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Die
Erfindung betrifft eine Röntgenvorrichtung
mit einem Röntgenstrahler
und einem Röntgendetektor.
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Röntgenvorrichtungen
bilden trotz fortschreitender Entwicklung und neuer Möglichkeiten
im Bereich strahlungsfreier medizinischer Diagnostik eine wesentliche
Stütze
der Medizintechnik. Röntgenaufnahmevorrichtungen
sind dabei in einer großen
Anzahl an medizinischen Einsatzgebieten anzutreffen. Die Einsatzgebiete
reichen von der Röntgendiagnostik,
beispielsweise die Aufklärung
von Knochenfrakturen, Tumoren, Zysten, Verkalkungen, Lufteinschlüssen oder
auch Vorsorgeuntersuchungen, bis zu fluoroskopischen Untersuchungen,
etwa bei Angiographien, Überwachung
von medizinischen Interventionen oder Lokalisierung medizinischer
Instrumente. Insbesondere bei der Überwachung medizinischer Interventionen
als auch bei der Lokalisierung von medizinischen Instrumenten ist
eine räumliche Darstellung
eines Untersuchungsobjekts mit dem eingeführten medizinischen Instrument
erwünscht. Dadurch
wird die Orientierung des Arztes innerhalb des Untersuchungsobjekts
verbessert, Gefäße und Organe
besser erkannt, und die Sicherheit für den Patienten bei der Intervention
erhöht.
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Zur
Ermittlung räumlicher
Darstellungen einer Untersuchungsobjekts, gleich ob diese der Lokalisierung
von in das Untersuchungsobjekt eingeführten medizinischen Instrumenten
dienen oder der bildlichen Unterstützung der von einem Arzt zu
stellenden Diagnose, werden häufig
C-Bogen-Röntgenvorrichtungen
oder Computertomographie-Vorrichtungen verwendet. Bei C-Bogen-Röntgenvorrichtung wird
eine Vielzahl von zweidimensionalen Projektionsdatensätzen aus
unterschiedlichen Projektionsrichtungen relativ zum Untersuchungsobjekt
erfasst. Dies geschieht bspw. mittels orbitaler oder angularer Drehung
des C-Bogens, an welchem Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
ge genüberliegen,
aufeinander ausgerichtet befestigt sind, um das Untersuchungsobjekt.
Aus den erfassten Projektionsdatensätzen lässt sich eine räumliche
Darstellung des Untersuchungsobjekts ermitteln. Bei Computertomographie-Verfahren
erfolgt eine räumliche
Darstellung mit Hilfe von Schichtaufnahmeverfahren, bspw. mittels Spiral-Computertomographie,
welche punktförmige oder
linienförmige
Projektionen verwenden. Nachteile einer C-Bogen-Röntgenvorrichtung
als auch einer Computertomographie-Vorrichtung ist es, dass wenigstens
in einem bestimmten Zeitabschnitt zur Erfassung der Projektionsdatensätze des
Untersuchungsobjekts eine mechanische Vorrichtungskomponente – etwa ein
C-Bogen – zwischen
medizinischem Personal und C-Bogen angeordnet ist. Bei einer Computertomographie-Vorrichtung
ist der Patient während
der gesamten Zeit zur Erfassung der Projektionsdatensätze von
einer Gantry umgeben, und daher vom medizinischen Personal nur unter
erschwerten Bedingungen zu erreichen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Röntgenvorrichtung
bereitzustellen, welche eine räumliche Darstellung
eines Untersuchungsobjekts mit geringem Platzbedarf und bei verbesserter
Zugänglichkeit des
Untersuchungsobjekts ermittelt.
