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Die
Erfindung betrifft einen Partikelabscheider zur Abscheidung von
im Abgas einer Brennkraftmaschine enthaltenen Rußpartikeln, welcher auf von zur
Abscheidung der Rußpartikel
vorgesehenen Oberflächen
eine Beschichtung mit einem Funktionsmaterial aufweist sowie eine
Verfahren zur Regeneration eines solchen Partikelabscheiders nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
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Es
ist bekannt, im Abgas von Brennkraftmaschinen enthaltene Partikel
mittels eines Partikelabscheiders abzuscheiden. Die überwiegend
in Form von Ruß vorliegenden
Partikel häufen
sich dabei an, was die Funktion des Partikelabscheiders mit der
Zeit beeinträchtigt.
Aus diesem Grund wird üblicherweise von
Zeit zu Zeit eine Regeneration des Partikelabscheiders durch Abbrennen
der abgeschiedenen Rußpartikel
durchgeführt.
Eine Schwierigkeit besteht dabei darin, die zum Abbrennen der Rußpartikel
benötigte
erhöhte
Temperatur einzustellen. Um den damit verbundenen Aufwand zu vermindern,
ist es bekannt, die Abbrenntemperatur mittels eines dem Abgas zugefügten katalytisch
wirksamen Additivs oder mittels einer katalytischen Beschichtung
für den
Partikelabscheider zu vermindern. Entsprechende Verfahren sind beispielsweise
in den Offenlegungsschriften
EP 0 334 248 A1 bzw.
DE 100 48 511 A1 offenbart.
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Die
Einstellung einer für
ein Zünden
des Rußabbrands
erforderlichen so genannten Rußzündtemperatur
ist jedoch schwierig und es besteht insbesondere bei zu starker
Aufheizung die Gefahr eines infolge der katalytischen Unterstützung des
Rußabbrands
unkontrollierbaren Abbrennverlaufs.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Partikelabscheider und
ein Regenerationsverfahren für
einen Partikelabscheider anzugeben, mit welchen ein verbesserter
Regenerationsablauf ermöglicht
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Partikelabscheider mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch ein Regenerationsverfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 8 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Partikelabscheider weist
auf von zur Abscheidung der Rußpartikel
vorgesehenen Oberflächen
eine Beschichtung mit einem Funktionsmaterial auf. Das Funktionsmaterial
ist dabei in der Lage, in einer exothermen Reaktion von einer ersten
Modifikation in eine zweite Modifikation überzugehen, derart, dass bei
einer vorgegebenen Regenerations-Starttemperatur, welche unterhalb
einer zum Abbrennen der abgeschiedenen Rußpartikel erforderlichen Rußzündtemperatur
liegt, durch einen Modifikationsübergang
des Funktionsmaterials wenigstens lokal eine Überschreitung der Russzündtemperatur
erfolgt, so dass ein Abbrennen von abgeschiedenen Rußpartikeln
ermöglicht
ist. Das für
ein Einsetzen des Rußabbrands
entscheidende Erreichen bzw. Überschreiten
der Rußzündtemperatur wird
demnach direkt auf der Oberfläche
des Partikelfilters infolge des Modifikationsübergangs des Funktionsmaterials
bewirkt. Die beim Modifikationsübergang
frei werdende Umwandlungswärme
bzw. Reaktionswärme
wirkt direkt und unmittelbar auf den abgelagerten Ruß ein und
reicht aus, um diesen über die
für ein
Starten der Abbrennreaktion erforder liche Russzündtemperatur zu erhitzen und
ein Abbrennen von abgeschiedenen Rußpartikeln zu ermöglichen. Der
Modifikationsübergang
braucht dabei nicht notwendigerweise das gesamte Funktionsmaterial
zu erfassen, um die Temperatur der Beschichtung wenigstens lokal über die
Rußzündtemperatur
anzuheben, obschon dies bevorzugt ist. Dabei wird unter der Rußzündtemperatur
ein Temperaturwert verstanden, ab welchem ein Rußabbrand starten und ohne weitere
Energiezufuhr von außen
selbsttätig
fortschreiten kann. Die Beschichtung ist vorzugsweise in der Art eines
aus der heterogenen Katalyse her bekannten, so genannten Washcoats
ausgeführt
und weist eine poröse
Struktur mit hoher spezifischer Oberfläche auf. Das Funktionsmaterial
ist dabei wesentlicher Bestandteil der Beschichtung. Bei dem Modifikationsübergang
handelt es sich vorzugsweise um eine exotherm verlaufende Veränderung
der chemischen Struktur des Funktionsmaterials.
