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Die
vorliegende Erfindung betrifft wasserabsorbierende Polymergebilde,
ein Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender Polymergebilde,
die durch dieses Verfahren erhältlichen
wasserabsorbierenden Polymergebilde, einen Verbund beinhaltend wasserabsorbierende
Polymergebilde und ein Substrat, ein Verfahren zur Herstellung eines
Verbundes, einen durch dieses Verfahren erhältlichen Verbund, chemische
Produkte beinhaltend wasserabsorbierende Polymergebilde oder einen
Verbund sowie die Verwendung wasserabsorbierender Polymergebilde
oder eines Verbund in chemischen Produkten.
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Superabsorber
sind wasserunlösliche,
vernetzte Polymere, die in der Lage sind, unter Quellung und Ausbildung
von Hydrogelen große
Mengen an wässrigen
Flüssigkeiten,
insbesondere Körperflüssigkeiten,
vorzugsweise Urin oder Blut, aufzunehmen und unter einem bestimmten
Druck zurückzuhalten.
Durch diese charakteristischen Eigenschaften finden diese Polymere
hauptsächlich
Anwendung bei der Einarbeitung in Sanitärartikeln, wie beispielsweise
Babywindeln, Inkontinenzprodukten oder Damenbinden.
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Die
Herstellung der Superabsorber erfolgt in der Regel durch die radikalische
Polymerisation säuregruppen-tragender
Monomere in Gegenwart von Vernetzern. Dabei lassen sich durch die
Auswahl der Monomerzusammensetzung, der Vernetzer sowie der Polymerisationsbedingungen
und der Verarbeitungsbedingungen für das nach der Polymerisation
erhaltene Hydrogel Polymere mit unterschiedlichen Absorbereigenschaften
herstellen. Weitere Möglichkeiten
bietet die Herstellung von Pfropfpolymerisaten, beispielsweise unter
Verwendung chemisch modifizierter Stärke, Cellulose und Polyvinylalkohol
nach DE-05-2612 846 und die Nachbehandlung der Hydrogele oder der
nach dem Trocknen der Hydrogele erhaltenen pulverförmigen Polymerteilchen
durch Nachvernetzung der Oberflächen
der Polymerteilchen, beispielsweise nach
DE 40 20 780 C1 . Durch die
Nachvernetzung der Oberfläche
der wasserabsorbierenden Polymerteilchen wird insbesondere das Absorptionsvermögen der
Polymerteilchen unter der Einwirkung von Drücken erhöht.
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Aus ästhetische
Gründen
und aus Umweltaspekten besteht zunehmend die Tendenz, die Sanitärartikel
immer kleiner und dünner
zu gestalten. Um ein gleichbleibendes Gesamtretentionsvermögen der
Sanitärartikel
zu gewährleisten,
kann dieser Anforderung nur durch Reduktion des Anteils an großvolumigen
Fluff entsprochen werden. Die wasserabsorbierenden Polymere bilden
demnach zunehmend den Hauptbestandteil der Sanitärartikel.
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Die
aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 40 20 780 C1 , bekannten
Superabsorber sind in der Regel weiß. Dies hat jedoch den Nachteil,
dass in farbigen Sanitärartikeln,
welche vorzugsweise in Kombination mit entsprechend gefärbter Unterwäsche eingesetzt
werden, die weißen
Superabsorberpartikel das äußerer Erscheinungsbild
der farbigen Sanitärartikel
vor allem dann, wenn die Superabsorberpartikel in großen Mengen
eingesetzt wird, nachteilig beeinträchtigen.
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Neben
dem Nachteil weißer
Superabsorberpartikel, das Erscheinungsbild farbiger Hygieneartikel
ungünstig
zu beeinflussen, sind die aus dem Stand der Technik bekannten Superabsorber
häufig
auch nicht ausreichend in der Lage, unangenehm riechende Verbindungen
in Körperflüssigkeiten
effektiv zu binden. Deshalb schlägt
US 2004/012681 vor, eine der in einem absorbierenden Artikel enthaltenen
Substratoberflächen
mit einem polymeren Material und einem Aktivierungsreagens zu beschichten
und anschließend
auf Temperaturen zwischen 100°C
und 300°C
zu erhitzen, wobei das polymere Material durch das Aktivierungsreagens und das
Erhitzen zu Aktivkohle umgesetzt wird. Die so gebildete Aktivkohle
ist in der Lage, unangenehme riechende Verbindung zu adsorbieren.
Der Nachteil dieses Verfahrens zur Geruchskontrolle besteht jedoch
darin, dass beispielsweise Substratoberflächen, welche empfindlich gegenüber Temperaturerhöhungen sind,
auf diese Art und Weise nicht mit Aktivkohle beschichtet werden
können.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass im Falle von Windeln als
absorbierender Artikel durch die Bewegungen des Windelträgers die
Aktivkohlebeschichtung zumindest teilweise abgelöst werden kann, so dass sie
aus der Windel herausrieselt.
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Der
vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die sich
aus dem Stand der Technik ergebenden Nachteile zu überwinden.
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Insbesondere
lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Superabsorber
bzw. Verbunde beinhaltend Superabsorber bereitzustellen, welche
unter anderem dadurch gekennzeichnet sein sollen, dass sie ohne ästhetische
Nachteile auch in farbigen Hygieneartikeln eingesetzt werden können.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sollen nicht nur Superabsorber
bzw. Verbunde beinhaltend Superabsorber bereitgestellt werden, die
ohne ästhetische
Nachteile in farbigen Hygieneartikeln eingesetzt werden können, sondern
diese Superabsorber bzw. diese Verbunde sollen in einer besonderen
Ausgestaltung möglichst
auch in der Lage sein, unangenehm riechende Verbindungen, welche
insbesondere in Körperflüssigkeiten
enthalten sind oder aber durch bakterielle Zersetzung von in Körperflüssigkeiten
enthaltenen Verbindungen entstehen, effektiv zu binden.
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Trotz
der vorstehend beschriebenen Vorteile sollen diese Superabsorber
bzw. Verbunde umfassend diese Superabsorber eine gute Hautverträglichkeit
und zudem hervorragende Absorptionseigenschaften aufweisen.
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Weiterhin
lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verfahren anzugeben,
mit dem Superabsorber sowie Verbunde beinhaltend Superabsorber mit
den vorstehend genannten Vorteilen hergestellt werden können.
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Einen
Beitrag zur Lösung
der vorstehend genannten Aufgaben liefern wasserabsorbierende, vorzugsweise
farbige Polymergebilde beinhaltend, bezogen auf das Gesamtgewicht
der wasserabsorbierenden Polymergebilde, 0,001 bis 10 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-% und am meisten bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%
eines Farbmittels, wobei das wasserabsorbierende Polymergebilde
durch einen gemäß der hierin beschriebenen
Testmethode bestimmten L-Wert gemäß dem L,a,b-Farbsystem kleiner
als 90, vorzugsweise kleiner als 80, darüber hinaus bevorzugt kleiner
als 70, darüber
hinaus noch mehr bevorzugt kleiner als 60 und am meisten bevorzugt
kleiner als 50 gekennzeichnet ist.
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Einen
Beitrag zur Lösung
der vorstehend genannten Aufgaben liefern auch wasserabsorbierende,
vorzugsweise farbige Polymergebilde beinhaltend, bezogen auf das
Gesamtgewicht der wasserabsorbierenden Polymergebilde, 0,001 bis
10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-% und am meisten
bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-% eines Farbmittels, wobei das Farbmittel
homogen im Inneren des wasserabsorbierenden Polymergebildes verteilt
ist.
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Unter
einer „homogenen
Verteilung" des
Farbmittels im Inneren des wasserabsorbierenden Polymergebildes
wird dabei insbesondere eine Verteilung verstanden, die dadurch
gekennzeichnet ist, das die Konzentration an Farbmittel in demjenigen
Bereich des wasserabsorbierenden Polymergebildes mit der höchsten Farbmittelkonzentration
höchstens
10 mal so groß,
besonders bevorzugt höchstens
5 mal so groß und
am meisten bevorzugt höchstens
2 mal so groß ist
wie die Konzentration an Farbmittel in demjenigen Bereich des wasserabsorbierenden
Polymergebildes mit der geringsten Farbmittelkonzentration.
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Bei
dem L,a,b-Farbsystem handelt es sich um ein 1976 von der CIE-Kommission
aus dem CIE-XYZ-Modell entwickeltes Farbsystem. Es ist standardisiert,
gleichabständig
und geräteunabhängig.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen wasserabsorbierendes
Polymergebilde sind diese durch einen gemäß der hierin beschriebenen
Testmethode bestimmten Betrag des a-Wertes gemäß dem L,a,b-Farbsystem größer als
1, vorzugsweise größer als
4, besonderes bevorzugt größer als
10 und am meisten bevorzugt größer als
20 und durch einen Betrag des b-Wertes gemäß dem L,a,b-Farbsystem größer als
8, vorzugsweise größer als
15, besonders bevorzugt größer als
30 und am meisten bevorzugt größer als
40 gekennzeichnet.
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Erfindungsgemäß bevorzugte
Polymergebilde sind Fasern, Schäume
oder Teilchen, wobei Fasern und Teilchen bevorzugt und Teilchen
besonders bevorzugt sind.