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Die
Aufgabe wird durch eine Röntgenvorrichtung
mit einem Röntgenstrahler
und einem Röntgendetektor
gelöst,
wobei der Röntgenstrahler
in einer ersten Ebene bewegbar ist und der Röntgendetektor in einer zweiten,
zur ersten Ebene parallelen und nicht mit der ersten Ebene zusammenfallenden
Ebene bewegbar ist, wobei der Röntgenstrahler
und der Röntgendetektor
stets aufeinander ausrichtbar sind und ein Untersuchungsobjekt zwischen
der ersten Ebene und der zweiten Ebene anordenbar ist, wobei mittels
einer Bewegung des Röntgenstrahlers
und einer der Bewegung des Röntgenstrahlers
angepassten Bewegung des Röntgendetektors
sowie mittels von dem Röntgenstrahler
ausgehenden, das Untersuchungsobjekt durchdringenden und von dem
Röntgendetektor
detektierten Röntgenstrahlen
eine Vielzahl an zweidimensionalen Projektionen des Untersuchungsobjekts
in unterschiedlichen Projektionsrichtungen relativ zum Untersuchungsobjekt
erfassbar sind, aus welchen eine räumliche Darstellung des Untersuchungsobjekts
ermittelbar ist.
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Dadurch
kann eine räumliche
Darstellung des Untersuchungsobjekts mit geringem Platzbedarf ermittelt
werden, wobei das Untersuchungsobjekt während der Untersuchung gut
zugänglich
ist. Der während
der Untersuchung bewegte Röntgenstrahler und
Röntgendetektor
beschreiben in der Regel eine gleiche charakteristische Bahnkurve,
wobei die charakteristische Bahnkurve mit einem Phasenunterschied
von 180 Grad durchlaufen wird. Die Form der von dem Röntgenstrahler
und dem Röntgendetektor zu
durchlaufende Bahnkurve kann beliebig ausgestaltet werden, insbesondere
kann diese an eine Untersuchungsumgebung angepasst werden. Dabei sind
Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
stets so aufeinander ausgerichtet, dass ein vom Röntgenstrahler
ausgehender Röntgenmittenstrahl
stets senkrecht auf eine vom Röntgendetektor
aufgewiesene Detektorfläche
trifft.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Röntgenvorrichtung besteht darin,
dass im Gegensatz zu stationären
oder mobilen C-Bogen-Geräten die
Anzahl an Vorrichtungskalibrierungen verringert ist, da Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
nicht miteinander mechanisch verbunden sind und daher keine Spannungsverzug
durch das von den Gerätekomponenten
aufgewiesenen Eigengewichts zu erwarten ist. Alternativ kann die
erfindungsgemäße Röntgenvorrichtung
auch mobil ausgestaltet werden. Insbesondere können Röntgenstrahler und Röntgendetektor
auf einer Führungseinrichtung
derart gelagert werden, dass diese – etwa innerhalb eines Raums,
z.B. eines Operationssaals – frei
verfahrbar sind.
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Die
Erfassung der Vielzahl an Projektionsdatensätzen kann schrittweise erfolgen,
indem während der
Erfassung eines Projektionsdatensatzes die Bewegung des Röntgenstrahlers
und des Röntgendetektors
auf ihren Bahnkurven gestoppt wird und nach Abschluss der Erfassung
des Projektionsdatensatzes eine Weiterbewegung von Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
in eine nächste
Bahnkurvenposition erfolgt, um einen nachfolgenden Projektionsdatensatz
zu erfassen. Alternativ kann die Erfassung eines Projektionsdatensatzes
während
der Bewegung des Röntgenstrahlers
und des Röntgendetektors
auf der Bahnkurve erfolgen. Die Erfassung der Projektionsdatensätze bei
Stillstand von Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
weist den Vorteil auf, dass exakte Positionswerte für Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
zur Ermittlung der räumlichen
Darstellung ermittelt werden können,
wodurch in der Regel die Qualität
der räumlichen
Darstellung gesteigert werden kann. Wohingegen bei der Erfassung
der Projektionsdatensätze
während
der Bewegung von Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
eine Positionsunschärfe
von Röntgenstrahler
und Röntgendetektor auftreten
kann, jedoch die Untersuchungszeit deutliche reduziert wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die erste Ebene und die zweite Ebene horizontal
angeordnet. Durch eine derartige Anordnung ist es möglich, ein
Untersuchungsobjekt auf einer Patientenlagerungseinrichtung horizontal
zu positionieren, wie dies herkömmlich
der Fall ist. Eine solche Anordnung von Röntgenstrahler und Röntgendetektor
erlaubt eine weiter verbesserte Zugänglichkeit zu einem Untersuchungsobjekt.
