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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Managementsystems,
in welchem ein Agent zumindest mit einem ersten Manager und einem
zweiten Manager verbunden ist.
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Gemäß den Prinzipien
eines Managementnetzes, auch als TMN-Prinzipien (TMN: Telecommunications
Management Network) bezeichnet, existieren mehrere Managementschichten
für das
Management eines Kommunikationssystems – wie beispielsweise eines
Mobilfunkkommunikationssystems –, wobei
jede Schicht mit Ausnahme der obersten und untersten Schicht eine
doppelte Funktion, nämlich eine
Manager- und eine Agentenfunktion besitzt. Im managenden System
("managing system") übt jede Ebene
außer
der untersten eine Manager-Funktion für die darunterliegende Ebene
aus. Im gemanagten System ("managed
system") kommt jeder
Ebene außer
der obersten eine Agenten-Funktion
für die nächsthöhere Schicht
zu.
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Manager
starten zur Netzüberwachung
und -kontrolle Operationen, indem sie Aufforderungen bzw. "requests" versenden, die von
Agenten ausgeführt
werden, und erhalten entsprechende Rückmeldungen, sogenannte „responses", von den Agenten. Elemente
des Telekommunikationsnetzes, auch als Ressourcen des Telekommunikationsnetzes
bezeichnet, die in einer TMN-Hierarchie
die Rolle eines Agenten ausüben,
erkennen relevante Ereignisse, sogenannte „events", wie z.B. Alarme, generieren entsprechende
Mitteilungen, sogenannte Notifikationen bzw. „notifications", und übertragen
sie in Form von Ereignismeldungen, sogenannten „event reports", an Manager, um
ein effizientes Netzmanagement zu ermöglichen.
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Das
Netzwerkmanagement kann unter anderem das Fehlermanagement (Fault-Management) und/oder
das Konfigurationsmanagement (Configuration Management) und/oder
das Sicherheitsmanagement (Security-Management) und/oder das des Abrechnungsmanagement
(Accounting-Management) und/oder das Leistungsmanagement (Performance-Management)
umfassen. Durch das Netzwerkmanagement sollen geeignete Mechanismen zur
Informationsverteilung und -verwaltung bereitgestellt werden, so
dass bei Bedarf ein umfassendes Bild über den Netzzustand zur Verfügung steht
und die einzelnen Ressourcen des Telekommunikationsnetzes effizient überwacht
und konfiguriert werden können.
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Die
Manager-Agent-Kommunikation erfolgt über sogenannte Management-Schnittstellen
bzw. Manager-Agent-Schnittstellen, die in einer Objekt-orientierten
Umgebung durch ein Kommunikationsprotokoll, wie z.B. CMIP (Common
Management Information Protocol) nach ITU-T X.711 oder CORBA (Common
Object Request Broker Architecture), und durch ein Objektmodell
gekennzeichnet sind. Objektmodelle dienen der Modellierung von Ressourcen des
Telekommunikationsnetzes, wobei diese Ressourcen bei der Modellierung
in Objektklassen eingeteilt werden.
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Solche
Schnittstellen gibt es beispielsweise zwischen einerseits der Netzwerkelementmanagement-Ebene
(Network Element Management Level) und andererseits der Netzwerkelement-Ebene
(Network Element Level). Ein Beispiel für Netzeinrichtungen dieser
Manager-Agent-Schnittstelle stellen die Betriebs- und Wartungszentren
(OMC: Operation and Maintenance Center) auf der Seite der Netzwerkelementmanagement-Ebene
dar, sowie auf der Seite der Netzwerkelement-Ebene Einrichtungen
wie z.B. Basisstationen des Basisstationssystems (BSS: Base Station
System) eines GSM Mobilfunknetzes, oder Basisstationen anderer Kommunikationsnetze, beispielsweise
NodeB's eines UMTS
Mobilfunknetzes (UMTS: Universal Mobile Telecommunication System),
oder Funkzugangspunkte eines WLAN-Systems (WLAN: Wireless Local
Area Network) beispielsweise gemäß einem
der IEEE 802.11-Standards.
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Management-Schnittstellen
bzw. Manager-Agent-Schnittstellen existieren auch zwischen einerseits
der Netzwerkmanagement- Ebene
(Network Management Level) und andererseits der Netzwerkelementmanagement-Ebene.
