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Die
Erfindung bezieht sich auf einen optischen Empfänger für den Empfang eines optischen
Datensignals, das durch Anwendung der M-wertigen sternförmigen Quadratur-Amplitudenmodulation
mit differenzieller Phasenkodierung aus einzelnen Symbolen mit Länge der
Symboldauer besteht und eine Amplitudeninformation und eine differenzielle
Phaseninformation enthält,
mit einer optischen Aufteilung des empfangenen Datensignals auf
zwei Signalpfade, von denen der eine als Amplitudendetektionspfad
und der andere als Phasendetektionspfad ausgebildet ist, wobei der
Phasendetektionspfad in einen In-Phase-Signalpfad zur Erzeugung von
In-Phase-Signalen und einen Quadratur-Signalpfad zur Erzeugung von
Quadratur-Signalen aufgeteilt ist und In-Phase-Signalpfad und Quadratur-Signalpfad
sowie Amplitudendetektionspfad mit einer elektrischen Auswertungseinheit
zur Demodulation des empfangenen Datensignals verbunden sind, und
auf Anwendungen des Empfängers.
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In
der modernen optischen Übertragungstechnik
werden zur effizienten Nutzung der optischen Bandbreite und zur
Verbesserung der Übertragungseigenschaften
komplexe, höherwertige
Modulationsverfahren angewendet. Dabei kodieren Symbole eine bestimme
Anzahl von Bits und weisen dem opti schen Träger eine bestimmte Amplitude
und Phase zu. Bei der M-wertigen differenziellen Phasenmodulation
(M-DPSK) liegen alle Symbole auf ein und demselben Konstellationskreis
(M Symbole mit einem (A) Amplitudenzustand und P Phasenzuständen). Bei
der M-wertigen sternförmigen
QAM mit differenzieller Phasenkodierung hingegen existieren nicht
nur mehrere (P) Phasenzustände,
sondern auch unterschiedliche Amplituden, sodass die Symbole auf
mehrere zum Ursprung konzentrische Konstellationskreise verteilt
sind. Um empfängerseitig
eine asynchrone differenzielle Demodulation zu ermöglichen,
muss in beiden Fällen
sendeseitig die Phase durch einen Enkoder differenziell kodiert
werden, sodass die Phaseninformation in der Differenz zweier aufeinander
folgender Phasenzustände
im Datensignal enthalten ist. Eine sternförmige 16QAM kann beispielsweise
16 Symbole mit P=8 unterschiedlichen Phasenzuständen und zwei verschiedenen
Amplitudenzuständen
A=2 definieren. M-wertige QAM-Signale mit differenzieller Phasentastung
können
beispielsweise in optischen Access-, Metro- und Weitverkehrsnetzen übertragen
werden.
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Stand der Technik
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Das
Standardverfahren zur Datenübertragung
in optischen Netzen ist die Intensitätsmodulation oder auch OOK
(On-Off-Keying), bei der lediglich die Intensität des Lichts als optischem
Datenträger
moduliert bzw. Licht ein- und ausgeschaltet wird. In den letzten
Jahren stieg jedoch das Interesse an alternativen Modulationsformaten
für die
optische Übertragung,
zum einen, um die spektrale Effizienz der Übertragung zu steigern, und
zum anderen, um die teilweise besseren Übertragungseigenschaften alternativer
Verfahren nutzen zu können.
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So
wurde beispielsweise vor einigen Jahren die differenzielle binäre Phasenmodulation
(DBPSK) in der Veröffentlichung
I von M. Rohde et al: „Robustness
of DPSK direct detection transmission formst in standard fiber WDM
systems" (in Electronic
Letters, Vol. 36, pp. 1483–1484,
1999) als interessante Alternative zu OOK mit verbesserter Toleranz
gegenüber
Faser-Nichtlinearitäten vorgeschlagen.
Durch die Verwendung eines optischen Verzögerungs-Interferometers (Delay-Interferometer
DLI) ist es dabei möglich,
die differenziell kodierte Phaseninformation der optischen Welle
vor der Photodiodendetektion in eine Intensitätsmodulation zu wandeln und
somit das phasenmodulierte optische Signal ohne die Verwendung eines Überlagerungsempfängers direkt
zu detektieren. In den folgenden Jahren wurden dann zunehmend höherwertige
Modulationsformate angewendet. Durch die Verwendung von zwei DLI
unterschiedlicher Phasenverzögerung
ist es möglich,
die In-Phase- und
Quadratur-Komponenten optischer Datensignale mit höherwertiger
Phasenmodulation zu detektieren. Im Falle von 4-wertiger (M=P=4)
differenziell kodierter Phasenmodulation (DQPSK) führt dieses Empfangsverfahren
zu binären
elektrischen Signalen im In-Phase- und Quadratur-Signalpfad. Bei
8-wertiger DPSK
(M=P=8) ist eine Struktur mit vier DLI und binären elektrischen Signalen oder
auch eine Struktur mit zwei DLI und mehrstufigen elektrischen Signalen
möglich.
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Durch
die Realisierung eines zusätzlichen
Armes zur Intensitätsdetektion
können
auch sternförmige QAM-Signale
mit differenzieller Phasenkodierung detektiert werden, was jedoch
bisher nur für
Formate mit maximal vier Phasenzuständen (P=4) gezeigt wurde. So
ist beispielsweise der Empfang von ASK-DQPSK (oder auch sternförmige 8-QAM)
beschrieben in der Veröffentlichung
II von M. Ohm und J. Speidel: "Receiver
sensitivity, chromatic dispersion tolerance and optimal receiver
bandwidths for 40 Gbit/s 8-level
optical ASK-DQPSK and optical 8-DPSK" (in Proc. 6th Conference an Photonic
Networks, Leipzig, Germany, May 2005, pp.211–217) und der Empfang von so
genannten 16-APSK Signalen (16-wertige Amplituden- und Phasenmodulation)
mit jeweils vier Amplituden- und Phasenzuständen (P=4) in der Veröffentlichung
III von K. Sekine et al: "Proposal
and Demonstration of 10-Gsymbol/sec 16-ary (40 Gbit/s) Optical Modulation/Demodulation
Scheme" (in Proc.