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Weiter
kann eine derartige Anordnung mit einer horizontalen ersten Ebene,
in welcher sich der Röntgenstrahler
bewegt, und einer horizontalen zweiten Ebene, in welcher sich der
Röntgendetektor bewegt,
besonders vorteilhaft in einem Operationssaal eingesetzt werden.
Durch die horizontale Anordnung der ersten und zweiten Ebene kann,
ein geeigneter Abstand vom Untersuchungsobjekt vorausgesetzt, eine
räumliche
Darstellung des Untersuchungsobjekts mittels Röntgenstrahlen ermittelt werden,
ohne dass sich zu einem bestimmten Zeitabschnitt der Erfassung der
Projektionsdatensätze
eine mechanische Vorrichtungskomponenten zwischen Untersuchungsobjekt
und medizinischem Personal befindet. Dadurch wird der Aufwand zur
Ermittlung räumlicher
Darstellungen verringert, z.B. muss keine mobile C-Bogen-Vorrichtung
mehrfach positioniert und wieder entfernt werden, sowie und die
Interventionszeit verkürzt.
Vorzugsweise ist der Abstand der ersten und der zweiten Ebene vom
Untersuchungsobjekt einstellbar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die Bewegung von Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
als eine in sich geschlossene Bewegung ausgebildet. Dies besitzt
den Vorteil, dass der Röntgenstrahler
bzw. der Röntgendetektor
bspw. auf einer Kreisbahn oder einer elliptischen Bahn bewegt werden
können,
was keinen Umkehrpunkt in der Bewegung des Röntgenstrahlers bzw. des Röntgendetektors
erfordert. Dadurch kann die Bahngeschwindigkeit des Röntgenstrahlers
bzw. des Röntgendetektors
auf der jeweiligen Bahnkurve erhöht
werden, was bei einer gleichfalls erhöhten Rate der Erfassung von
Projektionen eine Verringerung der Untersuchungszeit erlaubt. Weiter
wird durch eine geringe Anzahl an Beschleunigungsphasen längs der
Bahnkurve der Verschleiß bei
der Bewegung von Röntgenstrahler
bzw. Röntgendetektor verringert,
im Gegensatz bspw. zu einem C-Bogen bei orbitaler Drehung.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung
weist die Bewegung von Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
wenigstens einen Umkehrpunkt auf. Indem keine geschlossene Bahnkurve
zur Bewegung von Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
gewählt
wird, bspw. eine als Spiralkurve ausgebildete Bahnkurve, können Umkehrpunkt
während
der Erfassung der Vielzahl an Projektionen während der Untersuchung auftreten.
Indem nicht geschlossen Bahnkurven für den Röntgenstrahler und den Röntgendetektor
gewählt
werden, kann eine Mehrzahl an Winkeln, welche von einer senkrecht
zur ersten und zweiten Ebene und durch das Untersuchungszentrum
verlaufenden Zentralachse und einem ebenfalls stets durch das Untersuchungszentrum
verlaufenden Röntgenmittenstrahl
eingeschlossen werden, für
den bewegten Röntgenstrahler
und Röntgendetektor
ermöglicht
werden. Dadurch können
weitere Projektionsrichtungen zur Erfassung von Projektionsdatensätzen erschlossen
werden, was zu einer Verbesserung einer ermittelten räumlichen
Darstellung führt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens
der Röntgenstrahler und/oder
der Röntgendetektor
in der jeweils zugehörigen
Ebene dadurch bewegbar, dass wenigstens der Röntgenstrahler und/oder der
Röntgendetektor
auf einer bewegbaren Trageeinrichtung angeordnet ist. Dadurch kann
der Röntgenstrahler
und/oder der Röntgendetektor
relativ zur Trageeinrichtung festgestellt werden, wobei die Trageeinrichtung
zur Erfassung der Projektionsdatensätze bewegt wird, insbesondere
rotiert wird. Da der Röntgenstrahler und/oder
der Röntgendetektor
relativ zur Trageeinrichtung starr gelagert ist, und die Trageeinrichtung vorteilhafterweise
im Wesentlichen am Mittelpunkt gelagert ist, können zum einen Umwuchten für die Trageeinrichtung
vermieden werden. Zum anderen kann ein Verschleiß der Halterung bzw. Führung von Röntgenstrahler
und/oder Röntgendetektor
durch bei der Bewegung auftretende Radialbeschleunigung unterbunden
werden, da diese relativ zur Trageeinrichtung unbeweglich sind.
