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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Dachscheibe in einem Dachabschnitt
eines öffnungsfähigen Fahrzeugdaches
mit einem flexiblen Verdeck-Bezugstoff nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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In
der
DE 101 06 738
C2 wird ein als Softtop ausgebildetes Cabrioletverdeck
beschrieben, das einen von einem Verdeckgestänge getragenen Verdeck-Bezugstoff
umfasst, der zwischen einer den Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließposition und
einer geöffneten
Ablageposition zu verstellen ist. In den hinteren Abschnitt des
Daches ist in den Bezugsstoff eine Heckscheibe integriert. Die im
Spritzgussverfahren hergestellte Heckscheibe ist von einem Befestigungsabschnitt
eingefasst, der als einteiliges Bauteil mit der Heckscheibe ausgebildet
und an dem ein Haken angeordnet ist, welcher in Montagesituation
ein Klemmelement formschlüssig
hält, wobei
zwischen dem Klemmelement und der Außenseite des randseitigen Befestigungsabschnitts
der Verdeck-Bezugstoff reibschlüssig
eingeklemmt ist. Nachteilig bei dieser Lösung ist aber, dass im Übergang
zwischen Scheibe und Verdeck-Bezugstoff eine Kante besteht, die
einerseits das optische Erscheinungsbild beeinträchtigt und andererseits zu
lokalen Kraftspitzen im Verdeck-Bezugstoff führen kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dachscheibe in einem öffnungsfähigen Fahrzeugdach
mit einfachen Maßnahmen
mit einem flexiblen Verdeck-Bezugstoff zu verbinden, wobei ein ansprechendes
optisches Erscheinungsbild bei zugleich geringer Belastung des Bezugstoffes
erreicht werden soll.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass das Klemmteil zum Festklemmen des Verdeck-Bezugstoffes am randseitigen
Befestigungsabschnitt der Dachscheibe einen Hohlraum aufweist, in
den der eingeklemmte Verdeck-Bezugstoff einragt und in den eine
Vergussmasse eingebracht ist. In der Vergussmasse ist der randseitige
Abschnitt des Verdeck-Bezugstoffes aufgenommen, so dass der Bezugstoff von
der Vergussmasse am Befestigungsabschnitt der Dachscheibe fixiert
wird. Dadurch wird eine stoffschlüssige Anbindung des Verdeck-Bezugstoffes
erreicht, wodurch eine höhere
Sicherheit gegen unerwünschtes
Lösen – teilweise
oder vollständig – des Bezugstoffes
insbesondere auch über
längere
Zeiträume
gesehen erreicht wird.
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Gegebenenfalls
kann nach dem Vergießen der
Vergussmasse das Einklemmen mittels des Klemmteils gelöst werden;
in diesem Fall übernimmt allein
der Stoffschluss zwischen der Vergussmasse und dem Verdeck-Bezugstoff
die Anbindung bzw. Kraftübertragung.
Das Klemmteil dient in dieser Ausführung nur zur Fixierung des
Bezugstoffes vor dem Vergießen
und der Ausbildung des Vergussbereichs. Gemäß einer alternativen Ausführung ist
aber auch das Klemmteil von der Vergussmasse am Befestigungsabschnitt
der Dachscheibe gehalten.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung der Verbindung zwischen der Dachscheibe und dem
flexiblen Verdeck-Bezugstoff
wird letzterer in einem ersten Verfahrensschritt zunächst an dem
Befestigungsabschnitt mithilfe des Klemmteils festgeklemmt, wobei
ein Abschnitt des Verdeck-Bezugstoffes in den Hohlraum einragt,
der in dem Klemmteil ausgebildet ist. In einem zweiten, darauf folgenden
Verfahrensschritt wird eine Vergussmasse in den Hohlraum dieses
Klemmteils eingebracht, insbesondere im Spritzgießverfahren,
wodurch der einragende Teil des Verdeck-Bezugstoffes in die Vergussmasse
eingegossen und eine stoffschlüssige Verbindung
zwischen der Vergussmasse und dem Verdeck-Bezugstoff hergestellt
wird.
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In
einer zweckmäßigen Ausführung kann
die Dachscheibe als Spritzguss-Bauteil gefertigt sein, wobei die
Vergussmasse aus dem gleichen Material wie die Dachscheibe bestehen
kann, beispielsweise aus einem thermoplastischen Material wie Polycarbonat.
