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Die
vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Wartung, Diagnose
und Überwachung
von modulartig aufgebauten medizinischen Geräten, wie zum Beispiel Computertomographen
oder Röntgengeräten, die
aus einer Vielzahl von Modulen und Bauteilen bestehen, deren Konfiguration
und Einbauplatz in dem medizinischen Gerät von entscheidender Bedeutung
für die
Diagnose sein kann.
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Die
Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren, ein Modul,
ein medizinisches Gerät und
ein System zum Bestimmen einer Konfiguration eines medizinischen
Gerätes
zum Zwecke der Fehlerdiagnose, wobei das medizinische Gerät eine Vielzahl
von Modulen zur Erfassung von Messdaten umfasst.
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Ein
medizinisches Gerät,
wie zum Beispiel ein Computertomograph, umfasst eine Vielzahl von Detektormodulen,
die jeweils zur Erfassung von Messdaten ausgebildet sind. Bei den
Detektormodulen handelt es sich um elektronische Bauteile, die in unterschiedlichen, ähnlichen
oder gleichen Ausprägungen
vorliegen. Darüber
hinaus gibt es auch unterschiedliche Arten von Detektormodulen.
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Im
Rahmen der Fehlerdiagnose bzw. der Funktionsüberwachung des Computertomographen ist
es von entscheidender Bedeutung, an welcher Stelle innerhalb des
medizinischen Gerätes
jeweils ein Detektormodul eingebaut worden ist. Für die Diagnose
des Fehlers (eines fehlerhaften CT-Bildes bzw. einer fehlerhaften
Bildrekonstruktion) ist es notwendig, zu wissen, mit welchem Detektormodul
an welchem Einbauplatz innerhalb des medizinischen Gerätes die
Daten erfasst worden sind, um Rückschlüsse auf
eine Fehlerursache vollziehen und um den Fehler einzugrenzen zu
können.
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Es
erweist sich von daher von entscheidender Bedeutung, die Zuordnung
zwischen jeweils einem Detektormodul und einem Einbauplatz innerhalb des
medizinischen Gerätes
zu kennen.
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Im
Stand der Technik wurde dies durch ein Barcode-System, umfassend
einen Barcode und einen Barcode-Leser, gelöst. Jedes Detektormodul verfügt dazu über eine
eineindeutige Identifikation, eine so genannte Serialnummer. Die
Serialnummer wird bei der Produktion bzw. nach der Auslieferung des
jeweiligen Moduls als Aufkleber auf das jeweilige Detektormodul
aufgebracht. Die Serialnummer ist somit manuell vom Wartungspersonal
lesbar und der Barcode kann darüber
hinaus auch von einem optischen Scanner vor Ort eingelesen werden.
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Mit
dem bisherigen aus dem Stand der Technik bekannten Vorgehen ist
eine Reihe von Nachteilen verbunden.
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Ein
wesentlicher Nachteil ist darin zu sehen, dass eine vollständig automatisierte
Ferndiagnose bei den bisherigen Systemen nicht möglich war, da ein Servicetechniker
vor Ort erst die jeweilige Seriennummer mit dem Barcode auslesen
musste. Dieses Vorgehen ist fehleranfällig und kostenintensiv.
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Eine
weitere Fehlerquelle beim dem bisherigen Verfahren aus dem Stand
der Technik ist darin zu sehen, dass die jeweilige Konfiguration
des Detektormoduls oder des Gerätes
möglicherweise
nicht in der aktuellen Version erfasst werden kann. In der Regel wird
ein Detektormodul vom Werk in einer bestimmten Konfiguration ausgeliefert.