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Alternativ
können
Röntgenstrahler
und/oder Röntgeneinrichtung
mit einer lösbaren
Feststelleinrichtung auf der Trageeinrichtung festgestellt werden, so
dass wählbar
ist, auf welche Art und weise – ob starr
oder beweglich relativ zur Trageeinrichtung – die Bewegung von Röntgenstrahler
und/oder Röntgendetektor
erfolgen soll.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die Trageeinrichtung für
den Röntgenstrahler
und/oder den Röntgendetektor
in ihrer Position und/oder Lage relativ zum Untersuchungsobjekt
verstellbar. Dadurch kann der Winkel, welchen die durch das Untersuchungszentrum
verlaufende, senkrecht zur ersten und zweiten Ebene stehende Zentralachse
mit dem ebenfalls durch das Untersuchungszentrum verlaufenden Röntgenmittenstrahl
einschließt,
vergrößert oder
verkleinert werden, was wiederum Einfluss auf die ermittelbare räumliche
Darstellung nimmt.
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Bei
Röntgenstrahlern
mit geringen räumlichen
Abmessungen ist es insbesondere möglich, die Erfassung der Projektionsdatensätze in einer
sehr Untersuchungsobjekt-nahen Position vorzunehmen. Durch die unmittelbare
Nähe zum
Untersuchungsobjekt kann zudem die Intensität der Röntgenstrahlen verringert werden,
wodurch die Röntgendosis
für das Untersuchungsobjekt
verringert wird. Diese Ausgestaltung der Untersuchung ist insbesondere
dann zweckmäßig, wenn
kleinräumige,
abgegrenzte Bereich des Untersuchungsobjekts untersucht werden sollen.
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Zur
Verstellung der Position und/oder Lage der Trageeinrichtung, an
welcher der Röntgenstrahler
und der Röntgendetektor
angeordnet sind, können
Verstellmittel vorgesehen werden. Die Verstellung der Position und/oder
Lage der Trageeinrichtung erlaubt es, die Lage der ersten bzw. der
zweiten Ebene zu verstellen, d.h. bspw. die horizontale Anordnung
der ersten und zweiten Ebene in eine vertikale Anordnung der ersten
und zweiten Ebene zu überführen. Ebenfalls
sind beliebige Lagen der ersten und zweiten Ebene zwischen horizontaler
und vertikaler Lage möglich.
Dabei ist weiterhin das Untersuchungsobjekts stets zwischen der
ersten und der zweiten Ebene anordenbar. Somit ist eine Vielzahl
an Möglichkeiten
gegeben, mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Erfassung
einer Vielzahl von Projektionsdatensätzen zu realisieren.
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Weiter
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem Ausführungsbeispiel,
welches anhand der nachfolgenden Zeichnungen genauer erläutert wird, in
deren
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Röntgenvorrichtung an einem medizinischen
Arbeitsplatz,
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2 eine
Draufsicht auf einen relativ zu einer Trageeinrichtung auf einer
Bahnkurve bewegbaren Röntgenstrahler,
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3 eine
Draufsicht auf ein Gehäuse
einer Röntgenstrahleinrichtung schematisch
dargestellt sind.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Röntgenvorrichtung 10 an
einem medizinischen Arbeitsplatz. Die Röntgenvorrichtung 10 weist
einen Röntgenstrahler 20 auf,
der an einer um eine Zentralachse A1 drehbare Trageeinrichtung 22,
im Folgenden als Röntgenstrahler-Trageeinrichtung
bezeichnet, fixiert ist. Die Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 kann
beliebig geformt sein bspw. als kreisförmige Scheibe, rechteckige
Scheibe oder auch als Ausleger bzw. Tragearm. In 1 ist
die Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 als
kreisförmige
Scheibe ausgebildet.