ECOC 2004, paper We3.4.5, 2004). Von dieser Druckschrift, in der
optischer Direktempfang für
die bisher höherwertigste
Quadratur-Amplituden-Modulation
(QAM) beschrieben wird, geht die vorliegende Erfindung als nächstliegendem
Stand der Technik aus. Offenbart wird in dieser Druckschrift ein optischer
Empfänger
für den
Empfang eines optischen Datensignals, das durch Anwendung einer
16-wertigen sternförmigen
Quadratur-Amplitudenmodulation mit differenzieller Phasenkodierung
aus einzelnen Symbolen mit der Länge
der Symboldauer besteht und eine Amplitudeninformation und eine
differenzielle Phaseninformation enthält, wobei hier vier Amplitudenzustände und
vier Phasenzustände
(P=4) definiert sind. Dabei wird das empfangene Datensignals auf
zwei Signalpfade optisch aufgeteilt. Der eine Signalpfad wird als
Amplitudendetektionspfad und der andere als Phasendetektionspfad
ausgebildet. Weiterhin wird noch der Phasendetektionspfad in einen
In-Phase-Signalpfad zur Erzeugung von In-Phase-Signalen und einen Quadratur-Signalpfad
zur Erzeugung von Quadratur-Signalen optisch aufgeteilt. Beide Pfade
führen
zu einer elektrischen Auswertungseinheit zur Rekonstruktion des
empfangenen Datensignals.
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Des
Weiteren wurde in der Veröffentlichung
IV von P. S. Cho et al: „Investigation
of 2-b/s/Hz 40-Gb/s DWDM Transmission Over 4 × 100 km SMF-28 Fiber Using RZ-DQPSK
and Polarization Multiplexing" (in
IEEE Photonic Technology Letters, Vol. 16, No. 2, pp. 656–658, 2004)
gezeigt, dass für
die Konvertierung der differenziell kodierten Phaseninformation
in eine Intensitätsmodulation
anstelle von zwei DLI auch ein 2×4-90°-Hybrid verwendet werden kann,
wobei in einen Eingang des Hybrids das nicht verzögerte optische
Datensignal und in den anderen Eingang des Hybrids das um eine Symbolzeit
verzögerte
optische Datensignal eingespeist wird. Daraus geht hervor, dass
der optische Direktempfang auch als ein "Selbst-Überlagerungsempfang" des Datensignals
mit seiner verzögerten
Kopie aufgefasst werden kann. Das gleiche Prinzip verwendet auch
der in der Veröffentlichung
V von A. Meijerink et al: "Balanced
Optical Phase Diversity Receivers for Coherence Multiplexing" (in J. of Lightwave
Technol., Vol. 22, No.11, pp. 2393–2408, 2004) beschriebene Empfänger für den Empfang
von M-DPSK-modulierten
Kohärenz-Multiplex-Signalen.
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Eine
Alternative zum optischen Direktempfang stellt der optische Überlagerungsempfang
dar. Bei diesem Empfangsprinzip wird das Signallicht vor der Detektion
durch die Photodiode mit dem Licht eines Lokallasers (Lokaloszillator) überlagert.
Auf diese Weise ist es möglich,
sämtliche
datenrelevanten Informationen der optischen Lichtwelle (Amplitude,
Frequenz, Phase und Polarisation) in den elektrischen Bereich zu übertragen.
Durch deren Erhaltung eignet sich der Überlagerungsempfang sehr gut
zum Empfang von optischen Signalen mit höherwertiger Modulation. Ferner
bietet der Überlagerungsempfang
den Vorteil, dass eine Kompensation der chromatischen Dispersion
durch lineare elektrische Filterung möglich ist und eine elektrische Kanaltrennung
durch Tiefpass-Filterung beim Empfang von optischen Wellenlängenmultiplex
(WDM) Signalen vorgenommen werden kann. Schwierig hingegen gestaltet
sich beim Überlagerungsempfang
die Frequenzsynchronisation von Signal- und Lokallaser (regelbar
beispielsweise durch eine automatische Frequenzregelschleife), die
Kontrolle der Polarisation (handhabbar durch das Polarisations-Diversitäts-Verfahren)
sowie das Phasenrauschen.
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Der Überlagerungsempfang
bietet grundsätzlich
zwei Varianten. Beim Heterodynempfang stimmen die Frequenzen von
Signal- und Lokallaser nicht überein,
und das Signal wird auf eine elektrische Zwischenfrequenz umgesetzt.
Der Empfang von höherwertigen
optischen PSK- und DPSK- sowie von QAM-Signalen ist hier möglich bei
Verwendung eines elektrischen Phasenregelkreises. Der Heterodynempfang
hat jedoch Nachteile bei WDM sowie bei hohen Datenraten, weil die
benötigten
Komponenten bei sehr hohen Frequenzen arbeiten müssen. Deshalb fokussiert sich
das Interesse in den letzten Jahren auf den optischen Homodynempfang.
Hier stimmen Frequenz von Signal- und Lokallaser idealerweise exakt überein und
die Information des optischen Signals wird direkt in das elektrische
Basisband umgesetzt. Das Phasenrauschen kann hier durch einen optischen
Phasenregelkreis (OPLL) beherrscht werden, wie er ebenfalls in der
Veröffentlichung
III beschrieben ist. Ein weitere Möglichkeit, die den Empfang
von beliebigen QAM Signalen ermöglicht
und neuerdings durch das Vorhandensein von digitaler Hochgeschwindigkeits-Signalverarbeitung
zur Verfügung
steht, ist die Kompensation des Phasenrauschens durch die Verwendung
eines Moduls zur digitalen Phasenschätzung. Diese Variante wird
beispielsweise in der Veröffentlichung
VI von M. Seimetz: „Performance
of Coherent Optical Square-16-QAM-Systems based an IQ-Transmitters
and Homodyne Receivers with Digital Phase Estimation" (in Proc. NFOEC
2006, paper NWA4) beschrieben.
