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Die
Erfindung betrifft einen sichtbaren Kopierschutz von auf einer CD
oder DVD beliebigen Formats gespeicherten Programmen oder Daten
gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche
1, 5 und 6 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines sichtbaren
Kopierschutzes von auf einer CD oder DVD beliebigen Formats gespeicherten
Programmen oder Daten gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche
3, 7 und 8.
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Es
ist bekannt, CDs und DVDs mit einem Kopierschutz zu versehen, der
das digitale Auslesen und damit Kopieren von Daten oder Programmen verhindern
soll. Mit Hilfe eines Kopierschutzes soll sichergestellt werden,
dass die entsprechend geschützte
CD oder DVD zwar auf einem Abspielgerät wie einem CD- oder DVD-Player
abgespielt, d. h. die darauf gespeicherten Audio- oder Videosignale
wiedergegeben bzw. wie entsprechend gespeicherte Software genutzt
werden kann, nicht aber auf den Speicher einer Datenverarbeitungsanlage
oder auf einen CD- oder DVD-Rohling übertragen werden kann.
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Der
Kopierschutz wird realisiert, indem Fehler oder eine zweite, fehlerhafte
Session, die aus dem Lead-In, dem Programmbereich und dem Lead-Out zusammengesetzt
ist, eingebracht werden, so dass sich die Daten oder Programme nicht
mehr in dem Laufwerk eines PCs abspielen lassen und damit das Kopieren
verhindern. Manche CD-Laufwerke
und die meisten DVD-Laufwerke lassen sich davon aber nicht beeindrucken
und können
die Daten oder Programme trotzdem lesen, wodurch die Idee des „Kopierschutzes” nutzlos
wird.
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Bekannte
Kopierschutzverfahren bestehen in der Regel aus drei Komponenten,
nämlich
einem Hardware-Schlüssel,
der nicht kopiert werden kann und beim Start der Anwendung zur Autorisierung
der Programm-Kopie auf CD, DVD oder Festplatte dient. Dieser Schlüssel kann
ein Dongle oder aber die CD bzw. DVD selbst sein. Im letzteren Fall
muss die CD oder DVD über
bestimmte, nicht kopierbare Merkmale verfügen. Die zweite Komponente
besteht aus einer Programmroutine, die das Vorhandensein des Schlüssels überprüft und nur
dann den Start der Anwendung gestattet, wenn dieser gefunden wurde.
Alternativ kann die Anwendung in einem Demo-Mode oder Ähnlichem
gestartet werden. Die dritte Komponente besteht aus einem Deskriptionsprogramm, welches
den verschlüsselten,
d. h. durcheinander gebrachten Programmcode der Anwendung entschlüsselt bzw.
ordnet und so in einen startbereiten Zustand versetzt.
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Aus
der
DE 195 10 436
C2 ist ein Verfahren zum Kopierschutz von Software bekannt,
bei dem einem Programm, das auf einem Ursprungsdatenträger gespeichert
ist, ein bestimmter, durch eine Anzahl von unbrauchbaren Partien
individualisierter Ursprungsdatenträger zugeordnet wird und bei
der Installation und/oder im Betrieb des Programms in einer Datenverarbeitungsanlage
anhand von gespeicherten Daten über
die unbrauchbaren Partien geprüft
wird, ob sich der individualisierte Ursprungsdatenträger in der
Datenverarbeitungsanlage befindet. Zu diesem Zweck wird bei dem
Datenträger,
dessen Oberfläche
in Sektoren und Spuren unterteilt ist, durch Angabe eines Sektors
und einer Spur jeweils eine aus einer Vielzahl von Partien auf dem
Datenträger
identifiziert. Ein unabhängig
von darauf gespeicherten Daten identifizierbarer Datenträger wird
erhalten, indem Teile davon durch Störstellen mit dauerhaftem Effekt
für die
Aufnahme oder Wiedergabe von Daten unbrauchbar gemacht werden. Je
nach Lage und Größe der unbrauchbar
gemachten Gebiete wird dadurch eine Anzahl von unbrauchbaren Partien
erzeugt, die sich physikalisch von den regulären Partien unterscheiden und
mit Hilfe gebräuchlicher Hardware
zum Lesen des Datenträgers
diagnostiziert werden können.
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Diese
Diagnosemöglichkeit
besteht in jeder Datenverarbeitungsanlage, da auch serienmäßige Datenträger unbrauchbare
Partien aufweisen können.
