-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung von Kunststoffen
durch Dotieren eines Kunststoffs mit Metallen bzw. Metallderivaten,
Verarbeiten des Kunststoffs zu einem Formkörper und quantitative Analyse
der eingebrachten Metalle bzw. Metallderivate mittels einer Analysemethode,
die eine Vermessung von festem Probenmaterial ermöglicht.
Die Erfindung betrifft ferner einen Standardsatz zur Kalibrierung
eines Analysegeräts,
das im vorstehend genannten Verfahren verwendet werden kann, umfassend
mindestens zwei Kalibrierstandards, wobei jeder Kalibrierstandard
einen Kunststoffformkörper
enthält,
der mit mindestens einem Metall ausgewählt aus La, Ce, Pr, Nd, Sm,
Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh,
Au, Os und V dotiert ist.
-
Von
den Kunststoffverarbeitern werden sogenannte Halbzeuge hergestellt.
Dabei handelt es sich um Polymere, deren Eigenschaften durch eine
spezielle Additivierung auf die Wünsche des weiterverarbeitenden Kunden
angepasst werden. Die Globalisierung der Wirtschaftsmärkte hat
vor allem in den letzten zehn Jahren dazu geführt, dass Halbzeuge für die Herstellung
von Werkstoffen von der weiterverarbeitenden Industrie zunehmend
weltweit eingekauft werden. Oftmals ist die Qualität der Halbzeuge
von Drittanbietern (z.B. wegen abweichender Additivierung) signifikant
schlechter als die Qualität
namhafter Produzenten. Dies geht soweit, dass diese Materialien
für die
Herstellung vieler Werkstoffe das geforderte Anforderungsprofil
nicht erfüllen
und eigentlich nicht eingesetzt werden dürften. Häufig ist es jedoch möglich, durch
einen Verschnitt von Material sehr guter Qualität mit Material schlechter Qualität das gesetzte
Anforderungsprofil gerade noch zu erfüllen.
-
Im
Reklamationsfall ist jedoch der Nachweis für den Hersteller, dass bei
der Weiterverarbeitung Materialien verschnitten wurden, zurzeit
nur schwer gewöhnlich
jedoch gar nicht zu führen.
Eine Möglichkeit
besteht darin, sich das Schmelzverhalten und die rheologischen Eigenschaften
sowie die Glastemperaturen der jeweiligen Kunststoffe zu betrachten.
Diese Verfahren sind jedoch sehr unsicher und speziell bei Verschnitten
von 10–50
% Fremdmaterial im Regelfall nicht einsetzbar. In anderen Fällen wird
versucht, metallhaltige Additive, die ein Kunststoffverarbeiter
aus technischen Gründen
zugesetzt hat, in den Kunststoffen mittels ICP-MS ("Induktiv Coupled
Plasma – Mass
Spectrometry" oder
auf Deutsch "Induktiv
gekoppelte Plasma Massenspektrometrie") oder ICP-AES ("Induktiv Coupled Plasma – Atomic
Emission Spectrometry" oder
auf Deutsch: "Induktiv
gekoppelte Plasma Atomemissions Spektrometrie) oder mittels AAS
("Atom Absorption
Spectrometry" oder auf
Deutsch "Atom-Absorptions-Spektroskopie") zu identifizieren,
um zu klären,
ob sich diese Stoffe im reklamierten Fall auch im Material wieder
finden. Auch hier ist keine eindeutige Identifizierung möglich, wenn
der Wettbewerber gleiche Additive verwendet hat.
-
Weiterhin
ist heute in zunehmendem Maße
der Schutz vor Plagiaten eine der größten Herausforderungen für viele
Hersteller von Gebrauchsgütern
und anderen Gegenständen
auf Kunststoffbasis. Immer mehr Plagiate von Gebrauchsgegenständen gelangen
auf den europäischen
Markt, wobei den Gegenständen
im allgemeinen mit bloßem
Auge nicht anzusehen ist, dass es sich um Fälschungen handelt. Durch diese
Plagiate sind sowohl die Hersteller der Produkte gefährdet als
auch der Name einer ganzen Marke, weil gewöhnlich auch die Qualität dieser
Plagiate sehr zu wünschen übrig lässt.
-
Es
fehlt folglich an technischen Verfahren, die eine einfache und eindeutige
Zuordnung der Kunststoffe bzw. der aus diesen Kunststoffen gefertigten
Produkten gestatten.
-
Darüber hinaus
fehlt es an einem Verfahren, das die Bestimmung ermöglicht,
mit wie viel Prozent Fremdmaterial ein Kunststoff verschnitten wurde.
-
Die
Erfindung soll eine Lösung
liefern, mit der diese eindeutige Identifizierung getroffen werden
kann. Ferner soll die Erfindung ein Verfahren zum Erkennen von Plagiaten
insbesondere von Gebrauchsgütern
liefern.
-
Aufgabe
der Erfindung war es daher, ein Verfahren bereit zu stellen, das
eine einfache und eindeutige Zuordnung der Herkunft von Kunststoffen
oder aus Kunststoffen hergestellten Gegenständen gestattet und insbesondere
die Bestimmung ermöglicht,
mit wie viel Prozent Fremdmaterial ein Kunststoff verschnitten wurde.
Das erfindungsgemäße Verfahren
soll den Herstellern von Kunststoffprodukten die Möglichkeit
geben, ihre eigenen Produkten von Plagiaten zu unterscheiden.
-
Aufgabe
der Erfindung war es ferner, ein Verfahren bereit zu stellen, das
eine Bestimmung der Herkunft ohne Säureaufschluss des Probenmaterials
ermöglicht.
Weiterhin soll ein Verfahren bereitgestellt werden, dass eine Bestimmung
vor Ort – z.B.
beim Kunststoffhersteller – ermöglicht,
d.h. es soll nicht notwendig sein, Probenmaterial z.B. an ein Analyseinstitut
zu übermitteln.
-
Aufgabe
der Erfindung war es ferner, Standardmaterialien zur Kalibrierung,
insbesondere zur Kalibrierung von Analysegeräten, bereit zu stellen, die
vorteilhaft in den vorstehend beschriebenen Verfahren verwendet
werden können.
-
Weiterhin
war es Aufgabe der Erfindung, Standardmaterialien zur Kalibrierung
bereit zu stellen, die eine möglichst
homogene Verteilung der zu kalibrierenden Elemente umfassen, so
dass eine Kalibrierung mit vorteilhafter Fehlergenauigkeit möglich ist.
-
Außerdem war
es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Kalibrierstandards
bereit zu stellen. Das Verfahren soll bevorzugt eine vorteilhafte
Einarbeitung von Metallen ohne Kontamination der Umgebung und/oder
ohne gesundheitliche Belastung bei der Herstellung ermöglichen.
-
Die
Aufgaben der vorliegenden Erfindung konnten durch das in den Patentansprüchen beschriebene Verfahren
zur Identifizierung von Kunststoffen sowie den beschriebenen Standardsätzen zur
Kalibrierung gelöst
werden.
-
Gegenstand
der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Identifizierung von Kunststoffen,
umfassend folgende Schritte
- (a) Dotieren eines
Kunststoffs durch Einbringen von Metallen in einer bestimmten Konzentration
im Bereich von 1 ppb bis weniger als 100 ppm,
- (b) Verarbeiten des Kunststoffs zu einem Formkörper,
- (c) quantitative Analyse der in Schritt (a) eingebrachten Metalle
mittels einer Methode, die eine Vermessung von festem Probenmaterial
ermöglicht.
-
Ferner
ist Gegenstand der Erfindung ein Standardsatz zur Kalibrierung umfassend
mindestens zwei Kalibrierstandards, wobei jeder Kalibrierstandard
einen Kunststoffformkörper
enthält,
der mit mindestens einem Metall ausgewählt aus La, Ce, Pr, Nd, Sm,
Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh,
Au, Os und V dotiert ist, wobei die Konzentration eines zur Dotierung
verwendeten Metalls in mindestens zwei der Kalibrierstandards unterschiedlich
ist.