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Die
Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 ist an
einer Röntgenstrahler-Halteeinrichtung 24 gelagert.
Die Röntgenstrahler-Halteeinrichtung 24 ist
im Ausführungsbeispiel
als ein der Länge
veränderbarer Teleskoparm
ausgebildet, welcher mittels einer nicht dargestellten deckengelagerten
Führungseinrichtung verschiebbar
ist. Die Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 ist
vorteilhafterweise relativ zur Röntgenstrahler-Halteeinrichtung 24 – für das Ausführungsbeispiel
zweckmäßig – drehbar
um die Zentralachse A1 gelagert. Der Röntgenstrahler 20 ist
im Ausführungsbeispiel
lösbar
an der zugehörigen
Trageeinrichtung 22 festgestellt.
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Alternativ
kann eine bzgl. der Zentralachse A1 nicht drehbare Röntgenstrahler-Trageeinrichtung vorgesehen
werden, wobei jedoch der Röntgenstrahler 20 relativ
zur Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 vorzugsweise
motorisch, in einer durch Führungsmittel
vorbestimmten Bahnkurve bewegbar ist. Die Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 ist
jedoch vorzugsweise relativ zur Röntgenstrahler-Halteeinrichtung 24 um
wenigstens eine andere Drehachse, bspw. eine senkrecht zur Zeichenebene,
durch den Befestigungspunkt von Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 und
Röntgenstrahler-Halteeinrichtung 24 verlaufende
Achse, drehbar.
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Durch
eine Drehung der Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 um
die Zentralachse A1, wobei der Röntgenstrahler 20 relativ
zur Röntgenstrahler-Trageeinrichtung
fixiert ist, beschreibt der Röntgendetektor
eine ebene, kreisförmige
Bahnkurve. Eine der Bewegung des Röntgenstrahlers 20 auf
der Bahnkurve zugeordnete Ebene in 1 ist als
erste Ebene E1 bezeichnet.
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Weiter
weist die Röntgenvorrichtung 10 einen
Röntgendetektor 21 auf,
welcher einer dem Röntgendetektor 21 zugeordneten
Trageeinrichtung 23, im Folgenden als Röntgendetektor-Trageeinrichtung
bezeichnet, angeordnet ist. Die Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 ist
auf einer Röntgendetektor-Halteeinrichtung 25 drehbar
um eine Zentralachse A2 gelagert. Die Zentralachse A2, um welche
die Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 drehbar
ist, fällt
im Ausführungsbeispiel
mit der Zentralachse A1, um welche die Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 drehbar
ist, zusammen. Die der Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 zugeordnete
Röntgendetektor-Halteeinrichtung 25 ist
in der Höhe
verstellbar und mittels einer nicht dargestellten bodengelagerten Führungsseinrichtung
verschiebbar. Der Röntgendetektor 21 ist – wie der
Röntgenstrahler 20 – ebenfalls lösbar an
der ihm zugeordneten Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 starr
befestigt. Eine der Bewegung des Röntgendetektors 21 auf
der kreisförmigen
Bahnkurve zugeordnete Ebene in 1 ist als zweite
Ebene E2 bezeichnet.
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Alternativ
zu einem relativ zur Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 starr
angeordneten Röntgendetektor 21,
kann ein relativ zur Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 bewegbarer
Röntgendetektor 21 vorgesehenen
werden, wobei der Röntgendetektor 21 relativ
zur Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 vorzugsweise
motorisch, in einer durch Führungsmittel
vorbestimmten Bahnkurve bewegbar ist.
