DE102006030468B3 - Magnetventil - Google Patents

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Gebhard Munz
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    • F16K31/00Actuating devices; Operating means; Releasing devices
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    • F16K31/06Actuating devices; Operating means; Releasing devices electric; magnetic using a magnet, e.g. diaphragm valves, cutting off by means of a liquid
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Abstract

Es wird ein Magnetventil (1) vorgeschlagen, das eine Elektromagneteinrichtung (23) und einen dieser zugeordneten verschwenkbaren Klappanker (25) aufweist. Der Klappanker (25) ist L-förmig gestaltet und enthält einen vor die Polflächenanordnung (44) der Elektromagneteinrichtung (23) ragenden Antriebsschenkel (45) sowie einen längsseits neben die Elektromagneteinrichtung (23) ragenden Steuerschenkel (46), wobei letzterer zur direkten oder indirekten Fluidsteuerung mindestens einer Ventilöffnung (16, 17) vorgesehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Magnetventil, mit einer eine Magnetkernanordnung und eine Spulenanordnung enthaltenden Elektromagneteinrichtung, die stirnseitig eine Polflächenanordnung aufweist, der ein Antriebsschenkel eines zweischenkeligen, mittels einer Blattfedereinrichtung in eine Grundstellung vorgespannten Klappankers gegenüberliegt, der als zweiten Ankerschenkel einen direkt oder indirekt mit mindestens einer fluidisch zu steuernden Ventilöffnung zusammenwirkenden Steuerschenkel aufweist und der derart gelagert ist, dass er mittels der Elektromagneteinrichtung um ein dem Übergangsbereich zwischen seinen beiden Ankerschenkeln zugeordnetes Schwenkzentrum verschwenkbar ist.
  • Ein aus der DE 3619818 A1 bekanntes Magnetventil dieser Art enthält einen eine lineare Erstreckung aufweisenden plattenförmigen Klappanker, dessen Antriebsschenkel vor die Polflächenanordnung der Elektromagneteinrichtung ragt und dessen Steuerschenkel in Querrichtung, zu einer fluidisch zu steuernden Ventilöffnung hin, wegragt. Durch eine am Ventilgehäuse fixierte Blattfedereinrichtung wird der Klappanker in eine Grundstellung vorgespannt, aus der er durch Aktivierung der Elektromagneteinrichtung in eine zweite Schaltstellung verschwenkbar ist. Je nach Schaltstellung wird die zugeordnete Ventilöffnung freigegeben oder verschlossen. Dieses bekannte Magnetventil verfügt quer zur Längsachse seiner Elektromagneteinrichtung über eine relativ große Baubreite.
  • Aus der DE 197 38 633 B4 ist ein Magnetventil bekannt, um dessen Elektromagneteinrichtung ein L-ähnlich geformter Klappanker herumgreift. Ein vor die Elektromagneteinrichtung ragender Schenkel des Klappankers fungiert gleichzeitig als mit der Elektromagneteinrichtung zusammenwirkender Antriebsschenkel und als mit einer Ventilöffnung zusammenwirkender Steuerschenkel. Er ist durch eine Schließfeder in eine Grundstellung vorgespannt. Der zweite Schenkel des Klappankers ragt in den neben der Elektromagneteinrichtung liegenden Bereich und stützt sich zur Bildung des Schwenkzentrums des Klappankers an einem Flussleitelement ab.
  • In der GB 2 109 132 A ist ein Ventil beschrieben, an dessen Gehäuse ein nach Art eines Klappankers ausgebildeter Hebel unter Mitwirkung einer Feder schwenkbar gelagert ist. Ein Schenkel dieses Hebels ragt vor eine Elektromagneteinrichtung, die die Schwenkbewegung des Hebels hervorrufen kann. Der gleiche Schenkel wirkt auf ein Ventilglied ein, dessen Stellung den Betriebszustand des Ventils beeinflusst.
  • Die DE 3739048 C2 und die DE 3346290 A1 beschreiben einen nur einschenkeligen Klappanker, der sich vor der die Polflächenanordnung aufweisenden Stirnseite der Elektromagneteinrichtung erstreckt. Er ist einenends zur Bildung eines Schwenkzentrums ortsfest abgestützt und wird andernends durch eine Schraubendruckfeder in eine Grundstellung vorgespannt. Gegenüber dem Magnetventil der DE 3619818 ermöglicht diese Konstruktion zwar schmälere Abmessungen. Dies wird jedoch durch ungünstigere Hebelverhältnisse erkauft.
  • Die DE 29904380 U1 schließlich offenbart eine rein elektrische Schaltvorrichtung in Gestalt eines elektromagnetischen Relais. Der hier wiederum einschenkelige Klappanker ragt vor die Stirnseite der Elektromagneteinrichtung, an der er unter Zwischenschaltung einer Blattfeder schwenkbeweglich gelagert ist.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kompaktbauendes und dennoch die Realisierung günstiger Kräfteverhältnisse ermöglichendes Magnetventil zu schaffen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Magnetventil der eingangs genannten Art vorgesehen, dass der Klappanker L-förmig ausgebildet ist und um die Elektromagneteinrichtung herumgreift, sodass sein Steuerschenkel in den längsseits neben der Elektromagneteinrichtung liegenden Nebenbereich ragt.
