-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines
Brennstoffzellensystems. Die Erfindung betrifft außerdem ein
Brennstoffzellensystem, insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
-
Ein
Brennstoffzellensystem ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 001 361 bekannt und
umfasst eine Brennstoffzelle zur Stromerzeugung aus Oxidatorgas
und Brenngas sowie einen Reformer mit einem Katalysator zur Brenngaserzeugung
aus Oxidatorgas und Kraftstoff. Weitere Brennstoffzellensysteme
sind beispielsweise aus der
DE 103 15 225 A1 und aus der
DE 10 2004 002 337 A1 bekannt.
-
Der
Reformer derartiger Brennstoffzellensysteme generiert ein wasserstoffhaltiges
Reformat oder Brenngas, wozu er mit Hilfe des Katalysators ein fettes
Gemisch aus Oxidatorgas und Kraftstoff mittels partieller Oxidation
umsetzt. Hierbei können
sich Partikel, insbesondere Rußpartikel,
am oder im Katalysator ablagern. Diese Partikel- oder Rußablagerungen
fallen verstärkt
an, wenn der Reformer mit Diesel als Kraftstoff arbeitet. Die zunehmende
Partikel- bzw. Rußbeladung erhöht den Durchströmungswiderstand
des Katalysators und beeinträchtigt
die Funktionsfähigkeit
des Reformers und somit des gesamten Brennstoffzellensystems.
-
Bei
Partikelfiltern oder Rußfiltern
in Abgasanlagen von Brennkraftmaschinen stellt sich ein ähnliches
Problem. Zur Regeneration des Partikelfilters ist es bekannt, die
Partikel- bzw. Rußbeladung
während
des Betriebs der Brennkraftmaschine abzubrennen. Ein Abbrennen der
Partikelbeladung des Katalysators im Reformer des Brennstoffzellensystems während des
Betriebs des Brennstoffzellensystems scheidet aus, da die dabei
auftretenden Temperaturen den Katalysator und die Anodenseite der
Brennstoffzelle zerstören
würden
und die dabei entstehenden Reaktionsprodukte den Reformerprozess
sowie den Brennstoffzellenprozess erheblich stören würden.
-
Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Brennstoffzellensystem einen Weg zur Regeneration des Katalysators
aufzuzeigen, bei dem die Gefahr einer Beschädigung des Brennstoffzellensystems
reduziert ist.
-
Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
-
Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen Regenerationsprozess
zum Regenerieren des Katalysators zu stoppen, sobald in einem Gasstrom
stromab des Reformers Sauerstoff feststellbar ist. Die Erfindung
nutzt dabei die Er kenntnis, dass die Gefahr einer Beschädigung der
Anodenseite der Brennstoffzelle in erster Linie nicht in den während des
Regenerationsprozesses entstehenden hohen Temperaturen, sondern
in der Kontaktierung der heißen
Anodenseite mit Sauerstoff liegt. Bei einer hohen Anodentemperatur
führt die
Kontaktierung der Anode mit Sauerstoff zu einer Reoxidation von
Nickel auf der Anode. Die damit einhergehende Gefügeänderung
zerstört
die Anode und letztlich die Brennstoffzelle. Mit Hilfe der Erfindung
wird sichergestellt, dass der Regenerationsprozess sofort beendet
wird, sobald Sauerstoff aus dem Reformer austritt. Die Gefahr einer
Beschädigung
der Anode durch eine Kontaktierung mit Sauerstoff ist dadurch erheblich
reduziert. Die Erfindung beruht auch auf der Überlegung, dass der Regenerationsprozess
im wesentlichen vollständig
abgeschlossen ist, wenn Sauerstoff aus dem Reformer austritt.
-
Bei
einer Weiterbildung kann die Temperatur des Katalysators berücksichtigt
werden, derart, dass der Regenerationsprozess erst dann gestartet
wird, wenn die Temperatur des Katalysators unterhalb einer vorbestimmten
Regenerationsgrenztemperatur liegt. Diese Ausführungsform beruht auf der Überlegung,
dass es bei der Regeneration zu einer starken Wärmeentwicklung kommt. Bei der
Regeneration handelt es sich um die Oxidation der abgelagerten Partikel,
also insbesondere um die Verbrennung von Ruß. Da der Katalysator während eines
Brennstoffzellenprozesses zur Stromerzeugung ohnehin in einem Grenzbereich
seiner thermischen Belastung betrieben wird, würde ein Regenerationsprozess
unmittelbar nach dem Ausschalten des Brennstoffzellenprozesses zu
einer Überhitzung
des Katalysators und zu dessen Zerstörung führen. Des Weiteren könnte dann
auch die Brennstoffzelle überhitzt
und beschädigt
werden.
-
Bei
einer anderen Weiterbildung kann ein Umsetzungsprozess durchgeführt werden,
bei dem Anodenabgas und Brenngas mit Sauerstoff umgesetzt, also
oxidiert werden, wobei es sich um Anodenabgas und Brenngas handelt,
das nach dem Ausschalten des Brennstoffzellenprozesses im Brennstoffzellensystem
noch vorhanden ist. Mit Hilfe dieses Umsetzungsprozesses wird erreicht,
dass anschließend
im Brennstoffzellensystem keine oder nur noch sehr geringe Mengen
an umweltschädlichen Gasen
enthalten sind. Die bei der Umsetzung von Anodenabgas und Brenngas
erzielten Reaktionsprodukte sind im wesentlichen Inertgase. Somit
reduziert die vorgeschlagene Ausführungsform die Schadstoffemission
des Brennstoffzellensystems.
