DE102006034076A1 - Verfahren zur Tankleckdiagnose in einer Tankentlüftungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Ein Verfahren zur Tankleckdiagnose in einer Tankentlüftungsvorrichtung, bestehend aus einem Kraftstofftank, einem Speicher für Kraftstoffdämpfe und einem in ein Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs mündendes Tankentlüftungsventil, wobei der Kraftstofftank, der Speicher und das Tankentlüftungsventil über ein Leitungssystem in Verbindung stehen und wobei der Speicher eine Belüftungsleitung mit einem Absperrventil aufweist, ist gekennzeichnet durch folgende Schritte: - unmittelbar vor Abstellen der Brennkraftmaschine Erzeugung eines Unterdrucks der Tankentlüftungsvorrichtung durch Schließen des Absperrventils und Öffnen des Tankentlüftungsventils - Erfassen des Unterdruckabbaus bei geschlossenem Tankentlüftungsventil in vorgebbaren Zeitpunkten - Öffnen des Absperrventils, um einen Druckausgleich mit dem Umgebungsdruck herbeizuführen - erneutes Schließen des Absperrventils - Erfassen des sich einstellenden Druckanstiegs über wenigstens ein vorgebbares Zeitintervall und Bestimmen einer Kompensationsgröße - Schließen auf das Vorhandensein einer Leckage aus dem zeitlichen Verhalten des Unterdruckabbaus unter Berücksichtigung des zeitlichen Verhaltens der Kompensationsgröße.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs 1.
- Ein Verfahren zur Tankleckdiagnose ist bereits aus der
DE 103 12 588 A1 bekannt geworden. Bei diesem bekannten Verfahren wird der Unterdruck im Kraftstofftank unmittelbar vor dem Abstellen der Brennkraftmaschine erzeugt und danach die Tankleckdiagnose bei abgestellter Brennkraftmaschine durchgeführt. Durch diese Maßnahme wird die Tankleckdiagnose wesentlich vereinfacht, da für die Erzeugung des Unterdrucks der in dem sogenannten Ansaugrohr der Brennkraftmaschine existierende Unterdruck genutzt wird. Es ist daher keine zusätzliche Pumpe zur Erzeugung des Unterdrucks oder ein Speicher oder dergleichen erforderlich. - Das Verfahren zur Tankleckdiagnose schließt aufgrund der Systemreaktion nach dem Einstellen des Unterdrucks in dem Tank auf die Funktionsfähigkeit, insbesondere die Dichtheit des Tanks. Dabei wird zunächst das Tankentlüftungsventil verschlossen. Ein eventuell im Kraftstoffsystem vorhandener Über- oder Unterdruck gegenüber der Umgebung kann sich durch das zu diesem Zeitpunkt noch geöffnete Absperrventil ausgleichen. Danach wird das Absperrventil geschlossen und das Kraftstoffsystem des Fahrzeugs hierdurch von der Außenwelt abgetrennt. Der dabei gemessene Druckanstieg über der Zeit, der sogenannte Kompensationsgradient, gibt Aufschluss über die im Tank herrschenden Ausgasungsverhältnisse und wird zunächst gespeichert. Sodann wird mittels des Saugrohrunterdrucks durch Öffnen des Tankentlüftungsventils Unterdruck im Tank erzeugt. Daraufhin wird der Tank verschlossen. Mittels eines Drucksensors wird der Unterdruckabbau gemessen und auf das Vorhandensein einer Leckage geschlossen. Zur Verbesserung der Diagnose wird der zuvor gemessene Kompensationsgradient als Korrekturgröße herangezogen.
- Dieses Diagnoseverfahren muss, um eine ausreichende Genauigkeit zu ermöglichen, bei stillstehendem Fahrzeug durchgeführt werden. Weiterhin benötigt das Verfahren den Betrieb der Brennkraftmaschine für den Unterdruckabbau durch den Saugrohrunterdruck. Problematisch ist es nun, wenn die Brennkraftmaschine des Fahrzeugs vor Erreichen des benötigten Unterdrucks abgestellt wird. In diesem Falle ist keine Diagnose möglich. Dies hat einen negativen Einfluss auf die gewünschte Diagnosehäufigkeit. Besonders problematisch ist der Einsatz eines solchen Verfahrens in Fahrzeugen mit Hybridantrieb oder Start-Stopp-Technologie, wo eine derartige Diagnose nur eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich ist, da der Verbrennungsmotor in verschiedenen Betriebszuständen nur für die Diagnose gestartet werden müsste, was wiederum negative Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs hätte.