Bei Einbau des Detektormoduls in das Gerät oder zu einem späteren Zeitpunkt
im Betrieb des Gerätes
werden häufig
Konfigurationsänderungen
des Detektormoduls oder sonstige Änderungen des Moduls (wie z.B.
ein Modulaustausch) durch den Servicetechniker vor Ort ausgeführt. Es
ist zwar vorgesehen, dass der Servicetechniker bei jeder Änderung
ein Update in einer zentralen Datenbank vornimmt, so dass alle Änderungen theoretisch
verfügbar
sein müssten – in der
Praxis erweist sich dieses Vorgehen jedoch als nicht zuverlässig durchführbar, da
ein Servicetechniker in der Regel nicht alle Änderungen unmittelbar in der
Datenbank aktualisiert. Eine Ferndiagnose, bei der die Daten aus
einer zentralen Datenbank in Bezug auf das jeweilige Gerät ausgelesen
und analysiert werden, erweist sich deshalb bisher häufig als
nicht durchführbar,
da in der Datenbank nicht der tatsächliche aktuelle Zustand abgelegt
ist (zum Beispiel auch nach einem Ersetzen eines Moduls durch ein
anderes Modul im Feld, wobei der Modulaustausch durch den Servicetechniker
nicht in der Datenbank aktualisiert worden ist). Ein verlässlicher
Zugriff auf die jeweils aktuelle Konfiguration des medizinischen
Gerätes
ist deshalb im Stand der Technik nicht möglich, so dass eine Ferndiagnose
oftmals fehlschlagen muss.
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Um
die vorstehend erwähnten
und anderen Nachteile der bekannten Verfahren aus dem Stand der
Technik zu vermeiden, hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe
gestellt, einen Weg aufzuzeigen, mit dem eine zuverlässige Ferndiagnose
eines modulartig aufgebauten medizinischen Gerätes möglich wird und mit dem das
Bestimmen einer Konfiguration des medizinischen Gerätes automatisiert,
und damit vereinfacht, und verbessert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die beiliegenden Hauptansprüche gelöst, insbesondere durch ein
Verfahren zur Bestimmung einer Konfiguration eines medizinischen
Gerätes,
durch eine entsprechendes Modul, das zum Einbau in das medizinische
Gerät bestimmt
ist, durch ein entsprechend ausgebildetes medizinisches Gerät und durch
ein System gemäß den beiliegenden
Hauptansprüchen.
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Die
vorliegende Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Verfahren zum
Bestimmen einer Konfiguration eines Gerätes, insbesondere eines medizinischen
Gerätes,
zum Zwecke der Fehlerdiagnose und/oder Überwachung eines Betriebs des
Gerätes,
wobei das medizinische Gerät
mehrere Module umfasst, die insbesondere zur Erfassung von Messdaten
bestimmt sind, wobei die Module in das Gerät eingebaut bzw. zum Einbau
in das Gerät
bestimmt sind, mit folgenden Verfahrensschritten:
- – Bereitstellen
einer Signatur in jeweils einem Modul, wobei die Signatur eineindeutig
dem jeweiligen Modul zugeordnet ist,
- – gegebenenfalls: Übertragen
und/oder Speichern der Signatur nach Einbau des Moduls in das medizinische
Gerät,
- – Bestimmen
der jeweils aktuellen Konfiguration des medizinischen Gerätes, indem
jeweils ein Einbauplatz aller oder ausgewählter Module in dem betreffenden
Gerät identifiziert
wird, indem die Signatur des jeweiligen Moduls automatisch erfasst
wird, insbesondere ohne, dass Benutzereingaben oder sonstige Anforderungen
erfüllt
sein müssen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem medizinischen Gerät um einen Computertomographen,
der 40 bis 50 Detektormodule als Module umfasst, wobei jeweils ein
Detektormodul zur Erfassung der CT-Daten bestimmt ist. Alternative Ausführungsformen
beziehen sich jedoch auf andere medizinische Geräte, die ebenfalls modular aufgebaut
sind, wie beispielsweise Kernspingeräte, Röntgengeräte, Ultraschallgeräte oder
dergleichen. Entsprechend kann es sich bei den Modulen nicht nur um
Detektormodule, sondern ebenfalls um andere separate Bauteile handeln,
die in ein medizinisches Gerät
integriert werden müssen.
