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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Drucken
aus Web-Anwendungen heraus sowie ein entsprechendes computerlesbares Speichermedium,
welche insbesondere einsetzbar sind, um die Druckfunktionalität von Web-Anwendungen, beispielsweise
durch Ermöglichung
des Ausdrucks zusätzlicher
Formate, zu verbessern.
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Herkömmliche
Lösungen
für das
Ausdrucken aus Web-Anwendungen heraus benutzen stets die Druckfunktionalität der auf
dem Client-Rechner installierten Web-Browser. In der Regel werden
dabei Inhalte von Webseiten ausgedruckt, indem der Druckbutton in
der Menüleiste
des Web-Browsers betätigt
wird. Dieser ruft ein auf dem Client-Rechner installiertes Druckerobjekt
samt Druckertreiber auf, über
das dann die Webseite ausgedruckt wird.
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Eine
andere bekannte Lösung
sieht einen „Druckbutton” vor, der
in eine Webseite integriert ist. Bei Betätigung eines solchen „Druckbuttons” wird auf dem
Server, auf dem die Anwendung läuft – im Folgenden
als Anwendungsserver bezeichnet -, i. d. R. eine neue HTML-Seite
erzeugt, die eine besonders aufbereitete Darstellung der zum Ausdruck
be stimmten Inhalte enthält.
Insbesondere können
beispielsweise störende
Elemente, wie etwa der „Druckbutton”, aus der
Darstellung entfernt werden. Diese so für den Ausdruck aufbereitete
HTML-Seite wird an den Client-Rechner übermittelt und anschließend wiederum
mit der Druckfunktionalität
des Web-Browsers ausgedruckt. Der Ausdruck erfolgt auch hier durch
die Druckfunktionalität
des Web-Browsers.
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Weiterhin
gibt es Lösungen,
bei denen durch Betätigen
des Druckbuttons direkt der auf dem Client-Rechner installierte
Standarddrucker angesprochen und der Druck auf diesen initiiert
wird. In diesem Falle gleicht der Ablauf dem der oben genannten
herkömmlichen
Lösungen,
in dem die angezeigte HTML-Seite direkt auf einem clientseitig installierten Drucker
ausgegeben wird.
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Eine
andere Lösung
wird in der Veröffentlichung
US 2002/0122201 A1 vorgestellt.
Dort wird durch ein erstes Endgerät eine Anforderung zum Ausdruck
von Dateien an einen im Internet angeordneten Contentserver gesendet.
Durch den Contentserver wird ein Server zur Verwaltung von Druckaufträgen veranlasst,
die auszudruckende Datei von ihrem Speicherort abzurufen, in einer
Speichereinheit des Server zur Verwaltung von Druckaufträgen abzulegen
und eine Druck-ID
zu generieren, welche dem ersten Endgerät mitgeteilt wird. Anschließend kann die
auszudruckende Datei von dem ersten oder einem zweiten Endgerät unter
Verwendung der Druck-ID von dem Server zur Verwaltung von Druckaufträgen abgerufen
werden. Nach Abruf wird die auszudruckende Datei an das erste oder
zweite Endgerät übertragen
und dort über
einen lokal angeschlossenen Drucker auf herkömmliche Weise ausgedruckt.
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In
der japanischen Druckschrift
JP 2006127007 A wird ein Bildgestaltungssystem
vorgestellt, welches in einem Netzwerk einen Druckservice-Server
und mehrere Ausgabegeräte
umfasst. Ein Nutzer kann dabei ein Ausgabegerät und Druckeinstellungen auswählen. Auszudruckende
Dokumente, gegebenenfalls mit weiteren Informationen, werden an
das gewählte
Ausgabegerät
gesendet und dort gemäß den gewählten Druckeinstellungen ausgedruckt.
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In
der europäischen
Patentanmeldung
EP
1 422 609 A2 wird ein Druckverfahren beschrieben, bei dem
auf einem entfernten Applikationsserver befindliche Dokumente mit
Hilfe eines von dem Applikationsserver auf einen Client heruntergeladenen Print-Proxy
ausgedruckt werden.
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Ein
anderes Verfahren zum Ausdrucken, bei dem ein Druckauftrag von einem
sendenden Client an einen empfangenden Client übertragen und dort ausgedruckt
wird, wird in der Veröffentlichung
US 2003/0197892 A1 beschrieben.
