DE102006023784A1 - Nutzfahrzeug, insbesondere Lastkraftwagen, mit spezieller Aufhängung und Lenkung zweier benachbarter Vorderachsen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Nutzfahrzeug mit zwei zueinander benachbar an einem Fahrgestell-Rahmen (2) aufgehängten Vorderachsen. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass für eine achslastausgleichende Aufhängung der beiden Vorderachsen (4, 5) - in Fahrtrichtung vorwärts gesehen - die Blattfedern (6) der vorderen Vorderachse (4) vorne jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle (21) und die Blattfedern (7) der hinteren Vorderachse (5) hinten jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle (23) angelenkt sind. Außerdem sind die einander benachbarten anderen Enden der je Fahrzeugseite beiden Blattfedern (6, 7) jeweils über eine Schwinge (26, 27) an einem Ende (28, 29) einer rahmenseitig schwenkbar gelagerten Wippe (30) fliegend aufgehängt oder stehend abgestützt. Dieser solchermaßen "gezogen" aufgehängten vorderen Vorderachse (4) und "geschoben" aufgehängten hinteren Vorderachse (5) ist eine entsprechend angepasste Lenkeinrichtung zugeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Nutzfahrzeug, insbesondere Lastkraftwagen, mit gattungsgemäßen Merkmalen wie im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegeben.
- Bei bekannten mehrachsigen Nutzfahrzeugen, die in der Regel zwei Hinterachsen und zwei zueinander benachbarte Vorderachsen mit lenkbaren Rädern aufweisen, sind die mit den Starrachskörpern der Vorderachsen verbundenen Blattfedern mit ihren vorderen Federaugen jeweils so rahmenfest angelenkt, dass sie Längskräfte übertragen können. Die jeweils in Fahrtrichtung hinteren Enden der Blattfedern sind über Schwingen mit dem Rahmen verbunden. Diese Schwingen können Längenänderungen der Blattfedern beim Einfedern ausgleichen, aber keine Längskräfte übertragen. Die Achsen werden üblicherweise über Lenkstangen gelenkt, die über Lenkhebel die Räder schwenken. Um den Lenkfehler beim Einfedern klein zu halten, muss das rahmenseitige Ende der Lenkstange immer in der Nähe des rahmenfesten, längskraftübertragenden Federauges liegen. Da bei den bekannten Systemen die Lenkstangen immer in Fahrtrichtung vorne liegen, sind auch bei Vorderachs-Achslastausgleichssystemen immer die vorderen Federaugen längskraftübertragend ohne Schwinge gelagert. Der Achslastausgleich an den Vorderachsen erfolgte bisher entweder
- a) über eine kurze Wippe zwischen dem hinteren Auge der vorderen Blattfeder und dem vorderen Auge der hinteren Blattfeder, oder
- b) über ein aufwändiges Gestänge zwischen den jeweils die hinteren Federaugen lagernden Schwingen.
- Das aufwändige Gestänge in Variante b) hat Nachteile bzgl. Kosten, Gewicht und Bauraum und die Variante a) hat den Nachteil, dass sich das vordere Auge der hinteren Feder bei Achslastausgleichsbewegungen bewegt und damit Lenkfehler verursacht. Des Weiteren muss die Wippe in Variante a) bei vorgegebenem Achsstand zwischen erster und zweiter Achse sehr kurz ausgeführt werden und lässt damit nur kleine achslastausgleichende Hübe zu. Wird andererseits die Schwinge länger ausgeführt, wird eventuell der Achsabstand unerwünscht groß und der Lenkfehler ungünstiger.