In der Regel dienen die Module zur Erfassung von Messdaten, die – im Falle
eines Computertomographen – zur
späteren Bildrekonstruktion
verwendet werden.
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Der
Einbauplatz kann eine Positionsausgabe, eine gerätespezifische Angabe oder eine
sonstige Information sein, die einen Bezug des Moduls zu dem Gerät umfasst.
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Im
Rahmen dieser Erfindung ist der Begriff „Konfiguration" weit zu verstehen
und umfasst alle Einflussgrößen in Bezug
auf das jeweilige medizinische Gerät. Insbesondere umfasst die
Konfiguration die Bestimmung, welche Module an welchem Einbauplatz
innerhalb des Gerätes
eingebaut sind. Mit anderen Worten umfasst die Konfiguration eine
Zuordnung von Modulen und Einbauplätzen. In der bevorzugten Ausführungsform
ist diese Zuordnungsrelation eineindeutig. Alternative Ausführungsformen sehen
hier jedoch andere Zuordnungs-Möglichkeiten vor,
insbesondere eine 1:n-Zuordnung. Darüber hinaus kann die Konfiguration
noch weitere Parameter umfassen, wie zum Beispiel die Art, die Ausführung und/oder
weitere Einstellungen in Bezug auf das jeweilige Modul. Darüber hinaus
können
noch Parameter berücksichtigt
werden, die das jeweilige medizinische Gerät betreffen, wie zum Beispiel
das grundlegende Betriebssystem, informationstechnologische Hintergrunddaten
wie zum Beispiel Rechnerleistung, Speicherkapazität, Übertragungskapazität etc.
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In
einer komplexeren Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen,
hier weitere physikalische Parameter zu berücksichtigen, wie zum Beispiel
eine am jeweiligen Detektor gemessene Temperatur.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der Signatur um eine elektronische Signatur,
die zur Identifikation des jeweiligen Moduls bestimmt ist. Die elektronische
Signatur steht vorzugsweise in einer 1:1-Zuordnung zu dem jeweiligen
Modul. In der bevorzugten Ausführungsform
wird die Signatur von einer Identifikationseinrichtung bereitgestellt,
die als zusätzliches
separates Bauteil dem Modul zugeordnet ist.
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Vorzugsweise
wird die Signatur bei Auslieferung des Detektormoduls bereitgestellt.
Alternative Ausführungsformen
sehen es vor, dass die Signatur erst zu einem späteren Zeitpunkt bereitgestellt
wird. Sie muss jedoch spätestens
bei dem Einbau des Moduls in das medizinische Gerät vorhanden
sein und gespeichert werden. Die Identifikationseinrichtung zum
Bereitstellen der Signatur weist eine Schnittstelle zu dem Detektormodul
auf. Damit wird es möglich, die
elektronische Signa tur zusammen mit den von dem Modul zu verarbeitenden
Daten gemeinsam weiterzuverarbeiten bzw. zu übertragen. In der Regel wird
die Signatur zusammen mit den Messdaten des Detektormoduls an eine
weitere Instanz zur Verarbeitung weitergeleitet. Es ist jedoch alternativ
ebenso möglich,
hier andere Schnittstellen vorzusehen, um die Signatur vom einem
weiteren, externen Gerät auslesen
zu können
und über
eine separate Schnittstelle an eine weitere Instanz zur Verarbeitung
weiterleiten zu können.
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Wie
bereits erwähnt,
betrifft die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Fehlerdiagnose und Überwachung
von CT-Geräten mit
Detektormodulen. Alternative Ausführungsformen sehen hier jedoch
andere modulartig aufgebaute medizinische Geräte vor. Ebenso ist es möglich, das
erfindungsgemäße Verfahren
nicht ausschließlich
zum Zwecke der Fehlerdiagnose anzuwenden, sondern um beispielsweise
den aktuell laufenden Betrieb des medizinischen Gerätes zu überwachen
und aktuelle Konfigurationen des Gerätes oder der Module zu bestimmen.