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Die
Bewegung von Röntgenstrahler 20 und Röntgendetektor 21,
gleich ob diese mittels einer relativen Bewegung von Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21 zur
jeweiligen Trageein richtung 22 bzw. 23, oder ob
die jeweilige Trageeinrichtung 22 bzw. 23 samt
Röntgenstrahler 20 bzw.
Röntgendetektor 21 erfolgt,
sind dabei stets derart aufeinander angepasst, dass ein von dem
Röntgenstrahler 20 ausgehender
Röntgenmittenstrahl
Xs den Röntgendetektor 21 während der
Untersuchung stets im Wesentlichen im Mittelpunkt einer von dem
Röntgendetektor 21 aufgewiesenen
Detektorfläche
trifft.
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Die
Trageeinrichtung 22 und der Röntgenstrahler 20 werden
im Folgenden als Röntgenstrahleinrichtung
bezeichnet. Die Röntgenstrahleinrichtung ist
mit einem Gehäuse 26 abgedeckt,
welches einen in 1 nicht dargestellten Röntgenstrahlen-Austrittsbereich
aufweist, aus welchem Röntgenstrahlen austreten
können.
Der Röntgenstrahlen-Austrittsbereich
kann bspw. als Gehäuseöffnung oder
als röntgentransparentes
Fenster ausgestaltet sein. Das Gehäuse 26 der Röntgenstrahleinrichtung
kann während
der Durchführung
einer Untersuchung am Untersuchungsobjekt U samt der Röntgenstrahleinrichtung
mitrotiert werden. Vorteilhafterweise verharrt das Gehäuse 26 während der
Erfassung von Projektionsdatensätzen
jedoch in Ruhe und es bewegt sich nur die Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 samt Röntgenstrahler 20.
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Der
Röntgendetektor 21 und
die Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23,
im Folgenden als Röntgendetektoreinrichtung
bezeichnet, werden gleichfalls, analog zur Röntgenstrahlereinrichtung mit
einem im wesentlichen wenigstens bereichsweise röntgentransparenten Gehäuse 27 abgedeckt,
um den Zugang zu beweglichen Teilen, und damit eine Gefährdung des
Patienten und/oder des medizinischen Personals zu vermeiden. Das
Gehäuse 27 ist
dabei vorteilhafterweise derart konzipiert, dass keine oder eine
höchstens
eine vernachlässigbare
Beeinflussung der das Untersuchungsobjekt U durchdringenden Röntgenstrahlen
im Hinblick auf die Qualität
der zu ermittelnden räumlichen
Darstellung des Untersuchungsobjekts U erfolgt. Das Gehäuse 26 für die Röntgenstrahlereinrichtung
bzw. das Gehäuse 27 für die Röntgendetektoreinrichtung
sind zur Realisierung der Erfindung nicht zwingend erforderlich.
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Zur
Drehung der Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 samt
des Röntgenstrahlers 20 um
die Zentralachse A1 und zur Drehung der Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 des
Röntgendetektors 20 um die
Zentralachse A2 ist der Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 des
Röntgenstrahlers
eine Röntgenstrahler-Antriebseinrichtung 30 zugeordnet.
Der Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 des
Röntgendetektors 21 ist
analog eine Röntgendetektor-Antriebseinrichtung 31 zugeordnet.
Die Röntgenstrahler-Antriebseinrichtung 30 und
die Röntgendetektor-Antriebseinrichtung 31 sind
mit einer Steuereinrichtung 50 wirkverbunden. Die Röntgenstrahler-Antriebseinrichtung 30 bzw.
die Röntgendetektor-Antriebseinrichtung 31 können beliebig
ausgebildet werden.
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Die
Steuereinrichtung 50 steuert zum einen die Erfassung der
Projektionen, d.h. bspw. Dosis, Aufnahmerate, Röhrenspannung usw., und zum
anderen die Röntgenstrahler-Antriebseinrichtung 30 sowie
die Röntgendetektor-Antriebseinrichtung 31.