Ein Beispiel für
Netzeinrichtungen zu dieser Manager-Agent-Schnittstelle stellen
die Netzwerkmanagementzentren (NMC: Network Management Center) auf
der Seite der Netzwerkmanagement-Ebene und die Betriebs- und Wartungszentren
(OMC: Operation and Maintenance Center) auf der Seite der Netzwerkelementmanagement-Ebene
z.B. im genannten GSM oder einem anderen Mobilfunk- oder Telekommunikationsnetz
dar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effizientes Verfahren
zum Betreiben eines Managementsystems, sowie Vorrichtungen zur Durchführung des
Verfahrens aufzuzeigen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 2, sowie durch
Vorrichtungen mit Merkmalen von nebengeordneten Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Bei
dem ersten erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betreiben eines Managementsystems ist ein Agent zumindest mit
einem ersten Manager und einem zweiten Manager verbunden. Der erste
Manager sendet an den Agenten eine Aufforderung zur Versendung von
Informationen von dem Agenten an den zweiten Manager. Hierbei betreffen
die Informationen eine zukünftig
durch den Agenten auf Aufforderung durch den ersten Manager durchzuführende Operation.
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Es
ergeht eine Aufforderung durch den ersten Manager an den Agenten.
Die Aufforderung betrifft die Versendung von Informationen von dem Agenten
an den zweiten Manager. Hierbei kann es sich bei der Aufforderung
zur Versendung der Informationen um eine Anforderung einer Operation
handeln. Die Informationen, welche von dem Agenten an den zweiten
Manager zu versenden sind, beziehen sich auf eine zukünftige Operation.
Dies bedeutet, dass der Agent mit der Durchführung der zukünftigen Operation
noch nicht begonnen hat. Die Versendung von Informationen betreffend
eine zukünftige
Operation entsprechen einer Vorabinformation des zweiten Managers über eine
Operation, welche ein anderer Manager, nämlich der erste Manager, anfordert.
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Die
Erfindung kann auf eine Mehrzahl von zukünftigen Operationen des ersten
Managers angewandt werden. Dies kann dadurch realisiert werden, dass
der erste Manager für
jede dieser zukünftigen Operationen
eine eigene Aufforderung zur Versendung von Informationen an den
Agenten sendet, woraufhin der Agent für jede dieser zukünftigen
Operationen einzeln die Informationen versendet oder auch die Informationen
der mehreren Operationen in einer gemeinsamen Nachricht sendet.
Alternativ hierzu ist es möglich,
dass sich die Aufforderung des ersten Managers zur Versendung der
Informationen auf eine Mehrzahl von zukünftigen Operationen bezieht.
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Bei
dem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betreiben eines Managementsystems ist ein Agent zumindest mit
einem ersten Manager und einem zweiten Manager verbunden. Der Agent
empfängt
von dem ersten Manager eine Aufforderung zur Versendung von Informationen
von dem Agenten an den zweiten Manager. Hierbei betreffen die Informationen
eine zukünftig
durch den Agenten auf Aufforderung durch den ersten Manager durchzuführende Operation.
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Während das
erste erfindungsgemäße Verfahren
die Sicht des ersten Managers darstellt, entspricht das zweite erfindungsgemäße Verfahren
der Sicht des Agenten. Daher gelten die Aussagen bezüglich des
ersten erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend
für das
zweite erfindungsgemäße Verfahren.
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In
Weiterbildung der Erfindung versendet der erste Manager die Aufforderung
zur Durchführung der
Operation an den Agenten nach der Aufforderung zur Versendung der
Informationen. In diesem Fall kann die Aufforderung zur Versendung
der In formationen eine geeignete Bezugnahme auf eine Operation enthalten,
zu deren Durchführung
der Agent noch nicht aufgefordert wurde. Dies ist z.B. möglich, indem der
erste Manager dem Agenten konkret vorgibt, welche Informationen
an den zweiten Manager zu senden sind. In diesem Fall muss der Agent
zur Versendung dieser Informationen noch keine Kenntnisse über die
zukünftige
Operation haben. Alternativ kann der erste Manager die Aufforderung
zur Durchführung
der Operation an den Agenten versenden nach der Aufforderung zur
Versendung der Informationen.
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Einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung gemäß enthält die Aufforderung zur Versendung
der Informationen die zu versendenden Informationen zumindest teilweise.
Dies bedeutet, dass durch die Aufforderung zur Versendung der Informationen
eine explizite Angabe diesbezüglich
erfolgt, was dem zweiten Manager durch den Agenten mitzuteilen ist.
