DE102006036561A1 - Vorrichtung zur Übertragung von Daten und elektrischer Energie in einem Kraftfahrzeug - Google Patents

Vorrichtung zur Übertragung von Daten und elektrischer Energie in einem Kraftfahrzeug Download PDF

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Abstract

Bei einer Übertragungsvorrichtung (1) findet die Datenübertragung und die Energieübertragung von einem Hauptgerät (2) zu Nebengeräten (3, 4) über einen Lichtleiter (18) statt. Dadurch kann in Kraftfahrzeugen der Verkabelungsaufwand verringert und die Störsicherheit erhöht werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übertragung von Daten und elektrischer Energie mit einem in einem Kraftfahrzeug angeordneten Hauptgerät, das mit einem Lichtsender versehen ist, und mit einem über einen Lichtleiter an das Hauptgerät angeschlossenen Nebengerät, das mit einem Lichtempfänger ausgestattet ist, der über den Lichtleiter mit dem Lichtempfänger des Hauptgeräts verbunden ist.
  • Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 199 26 846 A1 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung handelt es sich um eine in einem Kraftfahrzeug angeordnete elektrische Einrichtung, die zwei Komponenten umfasst, die über einen optischen Bus miteinander verbunden sind. Eine der beiden Komponenten kann die jeweils andere Komponente aus einem Schlafzustand in einen Wachzustand versetzen, indem an die sich im Schlafzustand befindende Komponente ein optisches Wecksignal ausgesandt wird. Dieses optische Wecksignal wird von einem Strahlteiler auf einen Phototransistor gelenkt, der die Versorgungsspannung für den Empfänger der aufzuweckenden Komponente durchschaltet.
  • Ein Nachteil der bekannten Vorrichtung ist der hohe Verkabelungsaufwand, da die beteiligten Komponenten an mehrere Lichtleitfasern des optischen Busses und an weitere Kupferkabel angeschlossen werden muss, die der Stromversorgung sowie dem Datenaustausch mit weiteren Komponenten dienen.
  • In letzter Zeit hat die Zahl der elektrischen Geräte in Kraftfahrzeugen kontinuierlich zugenommen. Damit geht ein sehr hoher Verkabelungsaufwand einher, da die elektrischen Geräte untereinander verbunden werden müssen. Abgesehen von dem hohen Verkabelungsaufwand steigt bei der Verwendung von Kupferkabeln die Gefahr von Interferenzen mit der zunehmenden Zahl der verwendeten Kabel. Zwar können Datenverluste mit Hilfe von Korrekturverfahren unterbunden werden, aber bei sicherheitsrelevanten Komponenten steht die dafür notwendige Zeit nicht in jedem Fall zur Verfügung, da es bei sicherheitsrelevanten Komponenten auf eine rasche Reaktion der beteiligten Komponenten ankommt. Dies gilt insbesondere für sicherheitsrelevante Komponenten wie Airbags oder Antiblockiersysteme.
  • Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen ist, dass die vorhandenen Kupferkabel die Datenrate begrenzen, mit der Daten ausgetauscht werden können. Die ausgetauschten Datenmengen nehmen jedoch kontinuierlich zu. Damit steigen auch die Anforderungen an die Datenrate.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Übertragung von Daten und elektrischer Energie zu schaffen, die mit möglichst geringem Aufwand installiert werden kann und ein hohes Maß an Datensicherheit sowie an Bandbreite zur Verfügung stellt.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben.
  • Bei der Vorrichtung ist das Hauptgerät mit einem Lichtsensor ausgestattet und das Nebengerät mit einem Lichtempfänger versehen. Ferner ist der Lichtsender über einen Lichtleiter mit dem Lichtempfänger verbunden. Über den Lichtleiter können Lichtenergie und Daten an das Nebengerät übertragen werden. Dazu genügt ein einzelner Lichtleiter. Im Vergleich zum Stand der Technik reduziert sich dadurch der Verkabelungsaufwand erheblich. Ferner sind keine Interferenzen zwischen den einzelnen Lichtleitern möglich, so dass keine Datenverluste aufgrund Interferenzen auftreten können. Die Vorrichtung ist daher hinsichtlich der Fehleranfälligkeit der Datenübertragung wesentlich zuverlässiger als herkömmliche Vorrichtungen.
