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Die
Erfindung geht aus von einem Blindniet, wie er zu bestimmten Zwecken
allgemein bekannt ist. Blindniete werden durch eine Öffnung von
einer Seite hindurch gesteckt und mit einem Nietdorn durch Zugwirkung
aufgespreizt. Man muss also nicht auf der gegenüberliegenden Seite direkt angreifen.
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Die
bekannten Blindniete, die mit Zangen gesetzt werden, enthalten einen
Hohlniet aus Metall. An diesem Hohlniet wird mit dem Nietdorn angezogen, wobei
sich der aus Metall bestehende Hohlniet so verformt, dass er auf
der gegenüberliegenden
Seite einen Nietkopf bildet. Die Festlegung geschieht dadurch, dass
das Metall sich nicht zurück
verformen kann.
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Es
ist ein Blindniet bekannt, bei dem der Hohlniet aus einem thermoplastischen
Kunststoff besteht (
DE 2442292 ).
Bei diesem Blindniet wird der Kopf des Nietdorns in den Hohlniet
hineingezogen, so dass er sich im Inneren des Hohlniets festlegt.
Dadurch wird eine Art Verkeilung zwischen dem Kopf des Dorns und
dem Schaft des Hohlniets bewirkt. Eine Verformung des Hohlniets
durch Ziehen an seinem äußeren Ende
tritt hier aber nicht auf.
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Weiterhin
ist ein Hohlniet bekannt (
DE 10304825 ),
bei dem in dem Hohlniet ein Nietdorn mit einer Verrippung angeordnet
ist, der nach dem Zugangriff von Festlegemitteln festgehalten wird,
die sägezahnartig
in die Außenseite
des verrippten Nietdorns eingreifen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Blindniet so auszugestalten,
dass auch andere Befestigungsmöglichkeiten
als nur die Verbindung zweier Bleche mit diesem Blindniet möglich ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe schlägt
die Erfindung einen Blindniet mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen
vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Der
von der Erfindung vorgeschlagene Blindniet wird durch das hohle
Zugelement in ähnlicher Weise
festgelegt, wie dies bei metallischen Hohlnieten der Fall ist. Beispielsweise
mithilfe einer Schraube, die in das Innengewinde eingeschraubt wird,
wird an dem Zugelement gezogen, so dass sich der Schaft des Hohlniets
verformt. In dem verformten, also befestigten Zustand, erfolgt dann
eine Festlegung des Hohlniets. Die Schraube kann dann heraus gedreht
werden, und es kann in dem vorhandenen Innengewinde eine Befestigung
eines Gegenstands erfolgen.
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Unter
Zugangriff ist zu verstehen, dass an dem Zugelement gezogen wird,
und zwar gegen eine durch die Verformung des Schafts des Hohlniets
bewirkte Gegenkraft. Beispielsweise kann das Zugelement an seinem
entsprechenden Ende eine Schulter aufweisen, die am Ende des Schafts
angreift, so dass das freie Ende des Hohlniets nach vorne ge zogen wird.
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Das
hülsenartige
Zugelement kann metallisch sein oder aber auch aus Kunststoff bestehen.
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Das
Festlegemittel oder auch die Festlegemittel können beispielsweise sperrklinkenartig
ausgebildet sein, so dass sie bei Erreichen eines bestimmten Verformungszustands
eingreifen.
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Beispielsweise
können
die Festlegemittel mindestens eine, vorzugsweise mehrere, Reihen
von in Zugrichtung hintereinander angeordneten Sägezähnen aufweisen, die mit einem
Gegenelement zusammenwirken, bei dem es sich ebenfalls um eine Reihe
von Sägezähnen oder
um eine umlaufende Verrippung handeln kann.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen
sein, das die Festlegemittel erst in dem verformten Zustand, das
heißt
im Befestigungszustand, des Hohlniets wirksam werden. Sie stören daher
vorher nicht.
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In
nochmaliger Weiterbildung kann auch vorgesehen sein, dass die Festlegemittel
nur in der Gegenrichtung zur Zugrichtung wirksam sind. Auch auf diese
Weise kann erreicht werden, dass dem Aufspreizen des Hohlniets kein
durch die Verformung bewirkter Widerstand entgegengesetzt wird,
so dass das Setzen der Blindniete nach der Erfindung sich besonders
einfach gestaltet.
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Die
Festlegemittel können
in Weiterbildung der Erfindung beispielsweise zwischen zwei Teilen des
Hohlniets wirksam sein. Es ist möglich,
einen Teil des Hohlniets so auszugestalten, dass er in dem endgültig verformten
Zustand beispielsweise in eine Kerbe am Flansch eingerückt wird.
Es können
auch mehrere solche Teile vorhanden sein, um die Belastung besser
zu verteilen.