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Eine
weitere Empfangsmöglichkeit
ist durch den Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfang gegeben. Das
Phasenrauschen wird hier auf elegante Weise durch ein spezielles
elektrisches Netzwerk kompensiert. Vor etwa 15–20 Jahren wurde dieses Verfahren
intensiv für
binäre
Modulationsformate (binäre
Amplitudentastung 2-ASK, binäre
Frequenztastung 2-FSK, binäre
differenzielle Phasentastung 2-DPSK) untersucht. Für 2-ASK
reicht eine Quadrierung im In-Phase
und Quadratur-Signalpfad bei anschließender Addition der beiden quadrierten
Signale zur Kompensation des Phasenrauschens aus. Bei 2-DPSK wird
die Kompensation über eine
elektrische Selbst-Multiplikation der In-Phase und Quadratur-Signale
mit ihren um eine Symbolzeit verzögerten Kopien sowie einer folgenden
Addition erreicht. Aufgegriffen und erweitert wurde das Phasen-Diversitäts-Prinzip
in der schon zuvor zitierten Veröffentlichung
V im Zusammenhang mit optischen Systemen mit Kohärenz-Multiplex, wobei hier
ein elektrisches Kompensations-Netzwerk für M-wertige DPSK Verfahren
vorgestellt wurde, welches allerdings innerhalb eines Selbst-Homodynempfängers zum
möglichen
Empfang von Kohärenz-Multiplex-Signalen
verwendet wurde.
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Die
WO 03/028252 A1 offenbart
einen optischen Empfänger
für die
optische Datenübertragung.
Dabei wird das ankommende Signal zunächst in eine Vielzahl identischer
Kopien aufgespalten. Das Signal selbst besteht aus mehreren Subsignalen,
welche auf unterschiedlichen Frequenzen übertragen werden. Die Empfangsschaltung
zum Empfang des k-ten Subsignals empfängt eines der Eingangssignale
und den Strahl einer Referenzlichtquelle gleicher Frequenz. Am Ausgang
des Empfängers
stehen zwei phasengleiche digitale Signale für jede Polarisationsrichtung
des Subsignals zur Verfügung.
Hieraus lässt
sich der Datenstrom bestimmen, mit welchem das k-te Subsignal moduliert
wurde.
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Aus
der
US 2005/0196176
A1 ist ein Verfahren zur Entzerrung bekannt, in welchem
Verzerrungen eines optischen Datenübertragungssystems kompensiert
werden können,
wobei das Datenübertragungssystem ein
komplexes Signal aus zwei Komponenten unterschiedlicher Polarisation überträgt.
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Schließlich ist
ein weiteres System zur optischen Datenübertragung aus der
US 2002/0145787 A1 bekannt.
Gemäß diesem
Stand der Technik werden aus einem Datenstrom gleichmäßig verteilter
Pulse orthogonale Codes gebildet. Diese Pulse werden in Amplitude
und/oder Phase moduliert um eine Familie orthogonaler optischer
Codewörter
zu erzeugen. Jedes dieser Codewörter
wird mit einer vorgebbaren Zahl von Datenbits moduliert. Dabei wird
ein Codewort in horizontale und vertikale Komponenten gespalten.
Nach der Vereinigung beider Polarisationsrichtungen wird dieser
Datenstrom zum Empfänger übertragen.
Zur Demodulation des empfangenen Signals ist eine Synchronisiereinheit
vorgesehen, welche den Beginn und das Ende eines jeden Codeworts
festlegt. Weiterhin steht eine Einrichtung zur Kompensation von
Polarisationsverzerrungen zur Verfügung, welche Verzerrungen des
Signals beim Transport durch die Glasfaser kompensiert.
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Aufgabenstellung
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Die
Aufgabe für
die vorliegende Erfindung ist darin zu sehen, eine Struktur für einen
gattungsgemäßen Empfänger der
eingangs genannten Art zur Verfügung
zu stellen, mit der der Empfang von beliebigen differenziell phasenkodierten
sternförmigen
QAM-Datensignalen möglich
gemacht wird. Insbesondere sollen sternförmige QAM-Datensignale auch
detektiert werden können,
wenn die Anzahl der Phasenzustände
größer als
vier ist (P>4). Das
erfindungsgemäße Empfangsprinzip
soll dabei so universell einsetzbar sein, dass es nicht nur auf
den optischen Direktempfang, sondern auch für optischen Phasen-Diversitäts-Überlagerungsempfang
angewendet werden kann.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe besteht in einem optischen Empfänger nach Anspruch 1 und seiner
Verwendung nach den Ansprüchen
18 und 19. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu
entnehmen, die im Folgenden im Zusammenhang mit der Erfindung näher erläutert werden.
Insbesondere soll im Folgenden verdeutlicht werden, dass auch der
Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfang
durch Vorsehen eines parallelen Pfades zur Intensitätsdetektion
auf den Empfang von sternförmigen
QAM Signalen mit differenzieller Phasenkodierung ausgeweitet werden
kann. Dazu ist zunächst nachzuweisen,
dass die Ausgangssignale des elektrischen Kompensations-Netzwerks beim Vorhandensein
mehrerer Amplitudenzustände überhaupt
noch verwertbare Information zur Detektion der differenziellen Phaseninformation
liefern.
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Erfindungsgemäß ist der
optische Empfänger
gekennzeichnet durch
- 1. eine Anordnung eines
Normalisierers und nachfolgend eines Symbolentscheiders und einer
Datenrekonstruktionslogik in der elektrischen Auswertungseinheit,
und entweder
1.1 eine Verbindung des Amplitudendetektionspfads
sowohl mit dem Normalisierer als auch mit dem Symbolentscheider,
wobei im Normalisierer die In-Phase- und Quadratur-Signale durch
die aktuelle und die um die Symboldauer verzögerte Amplitudeninformation
des empfangenen Datensignals dividiert werden und im Symbolentscheider
die Symbolentscheidungen durch Amplitudenentscheidung und durch
Inphase/Quadratur-Phasenentscheidung
getroffen werden, oder
1.2. eine Verbindung des Amplitudendetektionspfads
zumindest mit dem Normalisierer, wobei im Normalisierer die In-Phase
und Quadratur-Signale nur durch die um die Symboldauer verzögerte Amplitudeninformation
dividiert werden und im Symbolentscheider die Symbolentscheidungen über eine
In-Phase/Quadratur-Entscheidung
oder eine Amplituden/Phasen-Entscheidung anhand der rekonstruierten
QAM-Konstellation getroffen werden, oder
- 2. eine Anordnung eines ARG-Operators und nachfolgend eines
Symbolentscheiders und einer Datenrekonstruktionslogik in der elektrischen
Auswertungseinheit und eine Verbindung des Amplitudendetektionspfads
zumindest mit dem Symbolentscheider, wobei im ARG-Operator eine
Winkelbestimmung der In-Phase- und Quadratur-Signale durchgeführt wird
und im Symbolentscheider die Symbolentscheidungen durch Amplitudenentscheidung
und durch Phasenentscheidung aus dem Ausgangssignal des ARG-Operators getroffen
werden.