Dies ermöglicht
einen flexiblen Einsatz der Aufforderung zur Versendung der Informationen, denn
der erste Manager kann für
jeden Einsatz dieser Aufforderung andersartige Informationen auswählen, welche
dem zweiten Manager mitzuteilen sind. Vorteilhaft ist es, wenn der
Agent vor der Versendung der Informationen an den zweiten Manager den
in der Aufforderung enthaltenen Informationen weitere Informationen
hinzufügt.
Dies erlaubt es, den zweiten Manager über Sachverhalte zu informieren, welche
zwar dem Agenten, nicht aber dem ersten Manager bekannt sind, welche
jedoch einen Bezug zu der zukünftigen
Operation aufweisen. Die hinzugefügten Informationen können z.B.
eine Angabe zu Auswirkungen der zukünftigen Operation auf den Agenten
umfassen.
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In
Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufforderung zur Versendung
der Informationen Angaben, welche die Ermittlung der zu versendenden Informationen
ermöglichen.
In diesem Fall sind an den zweiten Manager zu versendende Informationen implizit
in der Aufforderung zur Versendung der Informationen enthalten.
Dies kann z.B. durch Bezug auf einen Parameter er folgen, wobei dem
Agenten ein Entscheidungskriterium bekannt ist, welches ihm erlaubt,
mit Kenntnis des Parameters und gegebenenfalls weiterer Abfragen
zu ermitteln, welche Informationen an den zweiten Manager zu versenden
sind. So kann z.B. vorgesehen sein, dass die zu versendenden Informationen
durch die Art oder durch Parameter der zukünftigen Operation festgelegt
werden. Die implizite Angabe der zu versendenden Informationen kann
mit der expliziten kombiniert werden, so dass dem Agenten ein Teil
der an den zweiten Manager zu versendenden Informationen explizit
und ein anderer Teil lediglich implizit durch den ersten Manager
mitgeteilt wird.
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Die
Aufforderung zur Versendung der Informationen kann den Agenten zur
Versendung der Informationen an alle mit dem Agenten verbundene Manager
auffordern. In diesem Fall ist dem Agenten aufgrund der Art der
Aufforderungsnachricht oder aufgrund eines Informationsinhaltes
dieser Aufforderungsnachricht bekannt, dass eine Versendung nicht nur
an einen oder manche, sondern an alle Manager zu erfolgen hat, gegenüber welchen
er als Agent fungiert. Dieses Vorgehen ist insbesondere vorteilhaft, wenn
die anderen Manager sich nicht für
den Empfang der Informationen anmelden müssen, d.h. wenn den anderen
Managern die Informationen unangefordert zugesendet wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Aufforderung zur Versendung der Informationen
den Agenten zur Versendung der Informationen an für den Empfang
der Informationen subskribierte Manager auffordert. In diesem Fall
kann eine Subskriptionsnachricht eingesetzt werden, welche ein Manager dem
Agenten senden kann. Empfängt
der Agent dann eine Aufforderung zur Versendung der Informationen,
so wird dieser nunmehr subskribierte Manager als zumindest einer
der Adressaten der Informationen ausgewählt. Die Subskription kann
hierbei auf bestimmte Manager beschränkt sein, von welchen die Aufforderung
zur Versendung der Informationen stammt. Hierdurch kann ein Manager
dem Agent mitteilen, bezüglich
welcher anderer Manager er sich für eine Vorabinformation von
Operationen interessiert.
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Alternativ
zur Versendung an alle Manager oder an subskribierte Manager kann
die Aufforderung zur Versendung der Informationen den Agenten zur Versendung
der Informationen an einen oder mehrere in der Aufforderung angegebene
Manager auffordern. In diesem Fall wählt der erste Manager die Empfänger der
Informationen aus und teilt seine Auswahl dem Agenten mit der Aufforderung
zur Versendung der Informationen mit.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist, dass die Aufforderung zur Versendung der Informationen den
Agenten zur Versendung der Informationen an zumindest einen anderen
Manager auffordert, und der Agent entscheidet, dass die Informationen
an den zweiten Manager zu senden sind. In diesem Fall lässt die
Aufforderung zur Versendung der Informationen den oder die Empfänger der
durch den Agenten zu versendenden Informationen offen. Der Agent
kann aufgrund des Inhaltes der Aufforderung und/oder aufgrund seiner
Kenntnisse über
die mit ihm verbundenen Manager entscheiden, an welchen oder welche Manager
die Informationen zu versenden sind.
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Die
zu versendenden Informationen umfassen vorzugsweise eine oder mehrere
der folgenden Informationen:
Identifikationsinformationen des
ersten Managers. Dies erlaubt dem zweiten Manager eine genauere Einschätzung der
für ihn
aus der zukünftigen
Operation möglicherweise
resultierenden Folgen.