  • Auf diese Weise kann ein quer zur Längsachse der Elektromagneteinrichtung sehr schlankbauendes Magnetventil realisiert werden. Der neben die Elektromagneteinrichtung ragende Steuerschenkel bewirkt eine nur unwesentliche Verbreiterung der Anordnung und liefert dennoch eine bei Bedarf relativ große Baulänge, um die Hebelverhältnisse und mithin die Kräfteverhältnisse wunschgemäß vorgeben zu können.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
  • Je nach Bauart kann der Steuerschenkel direkt als Ventilglied zur Steuerung einer Ventilöffnung fungieren oder aber ein Aktorglied bilden, das auf ein separates Ventilglied einwirkt, um dieses in unterschiedliche Schaltstellungen zu verbringen. In beiden Fällen ist es jedoch von Vorteil, wenn mindestens eine und zweckmäßigerweise sämtliche zu steuernden Ventilöffnungen des Magnetventils auch im Bereich des Nebenbereiches angeordnet sind, was eine unmittelbare Nähe zur Elektromagneteinrichtung und mithin die Einhaltung kompakter Abmessungen gestattet. Die mindestens eine zu steuernde Ventilöffnung kann insbesondere rechtwinkelig zur Längsachse der Elektromagneteinrichtung ausgerichtet sein, wobei längs der Elektromagneteinrichtung durchaus mehrere zu steuernde Ventilöffnungen in verteilter Anordnung vorhanden sein können.
  • Als besonders vorteilhaft erweist sich eine Ausführungsform, bei der die Schwenklagerung des Klappankers ausschließlich durch die Blattfedereinrichtung hervorgerufen ist. Zusätzliche Lagerungsmaßnahmen oder auch Abstützmaßnahmen am Ventilgehäuse oder an der Elektromagneteinrichtung können hierbei in der Regel entfallen. Dies alles ermöglicht eine besonders kostengünstige Herstellung des Magnetventils.
  • Besonders vorteilhaft ist eine Aufhängung des Klappankers über die Blattfedereinrichtung an der Elektromagneteinrichtung. Auf diese Weise lässt sich eine vom Ventilgehäuse unabhängige Aufhängung und Lagerung realisieren, was eine einfa che Montage des Magnetventils ermöglicht. Die Baugruppe aus Elektromagneteinrichtung, Blattfedereinrichtung und L-förmigem Klappanker kann vorgefertigt werden und braucht dann nur noch als Einheit in ein vorbereitetes Ventilgehäuse eingesetzt zu werden.
  • Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung enthält die Blattfedereinrichtung einen sich längs des Antriebsschenkels des Klappankers erstreckenden und an diesem Antriebsschenkel fixierten Rückstellarm, der über eine Biegezone in einen an der Elektromagneteinrichtung fixierten Haltearm übergeht, wobei sich diese Biegezone bevorzugt im Übergangsbereich zwischen den beiden Ankerschenkeln befindet. Die Biegezone definiert das Schwenkzentrum.
  • Zwar könnte der Haltearm relativ kurz ausfallen und insbesondere im Übergangsbereich zwischen der Stirnseite und der sich daran anschließenden Längsseite der Elektromagneteinrichtung fixiert sein. Eine einfachere und zuverlässige Fixierung ist jedoch möglich, wenn sich der Haltearm längsseits neben der Elektromagneteinrichtung erstreckt, wobei seine Länge durchaus gleich oder größer als die Baulänge des zugeordneten Steuerschenkels sein kann. Hierbei kann der Haltearm insbesondere auch so gestaltet sein, dass er innerhalb des Ventilgehäuses als Trennwand zwischen der Elektromagneteinrichtung und dem den Steuerschenkel aufnehmenden Nebenbereich fungiert. Diese Abtrennung ermöglicht bei der Herstellung des Magnetventils ein problemloses Umgießen der Elektromagneteinrichtung mit einer schützenden Vergussmasse, ohne dass Gefahr besteht, dass diese Vergussmasse auch in den Nebenbereich eindringt und dort möglicherweise die Beweglichkeit des Klappankers beeinträchtigt.
  • Eine optimale Schwenklagerung für die Blattfedereinrichtung wird erzielt, wenn Letztere in der Biegezone einen von der Elektromagneteinrichtung weg ausgewölbten Verlauf besitzt. Die Blattfedereinrichtung kann hier zumindest partiell bogenförmig gekrümmt sein.
  • Bevorzugt ist die Auslegung so getroffen, dass der Rückstellarm der Blattfedereinrichtung an der der Polflächenanordnung zugewandten Innenseite des Antriebsschenkels angeordnet ist und sich dort längs des Antriebsschenkels erstreckt. Auch der Haltearm befindet sich zweckmäßigerweise zwischen dem Steuerschenkel und der Elektromagneteinrichtung.
  • Um hohe Magnetkräfte zu gewährleisten, kann der zwischen dem Antriebsschenkel des Klappankers und der Polflächenanordnung angeordnete Rückstellarm der Blattfedereinrichtung zumindest gegenüberliegend der Polflächenanordnung mit einer Aussparung versehen sein, die im aktivierten Zustand der Elektromagneteinrichtung einen unmittelbaren Kontakt zwischen der Polflächenanordnung und dem Antriebsschenkel ermöglicht.
  • Das Magnetventil lässt sich sehr einfach mit einer Handhilfsbetätigungseinrichtung ausstatten. In diesem Fall kann es ein manuell bedienbares Tastelement aufweisen, das die den Antriebsschenkel flankierende Gehäusewand des Ventilgehäuses durchsetzt und das bei Tastbetätigung eine der Federkraft entgegengesetzte Stellkraft auf den Antriebsschenkel des Klappankers ausübt. Dadurch kann das Magnetventil auch ohne elektrische Aktivierung betätigt werden.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
  • 1 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Bauform des erfindungsgemäßen Magnetventils in einer Schnittebene gemäß Schnittlinie I-I aus 2,
  • 2 die Anordnung aus 1 in einem perspektivischen Blickwinkel,
  • 3 einen Schnitt durch das Magnetventil aus 1 gemäß Schnittlinie III-III ohne Abbildung der Ventilelektronik,
  • 4 einen Teilschnitt des Magnetventils gemäß Schnittlinie IV-IV aus 1 mit Blick auf den Antriebsschenkel,
  • 5 eine weitere Schnittdarstellung des Magnetventils aus 1 gemäß Schnittlinie V-V und
  • 6 eine vereinfachte Seitenansicht einiger die Elektromagneteinrichtung enthaltender interner Komponenten des Magnetventils, aus der eine im Vergleich zur 1 andere Schaltstellung des Klappankers ersichtlich ist.