-
Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
-
Die
einzige 1 zeigt eine stark vereinfachte,
schaltplanartige Prinzipdarstellung eines Brennstoffzellensystems.
-
Entsprechend 1 umfasst
ein Brennstoffzellensystem 1, das bevorzugt in einem Kraftfahrzeug
angeordnet sein kann, zumindest eine Brennstoffzelle 2 und
einen Reformer 3. Die Brennstoffzelle 2 dient
zur Erzeugung von Strom, den sie in bekannter Weise aus einem Oxidatorgas
und einem Brenngas erzeugt. Die Brennstoffzelle 2 kann
beispielsweise als Festkörper-Brennstoffzelle
(SOFC) und vorzugsweise als Hochtemperatur-Brennstoffzelle ausgebildet
sein. Für
die Stromerzeugung wird die Brennstoffzelle 2 kathodenseitig
mit dem Oxidatorgas versorgt, das beispielsweise durch Luft oder durch
reinen Sauerstoff gebildet ist. Außerdem wird die Brennstoffzelle 2 im
Betrieb anodenseitig mit dem Brenngas versorgt, das wasserstoffhaltig
ist. Dementsprechend weist die Brennstoffzelle 2 hier einen Anodeneingang 4,
einen Anodenausgang 5, einen Kathodeneingang 6,
einen Kathodenausgang 7 und zumindest einen elektrischen
Anschluss oder Stromanschluss 8 auf. Über den wenigstens einen Stromanschluss 8 ist
zumindest ein elektrischer Verbraucher 9 an die Brennstoffzelle 2 bzw.
an das Brennstoffzellensystem 1 angeschlossen bzw. anschließbar.
-
Bei
einem in einem Kraftfahrzeug angeordneten Brennstoffzellensystem 1 handelt
es sich bei den elektrischen Verbrauchern 9 vorzugsweise
um solche, die für
den normalen Fahrbetrieb des Fahrzeugs nicht erforderlich sind.
Vielmehr dienen diese Verbraucher 9 dem Fahrzeugführer zur
Komfortsteigerung, wenn das Fahrzeug ruht, also wenn eine Brennkraftmaschine
des Fahrzeugs ausgeschaltet ist. Das Brennstoffzellensystem 1 stellt
im Fahrzeug demnach bevorzugt eine motorunabhängige Stromversorgung bereit.
Verbraucher 9 können
beispielsweise sein eine Klimaanlage, ein Fernsehgerät, ein Kühlschrank,
eine Kochstelle, ein Mikrowellenherd und das Brennstoffzellensystem 1 selbst.
Alternativ oder kumulativ kann das Brennstoffzellensystem 1 auch
so dimensioniert sein, dass es im Fahrbetrieb eine Lichtmaschine
des Fahrzeugs ersetzt, so dass sämtliche
elektrischen Verbraucher des Fahrzeugs dann mit der Brennstoffzelle 2 verbundene
Verbraucher 9 sind.
-
Der
Reformer 3 dient zur Erzeugung des wasserstoffhaltigen
Brenngases, das er in bekannter Weise aus Oxidatorgas, vorzugsweise
Luft oder Sauerstoff, und aus Kraftstoff, vorzugsweise ein Kohlenwasserstoff,
generiert. Bevorzugt wird als Kraftstoff zur Versorgung des Reformers 3 derjenige
Kraftstoff verwendet, der in dem mit dem Brennstoffzellensystem 1 ausgestatteten
Fahrzeug zur Versorgung einer Brennkraftmaschine ohnehin zur Verfügung steht, also
z.B. Benzin, Diesel, Erdgas.
-
Der
Reformer 3 umfasst einen Gemischbildungsabschnitt 10 und
unmittelbar daran angrenzend einen Katalysatorabschnitt 11.
Im Gemischbildungsabschnitt 10 erfolgt die Bildung eines
Gemischs aus Oxidatorgas und Kraftstoff. Gleichzeitig kann der Gemischbildungsabschnitt 10 auch
als Verdampfer arbeiten, wenn ein flüssiger Kraftstoff verwendet
wird. Außerdem
kann im Gemischbildungsabschnitt 10 eine Vorverbrennung
des Kraftstoffs realisiert werden, sofern ein Kraftstoff mit langkettigen Kohlenwasserstoffen
verwendet wird. Im Rahmen dieser Vorverbrennung, die beispielsweise
mit einer kalten Flamme arbeitet, werden die langkettigen Kohlenwasserstoffe
in kurzkettige Kohlenwasserstoffe aufgespalten. Am Gemischbildungsabschnitt 10 sind
ein Kraftstoffeingang 12 und ein Oxidatoreingang 13 des
Reformers 3 angeordnet. Außerdem weist der Reformer 3 einen
Rezirkulationseingang 14 auf.
-
Der
Katalysatorabschnitt 11 dient zur Umsetzung des vom Gemischbildungsabschnitt 10 bereitgestellten
Gemischs in wasserstoffhaltiges Brenngas. Hierzu umfasst der Katalysatorabschnitt 11 einen
Katalysator 15 aus einem zur Herstellung eines derartigen
Brenngases geeigneten Katalysatormaterial, das z.B. auf ein geeignetes
Substrat, beispielsweise aus Keramik oder Metall, aufgebracht ist.
