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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Stromversorgungsnetz mit
integriertem Unterspannungsschutz für die angeschlossenen Verbraucher
in einem Passagierflugzeug und insbesondere auf eine Steuerung zur
ausfallsicheren Versorgung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Bisher
wird die Energieversorgung von Verbrauchern in einem Passagierflugzeug
für die
Maximalauslastung ausgelegt, d.h. für Werte, die über dem
Nennbetrieb liegen. Damit wird erreicht, dass die Stromversorgung
aller Verbraucher sichergestellt ist und diese gleichzeitig genutzt
werden können.
Im einzelnen bedeutet dies, dass beispielsweise die Versorgungskabel
für die
Stromversorgung so ausgelegt sein müssen, dass sie auch bei maximaler Stromstärke nur
einen kleinen Spannungsabfall erzeugen. In der Regel wird dies durch
geeignete Materialien wie Kupfer für die Verkabelung und entsprechende
Leitungsquerschnitte erreicht.
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Auch
der Stromgenerator muss grundsätzlich
dafür ausgelegt
sein, dass er selbst dann die erforderliche Leistung bereitstellen
kann, wenn alle Verbraucher gleichzeitig eingeschaltet sind. Da
es in der Praxis jedoch so gut wie nie vorkommt, dass gleichzeitig
alle Verbraucher versorgt werden müssen, werden die Stromversorgungen
etwas kleiner dimensioniert, um damit Kosten bei den Komponenten und
bei deren Installation einzusparen. Damit nimmt man in Kauf, dass
es zu einer Überlastung
des Stromversorgungssystems kommt, wenn eine größere Anzahl an Verbrauchern
eingeschaltet wird, als die, für
die das System ausgelegt ist. Um einen Zusammenbruch des gesamten
Systems in einem solchen Fall zu vermeiden, werden im Stand der
Technik Stromversorgungssysteme vorgeschlagen, bei denen einzelne
Lastkomponenten abgeworfen werden.
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So
ist aus
US 6 046 513 eine
Steuerung für eine
Stromversorgung bekannt, bei der mehrere Ausgänge mit einzelnen Verbrauchern
verbunden sind. Sobald die Versorgung von Verbrauchern über weitere
Ausgänge
aufgenommen werden soll, wird die jeweilige Ausgangsleistung gemessen.
Wenn die Ausgangsleistung unter einem Maximalwert liegt, wird die
Versorgung über
diesen Ausgang zugelassen, wenn die Ausgangsleistung über dem
Maximalwert liegt, wird sie unterbrochen.
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Darüber hinaus
ist aus
US 6 608 900 ein
Lastensteuerungssystem für
eine elektrische Einrichtung bekannt, bei dem eine Last jeweils
dann abgeworfen wird, wenn die Ausgangsspannung des Generators unter
einen ersten Schwellenwert fällt,
und die Last dann wieder versorgt wird, wenn die Ausgangsspannung
des Generators wieder über
einen zweiten Schwellenwert gestiegen ist, wobei der zweite Schwellenwert über dem
ersten Schwellenwert liegt.
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Bei
dem genannten Stand der Technik ist das Lastensteuerungssystem in
der Stromversorgung integriert. Wenn sich der Verbraucher jedoch
aus mehreren Einzelelementen zusammensetzt, so kann dies von dem
Lastensteuerungssystem nicht berücksichtigt
werden, es ist immer nur der Abwurf des Verbrauchers an sich möglich, eine
differenzierende Unterscheidung von Einzelkomponenten eines Verbrauchers
ist nicht vorgesehen.
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Ferner
wird beispielsweise in
FR 2 823
027 ein Stromversorgungssystem für ein Flugzeug beschrieben,
bei dem jedem Verbraucher eine maximale elektrische Leistung garantiert
wird, die tatsächlich verbrauchte
Leistung erfasst wird und gegebenenfalls die Betriebsbedingungen
der Einzellasten des Verbrauchers entsprechend angepasst werden,
so dass die maximale garantierte elektrische Leistung nicht überschritten
wird.
