ob die aktuelle Position
bezüglich
der ersten Umdrehung der Kurbelwelle (0 bis 360°) oder der zweiten Umdrehung
der Kurbelwelle (360–720°) zu bestimmen
ist.
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Ein
Ausfall einer für
die Bestimmung der aktuellen Winkellage notwendigen Bauteils kann
dazu führen,
dass die aktuelle Winkellage nicht mehr ermittelbar und die Brennkraftmaschine
nicht mehr steuerbar ist. Um bei einer Störung des Kurbelwellensensors
dennoch zumindest mittels einer Notfahrfunktion einen Notbetrieb
der Brennkraftmaschine zu ermöglichen,
ist es bekannt, mittels des Phasengebers eine so genannte Ersatzdrehzahl
zu bestimmen. Die Ersatzdrehzahl kann dann für eine Plausibilitätsprüfung bezüglich der
aus den erhaltenen Kurbelwellensignalen ermittelten Drehzahl herangezogen
werden. Im Falle einer Störung
des Kurbelwellensensors ist damit eine Notfahrfunktion realisierbar.
Hierzu muss das Nockenwellengeberrad eine entsprechende Gestaltung
aufweisen, so dass eine Motorposition beziehungsweise Drehzahl bestimmbar
ist.
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Die
mittels des Nockenwellensensors ermittelte Winkellage der Brennkraftmaschine
(Motorposition) und die damit ermittelte Drehzahl ist jedoch häufig sehr
ungenau, so dass die Notfahrfunktion nur einen unzureichenden Betrieb
der Brennkraftmaschine ermöglicht.
Ein Störungsfall
des Phasengebers oder des Nockenwellengeberrads führt jedoch
im Falle einer Störung
des Kurbelwellensensors regelmäßig dazu,
dass die Brennkraftmaschine nicht mehr weiter betrieben werden kann.
Bei bekannten Systemen kann es außerdem vorkommen, dass nicht
feststellbar ist, ob ein Störungsfall
des Kurbelwellensensors oder des Phasengebers vorliegt. In diesem
Fall kann eine Notfahrfunktion meist auch nicht realisiert werden.
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Ferner
sind der Phasengeber, das Nockenwellengeberrad, die Verkabelung
sowie die Befestigung dieser Bauteile kostenintensiv, so dass insbesondere
bei einer Produktion mit hohen Stückzahlen eine Verzicht auf
diese Bauteile wünschenswert
wäre.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Betrieb der Brennkraftmaschine
auch ohne die Signale eines Phasengebers zu ermöglichen. Es ist ferner Aufgabe
der Erfindung, eine verbesserte Notfahrfunktion zu ermöglichen,
falls eine Störung
des Kurbelwellensignals vorliegt. Es ist außerdem Aufgabe der Erfindung,
eine Möglichkeit
bereitzustellen, um eine verbesserte Plausibilitätsprüfung bezüglich der ermittelten aktuellen
Winkellage durchführen
zu können.
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Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass der Zylinderdruck mittels eines Zylinderdrucksensors erfasst
wird und geprüft
wird, ob der Zylinderdruck einen vorgebbaren Schwellwert erreicht.
Bei Erreichen beziehungsweise Überschreiten
des Schwellwerts wird auf eine dem Schwellwert zugeordnete Winkellage
geschlossen. Die Winkellage wird dann für einen Betrieb der Brennkraftmaschine
zur Verfügung
gestellt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
folglich die Ermittlung der aktuellen Winkellage der Brennkraftmaschine
in Abhängigkeit
von einem Zylinderdrucksignal. Hierbei wird bei einem bestimmten
Zylinderdrucksignal auf eine bestimmte Winkellage geschlossen. Mittels
des Zylinderdrucksignals können
die Informationen, die bisher durch das Nockenwellengeberrad und
den Nockenwellensensor gewonnen wurden, bereitgestellt werden. Damit
kann eine Notfahrfunktion realisiert werden, wenn das von einem
Phasengeber erwartete Signal gestört ist.
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Ferner
kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf einen Phasengeber und das Nockenwellengeberrad verzichtet werden.
Bei einem Ausfall des Kurbelwellensensors steht mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
zumindest noch ein Signal zur Verfügung, mit dem die aktuelle
Winkellage ermittelbar ist. In Abhängigkeit von der aktuellen
Winkellage kann dann eine Steuerung beziehungsweise Regelung der
Brennkraftmaschine im Rahmen einer Notfahrfunktion erfolgen.
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Vorzugsweise
wird der Schwellwert derartig vorgegeben, dass er pro Arbeitsspiel
nur einmal erreicht wird. Bei einem 4-Takt-Motor ist der Schwellwert
folglich vorzugsweise derart gewählt,
dass er nur alle 720° Kurbelwellenwinkel
erreicht wird. Damit ist die Position der Brennkraftmaschine – also die
aktuelle Winkellage – stets
eindeutig ermittelbar.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschreibt der Schwellwert einen während der Kompressionsphase
auftretenden Druck, insbesondere einen Druck vor Beginn der Verbrennung.