Am Katalysatorabschnitt 11 ist ein Brenngasausgang 16 des
Reformers 3 ausgebildet, der über eine Brenngasleitung 17 mit
dem Anodeneingang 4 verbunden ist.
-
Zur
Versorgung der Brennstoffzelle 2 und des Reformers 3 mit
Oxidatorgas ist zumindest eine Oxidatorversorgungseinrich tung 18 vorgesehen,
die beispielsweise eine Brennstoffzellenoxidatorleitung 19,
die an den Kathodeneingang 6 angeschlossen ist, und eine
Reformeroxidatorleitung 20 aufweist, die an den Oxidatoreingang 13 angeschlossen
ist. Die beiden Oxidatorleitungen 19, 20 zweigen
beispielsweise über
eine Oxidatorventilanordnung 21 von einer gemeinsamen Oxidatorversorgungsleitung 22 ab,
in der eine Pumpeinrichtung 23 zum Antreiben des Oxidatorgases
zur Brennstoffzelle 2 bzw. zum Reformer 3 angeordnet
ist. Die Oxidatorventilanordnung 21 ist so ausgestaltet,
dass sie den Durchfluss von Oxidatorgas durch die eine und/oder
durch die andere Oxidatorleitung 19, 20 steuert
bzw. regelt. Beispielsweise enthält
die Oxidatorventilanordnung 21 hierzu ein erstes Ventil 21I zum Steuern des Durchflusses durch
die Brennstoffzellenoxidatorleitung 19 sowie ein zweites
Ventil 21II zum Steuern des Durchflusses
durch die Reformeroxidatorleitung 20. Grundsätzlich sind
auch andere gleichwirkende Konstruktionen für die Oxidatorventilanordnung 21 einsetzbar.
Alternativ zur Oxidatorventilanordnung 21 können auch
zwei separate Oxidatorversorgungseinrichtungen 18 vorgesehen
sein, die Reformer 3 und Brennstoffzelle 2 getrennt
mit Oxidatorgas versorgen.
-
Zur
Versorgung des Reformers 3 mit Kraftstoff ist eine Kraftstoffversorgungseinrichtung 24 vorgesehen,
die eine an den Kraftstoffeingang 12 angeschlossene Kraftstoffversorgungsleitung 25 sowie eine
darin angeordnete Pumpeinrichtung 26 aufweist.
-
An
den Kathodenausgang 7 ist eine Kathodenabgasleitung 27 zum
Abführen
von Kathodenabgas angeschlossen. An den Anodenausgang 5 ist eine
Anodenabgasleitung 28 zum Abführen von Anodenabgas angeschlossen.
Bei der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform ist das Brennstoffzellensystem 1 außerdem mit
einem Restgasbrenner 29 ausgestattet, in dem eine Verbrennungsreaktion stattfindet,
um im Anodenabgas vorhandenes restliches Brenngas mit im Kathodenabgas
vorhandenem Oxidatorgas zu verbrennen. Der Restgasbrenner 29 weist
eingangsseitig einen Kathodenabgaseinang 30 sowie einen
Anodenabgaseingang 31 auf. Ausgangsseitig besitzt der Restgasbrenner 29 einen Brennerabgasausgang 32.
Die Kathodenabgasleitung 27 ist an den Kathodenabgaseingang 30 angeschlossen,
während
die Anodenabgasleitung 28 an den Anodenabgaseingang 31 angeschlossen
ist. An den Brennerabgasausgang 32 ist eine Brennerabgasleitung 33 angeschlossen.
Zur Ausnutzung der im Brennerabgas enthaltenen Wärme kann das Brennstoffzellensystem 1 außerdem mit
einem Wärmeübertrager 34 ausgestattet
sein, der im folgenden auch als Hauptwärmeübertrager 34 bezeichnet
wird. Der Hauptwärmeübertrager 34 ist
einerseits in die Brennerabgasleitung 33 stromab des Restgasbrenners 29 und
andererseits in die Brennstoffzellenoxidatorleitung 19 eingebunden.
Der Hauptwärmeübertrager 34 ermöglicht somit
eine wärmeübertragende
Kopplung zwischen dem Brennerabgas und dem der Brennstoffzelle 2 zugeführten Oxidatorgas.
-
Des
Weiteren kann das Brennstoffzellensystem 1 optional mit
einem weiteren Wärmeübertrager 35 ausgestattet
sein, der im folgenden auch als Zusatzwärmeübertrager 35 bezeichnet
wird.
-
Der
Zusatzwärmeübertrager 35 ist
einerseits in die Brennerabgasleitung 33 stromab des Hauptwärmeübertragers 34 und
andererseits in einen Abwärmepfad 36 eingebunden.
Der Abwärmepfad 36 dient
ebenfalls zur Nutzung von im Brennerabgas enthaltener Wärme. Beispielsweise
ist der Abwärmepfad 36 durch
eine Kühlmittelleitung
eines Kühlmittelkreises
der Brennkraftmaschine des Fahrzeugs gebildet. Das Brennstoffzellensystem 1 kann
dann beispielsweise als Zuheizer für die Brennerkraftmaschine
genutzt werden. Alternativ kann der Abwärmepfad 36 durch eine
Warmluftleitung einer Innenraumheizeinrichtung des Fahrzeugs gebildet
sein. Das Brennstoffzellensystem 1 lässt sich dann als Standheizung für das Fahrzeug
verwenden, wenn ein Gebläse
der Innenraumheizeinrichtung einen der Verbraucher 9 bildet.