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Nachteilig
bei allen aufgeführten
Lösungen ist
insbesondere, dass der direkte Ausdruck aus Web-Anwendungen heraus
stets auf HTML-Dokumente beschränkt
ist. Web-Browser, die den Ausdruck von z. B. .pdf-Dokumenten oder
Office-Dokumenten (wie Microsoft Word, Excel, Powerpoint) aus dem
Web-Browser heraus
ermöglichen,
existieren zwar; diese setzen aber immer die entsprechende Anwendung
oder einer zur entsprechenden Anwendung kompatible Anwendung auf
dem Client-Rechner
voraus. Der Ausdruck erfolgt dann allerdings nicht direkt aus dem
Browser heraus, sondern aus der zur Ansicht aufgerufenen Anwendung.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
Anordnung zum Drucken aus Web-Anwendungen heraus sowie ein entsprechendes
computerlesbares Speichermedium bereitzustellen, welche den genannten
Nachteil beheben und es insbesondere gestatten, auch aus Web-Anwendungen
heraus beliebige Formate auszudrucken.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale in den Ansprüchen
1, 12 und 17 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beliebige
Formate aus Web-Anwendungen heraus ausgedruckt werden können. Dies
wird dadurch erreicht, dass eine Web-Anwendung in ihrer Darstellung
in einem Web-Browser eine Druckmöglichkeit bereitstellt,
die durch den Nutzer des Endgeräts
bedient werden kann. Eine solche Druckmöglichkeit kann beispielsweise
ein in die Webseite integrierter Druckbutton sein, vorzugsweise
ein normaler Webformular-Button. (Die Druckmöglichkeit wird also nicht in
das Menü des
Web-Browsers integriert.) Bei Betätigung dieses Druckbuttons
durch den Nutzer werden an den Server, auf dem die Web-Anwendung läuft (Anwendungsserver),
Signale gesendet, durch welche der Anwendungsserver veranlasst wird,
auszudruckende Daten an einen Druckserver zu übermitteln. Dieser Druckserver
kann durch das den Druck auslösende
Endgerät
vorgegeben oder durch den Anwendungsserver festgelegt werden. Auf
dem Druckserver wird nun ein Druckvorgang gestartet und die durch
den Druckvorgang erzeugten Daten werden an das den Druck auslösende Endgerät gesendet
und dort ausgedruckt oder auch nur als Seitenansicht auf dem Display
des Endgerätes
dargestellt. Vorzugsweise werden die durch den Druckvorgang erzeugten
Daten als Datenstrom an das Endgerät übertragen (gestreamt). In einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt der Ausdruck über
einen lokal an das Endgerät
angeschlossenen Drucker. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
für mobile
Endgeräte.
Alternativ oder parallel können
die durch den Druckvorgang erzeugten Daten von dem Druckserver auch
an einen Netzwerkdrucker oder einen Faxdrucker gesendet werden.
Während
ein Netzwerkdrucker einen „realen” Ausdruck
eines Dokuments, z. B. einen Ausdruck auf Papier oder einem anderen
Trägermaterial,
erzeugt, versendet ein Faxdrucker dieses Dokument als Fax.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass nach Betätigung
der Druckmöglichkeit auf
dem Endgerät
Eingabemittel zur Steuerung des Ausdrucks bereitgestellt werden.
Vorzugsweise handelt es sich dabei um ein Menü, in dem der Drucker ausgewählt werden
kann, auf welchem Inhalte ausgedruckt werden sollen, und/oder die
Konfiguration dieses Druckers vorgenommen werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass die Eingabemittel zur Steuerung des Ausdrucks
durch ein auf dem Endgerät
installiertes Computerprogramm bereitgestellt werden. In einer bevorzugten
Lösung
wird dieses Computerprogramm durch den Browser gestartet. Dies geschieht, indem
der Anwendungsserver, nachdem ihm die Betätigung des Druckbuttons signalisiert
wurde, spezielle Daten an das Endgerät zurücksendet, die den auf dem Endgerät installierten
Browser veranlassen, das auf dem Endgerät installierte Computerprogramm
zur Bereitstellung der Eingabemittel zu starten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass das Programm zur Bereitstellung der Eingabemittel als
eine für
den genannten MIME-Typ
verantwortliche Anwendung in Form eines Plugins für den Browser
installiert ist. Das ist insbesondere deshalb ein Vorteil, weil
dadurch keine spezielle Schnittstelle zwischen dem Browser und dem
Computerprogramm zur Bereitstellung der Eingabemittel vorgesehen
werden muss. Es wird auf die Standard-Funktionalität des Browsers
zur Behandlung von Plugins zurückgegriffen.