  • Das in seiner Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Magnetventil ist in 1 im an einer strichpunktiert angedeuteten Anschlussplatte 2 installierten Zustand gezeigt. Es enthält ein bevorzugt aus Kunststoffmaterial bestehendes Ventilgehäuse 3 mit an einer Montagefläche 4 desselben vorstehenden Anschlussstutzen 5, die mit je einem Dichtungsring 6 bestückt sind und unter Abdichtung in komplementäre Anschlussöffnungen der Anschlussplatte 2 eintauchen.
  • Jeder Anschlussstutzen 5 ist von einem Ventilkanal 7, 8, 9 durchsetzt, und diese sämtlichen Ventilkanäle 7, 8, 9 münden in eine vom Ventilgehäuse 3 umgrenzte Ventilkammer 12.
  • Das Magnetventil 1 des Ausführungsbeispiels ist als 3/2-Wegeventil konzipiert, wobei die drei Ventilkanäle einen Speisekanal 7, einen Entlüftungskanal 8 und einen Arbeitskanal 9 definieren. An den Speisekanal 7 ist eine Druckquelle anschließbar, beispielsweise eine Druckluftquelle, der Entlüftungskanal 8 steht im Betrieb des Magnetventils 1 mit der Atmosphäre in Verbindung, und der Arbeitskanal 9 ist mit einem anzusteuernden Verbraucher verbindbar, beispielsweise einem durch Fluidkraft aktivierbaren Antrieb.
  • In der Ventilkammer 12 befindet sich ein exemplarisch wippenartig verschwenkbar gelagertes Ventilglied 13 mit zwei auf entgegengesetzten Seiten der Schwenkachse angeordneten Verschlussabschnitten 14, 15, die je einer von den Mündungen des Speisekanals 7 und des Entlüftungskanals 8 gebildeten Ventilöffnungen 16, 17 gegenüberliegen. Auf diese Weise sind diese beiden Ventilöffnungen 16, 17 durch das Ventilglied 13 fluidisch steuerbar. Das Ventilglied 13 kann zwischen zwei Schaltstellungen umgeschaltet werden, in denen es die jeweils eine der beiden Ventilöffnungen 16, 17 verschließt und gleichzeitig die andere freigibt. Die jeweils freigegebene Ventilöffnung ist über die Ventilkammer 12 hinweg mit dem Arbeitskanal 9 verbunden, sodass über diesen eine wahlweise Fluidbeaufschlagung oder Entlüftung des angeschlossenen Verbrauchers stattfinden kann.
  • Die beiden Ventilöffnungen 16, 17 sind zweckmäßigerweise in der gleichen Richtung orientiert.
  • Im Innern des Ventilgehäuses 3 befindet sich eine Aktuatoreinrichtung 18 zur Betätigung des Ventilgliedes 13. Diese schließt sich in einer durch einen Doppelpfeil angedeuteten Höhenrichtung 22 an das Ventilglied 13 an. Die Ventilöffnungen 16, 17 sind in dieser Höhenrichtung 22 orientiert, sodass das Ventilglied 13 zwischen den beiden Ventilöffnungen 16, 17 und der Aktuatoreinrichtung 18 platziert ist.
  • Die Aktuatoreinrichtung 18 enthält eine Elektromagneteinrichtung 23, deren Längsachse 24 rechtwinkelig zur Höhenrichtung 22 verläuft. Außerdem enthält die Aktuatoreinrichtung 18 einen durch die Elektromagneteinrichtung 23 betätigbaren Klappanker 25 und eine dessen Schwenklagerung bezüglich der Elektromagneteinrichtung 23 bewirkende Blattfedereinrichtung 26.
  • Die Elektromagneteinrichtung 23 enthält eine Magnetkernanordnung 27, die bevorzugt als E-Kern ausgebildet ist, der über drei zueinander parallele Kernschenkel 28a, 28b, 28c verfügt, die einenends durch einen Jochabschnitt 29 miteinander verbunden sind. Bevorzugt liegen die drei Kernschenkel 28a, 28b, 28c in einer durch die Höhenrichtung 22 und die Längsachse 24 aufgespannten Hauptebene 32, die in 3 und 4 strichpunktiert angedeutet ist und in 1 parallel zur Zeichenebene verläuft. Die Kernschenkel 28a, 28b, 28c erstrecken sich hierbei parallel zu der Längsachse 24.
  • Der Magnetkernanordnung 27 ist eine Spulenanordnung 33 zugeordnet. Diese sitzt beim Ausführungsbeispiel ausschließlich auf dem mittleren Kernschenkel 28b, den sie koaxial umschließt. Andere Spulengestaltungen und -anordnungen sind jedoch ebenfalls möglich.
  • Mit der Wicklung der Spulenanordnung 33 elektrisch kontaktierte Kontaktstifte 34 erstrecken sich ausgehend von der Spulenanordnung 33 in Höhenrichtung 22 und greifen beidseits an dem am weitesten vom Ventilglied 13 entfernten Kernschenkel 28a vorbei, der im Folgenden als oberer Kernschenkel 28a bezeichnet wird. Dabei durchstoßen die Kontaktstifte 34 eine zur Höhenrichtung 22 rechtwinkelig verlaufende Trennwand 35 des Ventilgehäuses 3, die die obere Begrenzung eines die Aktuatoreinrichtung 18 aufnehmenden Aufnahmeraums 36 bildet. An der in Höhenrichtung entgegengesetzten Unterseite ist der Aufnahmeraum 36 von einer unteren Außenwand 37 des Ventilgehäuses 3 begrenzt, die gleichzeitig von den Ventilkanälen 7, 8, 9 durchsetzt ist.