In der Kompressionsphase sind – insbesondere
vor Beginn einer Verbrennung – vorhandene
Einlass- und Auslassventile geschlossen. Damit herrscht innerhalb des
Brennraums ein relativ gleichmäßiger Druck,
so dass die Druckbestimmung zuverlässiger ist. Da die Verbrennung
nochmals höhere
Drücke
erzeugt, die Verbrennung jedoch ungleichmäßig abläuft und der dabei entstehende
Druck beispielsweise von der aktuellen Gemischbildung abhängig ist,
ist vor Beginn der Verbrennung eine besonders zuverlässige Ermittlung
der Winkellage möglich.
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Vorzugsweise
ist der Schwellwert derartig weit von einer Niederdruckphase entfernt,
dass eine Störung
durch den Übergang
von der Niederdruckphase in die Kompressionsphase möglichst
gering ist. Damit werden Fehler von vornherein ausgeschlossen, die
durch Druckschwankungen während des Übergangs
von der Niederdruckphase in die Hochdruckphase entstehen können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Schwellwert einen während der Kompressionsphase auftretenden
Druck vor Beginn einer Kraftstoffzumessung beschreibt, so dass eine
Ansteuerung einer Kraftstoffzumesseinrichtung – beispielsweise eines Einspritzventils – bereits
unter Berücksichtigung
der aktuell ermittelten Winkellage erfolgen kann. Dies ermöglicht eine besonders
zuverlässige
Ansteuerung der Kraftstoffzumesseinrichtung und der Zündung, so dass
eine zuverlässige
Notfahrfunktion realisierbar ist.
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Vorzugsweise
beschreibt der Schwellwert einen Maximaldruck. Dies ermöglicht eine
besonders genaue Detektion des Erreichens des Schwellwerts, der
dadurch bestimmbar ist, dass vorher und nachher ein niederer Druck
erfasst wird. Das Maximum kann beispielsweise dann als ermittelt
gelten, wenn – zumindest
innerhalb vorgegebener Grenzen – kein Druckanstieg
beziehungsweise ein Druckabfall erfolgt.
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Vorteilhafterweise
wird die Brennkraftmaschine mit einer derart späten Verbrennung betrieben,
dass der Druckverlauf zwei Maxima pro Arbeitsspiel aufweist. Hierbei
ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schwellwert dem ersten Maximum
entspricht.
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Eine
späte Verbrennung
bedeutet, dass die Verbrennung und vorzugsweise auch die Zumessung von
Kraftstoff erst nach Erreichen des so genannten oberen Totpunkts
(OT) erfolgt. Der obere Totpunkt beschreibt die Lage des Kolbens
in der Kompressionsphase, in der das Volumen des Brennraums minimal
ist. Damit ist folglich an diesem Punkt ein Druckmaximum feststellbar.
Dieses Druckmaximum entspricht relativ genau dem oberen Totpunkt
(0° Kurbelwellenwinkel,
KW). Bei einer derartigen Wahl des Schwellwerts kann folglich mit
relativ hoher Genauigkeit die Winkellage der Brennkraftmaschine
ermittelt werden.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist mindestens einem weiteren Zylinder ein weiterer Drucksensor
zugeordnet. Mittels des weiteren Drucksensors wird der Zylinderdruck
des weiteren Zylinders erfasst und es wird geprüft, ob der Zylinderdruck einen
vorgebbaren weiteren Schwellwert erreicht beziehungsweise überschreitet.
Bei Erreichen beziehungsweise Überschreiten
des weiteren Schwellwerts wird auf eine dem Schwellwert zugeordnete
Winkellage geschlossen. Durch die Erfassung mehrerer erreichter
Schwellwerte und die Ermittlung mehrerer der Schwellwerte zugeordneter Winkellagen
kann eine verbesserte und aktuellere Positionsbestimmung und damit
eine verbesserte Notfahrfunktion realisiert werden.
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Vorzugsweise
ist für
alle Zylinder derselbe Schwellwert vorgegeben. Insbesondere sind
die Schwellwerte vorzugsweise derartige gewählt, dass die den Schwellwerten
zugeordneten Winkellagen von je zwei aufeinander folgenden Zylindern
dieselbe Winkeldifferenz aufweisen. Zwei Zylinder sind dann als
aufeinander folgend anzusehen, wenn sie bezüglich des Arbeitsspiels die
geringste Phasenverschiebung aufweisen. Zwei Zylinder sind damit
dann aufeinanderfolgend, wenn zwischen der Zündung des Kraftstoffgemisches
in dem ersten Zylinder und der Zündung
des Kraftstoffgemisches in dem zweiten Zylinder keine Zündung eines
Kraftstoffgemisches in einem anderen Zylinder erfolgt.
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Diese
Ausführungsform
ermöglich
es, besonders aktuelle Winkellagen besonders präzise zu bestimmen, da die Winkeldifferenzen
von zwei aufeinanderfolgenden Zylindern bekannt sind. Weisen die den
Schwellwerten zugeordneten Winkellagen von je zwei aufeinander folgenden
Zylindern dieselbe Winkeldifferenz auf, kann eine gleichmäßige Verteilung der
erfassten Winkellagen über
das gesamte Arbeitsspiel erreicht werden. In einer 2-zylindrigen
Brennkraftmaschine ist damit nach jeweils 360° Kurbelwellenwinkel, also nach
dem halben Arbeitsspiel jedes Zylinders bereits eine neue Ermittlung
der aktuellen Winkellage möglich.