-
Weiter
kann optional ein Oxidationskatalysator 37 vorgesehen sein,
der stromab des Restgasbrenners 29 in der Brennerabgasleitung 33 angeordnet
ist. Dieser Oxidationskatalysator 37 verhindert Schadstoffemissionen
im Falle unvollständiger
Verbrennungsprozesse im Restgasbrenner 29. Ebenso kann
der Oxidationskatalysator 37 die Emission von Schadstoffen
reduzieren, die bei bestimmten Betriebszuständen des Brennstoffzellensystems 1,
insbesondere bei ausgeschaltetem Restgasbrenner 29 entstehen
können.
-
Das
Brennstoffzellensystem 1 ist außerdem mit einer Rezirkulationsleitung 38 ausgestattet,
die eingangsseitig über
eine Abgasventilanordnung 39 an die Anodenabgasleitung 28 angeschlossen
ist. Ausgangsseitig ist die Rezirkulationsleitung 38 über den
Rezirkulationseeigang 14 an den Reformer 3 angeschlossen.
Die Rezirkulationsleitung 38 ermöglicht eine Rückführung von
Anodenabgas in den Reformer 3. In der Rezirkulationsleitung 38 ist
eine Fördereinrichtung 40 angeordnet,
die zum Antreiben eines Gasstroms in der Rezirkulationsleitung 38 in
Richtung zum Reformer 3 dient. Die Abgasventilanordnung 39 dient
zum Steuern des Durchflusses durch die Anodenabgasleitung 28 zum
Restgasbrenner 29 sowie des Durchflusses durch die Rezirkulationsleitung 38.
Hierzu enthält
sie beispielsweise ein erstes Ventil 39I und
ein zweites Ventil 39II . Das erste
Ventil 39I ist stromab der Abzweigstelle
in der Anodenabgasleitung 28 angeordnet und steuert den
Durchfluss durch die Anodenabgasleitung 28 stromab der
Abgasventilanordnung 39. Das zweite Ventil 39II ist in der Rezirkulationsleitung 38 angeordnet
und steuert den Durchfluss durch die Rezirkulationsleitung 38. Der
gezeigte Aufbau der Abgasventilanordnung 39 ist rein exemplarisch,
so dass auch andere, äquivalente
Konstruktionen verwendet werden können.
-
Bei
der hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsform ist in die Rezirkulationsleitung 38 stromab der
Fördereinrichtung 40 ein
Rezirkulationswärmeübertrager 41 eingebunden,
der außerdem
stromauf des Hauptwärmeübertragers 34 in
die Brennstoffzellenoxidatorleitung 19 eingebunden ist.
Der Rezirkulationswärmeübertrager 41 schafft
somit eine wärmeübertragende
Kopplung zwischen dem rezirkulierten Anodenabgas und dem der Brennstoffzelle 2 zugeführten Oxidatorgas.
-
Des
Weiteren kann ein Gasdruckspeicher 42 vorgesehen sein,
der im vorliegenden Fall z.B. an die Reformeroxidatorleitung 20 angeschlossen
ist und dessen Funktion weiter unten noch näher erläutert wird.
-
Das
Brennstoffzellensystem 1 umfasst außerdem eine Steuerung 43,
mit deren Hilfe das Brennstoffzellensystem 1 betrieben
werden kann. Diese Steuerung 43 kann grundsätzlich in
einem eigenen Steuergerät
untergebracht sein. Ebenso ist es möglich, die Steuerung 43 in
ein anderes Steuergerät,
z.B. ein Motorsteuergerät
der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs, softwaremäßig zu implementieren
und/oder hardwaremäßig zu integrieren.
Die Steuerung 43 ist über
Steuerleitungen 44 an die steuerbaren Komponenten des Brennstoffzellensystems 1 angeschlossen.
Beispielsweise ist die Steuerung 43 an die Oxidatorgaspumpe 23,
an die Oxidatorventilanordnung 21, an die Fördereinrichtung 40,
an die Abgasventilanordnung 39 und an die Kraftstoffpumpe 26 angeschlossen.
-
Des
Weiteren sind hier eine Sauerstoffsensorik 45 mit Sauerstoffsensoren 46 sowie
eine Temperatursensorik 47 mit Temperatursensoren 48 vorgesehen.
Die Sauerstoffsensoren 46, die beispielsweise als Lambda-Sonden
ausgestaltet sind, sind stromab des Reformers 3 positioniert,
z.B. in der Brenngasleitung 17 und in der Anodenabgasleitung 28.
Mit Hilfe der Sauerstoffsensoren 46 kann die Sauerstoffsensorik 45 Sauerstoff
in einer Gasströmung bzw.
deren Sauerstoffanteil ermitteln. Die Temperatursensoren 48 sind
beispielsweise einlassseitig und auslassseitig des Katalysators 15 zur
Bestim mung der Katalysatoreintrittstemperatur sowie der Katalysatoraustrittstemperatur
positioniert. Des Weiteren kann rein exemplarisch ein Temperatursensor 48 am Brennerabgasausgang 32 angeordnet
sein, um die Austrittstemperatur des Restgasbrenners 29 zu
ermitteln. Es ist klar, dass sowohl die Sauerstoffsensorik 45 als
auch die Temperatursensorik 47 weitere Sensoren aufweisen
können.