Die Software des durch unbrauchbare Partien individualisierten Ursprungsdatenträgers wird
auf einem fest eingebauten Datenträger einer Datenverarbeitungsanlage
installiert, wobei die unbrauchbaren Partien auf dem fest eingebauten
Datenträger
bei der Installation ermittelt und Daten über die unbrauchbaren Partien
in Verbindung mit der Software auf dem fest eingebauten Datenträger und
auf dem individualisierten Ursprungsdatenträger gespeichert werden, so
dass die Software nicht mehr auf irgendeiner anderen Datenverarbeitungsanlage
als derjenigen mit dem fest eingebauten Datenträger installiert werden kann.
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Dieses
bekannte Kopierschutzverfahren ist durch die notwendige Übertragung
von auf dem Ursprungsdatenträger
gespeicherter Software auf die Festplatte einer Datenverarbeitungsanlage,
die Individualisierung unbrauchbarer Partien und den notwendigen
Abgleich zwischen der Datenverarbeitungsanlage und dem Ursprungsdatenträger aufwändig und
daher nicht für
jeden Anwender geeignet. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit,
den Kopierschutz mit Hilfe geeigneter Lesegeräte und Software zu umgehen.
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Aus
der
DE 198 42 392
C1 ist ein Kopierschutzverfahren für einen mit einem Programm
beschriebenen Datenträger,
insbesondere eine CD-ROM oder DVD-ROM, bekannt, bei dem Störstrukturen
in einem bestimmten Bereich des Datenträgers eingeprägt werden,
die von einem Auslesegerät
in Verbindung mit einer Erhöhung
der Lesedauer korrigierbar sind und eine Überprüfungsroutine in dem Programm
vorgesehen wird, die ein Aufrufen des die Störstrukturen enthaltenden Bereichs
auf dem Datenträger
bewirkt. Durch Erfassen der Auslösedauer
dieses Bereichs und deren Vergleich mit einer vorbestimmten Mindestauslösedauer
wird das Programm abgebrochen, wenn die Auslösedauer die Mindestauslösedauer
nicht erreicht. Um ein einfaches Kopieren des Datenträgers zu
verhindern, können
zusätzlich
nicht korrigierbare, mechanische Störstrukturen auf den Datenträger eingeprägt werden, indem
in einem bestimmten Radius radiale Kratzer auf einer Matrize in
einem definierten Winkelabstand eingeritzt werden, die unterschiedliche
Längen
aufweisen, um zu verhindern, dass schlechte Laufwerke nicht durch
zu massive Fehler abstürzen.
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Auch
dieses bekannte Kopierschutzverfahren ist aufwändig, da die nicht korrigierbaren,
mechanischen Störstrukturen
einem bestimmten, vorgegebenen Muster folgen müssen, um einerseits den gewünschten
Kopierschutz zu erzielen, andererseits aber bei legitimierter Benutzung
nicht zu einem Programmabsturz führen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen sichtbaren Kopierschutz
von auf einer CD oder DVD beliebigen Formats gespeicherten Daten
oder Programmen der eingangs genannten Art anzugeben, der nicht
oder nur mit sehr hohem Aufwand zu umgehen, auch in Kombination
mit anderen Kopierschutzverfahren einsetzbar ist und der durch jeden Anwender
mit einfachen Mitteln herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
sichtbaren Kopierschutz für
eine CD beliebigen Formats dadurch gelöst, dass die Störstruktur
mechanisch am inneren Rand der CD zu Beginn der mit Daten beschriebenen
Fläche
eingebracht ist, wobei die mechanisch eingebrachte Störstruktur
aus einem kleinen Loch besteht.
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Zum
sichtbaren Kopierschutz für
auf einer DVD beliebigen Formats gespeicherten Daten oder Programmen
besteht die erfindungsgemäße Lösung darin,
die Störstruktur
mechanisch am inneren oder am äußeren Rand
der DVD außerhalb
der mit Daten beschriebenen Fläche,
das heißt
kurz vor deren Beginn oder kurz nach deren Ende, einzubringen, wobei die
mechanisch eingebrachte Störstruktur
aus einem Loch besteht und das Loch einen Durchmesser von 0,8 mm
bis 1 mm aufweist. Ein weiterer Aspekt der Erfindung zum sichtbaren
Kopierschutz für
auf einer DVD beliebigen Formats gespeicherte Daten oder Programme
ist, eine mechanisch am inneren oder am äußeren Rand der DVD außerhalb
der mit Daten beschriebenen Fläche,
das heißt
kurz vor deren Beginn oder kurz nach deren Ende mechanisch einzubringen,
wobei die mechanisch eingebrachte Störstruktur aus einer tiefen,
kurzen, oberflächigen
Nut besteht und die Nut einen Durchmesser von 0,8 mm bis 1 mm aufweist.