Ist bei einer 4-zylindrigen Brennkraftmaschine jedem der 4 Zylinder
ein Drucksensor zugeordnet, so kann eine aktuelle Winkellage bereits alle
180° KW
ermittelt werden. Bei einer 6-zylindrigen Brennkraftmaschine
ist dies bereits nach 120° KW und
bei einer 8-zylindrigen Brennkraftmaschine nach 90° KW möglich. Selbstverständlich ist
es auch vorstellbar, nicht jedem Zylinder einen Zylinderdrucksensor
zuzuordnen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, in einer 8-zylindrigen
Brennkraftmaschine lediglich zwei oder vier Zylindern einen Drucksensor zugeordnet
werden. In diesem Fall wäre
eine aktuelle Winkellage alle 360° KW
beziehungsweise alle 180° KW
ermittelbar.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn der Schwellwert oder die Winkellage
in Abhängigkeit
von einem aktuellen Ladedruck ermittelt wird. Der Ladedruck variiert
beispielsweise in Abhängigkeit
einer aktuellen Drehzahl. Der Ladedruck variiert insbesondere, wenn
der Brennkraftmaschine eine Aufladevorrichtung, beispielsweise ein
Kompressor oder ein Turbolader, zugeordnet ist. Durch eine Veränderung des
Ladedrucks verändert
sich der mittels des Drucksensors ermittelte Zylinderdruck. Dies
bewirkt eine Verschiebung des Schwellwerts, der einer bestimmten
Winkellage zugeordnet ist. Eine Berücksichtigung des Ladedrucks
ermöglicht
folglich eine sicherere Ermittlung der aktuellen Winkellage.
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Vorzugsweise
wird die Winkellage in Abhängigkeit
von einem vorgebbaren betriebspunktsabhängigen Verlustwinkel bestimmt.
Ein betriebspunktartiger Verlustwinkel ermöglicht beispielsweise eine Kompensation
von Fehlern, die in Abhängigkeit
einer aktuellen Betriebssituation auftreten können. Beispielsweise kann damit
berücksichtigt
werden, dass bei einer besonders hohen Drehzahl die Zeit zwischen
Erfassung des Drucksignals und die Ermittlung der Winkellage stets
dazu führt,
dass die aktuelle Winkellage der ermittelten aktuellen Winkellage hinterherläuft. Dies
umso mehr, je größer die
aktuelle Drehzahl ist. Dies kann beispielsweise mittels eines drehzahlabhängigen Verlustwinkels
kompensiert werden.
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Vorzugsweise
wird eine kontinuierliche Positionsbestimmung durch Extrapolation
der Werte zwischen je zwei in Abhängigkeit des Zylinderdrucks
ermittelten Winkellagen bestimmt. Damit ist es möglich, zu jedem Betriebszeitpunkt
die aktuelle Winkellage zu bestimmen und diese für eine Steuerung beziehungsweise
Regelung der Brennkraftmaschine einzusetzen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in Abhängigkeit
von den ermittelten Winkelwerten eine Winkelgeschwindigkeit bestimmt
und daraus auf eine aktuelle Drehzahl geschlossen. Dies ermöglicht besonders
gut die Realisierung einer Notfahrfunktion, da eine Vielzahl der
Teilaufgaben, beispielsweise die Gemischbildung, in Abhängigkeit
von der aktuellen Drehzahl durchgeführt werden müssen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird mindestens ein Zylinderdrucksensor einer ersten Menge und mindestens
ein weiterer Zylinderdrucksensor einer zweiten Menge zugeordnet, wobei
die erste und die zweite Menge disjunkt sind. Die erste und die
zweite Menge von Zylinderdrucksensoren kann beispielsweise jeweils
einen Zylinderdrucksensor enthalten, so dass in der ersten Menge ein
Zylinderdrucksensor eines ersten Zylinders und in der zweiten Menge
ein Zylinderdrucksensor eines zweiten Zylinders enthalten ist. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird dann eine erste Winkelgeschwindigkeit in Abhängigkeit
von den erfassten Zylinderdrücken
der ersten Menge von Zylindern und eine zweite Winkelgeschwindigkeit
in Abhängigkeit
von den erfassten Zylinderdrücken
der zweiten Menge von Zylindern ermittelt.
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Damit
stehen stets zwei ermittelte Winkelgeschwindigkeiten redundant zur
Verfügung.
Aus diesen Winkelgeschwindigkeiten kann vorteilhaft ein Mittelwert
gebildet werden, um die Genauigkeit nochmals zu erhöhen. Alternativ
beziehungsweise ergänzend
hierzu ist es auch möglich,
mittels der separat ermittelten Winkelgeschwindigkeiten eine Plausibilitätsprüfung durchzuführen. Damit
kann beispielsweise erkannt werden, ob ein oder mehrere Zylinderdrucksensoren
gestört
sind. Mit derart redundanten Werten kann nochmals ein sichererer
Betrieb der Brennkraftmaschine erreicht werden.
