DE102006031258A1 - Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Bei
einem Längseinsteller
(1) für einen
Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens
einem Sitzschienenpaar (4) auf jeder Fahrzeugsitzseite, welche jeweils
eine erste Sitzschiene (5) und eine zweite Sitzschiene (8) aufweisen,
die einander unter Bildung eines Schienenprofils wechselseitig umgreifen
und relativ zueinander in Längsrichtung
beweglich sind, und welche jeweils wenigstens ein erstes Getriebe
(11) zum Antrieb der Relativbewegung der beiden Sitzschienen (5,
8) aufweisen, das wenigstens weitgehend innerhalb des Schienenprofils
des zugeordneten Sitzschienenpaares (4) angeordnet ist, ist auf
wenigstens einer Fahrzeugsitzseite bei dem zugeordneten Sitzschienenpaar
(4) ein mit dem ersten Getriebe (11) im Gleichlauf angetriebenes
zweites Getriebe (31) vorgesehen, welches außerhalb des Schienenprofils
des Sitzschienenpaares (4) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- In der
DE 103 58 586 A1 ist ein Getriebe für einen Längseinsteller dieser Art offenbart, bei welchem die Spindel feststehend und mit der Unterschiene verbunden ist. Bei Gurtintegralsitzen und Rücksitzanlagen werden im Crashfall auf der Fahrzeugsitzseite mit der Gurtanbindung besonders hohe Kräfte in den Längseinsteller eingeleitet. Während das Schienenprofil durch geeignete Materialwahl, Materialstärken und Geometrie vertikale Komponenten relativ problemlos bewältigen kann, wäre in der Längsrichtung eine Steigerungsmöglichkeit der Festigkeit wünschenswert. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Längseinsteller der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Längseinsteller mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass auf wenigstens einer Fahrzeugsitzseite bei dem zugeordneten Sitzschienenpaar ein mit dem ersten Getriebe im Gleichlauf angetriebenes zweites Getriebe vorgesehen ist, wird die Längsverriegelungsfestigkeit des zugeordneten Sitzschienenpaares erhöht. Dies verbessert den Einsatz bei hochbelasteten, motorisch längseinstellbaren Fahrzeugsitzen, insbesondere bei Gurtintegralsitzen. Die Anordnung des zweiten Getriebes außerhalb des Schienenprofils des Sitzschienenpaares erlaubt die Beibehaltung gängiger Schienenprofile ohne zusätzlichen Bauraumbedarf innerhalb derselben. Die beiden Getriebe sind bezüglich des Kraftflusses parallel zueinander ("Bypass") angeordnet. Die antreibende Funktion braucht nicht von beiden Getrieben wahrgenommen werden.
- Um die Herstellungskosten möglichst gering zu halten, ist das zweite Getriebe vorzugsweise wie das erste Getriebe aufgebaut, insbesondere unter Verwendung möglichst vieler Gleichteile, wie Spindeln, Spindelmutter, Schnecken zum Antrieb und Gehäuse hierfür. Es ist aber auch möglich, dass nur wenige oder gar keine Gleichteile verwendet werden. Lagernde Bauteile der Getriebe, die einander entsprechen, sind vorzugsweise fest miteinander verbunden. Eine phasenkonstante Kopplung zum Antrieb der beiden Getriebe, beispielsweise mittels einer gemeinsamen (Flex-)Welle, ist bevorzugt. Das zweite Getriebe kann freiliegend oder innerhalb des Schienenprofils eines zweiten Sitzschienenpaares angeordnet sein. Die freiliegende Version spart Bauraum, während die Version mit einem weiteren Sitzschienenpaar das Ausschälverhalten verbessert, was wiederum bei der freiliegenden Version durch eine entsprechende Auslegung der Bauteile erreicht wird.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
-
1 einen Schnitt durch das erste Ausführungsbeispiel, -
2 eine Ansicht des unteren Adapters mit Spindel, -
3 einen Schnitt durch das zweite Ausführungsbeispiel, -
4 eine Explosionsdarstellung eines Getriebes, und -
5 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes. - Ein Längseinsteller
1 eines Fahrzeugsitzes3 in einem Kraftfahrzeug dient zur motorischen Längseinstellung, d.h. der Einstellung der Sitzlängsposition, des Fahrzeugsitzes3 . Auf jeder Fahrzeugsitzseite ist der Längseinsteller1 mit wenigstens einem Sitzschienenpaar4 versehen, welches jeweils eine mit der Fahrzeugstruktur zu verbindenden erste Sitzschiene5 und eine mit der weiteren Sitzstruktur des Fahrzeugsitzes3 verbundene zweite Sitzschiene8 aufweist. Die beiden Sitzschienen5 und8 eines jeden Sitzschienenpaares4 umgreifen einander wechselseitig unter Bildung eines Schienenprofils und sind relativ zueinander in Längsrichtung beweglich. - Zum Antrieb der Relativbewegung der beiden Sitzschienen