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Vorteilhafterweise
kann das Bestimmen der Konfiguration des medizinischen Gerätes vollständig automatisiert
ausgeführt
werden. Üblicherweise
erfolgt es im Normalbetrieb des Gerätes bzw. des Detektors und
erfordert keine separaten oder zusätzlichen Benutzeraktionen bzw.
-eingaben. Darüber
hinaus ist eine Fernbestimmung möglich.
Mit anderen Worten kann von einer zentralen Instanz bestimmt werden,
welches Modul sich an welchem Einbauplatz innerhalb des medizinischen
Gerätes
im Feld befindet, falls die zentrale Instanz im Datenaustausch mit dem
jeweiligen Gerät
steht. Dabei kann es sich um einen permanenten Datenaustausch (also
um eine ständig
vorhandene Datenverbindung) oder um einen temporären Datenaustausch handeln.
Das Bestimmen der Konfiguration und/oder das Erfassen der Signatur
kann somit vorteilhafter Weise über
eine Schnittstelle von einer entfernten Instanz – und damit sozusagen „remote" – ausgeführt werden. Manuelle Bedienschritte
eines Servicetechnikers können
somit vorteilhafter Weise ent fallen, was insgesamt die Zuverlässigkeit
des Systems deutlich steigert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Signatur zusammen mit
den von dem Modul erfassten Messdaten verarbeitet und/oder gespeichert
wird. Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzliche Schnittstelle zum Übertragen
der Signatur bereitgestellt werden muss. Üblicherweise wird die Signatur
in einer spezifischen Datenstruktur abgelegt, die an die jeweiligen
Messdaten des Moduls gekoppelt bzw. angehängt ist. Danach kann die Signatur
zusammen mit den Messdaten weiterverarbeitet werden. In der Regel
werden die Messdaten zusammen mit der Signatur an ein Bildrekonstruktionssystem
weitergeleitet, das mittels der erfassten Messdaten ein Bild konstruiert.
Im Fehlerfall kann nun die den Messdaten zugeordnete Signatur herangezogen
werden, um weitere Informationen über das Erfassen der Messdaten
zu sammeln. Vorteilhafterweise kann über die Signatur rückgeschlossen
werden, mit welchen Detektormodulen die Daten erfasst worden sind.
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Vorzugsweise
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
zwei Phasen:
- 1) eine Produktionsphase, in der
auch ein Modultest ausgeführt
wird und in der die Signatur bereitgestellt und einem Modul zugeordnet
wird;
- 2) eine Betriebsphase, in der das jeweilige Modul bereits in
das medizinische Gerät
eingebaut ist und in der sich das medizinische Gerät im Betrieb bzw.
im Einsatz befindet. In dieser Betriebsphase kann das Bestimmen
der aktuellen Konfiguration des Gerätes erfolgen. Insbesondere
wird während der
Betriebsphase eine Fehlerdiagnose ausgeführt. Üblicherweise wird während der
Betriebsphase auch das Verarbeiten, Übertragen und/oder Speichern
der Signatur ausgeführt.
Es ist jedoch in einer alternativen Ausführungsform auch möglich, das
Verarbeiten, Übertragen und/oder
Speichern der Signatur nicht während des
Betriebs des medizinischen Gerätes
auszuführen,
sondern beispielsweise während
einer Down-Time des medizinischen Gerätes, um den Einsatz des Gerätes nicht
zu stören.
In dieser Ausführungsform
ist somit eine spezielle Analysephase vorgesehen, in der signatur-spezifische Daten
ausgelesen und zur Analyse herangezogen werden. Dabei ist es möglich, dass
auf bereits gespeicherte Datensätze
zugegriffen wird (also gespeicherte Messdaten mit bereits gespeicherten Signaturen)
oder dass die jeweiligen Werte erst zum Zwecke einer Analyse – und somit
virtuell – generiert
werden.