Die Sensoren 46, 48 sind über Signalleitungen 49 an
die Steuerung 43 angeschlossen. Dementsprechend kennt die
Steuerung 43 z.B. den Sauerstoffgehalt des Gasstroms stromab des
Reformers 3 sowie die Temperatur des Katalysators 15.
-
Im
Beispiel weist das Brennstoffzellensystem 1 außerdem eine
thermisch isolierende Isolationsbox 50 auf, die durch eine
unterbrochene Linie angedeutet ist. Innerhalb der Isolationsbox 50 sind die
heißen
Komponenten des Brennstoffzellensystems 1 angeordnet. In
jedem Fall sind innerhalb der Isolationsbox 50 die Brennstoffzelle 2 und – soweit vorhanden – der Restgasbrenner 29 und
der Hauptwärmeübertrager 34 angeordnet.
Außerhalb
der Isolationsbox 50 sind temperaturempfindliche Komponenten
angeordnet, wie z.B. die Steuerung 43, sowie Komponenten,
die nur mit einem vergleichsweise hohen Aufwand temperaturbeständig ausgestaltet
werden können,
wie z.B. die Oxidatorgaspumpe 23 und die Kraftstoffpumpe 26.
Des Weiteren sind bevorzugt außerhalb
der Isolationsbox 50 angeordnet der Zusatzwärmeübertrager 35,
der Oxidationskatalysator 37, die Oxidatorventilanordnung 21 und
der Gasdruckspeicher 42. Im Beispiel sind der Rezirkulationswärmeübertrager 41,
die Rezirkulationspumpe 40 und der Reformer 3 innerhalb der
Isolationsbox 50 angeordnet. Ebenso sind Ausführungsformen
denkbar, bei denen zumindest eine der zuletzt genannten Komponenten
außerhalb
der Isolationsbox 50 angeordnet ist.
-
Die
Steuerung 43 ist so ausgestaltet bzw. softwaremäßig so programmiert,
dass sie das Brennstoffzellensystem 1 entsprechend dem
nachfolgend beschriebenen Betriebsverfahren betreiben kann. Mit anderen
Worten, die Steuerung betätigt
die damit ansteuerbaren Komponenten des Brennstoffzellensystems 1 zum
Durchführen
des nachfolgend beschriebenen Betriebsverfahrens.
-
Für einen
Brennstoffzellenprozess wird dem Reformer 3 über die
Reformeroxidatorleitung 20 Oxidatorgas und über die
Kraftstoffversorgungsleitung 25 Kraftstoff zugeführt. Des
Weiteren kann dem Reformer 3 je nach Schaltzustand der
Abgasventilanordnung 39 über die Rezirkulationsleitung 38 Anodenabgas
zugeführt
werden. Im Gemischbildungsabschnitt 10 erfolgt die Gemischaufbereitung,
ggf. mit Vorverbrennung langkettiger Kohlenwasserstoffe. Im Katalysatorabschnitt 11 erfolgt
die Erzeugung von Brenngas aus dem zugeführten Gemisch aus Kraftstoff
und Oxidatorgas sowie ggf. Anodenabgas. Während des Brennstoffzellenprozesses
wird der Brennstoffzelle 2 anodenseitig über die
Brenngasleitung 17 Brenngas und kathodenüberseitig über die
Brennstoffzellenoxidatorleitung 19 Oxidatorgas zugeführt. In
der Brennstoffzelle 2 erfolgt die Verstromung von Brenngas
und Oxidatorgas zur Erzeugung von Strom. Anodenabgas und Kathodenabgas
werden im Restgasbrenner 29 verbrannt. Die im Brennerabgas enthaltene Wärme wird
im Hauptwärmeübertrager 34 zum
Vorheizen des der Brennstoffzelle 2 zugeführten Oxidatorgases
genutzt sowie zum Aufheizen des Abwärmepfads 36 über den
Zusatzwärmeübertrager 35.
Im Brennerabgas enthaltene Schadstoffe werden im Oxidationskatalysator 37 oxidiert.
Sofern eine Rezirkulation von Anodenabgas durchgeführt wird,
erfolgt im Rezirkulationswärmeübertrager 41 eine
weitere Vorheizung des der Brennstoffzelle 2 zugeführten Oxidatorgases
bzw. eine Abkühlung
des dem Reformer 3 zugeführten Anodenabgases. Diese
Abkühlung
kann beispielsweise die thermische Belastung der Fördereinrichtung 40 reduzieren.
-
Während des
normalen Brennstoffzellenprozesses kommt es im Katalysator 15 zu
einer Ablagerung von Partikeln, insbesondere von Rußpartikeln. Eine
Regeneration des Katalysators 15 durch Abbrennen der Partikelbeladung
ist während
des Brennstoffzellenprozesses nicht möglich, da die damit einhergehende
große
Wärmeabgabe
zu einer Zerstörung
des ohnehin schon sehr heißen
Katalysators 15 und der ohnehin schon sehr heißen Brennstoffzelle 2 führen kann.