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Der
erfindungsgemäße, sichtbare
Kopierschutz ist nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand zu umgehen,
kann auch in Kombination mit anderen Kopierschutzverfahren eingesetzt
werden und ist von Benutzern ohne besondere EDV-Kenntnisse einsetzbar.
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Verfahren
zur Herstellung des sichtbaren Kopierschutzes auf einer CD oder
DVD sind dadurch gekennzeichnet, dass die Störstruktur mechanisch am inneren
Rand der CD zu Beginn der mit Daten beschriebenen Fläche gemäß dem Kennzeichen
des Anspruch 3 bzw. mechanisch am inneren oder äußeren Rand der DVD außerhalb
der mit Daten beschriebenen Fläche
eingebracht, das heißt
kurz vor deren Beginn oder kurz nach deren Ende, gemäß dem Kennzeichen
des Anspruchs 7 oder 8 eingebracht wird.
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Die
erfindungsgemäße Lösung nutzt
den Effekt, dass das Lead-In einer CD-Session bzw. das Lead-In oder
Lead-Out einer DVD-Session mit einer unbrauchbaren Partie versehen
wird, so dass es mit einem üblichen
PC nicht möglich
ist, die für
eine Kopie der auf der CD oder DVD befindlichen Daten oder Programme
benötigten
Informationen abzurufen. Eine Kombination des erfindungsgemäßen Kopierschutzes
mit einem anderen Kopierschutz, insbesondere einem Software-Kopierschutz,
ist problemlos möglich
und erhöht
die Sicherheit gegen nicht legitimiertes Kopieren.
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In
bevorzugter Ausführungsform
besteht die in eine CD mechanisch eingebrachte Störstruktur aus
einem kleinen, circa 0,2 mm tiefen Loch, das mittels eines dünnen, spitzen
Gegenstandes in die Oberfläche
der CD mit minimaler Beschädigung
der Oberfläche
eingebracht bzw. in den Beginn der mit Daten beschriebenen Fläche der
CD gebohrt wird.
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Anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen soll der der
Erfindung zugrunde liegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine CD mit einem sichtbaren Kopierschutz
in Form eines mechanisch am inneren Rand der CD zu Beginn der beschriebenen
Fläche
eingebrachten Loches;
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2 eine
schematische Draufsicht auf eine DVD mit einem Kopierschutz durch
ein am äußeren Rand
der DVD am Ende der beschriebenen Fläche gebohrtes Loch;
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3 eine
schematische Draufsicht auf eine DVD mit einem Kopierschutz durch
eine mechanisch am inneren Rand der DVD vor dem Beginn der beschriebenen
Fläche
eingeritzte Nut und
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4 eine
schematische Draufsicht auf eine DVD mit einem Kopierschutz durch
eine mechanisch am äußeren Rand
der DVD am Ende der beschriebenen Fläche eingeritzte Nut.
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Eine
in 1 in schematischer Draufsicht dargestellte kreisrunde
CD 1 weist eine mittige, kreisrunde Öffnung 2 und einen
bespielten bzw. beschriebenen Bereich 3 auf, der durch
eine der kreisrunden Öffnung 2 benachbarten
inneren Rand 4 und einen der Peripherie der kreisrunden
CD 1 benachbarten äußeren Rand 5 begrenzt
wird. Mit einem dünnen, spitzen
Gegenstand, beispielsweise einer Schere, wird ein kleines, tiefes
Loch 6 an beliebiger Stelle am inneren Rand 4 zu
Beginn der bespielten Fläche 3 gebohrt,
wobei die beschriebene Fläche
nur minimal zu beschädigen
ist, um nicht die Qualität
der mit Daten oder Software für
ein Programm beschriebenen Fläche
zu beeinträchtigen.
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Das
bohrartig ca. 0,2 mm tiefe Loch 6 wird mit Hilfe des spitzen
Gegenstandes eingedreht. Wesentlich hierbei ist, dass das Loch 6
am Anfang, d. h. am inneren Rand 4 der bespielten Fläche 3,
auf einem Bruchstück
der bespielten Fläche 3 angeordnet wird.