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In
einer vorteilhaften komplexen Ausführungsform der Erfindung ist
es vorgesehen, dass die Signatur grundsätzlich immer dann verarbeitet, übertragen
und/oder gespeichert wird, wenn Messdaten von dem Modul erfasst
und verarbeitet bzw. übertragen
werden. In dieser Ausführungsform
ist es also vorgesehen, dass die von dem Modul an das Bildrekonstruktionssystem übertragenen
Messdaten grundsätzlich
eine Signatur für
das die jeweiligen Messdaten erfassende Modul umfasst. Dies hat
den Vorteil, dass grundsätzlich
immer zuverlässig
für jede Bildrekonstruktion
auf eine jeweilige Signatur zurückgegriffen
werden kann zum Zwecke einer weiteren Analyse der Messdaten. Alternativ
kann es jedoch vorgesehen sein, dass die Signatur nicht jedes Mal erneut übertragen
wird, sondern nur nach konfigurierbaren Kriterien. Die Kriterien
können
zeit- und/oder situationsspezifisch sein. Beispielsweise kann es
eingestellt sein, dass die Signatur nur nach einem bestimmten Zeitintervall übertragen
wird, dass sie nur pro zu generierendes Bild oder pro Patient oder
nach sonstigen dynamisch anpassbaren Kriterien übertragen wird. Damit kann
Speicherplatz und Übertragungskapazität eingespart
werden.
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In
einer noch weiter eingeschränkten
Ausführungsform
ist es vorgesehen, dass die Signatur nur jeweils einmal übertragen
und/oder gespeichert wird. In dieser Ausführungsform ist es vorgesehen, dass
die Signatur bei einer Erst-Inbetriebnahme des jeweiligen Moduls übertragen
und/oder gespeichert wird.
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Solange
das jeweilige Modul unverändert
in Betrieb bleibt, wird die Signatur nicht nochmals wiederholt übertragen
und/oder gespeichert. Sobald sich jedoch eine Änderung an dem Modul ergibt,
wird die Signatur jeweils wieder neu übertragen und/oder gespeichert,
so dass sichergestellt ist, dass immer die aktuelle Signatur im
System gespeichert ist.
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Um
Datenredundanzen in Bezug auf die Signatur zu vermeiden, ist es
vorteilhafter Weise vorgesehen, dass das Verarbeiten, Übertragen
und/oder Speichern der Signatur bei Inbetriebnahme des jeweiligen
Moduls in dem medizinischen Gerät und/oder
bei Änderung
in Bezug auf das Modul erfolgt. Damit wird nach einer erstmaligen
Inbetriebnahme des Moduls die Signatur dann erneut abgelegt, wenn
sich eine Änderung
an dem Modul ergibt, beispielsweise durch einen Austausch oder durch
einen Ausbau des jeweiligen Moduls.
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Vorteilhafter
Weise kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
immer die jeweils aktuelle Konfiguration des medizinischen Gerätes im Feld,
auch nach Modulaustausch, ferngesteuert erfasst werden. Die Bewertung
der erfassten Messdaten und die Analyse derselben kann vorteilhafter
Weise mit einer verlässlich
aktualisierten Konfiguration erfolgen.
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Ein
weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass das manuelle Vorgehen
bei Auslieferung der jeweiligen Module vermieden werden kann. Es
ist nicht mehr notwendig, dass alle Detektormodule in der richtigen
Reihenfolge mit einem Barcode-Scanner abgetastet werden, um zu einem
späteren
Zeitpunkt den Einbauplatz des jeweiligen Detektormoduls im Gerät sicher
bestimmen zu können.
Damit können vorteilhafter
Weise Fehlerquellen durch falsche oder fehlende Zuordnungen vermieden
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass
das erfindungsgemäße Vorgehen
zusätzlich
zu dem bisher aus dem Stand der Technik angewandten Vorgehen eingesetzt
wird; das heißt,
dass die elektronische Signatur zusätzlich zu der aufgeklebten
Seriennummer (als bisherige Identifikationsmöglichkeit) vorgesehen und bereitgestellt
wird. Damit entsteht der Vorteil, dass bisherige Detektormodule
unverändert
eingesetzt werden können.