Eine Angabe von einem von der zukünftigen
Operation betroffenen Bereich des von dem ersten und dem zweiten
Manager gemanagten Systems. Hierdurch kann der zweite Manager von
ihm geplante Maßnahmen
in Reaktion auf die zukünftige
Operation auf diesen Bereich beschränken.
Einen Zeitpunkt
des Beginns und/oder des Endes der Durchführung der zukünftige Operation.
Hierdurch kann der zweite Ma nager von ihm geplante Maßnahmen
in Reaktion auf die zukünftige
Operation auf eine bestimmte Zeitspanne beschränken. Eine Angabe zur Art der
zukünftigen
Operation. Es können
beispielsweise Operationen des ersten Managers existieren, welche
für den
zweiten Manager ohne Relevanz sind, während andere Operationen des
ersten Managers Auswirkungen auf den zweiten Manager haben. Die
Angabe der Art der zukünftigen
Operation erlaubt in diesem Fall eine Entscheidung des zweiten Managers,
ob Maßnahmen
von ihm ergriffen werden sollen oder nicht.
Zumindest einen
Parameter der zukünftigen
Operation. Dies ermöglicht
eine detaillierte Entscheidung des zweiten Managers, auf welche
Weise eine Reaktion auf die Ankündigung
der zukünftigen
Operation erfolgen soll.
Eine Angabe von Auswirkungen der zukünftigen Operation
auf das von dem ersten und dem zweiten Manager gemanagte System.
Eine derartige Einschätzung
kann für
den zweiten Manager deutlich schwieriger sein als für den ersten
Manager, z.B. weil der zweite Manager Operationen nach Art der zukünftigen
Operation grundsätzlich
nicht verwendet.
Zumindest eine von dem ersten Manager vorgeschlagene
Reaktion des zweiten Managers. Schlägt der erste Manager beispielsweise
eine gravierende Reaktion des zweiten Managers vor, legt dies ein Vorgehen
des zweiten Managers nahe, bei welchem dieser zumindest in irgendeiner
Weise auf die Ankündigung
der zukünftigen
Operation reagiert.
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In
Weiterbildung der Erfindung sendet der Agent an den ersten Manager
eine Nachricht zur Anzeige der erfolgreichen Versendung der Informationen.
Hierzu kann z.B. eine Nachricht eingesetzt werden, welche einen
Parameter enthält,
welcher von dem Agenten auf „erfolgreich" oder „erfolglos" gesetzt werden kann.
Diese Nachricht kann weiterhin eine Liste enthalten zur Angabe desjenigen
oder derjenigen Manager, an welchen bzw. welche die Informationen
erfolgreich versendet wurden.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der zweite Manager nach Empfang der Informationen den
Agenten anweist, während
der zukünftigen
Durchführung
der Operation zumindest manche in Bezug zu dieser Operation stehende
Nachrichten nicht an den zweiten Manager zu versenden. Dieses Verbot
der Versendung kann beschränkt
sein z.B. auf bestimmte Arten von Nachrichten oder auf Nachrichten,
deren Parameter einen bestimmten Schwellenwert über- oder unterschreiten. Beispielsweise
kann der zweite Manager anordnen, dass der Agent lediglich Alarme, welche
als kritisch eingestuft sind, an den zweiten Manager weiterleitet.
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In
Ausgestaltung der Erfindung sind Nachrichten des Typs der Aufforderung
zur Versendung der Informationen auch zur Aufforderung zur Versendung
von anderen Informationen einsetzbar, wobei die anderen Informationen
eine aktuell durch den Agenten auf Aufforderung durch den ersten
Manager durchgeführte
Operation und/oder eine bereits durch den Agenten auf Aufforderung
durch den ersten Manager durchgeführte Operation betreffen. Neben
der Vorabinformation für
zukünftige
Nachrichten kann die Aufforderung somit auch zu anderen Zwecken
eingesetzt werden, und zwar zur Information über Operationen, deren Durchführung bereits
begonnen und noch nicht abgeschlossen wurde, und/oder zur Information über Operationen,
deren Durchführung
bereits abgeschlossen wurde. Vorzugsweise enthält die Nachricht des Typs der
Aufforderung zur Versendung einen Parameter, welcher dazu eingesetzt
wird, anzuzeigen, ob sich die Aufforderung auf eine zukünftige,
aktuelle oder abgeschlossene Operation handelt. Es kann somit eine
Nachricht definiert werden, welche für verschiedenartige Informationen
von anderen Managern über
von einem Manager angeforderte Operationen eingesetzt werden kann.