-
Im
Rahmen dieser Erfindung werden Stoffe oder Elemente häufig mit
der chemischen Kurzbezeichnung bezeichnet. Diese haben folgende
Bedeutung:
- La
- Lanthan
- Ce
- Cer
- Pr
- Praseodym
- Nd
- Neodym
- Sm
- Samarium
- Eu
- Europiums
- Gd
- Gadolinium
- Dy
- Dysprosium
- Ho
- Holmium
- Tm
- Thulium
- Lu
- Lutetium
- Hf
- Hafnium
- Ta
- Tantal
- Sc
- Scandium
- Re
- Rhenium
- V
- Vanadium
- Ir
- Iridium
- W
- Wolfram
- Pt
- Platin
- Rh
- Rhodium
- Au
- Gold
- Os
- Osmium
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist zur Identifizierung von Kunststoffen und bevorzugt zur Identifizierung
des Herstellers oder Verarbeiters eines Kunststoffes geeignet. Insbesondere
ist das erfindungsgemäße Verfahren dazu geeignet zu erkennen, ob ein bestimmter
Kunststoff mit Fremdmaterial verschnitten wurde; und falls ja, mit
welchem Anteil.
-
Darüber hinaus
ist das Verfahren geeignet Gegenstände aus Kunststoffen eindeutig
zu identifizieren und somit dem Hersteller eine schnelle Möglichkeit
zur Identifizierung von Plagiaten zu bieten. Im Allgemeinen kann
das Verfahren auf alle Kunststoffe bzw. Kunststoffprodukte oder
Produkte, die Kunststoffe enthalten angewandt werden.
-
Bevorzugt
wird das Verfahren für
thermoplastische Kunststoffe oder Elends thermoplastischer Kunststoffe,
Gießharze,
Duroplaste oder Schaumstoffe verwendet. Thermoplastische Kunststoffe
sind besonders bevorzugt.
-
Unter
thermoplastischem Kunststoff wird ein Polymer verstanden, das, wenn
es in dem für
diesen Werkstoff für
Verarbeitung typischen Temperaturbereich wiederholt erwärmt und
abgekühlt
wird, thermoplastisch bleibt. Unter thermoplastisch wird hierbei
insbesondere die Eigenschaft des Polymers verstanden, in einem Temperaturbereich
zwischen 60 °C
und 450 °C,
bevorzugt zwischen 80 °C
und 350 °C,
wiederholt in der Wärme
zu erweichen und beim Abkühlen
zu erhärten.
Ferner ist das thermoplastische Polymer in erweichtem Zustand wiederholt
durch Fließen
als Formteil, Extrudat oder Umformteil zu Formkörpern formbar.
-
Beispiele
für geeignete
thermoplastische Polymere sind Polyethylen (PE), Polypropylen (PP),
Polystyrol (PS), Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS), Styrolacrylnitril
(SAN), Polyamide (PA) im allgemeinen, Polyamid 6 (PA 6), Polyamid
6,6 (PA 66), Polyamid 11 (PA 11), Polyamid 12 (PA 12), Polyamid
61 (PA610), Polycarbonat (PC), Polyvinylchorid (PVC), Polyethylenterephtalat
(PET), Polyetheretherketon (PEEK), Polyacrylnitril (PAN), Polyamidimide
(PAI), Polybutylenterephtalat (PBT), thermoplastisches Polyurethan
(TPU), Polyester (PES), Polyvinylakohol (PVA), Polymethylmethacrylat
(PMMA), Polysulfon PSU, Polyphenylensulfid (PPS), Polyphenylensilfon
(PPSU), Polyethersulfon (PES), Polyetherimid (PEI), Perfluoralkoxyalkan
(PFA), Polychlortrifluorethylen (PCTFE), Polyvinylidenfluorid (PVDF),
Polyphthalimid (PPA), Styrol-Butadien (SB), Acryl-Styrol-Acrylester (ASA),
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA), Polyaryletherketon (PAEK),
Ethylen-Butylacrylat-Copolymer (EBA), Polyoxymethylen (POM), Polybutadien
(PBD), Polyisopren (PIP), Polychloropren und/oder Polyalkyvinylether.
-
Bevorzugt
als thermoplastische Polymere verwendet werden Polyethylen (PE),
Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Acrylnitrilbutadienstyrol (ABS), Styrolacrylnitril
(SAN), Polyamide (PA), Polycarbonat (PC), Polyvinylchorid (PVC),
Polyetheretherketon (PEEK), Polyoxymethylen (POM), Polysulfon PSU,
Polyphenylensulfid (PPS), Polyethersulfon (PES), Polyetherimid (PEI),
Polychlortrifluorethylen (PCTFE), Perfluoralkoxyalkan (PFA), Polyvinylidenfluorid(PVDF)Polymethylmethacrylat
(PMMA) und/oder thermoplastisches Polyurethan (TPU).
-
Darüberhinaus
können
alle denkbaren Elends der unterschiedlichen thermoplastischen Kunststoffe verwendet
werden.
-
Weiterhin
kommen Kunststoffe in Betracht, die nicht nach dem Extrusionsverfahren
verarbeitet werden können,
wie Polytetrafluorethylen (PTFE). Diese werden z. B. nach dem Sinterverfahren
RAM-Extrusion (Kaltumformen mit anschließendem Sintern) hergestellt.
-
Duroplaste
sind Kunststoffe, die bei normaler Temperatur hart und spröde sind.
Sie sind temperaturbeständig,
nicht plastisch verformbar und nicht schmelzbar. Sie sind ferner
im Wesentlichen nicht quellbar und im Wesentlichen unlöslich in
organischem Lösungsmittel
(oder: in organischen Lösungsmitteln).
Duroplaste entstehen durch Vernetzung reaktionsfähiger linearer und verzweigter
Makromoleküle.
Man nennt einen solchen Prozess "Härtung". Das Harz muss zur
Formgebung vor der Härtung
plastisch geformt werden. Häufig als
Synonym für
Duroplast wird auch Duromer verwandt.
-
Duroplastische
Kunstharze sind nach dem Aushärten
im Allgemeinen glasigstarr. Das mechanische Verhalten wird häufig dadurch
verbessert, dass die Harze zusammen mit Harzträgern oder Füllstoffen verarbeitet werden
(z.B. Gesteinspulver, Talkum, Kieselsäure, Holzmehl, organische oder
anorganische Fasern, Glasfasern und Glasgewebe). Ihr Anteil am Endprodukt
liegt üblicherweise
bei 40–80
Gew.-%. Man spricht im Fachgebiet bei diesen "gefüllten" duroplastischen
Kunststoffen auch von „Composites" oder „Verbundwerkstoffen".
-
Beispiele
für rieselfähige Duroplaste
sind:
Phenyl-Formaldehyd-Harze (PF), ungesättigte Polyesterharze (UP),
Melamin-Formaldehyd-Harze
(MF), Melamin-Phenol-Formaldehyd-Harze (MPF), Epoxid-Harze (EP), Diallyphthalatharz
(DAP) und/oder Silikon-Harze (SI)
-
Beispiele
für teigartige
Duroplaste sind: Ungesättigte
P
olyesterharze (UP) und/oder Vinylester-Harz (VE).
-
Unter
Gießharz
versteht man ein Polymer (oder Vorstufen davon) in flüssiger Form,
das in ein Formwerkzeug eingebracht (z.B. gegossen) wird, um feste
Formteile zu bilden. Beispiele für
ein geeignetes Gießharz
ist ein Polyurethansystem, umfassend eine Polyolkomponente und eine
Polyisocyanatkomponente.
-
Unter
einem Schaumstoff ist ein Polymer zu verstehen, das Zellen aufweist
und eine Rohdichte hat, die niedriger ist als die Dichte der Gerüstsubstanz.
Beispiele für
geeignete Schaumstoffe sind Polyurethanschaumstoffe, erhältlich durch
Umsetzung einer Polyolkomponente mit einer Polyisocyanatkomponente.