- Es ist daher Aufgabe der Erfindung, bei einem Nutzfahrzeug der gattungsgemäßen Art eine einfache und günstige achslastausgleichende Aufhängung für die beiden Vorderachsen zu schaffen, die große Hübe bei niedriger Fahrzeugbauhöhe zulässt und eine zur Achsführung passende Anordnung der Lenkungsorgane vorsieht, die die Lenkfehler klein hält.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß entsprechend dem Kennzeichen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zur achslastausgleichenden Aufhängung der beiden Vorderachsen in Fahrtrichtung vorwärts gesehen die Blattfedern der vorderen Vorderachse vorne jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle und die Blattfedern der hinteren Vorderachse hinten jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle angelenkt sind, dass ferner die einander benachbarten anderen Enden der je Fahrzeugseite beiden Blattfedern jeweils über eine Schwinge an einem Ende einer rahmenseitig schwenkbar gelagerten Wippe fliegend aufgehängt oder stehend abgestützt sind, dass außerdem das auf den Lenkhebel am Radträger der vorderen Vorderachse von vorne her einwirkende Lenkungsorgan andernendes räumlich vor der vorderen Vorderachse an einer rahmenseitigen Lagerstelle abgestützt angelenkt ist, und dass das am Lenkhebel am Radträger der hinteren Vorderachse angelenkte Lenkungsorgan räumlich hinter der hinteren Vorderachse an einer rahmenseitigen Lagerstelle abgestützt angelenkt ist und sich daher im Wesentlichen von hinten nach vorne wirkend erstreckt.
- Die Erfindung besteht in der Schaffung einerseits einer neuen achslastausgleichenden Aufhängung der beiden Vorderachsen, die dann andererseits aber auch eine neuartige Lenkungsanordnung für die Räder der beiden Vorderachsen bedingte. Ein vom Prinzip her wesentliches Merkmal der achslastausgleichenden Aufhängung für die Vorderachsen besteht darin, dass die Festlagerung der in Fahrtrichtung vorwärts gesehenen hinteren Vorderachse an das hintere Ende der zugehörigen Blattfedern verlagert ist. Da die Festlagerung der in Fahrtrichtung vorwärts gesehen vorderen Vorderachse am vorderen Ende der zugehörigen Blattfedern erfolgt, ist es außerdem möglich geworden, die auf jeder Fahrzeugseite einander zugewandten Enden der Blattfedern über Schwingen an eine rahmenfest gelagerte Wippe anzukoppeln. Diese beiden Wippen sind einfach und billig realisierbar sowie problemlos an geeigneten Lagerböcken auf Tragbolzen oder -achsen schwenkbar zu lagern. Bedingt durch diese erfindungsgemäße Bauart ergibt sich ein Achslastausgleich mit größeren Hüben und damit ein komfortablerer Fahrbetrieb.
- Diese erfindungsgemäße Anlenkung der Blattfedern ermöglichte es dann erst, die Lenkungsorgane so, wie im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben, anzuordnen und ihnen die besagte Wirkrichtung aufzuprägen. Letzteres lässt – im Gegensatz zu bisher – einerseits generell mehrere Ausgestaltungsmöglichkeiten der Lenkungsorgane und andererseits eine sehr kompakte Anordnung innerhalb des beschränkt zur Verfügung stehenden Raumes zu.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Details der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Nachdem diese ihre Stütze in der Figurenbeschreibung haben, sei an dieser Stelle auf deren wörtliche Zitierung verzichtet.
- Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Lösung anhand der Zeichnung noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen achslastausgleichenden Aufhängung zweier benachbarter Vorderachsen an einem Nutzfahrzeug in Seitenansicht, -
2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen achslastausgleichenden Aufhängung zweier Vorderachsen an einem Nutzfahrzeug in Seitenansicht, -
3 die Darstellung von1 ergänzt um eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung für die Räder der beiden Vorderachsen, und -
4 die Lenkeinrichtung aus der Darstellung von3 in Alleindarstellung. - In der Zeichnung ist durch einen Pfeil
1 die Fahrrichtung vorwärts eines Nutzfahrzeugs angedeutet, bei dem es sich um einen Lastkraftwagen, aber auch Omnibus oder dergleichen handeln kann, der ein Fahrgestell mit Rahmen2 und wenigstens einer Hinterachse und zwei Vorderachsen aufweist. Der Fahrgestell-Rahmen2 besteht üblicherweise aus zwei durch mehrere Querträger miteinander verbundenen Längsträgern3 , an denen die Achsen angelenkt sind. Im Rahmen der Erfindung interessieren dabei nur die Gegebenheiten im Bereich der beiden Vorderachsen4 ,5 . - Bei diesen Vorderachsen
4 ,5 handelt es sich um Starrachsen, die am Fahrgestell-Rahmen2 zueinander benachbart über achslastausgleichende Organe angelenkt sind, wobei als tragende und achsführende Organe Blattfedern, je Achsseite eine, zur Anwendung kommen. Dabei sind die der in Fahrtrichtung vorwärts (Pfeil1 ) gesehen vorderen Vorderachse4 zugeordneten Blattfedern mit6 und die der hinteren Vorderachse5 zugeordneten Blattfedern mit7 bezeichnet. Jede Blattfeder6 bzw.7 kann entweder durch eine Einzelblattfeder oder durch ein Blattfederpaket realisiert sein und ist über z. B. bügelartige Federhalter8 bzw.9 am Starrachskörper10 der Vorderachse4 bzw.11 der Vorderachse5 befestigt. - In den beiden gezeigten Ausführungsbeispielen ist außerdem je Achsseite jeweils ein Stoß-/Schwingungsdämpfer
12 bzw.13 mit seinem unteren Ende am Starrachskörper10 bzw.11 jeder Vorderachse4 bzw.5 und mit seinem oberen Ende am Fahrgestell-Rahmen2 abgestützt angelenkt. Ferner ist hier am Starrachskörper10 bzw.11 jeder Vorderachse4 bzw.5 ein U-förmiger Stabilisator14 bzw.15 mit seinen U-Schenkeln angelenkt, der an seinem Querstab über je Achsseite eine Haltestange16 bzw.17 fliegend am Rahmen2 aufgehängt ist. - Die Räder der vorderen Vorderachse
4 sind mit18 und die Räder der hinteren Vorderachse5 sind mit19 bezeichnet. Jedes der Räder18 ,19 ist auf einem Radträger gelagert, der über einen Achsschenkelbolzen am Starrachskörper10 bzw.11 schwenkbar angelenkt ist. Auf die Lenkung der Räder18 ,19 ist weiter hinten näher eingegangen. - Erfindungsgemäß sind zur achslastausgleichenden Aufhängung der beiden Vorderachsen
4 ,5 die Blattfedern6 der vorderen Vorderachse4 mit ihrem in Fahrtrichtung vorwärts gesehen vorderen Federauge20 jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle21 und die Blattfedern7 der hinteren Vorderachse5 mit ihrem in Fahrtrichtung vorwärts gesehen hinteren Federauge22 jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle23 angelenkt. Einem weiteren Merkmal der Erfindung entsprechend sind die hinteren Enden/Federaugen24 der Blattfedern6 und die hierzu benachbarten vorderen Enden/Federaugen25 der Blattfedern7 je Achsseite jeweils über eine Schwinge26 an einer vorderen Lagerstelle28 und eine Schwinge27 an einer hinteren Lagerstelle29 einer rahmenseitig schwenkbar gelagerten Wippe30 entweder fliegend aufgehängt (siehe2 ) oder stehend abgestützt (siehe1 ). - Jede Vorderachse
