-
Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung, beispielsweise
für Gehäuse von
Heizungs- und/oder Klimasystemen eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch
1.
-
Die
Befestigung von Gehäusen,
welche beispielsweise Bestandteil von HVAC-(heating, ventilating
and airconditioning), d.h. Klimatisierungssystemen von Kraftfahrzeugen
sind, erfolgt in der Regel an drei oder mehreren Befestigungsstellen
des Gehäuses
mittels entsprechender Befestigungsvorrichtungen an dafür vorgesehenen
Strukturen oder Wänden des
Kraftfahrzeugs.
-
Aus
dem Stand der Technik sind Befestigungseinrichtungen bekannt, welche
vom Gehäuse getrennt,
d.h. separat gefertigt sind, aus mehreren Komponenten bestehen und
somit einen erheblichen Aufwand bei der Montage des Gehäuses an
die Struktur mit sich bringen bzw. erfordern. Durch die notwendige
Vielzahl an Befestigungspunkten, über die das Gehäuse an der
Struktur zu montieren ist, entstehen dabei häufig Überbestimmtheiten mechanischer
Art aufgrund der fertigungsbedingt gegebenen Toleranzen, welche
folglich zu inneren mechanischen Spannungen oder Spannungskonzentrationen im
Gehäuse,
der Befestigungsvorrichtung oder in der Struktur führen können.
-
Dadurch,
dass bei bekannten Lösungen
zur Befestigung derartiger Gehäuse
mehrere Teile zur Befestigung wie beispielsweise Distanzscheiben, etc.
benötigt
werden, sind damit sowohl hohe Herstell- als auch Montagekosten
verbunden. Ebenso im Hinblick auf bei der PKW-Herstellung häufig angewendete automatisierte
Produktionsschritte ist der Einbau derartiger Gehäuse mit
bekannten Befestigungseinrichtungen als kritisch, d.h. schwer realisierbar
zu bewerten.
-
Zudem
gestatten bekannte Befestigungsmechanismen den Ausgleich von herstellungsbedingten Toleranzen
nur in einer Ebene oder weisen einen komplizierten Aufbau auf, falls
ein aufgrund der Herstellungsungenauigkeiten geforderter Toleranzausgleich
zur Vermeidung von Spannungskonzentrationen in Richtung des Gehäuses erfolgen
muss.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gehäuse mit einer Befestigungsvorrichtung
auszustatten, wobei die Befestigungsvorrichtung eine hinsichtlich
Handhabung wesentlich einfachere Montage ermöglicht und effizienter herstellbar
ist.
-
Die
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 beschriebenen Merkmale der
erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
gelöst,
wobei vorteilhafte Ausführungsformen
durch die Merkmale der Unteransprüche beschrieben sind.
-
Vorgesehen
ist ein Gehäuse
mit einer Befestigungseinrichtung, bei dem das Gehäuse insbesondere
Bestandteil eines Heizungs- und/oder Klimaanlagensystems eines Kraftfahrzeugs
ist, wobei nach Maßgabe
der Erfindung die Befestigungsvorrichtung als integraler Bestandteil
des Gehäuses
mindestens eine elastisch in alle drei Raumachsen deformierbare Befestigungsstruktur
bzw. Befestigungseinheit zur Verbindung des Gehäuses mit einer für die Befestigung
dieses Gehäuses
vorgesehenen Struktur umfasst.
-
Eine
erfindungsgemäße, mit
mehreren Funktionen belegte Befestigungsstruktur kann dabei vorteilhaft
zumindest teilweise in Form einer Balgstruktur ausgeführt sein.
-
Vorzugsweise
weist dieser Balg im Sinne einer gewünschten Flexibilität einerseits
sowie Steifigkeit andererseits im Querschnitt eine Zick-Zack-Form der
Wandung auf.
-
Ein
Zwischenwinkel zwischen gegenüberliegenden,
schräg
liegenden Wandungsabschnitten der Zick-Zack-förmigen Balgstruktur liegt dabei
ebenfalls bevorzugt im Bereich von 45° bis 100°, weiter bevorzugt jedoch im
Bereich zwischen 70° und
90°.
-
Um
vor allem innere mechanische Spannungsspitzen im Bereich der Wandungsabschnitte bzw.
des Übergangs
eines schräg
liegenden Wandungsabschnittes zum benachbarten, schräg liegenden
Wandungsabschnitt des Balgs abzubauen, ist vorteilhafter Weise ein
rundlich aus gefürter Übergang
vorzusehen, dessen Radius größer als
0.5mm, jedoch vorzugsweise mit 1 mm ausgeführt ist.