In Frage kommt auch Polyurethan als Material für die Vergussmasse. Des Weiteren
ist in weiterer zweckmäßiger Ausbildung
in den Befestigungsabschnitt der Dachscheibe eine Nut eingebracht.
Das Klemmteil wird bei der Montage in die Nut eingesetzt, wodurch
der Verdeck-Bezugstoff in Zugrichtung festgeklemmt wird. Im Anschluss
hieran erfolgt das Vergießen
in den Hohlraum, der im Klemmteil ausgebildet ist.
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Das
Klemmteil ist vorteilhaft als U-förmiger Rahmen ausgebildet,
der zwei seitliche, zueinander beabstandete Schenkel aufweist, die über eine
Mehrzahl zueinander beabstandeter Streben verbunden sind. Einer
der Schenkel des Rahmens liegt auf dem Verdeck-Bezug auf und klemmt
diesen ein. Zwischen den beabstandeten Streben, die die Schenkel
verbinden, sind Ausnehmungen gebildet, über die die Vergussmasse in
den Hohlraum zwischen den Schenkeln eingegossen werden kann. Um
ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild zu erreichen, können die
Streben in der Höhe
geringfügig
zurückgesetzt sein,
so dass die Streben nach dem Einbringen der Vergussmasse von dieser überdeckt
sind.
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Einer
der Schenkel des U-förmigen
Rahmens ragt in die Nut im Befestigungsabschnitt ein, der zweite
Schenkel klemmt den Verdeck-Bezugstoff ein und schließt bündig mit
der Außenkante
des Befestigungsabschnittes an der Dachscheibe ab. In dieser Ausführung werden
die Forderungen nach einer festen Anbindung des Verdeck-Bezugstoffes
und nach vorteilhaftem Design erfüllt.
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An
dem Befestigungsabschnitt der Dachscheibe können Rippen vorgesehen sein,
die zur vorläufigen
Fixierung des Verdeck-Bezugstoffes
dienen. In den Verdeck-Bezugstoff können komplementär zu den
Rippen geformte Ausnehmungen eingebracht sein, mit denen der Verdeck-Bezugstoff
um die Rippen herum gelegt wird und gegebenenfalls eingeknöpft wird,
wodurch ein versehentliches Verrutschen und Verschieben des Verdeck-Bezugstoffes während der
Montage verhindert wird.
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Das
Klemmteil befindet sich insbesondere auf der Innenseite der Dachscheibe,
an der auch der Innenhimmel des Fahrzeugdaches befestigt wird. Zur Befestigung
des Innenhimmels sind vorteilhaft Vertiefungen in den Befestigungsabschnitt
eingebracht, in die der Innenhimmel mithilfe von Clipsen eingeklemmt
wird.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßig Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines abklappbaren Fahrzeugdaches, dargstellt
in der den Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließposition,
wobei das Fahrzeugdach als Softtop mit einem Verdeck-Bezugstoff ausgeführt und
in den hinteren Teil des Softtops eine Heckscheibe eingebracht ist,
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2 eine
perspektivische Ansicht auf den Übergang
zwischen Heckscheibe und Verdeck-Bezugstoff,
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3 eine
Draufsicht auf den Übergangsbereich
zwischen Heckscheibe und Verdeck-Bezugstoff,
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4 einen
Schnitt gemäß Schnittlinie
IV-IV aus 3,
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5 einen
Schnitt gemäß Schnittlinie
V-V aus 3,
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6 einen
Schnitt gemäß Schnittlinie
VI-VI aus 3, dargestellt mit zusätzlichem
Werkzeug, welches für
die Herstellung der Verbindung von Heckscheibe und Verdeck-Bezugstoff
erforderlich ist,
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7 einen
Schnitt gemäß Schnittlinie VII-VII
aus 3,
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8 einen
Schnitt gemäß Schnittlinie
VIII-VIII aus 3.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei
dem in 1 dargestellten Fahrzeugdach 1 eines
Cabriolet-Fahrzeuges
handelt es sich um ein Softtop mit einem Verdeck-Bezugstoff 2, das von einem
schwenkbar an die Fahrzeugkarosserie angebundenen Verdeckgestänge getragen
und zwischen der gezeigten, den Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließposition
und einer geöffneten
Ablageposition zu verstellen ist. In den heckseitigen Abschnitt
des Fahrzeugdaches 1 ist eine Heckscheibe 3 eingebracht,
die in den umgebenden Verdeck-Bezugstoff 2 bündig integriert
ist. Die Verbindung zwischen Verdeck-Bezugstoff 2 und Heckscheibe 3 erfolgt über einen
Befestigungsabschnitt 4, der den randseitigen Abschnitt
der Heckscheibe darstellt und insbesondere einteilig mit der Heckscheibe
ausgebildet ist. Der Befestigungsabschnitt 4 fasst die
Heckscheibe 3 ringsum ein. Es kann aber auch zweckmäßig sein,
die dem Fahrzeugheck zugewandte Seite der Heckscheibe ohne Befestigungsabschnitt
vorzusehen, sofern auf dieser Seite zwischen der dem Heck zugewandten
Kante der Heckscheibe 3 und dem Fahrzeugheck kein weiterer
Verdeck-Bezugstoff sich
befindet; in dieser Ausführung
umgreift der Befestigungsabschnitt die Heckscheibe U-förmig.
