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Die
Erfindung betrifft eine Gebäudedecke
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruch 1.
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Infolge
dynamischer Lasten können
bei weitgespannten Gebäudedecken
Probleme mit der Gebrauchstauglichkeit auftreten. Zu den dynamischen Lasten
zählen
verschiedene Erregungsmechanismen, wie zum Beispiel Bahn- und Straßenverkehr, Wind,
Erdbeben, Maschinen oder Personen. Unter Gebäudedecken oder einfach Decken
werden dabei Decken verstanden, die den Fußboden des darüberliegenden
Stockwerkes bilden. Durch den Einsatz moderner, hochfester Materialien
kann den Wünschen
der Bauherren nach offenen, weiträumigen Räumen und Büros entsprochen werden. Diese
Decken weisen allerdings tiefe Eigenfrequenzen und eine geringe
Dämpfung
auf. Dies führt
zu einer relativ großen
Schwingungsneigung der Decke und damit zu einer eingeschränkten Gebrauchstauglichkeit.
Die Tragfähigkeit
der Decke wird durch diese Schwingungen ebenfalls beeinflusst. Problematisch
sind dabei Schwingungen im Bereich der Eigenfrequenz der Decke.
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Kommt
es infolge dynamischer Lasten zu Problemen mit der Tragfähigkeit
oder der Gebrauchsfähigkeit
der Decke, müssen
entsprechende Maßnahmen
zur Schwingungsminderung ergriffen werden. Zur Verminderung der
Schwingungen kann zum Beispiel ein passiver Tilger eingesetzt werden. Dieser
besteht aus einer Masse, die über
eine Feder und einen Dämpfer
mit der Decke verbunden ist. Die Schwingungen der Decke sorgen für eine Bewegung der
Tilgermasse, die der Deckenschwingung entgegenwirkt. Um eine gewünschte Schwingungsreduktion
der Decke zu erreichen, muss ein passiver Tilger sehr genau und
aufwendig abgestimmt werden. Dabei ist der Frequenzbereich schmal,
in dem der passive Tilger effektiv arbeitet. Ein weiterer Nachteil
eines passiven Tilgers liegt in der benötigten großen Tilgermasse, wodurch der
passive Tilger einen erhöhten
Platzbedarf aufweist. Passive Tilger haben auf Deckenschwingungen
mit einer geringen Amplitude nur dann wirksamen Einfluss, wenn die
Schwingungen nicht bereits durch eine hohe Dämpfung der Decke verringert
wurden.
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Aus
WO 03/029842 A2 ist
eine Gebäudedecke
der eingangs genannten Art bekannt, wobei ein Massenaktor zur Schwingungsreduktion
eingesetzt ist. Ein Massenaktor weist im Prinzip nur einen Aktor und
eine Masse auf. Eine Feder ist für
die Kompensation der statischen Kraft der Masse vorgesehen. Mit
Hilfe eines Sensors wird die Schwingung der Gebäudedecke ermittelt und an eine
Steuereinrichtung übergeben,
die ein Stellsignal für
den Aktor so vorgibt, dass dieser eine Kraft entgegen der Schwingungsbewegung
erzeugt. Dadurch wird eine Kraft in die Decke eingebracht, die der
Schwingung entgegenwirkt und damit die Schwingungsamplitude verringert.
Durch einen Massenaktor kann ein großer Frequenzbereich abgedeckt
werden. Limitierend ist dabei die Auflösung des Sensors und die durch
den Aktor erzeugbaren Kräfte.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine schwingungsarme Gebäudedecke
bereitzustellen, wobei der Tilger einen geringen Energie- und Bauraumbedarf
aufweisen soll.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Gebäudedecke
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Unter
aktivem Tilger ist eine Kombination eines passiven Tilgers mit einem
Aktor, der in Schwingungsrichtung eine Kraft auf die Masse des Tilgers ausübt, zu verstehen.
