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Die
Erfindung betrifft ein Flurförderzeug
mit einem Fahrerplatz und mindestens einem an einem Zustieg des
Fahrerplatzes angeordneten Haltegriff.
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Bei
Flurförderzeugen
mit einem Fahrerplatz, also beispielsweise Gegengewichtsgabelstaplern, Schubmaststaplern,
Hoch- und Niederhubkommissionierern oder Hoch- und Niederhubwagen
mit Fahrerstandplattform oder Fahrersitzplatz ist zur Erleichterung
des Ein- und Ausstiegs der Bedienperson häufig eine vertikale Haltestange
oder eine vertikaler Haltegriff im Bereich des Zustiegs zum Fahrerplatz angeordnet.
Insbesondere bei erhöht
angeordneten Fahrerplätzen
wird so das Einsteigen erleichtert, da die Bedienperson sich dabei
am Griff nach oben ziehen kann und so die Beinmuskulatur entlastet.
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Nachteilig
bei einer derartigen Anordnung ist jedoch, dass die Handhaltung
bei einer derartigen Aufstiegsbewegung ergonomisch häufig sehr
ungünstig
ist. Der Schwenkbereich des Handgelenks beim Festhalten an einem
vertikalen Griff (Ulnarbeziehungsweise Radialabduktion) beträgt insgesamt ungefähr 60–70°, so dass
in Abhängigkeit
von der Höhe
der Plattform, der Anordnung des Griffs und der Größe und Anatomie
der Bedienperson ein mehrfaches Nach- beziehungsweise Umgreifen
erforderlich ist. Dies führt
zu vorzeitiger Ermüdung
der Bedienperson und beeinträchtigt
deren Feingefühl
in der betroffenen Hand, so dass eine optimale Bedienung des Flurförderzeugs
oft nicht mehr möglich
ist. Um die ungünstige
Beanspruchung zu vermeiden, verwenden Bedienpersonen daher oft andere
Teile des Flurförderzeugs,
beispielsweise ein Lenkrad oder einen Bedienhebel als Haltegriff,
was eine entsprechend stabile und damit aufwändige Ausführung dieser Teile erfordert,
da eine zu schwacher Auslegung zu Beschädigungen des Flurförderzeugs
und zu Verletzungen der Bedienperson führen kann.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug
mit einem Fahrerplatz und mindestens einem an einem Zustieg des
Fahrerplatzes angeordneten Haltegriff zu schaffen, das einen einfachen
und ermüdungsfreien
Zugang für Bedienpersonen
unterschiedlicher Größe ermöglicht und
möglichst
einfach aufgebaut ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Haltegriff mit annähernd
horizontal ausgerichteter Handfläche
umgreifbar ist. Dadurch kann beim Aufsteigen der im Vergleich zur
Ulnar- beziehungsweise Radialabduktion wesentlich größere Schwenkwinkel
des Handgelenks bei der Dorsalextension beziehungsweise der Palmarflexion von
insgesamt mehr als 100° genutzt
werden. Durch die angenehmere Handhaltung wird die Ermüdung der
Bedienperson vermieden und das häufige
Festhalten an dafür
nicht vorgesehenen Teilen des Fahrzeugs vermieden, so dass diese
nicht darauf ausgelegt werden müssen.
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Vorteilhafterweise
ist der Haltegriff in einem oberen Bereich sphärisch ausgeformt. Eine sphärische Ausformung
ermöglicht
eine besonders ergonomische Griffhaltung, da die Form der menschlichen Handfläche ebenfalls
annähernd
einer Kugelkalotte entspricht. Weiterhin ist beim Zugriff aus sehr
verschiedenen Winkeln eine annähernd
gleiche und gleich gute Handhaltung möglich, wodurch den typischen
Handhaltungen von unterschiedlichen Bedienern besonders gut entsprochen
wird.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn der Haltegriff in einem unteren Bereich
einen geringeren Durchmesser aufweist als im oberen Bereich. Dadurch
kann die Bedienperson den Haltegriff sicher fassen, insbesondere
auch mit einer verschmutzten oder nassen Hand.