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Infolge
eines typischerweise innigen Kontakts zwischen dem Funktionsmaterial
und abgeschiedenem Ruß ist
die mit dem erfindungsgemäßen Partikelabscheider
ermöglichte
Wärmeübertragung auf
den Ruß im
Vergleich zu einer Aufheizung mittels heißer Abgase verbessert und der
Regenerationsvorgang kann somit zuverlässiger und effektiver initiiert
werden. Der entscheidende Aufheizschritt von einer unterhalb der
Rußzündtemperatur
liegenden Regenerations-Starttemperatur auf oder über die
Rußzündtemperatur
erfolgt lokal begrenzt direkt am Ort der Rußablagerung. Der Energieaufwand
ist daher einerseits dadurch verringert, dass der Partikelabscheider
lediglich auf eine unterhalb der Rußzündtemperatur liegenden Regenerations-Starttemperatur
aufgeheizt werden muss. Andererseits kann eine ineffektive Aufheizung
von Bauteilen vermieden werden, welche vom Regenerationsvorgang
nicht betroffen sind.
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Der
Partikelabscheider kann prinzipiell als elektrostatischer Abscheider
oder als Zyklon ausgebildet sein. Möglich ist auch ein Einsatz
eines Tiefenfilters, beispielsweise in Form eines Metall- oder Keramikschaums,
ebenso wie ein Einsatz eines Sintermetallfilters oder einer so genannten
offenen Filterstruktur. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn in Ausgestaltung
der Erfindung der Partikelabscheider als wanddurchströmter Partikelfilterkörper mit
einer Vielzahl von langgestreckten Strömungskanälen ausgeführt ist, wobei die von Abgas
anströmbaren
Wände der Strömungskanäle wenigstens
teilweise mit dem Funktionsmaterial beschichtet ausgeführt sind.
Beispielsweise aus fertigungstechnischen Gründen kann es vorteilhaft sein,
wenn zusätzlich
zu den anströmseitigen
Wandflächen
auch die ausströmseitigen
Wandflächen
der Strömungskanäle mit dem Funktionsmaterial
beschichtet sind. Ein solcher vorzugsweise monolithischer Partikelfilterkörper kann aus
hierfür
gebräuchlichen
Materialien wie beispielsweise Siliziumkarbid, Kordierit oder Aluminiumtitanat gebildet
sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Beschichtung mit dem
Funktionsmaterial für
alle Strömungskanäle des Partikelfilterkörpers vorgesehen
und in Richtung der Längserstreckung
des Partikelfilterkörpers
auf einen Teilbereich begrenzt. Damit ergibt sich ein scheibenförmiger Bereich
des Partikelfilterkörpers,
welcher mit der Beschichtung versehen ist. Vorzugsweise beträgt der beschichtete
scheibenförmige
Bereich lediglich einen kleinen Teil des gesamten Partikelfilterkörpers. Gegenüber einer über die
gesamte Längserstreckung
vorgesehenen Beschichtung wird durch diese Maßnahme Funktionsmaterial eingespart,
wobei eine lokal eng begrenzte Beschichtung durchaus ausreichend
sein kann, um den Rußabbrand
zu initiieren. Ausgehend von den mit der Beschichtung versehenen
Stellen breitet sich der Vorgang des Rußabbrands infolge der damit
verbundenen Freisetzung von Verbrennungs wärme aus. Ausgehend von den
mit der Beschichtung versehenen Stellen erfasst der Rußabbrand
dabei ohne weitere Energiezufuhr von außen fortschreitend den gesamten
Partikelabscheider, obschon dieser sich zunächst überwiegend auf einem Temperaturniveau unterhalb
der Rußzündtemperatur
befunden hat.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Beschichtung für eine Teilmenge
der Strömungskanäle vorgesehen.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Beschichtung für eine Teilmenge
der Strömungskanäle vorgesehen
ist, welche üblicherweise im
Vergleich zu den anderen Strömungskanälen eine erhöhte Temperatur
aufweisen. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Beschichtung
auf einen mittleren Querschnittsteilbereich des Partikelfilterkörpers begrenzt
ist. Auf diese Weise können
natürlicherweise
vorhandene radiale Temperaturgradienten ausgenutzt werden und die
Regenerations-Starttemperatur
kann besonders niedrig gewählt
werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Beschichtung auf einen
einströmseitigen
Bereich des Partikelfilterkörpers
begrenzt. Dadurch wird ein üblicherweise
vorhandener Temperaturgradient in Abgasströmungsrichtung ausgenutzt. Ein
durch die erfindungsgemäße Maßnahme im
Bereich des Abgaseintritts in den Partikelfilterkörper initiierter
Rußabbrand
kann von selbst in axialer Richtung ohne weitere Energiezufuhr von
außen
voranschreiten.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Funktionsmaterial
eine Sauerstoffspeicherfähigkeit
auf und die erste Modifikation ist als eine sauerstoffarme Modifikation
und die zweite Modifikation ist als eine sauerstoffreiche Modifikation
mit einem gegenüber