  • Die untere Außenwand 37 ist zweckmäßigerweise Bestandteil eines Bodenteils 38 des Ventilgehäuses 3. Zur Bildung des Aufnahmeraumes 36 ist auf das Bodenteil 38 ein haubenartiges Gehäuseoberteil 42 aufgesetzt, das auch die erwähnte Trennwand 35 beinhaltet. Durch mindestens eine sich in Höhenrichtung 22 erstreckende Schraube 43 oder andere Befestigungsmaßnahmen ist das Gehäuseoberteil 42 mit dem Bodenteil 38 fest verbunden. Eine Schweiß- oder Klebeverbindung wäre ebenfalls vorteilhaft.
  • Die dem Jochabschnitt 29 entgegengesetzten Stirnflächen der Kernschenkel 28a, 28b, 28c bilden je eine Polfläche und gemeinsam eine Polflächenanordnung 44 der Elektromagneteinrichtung 23. Sie verläuft in einer zur Längsachse 24 rechtwinkeligen Ebene.
  • Der Klappanker 25 hat eine L-förmige Gestalt und ist mithin zweischenkelig ausgeführt. Der im Folgenden als Antriebsschenkel 45 bezeichnete eine Ankerschenkel verläuft winkelig zu dem im Folgenden als Steuerschenkel 46 bezeichneten anderen Ankerschenkel. Die Winkeligkeit ist so gewählt, dass die beiden Ankerschenkel 45, 46 quer zueinander verlaufen. Prin zipiell wäre eine rechtwinkelige Ausrichtung denkbar, beim Ausführungsbeispiel ist der eingeschlossene Winkel geringfügig größer als 90° und liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 90° und 95°.
  • Der Klappanker 25 ist so angeordnet, dass der Antriebsschenkel 45 stirnseitig vor die Polflächenanordnung 44 ragt. Aus 4 ist ersichtlich, dass die Längsausrichtung des Antriebsschenkels 45 im Wesentlichen mit der Längsrichtung der Polflächenanordnung 44 zusammenfällt.
  • Aufgrund seiner L-förmigen Gestaltung greift der Klappanker 25 seitlich um die Elektromagneteinrichtung 23 herum. Sein Steuerschenkel 46 ragt dabei in einen längsseits neben der Elektromagneteinrichtung 23 befindlichen Bereich, der im Folgenden zur besseren Unterscheidung als Nebenbereich 47 bezeichnet sei.
  • Der vorgenannte Nebenbereich 47 fällt zweckmäßigerweise mit der Ventilkammer 12 zusammen. Mithin ragt der Steuerschenkel 46 in den Bereich zwischen der Elektromagneteinrichtung 23 und den dieser zugewandten Ventilöffnungen 16, 17. Der die beiden Ankerschenkel 45, 46 verbindende Übergangsbereich 48 des Klappankers 25 liegt dabei im Übergangsbereich zwischen der Stirnsseite und der Längsseite der Elektromagneteinrichtung 23.
  • Der Klappanker 25 ist relativ zum Ventilgehäuse 3 und zu der bezüglich des Ventilgehäuses 3 ortsfesten Elektromagneteinrichtung 23 verschwenkbar. Sein Schwenkzentrum 52 befindet sich im Bereich des Übergangsbereiches 48 und ist in 1 und 6 durch ein Kreuz markiert. Die hier virtuelle Schwenkachse verläuft rechtwinkelig zu der Hauptebene 32.
  • Die Schwenklagerung des Klappankers 25 wird bevorzugt allein durch die Aufhängung an der federelastischen Blattfedereinrichtung 26 hervorgerufen. Über diese ist der Klappanker 25 an der Elektromagneteinrichtung 23 unter Verleihung der durch einen Doppelpfeil angedeuteten Schwenkbeweglichkeit 53 verschwenkbar aufgehängt.
  • Durch die Blattfedereinrichtung 26 ist der Klappanker 25 in die aus 1 hervorgehende Grundstellung vorgespannt. Sein Antriebsschenkel 45 ist dabei von der Polflächenanordnung 44 abgerückt. Die Grundstellung liegt vor, wenn die Elektromagneteinrichtung 23 deaktiviert ist.
  • Durch Aktivierung, das heißt elektrische Erregung der Elektromagneteinrichtung 23, wird eine magnetische Anziehungskraft auf den Antriebsschenkel 45 ausgeübt, sodass dieser an die Polflächenanordnung 44 herangezogen wird, unter Hervorrufung der schon erwähnten Schwenkbewegung 53. Auf diese Weise ist der Klappanker 25 zwischen der Grundstellung und einer zweiten Schaltstellung umschaltbar.
  • Der Steuerschenkel 46 ist als solches bezeichnet, weil er direkt oder indirekt in fluidisch steuernder Weise mit mindestens einer der Ventilöffnungen 16, 17 zusammenwirkt. Beim Ausführungsbeispiel liegt eine indirekte Fluidsteuerung vor, indem der Steuerschenkel 46 mit dem Ventilglied 13 kooperiert und dieses je nach Stellung in der einen oder anderen Schaltstellung positioniert. Der Steuerschenkel 46 kann hierbei mittels eines Beaufschlagungsabschnittes 54 auf das Ventilglied 13 einwirken und dieses betätigen.