-
Um
eine notwendige bzw. geforderte Steifigkeit des Balgs zu erlangen,
weisen die Wandungsabschnitte des Balgabschnittes eine Dicke auf,
die vorzugsweise im Bereich von 1 bis 1.5mm liegt.
-
Des
Weiteren liegt das Verhältnis
zwischen dem Aussendurchmesser und dem Innendurchmesser einer derart
teilweise balgförmig
ausgeführten Befestigungsstruktur
bevorzugt im Bereich von 1.5 bis 2.
-
Jeweils
zwei gegenüberliegende
und über einen
gemeinsamen Rand verbundene Wandungsabschnitte stellen eine verformbare
Balgeinheit dar, welche vorzugsweise einen Toleranzausgleich von –2 bis +2mm
ermöglicht.
-
Da
die Befestigungseinrichtung besonders für Gehäuse von Heizungs- und/oder
Klimaanlagensystemen eines Kraftfahrzeugs vorteilhaft zu verwenden
ist, ist eine Ausführung
der Befestigungsstruktur der Befestigungsvorrichtung mit Kunststoff
vorzuziehen.
-
Bevorzugt,
d.h. zur Erfüllung
der gestellten Anforderungen ist die Befestigungsstruktur dabei
aus PP-TV20 oder PP ohne Additive gebildet.
-
Eine
erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung
weist auch für
die Befestigung des Gehäuses
an die Struktur bereits ein Haltelement, welches integraler Bestandteil
der Befestigungsstruktur der Befestigungseinrichtung ist, auf.
-
Vorzugsweise
ist das Haltelement im Sinne einer einfach und zügig durchführbaren Montage des Gehäuses mit
einer Bohrung und Nut ausgeführt.
-
Die
Befestigungseinrichtung gemäß der Erfindung
ist hinsichtlich ihrer Verwendung vor allem zur Beseitigung von
bekannten Defiziten und zur Ausnutzung noch zu nennender Vorteile
bezüglich des
Einbaus von Gehäusen
von Heizungs- und/oder Klimaanlagen vor allem im Kraftfahrzeugbereich
hervorragend geeignet.
-
Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, aufgrund einer durch die Struktur sowie das Material gegebenen
Elastizität
und einer damit einhergehenden Möglichkeit
zur elastischen Verformung fertigungsbedingt vorhandene Toleranzen
in alle drei Richtungen des Raumes bei der Fixierung eines Gehäuses an
eine dafür
vorgesehene Struktur auf einfache Weise auszugleichen.
-
Des
Weiteren kann das Gehäuse
auch eine für
die Montage notwendige Vielzahl von Befestigungsvorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweisen, welche nach der Montage des Gehäuses nicht
zu Überbestimmtheiten
bzw. auftretenden inneren mechanischen Verspannungen oder Spannungskonzentrationen
im Gehäuse
führen,
wie aus dem Stand der Technik entsprechend bekannte Befestigungsvorrichtungen
für derartige
Gehäuse.
-
Weitere
Eigenschaften und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer Ausführungsform
der Erfindung, unter Bezugnahme auf die beigefügten 1 und 2.,
die jedoch als rein beispielhaft und in keiner Weise beschränkend verstanden
sein soll.
-
Es
zeigen:
-
1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der Befestigungsvorrichtung in einer in der Schnittebene S dargestellten
Ansicht sowie Ausschnitte eines Gehäuses und einer Struktur, an
der das Gehäuse über die
Befestigungsvorrichtung befestigt ist; und
-
2 zeigt
die Befestigungsvorrichtung sowie einen Teil des Gehäuses nach 1 in
perspektivischer, dreidimensionaler Darstellung.
-
Um
ein Gehäuse 1 (in 1 nur
teilweise dargestellt) eines Heizungs- und/oder Klimaanlagensystems
(nicht dargestellt) an einer dafür
vorgesehenen Struktur 2 (in 1 nur teilweise
dargestellt) in einem Kraftfahrzeug sicher, d.h. im Wesentlichen ohne
Spiel und ausreichend gestützt
befestigen zu können,
sind üblicherweise
mehrere, jedoch mindestens drei Befestigungsvorrichtungen 3 für das Gehäuse 1 notwendig.