der ersten Modifikation erhöhten Sauerstoffgehalt
ausgebildet. Besonders bevorzugt als Funkti onsmaterialien mit Sauerstoffspeicherfähigkeit
sind Oxide der Seltenen Erden wie Ceroxid- und/oder Praseodymoxid-basierte
Oxide oder Mischoxide, welche vorzugsweise homogen in der Beschichtung
verteilt sind, so dass die Beschichtung insgesamt eine Sauerstoffspeicherfähigkeit
aufweist. Bei einem mit der Einspeicherung von Sauerstoff verbundenen
Modifikationsübergang
mit entsprechender Erhöhung
der Oxidationszahl tritt eine vergleichsweise große exotherme
Wärmetönung auf,
so dass die Regenerations-Starttemperatur besonders niedrig gewählt werden
kann. Generell können
zusätzlich zu
dem Funktionsmaterial oxidationskatalytisch wirkende Metalle, vorzugsweise
der Eisen-Platin-Gruppe, insbesondere Kobalt, Nickel, Platin, Rhodium, Osmium,
Iridium, Palladium sowie ferner Molybdän, Wolfram und/oder Mangan
als Bestandteile der Beschichtung vorgesehen sein. Auf diese Weise
wird dem Partikelabscheider eine insbesondere oxidationskatalytische
Wirkung vermittelt. Zur Erweiterung des Wirkungsspektrums kann das
Funktionsmaterial weitere Bestandteile mit anderen, insbesondere
katalytischen und/oder adsorptiven Eigenschaften enthalten. Vorteilhaft
sind in diesem Zusammenhang Bestandteile wie Vanadium oder Erdalkalimetalle, welche
eine Stickoxidreduktion und/oder eine Stickoxidspeicherung unterstützen können, oder
Zeolithe, insbesondere solche mit einer Fähigkeit zur Speicherung von
Kohlenwasserstoffen. Die genannten Materialien können auch als von dem Funktionsmaterial örtlich getrennte
Beschichtungszonen oder zusammen mit dem Funktionsmaterial als geschichtete
Beschichtung vorgesehen sein. Auf diese Weise wird ein katalytisch
und/oder adsorptiv wirksamer Partikelabscheider erhalten, welcher
besonders zuverlässig
und schonend regeneriert werden kann.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Regeneration eines wie geschildert ausgeführten Partikelabscheiders durch
Abbrennen von auf oder in dem Partikelabscheider abgeschiede nem
Ruß wird zur
Einleitung des Abbrennens in einem ersten Verfahrensschritt die
Temperatur des Partikelabscheiders auf eine vorgegebene Regenerations-Starttemperatur
angehoben, welche unterhalb einer zum Abbrennen der abgeschiedenen
Rußpartikel
erforderlichen Rußzündtemperatur
liegt. In einem zweiten Verfahrensschritt wird eine Änderung
der Zusammensetzung von dem Partikelabscheider zugeführtem Abgas
derart vorgenommen, dass das Funktionsmaterial unter Freisetzung
von Wärmeenergie
wenigstens teilweise von einer ersten Modifikation in eine zweite Modifikation übergeht
und dabei die Temperatur wenigstens in einem mit der Beschichtung
mit dem Funktionsmaterial versehenen Bereich über die Rußzündtemperatur angehoben wird.
Auf diese Weise wird der Energieaufwand zur Aufheizung zum Zwecke
der Regeneration klein gehalten. Das Überschreiten der für ein Einsetzen
eines Rußabbrands erforderlichen
Rußzündtemperatur
wird durch den exothermen Modifikationsübergang des Funktionsmaterials
erzielt. Dabei wird der Modifikationsübergang seinerseits durch die Änderung
der Abgaszusammensetzung erreicht, welche in Ausgestaltung des Verfahrens
einen Wechsel von einer reduzierend wirkenden Zusammensetzung zu
einer oxidierend wirkenden Zusammensetzung umfasst. Dies erfolgt vorzugsweise
bei sich allenfalls in geringem Ausmaß erhöhender Abgastemperatur. Somit
wird das vorzugsweise lokal begrenzt erfolgende Anheben des Partikelabscheiders
auf oder über
die Rußzündtemperatur
nicht durch Wärmeeintrag über das
Abgas, sondern infolge der mit dem Modifikationswechsel des Funktionsmaterials
verbundenen Wärmefreisetzung
erreicht. Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise lässt sich
eine beträchtliche
Verringerung des Energiebedarfs sowie des aparativen und verfahrensmäßigen Aufwands
zur Einleitung der Regeneration des Partikelabscheiders erzielen.
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In
weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Änderung der Zusammensetzung
des Abgases wenigstens teilweise durch eine Brennkraftmaschinenbetriebsumstellung
bewirkt. Die Betriebsumstellung kann durch Änderung eines oder mehrerer Betriebsparameter
der Brennkraftmaschine oder von zugehörigen Bauteilen, welche deren
Betrieb beeinflussen, erfolgen. Vorzugsweise umfasst die Brennkraftmaschinenbetriebsumstellung
eine Änderung
von Luft- und/oder Kraftstoffzufuhrmenge zu den Brennkammern. Ebenfalls
möglich
ist alternativ oder zusätzlich
einer Veränderung
von Abgasrückführmenge,
Ladedruck, Einspritzzeitpunkt, Ventilsteuerzeiten, saug- und/oder
abgasseitiger Androsselung.