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Die
Erfindung ist also grundlegend dadurch charakterisiert, dass in
der elektrischen Auswertungseinheit neben einem Symbolentscheider
und einer Datenrekonstruktionslogik noch eine weitere Komponente
angeordnet ist. Hierbei handelt es sich entweder um einen Normalisierer
oder um einen ARG-Operator.
Mit dem Normalisierer können
Symbole, die auf unterschiedlichen Kreisen liegen, auf einen gemeinsamen
Konstellationskreis normalisiert werden. Anschließend muss
zur Detektion der Phaseninformation im Symbolentscheider nurmehr
eine einfache Symbolentscheidung wie bei DPSK-Formaten getroffen werden. Für diese
Art der Verarbeitung ist eine Kopplung des Amplitudenpfads sowohl
mit dem Normalisierer als auch mit dem Symbolentscheider erforderlich.
Ist nur eine Verbindung des Amplitudendetektionspfads mit dem Normalisierer
vorgesehen, kann im Symbolentscheider auch ohne direkte Kenntnis
der Amplitudeninformation eine In-Phase/Quadratur-Entscheidung oder eine
Amplituden/Phasen-Entscheidung getroffen werden. Bei einer Verbindung
des Amplitudenpfads nur mit dem Symbolentscheider wird anstelle
des Normalisierers ein ARG-Operator eingesetzt, der die Winkellage
der In-Phase- und Quadratur-Signale bestimmt. In beiden Fällen kann
aber der Amplitudenpfad zur Verfahrensvereinfachung und -verbesserung
auch mit der jeweils anderen Komponente verbunden sein.
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Die
genannten Maßnahmen
in der elektrischen Auswertungseinheit machen den Empfang von beliebig
höherwertig
modulierten Datensignalen mit der M-wertigen sternförmigen Quadratur-Amplitudenmodulation
mit differenzieller Phasenkodierung grundsätzlich für unterschiedliche optische
Empfänger
möglich.
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Zum
einen ist vorteilhaft eine Ausbildung des optischen Empfängers als
Direktempfänger
möglich,
wobei dann ein Amplitudendetektionspfad sowie ein auf Direktempfang
basierender Phasendetektionspfad bereitgestellt werden. Die PM-IM-Wandlung
im Phasendetektionspfad, bei der die differenzielle Phasenmodulation
PM in eine Intensitätsmodulation
IM umgewandelt wird, die dann von den Differenzsignaldetektoren
detektiert werden kann, kann entweder mit Verzögerungs-Interferometern (DLI)
oder auch mit Hilfe eines 2×4
90° Hybrids
und einem Symbolverzögerer
um die Länge
einer Symboldauer vor einem der Hybrideingänge realisiert werden. Zwei
nachfolgende Differenzsignaldetektoren liefern dann die In-Phase-
und Quadratur-Signale, die dann mit der beschriebenen Prozessierung
in dem erfindungsgemäßen optischen
Empfänger
weiterverarbeitet werden. Des Weiteren kann vorteilhaft auch zusätzlich ein
optischer Phasenschieber vor einem der Hybrideingänge vorgesehen
sein, mit dem das empfangene Konstellationsdiagramm dann beliebig
gedreht werden kann.
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Zum
anderen lässt
sich ein optischer Empfänger
nach der Erfindung ebenso als Phasen-Diversitäts-Überlagerungsempfänger ausbilden,
indem ein 2×4-90°-Hybrid im
Phasendetektionspfad mit einem Lokaloszillator an einem der beiden
Hybrideingänge
angeordnet wird. Weiterhin wird eine nachfolgende Anordnung von
je einem Differenzsignaldetektor und einem Tiefpassfilter an jeweils
zwei Ausgängen
des 2×4-90°-Hybrids vorgesehen.
Dem folgt eine Anordnung eines elektronischen Netzwerks, in dem
das empfangene In-Phase-Signal
durch eine Selbstmultiplikation des In-Phase-Signals und Quadratur-Signals
mit deren um die Symboldauer verzögerten Kopien sowie einer anschließenden Addition
und das empfangene Quadratur-Signal durch eine Überkreuzmultiplikation des
In-Phase-Signals und Quadratur-Signals mit deren um die Symboldauer
verzögerten
Kopien sowie einer anschließenden
Subtraktion vom Phasenrauschen befreit werden.
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Für beide
Empfängerausführungen
sind dann weitere, aus dem Stand der Technik an sich bekannte Modifikationen
möglich.
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Zunächst soll
aber die Erfindung für
die Ermöglichung
des optischen Direktempfangs sternförmiger QAM-Datensignale mit
beliebig vielen Phasenzuständen
beschrieben werden.
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Werden
für den
Phasendetektionspfad die detektierten In-Phase- und Quadratur-Photoströme am Ausgang
der beiden Differenzempfänger
(zuvor kann die bekannte DLI-Struktur oder auch die 2×4-90°-Hybrid-Struktur
verwendet werden) berechnet, so ergibt sich, vereinfacht dargestellt,
folgendes Ergebnis:
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In
Gleichung (1) und (2) stellt PS(t) die optische
Signalleistung zum Zeitpunkt t dar, PS(t-TS) ist die Leistung des um eine Symboldauer
verzögerten
optischen Signals und ∆φ(t) ist
die Differenzphase zweier aufeinander folgender Symbole. Die detektierten
In-Phase- und Quadratur-Photoströme
I(t), Q(t) sind somit proportional zu der aktuellen sowie um eine
Symboldauer verzögerten
Amplitude sowie der aktuellen Differenzphase.
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Bisher
gezeigte optische Direktempfänger
für sternförmige QAM
mit bis zu vier Phasenzuständen kommen
auf folgendem Wege zur Rückgewinnung
der Amplituden- und Differenzphasen-Information: Die Amplitude wird über einen
separaten Pfad detektiert. Durch entsprechende Einstellung der Phasendifferenzen
in den DLI bzw. entsprechende Einstellung der relativen Phase zwischen
den beiden Eingängen
des 2×4
90°-Hybrids
wird das Konstellationsdiagramm um 45° gedreht. Die resultierenden
Differenzphasen werden durch Schwellenentscheidungen bei Null bei
Auswertung der In-Phase- und Quadratur-Photoströme detektiert. Beim Vorhandensein
von nur vier Differenzphasen (45°,
135°, 225°, 315°) ist diese
Methode ausreichend. Schwellenentscheidungen bei Null liefern dann
eine eindeutige Wiedergewinnung der Dateninformation (45°: SI=1, SQ=1, 135°: SI=0, SQ=1, 225°: SI=0, SQ=0, 315°: SI=1, SQ=0, wobei
SI die Entscheidung im In-Phase-Signalpfad und
SQ die Entscheidung im Quadratur-Signalpfad
repräsentiert).