- Offenbarung der Erfindung
- Vorteile der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass die Diagnosehäufigkeit durch Verkürzen der Diagnosezeit wesentlich erhöht wird. Das Verfahren ist darüber hinaus auch zum Einsatz in Hybridfahrzeugen oder Fahrzeugen mit Start-Stopp-Technologie geeignet.
- Grundidee der vorliegenden Erfindung ist es, den Unterdruckabbau direkt zu Beginn der Tankleckdiagnose durchzuführen. Hierdurch entsteht keine Wartezeit bis zum Druckausgleich und es kann ein eventuell im Tank noch vorhandener Unterdruck, zum Beispiel aufgrund einer vorangegangenen Tankentlüftungsphase ausgenutzt werden.
- Der Unterdruckabbau erfolgt bei verschlossenem Absperrventil und bei geöffnetem Tankentlüftungsventil. Sodann wird das Tankentlüftungsventil geschlossen und der Unterdruckabbau in vorgebbaren Zeitpunkten erfasst. Nach erfolgtem Unterdruckabbau wird das Absperrventil geöffnet, um einen Druckausgleich mit dem Umgebungsdruck herbeizuführen. Nach einem erneuten Schließen des Absperrventils erfolgt über wenigstens ein vorgebbares Zeitintervall ein weiteres Erfassen des sich in der Tankentlüftungsvorrichtung einstellenden Drucks, wobei hier zu bemerken ist, dass sowohl die Erfassung des Unterdruckabbaus in vorgebbaren Zeitpunkten bedeutet, dass der Unterdruckabbau beispielsweise an einigen wenigen, im Extremfall zwei Zeitpunkten oder über ein Zeitintervall kontinuierlich erfolgt. In entsprechender Weise kann die Erfassung des sich in der Tankentlüftungsvorrichtung einstellenden Drucks in einem oder auch in mehreren Zeitintervallen erfolgen. Aus dem zeitlichen Verhalten dieses Drucks wird auf eine Kompensationsgröße geschlossen. Aus dem zeitlichen Verhalten des Unterdruckabbaus sowie dem zeitlichen Verhalten der Kompensationsgröße wird sodann auf das Vorhandensein einer Leckage geschlossen.
- Vorteilhaft bei diesem Verfahren ist es, dass es keine zusätzlichen Komponenten, wie Druckquellen oder Drucksensoren oder dergleichen erfordert. Sehr vorteilhaft wird hierbei auch die notwendige Laufzeit der Brennkraftmaschine zur Erzeugung des Unterdrucks verkürzt. Das Verfahren ist hierdurch auch zum Einsatz in Hybridfahrzeugen oder Fahrzeugen mit Start-Stopp-Funktionen einsetzbar.
- Besonders vorteilhaft ist es, dass durch den geänderten Diagnoseablauf auch die Diagnosegenauigkeit verbessert wird. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, beispielsweise bei dem aus der
DE 103 12 588 A1 bekannten Verfahren werden zwischen der Messung des Kompensationsgradienten und des Unterdruckabbaus Kohlenwasserstoffe aus der Tankatmosphäre entnommen. Hierdurch verringert sich der Partialdruck der Kohlenwasserstoffe in der Tankatmosphäre, während der Kohlenwasserstoff-Dampfdruck gleich bleibt. Das wiederum beeinflusst die Ausgasung des Kraftstoffs, da das System versucht, ins Gleichgewicht zu kommen. Die Ausgasung während des Unterdruckabbaus ist damit tendenziell größer als bei der Messung des Kompensationsgradienten, wodurch das Ergebnis vermischt wird. - Mit dem Diagnoseablauf gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 erfolgt die Messung der Kompensationsgröße dagegen bei gleichem Kohlenwasserstoff-Partialdruck wie während der Messung des Unterdruckabbaus. Die Entnahme von Kohlenwasserstoffen erfolgt vor dem Unterdruckabbau, wohingegen zwischen Unterdruckabbau und Messung der Kompensationsgröße lediglich Umgebungsluft in das System einströmt. Diese Luft hat jedoch keinerlei Einfluss auf den Partialdruck der Kohlenwasserstoffe und somit ist die Ausgasung bei Messung des Unterdruckabbaus und der Kompensationsgröße gleich.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen Verfahrens möglich.