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Wie
den 2 und 3 zu entnehmen, in denen jeweils
die Unterseite, also die dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Seite
der Heckscheibe 3 und des Verdeck-Bezugstoffes 2 dargestellt
ist, schließt
der Befestigungsabschnitt 4 unmittelbar an die Heckscheibe 3 an
und bildet insbesondere ein einstückig mit der Heckscheibe 3 ausgebildetes
Bauteil. Heckscheibe 3 und Befestigungsabschnitt 4 sind zweckmäßig im Spritzgussverfahren
hergestellt und bestehen aus einem thermoplastischen Material, insbesondere
aus Polycarbonat. Es kann zweckmäßig sein,
den Befestigungsabschnitt 4 einzufärben, beispielsweise dunkel
einzufärben.
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In
den Befestigungsabschnitt 4 ist eine parallel zur Kante
der Heckscheibe 3 und der Seitenkante 12 des Befestigungsabschnittes 4 verlaufende
Nut 9 eingebracht, in die ein als Klemmrahmen 5 ausgebildetes
Klemmteil eingesetzt ist. Dieser Klemmrahmen 5 ist im Querschnitt
U-förmig
ausgebildet und erstreckt sich im Wesentlichen über die Länge des Befestigungsabschnittes 4.
Der Klemmrahmen 5 umfasst zwei seitliche, zueinander beabstandete
und parallel liegende Schenkel 6 und 7, die im
Grund des „U" über Streben 8 miteinander
verbunden sind. Es sind im Ausführungsbeispiel
eine Vielzahl derartiger verbindender Streben 8 vorgesehen,
die zueinander auf Abstand liegen, so dass zwischen jeweils zwei Streben 8 eine
Ausnehmung gebildet ist. Die seitlichen Schenkel 6 und 7 sowie
die Streben 8 begrenzen einen Hohlraum 13. Der
der Heckscheibe 3 zugewandte Schenkel 6 des Klemmrahmens 5 ist
in die Nut 9 im Befestigungsabschnitt 4 eingesetzt.
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Der
Verdeck-Bezugstoff 2 ist von dem gegenüberliegenden, der Heckscheibe 3 abgewandten Schenkel 6 festgeklemmt,
indem die freie Stirnseite dieses Schenkels 6 den darunter
liegenden Verdeck-Bezugstoff gegen die Seitenkante 12 des
Befestigungsabschnittes 4 andrückt. Der Verdeck-Bezugstoff
ist unter dem Schenkel 6 hindurchgeführt und ragt in den Hohlraum 13 ein,
der von dem Klemmrahmen 5 begrenzt ist.
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Am
Befestigungsabschnitt 4 sind auf der der Seitenkante 12 zugewandten
Seite Rippen 10 und 11 ausgebildet, die in Richtung
auf die Seitenkante 12 hin zulaufen und zueinander beabstandet
sind. Es sind zum einen schräg
abfallende und mit der Seitenkante 12 abschließende Rippen 10 vorgesehen,
zum andern senkrecht abfallende Rippen 11, die zur Fixierung
des Verdeck-Bezugstoffes 2 dienen,
indem Ausnehmungen im Verdeck-Bezugstoff diese Rippen 11 umschließen (3).