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Vorteilhafterweise
wird die Zeit zwischen einem Erreichen des Schwellwerts und einem
darauffolgenden Erreichen des Schwellwerts desselben oder eines
anderen Zylinderdrucksensors ermittelt. In Abhängigkeit von einer daraus ermittelten
Winkeldifferenz und einer ermittelten Zeit zwischen dem ersten Erreichen
des Schwellwerts und dem folgenden Erreichen des Schwellwerts wird
auf eine aktuelle Drehzahl geschlossen. Dies ermöglicht eine besonders genaue
Ermittlung der Drehzahl, da alle zur Verfügung stehende Zylinderdrucksignale
beziehungsweise alle zur Verfügung
stehenden Winkeldifferenzen aktuell für eine Ermittlung der Drehzahl
herangezogen werden können.
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Vorzugsweise
werden auch die Drehzahlen redundant bestimmt, so dass die Bildung
eines Mittelwerts für
die aktuelle Drehzahl und/oder eine Plausibilitätsprüfung der redundant ermittelten
Drehzahlen durchgeführt
werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird eine Beschleunigung ermittelt und die Drehzahl in Abhängigkeit
von der ermittelten Beschleunigung bestimmt. Vorteilhafterweise
wird die Beschleunigung durch Vergleich einer Zeitdifferenz und
einer zuvor gemessenen Zeitdifferenz ermittelt. Da eine Beschleunigung
eine Erhöhung
der Drehzahl auch innerhalb eines Arbeitsspiels bewirkt, kann damit
eine besonders exakte Ermittlung der Drehzahl erreicht werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung wird das Verfahren zumindest nach erfolgter
Synchronisation der Brennkraftmaschine bei einem Start permanent
durchgeführt
und eine Funktionsprüfung des
Kurbelwellensensors, eine Funktionsprüfung des Phasengebers und/oder
eine Funktionsprüfung
des Drucksensors durchgeführt.
Ergänzend
oder alternativ hierzu kann eine Plausibilitätsprüfung des Kurbelwellensignals,
des Phasengebersignals und/oder des Drucksensorsignals erfolgen.
Ergänzend und/oder
alternativ hierzu kann außerdem
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine drohende Motorüberlastung
oder Zündaussetzer
erkannt werden.
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Die
Aufgabe wird auch durch eine Brennkraftmaschine der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
dass die Brennkraftmaschine Mittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufweist.
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Die
Aufgabe wird ferner durch ein Steuergerät der eingangs genannten Art
dadurch gelöst,
dass das Steuergerät
mit dem Zylinderdrucksensor verbindbar ist, ein einen Zylinderdruck
beschreibendes Signal von dem Zylinderdrucksensor an das Steuergerät übermittelbar
ist, das Steuergerät
Prüfmittel aufweist
zur Prüfung,
ob der Zylinderdruck einen vorgebbaren Schwellwert erreicht und
das Steuergerät Mittel
aufweist, um auf eine dem Schwellwert zugeordnete Winkellage zu
schließen,
falls der vorgebbare Schwellwert erreicht wird.
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Die
Aufgabe wird auch durch ein Computerprogramm der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
dass das Computerprogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
programmiert ist, wenn das Computerprogramm auf dem Rechengerät, insbesondere
auf dem Steuergerät,
abläuft. Damit
stellt das Computerprogramm ebenso die Erfindung dar wie das Verfahren,
zu dessen Ausführung
das Computerprogramm programmiert ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer in einem Fahrzeug angeordneten und
zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergerichteten Brennkraftmaschine;
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2 ein
schematisches Ablaufdiagramm zur Bestimmung der Winkellage einer
Brennkraftmaschine;
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3 ein
Ablaufdiagramm zur Bestimmung der Drehzahl einer Brennkraftmaschine
auf der Basis von Zylinderdrucksignalen; und
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4 eine
schematische Darstellung eines Ablaufdiagramms einer möglichen
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bei der Steuerung/Regelung einer Brennkraftmaschine.
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In 1 ist
eine Brennkraftmaschine 2 dargestellt, die in einem durch
eine gestrichelte Linie dargestellten Fahrzeug 1 angeordnet
ist. Die Brennkraftmaschine 2 weist Zylinder 4 auf,
denen jeweils ein Zylinderdrucksensor 5 derart zugeordnet
ist, dass ein aktuell in dem Brennraum des Zylinders 4 herrschender
Druck erfassbar ist. Die Zylinderdrucksensoren 5 sind über eine
Signalleitung 6 mit einem Steuergerät 3 verbunden.
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Jedem
Zylinder 4 sind mindestens ein Einlassventil 7 und
ein Auslassventil 8 zugeordnet. Das Einlassventil 7 ist
mit einem nicht dargestellten Luftsystem verbunden und ermöglicht die
Steuerung der Zufuhr von Frischluft und gegebenenfalls Restgas, beziehungsweise
der Zufuhr von einem Luft-Kraftstoff-Gemisch. Das Auslassventil 8 ist
mit einem nicht dargestellten Abgassystem verbunden.
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Die
Einlassventile 7 und die Auslassventile 8 werden
mittels einer Nockenwelle 9 gesteuert. An der Nockenwelle 9 ist
ein Nockenwellengeberrad 10 angeordnet. Dem Nockenwellengeberrad 10 ist
ein Phasengeber 11 zugeordnet. Das Nockenwellengeberrad 10 weist
beispielsweise eine Markierung auf, die von dem Phasengeber 11 erfassbar
ist. Bei jeder vollständigen
Umdrehung der Nockenwelle 9 wird diese Markierung genau
einmal von dem Phasengeber 11 erfasst. Der Phasengeber 11 übermittelt
daraufhin ein Signal mittels einer Signalleitung 12 an
das Steuergerät 3.
