DE102006025549A1 - Ventil - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Ventil zur Verwendung in Verbindung mit einer auf hohem elektrischen Potential stehenden Applikationseinrichtung, welches umfaßt:
- a) ein Ventilgehäuse; und
- b) eine Ventilspindel mit einem ersten freien Ende und einem zweiten freien Ende, welche zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung innerhalb des Ventilgehäuses verschiebbar gelagert ist; wobei
- c) an dem ersten freien Ende der Ventilspindel ein Dichtelement vorgesehen ist und das zweite freie Ende der Ventilspindel durch das Ventilgehäuse hindurch mit der Umgebung in Kontakt steht.
- Derartige Ventile sind bekannt und werden auch bereits bei elektrostatisch arbeitenden Applikationseinrichtungen zur Steuerung des Beschichtungsmaterialflusses eingesetzt. Bei derartigen Applikationseinrichtungen wird das Beschichtungsmaterial elektrostatisch auf einen zu beschichtenden Gegenstand gezogen, indem die Applikationseinrichtung auf hohem elektrischen Potential liegt, wogegen der zu beschichtende Gegenstand auf Massepotential liegt.
- Es haben sich Ventile etabliert, bei denen das zweite freie Ende der Ventilspindel durch das Ventilgehäuse hindurch mit der Umgebung in Kontakt steht. Dies ist bautechnisch begründet, wenn beispielsweise eine Öffnung im Ventilgehäuse als Führung für das zweite Ende der Ventilspindel dient und diese Öffnung bzw. das zweite freie Ende der Ventilspindel an der Außenseite einer das Ventil aufnehmenden Einheit verbleibt, ohne daß es durch ein weiteres Gehäuse oder ähnliches abgedeckt wird. Letzteres kommt häufig vor, um die das Ventil aufnehmende Einheit möglichst kleinbauend ausbilden zu können.
- Problematisch beim Einsatz derartiger Ventile in Verbindung mit auf hohem elektrischen Potential stehenden Applikationseinrichtungen ist es, daß die Ventilspindeln aus leitfähigem, meist metallischem Material bestehen. Über das freiliegende zweite Ende der Ventilspindel kann es zu unerwünschten Spannungsüberschlägen kommen, die gegebenenfalls mit Funkenbildung verbunden sind. Letzteres stellt insbesondere bei Lackieranlagen ein hohes Sicherheitsrisiko dar, da durch Funken im schlimmsten Fall eine Explosion ausgelöst werden kann.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Ventil der Eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem diese Gefahr vermindert ist.
- Diese Aufgabe wird durch ein Ventil der Eingangs genannten Art gelöst, bei dem
- d) das zweite Ende der Ventilspindel aus einem elektrisch gut isolierenden Material gefertigt ist.
- In anderen Worten ist das freie Ende der Ventilspindel, welches mit der Umgebung in Kontakt steht, kein elektrischer Leiter mehr, so daß die Gefahr eines Spannungsüberschlages über das zweite freie Ende der Ventilspindel verringert ist.
- Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
- Vorteilhaft ist es, wenn das Material ein Kunststoff ist, insbesondere ein Kunststoff aus der Gruppe der Polyetherketone, wie beispielsweise Polyaryletherketon (PEK) oder ein Polyetheretherketon (PEEK). Auch andere Polyetherketone kommen in Betracht. Kunststoffe, insbesondere die Letztgenannten, weisen eine gute mechanische Festigkeit bei einer vorteilhaften Gleitfähigkeit hinsichtlich des Verschiebens der Ventilspindel auf.
- Gut geeignet ist auch eine Keramik, insbesondere eine glasierte Feinkeramik.
- Produktionstechnisch betrachtet ist es günstig, wenn das zweite freie Ende der Ventilspindel durch einen endseitigen Bereich gebildet ist, dessen Längserstreckung klein gegenüber derjenigen der Ventilspindel ist. Auf diese Weise muß nur ein geringer Teil der Ventilspindel aus speziellem elektrisch gut isolierenden Material hergestellt werden. Eine bessere Isolationswirkung wird jedoch erzielt, wenn das zweite freie Ende der Ventilspindel einen langgestreckten Abschnitt der Ventilspindel umfasst. In anderen Worten ist dann ein größerer Endabschnitt der Ventilspindel aus einem elektrisch gut isolierenden Material gefertigt.
- Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Ventils; -
2 eine Explosionsansicht des Ventils nach1 ; und -
3 eine Ventilspindel des Ventils nach1 . - In den
1 und2 ist ein insgesamt mit10 bezeichnetes Druckluft-betätigtes Ventil mit einem Ventilgehäuse12 gezeigt, in dessen Innerem eine in3 separat dargestellte Ventilspindel14 verschiebbar gelagert ist. - Die Ventilspindel
14 weist an ihrem ersten Ende einen Rastabschnitt16 auf, der durch mehrere konische Rastnasen18 gebildet ist. Dem Rastabschnitt16 der Ventilspindel14 folgt ein erster Führungsabschnitt20 mit kreisrundem Querschnitt, der in einen umlaufenden radial überstehenden Flansch22 übergeht. Der Flansch22 weist auf seiner dem Rastabschnitt16 der Ventilspindel14 zugewandten Seite einen umlaufenden ersten Kragen24 und auf seiner dem Rastabschnitt16 der Ventilspindel14 abgewandten Seite einen umlaufenden zweiten Kragen26 auf, wobei sich der Kragen26 radial weiter nach außen erstreckt als der Kragen24 . - An den Flansch
22 schließt sich koaxial dazu ein Mittelabschnitt28 an, der einen größeren Durchmesser hat, als der erste Führungsabschnitt20 . Der Mittelabschnitt28 geht über eine Stufe30 in einen zweiten Führungsabschnitt32 über, der wiederum denselben Durchmesser hat wie der erste Führungsabschnitt20 . Nahe dem zweiten freien Ende der Ventilspindel14 weist der zweite Führungsabschnitt32 eine umlaufende Nut34 auf, wodurch ein endseitiger Flansch36 am zweiten freien Ende ausgebildet ist. - Das in den
1 und2 zu erkennende Ventilgehäuse12 umfasst ein rohrförmiges Gehäuseteil38 und ein becherförmiges Gehäuseteil40 , welche miteinander ver schraubt sind. Hierzu weist das rohrförmige Gehäuseteil38 an einem Ende ein Außengewinde42 auf, welches in ein dazu passendes Innengewinde44 des Gehäuseteils40 eingreift. Das becherförmige Gehäuseteil40 weist ferner ein nur in1 zu erkennendes Außengewinde46 auf, über welches das Ventil10 in eine hier nicht dargestellte Ventilaufnahme eingeschraubt werden kann. - Im Boden des becherförmigen Gehäuseteils
40 ist mittig eine Führungsöffnung48 vorgesehen, welche zum Querschnitt des zweiten Führungsabschnitts32 der Ventilspindel14 komplementär ist. - Zu dem Außengewinde
42 benachbart weist das rohrförmige Gehäuseteil38 des Ventilgehäuses12 eine umlaufende Nut50 auf, in der ein hier nicht dargestellter O-Ring einsitzen kann. Ebenfalls für einen O-Ring ist benachbart zu dem dem Außengewinde42 gegenüberliegenden Ende des rohrförmigen Gehäuseteils38 eine weitere Nut52 vorgesehen. - Zwischen den Nuten
50 und52 des rohrförmigen Gehäuseteils38 des Ventilgehäuses12 ist eine weitere, flache Nut54 mit relativ großer Längserstreckung vorgesehen, deren Nutgrund56 von über in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilten Radialbohrungen58 angeschnitten wird und so mit dem hier nicht zu erkennenden Innenraum des rohrförmigen Gehäuseteils38 in Verbindung steht. - Das dem Außengewinde
42 gegenüberliegende Ende60 des rohrförmigen Gehäuseteils38 ist kegelstumpfförmig ausgebildet und weist stirnseitig eine mittig angeordnete axiale Führungsbohrung62 auf, deren Durchmesser zu demjenigen des ersten Führungsabschnitts20 der Ventilspindel14 komplementär ist. - Das Ventil
10 umfaßt ferner ein Dichtelement64 , einen Dichtring66 sowie eine Spiralfeder68 , welche in2 zu erkennen sind. Das Dichtelement64 weist eine hier nicht zu erkennende Sackbohrung auf, in welche der Rastabschnitt16 der Ventilspindel14 eingreifen kann. So kan das Dichtelement64 auf letzteren aufgesteckt werden und dabei verrasten. Der Dichtring66 ist derart dimensioniert, daß er auf den Flansch22 der Ventilspindel14 paßt und gegen die hier nicht zu erkennende Innenwand des rohrförmigen Gehäuseteils38 des Ventilgehäuses12 abdichtet, wenn die Ventilspindel14 im Ventilgehäuse12 sitzt. - Das Druckluftventil
10 wird montiert, indem zunächst der Dichtring66 auf den Flansch22 der Ventilspindel14 aufgesetzt wird. Dann wird die Ventilspindel14 mit ihrem Rastabschnitt16 voran von der Seite des Außengewindes42 des rohrförmigen Gehäuseteils38 her durch dieses hindurch und durch dessen axiale Führungsbohrung62 nach außen geführt. Die Spiralfeder68 wird über den Mittelabschnitt28 der Ventilspindel14 geschoben, bis sie an dem Kragen26 des Flansches22 der Ventilspindel14 anliegt. Dann wird das becherförmige Gehäuseteil40 des Ventilgehäuses12 mit seinem Innengewinde44 auf das Außengewinde46 des rohrförmigen Gehäuseabschnittes38 aufgeschraubt, wobei die Führungsöffnung48 des becherförmigen Gehäuseteils40 über den endseitigen Flansch36 und den zweiten Führungsabschnitt32 der Ventilspindel14 geschoben wird. Bei verschraubtem Gehäuse12 ragt der endseitige Flansch36 der Ventilspindel14 durch die Öffnung48 des becherförmigen Gehäuseteils40 hindurch nach außen. Das Dichtelement64 wird schließlich auf den Rastabschnitt16 der Ventilspindel14 aufgesetzt. - Die Spiralfeder