4 bzw.5 kann mit ihrem Starrachskörper10 bzw.11 an ihren beiden Blattfedern6 bzw.7 jeweils mittig zwischen deren beiden endseitigen Lageraugen20 ,24 bzw.22 ,25 befestigt sein. Alternativ hierzu kann jede Vorderachse4 bzw.5 mit ihrem Starrachskörper10 bzw.11 an ihren beiden Blattfedern6 bzw.7 auch jeweils asymmetrisch zwischen deren beiden Federaugen20 ,24 bzw.22 ,25 befestigt sein. In diesem Fall ist der Abstand vom achskörperseitigen Befestigungsort zum jeweils rahmenfest angeordneten Federauge20 ,22 unterschiedlich zu jenem zum jeweils schwingenseitig angelenkten Federauge24 ,25 . Wenn die beiden Achsen asymmetrisch an den Blattfedern6 ,7 befestigt sind, müssen die Hebellängen der Wippen30 ebenfalls entsprechend asymmetrisch ausgeführt sein, damit bei gleicher Achslast die Wippen30 waagrecht stehen. - Die rahmenfesten Anlenkstellen
21 ,23 sind beispielsweise jeweils durch das Lagerauge eines an einem Rahmen-Längsträger3 befestigten Lagerbocks gebildet. - Jede Schwinge
26 bzw.27 weist an ihrem unteren Ende ein Lagerauge31 bzw.33 und an ihrem oberen Ende ein Lagerauge32 bzw.34 auf, über welche Lageraugen die Verbindung entweder mit der Anlenkstelle28 bzw.29 an der Wippe30 oder einem der Federaugen32 bzw.34 herstellbar ist. - An den Wippen
30 sind die beiden Anlenkstellen28 ,29 ebenfalls durch Lageraugen gebildet. In allen Verbindungsstellen20 ,21 bzw.24 ,32 bzw.28 ,31 bzw.29 ,33 bzw.25 ,34 bzw.22 ,23 dienen in der Regel Lagerzapfen, -bolzen oder -schrauben als die Verbindung herstellendes Lagerorgan. - Vorzugsweise sind die beiden Wippen
30 und ebenso die beiden an je einer Wippe30 angelenkten Schwingen26 ,27 untereinander gleich ausgebildet. - In bevorzugter Ausführungsform ist bei in Strecklage befindlichen Blattfedern der Abstand der Drehmittelpunkte der beiden Schwingen-Anlenkstellen
28 ,29 an jeder Wippe30 größer als der Abstand der Drehmittelpunkte der blattfederseitigen Verbindungen24 ,32 und25 ,34 der Schwingen26 ,27 , so dass die Schwingen26 ,27 von der Vertikalen abweichend leicht schräg stehend und zu den blattfederseitigen Anlenkstellen24 ,25 hin aufeinander zu geneigt angeordnet sind. - Jede Wippe
30 ist am unteren freien Ende eines an einem Längsträger des Rahmens2 nach unten abragend befestigten Lagerbockes35 , dort auf einer in einem Lagerauge36 aufgenommenen Lagerachse37 schwenkbar gelagert. - Wie gut aus einem Vergleich der
1 und2 ersichtlich, baut der Lagerbock35 im Fall gemäß2 , also der fliegenden Aufhängung der Blattfedern6 ,7 an ihren einander jeweils zugewandten Enden/Federaugen24 ,25 über die beiden hängend an der Wippe30 angelenkten Schwingen26 ,27 , relativ kurz und jede Wippe30 ist dabei relativ nahe zum Rahmen2 hin angeordnet. Im Fall von1 dagegen, bei dem die Abstützung der Blattfedern6 ,7 an ihren einander jeweils zugewandten Enden/Federaugen24 ,25 über die beiden an der Wippe30 stehend nach oben abragend angelenkten Schwingen26 ,27 erfolgt, ist der Lager bock35 relativ weit nach unten und durch den Raum zwischen den beiden benachbarten Blattfeder-Enden24 ,25 hindurch geführt. - Die Anlenkung der Blattfedern
6 ,7 mit ihren endseitigen Federaugen20 ,22 an ihren rahmenseitigen Anlenkstellen21 ,23 sowie mit ihren andernendes gegebenen Federaugen24 ,25 an den Schwingen26 ,27 und deren Anlenkung an den Wippen30 sowie deren Anlenkung am jeweiligen Lagerbock35 ist grundsätzlich so gestaltet, dass im Zusammenwirken aller dieser Lagerstellen und Aufhängungsorgane auch eine Querführung der Vorderachsen4 ,5 sichergestellt ist. - Der Wippbewegungsbereich jeder Wippe