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Die
Brennkraftmaschine weist ferner eine Kurbelwelle 13 auf.
An der Kurbelwelle 13 ist ein Kurbelwellengeberrad 14 angeordnet.
Das Kurbelwellengeberrad 14 weist Markierungen auf, die
gleichmäßig über die
Kreisfläche
des Kurbelwellengeberrads 14 beziehungsweise den Umfang
des Kurbelwellengeberrads 14 verteilt sind. Während des
Betriebs der Brennkraftmaschine 2 dreht sich die Kurbelwelle 13 und
damit das Kurbelwellengeberrad 14. Mittels eines dem Kurbelwellengeberrad 14 zugeordneten
Kurbelwellensensors 15, der beispielsweise als optischer
oder magnetischer Sensor ausgebildet ist, wird für jede erkannte Markierung
ein Kurbelwellensignal mittels der Signalleitung 16 an
das Steuergerät 3 übermittelt.
Das Kurbelwellengeberrad 14 weist eine so genannte Synchronisationslücke auf, die
eine bestimmte Stelle des Kurbelwellengeberrads 14 bezeichnet,
an der eine vorgesehene Markierung weggelassen oder verändert wurde,
so dass bei deren Erkennen eine Synchronisation durchführbar ist.
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Ist
die Brennkraftmaschine 2 als 4-Taktmotor ausgebildet, so
erstreckt sich ein Arbeitsspiel über 720° Kurbelwelle.
Damit ist die Position, welche bei Erkennung der Kurbelwellengebersynchronisationslücke gefunden
wird, mehrdeutig. Zur Auflösung
der Mehrdeutigkeit wird die zusätzliche
Information des Phasengebers 11 verwendet. Da sich die
Nockenwelle 9 pro Arbeitsspiel nur einmal dreht (720° Kurbelwelle
= 360° Nockenwelle)
ist damit die genaue Winkellage innerhalb des Arbeitsspiels bestimmbar.
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Es
ist bekannt, mittels des Phasengebers 11 über eine
Auswertung so genannter Segmentzeiten (detektierbarer Abschnitt
des Nockenwellengeberrads mit definierter Segmentlänge) eine
Ersatzdrehzahl zu bestimmen, mit welcher die Plausibilität einer Drehzahl überprüft wird,
die über
die Auswertung der als Kurbelwellensignale bezeichneten Signale
des Kurbelwellensensors 15 gewonnen wird. Bei entsprechender
Gestaltung des Nockenwellengeberrads 10 können die
Signalmuster des Phasengebers 11 auch mit dem Ziel ausgewertet
werden, alleine daraus die Motorposition und die Ersatzdrehzahl
zu bestimmen, womit im Störungsfall
des Kurbelwellensensors 15 eine Notfunktion realisierbar
ist.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
nun eine aktuelle Winkellage für
die Positionsbestimmung der Brennkraftmaschine 2 alleine
aus den Signalen der Zylinderdrucksensoren 5 erzeugbar. Ferner
ermöglicht
eine vorteilhafte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
die Erzeugung einer aktuellen Drehzahl. Damit ist eine Plausibilitätsprüfung des
Kurbelwellensignals möglich.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
benötigt
die Brennkraftmaschine 2 insbesondere kein Nockenwellengeberrad 10 und
keinen Phasengeber 11 mehr. Sind diese jedoch dennoch vorhanden,
so ist es mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, auch
eine Plausibilitätsprüfung der
von dem Phasengeber 11 erhaltenen Signale durchzuführen. Wird
ein Störungsfall
beispielsweise des Kurbelwellensensors 15 erkannt, so kann
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Notfahrfunktion unabhängig
von dem Vorhandenseins des Nockenwellengeberrads 10 und
des Phasengebers 11 realisiert werden. Selbstverständlich kann
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch ein Störungsfall
des Phasengebers 11 kompensiert werden.
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In 2 ist
ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm zur Beschreibung einer möglichen
Ausführungsform
eines Verfahrens zur Positionsbestimmung auf der Basis von Winkeldrucksignalen
dargestellt.
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In
einem Schritt 100 wird ein aktueller Zylinderdruck mittels
eines Zylinderdrucksensor 5 erfasst. In einem Schritt 101 wird
geprüft,
ob der erfasste Zylinderdruck einem vorgebbaren Schwellwert entspricht,
beziehungsweise diesen überschritten
hat. Ist dies nicht der Fall, so wird zu dem Schritt 100 zurückverzweigt.