- Als Kompensationsgröße kommen unterschiedlichste Größen in Frage, beispielsweise das Zeitintegral des Drucks über die vorgebbare Zeit oder bevorzugt der Kompensationsgradient, der unmittelbar Rückschlüsse auf ein Ausgasen von Kraftstoff zulässt.
- Der Unterdruck wird vorteilhafterweise auf einen konstanten Wert eingestellt, wobei die Regelung des Unterdrucks auf den konstanten Wert mittels einer Zweipunktregelung oder einer kontinuierlichen Regelung erfolgt, da der Unterdruck im Kraftstofftank auf diese Weise mit einer kleinen Regelabweichung um den vorbestimmten Unterdruck geregelt werden kann.
- Die Erfassung des zeitlichen Verhaltens des Unterdruckabbaus erfolgt vorzugsweise währenddessen die Brennkraftmaschine abgestellt ist. Hierdurch erhöht sich die Diagnosegenauigkeit.
- Bevorzugt erfolgt die Erzeugung des Unterdrucks im Tank erst dann, wenn ein Diagnosesignal in einer Motorsteuerung gebildet wird. Auf diese Weise kann ein vorteilhafter Betriebszustand der Brennkraftmaschine für die Diagnose verwendet werden.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht dabei vor, dass das Diagnosesignal erzeugt wird, sobald aus Kenngrößen der Motorsteuerung ein bevorstehendes Abstellen der Brenn kraftmaschine angenommen wird. Hierdurch ist es möglich, den Unterdruck im Kraftstofftank erst kurz vor dem Abstellen der Brennkraftmaschine aufzubauen.
- Die Brennkraftmaschine wird ferner erst dann abgestellt, wenn mindestens eine, einen vorgebbaren Unterdruck in der Tankentlüftungsvorrichtung charakterisierende Kenngröße erzeugt wurde. Vorzugsweise erfolgt das Abstellen der Brennkraftmaschine erst nach einer zeitlichen Verzögerung zum Betätigen des die Brennkraftmaschine abschaltenden Schaltmittels. Auf diese Weise verbleibt genügend Zeit zum Aufbau des gewünschten Unterdrucks im Kraftstofftanksystem.
- Vorteilhafterweise wird der Unterdruck im Kraftstofftank durch einen Drucksensor gemessen, der auch den Druckverlauf im Tankentlüftungssystem überwacht.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 vereinfacht eine aus dem Stand der Technik bekannte Entlüftungsvorrichtung und -
2 den Druck in der Tankentlüftungsvorrichtung über der Zeit bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Tankleckdiagnose. - Ausführungsformen der Erfindung
- Ein Kraftstofftank
1 ist über eine Entlüftungsleitung2 , ein Tankentlüftungsventil3 und eine Saugleitung4 zumindest mittelbar mit einem sogenannten Ansaugrohr5 einer Brennkraftmaschine6 verbunden. In der Entlüftungsleitung2 kann beispielsweise ein Speicher9 angeordnet sein, der in bekannter Weise aus dem Kraftstofftank1 verflüchtigten Kraftstoff vorübergehend aufnimmt. Der Speicher9 enthält Kraftstoff adsorbierendes Material, beispielsweise Aktivkohle. Der Speicher9 ist über eine Belüftungsleitung mit der Atmosphäre verbunden. Die Belüftungsleitung10 weist ein Absperrventil11 , beispielsweise ein Absperrventil, auf. - Ein Drucksensor
12 misst den Druck im Kraftstofftank1 und leitet das Signal über eine Signalleitung14 an eine elektronische Motorsteuerung13 . Der Drucksensor12 ist beispielsweise ein Differenzdrucksensor, er kann auch durch einen Absolutdrucksensor realisiert sein. Die Motorsteuerung13 ist über weitere Signalleitungen mit dem Tankentlüftungsventil3 und dem Absperrventil11 verbunden und kann das Tankentlüftungsventil3 und das Absperrventil11 öffnend oder schließend ansteuern. - Der Speicher
