DE102006022411B3 - Verfahren zum Justieren einer Waage - Google Patents

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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01GWEIGHING
    • G01G23/00Auxiliary devices for weighing apparatus
    • G01G23/01Testing or calibrating of weighing apparatus
    • G01G23/012Testing or calibrating of weighing apparatus with load cells comprising in-build calibration weights

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Justieren einer elektronischen Waage, die eine Waagschale, einen Messwertaufnehmer, ein eingebautes Justiergewicht, eine Justiergewichtsschaltung, die das Justiergewicht in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer bringen kann, und eine digitale Signalverarbeitungseinheit umfasst, vorgeschlagen, bei dem die Justiergewichtsschaltung das Justiergewicht nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach der letzten Benutzung (Beginn einer Ruhephase) in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer bringt und bis zum Ende der Ruhephase dort belässt. Nach einer Wägepause steht dem Benutzer der Waage nach dem nur wenige Zeit in Anspruch nehmenden Trennen der Wirkverbindung zwischen Justiergewicht und Messwertaufnehmer eine richtig justierte Waage zur Verfügung. Das Durchlaufen eines kompletten Justierzyklusses entfällt also.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Justieren einer elektronischen Waage, die eine Waagschale, einen Messwertaufnehmer, ein eingebautes Justiergewicht, eine Justiergewichtsschaltung, die das Justiergewicht in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer bringen kann, und eine digitale Signalverarbeitungseinheitumfasst.
  • Verfahren dieser Art einschließlich der benutzten elektronischen Waagen, sind allgemein bekannt und z. B. in der DE 195 34 058 C1 und der DE 37 14 540 A1 beschrieben.
  • Für die Genauigkeit hochauflösender Waagen ist die richtige Justierung der Waage eine unabdingbare Voraussetzung. Diese Justierung sollte optimalerweise kurz vor einer Messung erfolgen, um zwischenzeitliche Änderungen aufgrund von Temperaturschwankungen oder aufgrund einer Langzeitdrift auszuschließen. Dies wird von den Benutzern jedoch häufig vergessen oder wegen des Zeitaufwandes für die Justierung unterlassen. Jeder verlässt sich darauf, dass die Waage von früheren Messungen her noch richtig justiert ist. Dies ist jedoch vor allen Dingen bei Waagen, die selten benutzt werden, nicht der Fall. Um hier Messfehler zu vermeiden, ist es bei vielen Waagen schon vorgesehen, dass die Justierung in gewissen Zeitabständen selbsttätig vorgenommen wird oder zumindest angefordert wird. Die Größe dieses Zeitabstandes ist jedoch immer nur ein Kompromiss zwischen dem Wunsch nach richtiger Justierung (erfordert geringen Zeitabstand) und dem Wunsch, längere Messreihen ungestört durchführen zu können (erfordert langen Zeitabstand). In der o.a. DE 37 14 540 A1 ist alternativ vorgeschlagen, dass ein Prüfprogramm in der Waage aufgrund der Analyse der messtechnischen Vergangenheit, sowie des Verlaufs von Störgrößen den Kalibrierzeitpunkt festlegt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, dem Benutzer der Waage eine richtig justierte Waage zur Verfügung zu stellen ohne ihn zu zwingen, nach jeder Wägepause einen kompletten Justierzyklus durchzuführen.
  • Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die Justiergewichtsschaltung das Justiergewicht nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach der letzten Benutzung (Beginn einer Ruhephase) in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer bringt und bis zum Ende der Ruhephase dort belässt.
  • Wird die Waage also eine gewisse Zeit (z. B. 5 Minuten) nicht benutzt, so erkennt sie diese Ruhepause und beginnt schon mit dem ersten Teil eines Justierzyklusses und legt das Justiergewicht auf den Messwertaufnehmer auf. In dieser Stellung verharrt die Waage und übernimmt laufend Messwerte vom Messwertaufnehmer. Geht die Ruhephase nun zu Ende – was der Waage z. B. durch das Signal eines eingebauten Näherungssensors, der eines sich nähernden Benutzer detektiert, signalisiert wird – so führt die Waage nur noch den letzten Teil der Justierung, nämlich das Abheben des Justiergewichtes, das Bestimmen des Nullpunktes und das Berechnen des Justierfaktors durch und ist dann nach einer minimalen Wartezeit wägebereit und richtig justiert.