30 ist durch definierte Endanschläge begrenzt. Um eine zu dynamische Bewegung der Wippen30 zu verhindern, kann jeder derselben eine Dämpfungseinrichtung für den gesamten Pendelweg oder nur für die Endanschlagstellung zugeordnet sein. - Mit der erfindungsgemäßen Aufhängung ist somit ein neuartiges Konzept realisiert, nämlich die Kombination einer – in Fahrtrichtung vorwärts gesehen – "gezogenen" vorderen Vorderachse
4 mit einer "geschobenen" hinteren Vorderachse5 . - Nachfolgend ist auf die Lenkung der Räder
18 ,19 der beiden Vorderachsen4 ,5 näher eingegangen, und zwar unter Bezugnahme auf3 und4 . - Jeder der beiden in der Zeichnung aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten, über Achsschenkelbolzen schwenkbar am Starrachskörper
10 bzw.11 jeder der beiden Vorderachsen4 bzw.5 angeschlossenen Radträger weist einen entweder nach hinten oder nach vorne abragenden Spurhebel38 bzw.39 auf, zwischen denen sich eine Spurstange40 bzw.41 erstreckt. Außerdem ist an je einem Radträger je Vorderachse4 bzw.5 auf der gleichen Achsseite ein Lenkhebel42 bzw.43 angeordnet, in den die Lenkbewegung mittels eines Lenkungsorganes44 bzw.45 einleitbar ist. Diese beiden Lenkungsorgane44 bzw.45 sind Bestandteil der erfindungsgemäßen Lösung. Diese kennzeichnet sich dadurch, dass das auf den Lenkhebel42 am Radträger der vorderen Vorderachse4 von vorne her einwirkende Lenkungsorgan44 andernendes räumlich vor der vorderen Vorderachse4 an einer rahmenseitigen Lagerstelle46 abgestützt angelenkt ist. Außerdem kennzeichnet sich die erfindungsgemäße Lenkungsart dadurch, dass das am Lenkhebel43 am Radträger der hinteren Vorderachse5 angelenkte Lenkungsorgan45 räumlich hinter der hinteren Vorderach se5 an einer rahmenseitigen Lagerstelle47 abgestützt angelenkt ist und sich daher im Wesentlichen von hinten nach vorn wirkend erstreckt. - Diese Wirkrichtungen der beiden Lenkungsorgane
44 ,45 sind nur möglich aufgrund der erfindungsgemäß "gezogenen" Anlenkung der vorderen Vorderachse4 sowie "geschobenen" Anlenkung der hinteren Vorderachse5 am Fahrgestell-Rahmen2 . - Hinsichtlich der Bauart und Betätigung der beiden Lenkungsorgane
44 ,45 gibt es verschiedene Ausführungsmöglichkeiten. - Im Fall des in
3 und4 dargestellten Beispiels ist jedes der beiden Lenkungsorgane44 ,45 durch eine Lenkschubstange gebildet, die z. B. am unteren freien Ende48 bzw.49 eines Umlenkhebels50 bzw.51 angelenkt ist, der an seinem oberen Ende52 bzw.53 an einer rahmenfesten Lagerstelle54 bzw.55 schwenkbar angelenkt ist. Beide Umlenkhebel50 ,51 können über eine Koppelstange56 gelenkig miteinander verbunden sein, wobei für den jeweiligen Anschluss der Koppelstange56 an jedem Umlenkhebel50 ,51 eine von der Lagerstelle54 bzw.55 beabstandete Anlenkstelle57 ,58 gegeben ist. In die Koppelstange56 oder an einer beliebigen anderen Stelle können von einem Stellorgan59 her, bei dem es sich beispielsweise um einen Hydraulikzylinder handeln kann, die Lenkbewegungen eingesteuert oder unterstützt werden. Dieses Stellorgan59 kann an seinem einen Ende60 an einer koppelstangenseitigen Anlenkstelle61 und an seinem anderen Ende62 an einer rahmenfesten Anlenkstelle63 schwenkbar abgestützt angeschlossen sein. - Die Koppelstange