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Der
Schwellwert ist derartig gewählt,
dass dieser möglichst
eindeutig einer bestimmten Position des Zylinders 4, dem
der Zylinderdrucksensor 5 zugeordnet ist, entspricht. Grundsätzlich sind
die in dem Zylinder 4, beziehungsweise in einem dem Zylinder 4 zugeordneten
Brennraum, auftretenden Drücke
starken Schwankungen unterworfen. Beispielsweise werden die in dem
Brennraum auftretenden Drücke
durch das Öffnen
beziehungsweise Schließen
des Einlassventils 7 und des Auslassventils 8, der
Position beziehungsweise Stellung eines in dem Zylinder 4 angeordneten
Kolbens, dem Zeitpunkt und der Art der Kraftstoffzumessung sowie
dem Zeitpunkt der Zündung
und der Art der Verbrennung beeinflusst. Um eine möglichst
exakte Bestimmung einer Winkellage der Brennkraftmaschine 2 zu
ermöglichen,
ist es deshalb vorteilhaft, wenn der Schwellwert derart gewählt wird,
dass dieser während
eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine 2 möglichst
nur einmal auftritt und dies möglichst
exakt an stets derselben Winkelposition innerhalb des Arbeitsspiels.
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Wie
oben bereits dargestellt, variieren die Druckverläufe der
Zylinder 4 in Form und Maximalwert in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Betriebspunkt und von einem aktuellen Einspritzmuster.
Je nach Lage der Verbrennung weisen die Druckverläufe ein
Maximum oder zwei Maxima auf. Setzt die Verbrennung derart nahe
an dem oberen Totpunkt ein, dass eine Druckabnahme und anschließende Druckzunahme
nach Erreichen des oberen Totpunkts nicht mehr erfolgen kann, so
weist der Druckverlauf nur ein Maximum auf. Setzt die Verbrennung
jedoch erst deutlich nach Erreichen des oberen Totpunkts ein, so weist
der Druckverlauf zwei Maxima auf.
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Zur
Ermittlung der Winkellage wird bei der in 2 dargestellten
beispielhaften Ausführungsform zunächst in
einem Schritt 102 der Zylinder 4 ermittelt, dem
der Zylinderdrucksensor 5 zugeordnet ist. In einem Schritt 103 wird
dann der dem Schwellwert zugeordnete Winkel erfasst. Ist der Schwellwert
beispielsweise derart gewählt,
dass er den oberen Totpunkt des Zylinders 4 beschreibt,
so beträgt
der zugeordnete Winkel beispielsweise 0°. Weist die Brennkraftmaschine 2 mehrere
Zylinder 4 auf, so arbeiten die Zylinder 4 phasenverschoben.
Dies bedeutet, dass der dem Schwellwert zugeordnete Winkel zunächst relativ
zu dem Zylinder 4 vorliegt.
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In
einem Schritt 104 wird mittels des in dem Schritt 103 erhaltenen
relativen Winkels die absolute Winkellage der Brennkraftmaschine 2 ermittelt.
Hierbei wird die Phasenverschiebung des Zylinders 4, dem
der das in dem Schritt 100 erfasste Zylinderdrucksignal
erzeugende Zylinderdrucksensor 5 zugeordnet ist, entsprechend
berücksichtigt.
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Weist
die Brennkraftmaschine 2 mehrere Zylinder 4 auf,
so ist es besonders vorteilhaft, mehreren, beziehungsweise allen
Zylindern 4 jeweils einen Zylinderdrucksensor 5 zuzuordnen,
wie dies in 1 dargestellt ist. Damit ist
eine kontinuierliche Positions- und Drehzahlberechnung möglich, da
dann besonders viele Winkelwerte vorliegen, die als Stützstellen
für eine
Extrapolierung verwendet werden können.
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3 zeigt
ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm von Verfahrensschritten,
die bei der Ermittlung einer aktuellen Drehzahl der Brennkraftmaschine 2 aus
Zylinderdrucksignalen durchgeführt
werden.
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In
einem Schritt 200 wird zunächst ein Zylinderdrucksignal
erfasst und in einem Schritt 201 geprüft, ob ein dem Zylinderdrucksignal
zugeordneter Schwellwert erreicht beziehungsweise überschritten wird.
Ist dies der Fall, so wird in einem Schritt 202 eine aktuelle
Zeit erfasst.
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In
einem Schritt 203 wird eine Differenz aus der aktuellen
Zeit und einer zuvor mittels desselben Verfahrens erfassten Zeit
gebildet. In einem Schritt 204 wird die aktuelle Drehzahl
in Abhängigkeit
von der in dem Schritt 203 ermittelten Zeitdifferenz und einer
ebenfalls in dem Schritt 203 ermittelten Winkeldifferenz
bestimmt. Die Winkeldifferenz entspricht hierbei dem ermittelten
Winkel, der zwischen der in dem Schritt 202 aktuell erfassten
Zeit und einer zuvor erfassten Zeit durchlaufen wurde. Die Winkeldifferenz
kann hierbei mit Verfahrensschritten des in 2 dargestellten
Verfahrensausschnitts bestimmt werden.
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In 4 ist
ein vereinfachtes Ablaufdiagramm dargestellt, das eine permanente
Durchführung
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
während
des Betriebs der Brennkraftmaschine 2 zeigt. In einem Schritt 300 wird
der Zylinderdruck mittels des Zylinderdrucksensors 5 erfasst. Hierbei
werden die Signale sämtlicher
Zylinderdrucksensoren 5 berücksichtigt.
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In
einem Schritt 301 wird ein aktueller Ladedruck erfasst.
Der Ladedruck beschreibt den in dem Luftsystem herrschenden Luftdruck.