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Erfindungsgemäß bevorzugte
Polymerfasern sind so dimensioniert, dass sie in oder als Garne
für Textilien
und auch direkt in Textilien eingearbeitet werden können. Es
ist erfindungsgemäß bevorzugt,
dass die Polymerfasern eine Länge
im Bereich von 1 bis 500 mm, bevorzugt 2 bis 500 mm und besonders
bevorzugt 5 bis 100 mm und einen Durchmesser im Bereich von 1 bis
200 Denier, bevorzugt 3 bis 100 Denier und besonders bevorzugt 5
bis 60 Denier besitzen.
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Erfindungsgemäß bevorzugte
Polymerteilchen sind so dimensioniert, dass sie eine mittlere Teilchengröße gemäß ERT 420.2-02
im Bereich von 10 bis 3000 μm,
vorzugsweise 20 bis 2000 μm
und besonders bevorzugt 150 bis 850 μm aufweisen. Dabei ist es insbesondere
bevorzugt, dass der Anteil der Polymerteilchen mit einer Partikelgröße in einem
Bereich von 300 bis 600 μm
mindestens 25 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 50 Gew.-% und
am meisten bevorzugt mindestens 75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der wasserabsorbierenden Polymerteilchen, beträgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilde sind diese oberflächennachvernetzt.
Durch die Nachvernetzung weist der Außenbereich der Polymergebilde
einen höheren
Vernetzungsgrad als der Innenbereich auf, so dass sich eine Kern-Schale-Struktur
ausbildet.
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Es
ist weiterhin erfindungsgemäß bevorzugt,
dass die wasserabsorbierenden Polymergebilde auf
- (α1) 20-99,998
Gew.-%, bevorzugt 55-98,99 Gew.-% und besonders bevorzugt 70 bis
98,79 Gew.-% polymerisierten, ethylenisch ungesättigten, säuregruppen-tragenden Monomeren
oder deren Salzen oder polymerisierten, ethylenisch ungesättigten,
einen protonierten oder quarternierten Stickstoff beinhaltenden
Monomeren, oder deren Mischungen, wobei mindestens ethylenisch ungesättigte,
säuregruppenhaltige
Monomere, vorzugsweise Acrylsäure,
beinhaltende Mischungen besonders bevorzugt sind,
- (α2)
0-80 Gew.-%, vorzugsweise 0-44,99 Gew.-% und besonders bevorzugt
0,1-44,89 Gew.-%
polymerisierten, monoethylenisch ungesättigten, mit (α1) copolymerisierbaren
Monomeren,
- (α3)
0,001-5 Gew.-%, vorzugsweise 0,01-3 Gew.-% und besonders bevorzugt
0,01-2,5 Gew.-% eines oder mehrerer Vernetzer,
- (α4)
0,001-10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01-5 Gew.-% und am meisten bevorzugt
0,1-2 Gew.-% des Farbmittels,
- (α5)
0-30 Gew.-%, vorzugsweise 0-5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,1-5 Gew.-% eines wasserlöslichen
Polymeren,
- (α6)
0-20 Gew.-%, vorzugsweise 2,5-15 Gew.-% und besonders bevorzugt
5-10 Gew.-% Wasser,
sowie
- (α7)
0-20 Gew.-%, vorzugsweise 0-10 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,1-8 Gew.-% eines oder
mehrerer Hilfsmittel basieren,
wobei die Summe der Gewichtsmengen
(α1) bis
(α7) 100
Gew.-% beträgt.
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Die
monoethylenisch ungesättigten,
säuregruppenhaltigen
Monomere (α1)
können
teilweise oder vollständig,
bevorzugt teilweise neutralisiert sein. Vorzugsweise sind die monoethylenisch
ungesättigten,
säuregruppenhaltigen
Monomere zu mindestens 25 Mol-%, besonders bevorzugt zu mindestens
50 Mol-% und darüber
hinaus bevorzugt zu 50-80 Mol-% neutralisiert. In diesem Zusammenhang
wird auf
DE 195 29
348 A1 verwiesen, deren Offenbarung hiermit als Referenz
eingeführt
wird. Die Neutralisation kann teilweise oder ganz auch nach der
Polymerisation erfolgen. Ferner kann die Neutralisation mit Alkalimetallhydroxiden,
Erdalkalimetallhydroxiden, Ammoniak sowie Carbonaten und Bicarbonaten
erfolgen. Daneben ist jede weitere Base denkbar, die mit der Säure ein
wasserlösliches
Salz bildet. Auch eine Mischneutralisation mit verschiedenen Basen
ist denkbar. Bevorzugt ist die Neutralisation mit Ammoniak und Alkalimetallhydroxiden,
besonders bevorzugt mit Natriumhydroxid und mit Ammoniak.
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Ferner
können
bei einem Polymer die freien Säuregruppen überwiegen,
so dass dieses Polymer einen im sauren Bereich liegenden pH-Wert
aufweist. Dieses saure wasserabsorbierende Polymer kann durch ein Polymer
mit freien basischen Gruppen, vorzugsweise Amingruppen, das im Vergleich
zu dem sauren Polymer basisch ist, mindestens teilweise neutralisiert
werden. Diese Polymere werden in der Literatur als „Mixed-Bed Ion-Exchange
Absorbent Polymers" (MBIEA-Polymere) bezeichnet
und sind unter anderem in der WO-A-99/34843 offenbart. Die Offenbarung
der WO-A-99/34843 wird hiermit als Referenz eingeführt und
gilt somit als Teil der Offenbarung. In der Regel stellen MBIEA-Polymere
eine Zusammensetzung dar, die zum einen basische Polymere, die in
der Lage sind, Anionen auszutauschen, und andererseits ein im Vergleich
zu dem basischen Polymer saures Polymer, das in der Lage ist, Kationen
auszutauschen, beinhalten. Das basische Polymer weist basische Gruppen
auf und wird typischerweise durch die Polymerisation von Monomeren erhalten,
die basische Gruppen oder Gruppen tragen, die in basische Gruppen
umgewandelt werden können. Bei
diesen Monomeren handelt es sich vor allen Dingen um solche, die
primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Amine oder die entsprechenden Phosphine oder mindestens zwei der
vorstehenden funktionellen Gruppen aufweisen. Zu dieser Gruppe von
Monomeren gehören
insbesondere Ethylenamin, Allylamin, Diallylamin, 4-Aminobuten,
Alkyloxycycline, Vinylformamid, 5-Aminopenten, Carbodiimid, Formaldacin,
Melamin und dergleichen, sowie deren sekundäre oder tertiäre Aminderivate.
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Als
ethylenisch ungesättigte,
säuregruppenhaltige
Monomere (α1)
werden vorzugsweise diejenigen Verbindungen eingesetzt, die in der
WO-A-2004/037903, die hiermit als Referenz eingeführt wird
und somit als Teil der Offenbarung gilt, als ethylenisch ungesättigte,
säuregruppenhaltige
Monomere (α1)
genannt werden. Besonders bevorzugte ethylenisch ungesättigte,
säuregruppenhaltige
Monomere (α1)
sind Acrylsäure
und Methacrylsäure,
wobei Acrylsäure
am meisten bevorzugt ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Polymergebilde
handelt es sich bei den monoethylenisch ungesättigten, mit (α1) copolymerisierbaren
Monomeren (α2)
um Acrylamide, Methacrylamide oder Vinylamide.
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Bevorzugte
(Meth)acrylamide sind neben Acrylamid und Methacrylamid alkylsubstituierte
(Meth)acrylamide oder aminoalkylsubstituierte Derivate des (Meth)acrylamids,
wie N-Methylol(meth)acrylamid, N,N-Dimethylamino(meth)acrylamid,
Dimethyl(meth)acrylamid oder Diethyl(meth)acrylamid. Mögliche Vinylamide sind
beispielsweise N-Vinylamide, N-Vinylformamide, N-Vinylacetamide, N-Vinyl-N-Methylacetamide,
N-Vinyl-N-methylformamide, Vinylpyrrolidon. Unter diesen Monomeren
besonders bevorzugt ist Acrylamid.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
des der erfindungsgemäßen Polymergebilde
handelt es sich bei den monoethylenisch ungesättigten, mit (α1) copolymerisierbaren
Monomeren (α2)
um wasserlösliche
Monomere. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Alkoxypolyalkylenoxid(meth)acrylate
wie Methoxypolyethylenglykol(meth)acrylate bevorzugt.
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Des
Weiteren sind als monoethylenisch ungesättigte, mit (α1) copolymerisierbare
Monomere (α2)
in Wasser dispergierbare Monomere bevorzugt. Als in Wasser dispergierbare
Monomere sind Acrylsäureester und
Methacrylsäureester,
wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat
oder Butyl(meth)acrylat.
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Die
monoethylenisch ungesättigten,
mit (α1)
copolymerisierbaren Monomere (α2)
umfassen weiterhin Methylpolyethylenglykolallylether, Vinylacetat,
Styrol und Isobutylen.
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Als
Vernetzer (α3)
werden vorzugsweise diejenigen Verbindungen eingesetzt, die in der WO-A-2004/037903
als Vernetzer (α3)
genannt werden. Unter diesen Vernetzern sind wasserlösliche Vernetzer
besonders bevorzugt. Am meisten bevorzugt sind dabei N,N'-Methylenbisacrylamid,
Polyethylenglykol-di(meth)acrylate, Triallylmethylammoniumchlorid,
Tetraallylammoniumchlorid sowie mit 9 Mol Ethylenoxid pro Mol Acrylsäure hergestelltes
Allylnonaethylenglykolacrylat.