Es ist insbesondere vorgesehen, dass die von dem Anwendungsserver
an das Endgerät
zurückgesandten
Daten einen MIME-Typ (MIME = Mulitipurpose Internet Mail Extensions)
aufweisen, welcher den Browser veranlasst, das als Plugin ausgestaltete Computerprogramm
zur Bereitstellung der Eingabemittel zu starten. Alle diese Kommunikationen
zwischen dem Anwendungsserver und dem Endgerät sowie zwischen dem Browser
und dem Computerprogramm zur Bereitstellung der Eingabemittel erfolgen
somit auf Basis der Web-Standards. Der Installationsaufwand zur
Integration dieser Druckfunktionalität in die Web-Anwendungssoftware
bleibt somit minimal.
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Nachdem
das Computerprogramm gestartet und die Eingabemittel auf der Bedienoberfläche des Endgerätes bereitgestellt
wurden, kann der Nutzer Angaben zur Steuerung des Druckvorganges über diese
Eingabemittel eingeben. Vorteilhaft ist es insbesondere, wenn der
Nutzer Angaben zu dem Drucker, auf dem ausgedruckt werden soll,
und/oder die Adresse des Druckservers, an welchen der Anwendungsserver
die auszudruckenden Daten übersenden
soll, eingeben kann. Darüber
hinaus können
mit diesem Computerprogramm weitere, auf dem Endgerät verfügbaren Informationen,
wie z. B. Standort, Ver bindungsart, Endgeräte-Identifikation oder Betriebssystem,
ermittelt werden.
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Die Übermittlung
des Standortes an den Druckserver kann dazu genutzt werden, dass
dem Nutzer durch den Druckserver solche Drucker zur Ausgabe der
auszudruckende Daten angeboten werden, die sich in räumlicher
Nähe des
Standortes befinden. Mit dieser Lösung wird ein flexibles ortsabhängiges Drucken
ermöglicht.
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Die
Standortdaten können
beispielsweise per Hand in die Eingabemittel eingegeben (Postleitzahl;
Abteilung oder Zweigniederlassung eines Unternehmens, Filiale eines
Geschäftsbetriebs
oder dgl.), insbesondere bei mobilen Endgeräten als Zelleninformationen
eines Mobilfunkbetreibers oder durch ein in das Endgerät integriertes
GPS-Modul (geographische Koordinaten) bereitgestellt werden.
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Nach
der Eingabe dieser Angaben übermittelt
in einer bevorzugten Ausführungsform
das Endgerät
wenigstens einen Teil dieser Angaben an den Anwendungsserver. Soll
der Ausdruck der Daten auf einem lokal an das Endgerät angeschlossenen
Drucker erfolgen, so müssen
die an den Anwendungsserver übertragenen
Daten auch Angaben über
das Endgerät
enthalten. Auf dem Anwendungsserver werden die von dem Endgerät übersandten
Daten ausgewertet, beispielsweise um den Druckserver zu ermitteln,
an den die auszudruckenden Daten übersandt werden sollen. Solche
Daten, die der Druckserver benötigt,
um den Ausdruck in gewünschter
Weise auszuführen,
wie beispielsweise die Adresse des Endgerätes bzw. des Zieldruckers,
werden nun zusammen mit den auszudruckenden Daten an den Druckserver übermittelt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die Daten wiederum auf einem Web-Standardweg,
beispielsweise über
einen http-Upload, an den Anwendungsserver übertragen werden.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass die von dem Anwendungsserver an den Druckserver zu übersendenden
Daten durch eine E-Mail an den Druckserver übertragen werden. Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht dabei vor, dass die zu druckenden Daten als E-Mail-Anhang
angefügt
werden.