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Bei
diesem Stand der Technik erfolgt die Steuerung zentral, so dass
jeweils ein zusätzliches Kabel
für die Übertragung
von Messsignalen und ein zusätzliches
Kabel für
die Übertragung
von Steuerungssignalen vorgesehen werden muss. Dies bedeutet eine
Vergrößerung des
Gewichts der Verkabelung im Flugzeug, was in Bezug auf die maximale Nutzlast
des Flugzeugs nachteilig ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, den Verkabelungsaufwand und das
entsprechende Gewicht der Kabel im Flugzeug zu minimieren. Gleichzeitig
soll ein Versorgungsnetz in einem Passagierflugzeug geschaffen werden,
bei dem ein einzelner Verbraucher aufgrund übergeordneter Randbedingungen
bezüglich
der Gesamtleistung des Stromversorgungssystems nur soweit in seiner
Leistungsaufnahme eingeschränkt
wird, wie dies unbedingt notwendig ist.
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Diese
Aufgabe wird durch das Versorgungsnetz mit integriertem Überlastschutz
in einem Passagierflugzeug nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, jeden Verbraucher, der aus
einer Gruppe von Einzellasten besteht, mit einer eigenen, autarken
Steuerung für
den Abwurf von Einzellasten zu versehen, wobei die Versorgungsspannung
in der Gruppe an einem zentralen Punkt erfasst wird. Für den Fall,
dass die Versorgungsspannung so stark einbricht, dass sie unter
einen vorgegebenen Schwellenwert sinkt, werden bestimmte Einzellasten
des Verbrauchers in ihrer Leistungsaufnahme reduziert oder ganz
vom Netz genommen ("abgeworfen"). Damit wird erreicht, dass
der Verbraucher insgesamt weniger Leistung zieht und die Stromversorgung
weniger belastet wird, so dass sich die Versorgungsspannung stabilisiert. Auf
diese Art ist immer eine minimale Versorgungsspannung für alle eingeschalteten
Verbraucher garantiert, die nicht unterschritten wird. Erkauft wird dies
dadurch, dass einige Verbraucher vom Netz genommen werden, allerdings
nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit und vorzugsweise
lediglich temporär.
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Das
erfindungsgemäße Stromversorgungsnetz
mit integriertem Unterspannungsschutz für die angeschlossenen Verbraucher
in einem Passagierflugzeug mit mehreren Verbrauchern, mit einer Stromversorgung
mit mehreren Ausgangsanschlüssen,
wobei jeweils ein Verbraucher über
eine Hauptversorgungsleitung mit jeweils einem der mehreren Ausgangsanschlüsse verbunden
ist, wobei jeder der mehreren Verbraucher wenigstens eine Einzellast umfasst,
die jeweils für
einen vorgegebenen Versorgungsspannungsbereich mit einem Mindestwert
und einem Höchstwert
ausgelegt ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass jeder der mehreren
Verbraucher einen Spannungssensor zum Erfassen der Versorgungsspannung
und eine Lastensteuerung umfasst, wobei wenigstens eine Einzellast
des jeweiligen Verbrauchers in ihrer Leistungsaufnahme reduziert
wird, wenn die Versorgungsspannung an dem jeweiligen Verbraucher
unter den vorgegebenen Mindestwert sinkt.
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Insbesondere
umfasst das Stromversorgungsnetz einen Datenbus, über den
wenigstens einige der Verbraucher miteinander verbunden sind, wobei
die Lastensteuerungen der entsprechenden Verbraucher über diesen
Datenbus miteinander kommunizieren. Damit ist die Möglichkeit
einer verbraucherübergreifenden
Abwurfstrategie bezüglich
einzelner Lasten gegeben.
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Vorzugsweise
umfasst das Stromversorgungsnetz darüber hinaus eine Zentralsteuerung,
die über
den Datenbus mit den Lastensteuerungen verbunden ist. Durch die
Zentralsteuerung können
komplexere Abwurfstrategien durchgeführt werden.