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Als
Farbmittel (α4)
können
in den erfindungsgemäßen Polymergebilden
sowohl anorganische als auch organische Farbmittel enthalten sein,
wobei diese Farbmittel wasserlöslich
oder wasserunlöslich
sein können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Polymergebilde
beinhalten diese anorganische oder organische, vorzugsweise pulverförmige Pigmente
als Farbmittel. Pigmente unterscheiden sich von Farbstoffen insofern,
dass sie in ihren Anwendungsmedien unlöslich sind.
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Die
Pigmente werden im Allgemeinen gemäß dem Colour Index (C.I.) klassifiziert,
wobei zusätzlich
zu systematischen oder Trivialnamen eine eindeutige Zuordnungen
ermöglichende
C.I. Bezeichnung hinzugefügt wird.
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Geeignete
anorganische Pigmente und deren Herstellweisen können G. Buxbaum; „Industrial
Inorganic Pigments",
1. Aufl., S. 85-107; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1993,
G. Buxbaum; „Industrial Inorganic
Pigments", 1. Aufl.,
S. 114-117; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1993 sowie G.
Buxbaum; „Industrial
Inorganic Pigments",
1. Aufl., S. 124-131; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1993
entnommen werden. Die Offenbarung dieser Druckschriften hinsichtlich
der anorganischen Pigmente wird hiermit als Referenz eingeführt und
bildet einen Teil der Offenbarung der vorliegenden Erfindung.
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Als
bevorzugte anorganische Pigmente seien Kupferphthalocyaninpigmente
genannt, welche eine grüne
oder blaue Farbe aufweisen. Die grüne Farbe wird im Allgemeinen
durch Substitution von Wasserstoff durch Chloratome am macrocyclischen
Tetraamin erzielt. Weitere geeignete anorganische Pigmente sind Man ganviolettpigmente
(Pyrophosphate aus Ammonium und Mangan (III) der Formel MnNH4P2O7,
welche durch Variation der stöchiometrischen
Zusammensetzung blauere oder rötere
Töne ergeben),
Ultramarin-Pigmente (Natrium-, Aluminiumsilikate), Blau und Grünpigmente
auf der Basis von z. B. Chromoxiden oder Kobaltoxiden mit Spinellstruktur.
Derartige Pigmente sind unter den Handelsnamen Heliogen®-blau,
Heliogen®-grün, Sicopal®-grün, Sicopal®-blau
(eingetragene Warenzeichen der BASF AG) sowie als Ultramarin-, Chromoxid-
oder Manganviolett-Pigmente im Handel erhältlich. Weiterhin bevorzugt
als anorganische Pigmente sind Alizarinkrapplack, Barytgelb, Chromgelb,
Chromgrün,
Chromoxidgrün,
Chromorange, Chromrot, Coelin, Eisenoxidgelb, Helioechtgelb, Heliogenblau,
Heliogengrün,
Indischgelb, Kobaltblau, Kobaltgelb, Kobaltgrün, Kobaltviolett, Manganblau,
Manganviolett, Nickeltitangelb, Permanentgrün, Permanentrot, Schweinf. Grün, Strontiumgelb,
Ultramarinblau, Ultramarinviolett, Atrementum, Beinschwarz, Eisenoxidschwarz,
Elfenbeinschwarz, Lampenschwarz, Manganschwarz, Pflanzenschwarz
oder Schieferschwarz.
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Weitere
bevorzugte anorganische Pigmente sind gemäß C.I. Teil 1 Pigment Blue
28, Pigment Blue 29, Pigment Blue 36, Pigment Brown 24, Pigment
Brown 29, Pigment Brown 31, Pigment Green 50, Pigment Red 101, Pigment
Yellow 42, Pigment Yellow 53, Pigment Yellow 164, Pigment Yellow
184, Pigment Violet 15.
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Die
vorstehend genannten anorganischen Pigmente weisen im allgemeinen
einen mittleren Teilchendurchmesser von 0,01 bis 200 μm, bevorzugt
von 0,1 bis 100 μm,
besonders bevorzugt 0,25 bis 50 μm
und am meisten bevorzugt von 0,75 bis 7,5 μm auf.
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Unter
den anorganischen Pigmenten besonders bevorzugt sind diejenigen
anorganischen Pigmente, die zu mindestens 90 Gew.-%, besonders bevorzugt
zu mindes tens 95 Gew.-% und am meisten bevorzugt zu mindestens 99
Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der anorganischen
Pigmente, auf Kohlenstoff basieren. Unter diesen anorganischen Pigmenten
sind Kohle, Ruß,
Graphit und Aktivkohle besonders bevorzugt, wobei Aktivkohle am
meisten bevorzugt ist, da sie nicht nur eine Färbung der wasserabsorbierenden
Polymerpartikel ermöglicht,
sondern zudem auch die Bindung unangenehmer Gerüche ermöglicht. Unter „Aktivkohle" wird dabei eine
Kohlenstoffstruktur aus kleinsten Graphit-Kristallen und amorphem
Kohlenstoff mit poröser
Struktur und inneren Oberflächen
mit vorzugsweise zwischen 500 und 1500 m2/g
verstanden.
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Geeignete
organische Pigmente und deren Herstellweise können insbesondere W. Herbst
und K. Hunger; „Industrielle
organische Pigmente";
2. Aufl.; S. 4-11; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1995,
W. Herbst und K. Hunger; „Industrielle
organische Pigmente";
2. Aufl.; S. 462; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1995, W.
Herbst und K. Hunger; „Industrielle
organische Pigmente";
2. Aufl.; S. 482-485; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1995,
W. Herbst und K. Hunger; „Industrielle
organische Pigment";
2. Aufl.; S. 503; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1995 sowie
W. Herbst und K. Hunger; „Industrielle
organische Pigmente";
2. Aufl.; S. 567-569; VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1995
entnommen werden.
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Besonders
bevorzugte organische Pigmente sind Azopigmente wie Monoazopigmente,
Disazopigmente, β-Naphtol-Pigmente,
Naphthol-AS-Pigmente, verlackte Azopigmente, Benzimidazolan-Pigmente,
Disazokondensations-Pigmente, Azometallkomplexe und Isoindolinon-
und Isonidolin-Pigmente. Als geeignete polycyclische Pigmente seien
Phthalocyaninpigmente, Thioindigo-Pigmente und insbesondere bevorzugt
Chinacridon-Pigmente und Perylen- sowie Perinon-Pigmente genannt.
Weitere geeignete polycyclische organische Pigmente sind Anthrachinon-Pigmente
wie Anthrapyrimidin-Pigmente, Flavathronpigmente, Pyranthron- Pigmente, Anthanthron-Pigmente
und Dioxazin-Pigmente, Triarylcarbonium-Pigmente sowie Diketopyrrolo-pyrrol-Pigmente.
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Weiterhin
als organische Farbmittel bevorzugt sind Anthocyane, Alizarin, Betalaine,
Blauholz, Chlorophyll, Cochenille, Curcuma, Hämoglobin, Indigo, Kermes, Henna,
Krapp, Lackunis, Orlean, Orcein, Antiker, Purpur und Saflor.
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Als
geeignete synthetische organische Farbmittel kommen insbesondere
Farbmittel in Betracht, welche gleiche oder ähnliche Grundkörper wie
bei vorstehenden organischen Pigmenten aufweisen. Für nähere Einzelheiten
sei hier auf Ullmann's
Encyclopadia of Industrial Chemistry, Vol. A9, S. 74-76, VCH Verlagsgesellschaft
mbH, Weinheim, 1987, E. N. Abrahart; „Dyes and their Intermediates", S. 13-17; Edward
Arnold Ltd., London, 1977 und Römpp's Lexikon Chemie;
10. Aufl.; S. 1282-1283; Georg Thieme Verlag, 1997 verwiesen.
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Als
geeignete Klassen organischer Farbmittel (orientiert am Grundkörper der
farbgesetzten Struktureinheit) seien Nitroso-, Nitro-, Monoazo-,
Disazo, Trisazo-, Stilben-, Diphenylmethan-, Triarylmethan-, Xanthen-,
Acridine-, Chinolin-, Thiazol-, Indamin-, Azin-, Oxazine-, Thiazin-,
Lactone-, Phthalocyanin-Farbmittel genannt.
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Unter
den vorstehend genannten organischen und anorganischen Pigmenten
sind diejenigen besonders bevorzugt, die eine BET-Oberfläche von
mindestens 100 m2/g, besonders bevorzugt
von mindestens 250 m2/g, darüber hinaus
bevorzugt von 500 m2/g und am meisten bevorzugt
von mindestens 1.000 m2/g aufweisen. Derartige
Pigmente sind nicht nur in der Lage, die wasserabsorbierenden Polymergebilde
zu färben,
sondern können
zudem unangenehm riechende Verbindungen wirksam binden, wie beispielweise
die Aktivkohle.
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Am
meisten bevorzugt von den vorstehend genannten organischen und anorganischen
Farbmitteln ist Aktivkohle, wobei es weiterhin besonders bevorzugt
ist, dass der mittlere Partikeldurchmesser der Aktivkohlepartikel
vorzugsweise in einem Bereich von 0,01 bis 200 μm, besonders bevorzugt von 0,1
bis 100 μm
und am meisten bevorzugt von 0,25 bis 50 μm liegt.
