DE102006028077A1

DE102006028077A1 - Tintenkassette und Verfahren zum Recyceln von Tintenkassetten

Info

Publication number: DE102006028077A1
Application number: DE200610028077
Authority: DE
Inventors: Richard Keller
Original assignee: 3T Supplies AG
Current assignee: 3T Supplies AG
Priority date: 2006-06-19
Filing date: 2006-06-19
Publication date: 2007-04-19

Abstract

Tintenkassette zum Einsetzen in eine Druckervorrichtung, mit einer Aufnahmeeinrichtung (4) zum lösbaren Anbringen eines Kontaktelements (3) mit mindestens einem Kontakt (3a), der beim Einsetzen in die Druckervorrichtung mit einer entsprechenden Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung zum Zwecke eines Informationsaustausches zu koppeln ist. Diese Tintenkassette ermöglicht auch ein Verfahren zum Recyceln von Tintenkassetten, bei dem ein Kontaktelement (3) mit mindestens einem Kontakt (3a) von einer ersten Tintenkassette (1) entfernt wird und das Kontaktelement (3) an einer zweiten Tintenkassette vorzugsweise lösbar angebracht wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Tintenkassette zum Einsetzen in eine Druckervorrichtung, beispielsweise einen Tintenstrahldrucker oder dergleichen, sowie ein Verfahren zum Recyceln von Tintenkassetten.

Tintenkassetten dieser Art sind weit verbreitet und werden in unterschiedlichen Bauformen eingesetzt. Neuere Tintenkassetten enthalten häufig eine Halbleiterspeichervorrichtung, in der Information über die Tintenkassette, beispielsweise über die darin enthaltene Tinte, über technische Parameter oder über den Füllstand gespeichert werden und diese Information mit der Druckervorrichtung ausgetauscht wird. Hierzu ist an der Tintenkassette üblicherweise ein Kontaktelement mit einem oder mehreren Kontakten befestigt, die mit der Halbleiterspeichervorrichtung an der Tintenkassette in Verbindung stehen und beim Einsetzen in die Druckervorrichtung mit einem entsprechenden Kontakt einer Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung in Berührungskontakt zu bringen ist/sind.

Häufig ist bei diesen Tintenkassetten neueren Typs die Halbleiterspeichervorrichtung an dem Kontaktelement selbst angeordnet, in der Regel an einer Rückseite desselben. Das Kontaktelement ist in der Regel fest an der Tintenkassette angebracht, beispielsweise durch eine Kunststoff-Schmelzverbindung, bei der ein Teil der Tintenkassette im Aufnahmebereich des Kontaktelements nach dem Montieren des Kontaktelements zumindest teilweise aufgeschmolzen und verformt wird, um eine formschlüssige Verbindung mit dem Kontaktelement herzustellen.

Diese Struktur besitzt eine Reihe von Nachteilen. So ist die Positioniergenauigkeit bei Schmelzverbindungen häufig ungenau und erfordert aufwändige Positionierungs-Hilfsmittel bei automatisierten Montageprozessen, um eine ungewollte Verschiebung des Kontaktelements zu verhindern, während das Kunststoffmaterial noch elastisch ist.

Ferner sind die Kontaktelemente, insbesondere wegen der darauf angebrachten Halbleiterspeichervorrichtung relativ teuer, enthalten wertvolle und/oder umwelttechnisch schädliche oder jedenfalls bedenkliche Stoffe, welche einer separaten Verwertung zuzuführen sind, und sind bei entleerter Tintenkassette noch nicht am Ende ihrer Betriebs-Lebenszeit. Eine Entfernung des Kontaktelements ist bei den bekannten Tintenkassetten aber nur mit großem Aufwand möglich, so dass eine getrennte Verwertung der Komponenten der Tintenkassetten oft unterbleibt, und führt regelmäßig zur Zerstörung des Kontaktelements und/oder der Tintenkassette, so dass die noch funktionstüchtigen Bestandteile kaum weiterverwendet werden können.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, derartige austauschbare Tintenkassetten dahingehend zu verbessern, dass zumindest einige der genannten Probleme beseitigt werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Recyceln solcher austauschbarer Tintenkassetten bereitzustellen.