Weitere Beispiele sind Polyethylen-co-vinylacetat (EVA)-Schäume oder
geschäumte
Polypropylene. Weitere Beispiele sind Thermoplaste, die mit Hilfe
von Gasliefernden Substanzen oder Substanzen mit geringem Siedpunkt
verschäumt
wurden, wie geschäumtes
Polystyrol (z.B. unter der Bezeichnung Styropor® geführt). Weiterhin
können
Schäume
erhalten werden durch Zusatz sich unter Temperatur aufblähender Teilchen,
wie z.B. Expanzell®.
-
Bevorzugt
umfasst der Begriff "Kunststoff" im erfindungsgemäßen Verfahren
ferner keine Klebstoffe oder Polymerdispersionen zur Herstellung
von Klebstoffen. Ferner umfasst bevorzugt der Begriff "Kunststoff" im erfindungsgemäßen Verfahren
keine Lacke als Beschichtungsmittel.
-
Die üblichen
technischen Kunststoffe enthalten häufig Metalle. Diese werden
als Additive zugesetzt oder sind noch als Katalysatorreste oder
sonstige Verunreinigungen im Kunststoff enthalten. Beispiele für Metalle,
die produktionsbedingt bereits im Kunststoff enthalten sein können sind
Ba, Mo, Ag, Pb, Zr, Ti, Pd, Al, Cu, Ni, Zn, Sn, V, Fe, Ca, Na, As,
K und/oder Mn.
-
Im
Rahmen dieser Erfindung gilt üblicherweise
ein Metall nicht als "produktionsbedingt
bereits im Kunststoff enthalten",
wenn es nicht oder zumindest in einer Konzentration von kleiner
als 10 ppm (parts per million), bevorzugt in einer Konzentration
von kleiner 10 ppb (parts per billion), mehr bevorzugt von kleiner
1 ppb und insbesondere kleiner als 0,01 ppb im Kunststoff enthalten
ist.
-
In
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Identifizierung von Kunststoffen (oder Kunststoffprodukten)
werden bevorzugt solche Metalle eingebracht, die nicht produktionsbedingt
bereits im Kunststoff enthalten sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die in Schritt (a) eingesetzten Metalle ausgewählt aus
La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta,
W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os und V oder Gemischen daraus. Besonders
bevorzugt sind die eingebrachten Metalle ausgewählt aus La, Ce, Pr, Nd, Sm,
Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Ta, W, Re, Sc, Ir, V oder Gemischen
daraus. Insbesondere sind die eingebrachten Metalle ausgewählt aus
Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Ta, Hf, Re, Sc,
Ir, V oder Gemischen daraus.
-
Die
zur Dotierung verwendeten Metalle werden im Allgemeinen in einer
Konzentration verwendet, die einerseits für die in Schritt (c) gewählte Analysemethode
geeignet ist und anderseits die Materialeigenschaften des zu dotierenden
Kunststoffs nicht ändert.
Diese Konzentration beträgt üblicherweise
von 1 ppb bis weniger als 100 ppm (parts per million), bevorzugt
von 10 ppb bis 80 ppm, besonders bevorzugt 50 ppb bis 50 ppm, mehr
bevorzugt von 0,1 ppm bis 30 ppm und insbesondere von 0,5 ppm bis
weniger als 25 ppm.
-
Die
Angaben "ppb" und "ppm" beziehen sich im
Rahmen dieser Erfindung auf das Verhältnis von Gewichtsteilen an
eingebrachten Metallatomen zu Gewichtsteilen des Kunststoffs als
Ganzes. Diese Angaben beziehen sich jedoch nicht auf das Gewicht
der Darreichungsform des Metalls (z.B. Oxid, Sulfat, etc.). Das heißt beispielsweise,
die Angabe von 50 ppm Ce bedeutet, dass 50 ppm Ce-Atome in der Polymermatrix
enthalten sind und nicht beispielsweise 50 ppm Ceroxid.
-
Die
in Schritt (a) als Dotierung verwendeten Metalle können in
Form von elementaren Metallen (z.B. Metallpulvern) oder in Form
von Metallverbindungen eingebracht werden. Geeignete Metallverbindungen
umfassen Metallsalze. Metalloxide und/oder Organometallverbindungen.
-
Beispiele
für geeignete
Metallsalze sind Metallhalogenide, Metallsulfide, Metallphosphate,
Metallsulfate, Metallnitrate, Metallcarbonate sowie Salze der organischen
Säuren,
wie beispielsweise Metallacetate.
-
Beispiele
für geeignete
Organometallverbindungen sind z. B komplexierte Metalle (mit gleichen
oder mit unterschiedlichen Komplexliganden), wobei das Metall in
geladener oder ungeladener Form komplexiert sein kann. In geladener
Form enthalten die Verbindungen aufgrund der Wahrung der Ladungsneutralität entweder
anorganische oder organische Anionen. Bevorzugt sind N-, P-, S- oder O-Donor-Liganden.
-
Geeignete
Metallpulver weisen im Allgemeinen eine mittlere Teilchengröße von kleiner
als 100 Mikrometer auf, bevorzugt kleiner als 1 Mikrometer, besonders
bevorzugt kleiner als 500 Nanometer (nm) auf. Die verwendeten Metallpulver
weisen ferner im Allgemeinen eine mittlere Teilchengröße von nicht
weniger als 1 nm, bevorzugt 10 nm, mehr bevorzugt 100 nm auf.
-
Der
mittlere Teilchendurchmesser, der auch als D50-Wert
der integralen Massenverteilung bezeichnet wird, wird im Rahmen
dieser Erfindung als der Teilchendurchmesser definiert, bei dem
50 Gew.-% der Teilchen einen kleineren Durchmesser haben als der
Durchmesser, der dem D50-Wert entspricht.
Ebenso haben dann 50 Gew.-% der Teilchen einen größeren Durchmesser
als der D50-Wert. Die Bestimmung des Teilchendurchmessers
erfolgte durch die dynamische Lichtstreuung unter Abbildung der
Volumenverteilung, wobei kugelähnliche
Teilchen auf den äquivalenten
Kugeldurchmesser abgeschätzt
werden.
-
Der
zu identifizierende Kunststoff wird in Schritt (a) mit Metallen
dotiert. Grundsätzlich
reicht hierfür
ein bestimmtes Metall aus. Die Genauigkeit der Bestimmung steigt
jedoch, wenn zwei oder mehr unterschiedliche Metalle verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden in Schritt (a) 2 bis 18, mehr bevorzugt 3 bis 12, insbesondere
4 bis 8 unterschiedliche Metalle eingebracht.
-
Die
Dotierung in Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Identifizierung
von Kunststoffen erfolgt je nach Art des verwendeten Kunststoffs.
Hierbei sind alle Verfahren besonders geeignet, die zu einer homogenen
Verteilung der Metalle führen.
-
Im
Falle eines Gießharzes
werden die zur Dotierung verwendeten Metalle bevorzugt den flüssigen Eduktkomponenten
des Gießharzes
zugegeben. Im Falle eines Polyurethangießharzes werden die Metalle
bevorzugt der Polyolkomponente zugegeben.
-
Im
Falle eines thermoplastischen Kunststoffes werden die Metalle üblicherweise
mit dem Kunststoff (z.B. in Form eines Granulats) vermischt. Zur
Einarbeitung wird bevorzugt anschließend die Mischung extrudiert,
beispielsweise zu einem dotierten Granulat.
-
Es
ist möglich,
mit dieser Methode den zu identifizierenden Kunststoff direkt mit
der gewünschten
Konzentration an Metallen herzustellen. Es ist aber ebenfalls möglich, zunächst ein
so genanntes „Masterbatch" herzustellen. Masterbatch
ist hierbei ein Kunststoff, der die dotierten Metalle in einer hohen
Konzentration enthält
und der anschließend – z.B. in
Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahren – zu der
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Konzentration mit nicht dotiertem Kunststoff "verdünnt" wird. Ein Masterbatch
enthält
die zur Dotierung verwendeten Metalle üblicherweise in einer Konzentration
von 0,5 bis 50 g/kg.
-
Darüber hinaus
ist es möglich
die verwenden Metalle auch bei der Additivierung oder beim Einfärben der
Kunststofffertigteile z.B. beim Spritzguss oder Extrusionsprozess
zuzusetzen. Somit kann jeder Hersteller von Kunststoffteilen vor
Ort den erfindungsgemäßen Schritt
(a) vornehmen.