9 nimmt in einer Beladungsphase aus dem Kraftstofftank1 verflüchtigten Kraftstoff vorübergehend auf. Die Beladungsphase liegt vor, wenn die Brennkraftmaschine6 nicht läuft und das Fahrzeug beispielsweise auf einem Parkplatz abgestellt ist. Nach der Beladungsphase, nach einem Start der Brennkraftmaschine6 wird das Tankentlüftungsventil3 in einer Spülphase geöffnet und Frischluft mittels eines Unterdrucks im Ansaugrohr5 über die Belüftungsleitung10 durch den Speicher9 gesaugt. Das kraftstoffadsorbierende Material des Speichers9 gibt dabei den aufgenommenen Kraftstoff an die Frischluft ab. Dieser Prozess wird als Desorption bezeichnet. Dabei entsteht ein Kraftstoff-Luftgemisch, das aus Frischluft und vom Speicher9 abgegebenem Kraftstoff besteht. Der Volumenstrom des Kraftstoff-Luftgemischs wird auch als Spülvolumenstrom bezeichnet. Der Spülvolumenstrom gelangt über das geöffnete Tankentlüftungsventil3 in das Ansaugrohr5 und wird der Verbrennung in der Brennkraftmaschine6 zugeführt. - Das erfindungsgemäße Verfahren zur Tankleckdiagnose wird mittels der beschriebenen Tankentlüftungsvorrichtung durchgeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Tankleckdiagnose dient dazu, ein Leck im Kraftstofftank
1 einschließlich der Entlüftungsleitung2 , der Belüftungsleitung10 und dem Speicher9 sowie dem Tankentlüftungsventil3 und dem Absperrventil11 zu erkennen. Durch ein solches Leck könnte verflüchtigter Kraftstoff in die Atmosphäre gelangen und zu hohen Kohlenwasserstoff-Emissionen fuhren. - Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun ein Unterdruckaufbau direkt zu Beginn der Tankleckdiagnose erzeugt. Hierzu wird bei laufender Brennkraftmaschine
6 zunächst das Absperrventil11 geschlossen und das Tankentlüftungsventil3 kurz geöffnet. Dieser Zeitraum ist in2 mitI bezeichnet, wobei mit AAV und mit TEV die Schaltzustände über der Zeit des Absperrventils (AAV)3 und des Tankentlüftungsventils (TEV)2 bezeichnet sind. - In einem mit
II bezeichneten Zeitraum kann die Brennkraftmaschine abgestellt sein, sie kann jedoch – und hierauf ist hinzuweisen – auch weiter in Betrieb sein. In diesem Zustand wird das Tankentlüftungsventil3 geschlossen, während das Absperrventil11 weiter verschlossen bleibt. Es erfolgt in dieser Phase ein Unterdruckabbau in der Tankentlüftungsvorrichtung. Dieser Unterdruckabbau wird durch den Drucksensor12 erfasst und in einer (nicht dargestellten) Speichereinrichtung der Motorsteuerung13 gespeichert. - Sodann wird in einem Zeitraum, der in
2 mitIII bezeichnet ist, das Absperrventil11 geöffnet, bis ein Druckausgleich mit der Umgebung erfolgt ist. In2 ist der Umgebungsdruck mit einer Linie 0 kPa dargestellt. - In einem mit
IV in2 bezeichneten daraufhin folgenden Zeitraum wird das Absperrventil11 wieder geschlossen und aus dem sich einstellenden Druckanstieg über der Zeit ein Kompensationsgradienten, in2 mit G bezeichnet, ermittelt. - Aus dem zeitlichen Verhalten des Unterdruckabbaus sowie dem zeitlichen Verhalten des Kompensationsgradienten G, mit dem der Unterdruckabbau korrigiert wird, wird auf das Vorhandensein einer Leckage geschlossen. Überschreitet der Unterdruckabbau beispielsweise einen vorgebbaren Schwellenwert, kann auf ein Leck geschlossen werden.