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Insbesondere
werden bei dem Stromversorgungsnetz die Einzellasten in einem Verbraucher
gemäß einer
Prioritätsliste
abgeworfen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird bei dem Stromversorgungsnetz diejenige Einzellast
in einem Verbraucher als erste abgeworfen, deren operative Notwendigkeit
am geringsten ist. Damit ist sichergestellt, dass die für den Betrieb
des jeweiligen Verbrauchers unverzichtbaren Geräte solange wie möglich am
Netz bleiben.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird bei dem Stromversorgungsnetz diejenige Einzellast
in einem Verbraucher als erste abgeworfen, deren Mindestwert für die Versorgungsspannung
am höchsten
ist. Damit werden besonders "empfindliche" Elemente innerhalb
der Verbraucher besonders geschützt.
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Bei
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
diejenige Einzellast in einem Verbraucher als erste abgeworfen,
deren Stromverbrauch am höchsten
ist. Damit wird die Ursache des Einbruchs der Spannungsversorgung
unmittelbar behoben.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung der
Aufgabe besteht darin, dass die Versorgungsspannung direkt oder
sehr nahe am Verbraucher gemessen wird, so dass der Spannungsabfall über der Versorgungsleitung
keine Rolle spielt und man den "echten" Wert der Versorgungsspannung
erhält
und diesen nicht nach unten korrigieren muss, wie es der Fall ist,
wenn man von der Spannung an der Versorgungsklemme der Stromversorgung
auf die Spannung an dem Verbraucher selbst schließt, wobei dann
der Strom durch die Versorgungsleitung einbezogen werden muss.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass nicht jede Last direkt mit
der zentralen Stromversorgung verbunden werden muss, was zu längeren Kabeln mit
höherem
Gewicht führen
würde,
sondern dass mehrere Einzellasten zu einem lokalen Verbraucher zusammengefasst
werden. Durch die Zusammenfassung von mehreren Lasten werden Versorgungskabel
und somit Material und dessen Gewicht eingespart, und die Installation
des Versorgungsnetzes ist verhältnismäßig weniger
aufwendig.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
wobei auf die beigefügte Zeichnung
Bezug genommen wird.
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1 zeigt
schematisch eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stromversorgungsnetzes.
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2 zeigt
schematisch eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stromversorgungsnetzes.
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3 zeigt
ein Beispiel für
einen Verbraucher mit mehreren Einzellasten sowie die Aufteilung des
Spannungsabfalls über
Leitung und Verbraucher.
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In
den Figuren sind gleiche oder gleich wirkende Elemente mit denselben
Bezugszeichen versehen, soweit nicht explizit etwas anderes angegeben
wird.
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Das
in 1 schematisch dargestellte Stromversorgungsnetz
für elektrische
Verbraucher umfasst eine Stromquelle 1 mit mehreren Anschlüssen 2.
Von der Stromversorgung 1 werden mehrere einzelne Lasten 3 versorgt,
die mit "1.1" bis "m.n" bezeichnet sind.
Sie sind zu Gruppen 4.1, 4.2, ..., 4.m zusammengefasst.
Diese Gruppen 4.1, 4.2, ... werden im weiteren
als Verbraucher bezeichnet. Jede der Gruppen 4.1, 4.2,
..., 4.m ist über
eine entsprechende Hauptversorgungsleitung 5.1, 5.2,
..., 5.m mit einem Anschluss 2 der Stromversorgung 1 verbunden.
Innerhalb der einzelnen Gruppe 4.1, 4.2, ..., 4.m wird
jede Einzellast 3 über
eine eigene Leitung mit der jeweiligen Hauptversorgungsleitung 5.1, 5.2,
..., 5.m verbunden. In 1 ist eine
Ausführungsform dargestellt,
bei der jede Einzellast 3 in Art einer "T-Verzweigung" mit der Hauptversorgungsleitung 5 verbunden
ist. Es versteht sich jedoch, dass dies nur ein Beispiel ist und
die einzelnen Lasten 3 auch die Hauptversorgungsleitung 5 durchschleifen
können.
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Ein
Beispiel für
einen Verbraucher, der aus einer Gruppe 4 von Einzellasten 3 besteht,
ist die Bordküche
in einem Flugzeug. Die Bordküche
umfasst mehrere Geräte 3,
die alle über
die stromführende
Hauptversorgungsleitung 5.1 mit der Stromversorgung 1 verbunden
sind. Ein weiteres Beispiel für
einen Verbraucher, der aus einer Gruppe 4 von Einzellasten 3 besteht,
ist die Gruppe von Geräten, die
in einem Sitzplatz integriert sind, beispielsweise für die Wiedergabe
von Unterhaltungsprogrammen oder für die Verstellung von Sitzkomponenten.