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Als
wasserlösliche
Polymere (α5)
können
in den Polymergebilden wasserlösliche
Polymerisate, wie teil- oder vollverseifter Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Stärke
oder Stärkederivate,
Polyglykole oder Polyacrylsäure
enthalten, vorzugsweise einpolymerisiert sein. Das Molekulargewicht
dieser Polymere ist unkritisch, solange sie wasserlöslich sind.
Bevorzugte wasserlösliche
Polymere sind Stärke
oder Stärkederivate oder
Polyvinylalkohol. Die wasserlöslichen
Polymere, vorzugsweise synthetische wie Polyvinylalkohol, können auch
als Pfropfgrundlage für
die zu polymerisierenden Monomeren dienen.
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Als
Hilfsmittel (α6)
sind vorzugsweise Stellmittel, Geruchsbinder, oberflächenaktive
Mittel oder Antioxidatien sowie diejenigen Additive, die zur Herstellung
der Polymergebilde eingesetzt wurden (Initiatoren usw.) in den Polymergebilden
enthalten.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Polymergebilde
basieren diese zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens
70 Gew.-% und darüber
hinaus bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-% auf carboxylatgruppen-tragenden Monomeren.
Es ist erfindungsgemäß weiterhin
bevorzugt, dass die Komponente (α1)
zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 70 Gew.-% aus
Acrylsäure
besteht, die vorzugsweise zu mindestens 20 Mol-%, besonders bevorzugt
zu mindestens 50 Mol-% und darüber
hinaus bevorzugt in einem Bereich von 60 bis 85 Mol-% neutralisiert
ist.
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Weiterhin
sind die erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilde vorzugsweise durch mindestens eine der nachfolgenden
Eigenschaften gekennzeichnet:
- (β1) eine gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmte Extraktion des Farbmittels von
höchstens
0,1 g pro 100 g des wasserabsorbierenden Polymergebildes, vorzugsweise
höchstens
0,01 g pro 100 g des wasserabsorbierenden Polymergebildes, besonders
bevorzugt höchstens
0,001 g pro 100 g des wasserabsorbierenden Polymergebildes;
- (β2)
eine gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmte Abnahme von Dimethyldisulfid
im Gasraum von mindestens 8%, vorzugsweise mindestens 20% und besonders
bevorzugt mindestens 40%;
- (β3)
einen gemäß ERT (ERT
= Edana Recommended Test) 442.2-02 bei einem Druck von 0,3 psi (im
Falle von partikulären
Polymergebilden für
die gesamte Partikelfraktion) bestimmten AAP-Wert von mindestens 15
g/g, besonders bevorzugt mindestens 20 g/g und am meisten bevorzugt
mindestens 25 g/g, wobei der AAP-Wert einen Wert von 50 g/g bei
einem Druck von 0,3 psi vorzugsweise nicht überschreitet;
- (β4)
einen gemäß ERT 442.2-02
bei einem Druck von 0,7 psi (im Falle von partikulären Polymergebilden für die gesamte
Partikelfraktion) bestimmten AAP-Wert von mindestens 12 g/g, besonders
bevorzugt mindestens 15 g/g und am meisten bevorzugt mindestens
18 g/g, wobei der AAP-Wert einen Wert von 40 g/g bei einem Druck
von 0,7 psi vorzugsweise nicht überschreitet;
- (β3)
einen gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmten SFC-Wert von mindestens 110 × 10-7 cm3s/g, besonders
bevorzugt von mindestens 130 × 10-7 cm3s/g bei einem
gemäß ERT 441.2-02
bestimmten CRC-Wert von > 20
g/g bis ≤ 22
g/g;
- (β4)
einen gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmten SFC-Wert von mindestens 90 × 10-7 cm3s/g, besonders
bevorzugt von mindestens 110 × 10-7 cm3s/g bei einem
gemäß ERT 441.2-02
bestimmten CRC-Wert von > 22
g/g bis ≤ 24
g/g;
- (β5) – einen
gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmten SFC-Wert von mindestens 70 × 10-7 cm3s/g, besonders
bevorzugt von mindestens 90 × 10-7 cm3s/g bei einem
gemäß ERT 441.2-02
(im Falle von Partikeln bestimmt für die gesamte Partikelfraktion)
bestimmten CRC-Wert von > 24
g/g bis ≤ 26
g/g;
– einen
gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmten SFC-Wert von mindestens 50 × 10-7 cm3s/g, besonders
bevorzugt von mindestens 70 × 10-7 cm3s/g bei einem
gemäß ERT 441.2-02
(im Falle von Partikeln bestimmt für die gesamte Partikelfraktion)
bestimmten CRC-Wert von > 26
g/g bis ≤ 28
g/g;
– einen
gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmten SFC-Wert von mindestens 30 × 10-7 cm3s/g, besonders
bevorzugt von mindestens 50 × 10-7 cm3s/g bei einem
gemäß ERT 441.2-02
(im Falle von Partikeln bestimmt für die gesamte Partikelfraktion)
bestimmten CRC-Wert von > 28
g/g bis ≤ 30
g/g;
– einen
gemäß der hierin
beschriebenen Testmethode bestimmten SFC-Wert von mindestens 10 × 10-7 cm3s/g, besonders
bevorzugt von mindestens 30 × 10-7 cm3s/g bei einem
gemäß ERT 441.2-02
(im Falle von Partikeln bestimmt für die gesamte Partikelfraktion)
bestimmten CRC-Wert von > 30
g/g.
-
Weiterhin
bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Polymergebilde
weisen jede denkbare Kombination der vorstehenden Merkmales (β1) bis (β5) auf, wobei
die Ausführungsformen
der folgenden Merkmalskombinationen bevorzugt sind: (β1), (β2), (β3), (β4), (β5), (β1)(β2), (β1)(β3), (β1)(β4), (β1)(β5), (β1)(β2)(β3), (β1)(β2)(β4) und (β1)(β2)(β5), wobei
(β1), (β2) und (β1)(β2) am meisten
bevorzugte Eigenschaftskombinationen sind.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Polymergebilde
sind diese, sofern es sich bei den Polymergebilden um Polymerpartikel
handelt, erhältlich
durch ein Verfahren umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- a) radikalische Polymerisation der säuregruppen-tragenden,
ethylenisch ungesättigten,
gegebenenfalls teilneutralisierten Monomere in Gegenwart des Vernetzers
in wässriger
Lösung
unter Bildung eines Hydrogels,
- b) Trocknen des Hydrogels unter Erhalt wasserabsorbierender
Polymergebilde, und
- c) gegebenenfalls Oberflächennachvernetzung
der wasserabsorbierenden Polymerpartikel,
wobei das Farbmittel,
vorzugsweise die Aktivkohle als Farbmittel - i)
der wässrigen
Lösung
vor oder während
der radikalischen Polymerisation zugesetzt wird,
- ii) vor dem Trocknen mit dem Hydrogel in Kontakt gebracht wird,
oder
- iii) vor oder während
der Oberflächennachvernetzung
mit den wasserabsorbierenden Polymergebilden in Kontakt gebracht
wird,
wobei die Alternativen i) und ii) besonders bevorzugt
sind.
-
Durch
den vorstehend beschriebenen Zusatz des Farbmittels gemäß den Varianten
i) bis iii) wird sichergestellt, dass das Farbmittel nicht nur auf
der Oberfläche
der Polymerpartikel lokalisiert ist, sondern gleichmäßig und
homogen im Inneren der Partikel verteilt ist. Dabei ist insbesondere
bei den Varianten ii) und iii) bevorzugt, dass das Gel nach dem
in Kontakt bringen mit dem Farbmittel noch eine ausreichende Zeit
gewölft wird,
um ein Eindringen des Farbmittels in das Gel zu ermöglichen
(Variante ii) bzw. das bei der Nachvernetzung ausreichende Flüssigkeitsmengen
eingesetzt werden, die ein Eindringen des Farbmittels in das Innere der
Partikel ermöglichen
(Variante iii).
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Polymergebilde
sind diese, sofern es sich bei den Polymergebilden um Polymerfasern
handelt, erhältlich
durch ein Verfahren umfassend die Verfahrensschritte:
- a) radikalische Polymerisation der säuregruppen-tragenden, ethylenisch
ungesättigten,
gegebenenfalls teilneutralisierten Monomere in wässriger Lösung unter Bildung eines viskosen
Fluids, wobei die wässrige Lösung
– einen
Vernetzer aufweisend eine ethylenisch ungesättigte Gruppe und eine funktionelle
Gruppe, welche mit der Säuregruppe
der Monomere in einer Additions, einer Ringöffnungs- oder in einer Kondensationsreaktion
reagieren kann, und/oder
– einen
Vernetzer aufweisend zwei funktionelle Gruppe, welche mit der Säuregruppe
der Monomere in einer Additions, einer Ringöffnungs- oder in einer Kondensationsreaktion
reagieren kann, enthält,
- b) Spinnen des viskosen Fluids unter Erhalt einer wasserhaltigen
Faser,
- c) Trocknen der wasserhaltigen Faser durch Erhitzen auf eine
Temperatur in einem Bereich von 100 bis 300°C, vorzugsweise 150 bis 250°C unter Erhalt
einer wasserabsorbierenden Faser,
- d) gegebenenfalls Oberflächennachvernetzung
der wasserabsorbierenden Faser,
wobei das Farbmittel,
vorzugsweise Aktivkohle - i) der wässrigen
Lösung
vor oder während
der radikalischen Polymerisation zugesetzt wird,
- ii) vor dem Erhitzen der wasserhaltigen Faser mit der wasserhaltigen
Faser in Kontakt gebracht wird, oder
- iii) vor oder während
der Oberflächennachvernetzung
mit der wasserabsorbierenden Faser in Kontakt gebracht wird.