  • Die 1 zeigt den Klappanker 25 bei Einnahme seiner Grundstellung. Die bezogen auf die Längsrichtung 24 etwa auf Höhe der Polflächenanordnung 44 liegende erste Ventilöffnung 16 ist hierbei von dem zugeordneten ersten Verschlussabschnitt 14 abgedeckt. Gleichzeitig ist der zweite Verschlussabschnitt 15 von der zugeordneten zweiten Ventilöffnung 17 abgehoben, die bezogen auf die Längsrichtung 24 näher bei der durch den Jochabschnitt 29 definierten Rückseite der Elektromagneteinrichtung 23 liegt. Diese erste Schaltstellung des Ventilgliedes 13 wird durch Federmittel 55 vorgegeben. Der dem zweiten Verschlussabschnitt 15 in der Höhenrichtung 22 gegenüberliegende Beaufschlagungsabschnitt 24 ist hierbei von dem zweiten Verschlussabschnitt 15 abgehoben oder liegt spielfrei, ohne Ausübung einer Betätigungskraft, an diesem zweiten Verschlussabschnitt 15 an. Dieser Zustand kann durch kurzzeitige lokale Laser-Erhitzung der Blattfedereinrichtung 26 und des Klappankers 25 im Rahmen der Montage des Magnetventils 1 nach Bedarf eingestellt werden.
  • Beim Umschalten in die zweite Schaltstellung, was in 6 durch Pfeile 56 angedeutet ist, drückt der Beaufschlagungsabschnitt 54 auf den zweiten Verschlussabschnitt 15, sodass dieser in eine die zugeordnete zweite Ventilöffnung 17 verschließende Stellung verschwenkt wird. Gleichzeitig hebt der erste Verschlussabschnitt 14 von der ersten Ventilöffnung 16 ab. Dieser Schwenkvorgang des bevorzugt wippenartigen Ventilgliedes 13 ist in 6 durch Pfeile 57 illustriert.
  • Zwischen dem Steuerschenkel 46 und dem Ventilglied 13 liegt vorzugsweise keine feste Verbindung vor. Der Steuerschenkel 46 kann mithin nur Drückkräfte und keine Zugkräfte auf das Ventilglied 13 übertragen.
  • Abweichend von dem eben geschilderten Ausführungsbeispiel, bei dem ein vom Klappanker 25 unabhängig verschwenkbares Ventilglied 13 vorhanden ist, kann das Magnetventil 1 auch so konzipiert sein, dass der Steuerschenkel 46 unmittelbar selbst ein eine Ventilöffnung steuerndes Ventilglied bildet. Es findet dann eine direkte Fluidsteuerung durch den Klappanker 25 statt.
  • Indem sich der zweite Steuerschenkel 46 längs der Elektromagneteinrichtung 23 erstreckt, sind in der Höhenrichtung 22 kompakte Abmessungen des Magnetventils 1 möglich. Einen weiteren Beitrag hierzu leistet die Anordnung der zu steuernden Ventilöffnungen 16, 17 ebenfalls in dem Nebenbereich 47, insbesondere mit der aus der Zeichnung ersichtlichen rechtwinkeligen Ausrichtung bezüglich der Längsachse 24.
  • Die Blattfedereinrichtung 26 ist bevorzugt ebenfalls L-förmig gestaltet. Sie besitzt zwei winkelig zueinander verlaufende Federarme, die über eine in besonderer Weise ausgeformte federelastische Biegezone 57 einstückig miteinander verbunden sind. Der eine Federarm, im Folgenden als Rückstellarm 58 bezeichnet, erstreckt sich zwischen dem Antriebsschenkel 45 und der zugewandten Stirnfläche der Elektromagneteinrichtung 23, wobei er längs des Antriebsschenkels 45 verläuft und an diesem befestigt ist. Dies ist die einzige Befestigung zwischen Klappanker 25 und Blattfedereinrichtung 26.
  • Der im Folgenden als Haltearm 59 bezeichnete andere Federarm erstreckt sich in dem Nebenbereich 47 in Richtung der Längsachse 24 zwischen der Elektromagneteinrichtung 23 und dem Steuerschenkel 46. Dieser Haltearm 59 ist ausschließlich an der Elektromagneteinrichtung 23 befestigt, insbesondere an der Magnetkernanordnung 27 und hierbei vorzugsweise am unteren Kernschenkel 28c. Dies ist die einzige Befestigung zwischen Klappanker 25 und Elektromagneteinrichtung 23. Eine direkte Verbindung zwischen Klappanker und Ventilgehäuse 3 liegt nicht vor.
  • Die die beiden Federarme 58, 59 verbindende Biegezone 57 ist bei dem Übergangsbereich 48 angeordnet. Der Winkel zwischen den beiden Federarmen 58, 59 ist so gewählt, dass der Rückstellarm 58 ohne externe Beaufschlagung mit Abstand vor der Polflächenanordnung 44 verläuft und somit den Klappanker 25 in die Grundstellung vorspannt.
  • Die feste Verbindung zwischen einerseits dem Rückstellarm 58 und dem Antriebsschenkel 45 sowie andererseits dem Haltearm 59 und der Elektromagneteinrichtung 23 kann durch beliebige Mittel realisiert werden. Möglich wäre beispielsweise eine Schraubbefestigung oder eine Klebebefestigung. Vorgezogen wird die beim Ausführungsbeispiel realisierte Schweißverbindung, wobei entsprechende Verbindungsstellen, hier durch Schweißpunkte realisiert, bei 62 exemplarisch angedeutet sind.
  • Ein optimales Schwenkverhalten für den Klappanker 25 wird erreicht, wenn die Blattfedereinrichtung 26 in der Biegezone 57 einen in Richtung der Längsachse 24 von der Elektromagneteinrichtung 23 weg ausgewölbten Verlauf besitzt. Das Schwenkzentrum 52 befindet sich zweckmäßigerweise bei dieser Biegezone 57.