-
Es
ist weiterhin möglich,
dass die zu dotierenden Metalle in fester oder gelöster Form,
schon bei der Polymerisationsreaktion (d.h. bei der Herstellung
des Polymeren) zugesetzt werden. Dies hat den Vorteil, das keine
weitere Einarbeitung vorgenommen werden muss. In diesem Fall könnten die
Metalle in gelöste
Form als Ionen oder Neutralsubstanzen vorliegen.
-
Das
Einbringen während
der Polymerisationsreaktion ist insbesondere bei der Herstellung
von Duroplasten bevorzugt.
-
Liegen
die Duroplasten als Gießharze
vor, werden bevorzugt die Metalle in die flüssigen Monomer bzw. Oligomerkomponenten
eindosiert. Anschließend
erfolg die Aushärtung
temperatur- und/oder lichtinduziert oder über Zugabe von Aktivatoren,
die durch Temperatur oder Lichtinduzierung aktiviert werden können.
-
In
Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Identifizierung von Kunststoffen wird der dotierte Kunststoff
zu einem Formkörper
verarbeitet. Diese Verarbeitung erfolgt im Allgemeinen nicht mehr
beim Hersteller des Kunststoffes, sondern beim Käufer.
-
Im
Allgemeinen erfolgt in Schritt (b) die Verarbeitung zu Formkörpern mittels
Extrusion, Spritzguss, Kalandrieren, Folienblasen, Pressen, Prägen, Spritpressen,
Sintern, Schleudergießen,
Warmumformen und/oder Wirbelsintern bei festen Kunststoffen oder
mittels Gießverfahren
für Flüssigkomponenten.
-
Die
Verarbeitung kann zu beliebigen Formkörpern erfolgen. Üblicherweise
erfolgt eine Verarbeitung zu Formkörpern, die im Warenverkehr
häufig
benötigt
werden. Beispiele für
bevorzugte Formkörper
sind Folien, Fasern und Gehäuse.
-
Die
Art der Formkörper
kann vom Anwendungsgebiet abhängen.
-
In
den Bereichen Verkehr, Automobilindustrie und Luftfahrtindustrie
sind folgende Formkörper
bevorzugt: Armaturenteile, Ausstellfenster-Feststeller, Bedienungselemente,
Dicht- und Gleitringe, Bauteile für Kraftstofftanks und Kraftstoffleitungen,
ORVR Systeme, Verteiler, Klipse, Verschlüsse, Schnapp- und Klemmverbindungen,
Steckverbindungselemente, Luftansaugrohre, Kraftstoff-Filter, Schilder,
Reflektoren für
Front- und Nebelscheinwerfer, Lampenfassungen, Sensoren, Komponenten,
Turboladerteile, Gehäuse
f. elektronische Schaltkreise, Lampenhalterungen, Polsterauflagen
für Sitzelemente,
Seitenverkleidungen, Sonnenblenden oder konfektionierte thermogeformte
Funktionsteile zur Geräuschdämmung, Faltenbälge, flexible
Schläuche,
Schalthebelgriffe, Dichtlippen für
verschiedene Karosserieteile, Airbackabdeckungen, Antriebselemente, Zahnriemen,
Rundriemen, Zahnräder,
Kupplungsteile, Sitze Lenkräder,
Armlehnen, Schaltknöpfe,
Schwingungsdämpfung
(Zusatzfedern, Aufhängungen)
und Armaturentafeln.
-
In
den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik sind folgende Formkörper bevorzugt:
Gehäuse,
Zahnräder,
Wellen, Lager, CD-DISC, und DVD-Scheiben, Schalter und Schalterteile,
Spulenkörper,
Kreditkarten., Elektromotorenteile, Gerätechassis, LED-Displays, Stecker
und Steckerleiste, Lichtwellenleiter-Ummantelungen, Spotlights,
Strahler, Folien für
Chipkarten, Kabelisolierungen, Zubehörteile für Geschirrspülmaschinen, Waschmaschinen,
Trockner, Staubsaugerzubehörteile,
Filmscharniere, Rasenmäher,
Abdeckungen für
Solarkollektoren, Telefonapparate, Sprechfunkgeräte, Mobiltelefone und Displays.
-
In
den Bereichen Film-Foto-Optik, Lichttechnik sind folgende Formkörper bevorzugt:
Dia-Projektoren, Fernglasgehäuse,
Gehäuse
für Kleinbildkameras,
Blitzlichtgeräte,
Linsen- und Linsenhalterungen, Hohlkammerplatten, Leuchtenabdeckungen,
Leuchtenteile, Mikroskopteile, Objektivhalterungen, Lupen und Brillengläser.
-
In
den Bereichen Haushaltsartikel sind folgende Formkörper bevorzugt:
Staubsaugergehäuse
und Düsen,
Teppichreiniger, Lüfterräder für Staubsauger,
Handmixer, Gehäuse
für Elektrogrills,
Scheren- und Messergriffe, Reinigungsgeräte für Bad und Küche und Kühlschrankisolierungen.
-
Im
Bereich Fahrzeugbau sind folgende Formkörper bevorzugt: Abdeckungen
für elektrische
Teile im Motorraum, Flugzeuginnenausstattung, Fensterscheiben im
Flugzeugbau, Hinweisschilder, Motorradschutzhelme, Rückleuchten,
Verkehrszeichen, Warnleuchten, Scheinwerferverglasungen, Motorradverkleidungen, Scheibenwischerbügel sowie
Gehäuse
für Scheinwerferwischer-Motore
und elektronische Zündung.
-
Im
Bereich Bereichen Maschinenbau sind folgende Formkörper bevorzugt:
Zahnräder,
Laufrollen, Gleitschienen, Rund-, Hohl- und Flachstäbe, Münzprüfer, Befestigungselemente,
Kugellagerkäfige,
Rohrleitungen, Schiffsschrauben, Rohre, Laufrollen, Lüfterflügel, Faltenbälge, Filmscharniere,
Elemente für
Förderbänder, Schneckengetriebe,
Ventile, Zahnräder,
Zahnstangen, Ritzel, Laufräder
für die
Feinwerktechnik, Lager, Kolbenringe, Dichtungen, Trommeln, Elektrowerkzeuge,
Lager, Stellringe, Schrauben, Muffen, Schutzgitter, Schnappverbindungen,
Ventile, Steckverbinder und Bauteile zur Dämpfung mechanischer Schwingungen.
-
In
den Bereichen Möbel,
Bauwesen sind folgende Formkörper
bevorzugt: Dübel,
Sanitärarmaturen, Sitzgestelle,
Stuhl-Armlehnen, Stadionsitze, Stuhlrollen, Schienen für Schubladen,
Möbelbeschläge, Kleiderhaken,
Auskleidungen, Folien, Platten, Rohre, Fußbodenheizungsrohre, Fittings,
Heizöltanks,
Lüftungskanäle, Gasleitungen,
Fittings, Fensterrahmen und -profile, Rolladen-Lamellen, Profile,
Installations-Bauteile, Lüftungskanäle, Armaturen,
Dachrinnen, Lichtkuppeln, Fassadenelemente, Fußbodenbeläge, Dichtungen für Türen und
Fenster, Handläufe,
Fußleisten,
Schwimmbeckenauskleidungen, Schutzfolien für Deponien und Teiche, Schläuche jeder
Art, Drahtzaunummantelungen, Bautenschutzfolien, und Dachfolien.
-
In
den Bereichen Medizin, Krankenhaus sind folgende Formkörper bevorzugt:
Zahnbürstenborsten, Teile
für chirurgische
Beamtungsgeräte,
Blut-Oxygenatoren, Dialysatoren, Gefäße für die Blutaufbewahrung während der
Operation, Blutprobengefäße, Blutfilter,
Dränageflaschen,
Einmalspritzen, Infusionskanüle,
Arterienkanäle,
Milchpumpen, Sterilisationsbehälter,
Sterilisation, PC Urinflaschen und Verpackungen.