Die Masse des Tilgers wird also nicht nur durch die Schwingung der
Decke angeregt, sondern zusätzlich
auch durch den gesteuerten Aktor. Der Schwingungszustand der Decke
wird dafür
von Sensoren erfasst und an einen Regler weitergeleitet, der aus
den Messsignalen in Echtzeit ein Steuersignal erzeugt. Das Steuersignal
wird mit einem Verstärker
in ein Stellsignal für
den Aktor umgewandelt. Die resultierenden Kräfte, die vom aktiven Tilger
erzeugt werden, wirken dann der Schwin gung der Decke entgegen. Die
Kräfte,
die durch den Aktor aufgebracht werden müssen, sind relativ gering,
weil die Resonanzfrequenz des aktiven Tilgers auf eine Eigenfrequenz
der Decke abgestimmt ist. Durch das Zusammenwirken der passiven
Elemente Feder, Masse und Dämpfer
mit dem aktiven Element Aktor wird eine effektive Schwingungsminderung
erreicht. Das bedeutet, dass mit einer geringeren Masse des aktiven
Tilgers eine genauso gute Schwingungsminderung erreicht werden kann
wie bei einem passiven Tilger mit größerer Masse. Die Gewichtsersparnis liegt
bei bis zu 90%. Dadurch ist es möglich,
einen aktiven Tilger beispielsweise kompakt zu gestalten. Gleichzeitig
weist der aktive Tilger einen deutlich geringeren Leistungsbedarf
als ein Massenaktor auf. In der Regel ist die Eigendämpfung des
aktiven Tilgers, die durch Reibung erzeugt wird, ausreichend, so dass
auf ein zusätzliches
Dämpfungselement
verzichtet werden kann. Ein solches kann jedoch, falls notwendig,
ohne Probleme zusätzlich
verwendet werden.
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Der
Tilger weist nun einen Schlitten auf, der mit mindestens einer Feder
an mindestens einer der Grundplatten befestigt ist. Der Schlitten
bildet die Grundlage für
die Elemente, die zur bewegten Masse beitragen. Dazu gehören z. B.
Motoren mit ihren Führungswagen,
Massenplatten, Nutenplatten und Koppelelemente. Durch eine Feder
kann in einfacher Weise die Resonanzfrequenz des aktiven Tilgers
eingestellt werden. Dabei sollte die Feder auch bei einer Bewegung
des Schlittens ihre Wirkrichtung beibehalten. Das heißt, dass
z. B. eine Druckfeder nicht so weit gedehnt werden darf, dass sie
als Zugfeder wirkt.
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Da
der Tilger eine Nutenplatte aufweist, die an der Zusatzmasse oder
direkt am Schlitten angeordnet ist, wird die Masse des aktiven Tilgers
erhöht. Die
Nuten sind in der Nutenplatte symmetrisch und parallel zur Bewegungsrichtung
angeordnet und erstrecken sich von einem bis zum anderen Ende der Nutenplatte.
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Da
zum Anschluß mindestens
einer Feder Federanschlusselemente vorgesehen sind, die als Nutensteine
ausgebildet und an der Nutenplatte verschiebbar angeordnet sind,
können
die Federanschlusselemente an unterschiedliche Federlängen angepasst
werden.
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Ein
aktiver Tilger ist robuster gegen Änderungen der dynamischen Eigenschaften
der Decke. Veränderungen
der Eigenschwingungen der Decke können durch eine Anpassung der
Aktorleistung ausgeglichen werden, so dass trotzdem eine gute Schwingungsminderung
erfolgt. Die Änderungen
der Eigenschwingungen der Decke können beispielsweise durch die
Inneneinrichtung des Raumes beeinflusst werden, z. B. durch gefüllte Aktenschränke.
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Bevorzugterweise
liegt die Resonanzfrequenz des Tilgers im Bereich von 1,5 bis 8
Hz, insbesondere von 3,5 bis 5,5 Hz. Besonders bei derart geringen
Frequenzen ist eine Schwingungsminderung wichtig. Die Schwingungen können beispielsweise durch
die Schrittfrequenz von Personen angeregt werden.
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Vorzugsweise
ist die Gebäudedecke
eine Verbundträger- oder Leichtbaudecke.
Eine solche Decke kann besonders große Spannweiten aufweisen, so
daß die
gewünschten
freien Räume
eine große
Ausdehnung aufweisen. Allerdings steigt die Schwingungsneigung der
Decke mit zunehmender Spannweite. Der Einsatz eines aktiven Tilgers
wird damit besonders sinnvoll.