  • Der sich längsseits neben der Elektromagneteinrichtung 23 erstreckende Haltearm 59 hat beim Ausführungsbeispiel eine größere Länge als der benachbarte Steuerschenkel 46. Auch die quer zur Hauptebene 42 gemessene Breite des Haltearmes 59 ist größer als diejenige des Steuerschenkels 46. Die Anordnung ist insbesondere so getroffen, dass der Haltearm 59 eine in den Aufnahmeraum 36 eingezogene Trennwand bildet, durch die der Aufnahmeraum 36 in einen die Elektromagneteinrichtung 23 aufnehmenden ersten Teilraum 63 und einen in dem Nebenbereich 47 angeordneten, die Ventilkammer 12 definierenden zweiten Teilraum 64 unterteilt wird.
  • Der erste Teilraum 63 ist oben von der Trennwand 35, rückseitig von einem rückwärtigen Wandabschnitt 65 des Ventilgehäuses 3 und vorne, auf Höhe der Polflächenanordnung 44, durch eine die drei Kernschenkel 28a, 28b, 28c miteinander verbindende Schottwand 66 begrenzt.
  • Bei der Herstellung des Magnetventils 1 kann durch Löcher 67 der Trennwand 35 hindurch eine aushärtende Vergussmasse 68 in den ersten Teilraum 63 eingebracht werden, die eine Kapselung und Fixierung der Elektromagneteinrichtung 23 bewirkt. Diese ist in 1 und 2 nicht dargestellt. Der Haltearm 59 verhindert dabei einen Übertritt der Vergussmasse 68 in die Ventilkammer 12. In gleicher Weise hält die Schottwand 66 die Vergussmasse 68 zurück, sodass sie nicht in den der Elektromagneteinrichtung 23 vorgelagerten Arbeitsraum 69 eindringen kann, in dem sich der Antriebsschenkel 45 erstreckt und der mit dem zweiten Teilraum 64 verbunden ist.
  • Die Trennwand 35 bildet zweckmäßigerweise die Bodenwand eines sich in Höhenrichtung 22 an den Aufnahmeraum 36 anschließenden Elektronikaufnahmeraumes 73. In diesem befindet sich eine in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 74 bezeichnete Ventilelektronik, die mit den die Trennwand 35 durchsetzenden Kontaktstiften 34 kontaktiert ist. Durch die Ventilelektronik 74 kann die Art der Ansteuerung der Elektromagneteinrichtung 23 beeinflusst werden. Sie kann beispielsweise eine Haltestromabsenkung bewirken. Auch mit mindestens einem Leuchtanzeigemittel 75 kann sie ausgestattet sein, das den Betriebszustand des Magnetventils 1 visualisieren kann.
  • Der Elektronikaufnahmeraum 73 benötigt gegenüberliegend der Trennwand 35 keinen Abschlussdeckel. Stattdessen ist er ebenfalls durch die Vergussmasse 68 ausgefüllt, die hierbei die Komponenten der Ventilelektronik 74 zugleich schützend umgibt.
  • Für die externe Zufuhr der elektrischen Betätigungssignale enthält das Magnetventil 1 zwei stiftförmige Anschlusselemente 76, die sich in der Höhenrichtung 22 durch das Ventilgehäuse 3 hindurch erstrecken. Sie sind einenends mit der Ventilelektronik 74 kontaktiert und ragen andernends an der Montagefläche 4 heraus, sodass sie an eine beispielsweise in die Anschlussplatte 2 integrierte elektrische Anschlusseinrichtung anschließbar sind, über die eine Verbindung zu einer elektronischen Steuereinrichtung hergestellt werden kann.
  • Die bevorzugt von einer einzigen, einstückigen Blattfeder gebildete Blattfedereinrichtung 26 verfügt exemplarisch im Anschluss an den Haltearm 59 über eine besonders vorteilhafte Gestaltung, die insbesondere aus 4 deutlich wird. Demnach ist die Blattfedereinrichtung 26 im Bereich der Biegezone 57 und des Rückstellarms 58 in zwei sich längs des Rückstellarms 58 erstreckende und quer zu der Hauptebene 32 zueinander beabstandete längliche Schenkelabschnitte 77a, 77b unterteilt, welche sich, in Richtung der Längsachse 24 betrachtet, neben der Polflächenanordnung 44 erstrecken. Auf diese Weise verfügt der Rückstellarm 58 über eine oder mehrere zwischen den Schenkelabschnitten 77a, 77b angeordnete Aussparungen 78, die der Polflächenanordnung 44 gegenüberliegen, sodass Letztere ungehinderten Zugang zum Antriebsschenkel 45 des aus weichmagnetischem Material bestehenden Klappankers 25 hat. Mithin ist in der zweiten Schaltstellung des Klappankers 25 ein unmittelbarer Kontakt zwischen dem Antriebsschenkel 45 und zumindest einem Teilbereich der Polflächenanordnung 44 möglich, was hohe magnetische Haltkräfte garantiert.
  • Der Stabilität und Verwindungssteifigkeit des Klappankers 25 kommt es zugute, wenn die beiden Schenkelabschnitte 77a, 77b über zumindest einen Quersteg 79 miteinander verbunden sind. Dieser kann in Höhenrichtung 22 zwischen zwei benachbarten Polflächen der Polflächenanordnung 44 verlaufen.
  • Bei Bedarf können die Aussparungen 78 auch auf andere Weise ausgebildet oder geformt sein.