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Erfindungsgemäß wird für den Fall,
dass das Bordnetz, d.h. die Stromversorgung 1 überlastet
ist oder einen Teilausfall erleidet, ein einzelnes Gerät 3 oder
eine ganze Gruppe 4 von der Stromversorgung 1 abgekoppelt,
um die ordnungsgemäße Versorgung für den Rest
der Geräte
zu gewährleisten.
Hierzu ist eine Steuereinheit 8 für die Überwachung der Betriebsparameter
einer Verbrauchergruppe 4 vorgesehen. Im folgenden wird
die Erfindung anhand der Versorgungsspannung als Betriebsparameter
erläutert.
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Die
Verbraucher sind jeweils für
einen bestimmten Nennbereich der Versorgungsspannung ausgelegt und
arbeiten nach Herstellerangaben in diesem Bereich fehlerlos. Außerhalb
des Bereiches kann es zu undefinierten Betriebszuständen und
damit zu Ausfällen
der Verbraucher oder der einzelnen Gerätekomponenten in den Verbrauchern
kommen, die grundsätzlich
nicht vorhersagbar sind und daher zu unvorhersehbaren Störungen im
Betriebsablauf der Verbraucher führen
können.
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Um
eine solche Störung
zu vermeiden, wird erfindungsgemäß die Versorgungsspannung
an dem Verbraucher überwacht.
Beispielsweise werde die Bordküche
mit ihren diversen Einzelkomponenten als Verbraucher 4.1 über die
Hauptversorgungsleitung 5.1 von der Stromversorgung 1 versorgt.
An einem Messpunkt, der erfindungsgemäß innerhalb oder unmittelbar
vor dem Verbraucher liegt, wird die an dem Verbraucher 4.1 anliegende
Versorgungsspannung permanent durch einen Spannungssensor 6 gemessen.
Der Spannungssensor 6 ist vorzugsweise in dem Verbraucher 4.1 integriert,
er kann aber auch extern dem Verbraucher vorgeschaltet sein. Ein
wesentlicher Vorteil dieser Schaltungsanordnung des Spannungssensors 6,
d.h. der Anordnung unmittelbar in dem Verbraucher selbst oder direkt
vor dem Verbraucher, besteht darin, dass ein Spannungsabfall über den
Zuleitungen vernachlässigt
werden kann, insbesondere ein Spannungsabfall über der Versorgungsleitung 5.1 für den Verbraucher 4.1 ist
für die
Messwerterfassung mit dem Sensor 6 unerheblich.
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Über eine
Datenleitung 7 wird der von dem Spannungssensor 6 gemessene
Wert an eine Steuereinheit 8 übertragen. Als Eingangsgröße für die Steuerung 8 ist
die Datenleitung 7 mit einem Pfeil nach rechts bezeichnet.
Die Steuereinheit 8 ist vorzugsweise in dem Verbraucher 4.1 integriert,
sie kann aber ebenfalls wie der Spannungssensor 6 extern
angeordnet sein. Ein wesentlicher Vorteil der Integration der Steuereinheit 8 in
dem Verbraucher 4.1 selbst besteht darin, dass gegebenenfalls
die Steuereinheit 8 gemeinsam mit dem eigentlichen Verbraucher 4.1 ausgetauscht
werden kann. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn in der
Steuereinheit 8 gerätespezifische
Daten abgespeichert sind, die dazu dienen, den Abwurf einzelner
Lasten in Abhängigkeit
von bestimmten Gerätespezifikationen
vorzunehmen.