Dadurch wird die Qualität
des Programmbereichs der bespielten Fläche nicht beeinträchtigt,
so dass die Audiodaten optimal gehört, die CD in optimaler Qualität mittels
eines CD-Players abgehört bzw.
Bilder einer CD oder Programme im Computer gesehen bzw. eingelesen
werden können.
Die CD kann jedoch nicht mehr kopiert bzw. die Daten auf einem Rohling
gebrannt werden.
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Ist
vor dem Herstellen des Kopierschutzes an einer gängigen CD ein anderer herkömmlicher
Kopierschutz auf der CD vorhanden und wird das die sichtbare Störstruktur
bewirkende Loch 6 erst anschließend aufgebracht, so erhöht es den
Kopierschutz um einen weiteren Kopierschutz, so dass ein Decodieren
des vorangegangenen, vorhandenen Kopierschutzes mit beispielsweise
einem derzeit üblichen
Kopierhacksystem nicht mehr möglich
ist. Tests mit den auf dem Markt zur Verfügung stehenden Kopierprogrammen
haben zu dem Ergebnis geführt,
dass auf einem PC angezeigt wird: ”Der Brennvorgang war nicht
erfolgreich”.
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In
den 2 bis 4 ist eine DVD 11 dargestellt,
die mit einem sichtbaren Kopierschutz behandelt worden ist. 2 zeigt
eine gängige,
mit Daten beschriebene DVD 11 in die mittels eines Bohrers ein
Loch 16 mit einer Tiefe von 0,8 bis 1 mm am inneren Rand 14 eingebracht
wurde. 3 zeigt eine gängige,
mit Daten beschriebene DVD 11 in die mittels eines spitzen
Gegenstands eine tiefe, kurze, oberflächige Nut 17 am inneren
Rand 14 kurz vor Beginn der mit Daten beschriebenen Fläche 13 der
DVD 11 eingebracht wurde, während 4 eine gängige, mit
Daten beschriebene DVD 11 zeigt, in die mittels eines spitzen
Gegenstands eine tiefe, kurze, oberflächige Nut 18 am äußeren Rand 15 kurz
nach dem Ende der mit Daten beschriebenen Fläche 13 der DVD 11 eingebracht
wurde. Wichtig hierbei ist, dass das Loch 16 oder die Nut 17, 18 kurz
vor bzw. kurz nach der mit Daten beschriebenen Fläche 13,
in jedem Fall aber außerhalb
der mit Daten beschriebenen Fläche 13 auf
der DVD 11 angeordnet wird und dass die Beschädigung bzw.
Störstelle
tief genug und richtig platziert wird. Damit ist gewährleistet,
dass die mit Daten beschriebene Fläche 13, beispielsweise ein
Spielfilm nicht beschädigt
wird und uneingeschränkt
ohne Fehler abgespielt und gesehen werden kann, obwohl die DVD 11 nach
dem Anbringend er Störstelle
einen Kopierschutz aufweist.
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Sollte
vor dem Anbringen des erfindungsgemäßen Kopierschutzes auf einer
gängigen
DVD ein anderer, herkömmlicher
Kopierschutz auf der DVD vorhanden sein, so wird durch das Anbringen
des erfindungsgemäßen Kopierschutzes
der auf der DVD bereits vorhandene Kopierschutz mit verwendet, so dass
es in Zukunft nicht mehr möglich
ist, den vorhandenen Kopierschutz mit Programmen zu hacken, danach
die Daten auf einen Rohling zu brennen und auch mit einem DVD-Recorder
zu überspielen.
Der Kopierschutz ist dadurch absolut sicher und es wird kein Programm
geben, was das beheben kann. Man kann zwar den Inhalt der DVD in
jedem Aufnahme- und Abspielgerät
oder Computer mit bester Qualität ansehen,
aber nicht mehr kopieren, überspielen
bzw. brennen.
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Werden
DVDs mit dem erfindungsgemäßen Kopierschutz
versehen, so können
von den Endverbrauchern keine Raubkopien mehr hergestellt werden.
Da die äußerliche
Behandlung durch das Anbringen eine Lochs 16 oder einer
Nut 17, 18 zu sehen ist, handelt es sich um einen
sichtbaren Kopierschutz, der aber nicht zu umgehen ist. Tests mit
den auf dem Markt zur Verfügung
stehenden Kopierprogrammen haben zu dem Ergebnis geführt, dass
auf einem PC angezeigt wird: ”Brennvorgang
nicht erfolgreich” oder
beim Einlegen einer Original DVD in ein Aufnahmegerät: „Überspielen
nicht möglich”.