Dies wird deutlich, wenn man die Differenzphasen in die Gleichungen
(1) und (2) einsetzt und dann die Entscheidung am In-Phase- und
Quadratur-Signal durchführt.
Bei nur vier Differenzphasen ist somit nur die Polarität der In-Phase-
und Quadratur-Signale wichtig und beliebige Werte der aktuellen
und verzögerten
Amplitude, deren Produkt in jedem Fall positiv ist, erlauben eine
Detektion der Differenzphase für
Entscheiderschwellen bei Null.
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Beim
Vorhandensein von mehr als vier Differenzphasen kann die Auswertung
der In-Phase- und Quadratur-Signale nicht mehr durch eine einzige
Schwelle bei Null pro Signal durchgeführt werden, sondern zur Wiedergewinnung
der Information sind nun mehrere Schwellen pro Signal notwendig.
Diese liegen auch nicht mehr bei Null. Weil aber die In-Phase- und
Quadratur-Signale durch einen Mix aus Informationen (die aktuelle und
die vorherige Amplitude sowie die Differenzphase) bestimmt werden,
siehe Gleichung (1) und (2), ist eine Rückgewinnung der Information
mit festen Schwellen ohne zusätzliche
Maßnahmen
nicht mehr möglich.
Deshalb wird beim optischen Empfänger
nach der Erfindung eine Normalisierung der Photoströme in einem
Normalisierer vorgenommen.
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In
einer ersten Alternative der Erfindung besteht die Normalisierung
in einer Division der detektierten Photoströme mit der aktuellen sowie
um eine Symbol dauer verzögerten
Amplitude, sodass dann alle Symbole auf einem einzigen Konstellationskreis
liegen. Dazu wird die aus dem Amplitudendetektionspfad zur Verfügung stehende
Amplitudeninformation verwendet. Nach der Normalisierung kann die
Differenzphasen-Information problemlos durch eine standardmäßige IQ-Entscheidung
wie bei den puren DPSK-Formaten zurückgewonnen werden. Die Amplitudeninformation
steht über
eine Entscheidung des Datensignals aus dem Amplitudendetektionspfad
ohnehin zur Verfügung.
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In
einer zweiten Alternative der Erfindung besteht die Normalisierung
lediglich in einer Division der detektierten Photoströme durch
die verzögerte
Amplitude. Hiermit wird der ungewünschte Faktor der verzögerten Amplitude
in Gleichung (1) und (2) beseitigt und das ursprüngliche Konstellationsdiagramm
der QAM steht für eine
standardmäßige QAM-Entscheidung
zur Verfügung.
Wiederum wird für
die Normalisierung das Datensignal aus dem Amplitudendetektionspfad
verwendet, was in diesem Fall aber nicht direkt zur Amplitudenentscheidung
verwendet werden muss.
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In
der dritten Alternative, die keinen Normalisierer verwendet, wird
die Amplitudeninformation über
den Amplitudendetektionspfad entschieden. Die Information der Differenzphase
kann – unabhängig vom
Amplitudenpfad – über die
Durchführung
einer ARG-Operation, bei der der Winkel aus Real- und Imaginärteil einer komplexen
Zahl ermittelt wird (vergleiche beispielsweise Veröffentlichung
VI) aus den In-Phase- und Quadratur-Signalen ermittelt werden. Dies
ist mit Hilfe von digitaler Signalverarbeitung realisierbar.
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Die
beanspruchten drei neuen Varianten, mit denen bei einem Direktempfänger der
optische Direktempfang auf die Detektion von sternförmigen QAM-Signalen
mit beliebig vielen Phasenzuständen
ausgeweitet werden kann, sind aber auch auf einen Überlagerungsempfänger, insbesondere
für den Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfang,
anwendbar. Dieser Empfängertyp
ist bisher im Stand der Technik nur für M-wertige DPSK ohne zusätzlichen
Amplitudendetektionspfad und für
beliebig höherwertige
DPSK auch nur im Zusammenhang mit Selbsthomodyn-Empfang bekannt.
Im Folgenden wird nun gezeigt, dass durch Vorsehen derselben Komponenten
wie bei einem Direktempfänger
auch ein Überlagerungsempfänger für höherwertige
QAM ertüchtigt
werden kann.
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Aus
dem Stand der Technik sind ein Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfang nur für binäre Modulationsverfahren
und ein Selbst-Homodyn-Empfang auch für höherwertige DPSK Verfahren bekannt.