- Der Unterdruck in der Tankentlüftungsvorrichtung wird durch die Motorsteuerung
13 durch intermittierendes Ansteuern des Tankentlüftungsventils3 bei geschlossenem Absperrventil11 eingestellt, wobei hier vorzugsweise eine Zweipunktregelung zum Einsatz kommt. Hierzu wird das Tankentlüftungsventil3 öffnend oder schließend angesteuert, derart, dass der Unterdruck im Kraftstofftank annäherungsweise auf dem vorbestimmten und vorgebbaren Wert konstant gehalten wird. Der Unterdruckaufbau folgt dabei initiiert durch ein Diagnosesignal in dem Motorsteuergerät13 . Dabei wird das Diagnosesignal erzeugt, sobald aus Kenngrößen der Motorsteuerung ein bevorstehendes Abstellen der Brennkraftmaschine6 angenommen wird. Das Abstellen der Brennkraftmaschine6 erfolgt damit aus Kenngrößen der Motorsteuerung, beispielsweise der Drehzahl oder der Betriebsart der Brennkraftmaschine6 , mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorausschauend. Wenn beispielsweise die Drehzahl der Brennkraftmaschine6 für eine vorbestimmte Zeit unterhalb eines vorbestimmten Werts bleibt, kann ein bevorstehendes Abstellen der Brennkraftmaschine6 angenommen werden. In diesem Falle wird das Abstellsignal, das den Aufbau des Unterdrucks im Kraftstofftank bei noch laufender Brennkraftmaschine6 durch das Schließen des Absperrventils11 und das Öffnen des Tankentlüftungsventils3 einleitet, ausgegeben. Möglich ist es auch, das bevorstehende Abstellen der Brennkraftmaschine6 durch das Betätigen eines die Brennkraftmaschine6 ausschaltenden Schaltmittels durch einen Fahrer zu erkennen und dabei das Abstellsignal zu bilden. Damit die Zeit zum Aufbau des vorbestimmten Unterdrucks im Kraftstofftank1 und zur Durchführung der Diagnose ausreicht, wird die Brennkraftmaschine6 erst abgestellt, wenn der vorbestimmte Unterdruck im Kraftstofftank1 erreicht ist. Das Abstellen der Brennkraftmaschine6 erfolgt also bei diesem Ausführungsbeispiel erst mit einer zeitlichen Verzögerung zum Betätigen des die Brennkraftmaschine6 ausschaltenden Schaltmittels durch den Fahrer. - Durch Unterdruckaufbau direkt zu Beginn der Tankleckdiagnose können beispielsweise bereits existierende Unterdrücke im Saugrohr
5 ausgenutzt werden. Hierdurch wird die Motorlaufzeit zur Erzeugung des Unterdrucks verkürzt, was wiederum zu einer Erhöhung der Diagnosehäufigkeit führt. Auf diese Weise kann das Verfahren auch in Hybrid- oder Fahrzeugen mit Start-Stopp-Funktion eingesetzt werden. - Mit dem vorgenannten Diagnoseablauf erfolgt die Messung des Kompensationsgradienten im Anschluss an den Unterdruckabbau in der mit
IV in2 bezeichneten Phase. In dieser Phase existiert der gleiche Partialdruck der Kohlenwasserstoffe wie bei der Messung des Unterdruckabbaus in PhaseII . Die Entnahme der Kohlenwasserstoffe aus dem Speicher9 erfolgt in PhaseI , in der das Tankentlüftungsventil geöffnet ist, also vor dem eigentlichen Unterdruckabbau. Zwischen dem Unterdruckabbau (PhaseII ) und der Messung des Kompensationsgradienten (IV ), also in der mitIII bezeichneten Phase bei geöffnetem Absperrventil11 strömt lediglich Luft in das System ein. Diese einströmende Luft hat keinerlei negativen Einfluss auf den Partialdruck der Kohlenwasserstoffe. Somit ist die Ausgasung bei der Messung des Unterdruckabbaus und des Kompensationsgradienten gleich, was gegenüber an sich bekannten Verfahren, bei denen zwischen der Messung des Kompensationsgradienten und der Erfassung des Unterdruckabbaus Kohlenwasserstoffe aus der Tankatmosphäre entnommen werden, zu einer Erhöhung der Präzision der Diagnose führt. Wenn nämlich Kohlenwasserstoffe aus der Tankatmosphäre entnommen werden, verringert sich deren Partialdruck in der Tankatmosphäre, wohingegen der Dampfdruck der Kohlenwasserstoffe gleich bleibt. Dies beeinflusst die Ausgasung des Kraftstoffs dahingehend, dass das System versucht, ins Gleichgewicht zu kommen. Die Ausgasung während des Unterdruckabbaus bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ist damit größer bei der Messung des Kompensationsgradienten, wodurch das Ergebnis bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren verfälscht wird – im Gegensatz zu dem vorbeschriebenen Verfahren.