  • Diese noch verbleibende Wartezeit ist besonders gering, wenn die Justiergewichtsschaltung das Absenken des Justiergewichtes zwar langsam und stoßfrei durchführt, das Wiederanheben des Justiergewichtes jedoch schnell durchführt. Dies ist ohne die Gefahr einer Beschädigung des Messwertaufnehmers möglich, da zu große Kräfte auf den Messwertaufnehmer beim Anheben sowieso ausgeschlossen sind.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren abhängigen Ansprüchen.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen beschrieben, dabei zeigt:
  • 1 ein Schnittbild der Mechanik und ein Blockschaltbild der Elektronik der Waage in einer beispielhaften Ausgestaltung,
  • 2 ein Flussdiagramm zur Erläuterung der Funktionsweise und
  • 3 ein Detail der Waage in einer anderen beispielhaften Ausgestaltung.
  • Die elektronische Waage in 1 besteht aus einem gehäusefesten Systemträger 3, an dem über zwei Lenker 4 und 5 mit den Gelenkstellen 6 ein Lastaufnehmer 2 in senkrechter Richtung beweglich befestigt ist. Der Lastaufnehmer 2 trägt in seinem oberen Teil die Waagschale 1 zur Aufnahme des Wägegutes und überträgt die der Masse des Wägegutes entsprechende Kraft über ein Koppelelement 9 auf den Lastarm des Übersetzungshebels 7. Der Übersetzungshebel 7 ist durch ein Kreuzfedergelenk 8 am Systemträger 3 gelagert. Am Kompensationsarm des Übersetzungshebels 7 ist ein Spulenkörper mit einer Spule 11 befestigt. Die Spule 11 befindet sich im Luftspalt eines Permanentmagnetsystems 10 und erzeugt die Kompensationskraft. Die Größe des Kompensationsstromes durch die Spule 11 wird dabei in bekannter Weise durch einen Lagensensor 13 und einen Regelverstärker 14 so geregelt, dass Gleichgewicht zwischen dem Gewicht des Wägegutes und der elektromagnetisch erzeugten Kompensationskraft herrscht. Der Kompensationsstrom erzeugt am Messwiderstand 15 eine Messspannung, die einem Analog-/Digital-Wandler 17 zugeführt wird. Das digitalisierte Ergebnis wird von einer digitalen Signalverarbeitungseinheit 18 übernommen und in der Anzeigeeinheit 19 digital angezeigt. Zur Bedienung der Waage sind Tasten 37 und 37' vorgesehen, die Taste 37 dient z. B. zum Tarieren der Waage. Weiter ist ein Temperatursensor 26 vorhanden, der die Temperatur des Messwertaufnehmers in ein digitales Signal umformt und über die Leitung 32 der digitalen Signalverarbeitungseinheit 18 zuführt. Die digitale Signalverarbeitungseinheit 18 kaan dadurch Temperaturfehler des Messwertaufnehmers korrigieren.
  • Der Lastarm des Übersetzungshebels 7 ist über den Befestigungspunkt des Koppelelementes 9 hinaus verlängert (Arm 12) und läuft in einem nach unten abgekröpften Teil 22 aus. Am Teil 22 sind drei senkrecht stehende Zentrierstifte befestigt, von denen in 1 nur die beiden Zentrierstifte 24 und 25 zu erkennen sind. Diese Zentrierstifte tragen das Justiergewicht 16. Das Justiergewicht weist eine von unten kommende Bohrung 29 auf, die in einer kegeligen Fläche 23 ausläuft. Diese Bohrung geht genau durch den Schwerpunkt des Justiergewichtes, so dass die kegelige Fläche senkrecht über dem Schwerpunkt des Justiergewichtes liegt.