Bei dem mit der Erfindung beanspruchten Phasen-Diversitäts-Überlagerungsempfänger für sternförmige QAM
mit differenzieller Phasencodierung wird erstmals – wie beim
Direktempfänger
für sternförmige QAM – ebenfalls
ein Amplitudendetektionspfad zur Detektion der Intensität des empfangenen
Datensignals über
einen Koppler zur Verfügung
gestellt. Über
den parallelen Phasendetektionspfad wird das empfangene Datensignal
in einen 2×4-90° Hybrid eingespeist,
wo es mit dem Signal eines Lokallasers (LO) überlagert wird. Die Ausgänge des Hybrids
werden von zwei Differenzempfängern
detektiert. Die resultierenden In-Phase- und Quadratur-Signale können – vereinfacht
dargestellt – mit
folgenden Gleichungen beschrieben werden:
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In
Gleichung (3) und (4) stellt P
S(t) wiederum
die optische Signalleistung zum Zeitpunkt t dar, P
LO(t)
ist die Leistung des lokalen Lasers zum Zeitpunkt t, Δω ist die
Frequenzabweichung von Signal- und Lokallaser, φ(t) repräsentiert die Modulationsphase
und ∆φ
N(t) beschreibt einen zusätzlichen, zeitlich veränderlichen
Phasenoffset, bedingt durch eine Nullphasenabweichung von Signal
und LO sowie durch das Phasenrauschen. Zur Beseitigung dieses ungewünschten
Phasenoffsets wird ein elektronisches Netzwerk verwendet, wie es auch
schon in Veröffentlichung
V vorgestellt wurde. Bei Berechnung der gesamten Struktur ergeben
sich unter der Annahme von exakter Frequenzsynchronisation an den
Ausgängen
des elektronischen Netzwerks – vereinfacht
dargestellt – die
folgenden vom Phasenrauschen befreiten Photoströme:
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Wie
in den Gleichungen (1) und (2) ist auch hier Δφ(t) die aktuelle Modulations-Differenzphase zweier aufeinander
folgender Symbole. Das überraschende,
weil keinesfalls zwangsläufige
oder selbstverständliche und
zugleich sehr erfreuliche Ergebnis ist, dass die Gleichungen (5)
und (6) – bis
auf den konstanten und nicht störenden
Term der Lokallaserleistung – den
Gleichungen (1) und (2) beim Direktempfang entsprechen. Die nun
vom Phasenrauschen befreiten detektierten In-Phase- und Quadratur-Photoströme sind,
nach Durchlaufen des elektronischen Netzwerks, wie beim Direktempfang
also proportional zu der aktuellen sowie um eine Symboldauer verzögerten Amplitude
sowie der aktuellen Differenzphase. Somit können hier die gleichen baulichen
Konzepte zur Wiedergewinnung von Amplituden- und Differenzphasen-Information
angewendet werden wie zuvor schon beim Direktempfänger vorgeschlagen
wurde.
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In
der ersten Alternative wird die Amplitude über den Amplitudendetektionspfad
detektiert und die Zusatzinformation gleichzeitig zur Normalisierung
auf einen Konstellationskreis genutzt, worauf dann anschließend auch
die Differenzphasen-Information über
IQ-Entscheidung wie bei DPSK bestimmt werden kann. In der zweiten
Alternative wird die Information aus dem Amplitudendetektionspfad
zur Normalisierung über
die Durchführung
einer Division durch die verzögerte
Amplitude benutzt und dann anschließend eine IQ-Entscheidung oder
Amplituden-/Phasenentscheidung über
die empfangene QAM-Konstellation durchgeführt. Die dritte Alternative
nutzt den Amplitudendetektionspfad zur direkten Amplitudendetektion
und bestimmt die Differenzphase über
die Durchführung
einer ARG-Operation.
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Im
Falle der direkten Amplitudenentscheidung über den Amplitudendetektionspfad
kann es außerdem vorteilhaft
sein, die Amplitude ebenfalls über
ein Überlagerungsempfangs-Verfahren
zu detektieren. Dies wird in einer weiteren Ausführungsform beansprucht.
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Sowohl
für den
Direktempfänger
als auch für
den Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfänger ist
es weiterhin vorteilhaft, den 2×4-90°-Hybrid als
Multimode Interferenz (MMI) Koppler zusammen mit den beiden Differenzempfängern auf
einem Chip zu integrieren. Für
den optischen Direktempfänger
kann ebenfalls der eingangsseitige 3dB-Koppler sowie die Symbolverzögerung vor
einem der Hybrid-Eingänge
und ferner ein Phasenschieber vor einem der Hybrid-Eingänge mit
integriert werden. Mit diesem zusätzlichen Phasenschieber ist es
möglich,
das empfangene Konstellationsdiagramm beliebig zu drehen und somit
unterschiedliche Entscheidungsmechanismen zu realisieren.
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Soll
beim Phasen-Diversitäts-Empfänger die
Verwendung eines 2×4
90° Hybrids
vermieden werden, ist in einer weiteren Ausführungsform prinzipiell auch
eine dreiarmige Konfiguration unter Verwendung eines 3×3 Kopplers
möglich.
Die In-Phase- und Quadratur-Signale können dann über adäquate elektrische Prozessierung
gebildet werden, wie auch aus Veröffentlichung V bekannt.
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Der
mögliche
Einsatz des Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfängers nach
der Erfindung als WDM-Empfänger
stellt einen besonderen Vorteil der Erfindung dar. Durch Abstimmen
des Lokallasers auf die Frequenz des gewünschten Kanals und Tiefpassfilterung
der detektierten In-Phase- und Quadratur-Photoströme kann ein gewünschter
Kanal selektiert werden. Da die Kanaltrennung durch elektrische
Filterung erfolgt, kann dabei eine hohe Trennschärfe erzielt werden. Auf optische
Filter zur Kanalselektion, wie sie beim Direktempfang verwendet
werden müssen,
kann gänzlich
verzichtet werden. Ebenfalls vorteilhaft ist, dass optional ein
Modul zur elektronischen Dispersionskompensation vorgesehen werden
kann, mit dem eine theoretisch ideale, in der Praxis aber durch
die Auslegung der Filter in der Performance begrenzte Kompensation
der chromatischen Dispersion erreicht werden kann. Die Erhaltung
der zeitlichen Phaseninformation ist hierbei ein besonderer Vorteil
im Vergleich zum Direktempfang.
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Das
elektronische Netzwerk zur Kompensation des Phasenrauschens beim
Phasen-Diversitäts-Empfänger nach
der Erfindung kann prinzipiell mit analogen Komponenten oder auch
mit digitaler Signalverarbeitung realisiert werden. Dabei ist beim
Homodynempfang ebenfalls auf übereinstimmende
Frequenzen von Signal- und Lokallaser zu achten. Abweichungen führen zu
einem Performance-Verlust. Eventuell muss die Frequenzgleichheit
daher durch zusätzlichen
Aufwand garantiert werden. Hierfür
kann beispielsweise eine automatische Frequenzregelschleife (AFC
Loop) oder auch eine digitale Schätzung der Frequenzabweichung
verwendet werden.
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Ein
weiterer Vorteil der mit der Erfindung vorgeschlagenen Empfänger liegt
darin, dass die gesamte Empfängerstruktur
bis hin zu den Entscheidern bei gleicher Symbolrate einen vom Modulationsformat
unabhängigen
Aufbau hat. Dies macht den Einsatz der Empfänger in adaptiven Systemen
denkbar, wobei unterschiedliche Modulationsformate durch alleinige
Anpassung der abschließenden
Entscheiderelektronik sowie Datenrekonstruktions-Logik realisiert
werden können.