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Die
Steuereinheit 8 ist über
einen lokalen Bus 9 mit den einzelnen Lasten 3 in
dem jeweiligen Verbraucher 4.1, 4.2, ... verbunden. Über den
lokalen Bus 9 übermittelt
die Steuereinheit 8 ein Steuerungssignal, das selektiv
an eine der in dem Verbraucher zusammengefassten Einzellasten 3 adressiert
werden kann. Der Bus 9 ist mit einem Pfeil nach links für Ausgangsgrößen der
Steuerung 8 dargestellt. Außer der Adresse des angesprochenen
Gerätes
enthält das
Steuerungssignal ein Befehlsfeld, in welchem eine Information abgespeichert
ist, anhand derer das angesprochene Gerät eingeschaltet bleibt oder
sich selbständig
vom Netz nimmt. Einzelheiten hierzu werden weiter unten erläutert.
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Wie
bereits erwähnt,
muss die Versorgungsspannung eines Verbrauchers in der Regel innerhalb eines
vorgegebenen Sollbereiches liegen und darf beispielsweise einen
vorgeschriebenen Minimalwert für
die Spannung nicht unterschreiten. Sollte dieser Fall dennoch eintreten,
z.B. bei Ausfall eines Teilgenerators der Stromversorgung 1,
müssen
gezielt einzelne Lasten in der Hauptversorgungsleitung abgeworfen
werden, um die Stromversorgung nicht zu überlasten. Als ein Beispiel
werde im folgenden die Galley-(Küchen-)Versorgung
betrachtet. Hier liegt die Betriebsspannung im Normalfall bei 115
V, eine Versorgungsspannung von 96 V darf für die Geräte nicht unterschritten werden.
Der Generator liefert eine Ausgangsspannung von 115 V am Ausgang 2 der Stromversorgung.
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Für die Dimensionierung
der Zuleitungen im Flugzeug werde nun angenommen, dass auf der Generatorseite
die Ausgangsspannung im Normalbetrieb um bis zu 7 V schwankt. Das
hat zur Folge, dass die effektive Spannung am Ausgang des Generators 2 auf
108 V sinken kann. Wenn die Spannung auf Geräteseite nicht unter 96 V sinken
darf, bedeutet dies, dass damit ein Spannungsabfall über die
Versorgungsleitung von maximal 12 V zulässig ist, wenn der Generator
seinen maximalen Strom liefert. Daraus lassen sich die entsprechenden
Parameter für
die Versorgungsleitungen ableiten.
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Sollte
es zu einem Spannungsabfall von mehr als 12 V kommen, beispielsweise
weil die Leitungen einen zu kleinen Querschnitt für den maximalen
Strom aufweisen, so müssen
einzelne Lasten vom Netz genommen (abgeworfen) werden, damit es nicht
zu undefinierten Betriebszuständen
und damit zu unvorhersehbaren Ausfällen kommt. Da der Lastabwurf
nicht nach einem fest verdrahteten Muster erfolgt, sondern durch
die Steuereinheit 8 je nach darin abgespeicherten Steuerungsparametern
erfolgt, kann der Anwender durch entsprechende Vorgaben für die Steuerungsparameter
Einfluss darauf nehmen, welche Geräte im Falle eines Notabwurfes aktiv
bleiben und welche nicht. So kann der Anwender vorgeben, dass diejenige
Einzellast 3 in einem Verbraucher 4.1, 4.2,
... als erste abgeworfen wird, deren Mindestwert für die Versorgungsspannung
am höchsten
ist. So wird diese spezielle Einzellast gesondert geschützt bei
einem Zusammenbruch der Versorgung, und bei dieser Einzellast 3 wird
gezielt verhindert, dass sie in einen undefinierten Betriebszustand
gerät.
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Die
Information, welche der Einzellasten 3 in einem Verbraucher 4.1, 4.2,
... als erste, zweite usw. abgeworfen wird, kann dabei abgespeichert
sein in der Steuereinheit 8 oder in den Einzellasten 3 selbst. So
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung von der Steuereinheit 8 der aktuelle Wert der
Versorgungsspannung über
den lokalen Bus 9 des jeweiligen Verbrauchers 4.1, 4.2,
... übermittelt. Anhand
dieser Information koppelt sich jede Einzellast 3 vom Versorgungsnetz
unabhängig
von den anderen ab, sobald sich die Versorgungsspannung einem für die jeweilige
Einzellast 3 kritischen Wert nähert.