-
In
den Bereichen Sport und Freizeit sind folgende Formkörper bevorzugt:
Angeldrähte,
Rollschuhchassis und Rollen, Skistockteller, Fahrraddistanzhalter,
Windsurfer-, Schlittschuhkufenträger,
Skischuhschnallen, Rollerskate-Grundplatten,
Bergsteigerseile, Fischnetze, Surfboards, Schutzbrillen, Turnmatten, künstlicher
Rasen, Spielgeräte,
Fahrradkilometerzähler,
Eishockeyschlager-Inserts, Skioberbelag, Fahrradsättel, Uhrenarmbänder. Bälle, Schuhsohlen
und Bowlingkugeln.
-
In
den Bereichen Verpackung, Transport sind folgende Formkörper bevorzugt:
Folien für
Lebensmittel, auch in Verbindung mit anderen Kunststoffen, Einweg/Mehrwegflaschen,
Deckel, Kappen, Eimer, Flaschenbehälter, Flaschen und Hohlkörper, Folien,
Müllsäcke, Schrumpffolien,
Transportbehälter,
Luftpolsterfolien, Pharmaverpackungen, Verpackungsbänder, Bier-,
Milch- und Mineralwasserkästen,
Tuben, Fässer,
Mülleimer
und -container, Obststiegen und Kanister.
-
Im
Bereich Feinwerktechnik sind folgende Formkörper bevorzugt: Teile für Rechen-
und Schreibmaschinen und für
Computer, Kopiergeräte,
Präzisionsteile
für Kameras
und optische Geräte,
Thermostatventilteile und Teile für Armbanduhren.
-
Im
Bereich Computerindustrie sind folgende Formkörper bevorzugt: Computergehäuse und
Zubehörteile,
Keybordgehäuse,
Tasten, Diskettengehäuse,
Blenden, Rechenmaschinen- und Diktiergerätegehäuse, Kopiergerätegehäuse, Tasten
und Zubehörteile.
-
Im
Bereich Spielzeug sind folgende Formkörper bevorzugt: Bausteine und
Gehäuseteile
für Spielzeugeisenbahnen.
-
In
den Bereichen Landwirtschaft und Gartenbau sind folgende Formkörper bevorzugt:
Ohrmarken zur Tierkennzeichnung, rutschfeste Beläge, Gartengeräte, Schläuche, Rasenmäherteile,
Landwirtschaftliche Geräte
und Geräteteile,
Förderräder, Futtertröge.
-
Im
Bereich Chemische Industrie sind folgende Formkörper bevorzugt: Rohr- und Kolonnenauskleidungen,
Ventile, Schläuche,
Beschichtungen, Dichtungen, Laborgeräte, Membranen, Folien zum Auskleiden,
Apparaturen, Oberflächenbeschichtung
von Metallen, Rundstäbe,
Wärmeaustauscher,
Zahnräder,
Nocken, Lager, Laufringe, Kugellagerkäfige, Pumpenteile, Filamente
und technische Bürsten.
-
Schritt
(b) erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren üblicherweise
nach Schritt (a). Es ist jedoch auch möglich, dass Schritt (a) und
Schritt (b) gleichzeitig erfolgen kann. Ferner ist es möglich, dass
Schritt (b) vor Schritt (a) erfolgen kann.
-
Eine
Ausführungsform
für den
Fall, dass Schritt (a) und Schritt (b) gleichzeitig durchgeführt werden
ist das Zudosieren von dotierten Additiven – beispielsweise von dotierten
Farbpasten – während der
Formgebung.
-
Eine
Ausführungsform
für den
Fall, dass Schritt (a) nach Schritt (b) durchgeführt wird, ist das Aufbringen
von dotierten Substanzen – beispielsweise
von dotierten Polymer- oder Lackschichten – nach der Formgebung.
-
In
Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt eine quantitative Analyse der in Schritt (a) eingebrachten
Metalle mittels einer Methode, die eine Vermessung von festem Probenmaterial
ermöglicht.
-
Bevorzugt
wird hierbei in Schritt (c) die quantitative Analyse mittels einer
Methode durchgeführt,
deren Nachweisgrenze unter 100 ppm, mehr bevorzugt unter 80 ppm,
noch mehr bevorzugt unter 50 ppm, besonders bevorzugt unter 30 ppm
und insbesondere unter 20 ppm liegt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die quantitative Analyse in Schritt (c) mittels Laserablationsspektroskopie,
Röntgenfluoreszenzspektroskopie
(RFA) oder Graphitrohratomabsorbtionsspektroskopie (GF-AS) oder
Neutronenaktivierungsanalyse durchgeführt. Alternativ kann auch eine
Funkenablationsspektroskopie durchgeführt werden. Besonders bevorzugt
wird die Laserablationsspektroskopie oder Röntgenfluoreszenzspektroskopie
verwendet.
-
Die "Laserablationsspektroskopie" ist eine im Fachgebiet
bekannte Analysemethode. Unter "Laserablationsspektroskopie" wird hier eine mit
einer Laser Ablation gekoppelte ICP-MS oder ICP-OES verstanden. "ICP-MS" ist die Abkürzung für inductively-coupled-plasma
mass-spectrometry, auf Deutsch: Massenspektrometrie mit induktiv
gekoppeltem Plasma. "ICP-OES" ist Atomemissionsspektroskopie
(vgl. unten) gekoppelt mit induktivem Plasma.
-
Zur
Direktanalyse (d.h. Analyse von festem Probenmaterial ohne vorherigen
Aufschluss) erfolgt eine Ablösung
des Probenmaterials mittels Laserablation. Es wird hierbei eine
Probe mit einem Laserstrahl beschossen, wobei ein Teil der Probe
z. B. in Form von Partikeln, Ionen, Atomen oder Molekülen abgelöst wird. Dieser
Probenteil wird über
einen Hilfsgasstrom in das Plasma transportiert. Das Licht des Laserstrahls
weist üblicherweise
eine Wellenlänge
von 190 nm bis 1024 nm, bevorzugt 193 bis 266 nm auf.
-
Das
ablierte Material wird anschließend
beispielsweise mittels eines Trägergasstromes
einem Provokationsmodul, wie dem ICP zugeführt. Die Provokation erfolgt
bevorzugt thermisch, z.B. in einem induktiv gekoppelten Argon-Plasma
bei ca. 7000 K. Als Reaktion darauf kommt es zur Atomisierung und
Ionisierung oder zur Anregung der Probenelemente.
-
Die
Detektion der gebildeten Ionen erfolgt in einer möglichen
Ausführungsform
in einem Massenspektrometer (MS), bevorzugt nach der Extraktion
der Ionen aus dem ICP mittels eines Interfaces. Bevorzugt handelt
es sich dabei um ein Quadrupol-Massenspektrometer oder Flugzeitmassenspektrometer
oder Sektorfeldmassenspektrometer. Mit dem MS lassen sich die Ionen
nach ihrem Verhältnis
von Masse zu Ladung (m/z) auftrennen und detektieren.
-
Die
Detektion der Probenelemente kann in einer weiteren möglichen
Ausführungsform
durch Messung der von den Elementen emittierten Strahlung erfolgen.
Diese Analysemethode ist im Fachgebiet unter OES (optical emission
spectroscopy, auf Deutsch: AES, Atomemissionsspektroskopie) bekannt.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann die Ablösung
des Probenmaterials mittels Funkenablation erfolgen.
-
Bei
der Röntgenfluoreszenzanalyse
(RFA) werden Atome bzw. Ionen mit Röntgenstrahlen bestrahlt, woraufhin
Elektronen aus den inneren Schalen des Atoms herausgeschlagen werden.
Die dadurch entstandenen Lücken
werden mit Elektronen höherer
Schalen aufgefüllt,
wobei für
jedes Element Röntgenstrahlen
charakteristischer Wellenlängen
emittiert werden. Diese charakteristischen Strahlen können dazu
genutzt werden, die Elementzusammensetzung der jeweiligen Probe
zu ermitteln. Die Intensitäten
der von der Probe bei einer bestimmten Wellenlänge emittierten Strahlung sind
abhängig
von der Menge der gleichzeitig zur Emission dieser Röntgenstrahlung
angeregten Atome, so dass man über
die Intensitäten
auf die Konzentration des jeweiligen Elementes in der Probe schließen kann.