56 kann entweder einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Die im Beispiel gemäß3 und4 gezeigte Koppelstange56 besteht aus zwei Stangenteilen56/1 ,56/2 , die im Bereich zwischen den beiden Vorderachsen4 ,5 an einem Zwischenhebel64 angeschlossen sind, der an einer rahmenfesten Anlenkstelle65 schwenkbar gelagert ist. An diesem Zwischenhebel64 ist das Koppelstangenteil56/1 mit seinem hinteren Ende66 an einer von der Anlenkstelle65 beabstandeten Anlenkstelle67 und das Koppelstangenteil56/2 mit seinem vorderen Ende68 an einer von der Anlenkstelle67 beabstandeten Anlenkstelle69 schwenkbeweglich angeschlossen. In diesen Zwischenhebel64 oder an einem beliebigen anderen Bauteil sind mittels des Stellorgans59 die Lenkungsbewegungen einsteuerbar oder die Lenkkräfte unterstützbar. - Alternativ zu der in den
3 und4 gezeigten Lenkeinrichtung ist es auch möglich, das Lenkungsorgan44 durch einen Hydraulikzylinder oder einen elektrischen Aktuator zu realisieren, der einenendes (hinten) am Lenkhebel42 und andernendes (vorne) an einer rahmenfesten Anlenkstelle abgestützt angelenkt ist. In ähnlicher Weise kann dann auch das Lenkungsorgan45 durch einen Hydraulikzylinder gebildet, der einenendes (vorne) am Lenkhebel43 und andernendes (hinten) an einer rahmenfesten Anlenkstelle abgestützt angelenkt ist. In diesem Fall können die Koppelstange56 , Koppelstangenteile56/1 ,56/2 , der Zwischenhebel64 und die Umlenkhebel50 ,51 entfallen. Mit einer Kröpfung der Stange44 und45 kann der maximale Lenkeinschlag der Räder vergrößert werden. Die zweite Achse5 kann daher auch über einen Aktuator, der über den Hebel51 und die Stange45 die Achse5 einlenkt, betätigt werden. Erfindungsgemäß greift dabei die Stange45 oder der Aktuator immer von hinten – von der Seite des rahmenfesten Federauges – an dem Hebel43 an. - Unabhängig von der jeweiligen Realisierungsart der Lenkeinrichtung erhalten das Lenkungsorgan
56 oder die Lenkungsorgane44 ,45 , wenn als Hydraulikzylinder realisiert, ihre Lenkungsbefehle über elektrische oder elektronische Steuersignale oder über hydraulische Steuerdruckleitungen von einem hydraulischen Geberzylinder, der ein Teil des Lenkgetriebes bildet, in das die Lenkvorgaben vom Fahrer über ein Lenkrad oder über ein elektrisches Signal einleitbar sind. - Insgesamt gesehen ergibt sich mit der erfindungsgemäßen Lösung eine komfortable Vorderachsaufhängung mit optimierter Lenkung.
Claims (19)
- Nutzfahrzeug, insbesondere Lastkraftwagen, mit einem Fahrgestell, wenigstens einer Hinterachse und zwei Vorderachsen, welche letztere am Fahrgestell-Rahmen zueinander benachbart über achslastausgleichende Organe angelenkt sind und an ihren Starrachskörpern lenkbare Räder aufweisen, wobei der jeweilige Starrachskörper an je Achsseite einer Blattfeder befestigt ist, die einenendes an einer rahmenfesten Lagerstelle und andernendes an einer Schwinge angelenkt ist, und wobei die beiden über Achsschenkelbolzen schwenkbar am Starrachskörper jeder Vorderachse angeschlossenen Radträger Spurhebel aufweisen, zwischen denen sich eine Spurstange erstreckt, und wobei am Radträger jeder Vorderachse des Weiteren ein Lenkhebel angeordnet ist, in den die Lenkbewegung mittels eines Lenkungsorganes einleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur achslastausgleichenden Aufhängung der beiden Vorderachsen (