Zur Lösung dieser Aufgabe bringt die Erfindung eine Tintenkassette gemäß Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Recyceln von Tintenkassetten gemäß Anspruch 11 in Vorschlag. Bevorzugte Ausgestaltungen der Tintenkassette sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Durch die erfindungsgemäß an der Tintenkassette vorgesehene Aufnahmeeinrichtung zum lösbaren Anbringen eines Kontaktelements – beispielsweise durch eine Rastverbindung oder eine Schiebe-Einsetzverbindung – ist es nun möglich, das Kontaktelement in einem separaten Montageschritt positionsgenau und vergleichsweise einfach zu montieren, weil beispielsweise keine Aufschmelzung von Kunststoffteilen erforderlich ist.

Ferner kann das Kontaktelement nach dem Verbrauch der Tinte oder einem Defekt an anderen Komponenten der Tintenkassette einfach von der Tintenkassette entfernt und entweder einer separaten stofflichen Verwertung oder einer Wiederverwendung bei einer zweiten Tintenkassette zugeführt werden.

Schließlich ist es auch möglich die erfindungsgemäßen Tintenkassetten als Verbrauchsmaterial mit unterschiedlichen Farben oder Abmessungen für unterschiedliche Drucker günstiger in den Handel zu bringen, weil ein Kontaktelement von einer bereits vorhandenen und ggf. verbrauchten oder defekten Tintenkassette einfach entfernt und an einer Ersatz-Kassette mit gefülltem Tintentank weiter verwendet werden kann.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben. Es zeigen in der beigefügten Zeichnung:
1 eine beispielhafte Tintenkassette, an der ein Kontaktelement an einer Aufnahmeeinrichtung angebracht ist, und
2a bis 2d eine Sequenz von Abbildungen zur Erläuterung des Einsetzvorganges des Kontaktelements in die Aufnahmeeinrichtung bei der Tintenkassette von 1.
Die 1 zeigt exemplarisch eine erfindungsgemäße Tintenkassette 1 in perspektivischer Ansicht.
An einer Unterseite der Tintenkassette 1 ist ein Tintenauslass 2 angeordnet, der nach dem Einsetzen in eine Druckervorrichtung mit einem Tintenaufnahmedorn der Druckervorrichtung zusammenwirkt, sodass Tinte aus der Tintenkassette über den Auslass 2 abgeführt werden kann. Im gezeigten Beispiel besitzt die Tintenkassette eine zusätzliche Verriegelung 6, die die Tintenkassette in der Einsetzstellung verriegelt.
Im Bereich einer stirnseitigen Ecke 1a der Tintenkassette ist ein Kontaktelement 3 angeordnet, das einen oder mehrere Kontakte 3a enthält, der/die mit einem oder mehreren entsprechenden Gegenkontakt(en) an einer Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung zusammenwirkt/zusammenwirken und der/die beim Einsetzen der Tintenkassette in die Druckervorrichtung mit der Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung zum Zwecke eines Informationsaustausches zwischen einer Halbleiterspeichervorrichtung 9 (in 2a nur angedeutet) und der Druckervorrichtung zu koppeln ist.
Wie in der vergrößerten Darstellung der 2a gezeigt ist, ist das Kontaktelement 3, beispielsweise eine Leiterplatte mit darauf aufgebrachten Kontaktelektroden. Die Halbleiterspeichervorrichtung 9 ist mit den Kontaktelektroden verbunden und vorzugsweise an der Rückseite der Leiterplatte angebracht und dient beispielsweise der Speicherung von Information über die Tintenkassette wie Typ, Füllungsstand, Herstellungsdatum etc.. Das Kontaktelement ist damit ein von der Tintenkassette prinzipiell unabhängiges und autark arbeitendes Bauteil.
Obwohl in der vorstehenden Beschreibung von einem elektrische Berührungskontakt zwischen den Kontakten der Tintenkassette und der Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung ausgegangen wurde, um elektrische Signale und Daten zwischen der Druckervorrichtung und der Speichervorrichtung der Tintenkassette auszutauschen, ist die erfindungsgemäße Anordnung des Kontaktelements nicht hierauf beschränkt. Denkbar ist es ebenfalls, einen berührungslosen Austausch von Signalen, beispielsweise durch Induktion oder Funk oder über Lichtsignale zu verwirklichen. Deshalb ist der Begriff „Kontakt" in diesem erweiterten Sinne zu verstehen.