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Vorzugsweise
ist der Tilger an der Unterseite der Gebäudedecke angeordnet. An der
Unterseite von Gebäudedecken
sind in der Regel Lüftungskanäle und ähnliches
angeordnet. Bei Leichtbaudecken verschwinden diese in den Freiräumen zwischen
Trägern
aus Stahl oder anderen Materialien. Als Sichtschutz wird dabei eine
Zwischendecke eingesetzt, die diese Freiräume abdeckt. Wenn nun der aktive Tilger
in einem solchen Freiraum unterhalb der Gebäudedecke angeordnet ist, wird
durch ihn der Gesamteindruck des Raumes nicht gestört. Die
Schwingungsamplitude des aktiven Tilgers liegt im Zentimeterbereich,
so daß auch
dafür nicht
viel freier Raum vorgesehen sein muß.
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Vorzugsweise
weist der Tilger mindestens eine Grundplatte auf, die mit einer
Befestigungsgeometrie versehen ist. Diese Befestigungsgeometrie kann
dabei so ausgeführt
sein, daß sowohl
eine horizontale als auch eine vertikale Befestigung des Tilgers
an der Gebäudedecke
möglich
ist. Der aktive Tilger kann dadurch sowohl zur Schwingungsminderung
von horizontalen Schwingungen eingesetzt werden als auch zur Schwingungsminderung
von vertikalen Schwingungen. Der gewünschte Effekt ist dabei nur
von der Einbaulage abhängig.
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Vorzugsweise
weist der Tilger mehr als eine Feder auf, wobei mindestens zwei
Federn entgegengesetzte Wirkrichtungen aufweisen. Damit ist eine definierte
Gleichgewichtslage des Schlittens möglich. Durch die Auswahl der
Federhärten
lässt sich
auch die Resonanzfrequenz des aktiven Tilgers einstellen.
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Dabei
ist bevorzugt, dass der Tilger eine austauschbare Zusatzmasse aufweist,
die am Schlitten angeordnet ist. Der aktive Tilger kann damit durch
einen einfachen Austausch der Zusatzmasse und eventuelle Anpassung
der Federhärten
an unterschiedliche Decken angepasst werden. Für unterschiedliche Decken mit
verschiedenen Eigenschwingungen kann dadurch der gleiche aktive
Tilger verwendet werden, der durch einen einfachen Austausch der
Zusatzmasse angepasst wird.
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Vorzugsweise
weist die Zusatzmasse die Form einer Platte auf. Eine Platte ist
einfach herzustellen und ebenso leicht zu befestigen.
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Vorzugsweise
sind zum Anschluss mindestens einer Feder an mindestens einer Grundplatte weitere
Federanschlusselemente vorgesehen, wobei die Federelemente senkrecht
zur Bewegung des Schlittens verschiebbar sind. Da sich durch die
Variation der Dicke der Massenplatte auch der Abstand der Federanschlusselemente
zur Bewegungsachse ändert,
ist es notwendig, den zweiten Befestigungspunkt der Federanschlusselemente
verschiebbar zu gestalten. Dadurch wird gewährleistet, dass die Achsen
der Federelemente parallel zur Bewegungsachse liegen, so dass eine
Kollision des Schlittens mit den Federn ausgeschlossen werden kann.
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Vorzugsweise
weist der Tilger zwei miteinander gekoppelte Motoren auf. Dadurch
ist es möglich, kleinere
Motoren zu verwenden.
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Dabei
ist besonders bevorzugt, daß die
Motoren als Linearmotoren ausgebildet sind. Die Masse des aktiven
Tilgers bewegt sich geradlinig, so daß bei dem Einsatz von Linearmotoren
auf ein Getriebe verzichtet werden kann. Dadurch wird sowohl die
Zuverlässigkeit
erhöht,
als auch der nötige
Bauraum verringert.
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Vorzugsweise
sind die Motoren spiegelbildlich angeordnet und parallel zu ihrer
Bewegungsrichtung miteinander gekoppelt. Durch die spiegelbildliche
Anordnung kann die Belastung der Unterkonstruktion infolge der magnetischen
Anziehungskräfte aufgehoben
werden. Die Kopplung parallel zur Bewegungsrichtung verhindert ein
Verkippen des Schlittens, der durch die Motoren angetrieben wird.