Röntgenstrahlung
ist allgemein definiert als kurzwellige elektromagnetische Strahlung,
die im Wellenlängenbereich
zwischen etwa 10–4 nm bis 10 nm liegt.
-
Da
es sich bei den oben genannten Methoden, insbesondere bei der Röntgenfluoreszenzanalyse, Graphitrohratomabsorbtionsspektroskopie
und bei der Laserablationsspektroskopie um Relativmethoden handelt,
muss zur quantitativen Analyse eine Kalibrierung durchführt werden.
Hierfür
wird ein so genannter "Standardsatz" zur Kalibrierung
verwendet. Bevorzugt wird zur Kalibrierung des in Schritt (c) verwendeten
Analysegerätes
ein (nachfolgend beschriebener) erfindungsgemäßer Standardsatz zur Kalibrierung
verwendet.
-
Unter
einem „Standardsatz
zur Kalibrierung" werden
im Rahmen dieser Erfindung ein Satz aus zwei oder mehr Kalibrierstandards
verstanden.
-
Ein
Kalibrierstandard umfasst einen Formkörper aus einem Kunststoff.
In diesem Formkörper
sind Metalle in definierten Konzentrationen enthalten. Jeder Kalibrierstandard
enthält
mindestens ein Metall ausgewählt
aus La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf,
Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os und V. Die Konzentration eines
zur Dotierung verwendeten Metalls ist in mindestens zwei, bevorzugt
jedoch (falls der Standardsatz mehr als zwei Kalibrierstandards
umfasst) in jedem der Kalibrierstandards unterschiedlich. Das heißt, ein
Standardsatz kann zwei Kalibrierstandards enthalten, wobei der erste
Kalibrierstandard beispielsweise 10 ppm Lanthan und der zweite Kalibrierstandard
30 ppm Lanthan enthalten kann. Ein Standardsatz zur Kalibrierung
kann jedoch nicht zwei Kalibrierstandards mit jeweils 10 ppm Lanthan
enthalten. Hingegen kann ein Standardsatz zur Kalibrierung drei
Kalibrierstandards umfassen, wobei einer 10 ppm Lanthan und die
anderen beiden 30 ppm Lanthan enthalten.
-
Es
ist bevorzugt, dass jeder Kalibrierstandard mehr als eines der oben
genannten Metalle enthält.
In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
deshalb jeder Kalibrierstandard mindestens zwei unterschiedliche Metalle
ausgewählt
aus La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf,
Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os und V. Besonders bevorzugt enthält jeder
Kalibrierstandard 2 bis 18, mehr bevorzugt 3 bis 12 und insbesondere
4 bis 10 unterschiedliche Metalle, ausgewählt aus La, Ce, Pr, Nd, Sm,
Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh,
Au, Os und V.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
sind die zur Dotierung verwendeten Metalle ausgewählt aus
La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Ta, W, Re,
Sc, Ir, V oder Gemischen daraus, besonders bevorzugt ausgewählt aus
Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Ta, Hf, Re, Sc,
Ir, und V.
-
Der
erfindungsgemäße Standardsatz
zur Kalibrierung umfasst wie vorstehend beschrieben zwei oder mehr
Kalibrierstandards. Es ist bevorzugt, dass der erfindungsgemäße Standardsatz
umso mehr Kalibrierstandards umfasst, je mehr zu bestimmende Metalle
jeder Kalibrierstandard aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der erfindungsgemäße Standardsatz
2 bis 20, mehr bevorzugt 3 bis 15, insbesondere 4 bis 10 Kalibrierstandards.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst der erfindungsgemäße Standardsatz
zur Kalibrierung eine Anzahl von mindestens 2n + 2 Kalibrierstandards,
wobei n die Anzahl der zu kalibrierenden Elemente darstellt. Insbesondere
umfasst der Standardsatz 2n + 2 dotierte Kalibrierstandards. Es
ist hierbei vorteilhaft, wenn alle zum Standardsatz zur Kalibrierung
gehörenden
Kalibrierstandards die Metalle in unterschiedlichen Konzentrationen
enthalten.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann der Kunststoff neben den zur Dotierung angegeben Elementen
weitere beliebige Elemente enthalten, die auch produktionsbedingt
in diesen Kunststoff eingesetzt werden. Die Menge kann dabei bis
zu 50 Gewichtsprozent betragen, wie es z.B. bei hochgefüllten Kunststoffvorkommen
kann. Hierbei ist jedoch zu bemerken, dass dieses Elemente üblicherweise
als Füllstoff dienen
und zur Korrektur von Matrixeffekten eingesetzt werden.
-
Ein
Kalibrierstandard enthält
die zur Dotierung verwendeten Metalle (La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd,
Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os
und V) im Allgemeinen in einer Konzentration von 0,01 ppb bis 100
ppm, bevorzugt von 0,1 ppb bis 80 ppm, mehr bevorzugt 1 ppb bis
50 ppm, besonders bevorzugt von 0,01 ppm bis weniger als 30 ppm
und insbesondere von 0,1 ppm bis weniger als 10 ppm. Die Konzentrationsangaben
beziehen sich hierbei auf jedes Metall, das zur Kalibrierung verwendet
wird, nicht auf die Summe von unterschiedlichen Metallen.
-
Die
Kalibrierstandards liegen als Formkörper, Granulate oder Folien
vor. Formkörper
sind hierbei bevorzugt. Im Allgemeinen sind alle Formkörper geeignet,
die zur Vermessung in einem Analysegerät, bevorzugt in einem Röntgenfluoreszenzgerät oder einem
Laserablations-ICP-Gerät,
geeignet sind.
-
Bevorzugt
handelt es sich bei den Formkörpern
um kompakte Formkörper.
Diese liegen bevorzugt in Form eines Zylinders, eines Streifens,
einer Scheibe, einer Kugel, einer Schüttung vor.
-
Die
Formkörper
weisen in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Gewicht von 0,01 bis 500 g (Gramm) besonders bevorzugt 0,1 g
bis 100 g auf. Die Formkörper
weisen ferner bevorzugt eine Oberfläche von 0,1 bis 10000 mm2, besonders bevorzugt von 1 bis 4000 mm2 auf. Die Oberfläche sollte insbesondere für die RFA-Messungen
möglichst
eben sein.
-
Besonders
bevorzugt liegen die Formkörper
für die
RFA in Form von Zylindern mit einem Durchmesser von 6 mm bis 80
mm und einer Dicke von 0,1–100
mm (Millimeter) vor. Der Formkörper
hat dabei die Form eines Zylinders, wobei mindestens eine der Seiten
eben ist.
-
Grundsätzlich sind
auch andere Formen denkbar. Speziell für die Laserablationsverfahren
ist die Form im allgemeinen nicht relevant.
-
Neben
den bisher beschriebenen Kalibrierstandards kann der erfindungsgemäße Standardsatz
zur Kalibrierung zusätzlich
einen so genannten "Blank-Kalibrierstandard" enthalten. Dieser „Blank-Kalibrierstandard" stellt einen Formkörper aus
einem der genannten Polymermaterialien ohne dotierte Metalle dar.
-
Nachfolgende
Tabelle 1 veranschaulicht mögliche
Metallkonzentrationen in einem bevorzugten Standardsatz zur Kalibrierung,
umfassend 4 Kalibrierstandards und gegebenenfalls einen Blank-Kalibrierstandard.
Kalibrierstand
ard | Metall
1 [ppm] | Metall
2 [ppm] |
1 | 0,1–1,0 | 10,0–20,0 |
2 | 1,1–5,0 | 5,1–10,0 |
3 | 5,1–10,0 | 1,1–5,0 |
4 | 10,0–20,0 | 0,1–1,0 |
Blank | 0 | 0 |
Tabelle
1
-
Nachfolgende
Tabelle 2 veranschaulicht mögliche
Metallkonzentrationen in einem bevorzugten Standardsatz zur Kalibrierung,
umfassend 8 Kalibrierstandards und gegebenenfalls einen Blank-Kalibrierstandard.