5 und8 weist jedes Sitzschienenpaar4 ein Getriebe11 auf, welches wenigstens weitgehend innerhalb des Schienenprofils des Sitzschienenpaares4 angeordnet ist. Das Getriebe11 weist im wesentlichen eine in Längsrichtung anzuordnende Spindel12 , eine Spindelmutter15 , eine mit der Spindelmutter15 in Getriebeverbindung stehende Schnecke17 und ein Gehäuse19 auf. Das Funktionsprinzip des Getriebes11 ist beispielsweise in derDE 103 58 586 A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. - Die Spindel
12 ist feststehend und fest mit der ersten Sitzschiene5 verbunden. Die Spindelmutter15 weist ein Innengewinde auf, mittels dessen sie auf die Spindel12 aufschraubbar ist. Die Spindelmutter15 weist ferner eine Außenverzahnung auf, in welche die senkrecht zur Spindel12 angeordnete Schnecke17 eingreift. Das Gehäuse19 ist an der zweiten Sitzschiene8 gelagert und nimmt die Spindelmutter15 und die Schnecke17 auf. Das Gehäuse19 lagert die Schnecke17 drehbar um eine zur Spindel12 senkrechte Drehachse. Es können noch verschiedene Lagerbuchsen und sonstige Lager- und Dämpfungselemente vorgesehen sein. - Die Schnecke
17 ist zentral um ihre Drehachse mit einer Aufnahme versehen, welche seitlich am Gehäuse19 zugänglich ist. In diese Aufnahme ist eine Welle21 eingeführt, welche dem Anschluss des antreibenden Motors23 dient. Die Welle21 ist drehfest mit der Schnecke17 verbunden, beispielsweise mittels eines Vierkants. Die Aufnahme kann als Sackloch oder als durchgängige Bohrung ausgeführt sein. Der Motor23 zum Antrieb des Getriebes11 ist vorzugsweise als gemeinsamer Motor für beide Fahrzeugsitzseiten an einer Querverbindung zwischen den beiden zweiten Sitzschienen8 gelagert. - Der Fahrzeugsitz
3 ist als Gurtintegralsitz ausgebildet. Auf der Fahrzeugsitzseite, an der die Gurtkräfte in die Lehne eingeleitet werden, tritt im Crashfall eine höhere Belastung auf. In vertikaler Richtung reicht das Schienenprofil des dort vorhandenen Sitzschienenpaars4 aus, um ein Ausschälen zu verhindern. In Längsrichtung ist eine Erhöhung der Längsverriegelungsfestigkeit anzustreben. - Im ersten Ausführungsbeispiel ist daher ein zweites Getriebe
31 vorgesehen, welches vollständig außerhalb des Schienenprofils des Sitzschienenpaares4 freiliegend angeordnet ist. Das zweite Getriebe31 ist wie das erste Getriebe11 ausgebildet, d.h. die zugeordnete Spindel12 ist in Längsrichtung angeordnet, die Spindelmutter15 ist auf die Spindel12 aufgeschraubt, eine senkrecht zur Spindel12 angeordnete Schnecke17' steht in Eingriff mit der Spindelmutter15 und das Gehäuse19 nimmt die Spindelmutter15 und die Schnecke17' auf und lagert diese. Die Schnecken17 und17' der beiden Getriebe11 und31 können für den Anschluss der Welle21 leicht unterschiedlich ausgebildet sein, indem die Schnecke17 des ersten Getriebes11 ein Sackloch und die Schnecke17' des zweiten Getriebes31 eine Durchgangsbohrung für die Welle21 aufweist. Ansonsten gleichen die Schnecken17 und17' einander. Das zweite Getriebe31 ist in vertikaler Richtung auf der gleichen Höhe wie das erste Getriebe11 angeordnet. Die Spindel12 des zweiten Getriebes31 ist in Längsrichtung, d.h. in der Lastaufnahmerichtung, fest an einem unteren Adapter35 angebracht, welcher bis zur Unterseite der ersten Sitzschiene5 reicht und mit dieser fest verbunden oder zusammen mit dieser mit der Fahrzeugstruktur verbunden ist. Quer zur Längsrichtung könnten die Spindel12 und/oder der untere Adapter35 schwimmend gelagert sein, beispielsweise zum Toleranzausgleich. Das Gehäuse19 des zweiten Getriebes31 ist an einem oberen Adapter38 angebracht, welcher bis zur Oberseite der zweiten Sitzschiene8 reicht und mit dieser fest verbunden oder zusammen mit dieser mit der weiteren Sitzstruktur verbunden ist. Die Welle21 , welche biegsam ausgebildet sein kann, sitzt drehfest in beiden Schnecken17 und17' und treibt beide Getriebe11 und31 im Gleichlauf an. - Im zweiten Ausführungsbeispiel ist ein komplettes zweites Sitzschienenpaar