-
Da
Toleranzen der Struktur 2, an die das Gehäuse 1 montiert
werden soll, sowie auch beim Gehäuse 1 fertigungsbedingt
gegeben sind, ist ein Toleranzausgleich bei der Montage bzw. Befestigung
des Gehäuses 1 zu
erstreben. Üblicherweise
sind in der Richtung, welche senkrecht zur Oberfläche des
Gehäuses 1 bzw.
der Struktur 2 ist, große Toleranzen vorhanden, die
ausgeglichen werden müssen.
Vor allem ist dies bei Verwendung mehrerer Befestigungsvorrichtungen
am Gehäuse 1 notwendig.
-
Das
Ausführungsbeispiel
aus 1 zeigt eine Befestigungsvorrichtung 3,
die über
ein Befestigungselement 5 der Befestigungsvorrichtung 3 (nicht dargestellt),
welches beispielsweise als Bolzen oder als Schraube ausgeführt sein
kann, das Gehäuse 1 mit
der Struktur 2 über
die Befestigungsvorrichtung 3 verbindet.
-
Die
Befestigungsvorrichtung 3, bestehend aus einer hinsichtlich
der Gestaltung zwei Bereiche 7, 8 umfassenden
Befestigungsstruktur 6 und einem im zweiten Bereich 8 der
Befestigungsstruktur 6 integrierten Halteelement 4,
ist dabei in einer senkrecht zur Schnittebene S verlaufenden Richtung
hin offen bzw. zugänglich,
wobei die in der Schnittebene S liegende Mittellinie M die Verbindungsrichtung
zwischen der Oberfläche
des Gehäuses 1 und
der Oberfläche
der Struktur 2 festlegt.
-
Ein
erster Bereich 7 der Befestigungsstruktur 6, welcher
dem gehäuseseitigen
Ende 6a der Befestigungsstruktur 6 der Befestigungsvorrichtung 3 zugewandt
ist, weist eine in Richtung der Mittellinie M zum gehäuseseitigen
Ende 6a hin parallel verlaufende halbröhrenförmige Struktur auf, bei welchem
sich die in der Schnittebene S liegenden Schnittflächen der
halbröhrenförmigen Struktur
translatorisch aus der Mittelebene S in einer zur Mittelebene S
senkrechten Richtung erstrecken (Siehe auch 2). Dieser
erste Bereich 7 der Befestigungsstruktur 6 ist dabei über einen
Aussendurchmesser z, eine Wanddicke sowie eine Höhe der translatorischen Fortsetzung
der Schnittflächen
der halbröhrenförmigen Struktur
in einer zur Schnittebene S senkrechten Richtung festgelegt bzw.
ausgeführt.
-
Der
beschriebene erste Bereich 7 der Befestigungsstruktur 6 geht
in Richtung des strukturseitigen Endes 6b der Befestigungsstruktur 6 der
Befestigungsvorrichtung 3 parallel zur Mittellinie M in
einen zweiten Bereich 8 über, welcher unter anderem
als elastisch deformierbare Struktur für den Toleranzausgleich fungiert
und wie dargestellt in Gestalt eines Balgs in Zick-Zack-Form, d.h. mit
zueinander abwechselnd schrägliegenden
Wandungsabschnitten 8a, 8b, 8c ausgeführt ist.
-
Wie
in 1 gezeigt, ist der zweite Bereich 6 mit
drei abwechselnd zueinander schrägliegenden Wandungsabschnitten
ausgeführt.
Der Zwischenwinkel α beschreibt
dabei die relative Lage der Wandungsabschnitte 8a und 8b zueinander.
Zwei benachbarte Wandungsabschnitte 8a, 8b bilden
dabei eine Balgeinheit und ermöglichen
den Ausgleich von Toleranzen durch entsprechende Verformung vorzugsweise
im Bereich von –2
bis +2mm gegenüber der
Ausgangslage. Je nach gewünschter
Elastizität und
Steifigkeit bzw. gefordertem Verformungspotential kann die Balgstruktur
des zweiten Bereichs 8 der Befestigungsstruktur 3 eine
beliebige Anzahl an Wandungsabschnitten und somit Balgeinheiten
umfassen.