-
Kalibrierstanda
rd | Metall
[ppm] | Metall
2 [ppm] | Metall
3 [ppm] |
Blank | 0 | 0 | 0 |
1 | 0,01–0,10 | 20,1–30,0 | 10,0–15,0 |
2 | 0,11–0,50 | 15,1–20,0 | 0,01–0,10 |
3 | 0,50–1,0 | 10,0–15,0 | 1,1–5,0 |
4 | 1,1–5,0 | 5,1–10,0 | 20,1–30,0 |
5 | 5,1–10,0 | 1,1–5,0 | 15,1–20,0 |
6 | 10,0–15,0 | 0,50–1,0 | 5,1–10,0 |
7 | 15,1–20,0 | 0,11–0,50 | 10,0–15,0 |
8 | 20,1–30,0 | 0,01–0,10 | 0,11–0,50 |
Tabelle
2
-
Die
Kalibrierstandards können
neben den Metallen, ausgewählt
aus La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf,
Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os und V auch Füllstoffe enthalten. Unter Füllstoffen werden
hier Stoffe verstanden, die üblicherweise
bei Polymeren z.B. für
Elektrik- oder Elektronikartikel, im Automobilbau oder allen sonstigen
Anwendungen zur Erzielung bestimmter Eigenschaften eingesetzt werden können. Beispiele
für Füllstoffe
sind Flammschutzmittel, Verstärkungsstoffe,
Pigmente, Flammhemmer, Stabilisatoren, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
Inhibitoren, Gleitmittel, Weichmacher, Vulkanisationschemikalien, Initiatoren,
Nukleierungsmittel, Rheologie-Veränderer, Metalldesaktivatorenund/oder
Katalysatoren. Die Menge dieser Stoffe kann bis zu 50 Gewichtsprozent
betragen, insbesondere 1 bis 40 Gew.%.
-
Die
Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Herstellung eines Kalibrierstandards bereit, umfassend
einen Kunststoff, enthaltend Metalle ausgewählt aus La, Ce, Pr, Nd, Sm,
Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh,
Au, Os und V.
-
Die
erfindungsgemäßen Kalibrierstandards
und der erfindungsgemäße Standardsatz
können
nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Die Herstellung
erfolgt je nach Art des verwendeten Kunststoffs.
-
Im
Falle eines Gießharzes
werden die zur Dotierung verwendeten Metalle bevorzugt den flüssigen Eduktkomponenten
des Gießharzes
zugegeben. Im Falle eines Polyurethangießharzes werden die Metalle
bevorzugt der Polyolkomponente zugegeben. Die flüssigen Komponenten werden dann
in eine geeignete Form gegossen und ausgehärtet.
-
Im
Falle eines thermoplastischen Kunststoffes werden die Metalle üblicherweise
mit dem Kunststoff in partikulärer
Form (z.B. in Form eines Granulats) vermischt. Zur Einarbeitung
wird bevorzugt anschließend
die Mischung extrudiert, beispielsweise zu einem dotierten Granulat.
Wie vorstehend beschrieben, kann zunächst ein Masterbatch hergestellt
werden.
-
Sofern
die Kalibrierstandards einen thermoplastischen Kunststoff enthalten,
werden sie in einer bevorzugten Ausführungsform nach den nachstehend
beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
Das
bevorzugte Verfahren umfasst die Schritte:
- 1)
Vermischen einer Flüssigkeit
oder eines Pulvers, enthaltend Metalle ausgewählt aus La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu,
Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au,
Os und V mit einem oder mehreren Dispergiermitteln,
- 2) Vermischen der aus Schritt 1 resultierenden Dispersion mit
einem Polymer, bevorzugt einem thermoplastischen Polymer in partikulärer Form,
- 3) Formen des Polymers aus Schritt 2, bevorzugt Extrusion, Sintern,
Pressen, Kalandrieren, Spritzpressen des Polymers aus Schritt 2.
-
Die
zur Dotierung verwendeten Metalle liegen im Allgemeinen als Pulver
oder gelöst
in einer Flüssigkeit
bzw. Dispergiermittel vor.
-
In
Schritt 1) des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die zur Dotierung verwendeten Metalle mit einem Dispergiermittel
vermischt. Als Dispergiermittel sind grundsätzlich Flüssigkeiten geeignet, die die
Elementverbindungen zu lösen
oder zu suspendieren vermögen
und inert gegenüber
dem Polymer sind.
-
Die
verwendeten Dispergiermittel zersetzen sich bevorzugt nicht unterhalb
von 20 °C.
Ferner weist das Dispergiermittel bevorzugt einen Siedepunkt von
mehr als 30 °C,
mehr bevorzugt von mehr als 60 °C,
insbesondere von mehr als 80 °C
auf. Bevorzugt handelt es sich weiterhin bei dem Dispergiermittel
um einen wasserunlöslichen
Stoff, bevorzugt mit einer Viskosität von 150 bis 25000 mPas, insbesondere
mit einer Viskosität von
300 bis 10000 mPas, gemessen nach DIN 53019 bei 25 °C.
-
Beispiele
für geeignete
Dispergiermittel können
Polyethylenglykole, Wachse, Polyether sein. In Schritt 1 des erfindungsgemäßen Verfahrens
beträgt
das Gewichtsverhältnis
von zur Dotierung verwendeten Metallen zu Dispergiermittel üblicherweise
von 0,1 bis 100 zu 1, bevorzugt von 20 bis 2 zu 1.
-
In
Schritt 2) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die aus Schritt 1 resultierende Dispersion mit einem thermoplastischen
Polymer, bevorzugt in partikulärer
Form vermischt. Beispiele für
Polymere in partikulärer
Form sind Polymergranulat oder Polymerpulver.
-
In
Schritt 3) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das in Schritt 2 erhaltene Polymer geformt, bevorzugt: extrudiert,
gepresst, gesintert, thermisch umgeformt, kalandriert oder über einen
Spritzgussprozess verarbeitet.
-
Für diesen
Verfahrensschritt können
handelsübliche
Extruder oder Spritzgussmaschinen, Kalander bzw. Pressen verwendet
werden. Die Extrusion oder der Spritzguss erfolgt im Allgemeinen
bei Temperaturen von 60 bis 480 °C.
-
Verarbeitung beim Kalandern zu Folien:
-
Vorgewärmtes Material
wird auf die Walzen aufgebracht, aufgeschmolzen und als Bahnen durch
den Spalt ausgepresst. Danach wird Sie auf weitere Walzen übergeben,
dort kalibriert und in Nachfolgeeinrichtungen weiter behandelt.
Der Formgebungsprozess besteht aus den Teilen:
Materialvorberarbeitung
(Vormischen), Materialaufbereitung (Gelieren, Mischen auf der Walze,
Verstrangen), Formgebung (Kalandrieren), Nachbehandlung (Abnehmen,
prägen,
Kühlen,
Besäumen,
Aufwickeln) In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst Schritt
3) zwei Unterschritte.
-
In
einem ersten Schritt 3(a) wird das in Schritt 2 erhaltene Polymer
extrudiert oder kalandriert oder gesintert. Die Extrusion erfolgt
bevorzugt zu einem Granulat, insbesondere zu einem Granulat, das
die Elemente aus dem Zugabeschritt homogen verteilt enthält.
-
In
einem weiteren Schritt 3(b) wird das in Schritt 3(a) erhaltene Granulat
zu einem Formkörper – bevorzugt
in einer Spritzgussmaschine – verspritzt
oder in Formpressen oder Spritzpressen bzw. Schichtpressen gepresst
oder durch Extrusionsblasen bzw. Spritzblasen hergestellt.
-
Generell
finden die vorstehend für
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Identifizierung von Kunststoffen, für den erfindungsgemäßen Standardsatz
und für
die erfindungsgemäßen Kalibrierstandards
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
auch für
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Kalibrierstandards Anwendung. Ebenso gilt dies
für die
nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Verwendungen.