  • Um die vom Lichtsender an den Lichtempfänger übertragene Energie zu speichern, ist den Lichtempfänger vorzugsweise ein Energiespeicher nachgeschaltet.
  • Um die Datenübertragung auch in die Gegenrichtung zu ermöglichen, können auch das Nebengerät mit einem Lichtsender und das Hauptgerät mit einem Lichtempfänger ausgestattet sein. Ferner sind im Hauptgerät und im Nebengerät geeignete Strahlteiler vorgesehen, mit denen das vom Lichtsender des Hauptgeräts ausgesandte Licht zum Lichtempfänger des Nebengeräts und das vom Lichtsender des Nebengeräts ausgesandte Licht zum Lichtempfänger des Hauptgeräts lenkbar ist. Auf diese Weise kann eine bidirektionale Datenübertragung zwischen dem Hauptgerät und dem Nebengerät eingerichtet werden.
  • Um die Energieübertragung von der Datenübertragung zu entkoppeln, können unterschiedliche Frequenzbänder für die Energieübertragung und die Datenübertragung vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Datenübertragung unabhängig von der Energieübertragung erfolgen. Ferner kann vorgesehen sein, dass für die Energieübertragung und die Datenübertragung vom Hauptgerät zum Nebengerät ein Frequenzbereich verwendet wird, der sich von dem für die Datenübertragung vom Nebengerät zum Hauptgerät verwendeten Frequenzbereich unterscheidet. In diesen Fällen werden zum Entkoppeln der Energieströme und Datenströme vorzugsweise frequenzselektive Strahlteiler verwendet.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Nebengeräte an ein Hauptgerät angeschlossen. Dabei können im Lichtleiter geeignete Verzweigungsstellen vorgesehen sein, durch die der Lichtleiter eine baumförmige Struktur erhält. Dadurch wird die Zahl der zu verlegenden Lichtleiter niedrig gehalten.
  • Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 eine Schaltungsanordnung mit einem Hauptgerät und zwei Nebengeräten; und
  • 2 ein Spektrum, in das zwei Frequenzkanäle eingetragen sind.
  • 1 zeigt eine Übertragungsvorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeug mit einem Hauptgerät 2 und zwei Nebengeräten 3 und 4. Bei dem Hauptgerät 2 kann es sich beispielsweise um eine zentrale Fahrzeug- oder Motorsteuerung handeln, während die Nebengeräte 3 und 4 Sensoren oder Aktoren sind.
  • Das Hauptgerät 2 umfasst eine Hauptgeräteschaltung 5, die für das Hauptgerät 2 erforderlichen Funktionen bereitstellt. Ferner umfasst das Hauptgerät 2 einen Signalgenerator 6 und eine optische Schnittstelle 7. Die optische Schnittstelle 7 umfasst einen Lichtsender 8, bei dem es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode oder eine Laserdiode handeln kann. Die optische Schnittstelle 7 verfügt ferner über einen Lichtempfänger 9, bei dem es sich beispielsweise um eine Photodiode oder eine Photozelle handelt. Die optische Schnittstelle 7 ist schließlich noch mit einem Strahlteiler 10 ausgestattet. Die Hauptgeräteschaltung 5 kann schließlich noch über herkömmliche Schnittstellen an externe Komponenten 11 angeschlossen sein.
  • Die Nebengeräte 3 und 4 umfassen eine Nebengeräteschaltung 12, einen Energiespeicher 13 und eine optische Schnittstelle 14, die jeweils mit einer Lichtsender 15 und einem Lichtemp fänger 16 sowie mit einem Strahlteiler 17 ausgestattet sind. Die optische Schnittstelle 7 des Hauptgeräts 2 ist mit den optischen Schnittstellen 14 der Nebengeräte 3 und 4 über einen Lichtleiter 18, der in einem Koppelelement 19 verzweigt, verbunden.