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Alternativ
zu der Einstellung der Abwurfreihenfolge, bei der das empfindlichste
Gerät als
erstes vom Netz genommen wird, kann der Anwender vorgeben, dass
diejenige Einzellast 3 in einem Verbraucher 4.1, 4.2,
... als erste abgeworfen wird, deren Stromverbrauch am höchsten ist.
Damit wird der Verbraucher 4.1, 4.2, ... gezielt "vor" dieser speziellen Einzellast 3 geschützt, indem
nämlich
diejenige Einzellast abgeschaltet wird, die den Zusammenbruch der
Versorgungsspannung an dem Verbraucher verursacht.
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Bei
dieser Strategie der Abwurfreihenfolge erfolgt der Abwurf vorzugsweise
entsprechend der Information in dem Befehlsfeld des Steuerungssignals,
das von der Steuereinheit 8 über den lokalen Bus 9 in
dem jeweiligen Verbraucher 4.1, 4.2, ... ausgegeben
wird.
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Weitere
Alternativen bezüglich
der Strategie der Abwurfreihenfolge sind denkbar. So kann der Anwender
eine Prioritätsliste
definieren, in welcher die Reihenfolge der Geräte angegeben ist, in der diese abgeworfen
werden sollen. Damit kann sichergestellt werden, dass die für den Betrieb
unverzichtbaren Gerät
solange wie möglich
am Netz bleiben, während "unwichtigere" Geräte abgeworfen
werden, um den Betrieb störungsfrei
aufrechterhalten zu können.
Unter Umständen
kann auch ein ganzer Verbraucherkreis 4 vom Netz genommen
werden.
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Der
lokale Bus 9 eines Verbrauchers kann insbesondere Bestandteil
eines Datenbussystems sein, welches nicht nur eine Verbindung zu
allen Einzellasten 3 innerhalb des Verbrauchers 4.1 herstellt, sondern
auch verbraucherübergreifend
Einzellasten verschiedener Verbraucher 4.1, 4.2,
... miteinander verbindet. Eine derartige Stromversorgung ist in 2 dargestellt.
Das Stromversorgungsnetz nach 2 umfasst
im wesentlichen die gleichen Komponenten wie das Stromversorgungsnetz
nach 1, darüber
hinaus jedoch noch einen Datenbus 10, über den Einzelkomponenten verschiedener
Verbraucher miteinander kommunizieren. Ist ein solcher Bus 10 in dem
Versorgungs- und Informationssystem des Flugzeugs bereits vorhanden,
so wird dieser bei der Ausführungsform
der Erfindung nach 2 dazu verwendet, auch Daten
der einzelnen Steuereinheiten 8 zu übertragen, so dass die Steuereinheiten 8 Daten untereinander
austauschen können
oder die Daten der einzelnen Steuereinheiten 8 zentral
erfasst und überwacht
werden können.
Mit anderen Worten, wenn ein derartiger Bus wie der Datenbus 10 bereits vorhanden
ist, so wird er über
seine eigentliche Aufgabe hinaus zusätz lich für die vorliegende Erfindung genutzt.
Dies hat den Vorteil, dass Anforderungen an seine Ausfallsicherheit
durch die vorliegende Erfindung nicht gestellt werden, er ist bereits
aufgrund seiner übrigen
Aufgaben als flugtechnisch sicher zugelassen.
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Als übergeordnete
Steuerung ist in der Ausführungsform
nach 2 eine Zentralsteuerung 11 vorgesehen,
die außer
mit dem Datenbus 10 auch noch mit einem Datenspeicher 12 verbunden
ist.
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Dadurch
wird die Möglichkeit
geschaffen, dass der Lastabwurf und das gegebenenfalls spätere Wiedereinschalten
von Lasten 3 verbraucherübergreifend entsprechend einer
vorgegebenen Strategie erfolgen, bei der eine Wahrscheinlichkeitsanalyse
für die
weitere Entwicklung des Stromverbrauchs bei Ausfall eines Generators
oder bei Kurzschluss in einem Gerät durchgeführt wird. In dem Datenspeicher 12 kann
Information abgelegt werden über
die minimale Spannung der Verbraucher, Schaltprioritäten, die
Gruppierung der Verbraucher, ein Maßnahmenkatalog und eine Service-Unterstützung.