-
Im
Hinblick auf die Einzelheiten zur Herstellung wasserabsorbierender
Fasern durch das vorstehend beschriebene Verfahren wird auf
DE 690 28 341 T2 ,
DE 692 23 953 T1 ,
DE 693 02 480 T2 ,
DE 698 07 337 T2 ,
DE 37 82 315 T2 und
DE 37 84 027 T3 verwiesen,
deren Offenbarungsgehalt insbesondere hinsichtlich der Art und Weise
der Faserherstellung durch Extrusion einer viskosen Polymerlösung hiermit
als Referenz eingeführt
wird und einen Teil der Offenbarung der vorliegenden Erfindung darstellt.
-
Auch
durch das vorstehend beschriebene Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender
Polymerfasern wird durch den Zeitpunkt der Farbmittelzugabe gemäß den Alternativen
i), ii) und iii) sichergestellt, dass das Farbmittel nicht nur auf
der Oberfläche
der Polymerfasern lokalisiert ist, sondern gleichmäßig im Inneren der
Fasern verteilt ist.
-
Neben
den durch das vorstehend beschriebene Verfahren erhaltenen wasserabsorbierenden
Fasern gehören
zu den erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilden auch cellulosehaltige Fasern, die beispielsweise
durch Extrusion einer ein organisches Lösungsmittel, Cellulose sowie
wasserabsorbierende Polymerpartikel beinhaltenden Suspension mittels
einer Spinndüse
und anschließende Überführung der
so erhaltenen Faser in ein Fällungsbad
erhalten werden können.
Im Hinblick auf die Einzelheiten dieses Herstellungsverfahrens wird
auf die
DE 101 37
171 A1 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt im Hinblick
auf die Art und Weise der cellulosehaltigen, wasserabsorbierenden
Fasern hiermit als Referenz eingeführt wird und einen Teil der
Offenbarung der vorliegenden Erfindung bildet. Bei den in der
DE 101 37 171 A1 eingesetzten
Polymerpartikeln handelt es sich vorzugsweise um die erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilde in partikulärer
Form. Weiterhin ist es gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen, durch
das Verfahren gemäß
DE 101 37 171 A1 erhältlichen
wasserabsorbierenden Faser bevorzugt, dass nicht oder nicht nur
die erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden,
vorzugsweise farbigen Polymergebilde als wasserabsorbierende Polymerpartikel
zugesetzt werden, sondern zusätzlich
auch der Suspension beinhaltend das organische Lösungsmittel, die wasserabsorbierenden
Polymerpartikel sowie die Cellulose ein Farbmittel, vorzugsweise
das Farbmittel, der auch in den wasserabsorbierenden Polymerpartikeln
enthalten ist, als weitere Suspensionskomponente zugesetzt wird,
wobei in diesem Zusammenhang insbesondere diejenigen Farbmittel
bevorzugt sind, die bereits vorstehend im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilden genannt wurden. Weitere für die Herstellung farbiger
Fasern geeignete Farbmittel sind auch in WO 01/11121 A1 beschrieben.
-
Einen
weiteren Beitrag zur Lösung
der eingangs genannten Aufgaben liefert Verfahren zur Herstellung farbiger,
wasserabsorbierender Polymergebilde, umfassend die Verfahrensschritte
- a) radikalische Polymerisation säuregruppen-tragenden,
ethylenisch ungesättigten,
gegebenenfalls teilneutralisierten Monomere in wässriger Lösung unter Bildung eines wässerhaltigen
Polymers,
- b) Trocknen des wasserhaltigen Polymers durch Erhitzen des Polymers
auf eine Temperatur in einem Bereich von 100 bis 300°C unter Erhalt
eines wasserabsorbierenden Polymergebildes,
- c) gegebenenfalls Oberflächennachvernetzung
des wasserabsorbierenden Polymergebildes,
wobei ein Farbmittel,
vorzugsweise Aktivkohle - i) der wässrigen
Lösung
vor oder während
der radikalischen Polymerisation zugesetzt wird,
- ii) vor dem Trocknen mit dem wasserhaltigen Polymer in Kontakt
gebracht wird, oder
- iii) vor oder während
der Oberflächennachvernetzung
mit dem wasserabsorbierenden Polymergebilde in Kontakt gebracht
wird.
-
Überraschenderweise,
dafür aber
nicht minder vorteilhaft, wurde festgestellt, dass sich die eingangs beschriebenen,
erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden,
vorzugsweise farbigen Polymerpartikel mit äußerst geringer Extrahierbarkeit
des Farbmittels darstellen lassen, in dem man das zur Färbung eingesetzte Farbmittel
bereits der Monomerlösung
zusetzt oder aber in das noch nicht getrocknete Hydrogel einarbeitet und
gegebenenfalls anschließend
die Polymere oberflächennachvernetzt,
so dass das Farbmittel im Inneren der Polymere quasi eingeschlossen
wird. Werden Aktivkohle oder andere, geruchsbindende Komponenten
als Farbmittel eingesetzt, so zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch dadurch aus, dass die geruchbindenden Eigenschaften dieser
Komponenten in einer für
den Fachmann völlig
unerwarteten Weise durch den Zusatz dieser Komponenten in die Monomerlösung (Verfahrensvariante
i) nicht nachteilig beeinflusst werden.
-
Sofern
das Verfahren zur Herstellung partikelförmiger, wasserabsorbierender
Polymergebilde dienen soll, werden der Monomerlösung die eingangs als Komponente
(α3) genannten
Vernetzer zugesetzt. Nach der Polymerisation wird in diesem Fall
ein wasserhaltiges Polymergel erhalten, welches anschließend getrocknet, zerkleinert
und gegebenenfalls Oberflächennachvernetzt
wird. Soll das Verfahren hingegen zur Herstellung faserförmiger,
wasserabsorbierender Polymergebilde dienen, so werden der Monomerlösung entweder
Vernetzer aufweisend eine ethylenisch ungesättigte Gruppe und eine funktionelle
Gruppe, welche mit der Säuregruppe
der Monomere in einer Additions, einer Ringöffnungs- oder in einer Kondensationsreaktion
reagieren kann, und/oder Vernetzer aufweisend zwei funktionelle
Gruppen, welche mit der Säuregruppe
der Monomere in einer Additions, einer Ringöffnungs- oder in einer Kondensationsreaktion
reagieren können,
zugesetzt. In diesem Fall erfolgt die Vernetzung der Polymere nicht
bereits während
der Polymerisation, sondern erst im Anschluss an die Polymerisationsreaktion
während
der Trocknung bei Temperaturen zwischen 100 und 300°C, vorzugsweise
zwischen 150 und 250°C.
-
Bevorzugte
Farbmittel und säuregruppen-tragende,
ethylenisch ungesättigte,
gegebenenfalls teilneutralisierte Monomere sind diejenigen Farbmittel
und säuregruppen-tragenden,
ethylenisch ungesättigten,
gegebenenfalls teilneutralisierten Monomere, die bereits eingangs
im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Polymergebilden als Farbmittel
(α4) und
als Monomere (α1)
genannt wurden.
-
Die
im Verfahrensschritt a) eingesetzte wässrige Monomerlösung beinhaltet
neben Wasser als Lösungsmittel
vorzugsweise
- (α1) die ethylenisch ungesättigten,
säuregruppen-tragenden
Monomeren oder deren Salze, wobei Acrylsäure als säuregruppen-tragendes Monomer
besonders bevorzugt ist,
- (α2)
gegebenenfalls monoethylenisch ungesättigte, mit (α1) copolymerisierbare
Monomere,
- (α3)
den Vernetzer, wobei es sich bei dem Vernetzer im Falle der Herstellung
von Polymerpartikeln vorzugsweise um Verbindungen mit mindestens
zwei ethylenisch ungesättigten
Gruppen handelt, während
im Falle einer Faserherstellung entweder Vernetzer aufweisend eine
ethylenisch ungesättigte
Gruppe und eine funktionelle Gruppe, welche mit der Säuregruppe
der Monomere in einer Additions, einer Ringöffnungs- oder in einer Kondensationsreaktion
reagieren kann, und/oder Vernetzer aufweisend zwei funktionelle Gruppen,
welche mit der Säuregruppe
der Monomere in einer Additions, einer Ringöffnungs- oder in einer Kondensationsreaktion
reagieren können,
zugesetzt werden,
- (α4)
im Falle der Verfahrensvariante (i) das Farbmittel, vorzugsweise
Aktivkohle
- (α5)
gegebenenfalls ein wasserlösliches
Polymer, sowie
- (α7)
gegebenenfalls einen oder mehrere Hilfsmittel.