Zudem werden der Steuereinrichtung 50 die Position und/oder
Lage des Röntgenstrahlers 20 und/oder Röntgendetektors 20 bei
jeder erfassten Projektion mittels der von dem Röntgenstrahler 20 ausgehenden
Röntgenstrahlen
zugeführt,
welche zur Ermittlung einer räumlichen
Darstellung eines Untersuchungsobjekts benötigt werden. Dazu kann ein
Positionserfassungssystem zur Erfassung der Position und/oder Lage
von Röntgenstrahler 20 und/oder
Position und/oder Lage von Röntgendetektor 21 vorgesehen
werden.
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Die
Steuereinrichtung 50 kann zudem die Neigung des Röntgenstrahlers 20 relativ
zur Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 und/oder
die Neigung des Röntgendetektors 21 relativ
zur Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 steuern.
Die Steuerung der Neigung, d.h. der Lage von Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21 ist
bei einer Bewegung des Röntgenstrahlers 20 bzw.
des Röntgendetektors 21 auf
einer nicht geschlossenen Bahnkurve erforderlich, bei der sich der
Abstand von Röntgenstrahler 20 bzw.
Röntgendetektor 21 zur
zugehörigen
Zentral achse A1 bzw. A2 verändert.
Vorteilhafterweise liegt eine Zentralachse A1 sowohl bei in sich
geschlossenen als auch bei nicht in sich geschlossenen Bahnkurven
im Wesentlichen zentriert. Die Anpassung der Lage bzw. Neigung von
Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21,
so dass die vom Röntgenstrahler 20 ausgehenden
Röntgenmittenstrahlen
im Wesentlichen stets den Mittelpunkt einer vom Röntgendetektor 21 aufgewiesenen
Detektorfläche
treffen, geschieht in der Regel mittels eines relativ zur Röntgenstrahlen-Trageeinrichtung 22 bewegbaren Röntgenstrahlers 20 und
eines relativ zur Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 bewegbaren
Röntgendetektors 21.
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Röntgenstrahler 20 als
auch Röntgendetektor 21 werden
in der Regel bei derartigen Bewegungen direkt mittels einer Röntgenstrahler-Antriebseinrichtung 30 bzw.
einer Röntgendetektor-Antriebseinrichtung 31 relativ
zur Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 bzw.
der Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 auf
der nicht in sich geschlossenen Bahnkurve bewegt. Dadurch ändert sich
der Abstand von Röntgenstrahler 20 bzw.
Röntgendetektor 21 und
der Zentralachse A1 bzw. A2. Wird die Lage von Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21 daraufhin
nicht verändert,
so verläuft
der Röntgenmittenstrahl
Xs nicht mehr durch das Untersuchungszentrum
Uz. Um bei derartigen Bewegungen von Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21 zu
gewährleisten,
dass der Röntgenmittenstrahl
Xs weiterhin durch das Untersuchungszentrum
Uz verläuft,
ist eine Anpassung der Neigung bzw. Lage von Röntgenstrahler 20 und Röntgendetektor 21 zur
gegenseitigen Ausrichtung erforderlich. Diese Ausrichtung der Lagen
von Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21 wird
vorteilhafterweise mittels der Steuereinrichtung 50 erfolgen.
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Die
räumliche
Darstellung wird aus den Projektionsdatensätzen und aus den Positions-
und/oder Lagedaten von Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21 mittels
einer Datenverarbeitungseinrichtung 60 ermittelt. Dazu
werden Rekonstruktionsverfahren verwendet, welche es erlauben die
mittels einer derartigen Röntgenvorrichtung 10 aufgenommenen zweidimensionalen Projektionsdatensätze in eine räumliche
Darstellung zu überführen. Nach
Durchführung
der Rekonstruktion der räumlichen
Darstellung wird die ermittelte räumliche Darstellung vorzugsweise
auf eine Ein-/Ausgabeeinrichtung 70 ausgegeben.
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1 zeigt
neben der Röntgenvorrichtung 10 eine
Patientenlagerungseinrichtung 40 auf welcher ein Untersuchungsobjekt
U angeordnet ist. Zu Beginn der Untersuchung wird die Röntgenvorrichtung 10 und/oder
die Patientenlagerungseinrichtung 40 derart positioniert
dass die Zentralachse A1 bzw. A2 im Wesentlichen durch ein Untersuchungszentrum
Uz des Untersuchungsobjekts U verläuft.