  • Weiter ist in 1 eine Hubvorrichtung für das Justiergewicht angedeutet, die aus einem Stachel 20 besteht, der in einer gehäusefesten Hülse 21 in senkrechter Richtung beweglich geführt ist. Die Vorrichtung zum Bewegen des Stachels ist nur durch einen Exzenter 28 und einen Elektromotor 30 angedeutet. Der Stachel 20 reicht durch ein Loch 27 im Teil 22 bis in die Bohrung 29 im Justiergewicht 16. In der gezeichneten Stellung endet der Stachel 20 mit seiner kegelförmigen Spitze dicht unterhalb der kegeligen Fläche 23. Damit liegt das Justiergewicht auf den Zentrierstiften und damit auf dem Übersetzungshebel 7/12/22 auf und die Wirkverbindung zwischen Justiergewicht und Messwertaufnehmer ist hergestellt. Wird nun der Motor über die Leitung 36 von der digitalen Signalverarbeitungseinheit 18 angesteuert und damit der Stachel durch den Exzenter 28 angehoben, so kommt der Stachel mit der kegeligen Fläche 23 in Kontakt, hebt das Justiergewicht 16 vom Übersetzungshebel ab und drückt es gegen gehäusefeste Anschläge 39. Dies ist die Normalstellung des Justiergewichtes (Wägestellung, Trennung der Wirkverbindung zwischen Justiergewicht und Messwertaufnehmer), während die in 1 gezeichnete abgesenkte Stellung nur für den Justiervorgang eingenommen wird. Die abgesenkte Stellung des Justiergewichtes wird in der Anzeigeeinheit 19 durch das Aktivieren eines Cal-Symbols 31 angezeigt. Der Schwerpunkt des Justiergewichtes 16 lässt sich durch die Schraube 38 geringfügig verschieben, wodurch ein Feinabgleich erreicht werden kann.
  • Die bisher beschriebenen Teile der Waage sind als Stand der Technik bekannt und deshalb in ihrem Aufbau und ihrer Funktion nur ganz kurz beschrieben. Die zeichnerische Darstellung der einzelnen Teile stellt nur eine von vielen Möglichkeiten zur Realisation dar. Die elektronische Waage weist nun weiter innerhalb der digitalen Signalverarbeitungseinheit ein Zeitglied 34 auf, das beim Benutzen der Waage immer wieder auf Null zurückgestellt wird, das also nur dann ein Ablaufsignal gibt, wenn die Waage eine vorgegebene Zeit (z. B. 5 Minuten) ununterbrochen nicht benutzt wurde und die Anzeige Null zeigt. Weiter weist die elektronische Waage einen Näherungssensor 35 auf, der zusammen mit der zugehörigen Auswerteschaltung 33 ein Signal an die digitale Signalverarbeitungseinheit 18 abgibt, sobald sich ein Bediener der Waage nähert.
  • Der Ablauf des erfindungsgemäßen Justierverfahrens ergibt sich dann aus dem Flussdiagramm der 2, das den in der digitalen Signalverarbeitungseinheit 18 gespeicherten Programmablauf zeigt. Bei der normalen Benutzung der Waage wird die Waage häufig nicht die Null anzeigen, so dass im Entscheidungsschritt 40 die Antwort häufig „nein" lautet. Dann durchläuft die Waage die Programmschleife 48. Auch bei einer Waagenanzeige Null lautet vor Ablauf des Zeitgliedes 34 die Antwort im Entscheidungsschritt 41 „nein" und die Waage verbleibt in der Programmschleife 48/48a. Die Programmschleife 48 bzw. 48/48a wird also beim normalen Wägen nicht verlassen. Erst wenn die Waage eine gewisse Zeit unbenutzt steht und das Zeitglied 34 abläuft, ergibt der Entscheidungsschritt 41 ein „ja" und die digitale Signalverarbeitungseinheit 18 steuert über die Leitung 36 den Elektromotor 30 an und veranlasst das Auflegen des Justiergewichtes 16. Nach dem Einschwingen des Messwertaufnehmers auf den stationären Endwert („Stillstand") wird der Messwert von der digitalen Signalverarbeitungseinheit 18 übernommen und abgespeichert (Programmschritt 42). Der Programmablauf geht dann zum Entscheidungsschritt 43 weiter und fragt das Signal des Näherungssensors 35 ab. Solange die Waage unbenutzt bleibt, kommt kein Signal vom Näherungssensor und die Waage verbleibt in der Programmschleife 49. Während der Ruhephase bleibt damit das Justiergewicht aufgelegt und die digitale Signalverarbeitungseinheit 18 erhält laufend die Messwerte und kann laufend den Justierfaktor aktualisieren. Erst wenn der Näherungssensor das Nähern einer Bedienungsperson detektiert, verlässt das Programm die Programmschleife 49, steuert den Motor zum Abheben des Justiergewichtes an, ermittelt nach Stillstand den Nullpunkt der Waage, errechnet den Justierfaktor und speichert diesen in der digitalen Signalverarbeitungseinheit 18 ab (Programmschritt 44). Anschließend geht die Waage in den normalen Wägemodus über (Programmschritt 45) und der Programmablauf beginnt wieder von vorne.