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Die
Erfindung betrifft jedoch nicht nur das Abwerfen von Lasten, wenn
die Versorgungsspannung unter einen vorgegebenen Minimalwert fällt. Darüber hinaus
werden vorzugsweise Verbraucher, die bei Unterspannung abgeworfen
wurden, nach Ansteigen der Versorgungsspannung über einen Schaltwert für die Versorgungsspannung
automatisch wieder zugeschaltet. Um jedoch Schwingungsvorgänge zwischen
ein- und ausgeschaltetem Zustand zu verhindern, erfolgt das Ein-
und Ausschalten über
eine Hysterese. Dabei werden die Verbraucher ausgeschaltet, wenn
die Versorgungsspannung einen unteren Schwellenwert unterschreitet,
und sie werden erst dann wieder eingeschaltet, wenn die Versorgungsspannung
für eine
vorgegebene Zeit über
einem oberen Schwellenwert gelegen hat, der größer als der untere Schwellenwert
ist.
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In 3 ist
ein Beispiel für
die erfindungsgemäße Anordnung
des Messpunktes 6 gezeigt. Von der Stromversorgung 1 geht
eine Hauptversorgungsleitung 5 ab, die auf der einen Seite
mit einem der mehreren Anschlüsse 2 der
Stromversorgung und auf der anderen Seite mit der Verbrauchergruppe 4 verbunden
ist. In der Verbrauchergruppe 4 sind drei Verbraucher 3 zusammengefasst.
Aufgrund der Beschaffenheit der Hauptversorgungsleitung 5,
d.h. ihrer Länge
und ihrem Durchmesser, kommt es zu einem Spannungsabfall ΔULeitung über
dieser Hauptversorgungsleitung 5. Die Versorgungsspannung
für den
Verbraucher 4 reduziert sich um diesen Spannungsabfall.
Damit der Abwurf von einzelnen Lasten 3 unabhängig von
dem Spannungsabfall ΔULeitung über
der Hauptversorgungsleitung 5 erfolgen kann, wird die Versorgungsspannung
möglichst
nahe an dem Verbraucher 4, insbesondere innerhalb des Verbrauchers 4 erfasst,
beispielsweise an dem Eingang des Verbrauchers 4, wie es
in 1 und 2 dargestellt ist. Innerhalb
des Verbrauchers 4 sind die Einzellasten 3 jedoch
ebenfalls über
Zuleitungen mit dem Versorgungseingang des Verbrauchers 4 verbunden.
Um auch unabhängig
von deren endlichen Leitungswiderständen innerhalb des Verbrauchers 4 zu
sein, wird die Versorgungsspannung als Indikator für das Abwerfen
von Einzellasten 3 vorzugsweise am letzten Element 3 in
dem Verbraucher 4 gemessen. Damit hat man auch den internen
Spannungsabfall über
den Zuleitungen zu den einzelnen Lastelementen 3 eliminiert.
Dabei ist der Spannungsabfall ΔUVerbraucher über die Verbraucher 3 in
der Regel natürlich
deutlich größer als
der Spannungsabfall ΔULeitung über
die Versorgungsleitung, der ebenfalls mit einem Pfeil in 3 dargestellt
ist, und der (nicht gezeigte) Spannungsabfall über den internen Zuleitungen
der einzelnen Lasten 3.
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Es
versteht sich für
den Fachmann, dass die obigen Ausführungen nicht auf dir Stromversorgung von
Galleys beschränkt
sind, sondern z.B. auf die Einzelplatzversorgung von Passagierplätzen bzw. Gruppen
von Passagierplätzen
genauso gut anwendbar sind.
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- 1
- Stromquelle
- 2
- Ausgangsanschluss
- 3
- Verbraucher
- 4
- Verbrauchergruppe
- 5
- Versorgungsleitung
- 6
- Messpunkt
- 7
- Messleitung
- 8
- Steuerung
- 9
- lokaler
Datenbus in einem Verbraucher
- 10
- verbraucherübergreifendes
Datenbussystem
- 11
- Zentralsteuerung
- 12
- Massenspeicher