-
Als
monoethylenisch ungesättigte,
mit (α1)
copolymerisierbare Monomere, wasserlösliche Polymere und Hilfsmittel
sind wiederum diejenigen Verbindungen bevorzugt, die bereits eingangs
im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Polymergebilden als mit
(α1) copolymerisierbare
Monomere, als wasserlösliche
Polymere bzw. als Hilfsmittel genannt wurden.
-
Aus
den vorgenannten Monomeren, Comonomeren, Vernetzern, wasserlöslichen
Polymeren und Hilfsstoffen lassen sich die wasserabsorbierenden
Polymere durch verschiedene Polymerisationsweisen herstellen. Beispielsweise
sind in diesem Zusammenhang Massepolymerisation, die vorzugsweise
in Knetreaktoren wie Extrudern erfolgt, Lösungspolymerisation, Spraypolymerisation,
inverse Emulsionspolymerisation und inverse Suspensionspolymerisation
zu nennen.
-
Bevorzugt
wird die Lösungspolymerisation
in Wasser als Lösungsmittel
durchgeführt.
Die Lösungspolymerisation
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Aus dem Stand
der Technik ist ein breites Spektrum von Variationsmöglichkeiten
hinsichtlich Reaktionsverhältnisse
wie Temperaturen, Art und Menge der Initiatoren als auch der Reaktionslösung zu
entnehmen. Typische Verfahren sind in den folgenden Patentschriften
beschrieben:
US 4,286,082 ,
DE 27 06 135 ,
US 4,076,663 ,
DE 35 03 458 ,
DE 40 20 780 ,
DE 42 44 548 ,
DE 43 23 001 ,
DE 43 33 056 ,
DE 44 18 818 . Die Offenbarungen werden
hiermit als Referenz eingeführt und
gelten somit als Teil der Offenbarung.
-
Die
Polymerisation wird wie allgemein üblich durch einen Initiator
ausgelöst.
Als Initiatoren zur Initiierung der Polymerisation können alle
unter den Polymerisationsbedingungen Radikale bildende Initiatoren
verwendet werden, die üblicherweise
bei der Herstellung von Superabsorbern eingesetzt werden. Auch eine
Initiierung der Polymerisation durch Einwirkung von Elektronenstrahlen
auf die polymerisierbare, wässrige
Mischung ist möglich.
Die Polymerisation kann aller dings auch in Abwesenheit von Initiatoren
der oben genannten Art durch Einwirkung energiereicher Strahlung
in Gegenwart von Photoinitiatoren ausgelöst werden. Polymerisationsinitiatoren
können
in einer Lösung
erfindungsgemäßer Monomere
gelöst
oder dispergiert enthalten sein. Als Initiatoren kommen sämtliche
dem Fachmann bekannte in Radikale zerfallende Verbindungen in Betracht.
Hierunter fallen insbesondere diejenigen Initiatoren, die bereits
in der WO-A-2004/037903
als mögliche Initiatoren
genannt werden.
-
Besonders
bevorzugt wird zur Herstellung der wasserabsorbierenden Polymergebilde
ein Redoxsystem bestehend aus Wasserstoffperoxid, Natriumperoxodisulfat
und Ascorbinsäure
eingesetzt.
-
Auch
die inverse Suspensions- und Emulsionspolymerisation kann zur Herstellung
der Polymergebilde angewendet werden. Gemäß diesen Prozessen wird eine
wässrige,
teilneutralisierte Lösung
der Monomeren (α1)
und (α2),
gegebenenfalls beinhaltend wasserlösliche Polymere und Hilfsstoffe,
mit Hilfe von Schutzkolloiden und/oder Emulgatoren in einem hydrophoben,
organischen Lösungsmittel
dispergiert und durch Radikalinitiatoren die Polymerisation gestartet.
Die Vernetzer sind entweder in der Monomerlösung gelöst und werden mit dieser zusammen
dosiert oder aber separat und gegebenenfalls während der Polymerisation zugefügt. Gegebenenfalls
erfolgt die Zugabe eines wasserlöslichen
Polymeren (α5)
als Pfropfgrundlage über
die Monomerlösung
oder durch direkte Vorlage in die Ölphase. Anschließend wird
das Wasser azeotrop aus dem Gemisch entfernt und das Polymerisat
abfiltriert.
-
Weiterhin
kann sowohl bei der Lösungspolymerisation
als auch bei der inversen Suspensions- und Emulsionspolymerisation
die Vernetzung durch Einpolymerisation des in der Monomerlösung gelösten polyfunktionellen
Vernetzers und/oder durch Reaktion geeigneter Vernetzer mit funktionellen
Gruppen des Polymeren während
der Polymerisationsschritte erfolgen. Die Verfahren sind beispielsweise
in den Veröffentlichungen
US 4,340 706 ,
DE 37 13 601 ,
DE 28 40 010 und WO-A-96/05234 beschrieben,
deren entsprechende Offenbarung hiermit als Referenz eingeführt wird.
-
Die
bei der Lösungspolymerisation
oder der inversen Suspensions- und Emulsionspolymerisation im Verfahrensschritt
a) erhaltenen wasserhaltigen Polymere werden im Verfahrensschritt
b) getrocknet.
-
Im
Falle der Herstellung wasserabsorbierende Polymerpartikel, bei der
im Verlauf der Polymerisation vernetzte Hydrogele erhalten werden,
ist es insbesondere im Falle der Lösungspolymerisation bevorzugt,
dass die Hydrogele vor der Trocknung zunächst zerkleinert werden. Dieses
Zerkleinern erfolgt durch dem Fachmann bekannte Zerkleinerungsvorrichtungen,
wie etwa einem Fleischwolf.
-
Die
Trocknung des Hydrogels erfolgt vorzugsweise in geeigneten Trocknern
oder Öfen.
Beispielhaft seien Drehrohröfen,
Wirbelbetttrockner, Tellertrockner, Paddeltrockner oder Infrarottrockner
genannt. Weiterhin ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Trocknung
des Hydrogels im Verfahrensschritt b) bis zu einem Wassergehalt
von 0,5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 10 Gew.-% erfolgt,
wobei die Trocknungstemperaturen üblicherweise in einem Bereich
von 100 bis 200°C
liegen. Im Anschluss an die Trocknung werden die Polymerpartikel
zerkleinert, gegebenenfalls abgesiebt und Oberflächennachvernetzt.
-
Im
Falle der Herstellung von wasserabsorbierenden Polymerfasern wird
die nach der Polymerisation erhaltene, die nichtvernetzten Polymere
enthaltende viskose Lösung
vorzugsweise mittels Spinndüsen
extrudiert und die bei dieser Extrusion erhaltenen Polymerfasern
anschließend
bei Temperaturen in einem Bereich von 100 bis 300°C getrocknet,
wobei es zur Vernetzung der Polymere und damit zur Ausbildung wasserabsorbierender
Polymerfasern kommt. Diese können
in einem weiteren Verfahrensschritt ebenfalls oberflächennachvernetzt
werden.
-
Bei
der Nachvernetzung werden die getrockneten Polymergebilde oder aber
das noch nicht getrocknete, jedoch vorzugsweise bereits zerkleinerte
Hydrogel mit einem Oberflächennachvernetzer
in Kontakt gebracht, wobei der Nachvernetzer insbesondere dann,
wenn er unter den Nachvernetzungsbedingungen nicht flüssig ist,
vorzugsweise in Form eines Fluids umfassend den Nachvernetzer sowie
ein Lösungsmittel
mit den Polymerteilchen bzw. dem Hydrogel in Kontakt gebracht wird.
Als Lösungsmittel
werden dabei vorzugsweise Wasser, mit Wasser mischbare organische
Lösungsmittel
wie etwa Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol oder 1-Butanol oder Mischungen
aus mindestens zwei dieser Lösungsmittel
eingesetzt, wobei Wasser als Lösungsmittel
am meisten bevorzugt ist. Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Nachvernetzer
in dem Fluid in einer Menge in einem Bereich von 5 bis 75 Gew.-%,
besonders bevorzugt 10 bis 50 Gew.-% und am meisten bevorzugt 15
bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Fluids, enthalten
ist.
-
Das
in Kontakt bringen des Polymergebildes bzw. des zerkleinerten Hydrogels
mit dem Fluid beinhaltend den Nachvernetzer erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise durch gutes Vermischen des Fluids mit dem Polymergebilde.
-
Das
Polymergebilde wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren bei der Nachvernetzung
vorzugsweise mit höchstens
20 Gew.-%, besonders bevorzugt mit höchstens 15 Gew.-%, darüber hinaus
bevorzugt mit höchstens
10 Gew.-%, darüber
hinaus noch mehr bevorzugt mit höchstens
5 Gew.-% und am allermeisten bevorzugt mit weniger als 3 Gew.-%
Lösungsmittel,
jeweils bezogen auf das Gewicht des Polymergebildes, in Kontakt
gebracht.
-
Geeignete
Mischaggregate zum Aufbringen des Nachvernetzers bzw. des Fluids
beinhaltend den Nachvernetzer sind z.B. Patterson-Kelley-Mischer,
DRAIS-Turbulenzmischer,
Lödigemischer,
Ruberg-Mischer, Schneckenmischer, Tellermischer und Wirbelschichtmischer,
sowie kontinuierlich arbeitende senkrechte Mischer in denen das
Pulver mittels rotierender Messer in schneller Frequenz gemischt
wird (Schugi-Mischer).