  • Der Programmschritt 44 erfordert dabei nur eine relativ kurze Zeit, da das Justiergewicht nur von der Justierstellung in die normale Wägestellung angehoben werden muss. Da bei dieser Bewegung keine Stöße auf den Messwertaufnehmer ausgeübt werden können, kann diese Bewegung sehr schnell erfolgen. Im Gegensatz dazu muss das Absenken des Justiergewichtes 16 auf den Übersetzungshebel 7/12/22 langsam erfolgen, damit das Justiergewicht 16 keine stoßförmigen Kräfte auf den Übersetzungshebel ausübt. Konstruktiv können diese verschiedenen Geschwindigkeiten durch eine entsprechende Formgebung des Exzenters 28 oder durch verschiedene Drehzahlen des Elektromotors 30 leicht erreicht werden. – Da der Programmschritt 45 nur eine elektronische Umschaltung beinhaltet und damit praktisch ohne Zeitverzögerung abläuft, erfordert das Durchlaufen der Programmschritte 44 und 45 nur eine kurze Zeit – deutlich kürzer als wenn ein kompletter Justierzyklus durchlaufen werden müsste.
  • Die Erfindung wurde im Vorstehenden anhand einer Waage mit Näherungssensor als Beispiel beschrieben. Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen möglich. Zum Beispiel kann bei einer Waage ohne Näherungssensor das Ende der Ruhephase und damit das Anheben des Justiergewichtes (Programmschritt 44) durch das Betätigen einer beliebigen Taste – z. B. der Tarataste 37 – eingeleitet werden. Oder bei einer Waage mit Datenein-/-ausgang (in 1 nicht dargestellt) kann der Programmschritt 44 durch einen Befehl über den Dateneingang ausgelöst werden. Oder bei einer Waage mit Transponder-Leseeinheit, wie sie z. B. aus der DE 101 34 281 B4 bekannt ist, kann der Programmschritt 44 durch das Identifizierungssignal eines autorisierten Benutzers der Waage ausgelöst werden.
  • Das Anheben des Justiergewichtes gemäß Programmschritt 44 wird zweckmäßigerweise auch dann ausgelöst, wenn die Waage ausgeschaltet wird oder wenn die Waage von der Spannungsversorgung getrennt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass bei einem eventuellen Transport der Waage die Wirkverbindung zwischen Justiergewicht und Messwertaufnehmer getrennt ist und eine Beschädigung des Messwertaufnehmers ausgeschlossen ist. Dazu ist selbstverständlich ein entsprechender Energiespeicher notwendig, um dem Motor 28 auch nach der Trennung von der Spannungsversorgung noch für mindestens einmal Anheben des Justiergewichtes mit Energie zu versorgen. Die Bestimmung eines Justierfaktors erfolgt in diesem Fall natürlich nicht.
  • Solange das Justiergewicht auf dem Übersetzungshebel 7/12/22 aufliegt, also in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer steht, wird vorteilhafterweise ein Cal-Symbol 31 in der Anzeigeeinheit 19 angesteuert, um den Zustand der Waage kenntlich zu machen. Zusätzlich wird vorteilhafterweise auch die Anzeige des Wägeergebnisses unterdrückt.