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In
weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Änderung der Zusammensetzung
des Abgases wenigstens teilweise durch Einschalten oder Ausschalten
einer Zufuhr eines Hilfsstoffes bewirkt, der stromauf des Partikelabscheiders
dem Abgas von außen
zugeführt
werden kann. Beispielsweise wird ein bevorzugt vorgenommener Wechsel
von einer wenigstens zeitweise eingestellten reduzierend wirkenden
Abgaszusammensetzung zu einer oxidierend wirkenden Abgaszusammensetzung
durch Ausschalten einer Brennstoffzufuhr und/oder durch Einschalten
einer Sekundärluftzufuhr
bewirkt.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen veranschaulicht und werden
nachfolgend beschrieben. Dabei sind die vorstehend genannten und
nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Merkmalskombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockbild einer Brennkraftmaschine mit zugehöriger Abgasanlage umfassend
einen Partikelabscheider,
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2 ein
Diagramm zur Verdeutlichung der Temperaturabhängigkeit der Rußabbrandgeschwindigkeit,
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3 ein
Diagramm zur Verdeutlichung des Energieverlaufs bei einer Rußabbrandreaktion,
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4 eine
erste vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Partikelabscheiders,
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5 eine
zweite vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Partikelabscheiders,
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6 eine
dritte vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Partikelabscheiders,
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7 eine
vierte vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Partikelabscheiders,
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8 eine
fünfte
vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Partikelabscheiders und
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9 eine
sechste vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Partikelabscheiders.
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In 1 ist
lediglich schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer einen Partikelabscheider
umfassenden Abgasreinigungseinrichtung dargestellt. Gemäß 1 erhält die Brennkraftmaschine 10 eines
nicht dargestellten Kraftfahrzeugs Verbrennungsluft über eine
Ansaugluftleitung 11. Die Verbrennungsabgase werden über eine
Abgasleitung 12 abgeführt,
in welcher der Partikelabscheider 13 angeordnet ist. In
der Abgasleitung 12 sind vorzugsweise weitere Abgasreinigungskomponenten
angeordnet, was im Einzelnen nicht dargestellt ist. Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn dem Partikelabscheider 13 ein
Oxidationskatalysator vorgeschaltet und ein SCR-Katalysator nachgeschaltet
ist, was eine umfassende Abgasreinigung ermöglicht. Die Brennkraftmaschine 10,
nachfolgend kurz Motor genannt, ist vorzugsweise als Dieselmotor ausgebildet.
Der Partikelabscheider 13 entfernt beim Betrieb der Brennkraftmaschine 10 partikelförmige Bestandteile
aus dem ihm zugeführten
Abgas. Nachfolgend wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem
Partikelabscheider 13 um einen wanddurchströmten Partikelfilter
in Wabenkörperbauform
handelt. Infolge der Abscheidung bzw. Ausfilterung von Partikeln
bildet sich eine überwiegend
aus Rußpartikeln
bestehende Beladung des Partikelfilters 13 aus. Hat diese
Beladung ein gewisses Ausmaß erreicht,
so wird eine Regeneration des Partikelfilters 13 eingeleitet,
worauf weiter unten näher
eingegangen wird.
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Bevorzugt
erfolgt laufend oder in kurzen zeitlichen Abständen eine Ermittlung des Beladungszustands
des Partikelfilters 13. Vorzugsweise geschieht dies durch
Erfassung und Auswertung eines Differenzdrucks über dem Partikelfilter 13,
wozu ein erster Drucksensor 14 eingangsseitig und ein zweiter Drucksensor 15 ausgangsseitig
des Partikelfilters 13 vorgesehen sind. Weitere, nicht
dargestellte Sensoren wie beispielsweise Temperatur- und Abgassensoren
sind vorzugsweise zusätzlich
zur Überwachung
und Steuerung der Abgasreinigungsanlage vorgesehen. Die Signale
der Sensoren 14, 15 sowie gegebenenfalls weiterer
Sensoren werden über
Signalleitungen 16 an ein elektronisches Steuergerät 17 geleitet.
Das Steuergerät 17 verfügt über eine
Recheneinheit zur Verarbeitung der empfangenen Daten und eine Speichereinheit
in welcher Berechnungsroutinen, Daten, Kennlinien und Kennfelder
abgelegt sind, mit deren Hilfe die zur Ermittlung des Beladungszustands
vorgesehenen Berechnungen durchgeführt werden können. Das
elektronische Steuergerät 17 ist
ferner in der Lage, in Abhängigkeit der
Signale den Betrieb des Motors 1 und der gesamten Abgasreinigungseinrichtung
zu steuern. Stellvertretend für
die hierfür
vorhandenen Steuerleitungen ist eine Motorsteuerleitung 18 zur
Ansteuerung des Motorbetriebs eingezeichnet.
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Wird
durch eine modellbasierte Simulation und/oder durch Auswertung der
entsprechenden Sensorsignale vom Steuergerät eine kritische Beladung festgestellt,
so wird, sobald ein hierfür
geeigneter und vom Steuergerät 17 als
zulässig
erkannter Motorbetriebszustand vorliegt, die Regeneration des Partikelfilters 4 durch
thermischen Rußabbrand
eingeleitet.