-
Als
Nachvernetzer, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden,
werden vorzugsweise Verbindungen verstanden, die mindestens zwei
funktionelle Gruppen aufweisen, die mit funktionellen Gruppen eines
Polymergebildes in einer Kondensationsreaktion (=Kondensationsvernetzer),
in einer Additionsreaktion oder in einer Ringöffnungsreaktion reagieren können oder
aber polyvalente Metallkationen, die mittels elektrostatischer Wechselwirkung
zwischen dem polyvalenten Metallkation und den funktionellen Gruppen
eines Polymergebildes eine Vernetzung des Polymergebildes ermöglichen.
Als Nachvernetzer sind im erfindungsgemäßen Verfahren diejenigen bevorzugt,
die in WO-A-2004/037903 als Vernetzer der Vernetzerklassen II und
IV genannt wurden.
-
Unter
diesen Verbindungen sind als Nachvernetzer besonders bevorzugt Kondensationsvernetzer
wie beispielsweise Diethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol,
Glyzerin, Polyglyzerin, Propylenglykol, Diethanolamin, Triethanolamin,
Polyoxypropylen, Oxyethylen-Oxypropylen-Blockcopolymere, Sorbitanfettsäureester,
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
Trimethylolpropan, Pentaerytrit, Polyvinylalkohol, Sorbitol-1,3-Dioxolan-2-on
(Ethylencarbonat), 4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on
(Propylencarbonat), 4,5-Dimethyl-1-3-dioxolan-2-on, 4,4-Dimethyl-1,3-dioxolan-2-on,
4-Ethyl-1,3-Dioxolan-2-on, 4-Hydroxymethyl-1,3-Dioxolan-2-on, 1,3-Dioxan-2-on, 4-Methyl-1,3-dioxan-2-on,
4,6-Dimethyl-1,3-dioxan-2-on
sowie 1,3-Dioxolan-2-on.
-
Nachdem
die Polymergebilde bzw. die Hydrogele mit dem Nachvernetzer bzw.
mit dem Fluid beinhaltend den Nachvernetzer in Kontakt gebracht
wurden, werden sie auf eine Temperatur im Bereich von 40 bis 300°C, vorzugsweise
100 bis 200°C
und besonders bevorzugt 150 bis 250°C erhitzt, so dass, vorzugsweise wodurch,
der Außenbereich
der Polymergebilde im Vergleich zum Innenbereich stärker vernetzt
wird (=Nachvernetzung). Die Zeitdauer der Wärmebehandlung wird durch die
Gefahr, dass das gewünschte
Eigenschaftsprofil der Polymergebilde infolge von Hitzeeinwirkung
zerstört
wird, begrenzt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Außenbereich
der Polymergebilde vor oder nach, vorzugsweise nach, dem in Kontakt
bringen mit dem Nachvernetzer bzw. dem Fluid beinhaltend den Nachvernetzer
und dem Erhitzen mit einer Verbindung enthaltend Aluminium, vorzugsweise Al3+-Ionen, in Kontakt gebracht. Dabei ist
es bevorzugt, dass die Verbindung enthaltend Aluminium in einer Menge
in einem Bereich von 0,01 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt in
einer Menge in einem Bereich von 0,1 bis 20 Gew.-% und darüber hinaus
bevorzugt in einer Menge in einem Bereich von 0,3 bis 5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gewicht der Polymergebilde, mit den Polymergebilden
in Kontakt gebracht wird.
-
Das
in Kontakt bringen des Außenbereiches
der Polymergebilde mit der Aluminium enthaltenden Verbindung erfolgt
vorzugsweise dadurch, dass das Polymergebilde mit der Verbindung
unter trockenen Bedingungen vermischt wird oder aber dadurch, dass
die Polymergebilde mit einem weiteren Fluid umfassend ein Lösemittel,
vorzugsweise Wasser, mit Wasser mischbare organische Lösemittel
wie etwa Methanol oder Ethanol oder Mischungen aus mindestens zwei
davon, sowie die Aluminium enthaltende Verbindung in Kontakt gebracht
werden, wobei das in Kontakt bringen vorzugsweise durch Besprühen der
Polymerteilchen mit dem Fluid und Vermischen erfolgt. In diesem
Zusammenhang ist es weiterhin bevor zugt, dass das in Kontakt bringen der
Polymergebilde mit dem Fluid enthaltend die Aluminium enthaltende
Verbindung in einem zweistufigen Verfahren erfolgt. Dabei umfasst
das zweistufige Verfahren einen ersten Mischvorgang, bei dem eine
Vielzahl von Polymergebilden mit dem Fluid vermischt wird, und einem
zweiten Mischvorgang, bei dem das Fluid im Inneren der Polymergebilde
homogenisiert wird, wobei die Polymergebilde in dem ersten Mischvorgang
mit einer Geschwindigkeit gemischt werden, dass die Bewegungsenergie
der einzelnen Polymergebilde im Mittel größer ist als die Haftungsenergie
zwischen den einzelnen Polymergebilden, und die Polymergebilde in
dem zweiten Mischvorgang mit einer geringeren Geschwindigkeit als
im ersten Mischvorgang durchmischt werden.
-
Durch
die Behandlung der Polymergebilde mit dem Fluid beinhaltend die
Aluminium enthaltende Verbindung durch das vorstehend beschriebene,
zweistufige Verfahren können
Polymergebilde mit verbesserten Absorptionseigenschaften erhalten
werden.
-
Vorzugsweise
ist dabei die Aluminium enthaltende Verbindung ohne Berücksichtigung
von Kristallwasser in einer Menge in einem Bereich von 0,1 bis 50
Gew.-%, besonders
bevorzugt in einer Menge in einem Bereich von 1 bis 30 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht des weiteren Fluids, in dem weiteren Fluid
enthalten. Es ist weiterhin bevorzugt, dass das weitere Fluid in
einer Menge in einem Bereich von 0,01 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt
in einer Menge in einem Bereich von 0,05 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gewicht der Polymergebilde, mit den Polymergebilden in Kontakt
gebracht wird.
-
Bevorzugte
Aluminium enthaltenden Verbindungen sind wasserlösliche Verbindungen enthaltend Al3+-Ionen, wie etwa AlCl3 × 6H2O, NaAl(SO4)2 × 12
H2O, KAl(SO4)2 × 12
H2O oder Al2(SO4)3 × 14-18
H2O, oder aber wasserunlösliche A luminiumverbindungen
wie etwa Aluminiumoxide, beispielsweise Al2O3, oder Aluminate.
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein Farbmittel der wässrigen
Monomerlösung
zugesetzt oder aber mit dem wasserhaltigen Polymer in Kontakt gebracht,
wobei es im Falle des in Kontakt bringens des Farbmittels mit dem
wasserhaltigen Polymer bevorzugt ist, dass dieses zu einem Zeitpunkt
erfolgt, zu dem das Polymer noch einen Wassergehalt von mindestens
50 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 60 Gew.-% und noch mehr
bevorzugt mindestens 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des Polymers, aufweist.
-
Das
Farbmittel kann jedoch auch erst im Verlaufe der Nachvernetzung
der Oberfläche
der Polymergebilde zugesetzt werden, wobei jedoch in diesem Fall
vorzugsweise sichergestellt werden sollte, dass der Farbstoff während der
Oberflächenbehandlung
der Polymergebilde in ausreichendem Maße in das Innere der Polymergebilde
eindringen kann.
-
Vorzugsweise
wird das Farbmittel in Form eines Fluids, besonders bevorzugt in
Form einer wässrigen Lösung oder
einer wässrigen
Dispersion der Monomerlösung
zugesetzt bzw. mit dem Hydrogel in Kontakt gebracht. Insbesondere
bei einem Einsatz nicht wasserlöslicher
Pigmente können
dabei geeignete oberflächenaktive
Mittel zugesetzt werden, um eine ausreichende Dispergierbarkeit
des Farbmittels sicherzustellen. Gegebenenfalls kann das Farbmittel
jedoch auch in trockener Form, beispielsweise in Form eines Farbmittelpulvers,
der Monomerlösung
zugesetzt bzw. mit dem Hydrogel in Kontakt gebracht werden.
-
Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlichen,
vorzugsweise farbigen, wasserabsorbierenden Polymergebilde weisen
vorzugsweise die gleichen Eigen schaften auf wie die eingangs beschriebenen
erfindungsgemäßen, vorzugsweise
farbigen, wasserabsorbierenden Polymergebilde.
-
Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Polymergebilde
ist es bevorzugt, dass die nur mit einer Untergrenze angegebenen
Werte von erfindungsgemäßen Merkmalen
eine Obergrenze besitzen, die das 20-fache, vorzugsweise das 10-fache und
besonders bevorzugt das 5-fache des am meisten bevorzugten Wertes
der Untergrenze besitzen.