Denkbar ist sowohl der modulare Austausch modulationsspezifischer
elektronischer Module als auch die parallele Auslegung für unterschiedliche
Modulationsformate durch Arrays von Elektronik-Modulen.
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Zukünftige Untersuchungen
werden zeigen, welche Modulationsformate in welchen Netzsegmenten besonders
sinnvoll einsetzbar sind. Die Flexibilität des mit der Erfindung vorgeschlagenen
Empfängers
bezüglich
der Modulationsformate ermöglicht
den Einsatz in optischen Weitverkehrs-, Metro- und Zugangsnetzen.
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Ausführungsbeispiele
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Zum
weiteren Verständnis
des optischen Empfängers
nach der Erfindung für
den Empfang eines optischen Datensignals, das durch Anwendung der
M-wertigen sternförmigen Quadratur-Amplitudenmodulation mit
differenzieller Phasenkodierung aus einzelnen Symbole der Länge der
Symboldauer besteht und eine Amplitudeninformation und eine differenzielle
Phaseninformation enthält,
werden im Folgenden beispielhaft einzelne Ausführungsformen anhand der schematischen
Figuren erläutert.
Dabei zeigt die
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1 aus
dem Stand der Technik: ein Konstellationsdiagramm einer sternförmigen 16-QAM
mit acht Phasenzuständen,
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2 eine
Ausführungsform
als optischer Direktempfänger
(Konfiguration mit zwei DLI) mit einer Normalisierung auf einen
Konstellationskreis und einer IQ-Entscheidung der Phaseninformation,
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3 eine
Ausführungsform
als optischer Direktempfänger
(Konfiguration mit 2×4
90° Hybrid
und zusätzlichem
Phasenschieber vor einem der Hybrid-Eingänge) mit einer Normalisierung
auf einen Konstellationskreis und einer IQ-Entscheidung der Phaseninformation,
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4 eine
Ausführungsform
als optischer Direktempfänger
mit einer einfachen Normalisierung sowie einer Entscheidung der
rekonstruierten QAM-Konstellation bei Verwendung der Struktur mit
2×4 90°-Hybrid,
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5 eine
Ausführungsform
als optischer Direktempfänger
und einer Bestimmung der Phaseninformation nach Durchführung einer
ARG-Operation bei Verwendung der Struktur mit 2×4 90°-Hybrid,
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6 eine
Ausführungsform
als Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfänger mit
einer Normalisierung auf einen Konstellationskreis und einer IQ-Entscheidung
der Phaseninformation,
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7 eine
Ausführungsform
als Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfänger mit
einer einfachen Normalisierung und einer Entscheidung der rekonstruierten
QAM-Konstellation und
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8 eine
Ausführungsform
als Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfänger mit
einer Bestimmung der Phaseninformation nach Durchführung einer
ARG-Operation.
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Die 1 zeigt
ein Konstellationsdiagramm einer sternförmigen 16QAM mit acht Phasenzuständen. Mit
einem derartig höherwertigen
Modulationsverfahren (M = Anzahl des Symbole = 8) kodierte Datensignale können erstmals
mit dem optischen Empfänger
nach der Erfindung ohne weiteres empfangen und einwandfrei dekodiert
werden.
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Die 2 zeigt
den optischen Empfänger
OE nach der Erfindung in der Ausbildung eines optischen Direktempfängers DD.
Das empfangene Datensignal Star-M QAM wird über einen ersten optischen
Koppler KP1 auf einen Amplitudendetektionspfad ADP und einen Phasendetektionspfad
PDP aufgeteilt. Im Amplitudendetektionspfad ADP befindet sich eine
Photodiode PD, die das ankommende optische Datensignal detektiert
und dessen Amplitude bzw. Intensität in einen entsprechenden elektrischen
Strom umwandelt. Im Phasendetektionspfad PDP ist einer zweiter optischer
Koppler KP2 (im gewählten
Ausführungsbeispiel
mit einer gleichmäßigen 3
dB-Signalaufteilung)
angeordnet, der das empfangene Datensignal auf einen In-Phase-Signalpfad
IPS und einen Quadratur-Signalpfad QS aufteilt. In beiden Pfaden
sind hintereinander jeweils ein Verzögerungs-Interferometer DLI1,
DLI2 als PM-IM-Wandler PIW und ein Differenzsignaldetektor DE1,
DE2 angeordnet. Bei den Verzögerungs-Interferometern
DLI1, DLI2 werden nur ein Eingang, aber beide Ausgänge benutzt.
In einem Pfad des DLI1, DLI2 wird die Verzögerung um die Symboldauer TS, im jeweils anderen Pfad die Phasenverschiebung
des In-Phase-Signals φI bzw. des Quadratur-Signals φQ eingestellt. In den Differenzsignaldetektoren
DE1, DE2 werden die optischen In-Phase- und Quadratursignale jeweils über zwei
Photodioden detektiert und über
einen Differenzverstärker
in entsprechende elektrische Ströme
umgesetzt.
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In
der elektrischen Auswertungseinheit AWE sind hinter den beiden Differenzsignaldetektoren
DE1, DE2 in Reihe ein Normalisierer NORM, ein Symbolentscheider
SE, eine Daten-Rekonstruktionslogik DRL und – im gewählten Ausführungsbeispiel, da nur optional – ein Multiplexer
MUX angeordnet, der den parallelen rekonstruierten Datenstrom wieder
in einen seriellen Datenstrom Daten-Bits rückwandelt. Der parallele Amplitudendetektionspfad
ADP bzw. dessen elektrisches Ausgangssignal wird sowohl dem Normalisierer
NORM als aus dem Symbolentscheider SE zugeführt, sodass die Amplitudeninformation
an beiden Komponenten direkt zur Verfügung steht.
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Im
Normalisierer NORM wird die oben bereits erläuterte Normalisierung der unterschiedlichen
Phasen- und Amplitudenzustände
auf einen gemeinsamen Konstellationskreis durchgeführt (die
mathematische Operation ist in dem Einschub in der 1 dargestellt,
dabei bezeichnet TS die Symboldauer, I(t)
das In-Phase-Signal, Q(t) das Quadratur-Signal und PS(t)
die Lichtintensität
des optischen Datensignals Star-M QAM). Der Symbolentscheider SE
führt zur
Rekonstruktion der Phaseninformation eine einfache IQ-Entscheidung (wie
bei DPSK) durch, und ermittelt die Amplitudeninformation direkt
aus dem Signal des Amplitudendetektionspfads ADP.