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Es
ist ebenfalls von Vorteil, wenn beidseits des Zustiegs mindestens
je ein Haltegriff angeordnet ist. Dadurch kann die Bedienperson
bei Bedarf beide Hände
einsetzen, um sich festzuhalten oder auch wahlweise je nach persönlicher
Vorliebe nur einen der Haltegriffe verwenden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Fahrerplatz erhöht, insbesondere
mehr als 30 cm oberhalb einer Aufstandsfläche des Flurförderzeugs
angeordnet. Bei derartigen Fahrzeugen ist die Erfindung besonders
vorteilhaft, da die Bedienperson bei großen Aufstiegshöhen besonders
stark die Hilfe der Arme in Anspruch nimmt.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Dabei zeigt
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1 einen
erfindungsgemäßen Niederhubwagen
mit einem Fahrerplatz, der einen quer zur Fahrtrichtung orientierten
Fahrersitz aufweist,
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2 einen
erfindungsgemäßen Haltegriff eines
Flurförderzeugs
in Detailansicht.
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In 1 ist
ein Niederhubwagen 1 mit einem Fahrerplatz 2,
der einen quer zur Fahrtrichtung orientierten Fahrersitz 3 aufweist,
als Beispiel eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs
dargestellt. Der Niederhubwagen 1 gliedert sich in einen
Lastteil 4 mit einem gabelförmigen Lastaufnahmemittel 5 und
einen Antriebsteil 6, in dem vor und unter dem Fahrerplatz 2 eine
hier nicht dargestellte Batterie sowie die ebenfalls nicht dargestellten
Aggregate für
Fahr- und Hubfunktionen befinden.
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Ein
Zustieg 7 zum Fahrerplatz 2 wird von einer Ausnehmung 8 im
Gehäuse 9 des
Antriebsteils 6 gebildet, an der Trittstufen 10 angeordnet
sind und die mittels einer Tür 11 geschlossen
werden kann, die auch eine Lenkvorrichtung 12 mit einem
Knauf 12a trägt.
Beidseits des Zustiegs 7 ist auf der Oberseite des Gehäuses 9 jeweils
ein erfindungsgemäßer Haltegriff 13 angeordnet,
den die Bedienperson beim Besteigen des Fahrzeugs 1 umfassen
kann.
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2 zeigt
den erfindungsgemäßen Haltegriff 13 in
einer Detailansicht. Der Haltegriff 13 ist als Knauf ausgeführt, dessen
unterer Bereich 14 einen geringeren Durchmesser aufweist
als der obere Bereich 15. Der obere Bereich 15 weist
eine sphärische Form
auf, die einer Bedienperson ermöglicht,
den Haltegriff 13 in einer Vielzahl unterschiedlicher Positionen
zu umgreifen und dennoch eine gute und ermüdungsfreie Haltung einzunehmen.
Insbesondere kann die Bedienperson beim Besteigen beide Haltegriffe 13 so
erfassen, dass die Handflächen
jeweils nach unten zeigen. Durch die Kugelform des oberen Bereichs 15 ist
auch beim Besteigen eine Drehung oder Verschiebung der Hand leicht
möglich,
so dass die komplexe Bewegung beim Einstieg, insbesondere bei der
Schwenkbewegung der Bedienperson zum Fahrersitz 3 hin ohne
Umgreifen möglich
ist und somit zusätzlich
erleichtert wird.
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Der
Haltegriff 13 ist je nach Anforderungen aus einem dafür geeigneten
Werkstoff gebildet, vorzugsweise an der Oberfläche aus einem Polymerwerkstoff
mit einer relativ glatten Oberfläche,
um die Gleitfähigkeit
der Hand auf dem Griff insbesondere bei komplexen Drehbewegungen
sicherzustellen ohne ein zu unsicheres Haltegefühl zu erzeugen. Eine glatte
Oberfläche
hilft auch, das Anhaften von Schmutz zu vermeiden. Der Kern des
Griffs kann ebenfalls aus einem Polymerwerkstoff gebildet sein, es
ist aber auch ein metallischer Werkstoff denkbar, der dem Griff
eine besonders gute Stabilität
verleiht. Als vorteilhaft hat sich auch die Verwendung eines bei
Lenkrädern
gebräuchlichen
Knaufs 12a erwiesen, da dies die Vielfalt der am Flurförderzeug 1 verwendeten
Teile und damit auch den Herstellaufwand reduziert.
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Selbstverständlich sind
auch weitere Ausführungsformen
der Erfindung denkbar, die insbesondere vom Typ des Flurförderzeugs 1 und
der Geometrie des Fahrerplatzes 2 und des Zustiegs 7,
also beispielsweise der Anordnung von Trittstufen 10, Bedienelementen 12,
Fahrersitz 3 und Tür 11 abhängen.