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Dabei
ist besonders bevorzugt, daß die
Motoren über
einen Koppelplatte miteinander verbunden sind, die einen Freiheitsgrad
in Bewegungsrichtung sperrt. Damit wird eine synchrone Bewegung der
Motoren erreicht.
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Vorzugsweise
läßt die Koppelplatte
alle nicht in Bewegungsrichtung liegende Freiheitsgrade frei. Dadurch
wird sichergestellt, daß keine
unnötige Spannung
zwischen den beiden Motoren erzeugt wird, die zu einem erhöhten Verschleiß führen würde. Unnötiger Zwang
wird dabei vermieden. Dieser könnte
beispielsweise durch ungenaue Fertigung oder unterschiedliche thermische
Ausdehnung hervorgerufen werden.
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Bevorzugterweise
weist die Koppelplatte stoffschlüssige
Gelenke auf. Stoffschlüssige
Gelenke sind spielfrei und wartungsfrei. Auch sind sie durch die
geometrische Gestaltung der Koppelplatte kostengünstig herzustellen. Beispielsweise
werden von entgegengesetzten Seiten Freiräume in die Koppelplatte gefräst, wobei
zwischen diesen Freiräumen
ein schmaler Steg stehen bleibt, der als Biegebalken dient.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Gebäudedecke
mehr als einen Tilger auf. Die Tilger können dabei in dem Bereich angeordnet
werden, in dem die Schwingungsamplitude am größten ist. Bei dem Einsatz von
mehreren Tilgern muß durch den
einzelnen Tilger auch nur eine geringere Kraft eingebracht werden,
als wenn nur ein einzelner Tilger eingesetzt wird.
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Dabei
ist besonders bevorzugt, daß die
Gebäudedecke
einen horizontal und einen vertikal angeordneten Tilger aufweist.
Damit ist eine Schwingungsminderung sowohl der vertikalen als auch
der horizontalen Schwingungen möglich.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei sind gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
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1 schematisch
einen generellen Aufbau eines aktiven Tilgers,
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2 Einsatzmöglichkeiten
eines aktiven Tilgers in Verbindung mit weit gespannten Decken,
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3 eine
räumliche
Darstellung des aktiven Tilgers in einer bevorzugten Ausführungsform
in vertikaler Aufstellung,
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4 eine
räumliche
Darstellung des aktiven Tilgers in einer bevorzugten Ausführungsform
in horizontaler Aufstellung,
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5 in
räumlicher
Darstellung einen Schlitten einer bevorzugten Ausführungsform,
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6 eine
Nutenplatte mit Federanschlußelementen
im Detail,
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7 eine
Anordnung einer variablen Massenplatte einer bevorzugten Ausführungsform,
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8a eine Grundplatte ohne Federanschlußelemente
einer bevorzugten Ausführungsform und
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8b eine Grundplatte mit Federanschlußelementen
einer bevorzugten Ausführungsform.
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In 1 ist
schematisch der generelle Aufbau eines aktiven Tilgers 1 dargestellt.
Der aktive Tilger 1 weist ein Feder-Dämpfer-Massesystem auf, welches
zusätzlich
einen Aktor 2 aufweist, der eine Kraft F auf eine Masse 3 ausüben kann.
Eine Feder 4 weist die Federsteifigkeit k auf. Eine Dämpfungskonstante
d stellt ein energiedissipierendes Dämpfungselement dar. Sie setzt
sich aus mehreren Faktoren zusammen, beispielsweise aus der Reibung oder
einem zusätzlichen
Dämpfungselement.
Die Resonanzfrequenz des Tilgers 1 ist an die Eigenfrequenz
einer Decke 5 angepaßt.
Eine Übereinstimmung
von Resonanzfrequenz und Eigenfrequenz ist zwar von Vorteil, aber
nicht zwingend erforderlich. Beginnt die Decke 5 zu schwingen,
wird die Masse 3 des aktiven Tilgers 1 in Bewegung
versetzt, auch ohne daß der
Aktor 2 zusätzliche
Stellkräfte
erzeugt. Dadurch findet bereits eine Minderung der Deckenschwingung
statt. Über
einen Sensor 6 werden die Deckenschwingungen erfaßt und beispielsweise
als Beschleunigungswerte oder als Geschwindigkeitswerte an einen
Regler 7 übergeben.