4 ,5 ) in Fahrtrichtung vorwärts gesehen die Blattfedern (6 ) der vorderen Vorderachse (4 ) vorne jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle (21 ) und die Blattfedern (7 ) der hinteren Vorderachse (5 ) hinten jeweils an einer rahmenfesten Lagerstelle (23 ) angelenkt sind, dass ferner die einander benachbarten anderen Enden (24 ,25 ) der je Fahrzeugseite beiden Blattfedern (6 ,7 ) jeweils über eine Schwinge (26 ,27 ) an einem Ende (28 ,29 ) einer rahmenseitig schwenkbar gelagerten Wippe (30 ) fliegend aufgehängt oder stehend abgestützt sind, dass außerdem das auf den Lenkhebel (42 ) am Radträger der vorderen Vorderachse (4 ) von vorne her einwirkende Lenkungsorgan (44 ) andernendes räumlich vor der vorderen Vorderachse (4 ) an einer rahmenseitigen Lagerstelle (50 ,48 ) abgestützt angelenkt ist, und dass das am Lenkhebel (43 ) am Radträger der hinteren Vorderachse (5 ) angelenkte Lenkungsorgan (45 ) räumlich hinter der hinteren Vorderachse (5 ) an einer rahmenseitigen Lagerstelle (51 ,49 ) abgestützt angelenkt ist und sich daher im Wesentlichen von hinten nach vorne wirkend erstreckt. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Starrachse (
4 ,5 ) mit ihrem Starrachskörper (10 ,11 ) an ihren beiden Blattfedern (6 ,7 ) jeweils mittig zwischen deren beiden endseitigen Federaugen (20 ,24 ;22 ,25 ) befestigt ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Starrachse (
4 ,5 ) mit ihrem Starrachskörper (10 ,11 ) an ihren beiden Blattfedern (6 ,7 ) jeweils asymmetrisch zwischen deren beiden endseitigen Federaugen (20 ,24 ;22 ,25 ) befestigt ist, also der Abstand vom achskörperseitigen Befestigungsort zum jeweils rahmenfest angelenkten Federauge (20 ,22 ) der jeweiligen Blattfeder (6 ,7 ) unterschiedlich zu jenem zum jeweils schwingenseitig angelenkten Federauge (24 ,25 ) ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schwinge (
26 bzw.27 ) an ihrem unteren Ende ein Lagerauge (31 bzw.33 ) und an ihrem oberen Ende ein Lagerauge (32 bzw.34 ) jeweils für die Verbindung entweder mit der Anlenkstelle (28 bzw.29 ) der Wippe (30 ) oder einem der Federaugen (32 bzw.34 ) aufweist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder der beiden Wippen (
30 ) die beiden Anlenkstellen (28 ,29 ) durch Lageraugen gebildet sind. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden an einer Wippe (
30 ) angelenkten Schwingen (26 ,27 ) gleich ausgebildet, insofern auch die Abstände der wippenseitigen Verbindungsstellen zur jeweiligen blattfederseitigen Anlenkstelle gleich sind. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Wippe (
30 ) der Abstand von deren Drehmittelpunkt zum Mittelpunkt jeder Schwingenanlenkstelle (28 ,29 ) jeweils gleich lang ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei in Strecklage befindlichen Blattfedern (
6 ,7 ) der Abstand der Drehmittelpunkte der beiden Schwingen-Anlenkstellen (28 ,29 ) an jeder Wippe (30 ) größer ist als der Abstand der Drehmittelpunkte der blattfederseitigen Verbindungen (24 ,32 bzw.25 ,34 ) der Schwingen (26 ,27 ), so dass die Schwingen (26 ,27 ) von der Vertikalen abweichend leicht schräg stehend und zu den blattfederseitigen Anlenkstellen (24 ,25 ) hin aufeinander zu geneigt angeordnet sind. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Wippe (
30 ) am unteren freien Ende eines an einem Längsträger (3 ) des Rahmens (2 ) nach unten abragend befestigten Lagerbockes (35 ), dort auf einer in einem Lagerauge (36 ) aufgenommenen Lagerachse (37 ) schwenkbar gelagert ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbock (
35 ) a) im Falle einer fliegenden Aufhängung der Blattfedern (6 ,7 ) an ihrem einander jeweils zugewandten Enden über die beiden hängend an der Wippe (30 ) angelenkten Schwingen (26 ,27 ) relativ kurz baut, die Wippe (30 ) daher relativ nahe zum Rahmen (2 ) hin angeordnet ist, dagegen b) im Falle einer Abstützung der Blattfedern (6 ,7 ) an ihren einander jeweils zugeordneten Enden (24 ,25 ) über die beiden an der Wippe (30 ) stehend nach oben abragend angelenkten Schwingen (26 ,27 ) relativ weit nach unten und durch den Raum zwischen den beiden Blattfeder-Enden (24 ,25 ) hindurch geführt ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rahmenseitigen Anlenkstellen (
21 ,23 ) für die Anlenkung der Blattfedern (6 ,7 ) mit ihren Federaugen (20 ,22 ) durch Lageraugen an rahmenfest angeordneten Lagerböcken gebildet sind, in denen zur Herstellung der Verbindung Lagerzapfen oder -bolzen oder -schrauben aufgenommen sind. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkung der Blattfedern (
6 ,7 ) mit ihren Federaugen (20 ,22 ) an ihren rahmenseitigen Anlenkstellen (21 ,23 ) sowie mit ihren andernendes gegebenen Federaugen (24 ,25 ) an den Schwingen (26 ,27 ) und die Anlenkung der Schwingen (26 ,27 ) an den Wippen (30 ) sowie die Anlenkung der Wippen (30 ) am jeweiligen Lagerbock (35 ) grundsätzlich so gestaltet ist, dass im Zusammenwirken aller dieser Lagerstellen und Aufhängungsorgane auch eine Querführung der Achsen (4 ,5 ) sichergestellt ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das auf den Lenkhebel (
42 ) am Radträger der vorderen Vorderachse (4 ) einwirkende Lenkungsorgan (44 ) eine Lenkschubstange ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das auf den Lenkhebel (
43 ) am Radträger der hinteren Vorderachse (5 ) einwirkende Lenkungsorgan (45 ) eine Lenkschubstange ist. - Nutzfahrzeug nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass jedes durch eine Lenkschubstange gebildete Lenkungsorgan (
44 ,45 ) am unteren freien Ende (48 ,49 ) eines Umlenkhebels (50 ,51 ) angelenkt ist, der obenendig (52 ,53 ) an einer rahmenfesten Lagerstelle (54 ,55 ) schwenkbar angelenkt ist, dass beide Umlenkhebel (50 ,51 ) über eine Koppelstange (56 ) gelenkig miteinander verbunden sind, in die von einem Stellorgan (59 ), insbesondere Hydraulikzylinder, her die Lenkungsbewegungen einsteuerbar sind, das an seinem einen Ende (60 ) an einer koppelstangenseitigen Anlenkstelle (61 ) und an seinem anderen Ende (62 ) an einer rahmenfesten Anlenklagerstelle (63 ) schwenkbar abgestützt angelenkt ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstange (
56 ) einteilig ausgebildet ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstange (
56 ) aus zwei Stangenteilen (56/1 ,56/2 ) besteht, die im Bereich zwischen den beiden Vorderachsen (4 ,5 ) an einem Zwischenhebel (64 ) angeschlossen sind, der an einer rahmenfesten Anlenkstelle (65 ) schwenkbar gelagert ist und in den mittels des Stellorgans (59 ), insbesondere Hydraulikzylinders, die Lenkungsbewegungen einsteuerbar sind. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das auf den weiteren Lenkhebel (
42 ) am Radträger der vorderen Vorderachse (4 ) einwirkende Lenkungsorgan (44 ) durch einen Hydraulikzylinder gebildet ist, der andernendes an einer rahmenfesten Lagerstelle abgestützt angelenkt ist. - Nutzfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das auf den weiteren Lenkhebel (
43 ) am Radträger der hinteren Vorderachse (5 ) einwirkende Lenkungsorgan (45 ) durch einen Hydraulikzylinder gebildet ist, der andernendes an einer rahmenfesten Anlenkstelle abgestützt angelenkt ist.
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