  • Über den Lichtleiter 18 kann Energie vom Lichtsender 8 des Hauptgeräts 2 an die Lichtempfänger 16 der Nebengeräten 3 und 4 übertragen werden. Zu diesem Zweck wird ein kontinuierliches oder gepulstes Lichtsignal von den Lichtsendern 8 ausgesandt, das durch die Strahlteiler 10 hindurchtritt, am Koppelelement 19 aufgeteilt wird und an den Strahlteilern 17 jeweils zu den Lichtempfängern 16 reflektiert wird. Die dabei übertragene Energie wird in die Energiespeicher 13 übertragen, die in 1 mit Kondensatorsymbolen angedeutet sind. Mit dem der Übertragung von Energie dienenden Signal können auch Daten vom Hauptgerät 2 an die Nebengeräte 3 und 4 übertragen werden. Dazu kann das Signal auf geeignete Weise moduliert werden. Infrage kommt insbesondere die Amplitudenund Frequenzmodulation.
  • Daneben ist es auch möglich, Daten in die entgegengesetzte Richtung von den Nebengeräten 3 und 4 an das Hauptgerät 2 zu übertragen. Zu diesem Zweck wird ein Lichtsignal von den Lichtsendern 15 der Nebengeräte 3 und 4 ausgesandt, das durch die Strahlteiler 17 hindurchtritt und nach einer Reflexion an dem Strahlteiler 10 des Hauptgeräts 2 von dem Lichtempfänger 9 empfangen wird. Die Energie des von den Nebengeräten 3 oder 4 an das Hauptgerät 2 übertragenen Datensignals kann gegebenenfalls im Hauptgerät 2 zurückgewonnen werden, um zusätzlich Energie zu sparen.
  • Um Verluste an den Strahlteilern 17 nach Möglichkeit zu vermeiden, sind diese vorzugsweise als frequenzselektive Strahlteiler ausgeführt. Dementsprechend wird beispielsweise die Energie- und Datenübertragung von dem Hauptgerät 2 zu den Nebengeräten 3 gemäß 2 in einem Frequenzband 20 durch geführt, das auf die Frequenz f1 zentriert ist. Die Datenübertragung von den Nebengeräten 3 und 4 zu dem Hauptgerät 2 kann dann in einem weiteren Frequenzband 21 erfolgen, das auf die Frequenz f2 zentriert ist.
  • Ferner ist es möglich, dass beispielsweise die Energieübertragung in dem höherfrequenten Frequenzband 21 erfolgt, und die Datenübertragung in beiden Richtungen auf das Frequenzband 20 beschränkt ist. Entsprechend der Verteilung der Funktionen auf die verschiedenen Frequenzbänder können auch unterschiedliche Arten von Lichtsendern vorgesehen sein. Beispielsweise kann die Energieübertragung mit Hilfe von Laserdioden und die Datenübertragung mit Hilfe von Leuchtdioden erfolgen.
  • Es sei angemerkt, dass auch mehr als zwei Nebengeräte mit einem Hauptgerät über Lichtleiter verbunden sein können. Gegebenenfalls kann über weitere Koppelelemente 19 dem Lichtleiter 18 eine baumförmige Struktur gegeben werden. Daneben ist es möglich, die Nebengeräte über eine Vielzahl von sternförmig an das Hauptgerät 2 angeschlossenen Lichtleitern mit dem Hauptgerät 2 zu verbinden.
  • Ferner sei angemerkt, dass die Lichtsender 8 und Lichtsender 15 sowie die Lichtempfänger 9 und 16 im gesamten optischen Spektrum vom Infraroten bis zum Ultravioletten betrieben werden können. Bevorzugt wird der infrarote Wellenlängenbereich.
  • Die hier beschriebene Übertragungsvorrichtung 1 weist eine Reihe von Vorteilen auf. Im Vergleich zum Stand der Technik wird der Verkabelungsaufwand deutlich reduziert, da jeweils nur ein einzelner Strang des Lichtleiters 18 zwischen den Nebengeräten 3 oder 4 und dem Hauptgerät 2 verlegt werden muss.