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Der
erfindungsgemäße Manager
umfasst Mittel zum Versenden einer Aufforderung an den Agenten zur
Versendung von Informationen von dem Agenten an den zweiten Manager,
wobei die In formationen eine zukünftig
durch den Agenten auf Aufforderung durch den Manager durchzuführende Operation
betreffen.
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Der
erfindungsgemäße Agent
umfasst Mittel zum Empfangen einer Aufforderung von dem ersten Manager
zur Versendung von Informationen von dem Agenten an den zweiten
Manager, wobei die Informationen eine zukünftig durch den Agenten auf
Aufforderung durch den ersten Manager durchzuführende Operation betreffen.
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Der
erfindungsgemäße Manager
und der erfindungsgemäße Agent
eignen sich insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei dies auch auf die Ausgestaltungen und Weiterbildungen zutreffen
kann. Hierzu können
sie weitere geeignete Mittel umfassen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1:
einen Ausschnitt aus einem Managementsystem,
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2:
ein Ablaufdiagramm.
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Der
in 1 dargestellte Ausschnitt aus einem Managementsystem
umfasst den Agenten AGENT, sowie die Manager MANAGER 1,
MANAGER 2 und MANAGER 3. Gemäß einer Multimanager-Konfiguration
fungiert der Agent AGENT nicht nur gegenüber einem einzelnen Manager
als Agent, sondern gegenüber
den drei Managern MANAGER 1, MANAGER 2 und MANAGER 3.
Die Manager MANAGER 1, MANAGER 2 und MANAGER 3 können hierbei
für unterschiedliche
Managementfunktionen verantwortlich sein, beispielsweise kann der
Manager MANAGER 1 für
das Konfigurationsmanagement und der Manager MANAGER 2 für das Alarmmanagement
zuständig
sein.
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Die
Erfindung ist auf verschiedene Arten von Managementsystemen anwendbar.
Im folgenden wird – ohne
die Erfindung auf diese Anwendung einzuschränken – als konkretes Beispiel ein
Managementsystem eines Mobilfunkkommunikationssystems nach dem Standard
UMTS betrachtet. Demgemäß kann es
sich bei dem Agenten AGENT um ein Netzelement (englisch: Net Element),
wie z.B. um eine Basisstation, bei UMTS als NodeB bezeichnet, oder
eine Einrichtung zur Kontrolle von Basisstationen, bei UTMS als
RNC bezeichnet, oder um einen Elementmanager (englisch: Element
Manager) handeln; bei den Managern MANAGER 1, MANAGER 2 und
MANAGER 3 handelt es sich um Netzwerkmanagementzentren
(englisch: Network Management Center). Die Anbindung der Manager
MANAGER 1, MANAGER 2 und MANAGER 3 an
den Agenten AGENT erfolgt über
eine bei UMTS standardisierte und als Itf-N bezeichnete Schnittstelle.
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2 zeigt
den im folgenden erläuterten Verfahrensablauf,
wobei Nachrichten, welche einerseits zwischen dem Agenten AGENT
und dem Manager MANAGER 1, sowie andererseits zwischen
dem Agenten AGENT und den anderen Managern MANAGER 2 und
MANAGER 3 übertragen
werden, durch Pfeile zwischen den betreffenden Einrichtungen dargestellt
sind. Mit einer als triggerBroadcast bezeichneten Operation beauftragt
der Manager MANAGER 1 den Agenten AGENT, die anderen Manager
MANAGER 2 und MANAGER 3 über eine Operation zu informieren,
welche der Manager MANAGER 1 beabsichtigt, einzusetzen.
Die Operation triggerBroadcast betrifft somit eine zukünftige Operation
des Managers MANAGER 1. Hierbei bedeutet „zukünftig", dass die Durchführung der
Operation von dem Agenten AGENT noch nicht begonnen wurde; nicht
relevant ist, ob der Manager MANAGER 1 den Agenten AGENT
bereits zur Durchführung
dieser zukünftigen Operation
aufgefordert hat, oder ob diese Versendung der zukünftigen
Operation noch nicht erfolgt ist. Auf den Empfang der Aufforderung
zur Durchführung der
Operation triggerBroadcast sendet der Agent AGENT den anderen Managern
MANAGER 2 und MANAGER 3 Informationen betreffend
die zukünftige Operation.