Dieser berechnet daraus in Echtzeit ein Steuersignal, das mit einem
Verstärker 8 in
ein Stellsignal zur Steuerung des Aktors 2 gewandelt wird.
Dabei wird der Aktor 2 so geregelt, daß die resultierenden Kräfte der
Deckenschwingung entgegenwirken. Die Amplitude der bereits durch
die Eigenschwingung der Decke 5 hervorgerufenen Schwingung
der Tilgermasse 3 wird durch den Aktor 2 verstärkt. Da
der aktive Tilger 1 bereits wie ein passiver Tilger durch
die Eigenschwingung der Decke 5 angeregt wird, reichen
relativ geringe Stellkräfte
des Aktors 2 aus. Der Aktor 2 dient nur zur Verstärkung der
Schwingungsbewegung der Tilgermasse 3 und nicht, wie bei
einem Massenaktor, als Hauptantrieb. Durch die aktiven Komponenten
wird also aus einem passiven Tilger ein aktiver Tilger. Dadurch
erhöht
sich die Effizienz der Schwingungsminderung und verbessert sich
die Robustheit gegenüber Änderungen
der dynamischen Eigenschaften des Deckensystems.
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In 2 sind
Einsatzmöglichkeiten
von aktiven Tilgern 1a, 1b in Verbindung mit weitgespannten Decken 5a, 5b dargestellt.
Die Darstellung ist dabei nicht maßstabsgetreu. Der aktive Tilger 1a ist
auf der oberen Decke 5a derart montiert, daß er horizontale Schwingungen
reduzieren kann. Bei der unteren Decke 5b dient der aktive
Tilger 1b zur Verminderung von vertikalen Schwingungen.
Auch wenn in diesem Beispiel eine Schwingungsreduktion für eine Decke 5a, 5b nur
in jeweils einer Schwingungsrichtung erfolgt, ist der gleichzeitige
Einsatz mehrerer aktiver Tilger 1 für eine Decke 5a, 5b denkbar,
so daß sowohl die
horizontalen als auch die vertikalen Schwingungen einer Decke 5a, 5b vermindert
werden können.
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3 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
eines aktiven Tilgers 1 in räumlicher Darstellung. Der aktive
Tilger 1 wird entweder mit seiner unteren Grundplatte 9a auf
einer Decke 5 angeordnet oder über seine obere Grundplatte 9b unter
die Decke 5 gehängt.
Die Grundplatten 9a und 9b sind über eine
Zwischenkonstruktion, auf die ein Sekundärteil 24 eines nicht
dargestellten Linearmotors montiert ist, miteinander verbunden.
Die Sekundärteile 24 sind
in diesem Fall als Permanentmagnete ausgebildet, wobei die Zwischenkonstruktion
als Stahlplatte hergestellt ist. Durch den Linearmotor wird ein
Schlitten 10 angetrieben, der zum Sekundärteil 24 geführt ist.
Dafür können Linearführungen
auf der Zwischenkonstruktion befestigt sein, in denen der Schlitten 10 mit
Hilfe von Führungswagen
in einem festen Abstand zu den Sekundärteilen 24 geführt wird.
Der Schlitten weist zwei Nutenplatten 11a und 11b auf, die über ein
Koppelelement 12 miteinander verbunden sind.
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Der
Schlitten 10 ist dabei Teil der bewegten Tilgermasse, die
durch eine Zusatzmasse weiter erhöht werden kann. An den Nutenplatten 11a, 11b sind
verschiebbare Federanschlußelemente 13 angeordnet.
Diese Federanschlußelemente 13 sind über Federn 14 mit
weiteren Anschlußelementen 15 verbunden,
die an den Grundplatten 9 angeordnet sind. Die Eigenfrequenz
des Tilgers 1 wird durch das Ändern der bewegten Masse und/oder
der Federsteifigkeit der Federn 14 verändert. Zur Anpassung an unterschiedliche
Federlängen
kann durch die bewegliche Anordnung der Federanschlußelemente 13 auf den
Nutenplatten 11 der Abstand zwischen den Federanschlußelementen 13 des
Schlittens und den Federanschlußelementen 15 der
Grundplatten 9 angepaßt
werden. Jeder Nutenplatte 11a, 11b ist ein Linearmotor
zugeordnet, wobei die Linearmotoren spiegelbildlich zueinander angeordnet
sind.