Claims (11)
- Verfahren zur Tankleckdiagnose in einer Tankentlüftungsvorrichtung bestehend aus einem Kraftstofftank (
1 ), einem Speicher für Kraftstoffdämpfe (9 ) und einem in ein Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs mündendes Tankentlüftungsventil (3 ), wobei der Kraftstofftank (1 ), der Speicher (9 ) und das Tankentlüftungsventil (3 ) über ein Leitungssystem in Verbindung stehen und wobei der Speicher (3 ) eine Belüftungsleitung mit einem Absperrventil (11 ) aufweist, gekennzeichnet durch folgende Schritte: – unmittelbar vor Abstellen der Brennkraftmaschine Erzeugung eines Unterdrucks der Tankentlüftungsvorrichtung durch Schließen des Absperrventils (11 ) und Öffnen des Tankentlüftungsventils (3 ) – Erfassen des Unterdruckabbaus bei geschlossenem Tankentlüftungsventil (3 ) in vorgebbaren Zeitpunkten – Öffnen des Absperrventils (11 ), um einen Druckausgleich mit dem Umgebungsdruck herbeizuführen – erneutes Schließen des Absperrventils (11 ) – Erfassen des sich einstellenden Druckanstiegs über wenigstens ein vorgebbares Zeitintervall und Bestimmen einer Kompensationsgröße – Schließen auf das Vorhandensein einer Leckage aus dem zeitlichen Verhalten des Unterdruckabbaus unter Berücksichtigung des zeitlichen Verhaltens der Kompensationsgröße. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsgröße ein Kompensationsgradient ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck auf einen konstanten, vorgebbaren Wert eingestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung des Unterdrucks auf den konstanten Wert mittels einer Zweipunktregelung oder mittels einer kontinuierlichen Regelung erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass während der Erfassung des zeitlichen Verhaltens des Unterdruckabbaus die Brennkraftmaschine abgestellt wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrventil (
11 ) verschlossen und das Tankentlüftungsventil (3 ) zur Erzeugung eines Unterdrucks in der Tankentlüftungsvorrichtung geöffnet wird, wenn ein Diagnosesignal in einer Motorsteuerung (13 ) gebildet wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Diagnosesignal erzeugt wird, sobald aus Kenngrößen der Motorsteuerung (
13 ) ein bevorstehendes Abstellen der Brennkraftmaschine angenommen wird. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Kenngröße der Motorsteuerung (
13 ) eine oder eine Kombination folgender Größen: eine Drehzahl, ein Betriebszustand oder eine Getriebestufe der Brennkraftmaschine dient. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine erst dann abgestellt wird, wenn mindestens eine einen gewünschten vorgebbaren Unterdruck in der Tankentlüftungsvorrichtung charakterisierende Kenngröße der Motorsteuerung (
13 ) erzeugt wurde. - Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine erst nach einer zeitlichen Verzögerung zum Betätigen des die Brennkraftmaschine ausschaltenden Schaltmittels abgestellt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck im Kraftstofftank durch einen Drucksensor (
12 ) gemessen wird.
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