Da diese Vorabinformation vorzugsweise nicht nur einem, sondern
einer Mehrzahl von Managern zur Verfügung gestellt wird, wird hierfür die Bezeichnung
Broadcast verwendet.
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Zu
Beginn des Verfahrens nach 2 sendet
der Manager MANAGER 1 an den Agenten AGENT die Nachricht
triggerBroadcast. Hierbei handelt es sich um eine Operation, welche
der Manager MANAGER 1 von dem Agenten AGENT anfordert. Die
Nachricht triggerBroadcast enthält
die folgenden Parameter bzw. Informationselemente:
- • managerReference:
Dieses Informationselement beinhaltet eine Identifikationsinformation des
Managers MANAGER 1.
- • broadcastContent
1: Dieses Informationselement beinhaltet eine Mitteilung darüber, welche Informationen
den anderen Managern MANAGER 2 und MANAGER 3 von
dem Agenten AGENT durch den Broadcast zur Verfügung gestellt werden sollen.
Es ist möglich,
dass das Informationselement broadcastContent 1 lediglich die Art
der zukünftigen
Operation angibt. In diesem Fall ist dem Agenten AGENT aufgrund
der Art-Angabe bekannt, welche Informationen der Broadcast zumindest
enthalten soll. Weiterhin können
durch das Informationselement broadcastContent 1 durch den Manager
MANAGER 1 konkrete Parameter der zukünftigen Operation angegeben
werden, welche der Broadcast enthalten soll. Ferner ist es möglich, dass
der Manager MANAGER 1 dem Agenten AGENT durch das Informationselement
broadcastContent 1 Inhalte des durchzuführenden Broadcastes mitteilt,
bei welchen es sich nicht um Parameter der zukünftigen Operation handelt,
in Bezug auf welche der Manager MANAGER 1 jedoch wünscht, dass
die anderen Manager MANAGER 2 und MANAGER 3 darüber informiert
werden, weil diese Inhalte einen Bezug zu der zukünftigen
Operation aufweisen.
- • broadcastHeader
1: Dieses Informationselement beinhaltet eine Anleitung zur Interpretation
des Informationsele mentes broadcastContent 1, wie z.B. die verwendete
Sprache, Syntax oder Semantik.
- • managerList
1: Dieses optionale Informationselement beinhaltet die Angabe von
Identifikationsinformationen eines oder mehrerer Manager, welche
Adressaten des Broadcastes des Agenten AGENT sein sollen.
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Nach
dem Empfang der Nachricht triggerBroadcast des Managers MANAGER 1 sendet
der Agent AGENT die Nachricht notifyBroadcast an die anderen Manager
MANAGER 2 und MANAGER 3. Bei der Nachricht notifyBroadcast
handelt es sich um eine Notifikation, sie enthält die folgenden Parameter bzw.
Informationselemente:
- • managerReference: Dieses Informationselement
beinhaltet eine Identifikationsinformation desjenigen Managers,
welcher die Durchführung des
Broadcastes angefordert hat, d.h. des Managers MANAGER 1.
Wird das Informationselement managerReference in der Nachricht notifyBroadcast
nicht verwendet, so bedeutet dies, dass der Broadcast nicht von
einem Manager angefordert, sondern von dem Agenten AGENT selbsttätig ausgelöst wurde.
- • broadcastContent
2: Hierbei kann es sich um eine Kopie des Inhalts des Informationselements broadcastContent
1 der Nachricht triggerBroadcast handeln. Beinhaltet das Informationselements
broadcastContent 1 lediglich Informationen, welche dem Agenten AGENT
ermöglichen, zu
ermitteln, welche Informationen der Broadcast enthalten soll, enthält das Informationselement broadcastContent
2 diese ermittelten Informationen. Vorzugsweise muss das Informationselement
broadcastContent 2 immer dann in der Nachricht notifyBroadcast enthalten
sein, wenn das Informationselement managerReference in der Nachricht
notifyBroadcast enthalten ist.
- • broadcastHeader
2: Dieses Informationselement bezieht sich auf das Informationselement
broadcastContent 2 und ermöglicht
wie bereits in Bezug auf das Informationselement broadcastHeader
1 erläutert
das korrekte Verständnis
des Informationselementes broadcastContent 2.
- • AdditionalBroadcastContent:
Dieses optionale Informationselement beinhaltet weitere Informationen,
welche von dem Agenten AGENT in die Nachricht notifyBroadcast eingebracht
werden, ohne dass durch das Informationselement BroadcastContent 1 eine
Aufforderung hierzu durch den Manager MANAGER 1 ergangen
ist. Wenn das Informationselement broadcastContent 2 nicht verwendet
wird, handelt es sich bei dem Informationselement AdditionalBroadcastContent
um ein unverzichtbares Informationselement.