Des Weiteren beeinträchtigen
die Reaktionsprodukte des Regenerationsvorgangs den Brenngasbildungsprozess
und den Brennstoffzellenprozess. Dementsprechend ist es zweckmäßig, einen
Regnerationsprozess zum Regenerieren des Katalysators 15 erst
nach dem Ausschalten des Brennstoffzellenprozesses durchzuführen.
-
Beim
Ausschalten des Brennstoffzellenprozesses werden beispielsweise
die Kraftstoffpumpe 26 und die Oxidatorgaspumpe 23 ausgeschaltet ebenso
wie die Fördereinrichtung 40.
Die kalte Flamme im Gemischbildungsabschnitt 10 erlischt.
In der Folge liegt im Leitungssystem des Brennstoffzellensystems 1 unverbranntes
Brenngas sowie Anodenabgas, das ebenfalls Teile nicht umgesetzten
Brenngases enthalten kann, vor. Aus Umweltschutzgründen ist
es erwünscht,
eine Emission von Brenngas und Anodenabgas, die Wasserstoff und
Kohlenmonoxid enthalten, zu vermeiden. Hierzu betreibt die Steuerung 43 das
Brennstoffzellensystem 1 vorzugsweise zur Durchführung eines
Umsetzungsprozesses, bei dem nach dem Ausschalten des Brennstoffzellenprozesses
mit Hilfe von Sauerstoff noch im Brennstoffzellensystem 1 vorhandenes
Anodenabgas und Brenngas umgesetzt werden, also im wesentlichen
oxidiert werden. Aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff werden mit Hilfe
von Sauerstoff Kohlendioxid und Wasser. Die Umsetzungsreaktion läuft am bzw.
im Katalysator 15 ab und gibt Wärme frei. Unmittelbar nach
dem Ausschalten des Brennstoffzellenprozesses ist jedoch eine zusätzliche
Aufheizung des Reformers 3 sowie der nachgeordneten Brennstoffzelle 2 zu
vermeiden. Vorzugsweise wird daher der Umsetzungsprozess von der
Steuerung 43 erst dann gestartet, wenn der Katalysator 15 unter
eine vorbestimmte Umsetzungsgrenztemperatur abgekühlt ist.
Diese Umsetzungsgrenztemperatur ist dabei so gewählt, dass die während des
Umsetzungsprozesses erwartete Temperaturzunahme des Katalysators 15 so
ausfällt,
dass der Katalysator 15 eine Katalysatorgrenztemperatur
nicht übersteigt.
Zusätzlich
oder alternativ kann die Umsetzungsgrenztemperatur auch in Abhängigkeit
einer maximal zulässigen
Brennstoffzellengrenztemperatur ermittelt werden.
-
Um
den Abkühlungsprozess
des Katalysators 15 und der Brennstoffzelle 2 zu
beschleunigen, kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, den Katalysator 15 bzw.
die Brennstoffzelle 2 aktiv zu kühlen. Für den Kühlvorgang wird durch eine entsprechende Ansteuerung
der Ventilanordnungen 21, 39 und durch eine Betätigung der
Fördereinrichtung 40 ein geschlossener
Kreis 51 realisiert, der hier durch eine unterbrochene
Linie angedeutet ist. In diesem Kreis 51 wird eine Gasströmung gefördert, und
zwar wie folgt: Von der Druckseite der Fördereinrichtung 40 zum
Reformer 3, vom Reformer 3 zur Anodenseite der
Brennstoffzelle 2, von der Anode zur Abgasventilanordnung 39,
von der Abgasventilanordnung 39 zum Rezirkulationswärmeübertrager 41,
vom Rezirkulationswärmeübertrager 41 zur
Saugseite der Fördereinrichtung 40.
Zur Realisierung des geschlossenen Kreises 51 ist in der
Abgasventilanordnung 39 das erste Ventil 39I gesperrt, während das zweite Ventil 39II geöffnet ist. In der Oxidatorventilanordnung 21 ist
das erste Ventil 21I geöffnet, während das
zweite Ventil 21II gesperrt ist.
Des Weiteren wird die Oxidatorgaspumpe 23 zum Fördern von
Oxidatorgas betrieben. Somit strömt
kaltes Oxidatorgas durch den Rezirkulationswärmeübertrager 41 und führt außerdem zu
einer Spülung
und Kühlung
der Kathodenseite der Brennstoffzelle 2 sowie der nachgeordneten durchströmten Komponenten.
Bei der Förderung
im Kreis 51 wird die Gasströmung durch die Wärmeabgabe
im Rezirkulationswärmeübertrager 41 an
das der Brennstoffzelle 2 zugeführte Oxidatorgas gekühlt. Die
gekühlte
Gasströmung
führt dann
zu einer Kühlung
des Reformers 3 des Katalysators 15 und der Brennstoffzelle 2 anodenseitig.
Die Gasströmung im
Kreis 51 ent hält
bei gesperrtem zweiten Ventil 21II der
Oxidatorventilanordnung 21 im wesentlichen keinen Sauerstoff.
Die Förderung
im Kreis 51 führt
somit zunächst
zu keiner Umsetzung und dient nur zur Kühlung.
-
Erreicht
der Katalysator 15 die Umsetzungsgrenztemperatur, startet
die Steuerung 43 den Umsetzungsprozess. Hierzu wird dem
Kreis 51 eine vorbestimmte Oxidatorgasmenge zugeführt. Diese
Oxidatorgasmenge kann beispielsweise aus den bekannten Volumina
und den dadurch bestimmten Brenngasmengen und Anodenabgasmengen
ermittelt werden. Die Zuführung
der Oxidatorgasmenge erfolgt durch Öffnen des zweiten Ventils 21II der Oxidatorventilanordnung 21.