  • Wie insbesondere aus 2 und 4 gut ersichtlich ist, verfügt der Klappanker 25 im Bereich der Biegezone 57 der Blattfedereinrichtung 26 zweckmäßigerweise über eine geringere Breite als in dem sich daran anschließenden Antriebsschenkel 45. Dies ermöglicht es den beiden Schenkelabschnitten 77a, 77b, den Klappanker 25 auf entgegengesetzten Längsseiten unter Bildung der ausgewölbten Biegezone 57 zu flankieren. Die beiden hier gemeinsam die Biegezone 57 definierenden Schenkelabschnitte 77a, 77b sind also in der Lage, zumindest ein Stück weit seitlich am Klappanker 25 vorbeizugreifen, sodass hinsichtlich der Formgebung für die Biegezone 57 keine Einschränkungen bestehen.
  • Bei Bedarf kann das Magnetventil 1 auch noch mit einer Handhilfsbetätigungseinrichtung 82 ausgestattet sein. Diese kooperiert zweckmäßigerweise mit dem Antriebsschenkel 45.
  • In bevorzugter Bauweise enthält die Handhilfsbetätigungseinrichtung ein Tastelement 83, das den den Arbeitsraum 69 vorne begrenzenden vorderen Wandabschnitt 84 des Ventilgehäuses 3 in Richtung der Längsachse 24 verschieblich durchsetzt. Innerhalb des Arbeitsraumes 69 verfügt das Tastelement 83 über einen Beaufschlagungsabschnitt 85, der dem Antriebsschenkel 45 vorgelagert ist. Um den in Grundstellung befindlichen Klappanker 25 ohne elektrische Ansteuerung zu betätigen, kann gemäß Pfeil 86 eine manuelle Drückkraft auf das Tastelement 83 ausgeübt werden, welches sich folglich nach innen in den Arbeitsraum 69 verlagert und dabei mit seinem Beaufschlagungsabschnitt 85 auf den Antriebsschenkel 45 einwirkt, sodass dieser in Richtung zur Polflächenanordnung 44 verdrängt wird. Aufgrund der schwenkbaren Lagerung mittels der Blattfedereinrichtung 26 bewirkt dies ein Verschwenken des gesamten Klappankers 25 aus der Grundstellung in die zweite Schaltstellung.
  • Zu dem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann zusammenfassend gesagt werden, dass das Magnetventil 1 als Mikroventil konzipiert sein kann, das eine elektromagnetische Aktuatoreinrichtung 18 aufweist. Die Funktionalität des verwendeten Ventilgliedes 13 basiert auf einer Wippenmechanik mit zwischen zwei Schaltstellungen verschwenkbarer Ventilgliedwippe. Der Klappanker 25 ist über die biegeelastische Blattfedereinrichtung 26 an der Unterseite der auch als Stator bezeichenbaren Magnetkernanordnung 27 montiert. Durch das Ausgießen des ersten Teilraumes 63, der nach unten hin von der Blattfedereinrichtung 26 begrenzt ist, wird die Gehäusedruckfestigkeit erhöht. Bei Bestromen der Spulenanordnung 33 wird der Klappanker 25 angezogen, sodass sein unten, in dem Nebenbereich 47 liegender Steuerschenkel 46 im Rahmen der stattfindenden Schwenkbewegung eine vertikale Hubbewegung ausführt. Der Klappanker dreht sich hierbei um das Schwenkzentrum 52, das zweckmäßigerweise durch den geschwungenen Abschnitt der Blattfedereinrichtung 26 in der Biegezone 57 definiert ist. Der Haltearm 59 der Blattfedereinrichtung 26 liegt zweckmäßigerweise über seine gesamte Fläche an der zugewandten unteren Außenfläche der Magnetkernanordnung 27 an.
  • Um die Leistungsaufnahme der Spulenanordnung 33 zu vermindern, kann nach der Installation des elektromagnetischen Aktuators 18 eine Hubanpassung vorgenommen werden. Dies erfolgt dahingehend, dass der Beaufschlagungsabschnitt 54 in der Grundstellung des Klappankers 25 mit dem Ventilglied 13 in Kontakt gebracht wird. Der Beaufschlagungsabschnitt 54 ist hierbei insbesondere vom freien Endabschnitt des Steuerschenkels 46 gebildet.
  • Um die Hubanpassung durchzuführen, wird zunächst die winkelmäßige Lage des gesamten Klappankers 25 bezüglich der die Polflächenanordnung 44 enthaltenden Frontebene der Elektromagneteinrichtung 23 mittels lokaler Laser-Erhitzung der Blattfedereinrichtung 26 eingestellt. Anschließend wird der Winkel zwischen den beiden Ankerschenkeln 45, 46, ebenfalls durch lokale Laserbestrahlung, eingestellt.
  • Die Magnetkernanordnung 27 kann quer zur Hauptebene 32 sehr schmal ausgebildet werden, was die Produktionskosten verringert und außerdem ausreichend Raum zum Einbringen der Vergussmasse bietet.

Claims (26)

  1. Magnetventil, mit einer eine Magnetkernanordnung (27) und eine Spulenanordnung (33) enthaltenden Elektromagneteinrichtung (23), die stirnseitig eine Polflächenanordnung (44) aufweist, der ein Antriebsschenkel (45) eines zweischenkeligen, mittels einer Blattfedereinrichtung (26) in eine Grundstellung vorgespannten Klappankers (25) gegenüberliegt, der als zweiten Ankerschenkel einen direkt oder indirekt mit mindestens einer fluidisch zu steuernden Ventilöffnung (16, 17) zusammenwirkenden Steuerschenkel (46) aufweist und der derart gelagert ist, dass er mittels der Elektromagneteinrichtung (23) um ein dem Übergangsbereich (48) zwischen seinen beiden Ankerschenkeln (45, 46) zugeordnetes Schwenkzentrum (52) verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappanker (25) L-förmig ausgebildet ist und um die Elektromagneteinrichtung (23) herumgreift, sodass sein Steuerschenkel (46) in den längsseits neben der Elektromagneteinrichtung (23) liegenden Nebenbereich (47) ragt.