- • additionalBroadcastHeader:
Dieses Informationselement bezieht sich auf das Informationselement
Additional-BroadcastContent
und ermöglicht
wie bereits in Bezug auf die Informationselemente broadcastHeader
1 und broadcastHeader 2 erläutert
die korrekte Dekodierung des Informationselementes AdditionalBroadcastContent.
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Nach
Versendung der Nachricht notifyBroadcast sendet der Agent AGENT
dem Manager MANAGER 1 die Nachricht triggerBroadcastResponse.
Bei der Nachricht triggerBroadcastResponse handelt es sich um die
Antwort (englisch:response) auf die Operation triggerBroadcast,
sie enthält
die folgenden Parameter bzw. Informationselemente:
- • status:
Dieses Informationselement dient der Anzeige des Status der Operation
triggerBroadcast und kann die zwei Werte „erfolgreich", „teilweise erfolgreich" oder „fehlgeschlagen" anzeigen.
- • managerList
2: Dieses optionale Informationselement beinhaltet für den Fall
status = „erfolgreich" die Angabe von Identifikationsinformationen
von einem oder mehreren Managern, welchem bzw. welchen die Informationen
erfolgreich gesendet wurden, und für den Fall status = "teilweise erfolgreich" oder „erfolglos" die Angabe von Identifikationsinformationen
von einem oder mehreren Managern, welchem bzw. welchen die Informationen
nicht erfolgreich gesendet wurden.
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Nach
der Versendung der Nachricht notifyBroadcast kann der Manager MANAGER 1 die
Operation, auf welche sich der Broadcast bezogen hat, von dem Agenten
AGENT anfordern. Ist eine derartige Aufforderung bereits erfolgt,
kann der Agent AGENT die Operation durchführen. Gegebenenfalls kann vorgesehen
sein, dass zwischen der Versendung der Nachricht notifyBroadcast
und der Durchführung
der Operation eine bestimmte Mindestzeitspanne verstreichen muss.
Dies lässt
den Managern MANAGER 2 und MANAGER 3 ausreichend
Zeit, eine Maßnahme
als Reaktion auf die Vorabinformation zu ergreifen.
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Bei
der zukünftigen
Operation des Managers MANAGER 1 kann es sich z.B. um umfangreiche Änderungen
der Netzwerkkonstellation eines bestimmen von dem Agenten AGENT
verwalteten Netzabschnittes handeln, welche an einem der nächsten Tage
durchgeführt
werden sollen. Die auf Wunsch des Managers MANAGER 1 den
anderen Managern durch den Broadcast mitzuteilenden Informationen können z.B.
sein: betroffener Netzbereich, Beginn und Ende der Arbeiten, Art
der Arbeiten, Auswirkungen auf Kommunikationsdienste, Kommandodateien, Kontaktinformation,
vorgeschlagene Reaktionen der anderen Manager. Beispiele für Informationen,
welche dem Broadcast von dem Agenten AGENT hinzugefügt werden
können,
sind: interne Bezeichnung der von den Arbeiten des Managers MANAGER 1 betroffenen
Netzelemente, Auswirkungen der Arbeiten auf die Performance und
Verfügbarkeit
des Agenten AGENT.
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Die
anderen Manager MANAGER 2 und MANAGER 3 können auf
den Empfang der Vorabinformationen des Broadcasts z.B. folgendermaßen reagieren:
Vornahme von Einstellungen, so dass bestimm te oder alle aus dem
betroffenen Netzabschnitt stammende Meldungen während der Durchführung der
Arbeiten nicht an den jeweiligen Manager MANAGER 2 bzw.
MANAGER 3 weitergeleitet oder von diesen nach dem Empfang
ignoriert werden; Änderung einer
Häufigkeit
von durchzuführenden
Messungen innerhalb des betroffenen Netzbereichs, so dass Messungen
wahrend der Arbeiten des Managers MANAGER 1 häufiger,
seltener oder gar nicht durchgeführt
werden; Ändern
von Werten für
die betroffene Netzregion, z.B. Setzen auf Default-Einstellungen; Ändern von
Schwellenwerten, ab welchen Meldungen aus der betroffenen Netzregion
an die Manager MANAGER 2 bzw. MANAGER 3 zu senden
sind; Informieren von Auswertetools, so dass der Zustand wahrend
den Arbeiten nicht als gewöhnlicher
Zustand in die Auswertungen eingeht. Die von den Managern MANAGER 2 bzw.