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Es
kann insbesondere auch vorgesehen sein, das bei dem Wirksamwerden
der Festlegemittel auch das Zugelement mitwirkt, beispielsweise
in der Weise, das es das Einrücken
eines Teils des Hohlniets in einen anderen Teil des Hohlniets hervorruft und
den eingerückten
Zustand dann verriegelt.
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Besonders
sinnvoll ist es aber auch, dass die Festlegemittel zwischen dem
Hohlniet und dem Zugelement wirksam sind. Denn das Zugelement, das
ja durch Ziehen betätigt
wird, ändert
seine Relativposition zu dem Schaft des Hohlniets, so dass diese
Art der Verriegelung besonders bevorzugt wird.
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Beispielsweise
können
die Festlegemittel Zungen aufweisen, die etwa parallel zur Längsachse verlaufen
und an ihrer Innenseite einer Reihe von Sägezähnen aufweisen. Die Zungen
sind so ausgebildet, dass sie sich nach außen ausdenken lassen. Zu diesem
Zweck kann hinter ihnen, das heißt in radialer Richtung außerhalb
der Zungen, ein freier Raum sein, der durch seine Größe auch
eine Begrenzung der Auslenkung der Zungen erreichen kann. Auf diese
Weise lassen sich die nach innen vorstehenden Sägezähne besonders einfach bei der
Herstellung aus Kunststoff mit herstellen. Es gibt beim Entformen keine
Schwierigkeiten, und es können
relativ einfache Formen verwendet werden.
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Das
Zugelement kann mit enger Passung oder in sonstiger Weise in den
Schaft des Hohlniets eingesteckt sein, um auf diese Weise vorübergehend mit
diesem verbunden werden. Dadurch kann erreicht werden, dass das
Zugelement und der Hohlniet eine Einheit bilden, um die Verwendung
der Hohlniete während
und vor der Montage zu vereinfachen.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann das Zugelement eine Sägezahnprofilierung
aufweisen, an der mindestens eine Sägezahnreihe des Hohl niets angreifen
kann. Die Sägezahnprofilierung
des Zugelements kann insbesondere eine umlaufende Profilierung sein,
also eine Mehrzahl von umlaufenden im Querschnitt sägezahnförmigen Rippen.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge
der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der Zusammenfassung,
deren beider Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung
gemacht wird, der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch einen ersten Teil des Blindniets nach der Erfindung;
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2 einen
Längsschnitt
durch das Zugelement;
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3 in
perspektivischer Darstellung einen Blindniet nach der Erfindung;
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4 eine
perspektivische Darstellung eines Blindniets nach seiner Verformung;
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5 die
Seitenansicht einer Befestigung mit einem Blindniet nach der Erfindung.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen ersten Teil eines Blindniets nach der Erfindung. Der Blindniet
enthält
im Bereich seines einen Endes einen Flansch 2, von dessen
Rückseite 3 aus
sich ein zylindrischer Schaft 4 senkrecht zu der Ebene
der Rückseite 3 des
Flanschs 2 erstreckt. Die Rückseite 3 des Flanschs 2 bildet
eine Anlagefläche,
wenn der Schaft in eine Öffnung
eingesteckt wird.
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Der
Schaft 4 enthält
drei über
seinen Umfang verteilte Längsschlitzes 5,
von denen die 1 zwei zeigt. Diese Längsschlitze 5 beginnen
mit einem geringen Abstand von der Rückseite 3 des Flanschs 2 und
reichen bis kurz vor die Stirnfläche 6 des
Schaftabschnitts 4.
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Von
der nach außen
gerichteten Vorderseite 7 des Flanschs 2 gehen
drei im Querschnitt kreisbogenförmige
Vertiefungen 8, siehe auch 3, in die Wand
des Schaftabschnitts 4 hinein. Sie reichen von der Vorderseite 7 des
Flanschs 2 bis etwa über 1/3 der
gesamten Länge
des Hohlniets 1. In radialer Richtung liegen die Vertiefungen 8 etwa
in der Mitte zwischen der Außenfläche 9 des
Schafts 4 und seiner Innenfläche 10. Dadurch werden
an den Stellen, wo die Vertiefungen 8 vorhanden sind, drei
nach außen
und auch nach innen auslenkbare Zungen 11 gebildet, an
deren Innenseite Sägezähne 12 ausgebildet
sind. Beim Herstellen des Hohlniets 1 aus Kunststoff wird
für die
Vertiefungen 8 ein Schieber verwendet, der nach dem Spritzen
zunächst
herausgezogen wird. Wenn dann der Kern, der die Innenform bildet, anschließend herausgezogen
wird, können
die Zungen 11 nach außen
federn, was die Herstellung erleichtert und dem zum Entformen benötigten Zeitaufwand
verringert.