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Nachfolgend
wird unter Bezug auf 2 und 3 auf im
Zusammenhang mit der Erfindung wesentliche thermodynamische und
reaktionskinetische Phänomene
des Rußabbrands
eingegangen. Hierzu ist im Diagramm der 2 schematisch
die Abhängigkeit
der Reaktionsgeschwindigkeit vR des Rußabbrands
von der Temperatur T dargestellt. Wie durch den Verlauf des Kurvenzugs 20 wiedergegeben,
ist die Reaktionsgeschwindigkeit vR des
Rußabbrands bei
niedrigen Temperaturen vernachlässigbar
klein. Erst bei Überschreiten
einer charakteristischen Rußzündtemperatur
TZ nimmt vR Werte
für einen
merklichen Rußabbrand
an, wobei mit zunehmender Temperatur T die Geschwindigkeit vR des Rußabbrands drastisch,
typischerweise exponentiell zunimmt.
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Die
diesem Sachverhalt entsprechenden energetischen Verhältnisse
sind im Diagramm der 3 schematisch dargestellt, in
welchem die Abhängigkeit
der potentiellen Energie E der Rußabbrandreaktion über der
Reaktionskoordinate R durch den Verlauf des Kurvenzugs 21 wiedergegeben
ist. Ausgehend von einer Energie E1 des
Anfangszustands bedarf es eines Aufbringens der Aktivierungsenergie
EA um das Abbrennen in Gang zu bringen. Die
Aktivierungsenergie EA kann somit als eine
Energiebarriere angesehen werden, welche für einen Start bzw. ein Zünden der
Rußabbrandreaktion überwunden
werden muss. Beim Ablauf der Abbrennreaktion vermindert sich die
potentielle Energie E auf den Wert E2, welcher
gegenüber
dem Anfangswert E1 um den bei der exothermen
Reaktion abgegebenen Energiebetrag vermindert ist.
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Der
für einen
Start der Rußabbrandreaktion erforderliche
Energiebetrag zur Überwindung
der Energiebarriere wird typischerweise auf thermischem Wege, d.h.
durch eine Temperaturerhöhung über die Rußzündtemperatur
TZ aufgebracht. Erfindungsgemäß erfolgt
dies maßgeblich
dadurch, dass für
ein Funktionsmaterial, mit welchem der Partikelfilter 13 beschichtet
ist, eine exotherme Modifikationsumwandlung herbeigeführt wird.
Infolge der bei der Modifikationsumwandlung freigesetzten Wärme wird ausgehend
von einer unterhalb der Rußzündtemperatur
TZ liegenden Regenerations-Starttemperatur zumindest
lokal auf dem Partikelfilter die Rußzündtemperatur TZ überschritten,
so dass die Rußabbrandreaktion
initiiert wird. Infolge einer Ableitung der beim Rußabbrand
frei werdenden Wärme
pflanzt sich der Rußabbrandvorgang
ausgehend von der Stelle seines Ursprungs fort und erfasst den gesamten
Partikelfilter 13, so dass dieser insgesamt regeneriert
wird. Als Funktionsmaterial als wesentlicher Bestandteil der Beschichtung
des Partikelfilter 13 ist vorzugsweise ein Material vorgesehen,
welches in einer chemischen Reaktion mit einer Abgaskomponente eine
exotherme Strukturumwandlung erfahren kann, in welcher es von einer
ersten Modifikation in eine zweite Modifikation übergeht. Zur Initiierung des Rußabbrands
wird ausgehend von der Regenerations-Starttemperatur und von einer
ersten Modifikation des Funktionsmaterials das dem Partikelfilter
zugeführte
Abgas mit der als Reaktionspartner für das Funktionsmaterial dienenden
Abgaskomponente angereichert, so dass die Reaktion ablaufen kann.
Infolge der mit dem Ablaufen stattfindenden Modifikationsumwandlung
des Funktionsmaterials wird mit diesem in Wärmeübertragungskontakt stehender,
auf dem Partikelfilter 13 abgeschiedener Ruß auf oder über die
Rußzündtemperatur
T erhitzt und der Rußabbrand
ermöglicht.
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Als
Funktionsmaterial ist vorzugsweise ein Material vorgesehen welches
zur Gaseinspeicherung durch eine chemische Reaktion mit einer Abgaskomponente
befähigt
ist. Als Beispiel kann hier ein Stickoxidspeichermaterial angeführt werden,
welches im Ausgangszustand beispielsweise als Karbonat vorliegt
und bei einer Einspeicherung von im Abgas enthaltenen Stickoxiden
in eine Nitratform als zweite Modifikation übergeht. Ebenfalls eine chemische Strukturänderung
erfolgt bei der Speicherung von Sauerstoff in ein Sauerstoffspeichermaterial
wie Ceroxid oder einem Ceroxid-haltigen Mischoxid, die bei Sauerstoffaufnahme
in eine sauerstoffreiche Modifikation mit höherer chemischer Wertigkeit übergehen. Es
kann sich jedoch auch um eine Modifikationsänderung in Form einer Ausbildung
einer Chemisorptionsbindung des Funktionsmaterials mit einem Gas handeln,
bei welcher die chemische Struktur des Funktionsmaterials im wesentlichen
unverändert bleibt,
jedoch das eingespeicherte Gas durch schwache chemische Bindungen
an das Funktionsmaterial gebunden wird. Ein Beispiel hierfür ist die
Adsorption von Kohlenwasserstoffen in dafür geeignete Speichermaterialien
wie beispielsweise Zeolithe.