  • Ferner werden Störeinflüsse reduziert, da die optische Datenübertragung frei von Abstrahlungen arbeitet. Daher findet keine Störung oder Beeinflussung der Datenübertragung zwischen den einzelnen Datenpfaden statt.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass die Datenrate im Vergleich zur Datenübertragung mit Hilfe von Kupferkabeln wesentlich gesteigert werden kann.
  • Es sei darauf hingewiesen, dass Merkmale und Eigenschaften, die im Zusammenhang mit einem bestimmten Ausführungsbeispiel beschrieben worden sind, auch mit einem anderen Ausführungsbeispiel kombiniert werden können, außer wenn dies aus Gründen der Kompatibilität ausgeschlossen ist.
  • Schließlich wird noch darauf hingewiesen, dass in den Ansprüchen und in der Beschreibung der Singular den Plural einschließt, außer wenn sich aus dem Zusammenhang etwas anderes ergibt. Insbesondere wenn der unbestimmte Artikel verwendet wird, ist sowohl der Singular als auch der Plural gemeint.
  • 1
    Übertragungsvorrichtung
    2
    Hauptgerät
    3
    Nebengerät
    4
    Nebengerät
    5
    Hauptgeräteschaltung
    6
    Signalgenerator
    7
    optische Schnittstelle
    8
    Lichtsender
    9
    Lichtempfänger
    10
    Strahlteiler
    11
    externe Komponente
    12
    Nebengeräteschaltung
    13
    Energiespeicher
    14
    optische Schnittstelle
    15
    Lichtsender
    16
    Lichtempfänger
    17
    Strahlteiler
    18
    Lichtleiter
    19
    Koppelelement
    20
    Frequenzband
    21
    Frequenzband

Claims (12)

  1. Vorrichtung zur Übertragung von Daten und elektrischer Energie mit einem in einem Kraftfahrzeug angeordneten Hauptgerät (2), das mit einem Lichtsender (8) versehen ist, und mit einem über einen Lichtleiter (18) an das Hauptgerät (2) angeschlossenen Nebengerät (3, 4), das mit einem Lichtempfänger (16) ausgestattet ist, der über den Lichtleiter (18) mit dem Lichtempfänger (16) des Hauptgeräts (2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptgerät (2) und das Nebengerät (3, 4) über einen einzelnen Lichtleiter (18) verbunden sind und dass die zum Betrieb des Nebengeräts (3, 4) erforderliche Energieversorgung ausschließlich vom Hauptgerät (2) aus über den Lichtleiter (18) erfolgt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Lichtempfänger (16) des Nebengeräts (3, 4) ein Energiespeicher (13) nachgeschaltet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Datenübertragung vom Nebengerät (3, 4) zum Hauptgerät (2) das Nebengerät (3, 4) mit einem Lichtsender (15) und das Hauptgerät (2) mit einem Lichtempfänger (9) ausgestattet sind.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptgerät (2) und das Nebengerät (3, 4) jeweils über Strahlteiler (10, 17) verfügen, über die das von dem Lichtsender (8) des Hauptgeräts (2) ausgesandte Licht zum Lichtempfänger (16) des Nebengeräts (3, 4) und das vom Lichtsender (15) des Nebengeräts (3, 4) ausgesandte Licht zum Lichtempfänger (9) lenkbar ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlteiler (10, 17) ein frequenzselektives Reflexions- und Transmissionsverhalten zeigen.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieübertragung und die Datenübertragung vom Hauptgerät (2) zum Nebengerät (3, 4) in einem Frequenzband (20) erfolgt und die Datenübertragung vom Nebengerät (3, 4) zum Hauptgerät (2) in einem weiteren Frequenzband (21) erfolgt.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragung durch Modulation eines der Energieübertragung dienenden Trägersignals erfolgt.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Modulation eine Amplitudenmodulation ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragung und die Energieübertragung in unterschiedlichen Frequenzbändern (20, 21) erfolgt.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Energieübertragung und die Datenübertragung zwischen einem Hauptgerät (2) und einer Vielzahl von Nebengeräten (3) stattfindet.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtsender (8, 15) Laserdioden sind.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtempfänger (9, 16) Photodioden sind.
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