-
Über den
inneren Durchmesser y ist der Abstand der inneren Ränder der
Wandungsabschnitte der Balgstruktur des zweiten Bereichs 8 zur
Mittellinie M hin gegeben. Der Übergang
der zur Mittellinie M schräg
liegenden Wandungsabschnittes 8a zum Wandungsabschnitt 8b der
Balgstruktur ist durch einen Zwischenradius r festgelegt. Dieser
muss entsprechend ausgeführt
sein, um mechanische Spannungskonzentrationen bei der Deformation,
welche der Einbau des Gehäuses 1 aufgrund
der Fertigungstoleranzen mit sich bringt, zu vermeiden.
-
Am
strukturseitigen Ende 8b des zweiten Bereichs 8 bzw.
der den zweiten Bereich 8 umfassenden Befestigungsstruktur 6 der
Befestigungsvorrichtung 3 befindet sich im Inneren der
Balgstruktur des zweiten Bereichs 8 an dem Wandungsabschnitt,
welcher mit seiner Aussenkante mit der Struktur, an der das Gehäuse zu befestigen
ist, bei der Montage in Kontakt kommt, eine als Halteelement 4 zur
Befestigung des Gehäuses 1 über die
Befestigungsstruktur 6 der Befestigungsvorrichtung 3 vorgesehene
Bohrung 4b in einer zur Mittellinie M hin parallel verlaufenden
Richtung.
-
Eine
Senkung 4a, welche auf der Innenseite d.h. der dem strukturseitigen
Ende 6b abgewandten Seite des Halteelementes 4 ausgeführt ist,
sorgt für eine,
bei entsprechender Ausführung
des Befestigungselements 5 (nicht dargestellt), welches
bei der Montage durch die Bohrung 4b in den zweiten Bereich 8 eingeführt wird,
Verbindung des Gehäuses 1 mit
der dazu vorgesehenen Struktur 2 über das Befestigungselement 5 der
Befestigungsvorrichtung 3.
-
Das
Befestigungselement 5 kann dabei, wie bereits angesprochen,
vorzugsweise als entsprechender Bolzen ausgeführt sein. Beispielsweise wäre die Ausführung des
Halteelements 4 als Innengewinde und des Befestigungselementes 5 als Schraube
oder Gewindebolzen auch denkbar.
-
Des
Weiteren könnte
auch ein Ineinanderstecken der Befestigungsstruktur 6 mit
dem Befestigungselement 5 durch ein zur Innenseite der
Befestigungsstruktur 6 ähnlich,
jedoch in kleinerem Maßstab
ausgeführtes
Befestigungselement 5 an der Struktur 2 vorgesehen
sein, wobei dann das Haltelement 4 weggelassen und durch
eine entsprechende Öffnung
ersetzt ist.
-
2 zeigt
die in 1 dargestellte Schnittansicht des Ausführungsbeispiels
der Befestigungseinrichtung 3 in einer dreidimensionalen
Darstellung.
-
Vorteile
der gegenwärtigen
Erfindung ergeben sich einerseits dadurch, dass die Befestigungsstruktur 6 mit
Halteelement 4 in integrierter Bauweise mit dem Gehäuse in einem
Prozess gefertigt werden kann, was somit einen Kostenvorteil bei
der Herstellung mit sich bringt.
-
Andererseits
kann der notwendige Toleranzausgleich auf einfache Art und Weise
durch Ausnutzung des elastischen Verformungsverhaltens der Befestigungsstruktur 6 sowie
der Elastizität
des Materials, welches vorteilhaft aus Kunststoff ausgebildet ist, erfüllt werden.
Einfluss von Wärme
bzw. Kalte und deren Auswirkungen auf Verformungen spielen keine so
große
Rolle mehr durch Verwendung einer Befestigungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
-
Auch
im Fahrzeug auftretende Schwingungen und Geräusche werden durch eine erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung
sehr gut kompensiert bzw. nicht weiter übertragen.
-
Auf
zusätzliche
Einlegelemente wie beispielsweise Distanzscheiben, etc. kann verzichtet werden.
Damit einhergehend ist auch eine einfachere Handhabung und schnellere
Montage des Gehäuses 1 an
die Struktur 2 möglich.
Ein automatisierter Einbau derartiger Gehäuse ist mit der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung
ebenfalls möglich.
-
Letztendlich
ist ein weiterer Vorteil am Ende des Produktlebenszykluses gegeben,
da durch ein Gehäuse
mit der erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung
ein erheblich geringerer Recyclingaufwand hinsichtlich des Ausbaus
und der vorhandenen Anzahl an Teilen gegeben ist.