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Eine
Anordnung zum Drucken aus Web-Anwendungen heraus nach der Erfindung
umfasst mindestens einen Server, auf dem die Web-Anwendung läuft (Anwendungsserver),
mindestens einen Druckserver und mindestens ein mit dem mindestens
einen Anwendungsserver und dem mindestens einen Druckserver zusammenwirkendes
Endgerät.
Anwendungsserver, Druckserver und Endgerät sind dabei wenigstens zeitweise
durch Mittel zur Datenübertragung
miteinander verbunden. Die Anordnung ist darüber hinaus so eingerichtet,
dass ein Drucken aus Web-Anwendungen heraus durchführbar ist,
indem eine in einem Browser des mindestens einen Endgeräts aufgerufene
Web-Anwendung eine über
Mittel zur Dateneingabe des mindestens einen Endgeräts bedienbare
Druckmöglichkeiten
bereitstellt, bei Bedienung der Druckmöglichkeit der mindestens eine Anwendungsserver
veranlasst wird, auszudruckende Daten an einen vorgegebenen Druckserver
zu senden, auf dem vorgegebenen Druckserver ein Druckvorgang gestartet
wird und die durch den Druckvorgang erzeugten Daten von dem Druckserver
an einen Netzwerkdrucker, an einen Faxdrucker und/oder an das Endgerät gesendet
werden, wobei die Übersendung
vorzugsweise als Datenstrom erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung
ist vorgesehen, dass der mindestens eine Anwendungsserver und der mindestens
eine Druckserver in ein Computernetz, wie beispielsweise ein Local
Area Network (LAN), ein Metropolitan Area Network (MAN), ein Wide
Area Network (WAN) oder das Internet, eingebunden sind.
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Als
besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn das mindestens eine
Endgerät
ein mobiles Endgerät
ist. Bei dem mobilen Endgerät
kann es sich beispielsweise um
- – ein Mobiltelefon,
- – ein
Handheld-Gerät,
- – ein
Personal Digital Assistent (PDA),
- – ein
mit Nachrichten-Signalisierungs-Services zusammenwirkendes mobiles
Endgerät,
- – ein
Pocket PC oder
- – ein
Notebook
handeln.
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Ein
Computerprogramm zum Drucken aus Web-Anwendungen heraus ermöglicht es
einer Datenverarbeitungseinrichtung, nachdem das Computerprogramm
in Speichermittel des Computers geladen worden ist, ein erfindungsgemäßes Druckverfahren
auszuführen,
wobei eine in einem Browser eines Endgeräts aufgerufene Web-Anwendung
eine über Mittel
zur Dateneingabe des Endgeräts
bedienbare Druckmöglichkeit
bereitstellt, und bei Bedienung der Druckmöglichkeit ein Server, auf dem
die Web-Anwendung läuft,
veranlasst wird, auszudruckende Daten an einen vorgegebenen Druckserver
zu senden, auf dem Druckserver ein Druckvorgang gestartet wird und
die durch den Druckvorgang erzeugten Daten von dem Druckserver an
einen Netzwerkdrucker, an einen Faxdrucker und/oder an das Endgerät gesendet
werden.
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Das
Computerprogramm umfasst dabei mehrere Module, wobei
- – mindestens
ein erstes Modul auf dem Anwendungsserver,
- – mindestens
ein zweites Modul auf dem Endgerät
und
- – mindestens
ein drittes Modul auf dem Druckserver,
installiert ist.
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Solche
Computerprogramme können
beispielsweise (gegen Gebühr
oder unentgeltlich, frei zugänglich
oder passwortgeschützt)
downloadbar in einem Daten- oder Kommunikationsnetzwerk bereitgestellt
werden. Die so bereitgestellten Computerprogramme können dann
durch ein Verfahren nutzbar gemacht werden, bei dem ein Computerprogramm
nach Anspruch 20 aus einem elektronischen Datennetz, wie beispielsweise
aus dem Internet, auf eine an das Datennetz angeschlossene Datenverarbeitungseinrichtung
heruntergeladen wird.