MANAGER 3 ergriffenen Maßnahmen sind darauf gerichtet,
für sie
negative Auswirkungen der von dem Manager MANAGER 1 geforderten
Operation zu vermeiden oder vermindern.
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Vorzugsweise
müssen
Manager, welche Nachrichten des Typs notifyBroadcast, d.h. Vorabinformation
betreffend zukünftige
Operationen eines anderen Managers, von einem Agenten empfangen möchten, sich
hierfür
subskribieren. Diese Subskription kann auf bestimmte Manager, von
welchen eine Operation triggerBroadcast stammt, und/oder auf bestimmte
Arten von zukünftigen
Operationen beschränkt
sein. Bei Verwendung von Subskriptionen für die Operation triggerBroadcast
prüft der
Agent AGENT nach Empfang einer Nachricht triggerBroadcast anhand
der ihm vorliegenden Subskriptionen seiner Manager, an welchen oder
welche Manager eine entsprechende Nachricht notifyBroadcast zu senden
ist. Werden derartige Subskriptionen eingesetzt, ist die Verwendung
des Informationselementes managerList nicht nötig. Wird das Informationselement
manager-List dennoch
verwendet, so können die
Angaben des Informationselementes managerList zusätzlich oder
anstelle der Subskriptionen angewandt werden. Bei einem Einsatz
des Informationselementes managerList anstelle der Subskriptionen
kann die Operation triggerBroadcast von den Managern dazu genutzt werden,
beliebige Informationen, nicht notwendigerweise beschränkt auf
den Bezug zu zukünftigen
Operationen, auszutauschen, wobei der Agent als „Verbindungsstation" zwischen den Managern
eingesetzt wird.
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Alternativ
ist es möglich,
dass für
den Broadcast-Dienst keine Subskriptionen eingesetzt werden. In
diesem Fall wird von dem Agenten AGENT zur Auswahl der Adressaten
einer Nachricht notifyBroadcast lediglich das Informationselement
managerList eingesetzt. Wird das Informationselement managerList
nicht verwendet, sendet der Agent AGENT die Nachricht notifyBroadcast
an alle Manager, welchen gegenüber
er als Agent fungiert.
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Es
ist möglich,
dass der Manager MANAGER 1 vor jeder Operation, die er
an den Agenten AGENT sendet, entscheidet, ob die Operation triggerBroadcast
eingesetzt werden soll. Alternativ kann vorgesehen sein, dass es
für jede
Operation oder bestimmte Arten von Operationen verpflichtend ist,
zuvor die Operation triggerBroadcast durchzuführen. Eine weitere Möglichkeit
ist, dass der Agent AGENT dem Manager MANAGER 1 mitteilt,
dass andere Manager für
die Operation triggerBroadcast subskribiert sind, so dass die Entscheidung
darüber,
ob für
eine bestimmte zukünftige
Operation zuvor die Operation triggerBroadcast anzuwenden ist, davon
abhängig gemacht
werden kann, ob für
die jeweilige Operation andere Manager subskribiert sind oder nicht.
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Das
beschriebene Vorgehen eignet sich insbesondere für Operationen, welche von einem
Manager angefordert werden und sich auf andere mit dem gleichen
Agenten verbundene Manager auswirken können. Gemäß dem Stand der Technik werden
die anderen Manager allenfalls nach Durchführung einer Operation informiert,
so dass es für
eine vorbeugende Reaktion oder Maßnahme der anderen Manager zu
spät ist.
Durch die Vorabinformation der anderen Manager vor Durchführung der
jeweiligen Operation im Auftrag des einen Managers können diese
durch entsprechen de Maßnahmen
negative Auswirkungen vermeiden oder zumindest vermindern. Die Versendung
der Vorabinformation an die anderen Manager erfolgt über die
gleiche Schnittstelle, über
welche die anderen Manager andere Managementinformationen empfangen
und verenden, bei UMTS über
die Itf-N Schnittstelle, so dass die Broadcast-Informationen direkt
im gleichen System zur Verfügung
stehen und behandelt werden können
wie die restlichen Managementinformationen.
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Zusätzlich zur
beschriebenen Verwendung der Operation triggerBroadcast zur Vorabinformation von
anderen Managern über
eine im Auftrag eines Managers in Zukunft durchzuführende Operation kann
die Operation triggerBroadcast auch zur Information über eine
aktuell durchgeführte
oder in der Vergangenheit bereits durchgeführte Operation eingesetzt werden.