Ist der Brennkraftmaschine 2 beispielsweise ein Turbolader
oder ein Kompressor zugeordnet, so verändert sich der Ladedruck in
Abhängigkeit
von der aktuellen Betriebsposition. Bei geöffnetem Einlassventil 7 tritt
die Luft von dem Luftsystem in den in dem Zylinder 4 ausgebildeten
Brennraum ein. In der darauffolgenden Kompressionsphase wird das
Einlassventil 7 geschlossen und die sich in dem Brennraum
befindliche Luft komprimiert. Der in der Kompressionsphase herrschende
Zylinderdruck ist damit von dem ursprünglichen Druck abhängig, der
dem Ladedruck entspricht. Bei einer Erfassung beziehungsweise Auswertung
des Schwellwerts ist es deshalb besonders vorteilhaft, den aktuellen
Ladedruck zu berücksichtigen.
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In
einem Schritt 302 wird der Schwellwert in Abhängigkeit
von dem erfassten Ladedruck korrigiert. Dies kann beispielsweise
mittels eines Kennfelds durchgeführt
werden. Bezeichnet der Schwellwert den oberen Totpunkt des Zylinders 4,
so ist es mit der Korrektur möglich,
den Schwellwert in Abhängigkeit
von dem erfassten Ladedruck derart anzupassen, dass dieser weiterhin
möglichst
genau den oberen Totpunkt bezeichnet.
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In
einem Schritt 303 wird schließlich der in dem Schritt 300 erfasste
Zylinderdruck mit dem korrigierten Schwellwert verglichen. Liegt
der erfasste Zylinderdruck unterhalb des Schwellwerts, so wird zu dem
Schritt 300 zurückverzweigt.
Erreicht der erfasste Zylinderdruck den korrigierten Schwellwert,
so wird in einem Schritt 304 ein betriebspunktabhängiger Verlustwinkel
erfasst. Der Verlustwinkel wird dabei derartig bestimmt, dass eine
Berücksichtigung
von Größen, die
die Beziehung zur Zylinderdruck-Winkellage beeinflussen, möglich ist
und eine Kompensation durchgeführt
werden kann, um eine möglichst
genaue aktuelle Winkellage bestimmen zu können. Größen, die die Beziehung Zylinderdruck-Winkellage beeinflussen
können,
sind beispielsweise eine aktuelle Drehzahl oder eine aktuelle Beschleunigung.
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In
einem Schritt 305 wird der dem Schwellwert zugeordnete
Winkel des Zylinders 4 bestimmt und in Abhängigkeit
des ermittelten Verlustwinkels korrigiert.
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In
einem Schritt 306 wird eine aktuelle Winkelgeschwindigkeit
ermittelt. Die aktuelle Winkelgeschwindigkeit ist abhängig von
der Winkeldifferenz (der Winkel, der seit dem Erfassen der letzten
Winkellage ermittelt wurde) und von der dabei verstrichenen Zeit.
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In
einem Schritt 307 erfolgt eine Extrapolation auf Grundlage
der aktuellen Winkelgeschwindigkeit. Die Extrapolation ermöglicht damit
eine Vorhersage, wann die Brennkraftmaschine 2 sich in
welcher Position befinden wird. Diese Information kann beispielsweise
in einem Schritt 311 zur Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine 2,
insbesondere zur Steuerung der Einspritzung und Zündung, verwendet
werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schwellwert
derart gewählt
ist, dass die daraus gewonnenen Informationen bereits für die unmittelbar
folgende Verbrennung eingesetzt werden können. Damit ist eine besonders
exakte Steuerung beziehungsweise Regelung der Brennkraftmaschine 2 allein
aufgrund der erfassten Zylinderdrücke realisierbar.
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In
einem Schritt 308 wird die aktuelle Drehzahl ermittelt.
Diese Information kann beispielsweise wieder für den Schritt 304 verwendet
werden, wenn der Zylinderdruck des Zylinders 4 erneut den Schwellwert
erreicht beziehungsweise der Zylinderdruck eines anderen, insbesondere
des darauffolgenden Zylinders 4 den Schwellwert erreicht.
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Die
in dem Schritt 308 ermittelte Drehzahl kann insbesondere
auch zur Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine 2,
insbesondere zur Steuerung und Regelung der Einspritzung, Zündung und
Gemischbildung in dem Schritt 311 verwendet werden.
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In
einem Schritt 309 kann vorgesehen sein, die auf Grundlage
der Zylinderdrücke
ermittelten Informationen (Drehzahl, Winkelgeschwindigkeit, aktuelle
Position) mit Werten zu vergleichen, die von dem Kurbelwellensensor 15 erfasst
wurden. Dies erlaubt eine Plausibilitätsprüfung beziehungsweise eine Funktionsprüfung des
Kurbelwellensensors 15. Zwar ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren,
die Brennkraftmaschine 2 ohne Nockenwellengeberrad 10 und
Phasengeber 11 zu betreiben, jedoch ist es vorstellbar,
für einen
besonders sicheren Betrieb der Brennkraftmaschine 2 diese
dennoch vorzusehen und eine nochmals höhere Redundanz der Informationen
zur Verfügung
zu haben. In diesem Fall kann in dem Schritt 309 auch eine
Plausibilitätsprüfung beziehungsweise
Funktionsprüfung
des Phasengebers 11 durchgeführt werden.