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Ohne
Einschränkung
der Allgemeinheit wird nachfolgend davon ausgegangen, dass es sich
bei dem Funktionsmaterial um ein Oxide der Seltenen Erden, insbesondere
um ein Cer- und/oder Praseodym-basiertes Oxid oder Mischoxid handelt,
welches unter Wärmeabgabe
durch Reaktion mit im Abgas enthaltenem Sauerstoff von einer sauerstoffarmen ersten
Modifikation in eine sauerstoffreiche, zweite Modifikation übergehen
kann.
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Zur
Durchführung
einer Regeneration des Partikelfilters 13 wird vom Steuergerät 7 zunächst der Motorbetrieb
derart umgestellt, dass sich eine erhöhte Temperatur des in den Partikelfilter 4 einströmenden Abgases
ergibt. Dadurch erfolgt eine Aufheizung des Partikelfilters 13.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
den Partikelfilter 13 auf eine Regenerations-Starttemperatur aufzuheizen,
welche unterhalb der für
eine Initiierung des Rußabbrands
erforderlichen Rußzündtemperatur
TZ liegt. Je nach Art und Menge des als
Beschichtung vorgesehenen Funktionsmaterials kann die Regenerations-Starttemperatur
etwa 50 °C
bis 150 °C
unterhalb der Rußzündtemperatur
TZ liegen. Typischerweise beträgt die Regenerations-Starttemperatur
etwa 550 °C.
Zur Erzeugung eines überhitzten
Abgases, mit welchem eine Aufheizung des Partikelfilters 13 auf
die Regenerations-Starttemperatur erfolgt, können an sich bekannte Maßnahmen
wie Ansaugluftdrosselung, späte Kraftstoffnacheinspritzung,
Kraftstoffnachverbrennung an einem dem Partikelfilter vorgeschalteten Oxidationskatalysator
und dergleichen ergriffen werden.
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Falls
das Funktionsmaterial nicht bereits in seiner ersten, sauerstoffarmen
Modifikation vorliegt, so wird mit dem Aufheizen auf die Regenerations-Starttemperatur
oder nach Erreichen derselben, ein sauerstoffarmes, insbesondere
ein reduzierend wirkendes Abgas erzeugt und durch dessen Einwirkung
das Funktionsmaterial in seine erste, sauerstoffarme Modifikation
gebracht. Typischerweise reicht eine Einwirkungsdauer des sauerstoffarmen Abgases
von etwa 10 Sekunden bis 30 Sekunden hierfür aus. Zur Erzeugung des sauerstoffarmen
bzw. reduzierend wirkenden Abgases kann der Motor 10 mit
Luftmangel betrieben und/oder dem Abgas beispielsweise Kraftstoff
als reduzierend wirkende Komponente zugeführt werden. Es ist vorgesehen,
dass bei diesem Vorgang der Partikelfilter 13 zumindest annähernd auf
der vorgegebenen Regenerations-Starttemperatur unterhalb der Rußzündtemperatur T
verbleibt oder diese spätestens
zu diesem Zeitpunkt erreicht.
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Zur
Initiierung des Rußabbrands
wird in einem Folgeschritt ein sauerstoffangereichertes, insbesondere
ein oxidierend wirkendes Abgas erzeugt und durch dessen Einwirkung
das Funktionsmaterial in seine zweite, sauerstoffreiche Modifikation
gebracht. Die dabei frei werdende Umwandlungswärme erhitzt zumindest lokal
mit dem Funktionsmaterial in Wärmeübergangskontakt
stehende Rußablagerungen über die
Rußzündtemperatur
TZ so dass der Rußabbrand und damit der eigentliche
Regenerationsvorgang gestartet werden. Zur Erzeugung des sauerstoffangereicherten
bzw. reduzierend wirkenden Abgases kann der Motor 10 mit
Luftüberschuss betrieben
und/oder dem Abgas beispielsweise Sekundärluft als oxidierend wirkende
Komponente zugeführt
werden.
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Vorzugsweise
wird die Erzeugung des mit Sauerstoff angereicherten Abgases zumindest
so lange aufrechterhalten, bis der Rußabbrandvorgang sich im gesamten
Partikelfilter 13 ausgebreitet hat und die Regeneration
abgeschlossen ist. Während dieser
Zeit wird vorzugsweise weiterhin ein überhitztes Abgas erzeugt, wobei
vorgesehen sein kann, durch eine Veränderung der Abgastemperatur und/oder
der Abgaszusammensetzung den Verlauf des Rußabbrands zu steuern. Auf diese
Weise wird einerseits ein zu rasches Abbrennen mit einer unerwünscht großen Wärmefreisetzung
und andererseits ein vorzeitiges Verlöschen des Rußabbrands
vermieden. Wird die Beendigung des Rußabbrandvorgangs durch Ablauf
einer vorgebbaren Zeitdauer oder durch Auswertung von Sensorsignalen
festgestellt, so wird der Motor wieder auf Normalbetrieb umgestellt
und die Erzeugung eines überhitzten
Abgases beendet.