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Für zukünftige Entwicklungen
ist es in alternativen Ausführungsformen
jedoch vorgesehen, dass die Seriennummer nicht mehr zwingend im
System erfasst werden muss, sondern nur noch optional abgelegt werden
kann. Das Erfassen der Geräte-Konfiguration mit
den jeweiligen Modulen erfolgt dann ausschließlich aufgrund der elektronischen
Signatur.
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In
der Regel wird die Signatur durch eine Identifikationseinrichtung
bereitgestellt, die als zusätzliches
separates Bauteil auf dem Modul angeordnet ist oder diesem zugeordnet
ist. Eine Identifikationseinrichtung generiert jeweils eine Signatur,
wobei sichergestellt sein muss, dass jede Identifikationseinrichtung
eine andere Signatur generiert, um eine spätere Identifikation des Moduls
aufgrund der Signatur zu ermöglichen.
Jedes Modul wird bei Auslieferung mit einer entsprechenden Identifi-kationseinrichtung ausgerüstet. Üblicher
Weise wird eine elektronische Signatur verwendet. Soll jedoch in
alternativen Ausführungsformen
eine andere Form der Signatur zum Einsatz kommen, beispielsweise
physikalische Signaturen, so muss sichergestellt sein, dass eine
hinreichende Auflösung
erreicht werden kann, da die jeweiligen zu identifizierenden Module
in dem medizinischen Gerät
relativ nahe beabstandet sind.
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Grundsätzlich muss
die elektronische Identifikations-Einrichtung dem jeweiligen Modul fest
und untrennbar zugeordnet sein. Ebenso ist die Signatur eines jeweiligen
Moduls unveränderlich,
um Fehlzuordnungen sicher ausschließen zu können.
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Vorstehend
ist die erfindungsgemäße Lösung anhand
des Verfahrens beschrieben worden. Hierbei erwähnte Vorteile, Merkmale und
alternative Ausführungsformen
sind ebenso auf die anderen Lösungen
der erfindungsgemäßen Aufgabe
zu übertragen.
Mit anderen Worten kann auch das erfindungsgemäße System zum Bestimmen einer
Konfiguration, das Modul und das medizinische Gerät mit den Merkmalen
weitergebildet sein, die in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erwähnt
worden sind und umgekehrt.
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Eine
weitere Aufgabenlösung
besteht in einem System zum Bestimmen einer Konfiguration eines
medizinischen Gerätes
zum Zwecke der Fehlerdiagnose und/oder Überwachung, wobei das medizinische
Gerät mehrere
Module zur Erfassung von Messdaten umfasst, die in das medizinische
Gerät eingebaut
bzw. integriert sind, mit:
- – einer elektronischen Einrichtung,
die jeweils einem Modul zugeordnet ist und insbesondere in das Modul
integriert ist und zum Bereitstellen einer das Modul identifizierenden
Signatur dient,
- – einer
zentralen Fehlerdiagnose-Instanz, die zum automatischen Bestimmen
der jeweils aktuellen Konfiguration des Gerätes durch Identifikation eines
Einbauplatzes aller oder ausgewählter
Module in dem betreffenden Gerät
bestimmt ist, in dem die zentrale Fehlerdiagnose-Instanz auf die
jeweilige elektronische Identifikationseinrichtung zugreift, um
die jeweilige Signatur des Moduls zu erfassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
umfasst das System darüber
hinaus einen Speicher zum Speichern der Signatur. Der Speicher kann
dabei wahlweise in dem Modul, in einer hierarchisch übergeordneten
Vorrichtung, in dem medizinischen Gerät und/oder in einer externen
Instanz (zum Beispiel in einem Bildrekonstruktionssystem) ausgebildet
sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Fehlerdiagnose-Instanz eine zentrale Instanz.