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Um
das erfindungsgemäße Druckverfahren durchzuführen, ist
vorgesehen, ein computerlesbares Speichermedium einzusetzen, auf
dem ein Programm gespeichert ist, das es einer Datenverarbeitungseinrichtung
ermöglicht,
nachdem es in Speichermittel der Datenverarbeitungseinrichtung geladen
worden ist, ein Verfahren zum Drucken aus Web-Anwendungen heraus
durchzuführen,
wobei eine in einem Browser eines Endgeräts aufgerufene Web-Anwendung
eine über
Mittel zur Dateneingabe des Endgerätes bedienbare Druckmöglichkeit
bereitstellt, bei Bedienung der Druckmöglichkeit ein Server, auf dem
die Web-Anwendung läuft,
veranlasst wird, auszudruckende Daten an einen Druckserver zu senden,
auf dem Druckserver ein Druckvorgang gestartet wird und die durch
den Druckvorgang erzeugten Daten von dem Druckserver an einen Netzwerkdrucker,
an einen Faxdrucker und/oder an das Endgerät gesendet werden.
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Die
Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Integration der Druckausgabe
in Web-Anwendungen für
Client-Rechner, insbesondere für
mobile Devices, bereit. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin,
dass eine Erstellung einer für
die Web-Anwendung spezifischen, individuellen Software auf dem mobilen
Device nicht erforderlich ist. Statt dessen wird eine Standard-Lösung für das Client-Endgerät (das mobile
Device) bereitgestellt, die jeder Software Anbieter, der eine Web-Anwendung
herstellt, verwenden kann, um die Web-Anwendung um das Drucken zu
erweitern. Hierfür
ist lediglich auf der Seite des Anwendungsservers eine Anpassung
der Anwendung notwendig, durch die die Kommunikation zwischen Endgerät, Anwendungs- und Druckserver gesteuert
wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
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1–4 Datenflüsse und
Verfahrensschritte, die beim Drucken aus Web-Anwendungen heraus
ablaufen.
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Nachfolgend
soll die Erfindung an einem speziellen Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Das nachfolgend beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft den
Ausdruck von Inhalten aus Webseiten eines Dienstleistungsanbieters über einen
an das Endgerät 12 lokal
angeschlossenen Drucker. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses
spezielle Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Vielmehr kann der Ausdruck auch über
einen mit dem Druckserver 30 verbundenen Netzwerkdrucker
oder einen Faxdrucker erfolgen.
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Hierbei
bietet der Dienstleistungsanbieter in einem ersten Schritt 200 Applikationen 22 an,
die über
Web-Browser 10 abrufbar sind. Dabei kann es sich z. B.
um das Ausfüllen
von Eingabemasken u. ä. handeln.
Die gesamte Applikationslogik befindet sich dabei auf einem Anwendungsserver 20.
Für die
Nutzerkommunikation werden nur Webseiten generiert. Diese werden
von dem Endgerät 12 eines
Nutzers, beispielsweise einem mobilen Endgerät, über deren Browserfunktionalitäten genutzt.
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Mit
Hilfe der Erfindung lassen sich diese Applikationen 22 nun
um eine Druckoption erweitern.
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Auf
dem Endgerät 12 ist
in einem speziellen Ausführungsbeispiel
eine anwendungsunabhängige Software
installiert, die der Kommunikation zwischen Endgerät 12 und
dem Druckserver 30 dient, die lediglich durch den Anwendungsserver 20 vermittelt
wird.
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Da
der Nutzer die Applikation 22 nur über den Browser 10 benutzt,
ist auf dem Client-Rechner bzw. mobilen Endgerät 12 keine weitere
(anwendungsabhängige)
Software des Anbieters installiert.
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Bei
herkömmlichen
Lösungen
ist eine direkte clientseitige Kommunikation der Applikation 22 mit einem
auf dem Client-Endgerät 12 installierten Druckprogramm
nicht möglich.
Der Dienstleistungsanbieter müsste
bei den herkömmlichen
Lösungen jeweils
spezielle, anwendungsbezogene Software entwerfen bzw. anpassen und
auf allen Client-Engeräten 12 installieren.
Dies wird durch die Erfindung überflüssig.
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Auf
dem Endgerät 12 sind
nur die vom Nutzer im Browser 10 z. B. in Masken eingegebenen
Informationen vorhanden. Das eigentliche (zu druckende) Dokument
wird oft auf Serverseite generiert und ist auf dem Endgerät 12 nicht
verfügbar.