-
Gegenstand
der Erfindung ist außerdem
die Verwendung eines Kunststoffs, enthaltend zwei oder mehr unterschiedliche
Metalle ausgewählt
aus La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf,
Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os und V jeweils in einer Konzentration
von 0,01 ppb bis weniger als 100 ppm, bevorzugt 0,1 ppb bis 80 ppm,
besonders bevorzugt von 1 ppb bis 50 ppm, und insbesondere von 0,01
ppm bis weniger als 30 ppm und insbesondere von 0,1 ppm bis weniger
als 10 ppm als Kalibrierstandard.
-
Die
Konzentrationsangaben beziehen sich hierbei auf jedes Metall, das
zur Kalibrierung verwendet wird, nicht auf die Summe von unterschiedlichen
Metallen.
-
Ferner
ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung der Laserablationsspektroskopie
oder Röntgenfluoreszenzspektroskopie
(RFA) zur Identifizierung von Kunststoffen, die Metalle ausgewählt aus
La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf, Ta,
W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os W und V enthalten.
-
Insbesondere
wir die Laserablationsspektroskopie (LA-ICP-MS oder LA-ICP-OES) oder Röntgenfluoreszenzspektroskopie
(RFA) zur Identifizierung des Herstellers des Kunststoffs verwendet.
Ferner wird die Laserablationsspektroskopie oder Röntgenfluoreszenzspektroskopie
bevorzugt zur Identifizierung verwendet, ob ein Kunststoff eines
Herstellers mit Fremdmaterial verschnitten wurde. Ferner wird die
Laserablationsspektroskopie (LA-ICP-MS oder LA-ICP-OES) oder Röntgenfluoreszenzspektroskopie
(RFA) zur Identifizierung von Kunststoffprodukten oder Produkten,
die Kunststoffe enthalten verwendet. Ebenfalls wird somit die Laserablationsspektroskopie
(LA-ICP-MS oder LA-ICP-OES)
oder Röntgenfluoreszenzspektroskopie
(RFA) zur Identifizierung von Plagiaten verwendet.
-
Ebenso
ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Standardsatzes
zur Kalibrierung eines Analysegerätes, bevorzugt eines Gerätes zur
Röntgenfluoreszenzanalyse
oder zur Laserablationsspektroskopie.
-
Schließlich ist
Gegenstand der Erfindung ein im Verfahrensschritt b) hergestellter
Formkörper.
Folglich ist Gegenstand der Erfindung ein Formkörper, hergestellt aus thermoplastischem
Kunststoff, duroplastischem Kunststoff oder einem Gießharz, enthaltend
mindestens zwei Metalle ausgewählt
aus La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm, Yb, Lu, Hf,
Ta, W, Re, Sc, Ir, Pt, Rh, Au, Os und V, jeweils in einer Konzentration
von 1 ppb bis weniger als 100 ppm.
-
Generell
finden die vorstehend für
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Identifizierung von Kunststoffen, für den erfindungsgemäßen Standardsatz
und für
die erfindungsgemäßen Kalibrierstandards
beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
auch für
die erfindungsgemäßen Formkörper Anwendung.
Insbesondere kann die Art der erfindungsgemäßen Formkörper wie vorstehend unter Verfahrensschritt
b) beschrieben vom Anwendungsgebiet abhängen.
-
Die
Erfindung soll durch nachfolgende Beispiele veranschaulicht werden.
-
Beispiele:
-
Beispiel 1: Herstellen von dotierten Formkörpern
-
Die
Elemente Hf, Ta und Eu wurden in Form ihrer Acetate unter Verwendung
eines Dispergiermittels durch Extrusion in den Kunststoff Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) eingearbeitet.
Nachdem ein Masterbatch erhalten wurde, wurde dieser in einem weiteren
Extrusionsschritt mit nicht dotiertem ABS soweit verschnitten, so dass
im resultierenden ABS-Granulat eine Endkonzentration von 5 mg/kg
Ta, 10 mg/kg Hf und 2 mg/kg Eu vorlagen.
-
Mit
Hilfe einer Spritzgussmaschine wurde das Granulat zu einem Halbwerkzeug
geformt.
-
Beispiel 2: Herstellung eines Standardsatzes
zur Kalibrierung
-
Die
Elemente Hf, Ta und Eu wurden in Form ihrer Acetate mit einem Dispergiermittel
dispergiert. Die Dispersion wurde mit ABS-Granulat etwa eine Stunde
gerührt.
Danach hatte sich die Dispersion gleichmäßig auf dem Granulat verteilt.
Das mit dem Dispersionsmittel und den Elementen überzogene ABS Granulat wurde anschließend zu
einem weiteren Granulat extrudiert, so dass die beschriebenen Elemente
homogen eingearbeitet wurden.
-
Anschließend wurde
das so erhaltene elementdotierte Granulat mit Hilfe einer Spritzgussmaschine
in feste, zylindrische Formen überführt, die
in einen Probenhalter eines RFA-Gerätes mit 3,4 cm Durchmesser passten.
-
Die
Spritzgusskörper
in zylindrischer Form (Puks) hatten zunächst einen Durchmesser von
35 mm und eine Dicke von 25 mm.
-
Die
Elemente in den ABS Kalibriersubstanzen waren dabei wie folgt angepasst:
| Standard
1 | Standard
2 | Standard
3 | Standard
4 | Standard
5 | Standard
6 |
Ta | 1ppm | 10ppm | 50ppm | 100ppm | 0ppm | 0 |
Hf | 50ppm | 5ppm | 0ppm | 10ppm | 1ppm | 0 |
Eu | 5ppm | 100ppm | 25ppm | 0 | 1ppm | 0 |
Tabelle
3
-
Beispiel 3: Eichung von RFA-Geräten und
einer Laserablationsspektroskopie
-
Mittels
der Kalibrierstandards aus Beispiel 2 wurde die ein energiedispersives(WD-RFA)
und wellenlängendispersives-Röntgenfluoreszenzspektrometer
(ED-RFA) geeicht.
Ebenfalls wurde ein Gerät
zur Laserablationsspektroskopie geeicht.
-
Beispiel 4: Vermessung der dotierten Formkörpern
-
Die
in Beispiel 1 hergestellten dotierten Kunststoffe wurden einmal
vermessen, wobei die Geräte
mittels mathematischer Korrekturprogramme (ohne Kalibrierstandards)
geeicht waren. Anschließend
wurden die Kunststoffe vermessen, wobei die Geräte gemäß Beispiel 3 geeicht waren.
-
Hierzu
wurde aus dem Halbzeug eine Materialprobe in den Abmessungen 3 mal
3 mal 0,5 cm entnommen. Die Vermessung der Probe erfolgte jeweils
mit einem WD-RFA-Gerät,
einem ED-RFA-Gerät
und einem Laserablation-ICP-MS-Gerät. Die Ergebnisse mit und ohne
Kalibrierung des Analysegerätes
sind in den Tabellen 4 bis 6 gezeigt.
-
Ergebnisse bei der Vermessung in einem
WD-RFA Gerät:
-
| Ta | Hf | Eu |
Ohne
Kalibrierung | 17
ppm | 26
ppm | Nicht
detektiert |
ABS
Kalibrierung | 5
ppm | 10
ppm | 2
ppm |
Tabelle
4
-
Ergebnisse bei der Vermessung in einem
ED RFA Gerät:
-
| Ta | Hf | Eu |
Ohne
Kalibrierung | 12
ppm | 19
ppm | Nicht
detektiert |
ABS
Kalibrierung | 5
ppm | 10
ppm | 2
ppm |
Tabelle
5
-
Ergebnisse bei der Vermessung
in einer Laserablations ICP-MS
-
| Ta | Hf | Eu |
Ohne
Kalibrierung | 18
ppm | 16
ppm | 7
ppm |
ABS
Kalibrierung | 5
ppm | 10
ppm | 2
ppm |
Tabelle
6
-
Somit
konnte nur mittels der geeigneten Standardkalibriermaterialien das
Ergebnis exakt bestätigt werden,
wohingegen mittels der üblicherweise
eingesetzten mathematischen Korrekturprogramme nicht die genau festgelegten
Konzentrationen im Rahmen der Messgenauigkeit erhalten werden.