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Zu
dem Hohlniet 1 der 1 gehört ein Zugelement 13,
das in 2 im Längsschnitt
dargestellt ist. Das Zugelement 13 enthält einen Kopf 14,
dessen ebene Unterseite 15 eine Anlagefläche für die Stirnseite 6 des
Schafts 4 bildet. Der Außendurchmesser des Kopfs 14 entspricht
etwa dem Außendurchmesser
des Schafts 4 des Hohlniets der 1. Der sich an
den Kopf 14 des Zugelements 13 anschließende Schaft 16 hat
einen Außendurchmesser,
der etwa dem Innendurchmesser des Schafts 4 des Hohlniets 1 der 1 entspricht.
Er kann etwas größer sein, damit
das Zugelement 13 in der Innenöffnung des Schafts 4 festgehalten
wird.
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Die
Außenseite
des Schaftteils 16 des Zugelements 13 ist von
dem dem Kopf 14 abgewandten Ende ausgehend mit einer Profilierung 17 versehen, die
im Querschnitt sägezahnförmig ausgebildet
ist. Es handelt sich um umlaufende Rippen. Der Abstand und die Tiefe
und die Form der Sägezähne der
Verrippung 17 entspricht den Sägezähnen 12 an der In nenseite
der federnden Zungen 11 und ist entgegengesetzt orientiert.
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Die
Innenöffnung 18 des
Zugelements 13 ist mit einem angedeuteten Innengewinde 19 versehen.
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Das
Zugelement 13 der 2 wird in
den Schaft 4 des Hohlniets 1 der 1 von
der dem Flansch 2 abgewandten Seite eingeschoben, bis die Unterseite 15 des
Kopfs 14 an der Stirnseite 6 zur Anlage kommt.
In diesem Zustand erfolgt noch kein Eingreifen der Sägezähne 12 der
Zungen 11 in die Profilierung 17 des Zugelements.
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Das
Ergebnis dieser Zusammensetzung ist in 3 dargestellt.
Man kann hier auch sehen, dass die Unterseite 15 des Kopfs 14 an
einer Stelle einen Vorsprung 20 aufweist, der in eine entsprechende Kerbe
des Schafts 4 des Hohlniets 1 eingreift. Dadurch
wird eine Verdrehsicherung des Zugelements 13 gegenüber dem
Blindniet erreicht.
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Der
in 3 im zusammengesetzten Zustand dargestellte Blindniet
nach der Erfindung wird folgendermaßen verwendet. In eine Öffnung,
in der eine Festlegung erfolgen soll, wird der Blindniet eingesteckt,
bis die an der Rückseite
des Flanschs 2 gebildete Anlageschulter zur Anlage an der
Oberseite dieses Element zur Anlage gelangt. Anschließend wird
mit einem Werkzeug das Zugelement 13 nach vorne gezogen.
Dieses Werkzeug enthält
beispielsweise eine Gewindestange, die in das Gewinde 19 der
Innenbohrung 18 des Zugelements 13 eingeschraubt
wird. Diese Stange wird nach vorne gezogen, während sich das Werkzeug an
der Außenfläche 7 des
Flanschs 2 abstützt.
Dadurch verformt sich der Schaft 4 des Hohlniets, indem
die zwischen den Längsschlitzen 5 gebildeten
Teile des Schafts sich nach außen
verformen. Gleichzeitig greifen die federnden Zungen 11 mit
ihren Sägezähnen 12 in
die Profilierung 17 an der Außenseite des Zugelements ein.
Die senkrecht zur Längsachse
verlaufenden Flächen
der Sägezähne 12 der
Zungen 11 des Hohlniets und die entsprechenden ebenfalls
senkrecht zur Längsachse
verlaufenden Flächen
der Sägezahnprofilierung 17 des
Zugelements 13 verhindern ein Zurückrutschen. In vollständig aufgeweitetem
Zustand hat der Blindniet die Form, wie sie in 4 dargestellt
ist. Hier sind die zwischen den Längsschlitzen 5 gebildeten
Teile des Schafts als einzelne Stege nach außen verformt, so dass sie zwischen
sich und der Rückseite 3 des
Flanschs 2 ein Blech festlegen können.
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Nach
dem Festlegen des Blindniets an einem Gegenstand kann das Werkzeug
entfernt werden und es kann eine Schraube in das Innengewinde 19 der
Bohrung 18 eingeschraubt werden, die zum Befestigen eines
anderen Gegenstands dienen kann. Dieses Ergebnis ist als Beispiel
in 5 dargestellt. Hier ist an einem Stück Blech 21 ein
Blindniet nach der Erfindung festgelegt. Anschließend wird
eine Schraube 22 durch einen zu befestigenden Gegenstand 23 hindurch
gesteckt und in die Bohrung 18 in das dort gebildete Innengewinde 19 eingeschraubt. Diese
Schraube 22 hält
mit ihrem Schraubenkopf 24 den zu befestigenden Gegenstand 23 an
dem Blindniet fest. Der Blindniet kann also nicht nur zur Verbindung
zweier Gegenstände
dienen, sondern auch zur Befestigung eines weiteren Gegenstands
an einem ersten Gegenstand.