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Einzige
Schnittstelle des Endgeräts 12 für den Datenaustausch
bei dem erfindungsgemäßen Drucken
ist der Browser 10 auf dem Endgerät 12.
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Die
Identifikation einer jeden darzustellenden Webseite geschieht üblicherweise über den standardisierten
Weg der MIME-Types. Kennt der Web-Browser 10 diesen Typ
beim Aufruf einer Webseite nicht, sucht er nach einem installierten
Plugin, das diesen Typ für
ihn darstellen kann. Dieses ist die Standard-Methode, um die Funktionalität eines Browser 10 zu
erweitern, um spezielle Webseiten anzuzeigen (z. B. Flash, JAVA
Applets u. ä.).
Diese Methode wird von der Erfindung für die Kommunikation des Computerprogramms
zur Bereitstellung der Eingabemittel mit dem Browser 10 genutzt.
Das Computerprogramm zur Bereitstellung der Eingabemittel meldet
sich daher automatisch im Browser 10 als ein solches Plugin
für einen
speziell definierten Typ an.
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Der
Dienstleistungsanbieter erweitert seine Applikation 22 (in
den Webseiten) durch einen Druckbutton, durch dessen Betätigung die
serverseitige Erzeugung einer Datei, z. B. eines Dokuments, mit eben
diesem speziell definierten MIME-Typen,
angestoßen
wird.
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Nachdem
der Nutzer in einem ersten Schritt 100 eine Webseite geöffnet hat,
kann er den in die Webseite integrierten Druckbutton nutzen. Wenn
der Nutzer nun in Schritt 102 den Druckbutton betätigt, wird
in Schritt 104 ein entsprechender Request an den Anwendungsserver 20 gesendet
und von diesem in Schritt 202 empfangen. In einem anschließenden Schritt 204 werden
serverseitig die auszudruckenden Daten (Dokument) aufbereitet, in
Schritt 206 an einem speziellen Speicherort abgelegt, und
im darauffolgenden Schritt 208 wird eine Datei mit dem
speziell definierten Format erzeugt und an das Endgerät 12 gesendet
(Schritt 210). Diese Datei enthält u. a. Angaben darüber, wo
das auszudruckende Dokument abgelegt wurde. Diese Angaben können beispielsweise
in einer URL (= Uniform Resource Locator), die auf den speziellen
Speicherort des auszudruckenden Dokuments verweist, bestehen. Nach
Betätigung
des Druckbuttons in Schritt 102 werden also durch die Serverapplikation
u. a. alle Angaben über
auszudruckende Inhalte gespeichert (Schritt 206), ein Link dazu
generiert (Session Management) und dieser Link zusammen mit dem
MIME-Typen dem Endgerät 12 geschickt
(Schritt 210). Der Browser 10 empfängt diese
Informationen in Schritt 106, identifiziert in Schritt 108 den
MIME-Typ der Datei und ruft im anschließenden Schritt 110 das
Computerprogramm zur Bereitstellung der Eingabemittel auf, da er
Seiten des speziell definierten MIME-Typs selbst nicht darstellen
kann. Statt eine Webseite darzustellen, werden nun die Eingabemittel
bereitgestellt, die es ermöglichen,
die Konfiguration zu ermitteln, Drucker auszuwählen usw. Vorzugsweise handelt
es sich bei den Eingabemitteln um ein Druckmenü. Gleichzeitig stellt das Computerprogramm
zur Bereitstellung der Eingabemittel eine Verbindung zu dem Druckserver 30 her,
an den der Anwendungsserver 20 die auszudruckenden Daten
senden soll, und sendet in Schritt 112 einen Konfigurationsrequest
an den Druckserver 30. Nachdem der Druckserver 30 den
Konfigurationsrequest in Schritt 302 empfangen hat, übermittelt er
in einem anschließenden
Schritt 304 Angaben über
die Konfiguration an das Endgerät 12,
das die Angaben in Schritt 114 empfängt. Über diese Verbindung zwischen
Endgerät 12 und
Druckserver 30 erhält
das Computerprogramm zur Bereitstellung der Eingabemittel somit
beispielsweise Informationen über
die Konfiguration der verfügbaren
Drucker.