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Um
einen möglichst
gleichmäßigen und
zuverlässigen
Rußabbrand
im gesamten Partikelfilter 13 zu gewährleisten, kann eine Beschichtung
mit dem Funktionsmaterial auf seiner gesamten Oberfläche vorgesehen
sein. Es ist jedoch aus Gründen
der Materialersparnis vorteilhaft, die Beschichtung mit dem Funktionsmaterial
lediglich abschnittsweise auf den Wänden der Strömungskanäle des Partikelfilters 13 vorzusehen.
Nachfolgend wird mit Bezug auf die 4 bis 9 auf
diesbezüglich
vorteilhafte Ausführungsformen
eingegangen.
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In 4 ist
ein wanddurchströmbarer
Partikelfilter 13 in Wabenkörperbauform schematisch im Längsschnitt
dargestellt. Der Partikelfilter 13 ist von einer Vielzahl
von Strömungskanälen 2 durchzogen, die
von porösen
gasdurchlässigen
Wänden 3 begrenzt
sind. Die Strömungskanäle 2 sind
wechselseitig an ihren einlassseitigen und auslassseitigen Enden
mit Verschluss-Stopfen 7 versehen. Dadurch wird in einlassseitig
offene Strömungskanäle 2 einströmendes Abgas
gezwungen, durch die Wände 3 hindurchzutreten,
wobei partikelförmige
Bestandteile ausgefiltert werden und sich auf den angeströmten Oberflächen der
Wände 3 abscheiden.
Der Übersicht halber
ist der bei üblicherweise
allen Strömungskanälen 2 vorhandene
Verschluss-Stopfen 7 lediglich bei zwei Strömungskanälen 2 eingezeichnet.
In Bezug auf die mit dem Pfeil 4 gekennzeichnete Abgasströmungsrichtung
sind zumindest die anströmseitigen
Wandoberflächen
der Strömungskanäle 2 des Partikelfilters 13 in
dessen hinterem Teilbereich 5 mit einer Funktionsmaterial-Beschichtung versehen.
Im demgegenüber
deutlich kürzeren
eingangsseitigen Teilbereich 6 ist der Partikelfilter 13 frei
von einer Funktionsmaterial-Beschichtung ausgeführt. Dadurch wird vermieden,
dass das Funktionsmaterial den üblicherweise
im Eingangsbereich des Partikelfilters 13 besonders hohen
Temperaturen ausgesetzt ist. Vorteilhaft ist ein auf etwa 5 mm bis
50 mm, bzw. ein auf etwa 5 % bis 50 % seiner Gesamt länge frei von
einer Beschichtung mit dem Funktionsmaterial ausgeführter eingangsseitigen
Teilbereich 6 des Partikelfilters 13. Der eingangsseitige
Teilbereich 6 kann gänzlich
unbeschichtet ausgeführt
sein oder eine andere, vorzugsweise katalytisch wirksame Beschichtung
aufweisen. Aus fertigungstechnischer Sicht ist es bevorzugt, wenn
Beschichtungen auf den Wänden 3 der
Strömungskanäle 2 annähernd gleichmäßig aufgebracht
sind und den gesamten Querschnitt des Partikelfilters 13 umfassen.
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5 zeigt
eine zweite vorteilhafte Ausführungsform
eines erfindungsgemäß ausgeführten Partikelfilters 13.
Im Unterschied zur Ausführungsform der 4 ist
hier lediglich ein eingangsseitiger Teilbereich 5 mit der
Funktionsmaterial-Beschichtung versehen.
Diese Ausführungsform
empfiehlt sich besonders für
ein hoch temperaturbeständiges
Funktionsmaterial. Hinsichtlich der Ausbreitung des Rußabbrands
ist diese Ausführungsform
vorteilhaft, da sich dieser insbesondere in Abgasströmungsrichtung ausbreitet
und deshalb eine zuverlässige
Regeneration ermöglicht
ist. Da eingangsseitig meist erhöhte Temperaturen
anzutreffen sind, kann die Regenerations-Starttemperatur vergleichsweise
niedrig gewählt werden.
Vorteilhaft ist ein auf etwa 5 mm bis 50 mm, bzw. ein auf etwa 5
% bis 50 % seiner Gesamtlänge eingangsseitig
mit der Funktionsmaterial-Beschichtung versehener Teilbereich 5 des
Partikelfilters 13.
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6 zeigt
eine dritte vorteilhafte Ausführungsform
eines erfindungsgemäß ausgeführten Partikelfilters 13.