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Die
Entsprechung dieses Aufbaus mit einem Homodyn-Empfänger ist
in der 6 aufgezeigt. Die nachfolgenden Figuren weisen
einen grundsätzlich
zur 2 analogen Aufbau auf. Dort jeweils nicht erwähnte oder
angezeigte Bezugszeichen sind entsprechend der 2 zu
entnehmen oder in deren Zusammenhang erläutert.
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In
der 3 ist ebenfalls eine Ausführungsform des optischen Empfängers OE,
nach der Erfindung als Direktempfänger DD dargestellt. Im Unterschied
zu der Ausführungsform
gemäß 2 ist
der PM-IM-Wandler PIW jedoch als 2×4-90°-Hybrid HY mit einem zusätzlichen
Symbolverzögerer
SV um die Symboldauer TS vor einem der Eingänge des
2×4-90°-Hybrid HY
ausgeführt.
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Der
2×4-90°-Hybrid HY
kann als Multimode Interferenz Koppler MMI realisiert werden. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
kann eine zusätzliche
Phasenverschiebung zur beliebigen Drehung des Konstellationskreises
vorgesehen sein. Hierzu ist ein Phasenschieber PS vor einem der
beiden Eingänge
des 2×4-90°-Hybrid HY
angeordnet. Dabei ist der Phasenschieber PS jedoch nur als Option
anzusehen.
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Die 4 zeigt
ebenfalls einen Direktempfänger
DD gemäß 3,
hier jedoch mit einer einfachen Normalisierung. Dazu ist der Amplitudendetektionspfad
ADP nur noch mit dem Normalisierer NORM verbunden. Es wird eine
einfache Division nur mit der um die Symboldauer TS verzögerten Amplitude
durchgeführt. Amplituden-
und Phaseninformation werden mittels IQ-Entscheidung im Symbolentscheider
SE anhand der rekonstruierten QAM-Konstellation gewonnen. Die Entsprechung
dieses Aufbaus mit einem Phasen-Diversitäts-Homodyn-Empfänger ist
in der 7 aufgezeigt.
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In
der 5 ist ein Direktempfänger DD gemäß 3 oder 4 dargestellt,
bei dem der Amplitudendetektionspfad nur auf den Symbolentscheider
SE geführt
ist. Die Phasendetektion erfolgt über einen ARG-Operator ARG,
in dem der Winkel zwischen dem In-Phase-Signal I(t) als Realteil
und dem Quadratur-Signal
Q(t) als Imaginärteil
einer komplexen Zahl ermittelt wird. Die Entsprechung dieses Aufbaus
mit einem Homodyn-Empfänger
ist in der 8 aufgezeigt.
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Die 6, 7 und 8 zeigen
zu den 2, 4 und 5 entsprechende
Ausführungsformen
für einen
Homodyn-Überlagerungsempfänger HD.
Dabei wird der Phasendetektionspfad PDP von einem 2×4-90°-Hybrid HY
begonnen, auf dessen zweiten Eingang ein Signal eines Lokaloszillators
LO gegeben wird. Jeweils zwei Ausgänge des 2×4-90°-Hybrids HY führen zum
In-Phase-Signalpfad
IPS und zum Quadratur-Signalpfad QS. In beiden Pfaden sind jeweils
ein Differenzsignaldetektor DE1, DE2 und nachfolgend ein Tiefpassfilter
TP1, TP2 angeordnet. An die Ausgänge
der beiden Tiefpassfilter TP1, TP2 schließt sich ein elektronisches
Netzwerk NW zur Weiterverarbeitung der vom Phasenrauschen gestörten In-Phase-
und Quadratur-Signale I*(t), Q*(t) an, in dem das In-Phase-Signal
I(t) durch eine Selbstmultiplikation des In-Phase-Signals I*(t) und
Quadratur-Signals Q*(t) mit deren um die Symboldauer TS verzögerten Kopien
sowie einer anschließenden
Addition und das Quadratur-Signal
Q(t) durch eine Überkreuzmultiplikation
des In-Phase-Signals I*(t) und Quadratur-Signals Q*(t) mit deren
um die Symboldauer TS verzögerten Kopien
sowie einer anschließenden
Subtraktion gewonnen werden. Die beiden Ausgänge des elektronischen Netzwerks
NW treffen dann je nach Ausführungsform
wieder auf den Normalisierer NORM (6 und 7)
oder den ARG-Operator ARG (8). Es kann
also auch bei dem Homodyn-Überlagerungsempfänger HD
die grundsätzliche
Konzeption nach der Erfindung zur Demodulation von M-wertiger, insbesondere
höherwertiger
sternförmiger
Quadratur-Amplitudenmodulation mit differenzieller Phasenkodierung
verwendet werden.
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- ADP
- Amplitudendetektionspfad
- ARG
- ARG-Operator
- AWE
- elektrische
Auswertungseinheit
- DD
- optischer
Direktempfänger
- DE
- Differenzsignaldetektor
(Balanced Detektor)
- DLI
- Verzögerungs-Interferometer
- DRL
- Daten-Rekonstruktionslogik
- HD
- Homodyn-Überlagerungsempfänger
- HY
- 2×4-90°-Hybrid
- I(t)
- In-Phase-Signal
- I*(t)
- empfangenes
In-Phase-Signal beim HD, gestört
durch Phasenrauschen
- IPS
- In-Phase-Signalpfad
- KP
- optischer
Koppler
- LO
- Lokaloszillator
- MMI
- Multi-Mode-Interferenzkoppler
- MUX
- Multiplexer
- NORM
- Normalisierer
- NW
- elektronisches
Netzwerk
- OE
- optischer
Empfänger
- PD
- Photodiode
- PDP
- Phasendetektionspfad
- PS
- Phasenschieber
- PIW
- PM-IM-Wandler
- Q(t)
- Quadratur-Signal
- Q*(t)
- empfangenes
Quadratur-Signal beim HD, gestört
durch Phasenrauschen
- QS
- Quadratur-Signalpfad
- SV
- Symbolverzögerer
- TP
- Tiefpassfilter
- TS
- Symboldauer
- SE
- Symbolentscheider
- Star-M
QAM
- empfangenes
Datensignal mit sternförmiger
QAM-Modulation