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In
einem Schritt 310 wird entschieden, ob eine Funktionsstörung vorliegt,
die das Umschalten auf eine Notfunktion erfordert. Ist dies nicht
der Fall, so wird zu dem Schritt 300 zurückverzweigt.
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Liegt
jedoch eine Störung
vor, ist beispielsweise der Kurbelwellenwellensensor 15 defekt,
so wird zu einem Schritt 311 verzweigt. In dem Schritt 311 wird
dann die Notfunktion gestartet und die Brennkraftmaschine 2 ganz
oder vollständig
aufgrund der Informationen der Zylinderdrucksensoren 5 geregelt
und gesteuert.
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Weist
die Brennkraftmaschine 2 kein Nockenwellengeberrad 10 und
keinen Phasengeber 11 auf, so kann die Auflösung der
Mehrdeutigkeit des Signals des Kurbelwellensensors 15 auf
Grundlage der aktuellen Winkellage der Brennkraftmaschine 2 aufgelöst werden.
Soll nur diese Funktion realisiert werden, so genügt auch
bei einer mehr-zylindrigen Brennkraftmaschine 2 das Vorhandensein
nur eines Zylinderdrucksensors 5 an nur einem Zylinder 4.
Die in dem Schritt 305 erzeugte Information bezüglich der aktuellen
Winkellage kann dann in dem Schritt 311 für die Steuerung
und Regelung der Brennkraftmaschine 2 eingesetzt werden.
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Selbstverständlich sind
eine Vielzahl weiterer Ausführungsformen
denkbar. Beispielsweise kann der Schritt 301 entfallen
oder vor dem Schritt 300 durchgeführt werden.
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Insbesondere
ergeben sich unterschiedliche Ausführungsformen durch eine unterschiedliche
Anzahl von Zylindern 4 und eine unterschiedliche Anzahl
der Drucksensoren 5. Beispielsweise ist es vorstellbar,
die Drehzahl beziehungsweise die aktuelle Winkellage bei einem 4-zylindrigen Motor,
wobei jedem Zylinder 4 ein Drucksensor 5 zugeordnet
ist, parallel auf Grundlage der Zylinderdrücke des ersten und dritten
Zylinders 4 sowie auf Grundlage der Zylinderdruckwerte
des zweiten und vierten Zylinders 4 durchzuführen. Damit
werden stets zwei redundanten Informationen erzeugt. Diese können dann
verwendet werden, um eine Plausibilitätsprüfung durchzuführen. Damit
kann auf einen Defekt eines Zylinderdrucksensors 5 dann
geschlossen werden, wenn die Differenz der redundanten Information
einen vorgegebenen Grenzwert übersteigt.
Ferner ist es möglich,
aus den redundanten Informationen einen Mittelwert zu bilden und
diesen der Steuerung und Regelung der Brennkraftmaschine 2 zugrunde
zu legen.
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Weist
die Brennkraftmaschine 2 noch mehr Zylinder 4 auf,
so sind weitere Variationsmöglichkeiten
vorstellbar. Beispielsweise kann die Anzahl der redundant ermittelten
Informationen erhöht
werden oder es kann die Genauigkeit der aktuellen Winkelposition
beziehungsweise Drehzahl dadurch erhöht werden, dass besonders viele
Zylinderdrucksignale der Ermittlung dieser Information zugrunde
gelegt wird. In einem 8-Zylinder-Motor ist es beispielsweise möglich, alle
90° KW eine
aktuelle Winkellage aufgrund eines aktuell erfassten Zylinderdrucks
zu ermitteln. Ferner ist es vorstellbar, dass die Schwellwerte der
Zylinderdrucksensoren, die den Zylindern 4 zugeordnet sind,
unterschiedlich sind.
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Um
möglichst
präzise
die Drehzahl beziehungsweise Position der Brennkraftmaschine 2 zu ermitteln,
ist es vorteilhaft, den Schwellwert derart zu wählen, dass dieser einen hinreichend
großen Störabstand
zu der Niederdruckphase hat, so dass Schwankungen, die beispielsweise
durch das Öffnen und
Schließen
des Einlassventils 7 und des Auslassventils 8 auftreten
können,
keine Störung
des Zylinderdrucks mehr bewirken können. Weiterhin ist es vorteilhaft,
wenn der Schwellwert so weit vor der Einspritzphase liegt, dass
die Einspritzung stets mit dem aktuellen und damit sehr genauen
Winkel gesteuert werden können.
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Wird
die Brennkraftmaschine 2 in einer Notfunktion betrieben
und teilweise oder vollständig
auf Basis der erfassten Zylinderdrücke gesteuert, so kann es besonders
vorteilhaft sein, während
des Notfahrbetriebs eine Einspritzstrategie zu wählen, die nur eine so genannte
Blockeinspritzung vorsieht und deren Einspritzzeitpunkte derart
gewählt
sind, dass eine späte
Verbrennung auftritt. Damit wird sichergestellt, dass die Druckverläufe in den
Zylindern 4 stets zwei ausgeprägte Maxima aufweisen, wobei
das erste Maximum mit hoher Genauigkeit (+/– 1° KW) die Lage des oberen Totpunkts
des betreffenden Zylinders 4 beschreibt.