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Nachdem
die Konfigurationsdaten in Schritt 114 von dem Endgerät 12 empfangen
wurden, werden diese Daten in einem folgenden Schritt 116 durch weitere
Angaben, wie beispielsweise über
die Formatierung des Ausdrucks, Angaben zum ausgewählten Drucker
o. dgl., die über
das Druckmenü eingegeben
werden, ergänzt.
Die über
das Druckmenü ermittelten
Informationen werden danach in Schritt 118 zurück an den
Anwendungsserver 20 geschickt. Der genaue Ort, wo das zu
druckende Dokument abgelegt ist, wurde dem Client-Rechner bzw. mobilen Endgerät 12 beim
Schicken des MIME-Typ-Dokuments als URL mitgeteilt (Schritt 210).
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Die
gesammelten, über
das Druckmenü eingegebenen
Informationen werden in einer beispielhaften Ausführung der
Erfindung auf dem Web-Standard-Weg (HTTP Upload) an den Anwendungsserver 20 geschickt,
ganz so, als ob z. B. ein Nutzer ein Formular aus dem Browser 10 abschickt.
Es wird also auch bei der Rückverbindung
nur das Internetprotokoll zum Anwendungsserver 20 benutzt.
Als besonderes Alleinstellungsmerkmal der Erfindung können hierbei
zusätzlich
alle auf dem Endgerät 12 ermittelbaren
Informationen an den Anwendungsserver 20 weitergegeben
werden, wie z. B. Standort, Verbindungsart, Schnittstellenverfügbarkeit.
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Das
Computerprogramm zur Bereitstellung der Eingabemittel kommuniziert
also in einer bevorzugten Ausführungsform
mit zwei Gegenstellen, dem Anwendungsserver 20 und dem
Druckserver 30, wobei für
die Kommunikation mit dem Anwendungsserver 20 vorzugsweise
ausschließlich über den
Browser 10 kommuniziert wird. Für die Kommunikation mit dem
Druckserver 30 kann jede geeignete Kommunikationsverbindung
genutzt werden.
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Der
Anwendungsserver 20 nimmt in einer beispielhaften Ausführungsform
die Informationen in Schritt 212 in Empfang und generiert
in einem nächsten
Schritt 214 eine E-Mail, welche die Konfigurationsdaten
enthält
und mit dem vorher generierten, die auszudruckenden Daten enthaltenden
Dokument als Anhang versehen wird, und veranlasst den Druck.
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Dies
geschieht in einer beispielhaften Ausführung der Erfindung in Schritt 216 durch
Versand dieser E-Mail an den Druckserver 30. Die dafür nötigen Informationen,
wie beispielsweise Ziel der E-Mail u. ä., wurden beim Upload in Schritt 118/212 vom Endgerät 12 an
den Anwendungsserver 20 mitgesendet und werden vom Anwendungsserver 20 an den
Druckserver 30 als Parameter in Form einer E-Mail mit allen
Druckinformationen übergeben (Schritt 216/306).
Anstelle des Versendens der Parameter und Druckinformationen per
E-Mail kann natürlich auch
jede andere Übertragungsart,
wie beispielsweise eine Kommunikation auf TCP/IP-Basis, genutzt
werden um diese Daten zu übertragen.
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Der
Druckserver startet den Ausdruck und überträgt die Druckdaten an das Endgerät, wobei
die Übertragung
vorzugsweise als Datenstream erfolgt.
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Im
einzelnen läuft
der Vorgang auf dem Druckserver folgendermaßen ab: Der Druckserver empfängt in Schritt 306 die
vom Anwendungsserver 20 versandte E-Mail mit den auszudruckenden
Daten und den Konfigurationsdaten, startet in Schritt 308 die
zu den auszudruckenden Daten gehörende
Anwendung (z. B. bei einem *.doc-Dokument die Anwendung MS-Word), rendert den
Druckauftrag in Schritt 310 und sendet anschließend in
Schritt 312 die Druckdaten an das Endgerät 12,
welches sie in Schritt 402 empfängt und in Schritt 404 an
einen lokal an das Endgerät 12 angeschlossenen
Drucker übergibt.
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Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführungsform
nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von der erfindungsgemäßen Anordnung
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.