68 ist im Innern des Ventilgehäuses12 gegen den Boden des becherförmigen Gehäuseteils40 abgestützt. Dadurch ist die Ventilspindel14 mittels der Spiralfeder68 in einer vorgespannten Schließstellung gehalten. Sie wird in eine Offenstellung gebracht, indem die flache Nut54 des rohrförmigen Gehäuseabschnitts38 mit Druckluft beaufschlagt wird, welche durch die Radialbohrungen58 ins Innere des Ventilgehäuses12 eindringt und von der in den2 und3 linken Seite des Kragens24 des Flansches22 der Ventilspindel14 auf dieselbe eine Kraft ausübt. Dadurch wird die Ventilspindel14 gegen die Vorspannung der Spiralfeder68 in Richtung auf das becherförmigen Gehäuseteil40 des Ventilgehäuses12 verschoben. Dabei wird die Ventilspindel14 mit ihrem ersten Führungsabschnitt20 in der Führungsbohrung62 und mit ihrem zweiten Führungsabschnitt32 in der Führungsöffnung48 des Ventilgehäuses12 geführt. Wird die Druckluftbeaufschlagung beendet, springt die Ventilspindel14 durch die Federkraft der Spiralfeder68 wieder in ihre Schließstellung zurück. - Las Ventil
10 muß dabei in an sich bekannter Weise in einer geeigneten Ventilaufnahme sitzen, damit eine Druckluftbeaufschlagung dazu führt, daß die Ventilspindel14 in ihre Offenstellung verschoben wird. Unter Offenstellung ist eine Stellung der Ventilspindel14 zu verstehen, in welcher das Dichtelement64 einen Ventilsitz freigibt, wodurch ein Durchgang für ein Medium geöffnet wird. In der Schließstellung der Ventilspindel14 sitzt deren Dichtelement64 dagegen in dem Ventilsitz ein und verschließt diesen Durchgang. - Der Endflansch
36 der Ventilspindel14 steht durch die Öffnung48 im Ventilgehäuse12 mit der Umgebung in Kontakt. Wird das Ventil10 bei einer Applikationseinrichtung verwendet, die auf hohem elektrischen Potential steht, könnte es über den Endflansch36 der Ventilspindel14 zu Spannungsüberschlägen kommen. - Um dies zu verhindern, ist die Ventilspindel
14 aus einem Material gefertigt, welches elektrisch gut isolierend ist. Als Material dazu kommt ein nicht leitfähiger Kunststoff in Frage. Alternativ kann auch eine Keramik vorgesehen sein. - Es kann ausreichen, wenn lediglich derjenige Endbereich der Ventilspindel
14 aus elektrisch gut isolierendem Material gefertigt ist, welcher bei der Verschiebebewegung der Ventilspindel14 innerhalb des Ventilgehäuses12 mit der Umgebung in Kontakt kommen kann. Bei einer Variante ist der gesamte zweite Führungsabschnitt32 der Ventilspindel14 aus derartigem Material gefertigt. Auch kann zusätzlich der Mittelabschnitt28 der Ventilsperre14 aus solchem Material hergestellt sein.
Claims (7)
- Ventil zur Verwendung in Verbindung mit einer auf hohem elektrischen Potential stehenden Applikationseinrichtung, welches umfaßt: a) ein Ventilgehäuse (
12 ); und b) eine Ventilspindel (14 ) mit einem ersten freien Ende (16 ) und einem zweiten freien Ende (36 ,32 ,28 ), welche zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung innerhalb des Ventilgehäuses (12 ) verschiebbar gelagert ist; wobei c) an dem ersten freien Ende (16 ) der Ventilspindel (14 ) ein Dichtelement (64 ) vorgesehen. ist und das zweite freie Ende (36 ,32 ,28 ) der Ventilspindel (14 ) durch das Ventilgehäuse (12 ) hindurch mit der Umgebung in Kontakt steht, dadurch gekennzeichnet, daß d) das zweite freie Ende (36 ,32 ,28 ) der Ventilspindel (14 ) aus einem elektrisch gut isolierenden Material gefertigt ist. - Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material ein Kunststoff ist.
- Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein Kunststoff aus der Gruppe der Polyetherketone, insbesondere ein Polyaryletherketon (PEK) oder ein Polyetheretherketon (PEEK) ist.
- Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material eine Keramik ist.
- Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Keramik um eine glasierte Feinkeramik handelt.
- Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite freie Ende (
36 ,32 ,28 ) der Ventilspindel (14 ) durch einen endseitigen Bereich gebildet ist, dessen Längserstreckung klein gegenüber derjenigen der Ventilspindel (14 ) ist. - Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite freie Ende (
36 ,32 ,28 ) der Ventilspindel (14 ) einen langgestreckten Abschnitt (32 ,28 ) der Ventilspindel (14 ) umfaßt.
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