Im Unterschied zur Ausführungsform der 4 ist
hier ein eingangsseitiger Teilbereich 5' ebenso wie ein hinterer Teilbereich 5 mit
einer Funktionsmaterial-Beschichtung versehen. Der mittlere, frei
von einer Funktionsmaterial-Beschichtung ausgeführte Teilbereich 6 macht
vorzugsweise etwa 20 % bis 30 % der Gesamtlänge des Partikelfilters 13 aus.
Im Vergleich zu einer durchgehenden Beschichtung lässt sich
ebenfalls eine Materialeinsparung erreichen, wobei die Zündung des
Rußabbrands
im eingangsseitigen Teilbereich 5' zuerst, später auch hinterer Teilbereich 5 erfolgt.
Durch Wärmeleitung kann
der mittlere Bereich 6 ebenfalls über die Rußzündtemperatur gelangen, so dass
auch hier der Rußabbrand
ablaufen kann. In 7 ist eine weitere vorteilhafte
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Partikelfilters 13 dargestellt.
In dieser Ausführungsform
ist lediglich ein mittlerer Teilbereich 5 einer Funktionsmaterial-Beschichtung
versehen. Dadurch werden ein eingangsseitig und ein ausgangsseitig
direkt angrenzender Teilbereich frei für andere, insbesondere katalytisch
wirksame Beschichtungen gehalten. Vorzugsweise macht der mittlere
Teilbereich 5 etwa 20 % bis 60 % der Gesamtlänge des
Partikelfilters 13 aus. Für eine zuverlässige Zündung des
Rußabbrands
kann jedoch auch ein schmaler scheibenförmiger Bereich des Partikelfilters 13 von
weniger als 10 % der Gesamtlänge
mit einer Funktionsmaterial-Beschichtung ausreichen.
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In
der in 8 dargestellten weiteren vorteilhaften Ausführungsform
wechseln mit einer Funktionsmaterial-Beschichtung versehene Teilbereiche 5, 5', 5'', 5'' mit
Teilbereichen ohne Funktionsmaterial-Beschichtung ab. Auf diese
Weise ist eine zuverlässige
Zündung
des Rußabbrands
in einer Mehrzahl von Bereichen des Partikelfilters 13 sichergestellt.
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In 9 ist
ein Partikelfilter 13 dargestellt, welcher lediglich einströmseitig
in einem radial mittleren Teilbereich 5 mit einer Funktionsmaterial-Beschichtung
versehen ist. Dabei sind einerseits eine Längsschnittsdarstellung und
andererseits eine Ansicht auf die eingangsseitige Stirnseite gezeigt.
Da in vorderen mittleren Bereich des Partikelfilters 13 üblicherweise
die höchsten
Temperaturen anzutreffen sind, kann hier mit einer vergleichsweise
niedrigen Regenerations-Starttemperatur
der Rußabbrand dennoch
zuverlässig
initiiert werden.
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Für eine Verminderung
der Aktivierungsenergie EA für ein Zünden des
Rußabbrands
kann zusätzlich
ein Einsatz einer hinsichtlich des Rußabbrands katalytisch wirkenden
Komponente vorgesehen sein. Dies ermöglicht eine Verringerung der
Regenerations-Startemperatur, wodurch wiederum eine Verminderung
des Energieaufwands zum Aufheizen des Partikelfilters 13 auf
die Regenerations-Starttemperatur erreicht wird. Die katalytische
Komponente kann als Additiv dem Abgas beigemischt sein. Hierfür ist es
zweckmäßig, eine
Kraftstoff- und/oder
eine Öladditivierung
vorzusehen. Die katalytisch wirkende Komponenten gelangt über Verbrennung
von Kraftstoff bzw. Öl
ins Abgas auf den Partikelfilter und kann dort ihre katalytische
Wirkung entfalten. Eine direkte Zuführung der katalytisch wirksamen
Komponente ins Abgas kann ebenfalls erfolgen.
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Die
katalytisch wirkende Komponente kann jedoch auch als Bestandteil
in der Funktionsmaterial-Beschichtung des Partikelfilters 13 enthalten
sein oder als separate Beschichtung örtlich getrennt von der Funktionsmaterial-Beschichtung
auf dem Partikelfilter 13 aufgebracht sein. Ebenfalls möglich ist eine
Ausbildung einer Doppellagen-Beschichtung vorzugsweise mit der Funktionsmaterial-Beschichtung
als obere Schicht. Zusätzlich
oder alternativ kann eine Beschichtung vorgesehen sein, welche hinsichtlich
einer Umsetzung von gasförmigen
Abgasbestandteilen wie Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid oder Stickoxid
katalytisch wirkt. Auf diese Weise kann die Funktionalität des Partikelfilters 13 erweitert
werden. Da infolge der erfindungsgemäßen Vorgehensweise die Temperaturbelastung
des Partikelfilters 13 während der Regeneration gering
ist, können
dabei auch weniger temperaturstabile Katalysatormaterialen wie beispielsweise
Vanadiumpentoxid enthaltende Katalysatormaterialien eingesetzt werden,
deren Verwendung ansonsten nicht möglich ist.