Es kann jedoch möglich
sein, mehrere Fehlerdiagnose-Instanzen vorzusehen. Üblicherweise
sind sie von dem medizinischen Gerät entfernt angeordnet, so dass
ein „remote"-Zugriff notwendig
ist. Entsprechend muss die Fehlerdiagnose-Instanz in einer permanenten
oder in einer zeitweise existierenden Datenverbindung mit dem jeweiligen
Gerät und/oder
mit den Modulen des Gerätes
stehen.
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Das
System kann ein Bildrekonstruktionssystem umfassen, das zur Rekonstruktion
von Bildern aufgrund der von dem Gerät bestimmten Messdaten bestimmt
ist. Das Gerät
sendet erfindungsgemäß nicht
nur die Messdaten an das Bildrekonstruktionssystem, sondern zusätzlich die
jeweilige Signatur, die auf das Detektormodul hinweist, mit dem
die Messdaten erfasst worden sind, so dass zumindest im Fehlerfall
ein Rückschluss
auf das Detektormodul mit den entsprechenden Parametern möglich ist.
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In
der Regel ist die Identifikationseinrichtung ein zusätzliches
Bauteil, das fest und unveränderlich in
das Detektormodul eingebaut ist. Alternativ kann ein bereits bestehendes
Bauteil so modifiziert werden, dass es eine eineindeutige, das jeweilige
Modul identifizierende, elektronische Signatur bereitstellt.
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Eine
weitere Aufgabenlösung
besteht in einem Modul, das zum Erfassen von Messdaten und zum Einbau
in ein medizinisches Gerät
bestimmt ist, wobei das Modul eine elektronische Identifikationseinrichtung
umfasst, die zum Bereitstellen einer Signatur bestimmt ist, wobei
die Signatur eineindeutig dem jeweiligen Modul zugeordnet ist.
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Eine
weitere Aufgabenlösung
besteht in einem medizinischen Gerät, das mit Mitteln zur Fehlerdiagnose
und/oder zur Überwachung
ausgebildet ist, und ein Modul der vorstehend erwähnten Art
umfasst.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
erläutert,
das in Zusammenhang mit 1 zu lesen ist und das weitere
Vorteile, Merkmale und alternative Ausführungsformen der Erfindung
zeigt.
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1 zeigt
eine schematische, übersichtsartige
Darstellung eines medizinischen Gerätes mit mehreren Modulen und
einer zentralen Fehlerdiagnose-Instanz gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
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Wie
in 1 dargestellt umfasst das erfindungsgemäße System
einen Computertomographen 10, der mehrere Detektormodule 12 umfasst.
Ein Detektormodul 12 umfasst eine Identifikations-Einrichtung 14,
die zum Bereitstellen einer elektronischen Signatur S bestimmt ist.
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Bei
der Signatur S handelt es sich um eine digitale Signatur, also um
einen digitalen Identifikations-Code, der von einem üblichen
Computer ausgelesen werden kann und kein spezielles Lesegerät erfordert.
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Der
Computertomograph 10 und/oder die Detektormodule 12 stehen
in Datenaustausch mit einer Fehlerdiagnose-Instanz 16,
die dazu bestimmt ist, den Betrieb des Computertomographen 10 zu überwachen
und die im Fehlerfall den Fehler des Computertomographen 10 analysiert. Üblicherweise ist
die Fehlerdiagnose-Instanz 16 als zentrale Instanz ausgebildet,
die eine Ferndiagnose des Computertomographen 10 ausführt.
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Das
Detektormodul 12 dient zur Erfassung von Messdaten MD.