  • Solange das Justiergewicht auf dem Übersetzungshebel 7/12/22 aufliegt, übernimmt die digitale Signalverarbeitungseinheit 18 vorteilhafterweise laufend Messwerte vom Messwertaufnehmer und bildet daraus einen gleitenden Mittelwert. Dieser gleitende Mittelwert steht dann zur Berechnung des Justierfaktors zur Verfügung. Die Ermittlung des Nullpunkt-Wertes erfolgt demgegenüber nur kurz, um die Wartezeit am Ende der Ruhephase nicht zu verlängern. Zweckmäßigerweise werden bei der eben angegebenen gleitenden Mittelwertbildung die letzten Messwerte vor dem Ende der Ruhephase nicht mehr zu Mittelung benutzt, da die Gefahr besteht, dass sie beispielsweise durch Erschütterungen, die die Bedienperson verursacht, verfälscht wird.
  • Beim Übergang in den Wägemodus gemäß Programmschritt 45 wird die Anzeige der Waage zweckmäßigerweise tariert. Bei einer Waage mit motorisch betätigbarem Windschutz (nicht gezeichnet) kann innerhalb des Programmschrittes 45 auch der Motor zum Öffnen eines Wandelementes des Windschutzes angesteuert werden.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird im Programmschritt 42 die Wirkverbindung zwischen der Waagschale 1 und dem Messwertaufnehmer (2... 15) unterbrochen, bevor das Justiergewicht 16 aufgelegt wird. Und im Programmschritt 44 wird zuerst das Justiergewicht angehoben und anschließend erst die Wirkverbindung zwischen der Waagschale und dem Messwertaufnehmer wieder hergestellt. Dadurch wird bei aufgelegtem Justiergewicht beispielsweise der Windeinfluss über die Waagschale auf den Messwertaufnehmer vermieden; aber auch ein versehentliches Auflegen von Wägegut auf die Waagschale während der Ruhephase wirkt sich nicht auf den Justierfaktor aus.
  • Das Unterbrechen der Wirkverbindung zwischen der Waagschale 1 und dem Messwertaufnehmer (2...15) ist z. B. durch die in 3 schematisch gezeigte Anordnung möglich: Die beiden Motoren 50 und 53 können über die Exzenter 51 und 54 die zugehörigen Stacheln 52 und 55 anheben und so die Waagschale 1 vom Lastaufnehmer 2 trennen. Die Stacheln 52 und 55 sind dabei in gehäusefesten Teilen 56 geführt. Die Ansteuerung der Motoren 50 und 53 erfolgt dabei über Leitungen 57 und 58 durch die digitale Signalverarbeitungseinheit 18.
  • In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung unterbricht die Justiergewichtsschaltung die Wirkverbindung zwischen dem Justiergewicht und dem Messwertaufnehmer während der Ruhephase kurzzeitig, um den Nullpunkt der Waage hin und wieder zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzustellen. Anschließend wird die Wirkverbindung sofort wieder hergestellt. Die Waage verbleibt also auch in dieser Ausgestaltung währen der Ruhephase fast immer im Zustand mit Wirkverbindung zwischen Justiergewicht und Messwertaufnehmer.