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In
den Befestigungsabschnitt sind Vertiefungen 14 eingebracht,
die zur Befestigung des Innenhimmels 15 dienen. Der Innenhimmel 15 wird
mithilfe von Clipsen 16 in den Vertiefungen 14 fixiert.
Die Vertiefungen 14 erstrecken sich in regelmäßigen Abständen parallel
zur Seitenkante 12 des Befestigungsabschnittes 4 zuwischen
der Nut 9 und der Heckscheibe 3.
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Zur
Beheizung der Heckscheibe ist ein elektrischer Anschluss 17 an
der Heckscheibe angebracht.
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Wie
den Schnittdarstellungen der folgenden 4 bis 8 zu
entnehmen, ist in den Hohlraum 13, der von dem Klemmrahmen 5 begrenzt
ist, eine Vergussmasse 18 eingebracht, die den Bezugstoff 2, der
in den Hohlraum 13 einragt, am Befestigungsabschnitt 4 fixiert.
Die Vergussmasse 18 wird insbesondere im Wege des Spritzgießverfahrens
in den Hohlraum 13 eingebracht. Die Vergussmasse 18 kann beispielsweise
aus dem gleichen Material wie die Heckscheibe 3 und der
Befestigungsabschnitt 4 bestehen. Nach dem Einbringen der
Vergussmasse 18 in den Hohlraum 13 und dem Aushärten der
Vergussmasse befindet sich der randseitige Abschnitt des Verdeck-Bezugstoffes
inmitten der Vergussmasse, wodurch ein Stoffschluss zwischen der
Vergussmasse und dem Verdeck-Bezugstoff
hergestellt wird. Der Verdeck-Bezugstoff ist damit unlösbar am
Befestigungsabschnitt 4 und an der Heckscheibe 3 gehalten.
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Des
weiteren ist den Schnittdarstellungen zu entnehmen, dass der Übergang
zwischen dem Befestigungsabschnitt 4 und dem Verdeck-Bezugstoff 2 auf
der Außenseite 19 bündig verläuft, es
liegt kein Absatz bzw. Lücke
im Übergang
von Befestigungsabschnitt 4 zu Verdeck-Bezugstoff 2 vor.
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Der
Schenkel 6 des Klemmrahmens 5, der sich auf der
der Heckscheibe 3 abgewandten Seite befindet, liegt in
einer Ebene, die sich senkrecht zur Scheibenebene erstreckt und
schließt
in dieser Ebene genau mit der Seitenkante 12 des Befestigungsabschnittes 4 ab.
Im Bereich dieser Seitenkante 12 ist ein randseitiger Abschnitt
des Verdeck-Bezugstoffes 2 an der abgeschrägten Fase
der Seitenkante 12 nach innen in den Hohlraum 13 geführt und
dort in der Vergussmasse 18 aufgenommen.
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Wie 6 zu
entnehmen, wird bei der Herstellung der Befestigung zwischen Befestigungsabschnitt 4 und
Verdeck-Bezugstoff 2 beim
Vergießen die
Scheibe zusammen mit dem montierten Klemmrahmen 5 mithilfe
geeigneter Werkzeuge 21 und 22 gegen eine auf
der Außenseite
der Scheibe liegende Auflageform 20 gedrückt. Hierdurch
wird erreicht, dass der Verdeck-Bezugstoff sauber mit der Seitenkante 12 am
Befestigungsabschnitt abschließt.
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Verdeck-Bezugstoff
- 3
- Heckscheibe
- 4
- Befestigungsabschnitt
- 5
- Klemmrahmen
- 6
- Schenkel
- 7
- Schenkel
- 8
- Strebe
- 9
- Nut
- 10
- Rippe
- 11
- Rippe
- 12
- Seitenkante
- 13
- Hohlraum
- 14
- Vertiefung
- 15
- Innenhimmel
- 16
- Clips
- 17
- elektrischer
Anschluss
- 18
- Vergussmasse
- 19
- Außenseite
- 20
- Auflageform
- 21
- Werkzeug
- 22
- Werkzeug