Zur Aufnahme des Kontaktelements 3 ist an der Tintenkassette 1 eine Aufnahmeeinrichtung 4 vorgesehen, an der das Kontaktelement lösbar angebracht werden kann. Die Aufnahmeeinrichtung kann in unterschiedlicher Weise realisiert sein, solange die Lösbarkeit des Kontaktelements und die selektive Anbringung an und Entfernung von der Tintenkassette gewährleistet ist. Dargestellt ist in 1 und insbesondere 2a eine Aufnahmeeinrichtung 4 mit zwei beabstandeten elastischen Hebeln 4a, die Rastnasen aufweisen, die an einer Oberseite des Kontaktelements 3 rastend in Eingriff bringbar sind, wenn dieses in einen passenden Aufnahmebereich eingesetzt ist.
Zwei zylindrische Zapfen 5 sind ebenfalls im Aufnahmebereich vorgesehen und stehen in zugeordnete Ausnehmungen in dem Kontaktelement 3 vor, um dieses genau im Aufnahmebereich zu positionieren und beim Einsetzvorgang zu führen. Die Zapfen 5 sind nur ein Beispiel für allgemeine Mittel zum Positionieren und ggf. Führen des Kontaktelements 3 und es können alternative Gestaltungen gewählt werden, die diesen Zweck erfüllen.
In einer nicht gezeigten alternativen Gestaltung kann die Aufnahmeeinrichtung 4 auch eine oder mehrere parallele Nuten bzw. Ausnehmungen aufweisen, in die die Leiterplatte des Kontaktelements 3 einschiebbar ist und dabei geführt und in einer Endstellung fixiert wird. Hierfür kann ggf. ein Rast- oder Klemmmittel vorgesehen werden.
Im Bereich der Aufnahmeeinrichtung 4 ist eine Ausnehmung 7 für die Speichervorrichtung vorgesehen. Ferner ist am vorderen Ende des Eckbereichs 1a eine Ausnehmung 8 vorgesehen, die einen Zugang für ein Werkzeug, beispielsweise einen Schraubendreher, zu der Aufnahmeeinrichtung ermöglicht, mit dem das in der Aufnahmeeinrichtung 4 eingerastete Kontaktelement 3 angehoben und einfacher entfernt werden kann.
In einer nicht gezeigten Variante kann das Kontaktelement auch um die Funktion eines Druckkopfes erweitert sein. Bei einer solchen Tintenkassette ist der Tintenauslass 2 nicht erforderlich sondern die in einem Reservoir der Tintenkassette enthaltene Tinte wird dann direkt dem Druckkopf auf der Tintenkassette zugeführt. Bei dieser Variante ist der Druckkopf mit dem Kontaktelement einfach aus der Aufnahmeeinrichtung entfernbar bzw. daran anbringbar.
Die erfindungsgemäße Tintenkassette ermöglicht die Realisierung eines Verfahrens zum Recyceln von Tintenkassetten. Dabei wird bei einer entleerten oder beschädigten Tintenkassette das Kontaktelement mit der Speichereinrichtung aus der Aufnahmeeinrichtung entfernt (bzw. bei einer Tintenkassette ohne die erfindungsgemäße Aufnahmeeinrichtung z.B. durch Aufbohren der Befestigungspunkte abgebaut) und das Kontaktelement dann an der Aufnahmeeinrichtung einer anderen Tintenkassette einfach lösbar angebracht und zusammen mit dieser wiederverwendet.
Ist der Lebensdauer des Kontaktelements erschöpft wird dieses einfach aus der Aufnahmeeinrichtung entnommen und einer stofflichen Verwertung zugeführt.
Obwohl die Erfindung in Verbindung mit einer Ausführungsform einer Tintenkassette beschrieben und dargestellt wurde, bei der das Kontaktelement in Bereich eines Eckbereichs einer Stirnwand angeordnet ist, ist die erfindungsgemäße Lösung hierauf nicht beschränkt sondern ist grundsätzlich auf alle Anordnungen eines Kontaktelements an einer Tintenkassette anwendbar.
Nicht dargestellt aber ebenfalls bevorzugt ist eine Variante, bei der das Kontaktelement in einer Vertiefung oder Ausnehmung an der Seitenwand der Kassette angeordnet ist. Hierbei ist das Kontaktelement besser geschützt.
Die Tintenkassette besitzt normalerweise ein Reservoir zur Aufnahme von Tinte, die über den Auslass 2 an die Druckervorrichtung übergeben wird. Alternativ kann die Tintenkassette aber auch eine Aufnahme besitzen, in die ein separates Reservoir für die Tinte einzusetzen ist. Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn die Tintenkassette für unterschiedliche Drucker angepasst ist, aber ein einheitliches Reservoir zu verwenden ist oder aber dann, wenn die Tintenkassette statt des Tintenauslasses unmittelbar einen Druckkopf enthält. Diese Ausgestaltung mit integriertem Druckkopf ist selbstverständlich auch bei einer Tintenkassette mit integrierten Reservoir anwendbar.