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Durch
das Koppelelement 12 wird in Bewegungsrichtung, in diesem
Falle vertikal, eine Relativbewegung zwischen den Nutenplatten 11a und 11b und
damit zwischen den Linearmotoren verhindert.
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Das
Koppelelement 12 weist stoffschlüssige Gelenke auf und sperrt
nur den Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung, so daß unnötiger Zwang
vermieden wird. Das Führungssystem
muß deshalb
nur geringe Zusatzkräfte
aufnehmen, die z. B. durch Fertigungs- und Montagetoleranzen oder
unterschiedliche thermische Ausdehnung entstehen können.
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Die
stoffschlüssigen
Elemente werden dadurch gebidet, daß in das Koppelelement 12 von
entgegengesetzten Seiten zwei Freiräume eingebracht sind, wobei
diese Freiräume
durch einen schmalen Steg voneinander getrennt werden. Die Freiräume und
der schmale Steg erstrecken sich dabei parallel zur Bewegungsrichtung.
Verändert sich
die Lage der Motoren zueinander in einer anderen Richtung als der
Bewegungsrichtung, führt
dies zu einer Verformung des schmalen Stegs, wodurch unnötiger Zwang
in diesen Richtungen vermieden wird. In Bewegungsrichtung ist eine
Verformung des schmalen Stegs dagegen nicht möglich, so daß eine Relativbewegung
der Motoren zueinander zuverlässig
verhindert wird.
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In 4 ist
der aktive Tilger nach 3 in horizontaler Aufstellung
dargestellt. Die Grundplatten 9a, 9b sind dabei
mit zusätzlichen
Standfüßen 16a, 16b versehen.
Denkbar ist aber auch, die Grundplatten 9a, 9b so
zu gestalten, daß sie
Anschlußgeometrien
zum vertikalen und zum horizontalen Einsatz des aktiven Tilgers 1 aufweisen.
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In 5 ist
der Schlitten 10 einer bevorzugten Ausführungsform dargestellt. Jede
der zwei Nutenplatten 11a, 11b ist mit einem Primärteil 17a, 17b des
Linearmotors verbunden, die spiegelbildlich angeordnet sind. Die
Kopplung der Linearmotoren in Bewegungsrichtung erfolgt über das
Koppelelement 12, welches die Nutenplatten 11a und 11b verbindet. Durch
die Nutenplatten 11a, 11b und das Koppelelement 12 werden
also drei Seiten des Schlittens 10 gebildet. Die vierte
Seite ist mit Seitenelementen 18a, 18b verkleidet,
durch die jedoch keine Verbindung zwischen den Nutenplatten 11a, 11b hergestellt
wird.
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In 6 ist
die Nutenplatte 11 mit Federanschlußelementen 13 detailliert
dargestellt. Die Federanschlußelemente 13 sind über Nutensteine 19 in
die Längsnuten 20 der
Nutenplatte 11 eingebracht. Die Anzahl der Fe deranschlußelemente 13 ist
dabei von der Anzahl der Federn 14 abhängig. Da die Federanschlußelemente 13 in
den Nuten 20 längsverschiebbar
sind, können
Federn 14 mit unterschiedlichen Längen eingesetzt werden.
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In 7 ist
der Schlitten aus 5 um Zusatzmassen 21a, 21b erweitert
worden. Diese Zusatzmassen 21a, 21b weisen dabei
die Form von Platten auf und werden unterhalb der Nutenplatten 11a, 11b angeordnet.
Dadurch verschiebt sich auch die Lage der Federanschlußelemente 13 senkrecht zur
Bewegungsrichtung. Um eine Kollision des Schlittens 10 mit
den Federn 14 auszuschließen, müssen die Federn 14 parallel
zur Bewegungsachse liegen. Um dies auch bei unterschiedlichen Zusatzmassen 21 sicherzustellen,
sind die Federanschlußelemente 15 der
Grundplatten 9a, 9b an den Grundplatten 9a, 9b senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Schlittens 10 verschiebbar. Dafür sind in
den Grundplatten 9a, 9b Nuten 22 vorgesehen,
in denen Zwischenelemente 23 befestigt sind, die mit den
Anschlußelementen 15 verbunden
sind.