Dabei wird die jeweilige Oxidatorgasmenge bevorzugt in kleinen Portionen mit
zeitlichen Abständen
oder mit einem vergleichsweise kleinen Volumenstrom zugeführt. Durch
die Abkühlung
der Gasströmung
im Kreis 51 sinkt im Kreis 51 der Druck. Ein relativ
zur Umgebung vorliegender Unterdruck im Kreis 51 kann zum
Ansaugen des Oxidatorgases verwendet werden. Gleichzeitig wird durch
das Zuführen
von Oxidatorgas der Druck im Kreis 51 wieder erhöht. Um einen
unzulässig
hohen Druckanstieg im Kreis 51 zu vermeiden, kann der Kreis 51 in
entsprechendem Maße
durch Öffnen
des ersten Ventils 39I der Abgasventilanordnung 39 geöffnet werden.
An dieser Stelle wird dem Kreis 51 weitgehend umgesetztes
Gasgemisch entnommen. Sofern in diesem zum Druckausgleich entnommenem
Gasgemisch noch nicht umgesetzte Brenngasreste enthalten sind, können diese
im Oxidationskatalysator 37 umgesetzt werden.
-
Die
Zuführung
des Oxidatorgases erfolgt zweckmäßig so,
dass sich die Temperatur des Katalysators 15 nicht über die
Katalysatorgrenztemperatur erhöht.
Bedarfsabhängig
kann die Gasströmung im
Kreis 51 immer wieder gekühlt werden.
-
Durch
die Umsetzung von Anodenabgas und Brenngas mit Sauerstoff wird das
Volumen der Gasströmung
reduziert, wodurch der Druck im Kreis 51 absinkt. Um einen
unzulässig
starken Unterdruck zu vermeiden, ist ein Druckausgleich erforderlich.
Hierzu ist es grundsätzlich
möglich,
das erste Ventil 39I der Abgasventilanordnung 39 entsprechend
kurzzeitig zu öffnen,
wodurch geringe Abgasmengen angesaugt werden können. Zum Druckausgleich kann
jedoch auch der Gasdruckspeicher 42 dienen, der eine auf
den gewünschten
Druck eingestellte Membran enthält.
Der Anschluss des Gasdruckspeichers 42 an die Reformeroxidatorleitung 20 ist
rein exemplarisch. Der Gasdruckspeicher 42 wäre bei der
gezeigten Positionierung mit Oxidatorgas befüllt, was für die exakte Zumessung einer
definierten Oxidatorgasmenge nachteilig sein kann. Bevorzugt wird
daher eine andere Anordnung des Gasdruckspeichers 42. Beispielsweise
ist der Gasdruckspeicher 42 an den Gemischbildungsabschnitt 10 oder
an die Brenngasleitung 17 oder an die Anodenabgasleitung 28 stromauf der
Abgasventilanordnung 39 oder an die Rezirkulationsleitung 38 angeschlossen.
-
Nach
dem Zuführen
der für
die Umsetzung des in der Gasströmung
im Kreis 51 vorhandenen Brenngases und Anodenabgases erforderlichen
Oxidatorgasmenge ist der Umsetzungsprozess an sich beendet. Grundsätzlich ist
es möglich,
den Umsetzungs prozess nun quasi nahtlos in einen Regenerationsprozess
zum Regenerieren des Katalysators 15 überzuführen, in dem weiter Oxidatorgas
in den Kreis 51 eingeleitet wird. Es kann jedoch zweckmäßig sein, nach
dem Ende des Umsetzungsprozesses und vor dem Beginn des Regenerationsprozesses
den Katalysator 15 und respektive die Brennstoffzelle 2 nochmals
zu kühlen.
Denn der Regenerationsprozess, bei dem die Partikelbeladung des
Katalysators 15 abgebrannt wird, führt regelmäßig zu einer starken Wärmeentwicklung.
Ist die Temperatur des Katalysators 15 bzw. der Brennstoffzelle 2 zu
Beginn des Regenerationsprozesses zu hoch, kann der Partikelabbrand zu
einer Beschädigung
des Katalysators 15 bzw. der Brennstoffzelle 2 führen. Die
Abkühlung
des Katalysators 15 erfolgt jedoch nur soweit, dass eine
Selbstzündung
des Partikelabbrands bei einer Kontaktierung der Partikel mit Sauerstoff
gewährleistet
ist.
-
Bevorzugt
wird daher der Regenerationsprozess von der Steuerung 43 erst
dann gestartet, wenn die Temperatur des Katalysators 15 unterhalb
einer vorbestimmten Regenerationsgrenztemperatur liegt. Diese ist
so bemessen, dass eine Überhitzung
des Katalysators 15 während
des Regenerationsprozesses voraussichtlich vermieden werden kann.