Claims

Tintenkassette zum Einsetzen in eine Druckervorrichtung, mit einer Aufnahmeeinrichtung (4) zum lösbaren Anbringen eines Kontaktelements (3) mit mindestens einem Kontakt (3a), der beim Einsetzen in die Druckervorrichtung mit einem entsprechenden Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung zum Zwecke eines Informationsaustausches zu koppeln ist.
Tintenkassette gemäß Anspruch 1, wobei die Aufnahmeeinrichtung (4) elastische Hebel (4a) aufweist, die mit dem Kontaktelement (3) rastend in Eingriff bringbar sind.
Tintenkassette gemäß Anspruch 1, wobei die Aufnahmeeinrichtung (4) eine oder mehrere Ausnehmungen oder Nute aufweist, in die das Kontaktelement (3) einschiebbar ist.
Tintenkassette gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei Mittel (5) zum Positionieren des Kontaktelements (3) vorgesehen sind.
Tintenkassette gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei im Bereich der Aufnahmeeinrichtung (4) eine Ausnehmung (8) vorgesehen ist, um Zugang für ein Werkzeug zu ermöglichen, mit dem ein in der Aufnahmeeinrichtung (4) befindliches Kontaktelement (3) entfernt werden kann.
Tintenkassette gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Tintenkassette (1) ein in der Aufnahmeeinrichtung (4) lösbar angeordnetes Kontaktelement (3) mit mindestens einem Kontakt (3a), der beim Einsetzen in die Druckervorrichtung mit einer entsprechenden Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung zum Zwecke eines Informationsaustausches zu koppeln ist, aufweist.
Tintenkassette gemäß Anspruch 6, wobei der(die) Kontakt (e) (3a) des Kontaktelements (3) mit einer Halbleiterspeichervorrichtung (9) an dem Kontaktelement (3), vorzugsweise an einer Rückseite desselben, verbunden ist/sind.
Tintenkassette gemäß Anspruch 6 oder 7, wobei das Kontaktelement (3) einen Druckkopf aufweist.
Tintenkassette gemäß Anspruch 6, 7 oder 8, wobei der(die) Kontakt (e) (3a) des Kontaktelements (3) für eine elektrisch leitende, eine optische oder eine berührungslose Verbindung mit der Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung ausgebildet ist/sind.
Tintenkassette gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Tintenkassette (1) ein Reservoir zur Aufnahme von Tinte oder eine Aufnahme zum Einsetzen eines Reservoirs für Tinte besitzt.
Verfahren zum Recyceln von Tintenkassetten, mit den Schritten: Entfernen eines Kontaktelements (3) mit mindestens einem Kontakt (3a), der beim Einsetzen in eine Druckervorrichtung mit einer entsprechenden Gegenkontakteinrichtung der Druckervorrichtung zum Zwecke eines Informationsaustausches zwischen einer Halbleiterspeichervorrichtung (5) an einer ersten Tintenkassette (1) und der Druckervorrichtung zu koppeln ist, von der ersten Tintenkassette (1), und Anbringen, vorzugsweise lösbares Anbringen, des Kontaktelements (3) an einer zweiten Tintenkassette gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 10.