  2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich auch mindestens eine zu steuernde Ventilöffnung (16, 17) in dem Nebenbereich (47) befindet.
  3. Magnetventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine zu steuernde Ventilöffnung (16, 17) rechtwinkelig zu der senkrecht zu der Polflächenanord nung (44) verlaufenden Längsachse (24) der Elektromagneteinrichtung (23) orientiert ist.
  4. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Nebenbereich (47) ein durch den Steuerschenkel (46) betätigbares, mit der mindestens einen Ventilöffnung (16, 17) zusammenarbeitendes Ventilglied (13) angeordnet ist.
  5. Magnetventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (13) unabhängig vom Klappanker (25) verschwenkbar gelagert ist.
  6. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenklagerung des Klappankers (25) ausschließlich durch die Blattfedereinrichtung (26) hervorgerufen ist.
  7. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappanker (25) über die Blattfedereinrichtung (26) unter Verleihung der Schwenkbeweglichkeit unmittelbar an der Elektromagneteinrichtung (23) aufgehängt ist.
  8. Magnetventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (26) einerseits an der Elektromagneteinrichtung (23) und andererseits am Antriebsschenkel (45) des Klappankers (25) befestigt ist.
  9. Magnetventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (26) einen sich längs des Antriebsschenkels (45) des Klappankers (25) erstreckenden und daran fixierten Rückstellarm (58) aufweist, der über eine im Bereich des Übergangsbereiches (48) zwischen den beiden An kerschenkeln (45, 46) angeordnete, das Schwenkzentrum (52) definierende federelastische Biegezone in einen an der Elektromagneteinrichtung (23) fixierten Haltearm (59) übergeht.
  10. Magnetventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Haltearm (59) längsseits neben der Elektromagneteinrichtung (23) in deren Längsrichtung erstreckt.
  11. Magnetventil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Haltearm (59) über die gesamte Länge der Elektromagneteinrichtung (23) hinweg erstreckt.
  12. Magnetventil nach einem der Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (26) in der Biegezone (57) einen von der Elektromagneteinrichtung (23) weg ausgewölbten Verlauf besitzt.
  13. Magnetventil nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (26) im Bereich der Biegezone (57) und des Rückstellarms (58) in zwei sich längs des Antriebsschenkels (45) erstreckende und zueinander beabstandete Schenkelabschnitte (77a, 77b) unterteilt ist.
  14. Magnetventil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Schenkelabschnitte (77a, 77b) über mindestens einen Quersteg (79) miteinander verbunden sind.
  15. Magnetventil nach Anspruch 13 oder 14 in Verbindung mit Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkelabschnitte (77a, 77b) den Klappanker (25) im Bereich der Biegezone (57) auf entgegengesetzten Längsseiten flankieren.
  16. Magnetventil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappanker (25) im Bereich der Biegezone schmäler ausgebildet ist als an seinem Antriebsschenkel (45).
  17. Magnetventil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappanker (25) auch im Bereich seines Steuerschenkels (46) schmäler ausgebildet ist als an seinem Antriebsschenkel (45).
  18. Magnetventil nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der am Antriebsschenkel (45) des Klappankers (25) fixierte Längenabschnitt der Blattfedereinrichtung (26) an der der Elektromagneteinrichtung (23) zugewandten Innenseite des Antriebsschenkels (45) angeordnet ist.
  19. Magnetventil nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (26) in den der Polflächenanordnung (44) gegenüberliegenden Bereichen über mindestens eine den Antriebsschenkel (45) partiell freilegende Aussparung (78) verfügt.
  20. Magnetventil nach einem der Ansprüche 8 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der sich längsseits neben der Elektromagneteinrichtung (23) erstreckende Längenabschnitt der Blattfedereinrichtung (26) zwischen dem Steuerschenkel (46) und der Elektromagneteinrichtung (23) verläuft.
  21. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfedereinrichtung (26) räumlich zwischen dem Klappanker (25) und der Elektromagneteinrichtung (23) angeordnet ist.
  22. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkernanordnung (27) als E-Kern ausgebildet ist, auf dessen mittlerem Schenkel die Spulenanordnung (33) sitzt.
  23. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektromagneteinrichtung (23) gemeinsam mit dem Klappanker (25) und der Blattfedereinrichtung (26) eine in einem Ventilgehäuse (3) aufgenommene elektromagnetische Aktuatoreinrichtung (18) bildet.
  24. Magnetventil nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der sich längsseits neben der Elektromagneteinrichtung (23) längs dieser erstreckende Abschnitt der Blattfedereinrichtung (26) eine die Elektromagneteinrichtung (23) von dem Nebenbereich (47) abtrennende Trennwand bildet.
  25. Magnetventil nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass die den Antriebsschenkel (45) auf der der Elektromagneteinrichtung (23) entgegengesetzten Seite flankierende Gehäusewand (84) von einem zu einer Handhilfsbetätigungseinrichtung (82) gehörenden Tastelement (83) durchsetzt ist, das von außen her manuell beaufschlagbar ist, um mechanisch auf den Antriebsschenkel (45) einzuwirken und diesen entgegen der Rückstellkraft der Blattfedereinrichtung (26) aus seiner Grundstellung in eine zweite Schaltstellung zu verschwenken.
  26. Magnetventil nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (3) eine auf der dem Nebenbereich (47) entgegengesetzten Längsseite der Elektromagneteinrichtung (23) angeordnete Trennwand (35) bildet, die einen von dem die Elektromagneteinrichtung (23) aufnehmenden Gehäuse-Innenraum abgetrennten Elektronikaufnahmeraum (73) begrenzt, in dem sich eine mit der Elektromagneteinrichtung (23) kontaktierte Ventilelektronik (74) befindet.
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