-
Die
für den
Partikelabbrand benötigte
Oxidatorgasmenge lässt
sich in Abhängigkeit
von Betriebsparametern ermitteln. Beispielsweise kann die Zeitdauer
des vorausgehenden Brennstoffzellenprozesses sowie die zugeführte Kraftstoffmenge
z.B. anhand von Kennfeldern zur benötigten Oxidatorgasmenge führen. Die
zur Regeneration benötigte
Oxidatorgasmenge kann wieder über
ein Öffnen
des zweiten Ventils 21II der Oxidatorventilanordnung 21 dem
Kreis 51 zugeführt
werden. Bevorzugt erfolgt die Zuführung des Oxidatorgases in
kleinen, zeitlich beabstandeten Mengen bzw. mit einem vergleichsweise
kleinen Volumenstrom. Hierdurch wird die Regenerationsreaktion verlangsamt,
um eine Überhitzung des
Katalysators 15 zu vermeiden. Auch hier ist es bedarfsabhängig möglich, die
Regenerationsreaktion zur verstärkten
Kühlung
des Katalysators 15 zeitweise zu unterbrechen.
-
Beim
Abbrand der Partikelbeladung kommt es zu einer Erhitzung und Volumenzunahme
in der Gasströmung,
was zu einem Druckanstieg im Kreis 51 führt. Um eine unzulässig hohe
Druckbelastung der Brennstoffzelle 2 zu vermeiden, kann
beispielsweise über
das erste Ventil 39I der Abgasventilanordnung 39 Druck
abgelassen werden. Zusätzlich
oder alternativ kann auch der Gasdruckspeicher 42 Druck aufnehmen.
Gleichzeitig kann die Kühlung
der Gasströmung
weiter betrieben werden, um die Aufheizung durch den Regenerationsprozess
zu reduzieren bzw. auszugleichen.
-
Besonders
vorteilhaft ist dabei ein Druckmanagement im geschlossenen Kreis 51,
bei dem die Steuerung 43 darauf achtet, dass während des
Regenerationsprozesses und/oder während des Umsetzungsprozesses
möglichst
permanent relativ zur Umgebung des Brennstoffzellensystems 1 ein
Unterdruck herrscht. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass
auch im Falle von Leckagen kein kritisches Gas in die Umgebung ge langen
kann. Eine gegebenenfalls vorhandene Drucksensorik zur Überwachung
des Drucks im Kreis 51, die mit entsprechenden Drucksensoren
arbeitet, ist im vorliegenden Fall nicht dargestellt.
-
Die
Steuerung 43 bzw. das Betriebsverfahren ist nun so ausgestaltet,
dass der Regenerationsprozess sofort beendet wird, sobald in der
Gasströmung
stromab des Reformers 3 Sauerstoff festgestellt wird. Hierbei
wird die Erkenntnis berücksichtigt, dass
bei einer dosierten Zugabe von Sauerstoff bzw. Oxidatorgas stromauf
des Reformers 3 erst dann Sauerstoff aus dem Katalysator 15 austreten
kann, wenn die Partikelbeladung im wesentlichen vollständig abgebrannt
ist, also wenn der Regenerationsvorgang an sich beendet ist. Mit
Beendigung des Regenerationsprozesses wird die Zuführung von
weiterem Oxidatorgas gestoppt. Gleichzeitig kann auch die Fördereinrichtung 40 gestoppt
werden. In jedem Fall wird vermieden, dass Sauerstoff in unzulässiger Menge
auf die Anodenseite der Brennstoffzelle 2 gelangt. Hierzu
wird vorzugsweise das Sauerstoffsignal des in der Brenngasleitung 17 angeordneten
Sauerstoffsensors 46 ausgewertet. Dort kann der Sauerstoff
bereits vor Erreichen der Brennstoffzelle 2 detektiert
werden.
-
Eine
weitergehende Abkühlung
des Reformers 3 bzw. der Brennstoffzelle 2 ist
nach dem Regenerationsprozess nicht erforderlich, so dass auch die Förderung
von Oxidatorgas durch die Brennstoffzelle 2 beendet werden
kann. Zweckmäßig sind
bei ausgeschaltetem Brennstoffzellensystem 1 die Ventile
der Ventilanordnungen 21, 39 geschlossen, wodurch
die Wärme
möglichst
lange im Brennstoffzellensystem 1 verbleibt. Die Isolationsbox 50 trägt hierzu
ebenfalls bei.
-
Bei
einem späteren
Startvorgang des Brennstoffzellensystems 1 kann nun die
darin gespeicherte Wärme
genutzt werden. Beispielsweise kann beim Starten des Brennstoffzellenprozesses
Gas im Kreis 51 gefördert
werden, und zwar bei deaktiviertem Rezirkulationswärmeübertrager 41.
Der Rezirkulationswärmeübertrager 41 ist
dann inaktiv, wenn in der Brennstoffzellenoxidatorleitung 19 kein
Oxidatorgas gefördert
wird. Angetrieben durch die Fördereinrichtung 40 gelangt
Gas von der Brennstoffzelle 2 zum Reformer 3.
Da die Brennstoffzelle 2 regelmäßig eine deutlich größere Wärmespeicherfähigkeit
aufweist als der Reformer 3, kann auf diese Weise Wärme von der
Brennstoffzelle 2 auf den Reformer 3 übertragen werden,
um diesen aufzuheizen. Die Aufheizung des Reformers 3 reduziert
die Zeit und den Energieaufwand, die zum Erreichen der Startvoraussetzungen des
Reformers 3 erforderlich sind. Die Effektivität des Brennstoffzellensystems 1 kann
dadurch gesteigert werden.