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Im
Ausführungsbeispiel
können
durch die starre Befestigung von Röntgenstrahler 20 und
Röntgendetektor 21 an
der zugehörigen
Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 bzw.
der Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 hohe
Drehgeschwindigkeiten für
die Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 bzw. Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 erreicht
werden, wodurch die Untersuchungszeit reduziert werden kann. Dabei
werden mit einer mit der Drehgeschwindigkeit abgestimmten Bildrate
Projektionsdatensätze
erfasst.
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Die
Abstimmung von Bildrate und Drehgeschwindigkeit der Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 bzw.
der Röntgendetektor-Trageeinrichtung 23 wird
vorteilhafterweise derart vorgenommen, dass eine möglichst
geringe Dosisbelastung des Untersuchungsobjekts U gegeben ist, die
Untersuchungszeit möglichst
kurz gehalten wird und eine ausreichende Anzahl an zweidimensionalen
Projektionsdatensätzen
aus unterschiedlichen Projektionsrichtungen zur Ermittlung einer
räumlichen
Darstellung erfasst wird.
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1 zeigt
dabei weiter einen Röntgenstrahler 20' und einen Röntgendetektor 21' nach einer
halben Umdrehung der jeweiligen Trageeinrichtung 22 bzw. 23,
wobei zudem ein dieser Position und Lage zugeordneter Röntgenmittenstrahl
Xs' dargestellt
ist. Im Ausführungsbeispiel
beschreiben somit die Röntgenmittenstrahlen
Xs bzw. Xs' der Vielzahl an aufgenommen
Projektionsdatensätzen
eine Mantelfläche
eines Doppelkegels. Je nach gewählter
Bahnkurve können
die durch die Vielzahl an Projektionsdatensätzen vorgegebenen Röntgenmittenstrahlen Xs bzw. Xs' beliebige symmetrische,
asymmetrische, geschlossene oder offene Körper beschreiben.
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2 zeigt
eine rechteckige Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 mit
einer eingezeichneten kreisförmigen
Bahnkurve 28, auf welcher ein Röntgenstrahler 20 bewegbar
ist. Die Bahnkurve 28 ist bspw. in Form einer Führungsschiene
vorgegeben. Mittels einer in 2 nicht
dargestellte Röntgenstrahler-Antriebseinrichtung 30,
siehe 1, kann der Röntgenstrahler 20 längs der
Bahnkurve 28 bewegt werden. Dabei wird während einer
Untersuchung eine Vielzahl von Projektionsdatensätzen eines in 2 nicht
dargestellten Untersuchungsobjekts U, siehe 1, erfasst.
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Für nicht
in sich geschlossene Bahnkurven oder im Wesentlichen nicht zentriert
relativ zur Bahnkurve liegenden Zentralachsen A1 – beide
Anordnungen nicht in den Figuren dargestellt – kann eine Drehung des Röntgenstrahlers 20 relativ
zur Röntgenstrahler-Trageeinrichtung 22 um
eine Drehachse A3 vorgesehen werden, um Röntgenstrahler 20 und Röntgendetektor 21,
siehe 1, aufeinander ausrichten zu können. In analoger Weise kann
dies für
einen Röntgendetektor 21 vorgesehen
werden.
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Denkbar
ist auch eine Kombination eines starr an einer zugehörigen Trageeinrichtung
befestigten Röntgenstrahlers
oder Röntgendetektors
mit einem relativ zur zugehörigen
Trageeinrichtung bewegbaren Röntgendetektors
oder Röntgenstrahlers. 3 zeigt
ein Gehäuse
einer Röntgenstrahlereinrichtung
mit einem kreisförmigen
Röntgenstrahlen-Austrittsschlitz 29.
Gegebenenfalls kann die Schlitzbreite, egal welcher Schlitzform
einstellbar sein, um eine gewünschte
Strahlbegrenzung der Röntgenstrahlen
für die
erfindungsgemäße Röntgenvorrichtung
zu erreichen.