Erfindungsgemäß werden
zusätzlich
zu den erfassten Messdaten die jeweilige Signatur S übertragen
und/oder gespeichert. Üblicherweise
wird also ein Tupel (Si, MDi)
abgelegt, wobei sich das Bezugszeichen Si auf
die Signatur bezieht, die von dem i-ten Detektormodul 12i erfasst worden ist und, wobei sich
das Bezugszeichen MDi auf die Messdaten
bezieht, die von dem i-ten Detektormodul erfasst worden sind.
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In
einer Variante der Erfindung ist es vorgesehen, dass grundsätzlich zu
den Messdaten MD immer die zugehörige
Signatur S an das Bildrekonstruktionssystem übertragen wird. Im Fehlerfall
oder bei einer periodischen Überwachung
des Compu tertomographen 10 analysiert die zentrale Fehlerdiagnose-Instanz 16 die
von dem Bildrekonstruktionssystem rekonstruierten Bilder des Computertomographen 10.
Dabei kann erfindungsgemäß mittels
der Signatur S abgeleitet werden, mit welchem Detektormodul das
Bild erfasst worden ist.
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Alternativ
oder kumulativ ist es möglich,
einen Modultest durchzuführen,
in dem sequenziell oder parallel jedes einzelne Detektormodul 12 auf Fehlerfreiheit
hin überprüft wird.
Dabei steht jedes Detektormodul 12 in Datenaustausch mit
der zentralen Fehlerdiagnose-Instanz 16. Wie in 1 angedeutet
werden von dem jeweiligen Detektormodul 12 neben der Signatur
Si vorzugsweise weitere Parameter an die
zentrale Fehlerdiagnose-Instanz 16 übertragen. Dies sei durch die
Punkte innerhalb der geschweiften Klammer an der Verbindungslinie
zwischen Detektormodulen und zentraler Fehlerdiagnose-Instanz dargestellt.
Bei den weiteren Parametern handelt es sich insbesondere um den
Einbauplatz für das
jeweilige Modul. Damit kann in der zentralen Fehlerdiagnose-Instanz 16 in
eineindeutiger Weise und automatisch ein Rückschluss getätigt werden, welches
Detektormodul 12 an welcher Stelle des Computertomographen 10 eingebaut
ist. Eine Zuordnung zwischen Einbauplatz und jeweiligem Detektormodul 12 ist
somit automatisch und auf einfache Weise möglich. Damit kann stets die
aktuelle Konfiguration des Computertomographen 10 ermittelt
werden und im Fehlerfall ist gegebenenfalls ein Rückschluss auf
das defekte Detektormodul 12 möglich.
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Hat
sich in der Zwischenzeit eine Änderung der
Konfiguration des Computertomographen 10 ergeben (beispielsweise
durch den Austausch bestimmter Detektormodule 12), so kann
vorteilhafter Weise auch von entfernter Stelle die jeweils aktuelle Konfiguration
des Computertomographen 10 mit dem aktuell platzierten
Detektormodulen 12 ermittelt werden. Dies ist ein sich
in der Praxis als sehr relevant erweisender Vorteil, da bei 40 bis
50 Detektormodulen 12, die in einem Computertomographen 10 eingebaut
sind, eine Fehlersuche innerhalb der großen Anzahl von Detektoren 12 einen
zeit- und kosteninten siven Vorgang darstellt. Erfindungsgemäß kann die Fehlersuche
durch Einschränkung
auf das defekte Detektormodul wesentlich verbessert werden.
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Abschließend sei
darauf hingewiesen, dass es sich bei der vorstehenden detaillierten
Figurenbeschreibung lediglich um ein Ausführungsbeispiel handelt, welches
vom Fachmann in unterschiedlicher Weise modifiziert werden kann,
ohne dass der Bereich der Erfindung verlassen wird. Darüber hinaus sind
auch andere physikalische Realisierungen der Erfindung möglich. Für einen
Fachmann ist es insbesondere offensichtlich, dass die Erfindung
auch als heterogenes System, teilweise oder vollständig durch
Software- und/oder Hardware-Module und/oder auf mehrere physikalische
Produkte verteilt realisiert sein kann.