44 vorgesehen, welches vollständig außerhalb des Schienenprofils des ersten Sitzschienenpaares4 angeordnet ist. Das zweite Sitzschienenpaar44 ist wie das erste Sitzschienenpaar11 ausgebildet, wobei die jeweiligen Sitzschienen5 und8 und Spindeln12 parallel nebeneinander angeordnet sind. Vorzugsweise sind die jeweiligen ersten Sitzschienen5 durch untere Adapter35 und/oder die jeweiligen zweiten Sitzschienen8 durch obere Adapter38 miteinander verbunden. Auch in ihrem inneren Aufbau gleichen sich die Sitzschienenpaare4 und44 einander, d.h. das zweite Getriebe31 des zweiten Sitzschienenpaares44 ist – zumindest weitgehend – wie das Getriebe11 des ersten Sitzschienenpaares4 aufgebaut. Auch hier können die beim ersten Ausführungsbeispiel genannten Unterschiede der Schnecken17 und17' vorhanden sein. Die Welle21 , welche biegsam ausgebildet sein kann, sitzt drehfest in beiden Schnecken17 und17' und treibt beide Getriebe11 und31 im Gleichlauf an. - In beiden Ausführungsbeispielen können die beiden Getriebe
11 und31 über einen gleichen Aufbau hinaus leichte Unterschiede in der Oberflächengeometrie und/oder der Reibung der Getriebeelemente untereinander aufweisen, um den Gleichlauf der Getriebe11 und31 zu optimieren. Bevorzugt ist jedoch, dass möglichst viele Gleichteile Verwendung finden, um die Herstellungskosten möglichst gering zu halten. -
- 1
- Längseinsteller
- 3
- Fahrzeugsitz
- 4
- (erstes) Sitzschienenpaar
- 5
- erste Sitzschiene
- 8
- zweite Sitzschiene
- 11
- (erstes) Getriebe
- 12
- Spindel
- 15
- Spindelmutter
- 17, 17'
- Schnecke
- 19
- Gehäuse
- 21
- Welle
- 23
- Motor
- 31
- zweites Getriebe
- 35
- unterer Adapter
- 38
- oberer Adapter
- 44
- zweites Sitzschienenpaar
Claims (11)
- Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einem Sitzschienenpaar (
4 ) auf jeder Fahrzeugsitzseite, welche jeweils eine erste Sitzschiene (5 ) und eine zweite Sitzschiene (8 ) aufweisen, die einander unter Bildung eines Schienenprofils wechselseitig umgreifen und relativ zueinander in Längsrichtung beweglich sind, und welche jeweils wenigstens ein erstes Getriebe (11 ) zum Antrieb der Relativbewegung der beiden Sitzschienen (5 ,8 ) aufweisen, das wenigstens weitgehend innerhalb des Schienenprofils des zugeordneten Sitzschienenpaares (4 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf wenigstens einer Fahrzeugsitzseite bei dem zugeordneten Sitzschienenpaar (4 ) ein mit dem ersten Getriebe (11 ) im Gleichlauf angetriebenes zweites Getriebe (31 ) vorgesehen ist, welches außerhalb des Schienenprofils des Sitzschienenpaares (4 ) angeordnet ist. - Längseinsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Getriebe (
31 ) wie das erste Getriebe (11 ) aufgebaut ist. - Längseinsteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Getriebe (
11 ,31 ) jeweils ein ine Längsrichtung angeordnete, feststehende Spindel (12 ) aufweisen, welche fest mit der ersten Sitzschiene (5 ) verbunden ist. - Längseinsteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Getriebe (
11 ,31 ) jeweils ein an der zweiten Sitzschiene (8 ) gelagertes Gehäuse (19 ) aufweisen, welches eine auf die Spindel (12 ) aufgeschraubte Spindelmutter (15 ) aufnimmt. - Längseinsteller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
19 ) eine mit der Spindelmutter (15 ) in Getriebeverbindung stehende Schnecke (17 ,17' ) aufnimmt und drehbar lagert. - Längseinsteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine von einem Motor (
23 ) angetriebene, gemeinsame Welle (21 ) die beiden Getriebe (11 ,31 ) antreibt. - Längseinsteller nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Welle (
21 ) beide Schnecken (17 ,17' ) antreibt. - Längseinsteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Getriebe (
31 ) freiliegend angeordnet ist. - Längseinsteller nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (
12 ) des zweiten Getriebes (31 ) in Längsrichtung fest an einem Adapter (35 ) angebracht ist, welcher mit der ersten Sitzschiene (5 ) in Längsrichtung fest verbunden oder zusammen mit dieser mit der Fahrzeugstruktur zu verbinden ist. - Längseinsteller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Getriebe (
31 ) innerhalb des Schienenprofils eines zweiten Sitzschienenpaares (44 ) angeordnet ist, welches mit dem ersten Sitzschienenpaar (4 ) auf dieser Fahrzeugsitzseite verbunden ist. - Motorisch längseinstellbarer Fahrzeugsitz mit einem Längseinsteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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