  • 1
    Waagschale
    2
    Lastaufnehmer
    3
    Systemträger
    4
    Lenker
    5
    Lenker
    6
    Gelenkstellen
    7
    Übersetzungshebel
    8
    Kreuzfedergelenk
    9
    Koppelelement
    10
    Permanentmagnetsystem
    11
    Spule
    12
    Arm (Verlängerung des Übersetzungshebels)
    13
    Lagensensor
    14
    Regelverstärker
    15
    Messwiderstand
    16
    Justiergewicht
    17
    Analog-/Digital-Wandler
    18
    digitale Signalverarbeitungseinheit
    19
    Anzeigeeinheit
    20
    Stachel
    21
    Hölse
    22
    abgekröpfter Teil des Übersetzungshebels
    23
    kegelige Fläche
    24
    Zentrierstift
    25
    Zentrierstift
    26
    Temperatursensor
    27
    Loch
    28
    Exzenter
    29
    Bohrung
    30
    Elektromotor
    31
    Cal – Symbol
    32
    Leitung
    33
    Auswerteschaltung des Näherungssensors
    34
    Zeitglied
    35
    Näherungssensor
    36
    Leitung
    37, 37'
    Tasten
    38
    Schraube
    39
    Anschläge
    40
    Entscheidungsschritt
    41
    Entscheidungsschritt
    42
    Programmschritt
    43
    Entscheidungsschritt
    44
    Programmschritt
    45
    Programmschritt
    48/48a
    Programmschleife
    49
    Programmschleife
    50
    Motor
    51
    Exzenter
    52
    Stachel
    53
    Motor
    54
    Exzenter
    55
    Stachel
    56
    gehäusefeste Teile
    57
    Leitung
    58
    Leitung

Claims (15)

  1. Verfahren zum Justieren einer elektronischen Waage, die eine Waagschale (1), einen Messwertaufnehmer (2... 15), ein eingebautes Justiergewicht (16), eine Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30), die das Justiergewicht (16) in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer (2... 15) bringen kann, und eine digitale Signalverarbeitungseinheit (18) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) das Justiergewicht (16) nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach der letzten Benutzung (Beginn einer Ruhephase) in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer (2... 15) bringt und bis zum Ende der Ruhephase dort belässt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruhephase durch das Betätigen einer Taste (37, 37') beendet werden kann.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Waage mit Näherungssensor (35) die Ruhephase durch ein Signal des Näherungssensors beendet werden kann.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Waage mit Datenein-/-ausgang die Ruhephase durch ein Signal auf den Dateneingang beendet werden kann.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Waage mit Transponder-Leseeinheit die Ruhephase durch ein Signal der Transponder-Leseeinheit beendet werden kann.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruhephase durch das Ausschalten der Waage oder durch das Unterbrechen der Spannungsversorgung der Waage beendet wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Anzeigeeinheit (19) ein Cal-Symbol (31) angesteuert wird, solange die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) das Justiergewicht (16) in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer (2... 15) hält.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige des Wägeergebnisses in der Anzeigeeinheit (19) unterdrückt wird, solange die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) das Justiergewicht (16) in Wirkverbindung mit dem Messwertaufnehmer (2... 15) hält.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) die Wirkverbindung zwischen dem Justiergewicht (16) und dem Messwertaufnehmer (2... 15) langsam herstellt, jedoch schnell aufhebt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ende der Ruhephase und der Trennung der Wirkverbindung zwischen dem Justiergewicht (16) und dem Messwertaufnehmer (2... 15) die digitale Signalverarbeitungseinheit (18) die Anzeige der Waage auf Null stellt.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Waage mit mindestens einem motorisch beweglichen Windschutzelement die digitale Signalverarbeitungseinheit (18) anschließend den Motor des beweglichen Windschutzelementes zum Öffnen ansteuert.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) die Wirkverbindung zwischen dem Justiergewicht (16) und dem Messwertaufnehmer (2... 15) während der Ruhephase kurzzeitig unterbricht.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die digitale Signalverarbeitungseinrichtung (18) die Messwerte des Messwertaufnehmers (2... 15) laufend übernimmt, solange die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) die Wirkverbindung zwischen dem Justiergewicht 16 und dem Messwertaufnehmer (2... 15) aufrechterhält, diese Messwerte einer gleitenden Mittelwertbildung unterzieht und diesen Mittelwert für die Berechnung des Justierfaktors benutzt.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass für die Mittelwertbildung die letzten Messwerte vor dem Ende der Ruhephase nicht benutzt werden.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung zwischen der Waagschale (1) und dem Messwertaufnehmer (2... 15) unterbrochen wird, bevor die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) die Wirkverbindung zwischen Justiergewicht (16) und Messwertaufnehmer (2... 15) herstellt und die Wirkverbindung zwischen der Waagschale (1) und dem Messwertaufnehmer (2... 15) erst dann wieder hergestellt wird, wenn die Justiergewichtsschaltung (20, 28, 30) die Wirkverbindung zwischen Justiergewicht (16) und Messwertaufnehmer (2... 15) getrennt hat.
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