-
Einen
weiteren zur Lösung
der eingangs beschriebenen Aufgaben liefert ein vorzugsweise farbiger Verbund,
beinhaltend die erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilde bzw. die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlichen
wasserabsorbierenden Polymergebilde und ein Substrat. Es ist dabei bevorzugt,
dass die erfindungsgemäßen Polymergebilde
und das Substrat miteinander fest verbunden sind. Als Substrate
sind Folien aus Polymeren, wie beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen
oder Polyamid, Metalle, Vliese, Fluff, Tissues, Gewebe, natürliche oder
synthetische Fasern, oder andere Schäume bevorzugt. Weiterhin ist
es erfindungsgemäß bevorzugt,
dass der Verbund mindestens einen Bereich umfasst, welcher das erfindungsgemäße wasserabsorbierende
Polymergebilde in einer Menge im Bereich von etwa 10 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 15 bis 99,99 Gew.-%, besonders bevorzugt von etwa
20 bis 99 Gew.-%, ferner bevorzugt von etwa 25 bis 95 Gew.-% und
darüber
hinaus bevorzugt von etwa 50 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht des betreffenden Bereichs des Verbundes, beinhaltet,
wobei dieser Bereich vorzugsweise eine Größe von mindestens 0,01 mm3, vorzugsweise mindestens 0,01 mm3, darüber
hinaus noch mehr bevorzugt mindestens 0,1 mm3 und
am meisten bevorzugt mindestens 0,3 mm3 aufweist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verbundes
handelt es sich um einen flächenförmigen Verbund,
wie er in der WO-A-02/056812
als „absorbent
material" beschrieben
ist. Der Offenbarungsgehalt der WO-A-02/056812, insbesondere hinsichtlich
des genauen Aufbaus des Verbundes, des Flächengewichtes seiner Bestandteile
sowie seiner Dicke wird hiermit als Referenz eingeführt und stellt
einen Teil der Offenbarung der vorliegenden Erfindung dar.
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Einen
weiteren Beitrag zur Lösung
der Eingangs genannten Aufgaben liefert ein Verfahren zur Herstellung
eines Verbundes, wobei die erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden Polymergebilde
bzw. die durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlichen
wasserabsorbierenden Polymergebilde und ein Substrat und gegebenenfalls
ein Zusatzstoff miteinander in Kontakt gebracht werden. Als Substrate
werden vorzugsweise diejenigen Substrate eingesetzt, die bereits
vorstehend im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verbund genannt wurden.
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Einen
Beitrag zur Lösung
der Eingangs genannten Aufgaben liefert auch ein Verbund erhältlich nach dem
vorstehend beschriebenen Verfahren, wobei dieser Verbund vorzugsweise
die gleichen Eigenschaften aufweist wie der vorstehend beschriebene,
erfindungsgemäße Verbund.
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Einen
weiteren Beitrag zur Lösung
der Eingangs genannten Aufgaben liefern chemische Produkte beinhaltend
die erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilde oder einen erfindungsgemäßen Verbund. Bevorzugte chemische
Produkte sind insbesondere Schäume,
Formkörper,
Fasern, Folien, Filme, Kabel, Dichtungsmaterialien, flüssigkeitsaufnehmenden
Hygieneartikel, insbesondere Windeln und Damenbinden, Träger für pflanzen-
oder pilzwachstumsregulierende Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffe,
Zusätze
für Baustoffe,
Verpackungsmaterialien oder Bodenzusätze.
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Auch
die Verwendung der erfindungsgemäßen wasserabsorbierenden
Polymergebilde oder des erfindungsgemäßen Verbundes in chemischen
Produkten, vorzugsweise in den vorstehend genannten chemischen Produkten,
insbesondere in Hygieneartikeln wie Windeln oder Damenbinden, sowie
die Verwendung der Superabsorberpartikel als Träger für pflanzen- oder pilzwachstumsregulierende
Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffe liefern einen Beitrag zur Lösung der
eingangs genannten Aufgaben. Bei der Verwendung als Träger für pflanzen-
oder pilzwachstumsregulierende Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffe
ist es bevorzugt, dass die pflanzen- oder pilzwachstumsregulierende
Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffe über einen durch den Träger kontrollierten
Zeitraum abgegeben werden können.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Testmethoden und nicht limitierenden
Beispielen näher
erläutert.
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TESTMETHODEN
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Bestimmung der L,a,b-Farbwerte
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Die
Bestimmung der L,a,b-Farbwerte erfolgt mittels eines Spektralkolorimeters „Hunter
LabScan XE" (Hunter
Associates Laboratory, Reston, VA, USA) bei folgenden Einstellungen:
„Mode" | 0/45 |
„Area View" | 44,5
mm |
„Port Size" | 50,8
mm |
„UV-Filter" | Nominal |
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Vor
jeder Messung wird der LabScan XE kalibriert, in dem zunächst die
zum Ge rätezubehör gehörende schwarze
Glasplatte zwischen Probenteller und Messöffnung eingeklemmt wird, wobei
die Glasplatte auf eine Petrischale (Durchmesser 100 mm, Tiefe:
15 mm) gelegt und durch Betätigung
des „OK"-Schalters die Kalibrierung
mit der schwarzen Glasplatte vollzogen wird. Anschließend wird
auf die gleiche Art und Weise die weiße Standardplatte auf die Petrischale
gelegt und erneut durch Betätigung
des „OK"-Schalters die Kalibierung
vollzogen.
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Nachdem
die Kalibierung durchgeführt
wurde, wird der „Read
Std"-Schalter gedrückt, um
die Funktionsfähigkeit
des Messgerätes
zu prüfen,
wobei dabei die Standardplatte noch nicht entfernt wird. Anschließend wird
zur Messung der L,a,b-Werte für
die Standardplatte der „Read"-Schalter betätigt.
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Anschließend wird
die Standardplatte entfernt und die Petrischale mit zum zu vermessenden
wasserabsorbierenden Polymergebilde gefüllt, wobei die Produktoberfläche mit
einem Abstreifer glattgezogen wird. Durch Drücken des „Read Sam"-Schalters wird die Probe vermessen.
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Bestimmung
der Extrahierbarkeit des Farbmittels
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In
ein 1.000 ml Becherglas werden 10 g des wasserabsorbierenden Polymergebildes
vorgelegt und mit 750 ml 0,9gew.-%iger NaCl-Lösung versetzt, die auf 25°C temperiert
war. Anschließend
wird das Becherglas auf einen Magnetrührer gestellt (IKA® Werke
GmbH & Co. KG,
Staufen, Deutschland, Modell „RH
basic 2") gestellt,
Anschließend
wurde ein Rührfisch
(Durchmesser 0,5 cm, Länge
2 cm) in das Becherglas gegeben und für 24 Stunden bei 25°C und in
der Drehzahl-Schalterstellung „3" unter Lichtausschluss
gerührt.
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Danach
wurde die Lösung
für 30
Minuten in einer Laborzentrifuge (SIGMA Laborzentrifugen GmbH, Osterode
am Harz, Deutschland, Modell „Sigma
2-16", mit Ausschwing-Rotor
4 × 100
ml) bei 2.000 UpM zentrifugiert.
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Im
wässrigen Überstand
wurde dann die Menge an Farbmittel bestimmt. Sofern es sich bei
dem Farbmittel um ein wasserlösliches
Farbmittel handelt, kann die Farbmittelmenge in der wässrigen
Lösung
beispielsweise mittels eines UV-VIS-Spektrometers erfolgen, wobei geeignete
Eichlösungen
zu Bestimmung der Farbstoffkonzentration und somit zur Quantifizierung
der extrahierten Farbmittelmenge eingesetzt werden können. Wenn
wasserunlösliche
Farbmittel in den wasserabsorbierenden Polymergebilden enthalten
sind, so kann die Menge an extrahierten Farbmittel bestimmt werden,
in dem die Lösung
eingedampft und der verbleibende Rückstand gewogen wird.
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Bestimmung
der Abnahme von Dimethyldisulfid
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Um
die Abnahme von Dimethyldisulfid im Dampfraum zu bestimmen, wird
die Probe in ein fest verschließbares
Druckfläschchen
eingewogen und mit einer wässrigen
Lösung
der Geruchssubstanz versetzt. Nach einer substanzabhängigen Wartezeit
bei Raumtemperatur erfolgt ein Temperieren der Druckfläschchen im
Ofen des Headspace Samplers. Dann wird aus der Dampfphase des Druckfläschchens
in den GC injiziert. Die Trennung erfolgt auf unten genannter apolarer
Kapillarsäule,
welche an einen FID angeschlossen ist. Zur Quantifizierung der Abnahme
wird die Peakfäche
der Geruchssubstanz der Probe mit der einer Referenz-Probe verglichen,
die keinen Geruchsabsorber enthält.
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Folgende
Geräte
wurden eingesetzt:
10
ml Headspace-Druckfläschchen | (z.
B. HP Part-No.: 9301-0717) |
Aluminiumverschlusskappen | (z.
B. HP Part-No.: 9301-0718) |
Verschlusszange
20 mm | (z.
B. HP Part-No.: 9301-0720) |
Öffnungszange
20 mm | (z.
B. HP Part-No.: 5181-1214) |
Headspace-Probengeber: | Hewlett
Packard 7694 |
Gaschromatograph: | Hewlett
Packard 5890A |
Detektor: | FID |
Säule: | RTX® 5
(Crossbond® 5%
Diphenyl – 95%
Dimethylpolysiloxan) |
Geometrie: | 60
m × 0.53
mm × 1.0 μm |
Hersteller: | Restek
Corporation (Cat.#: 10258) |
Auswertesystem: | PC
mit Turbochrom 4 – Software
oder äquivalent |
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Es
wird 20 ml Stammlösung
von ca. 50 mmol/l Dimethyldisulfid in Dimethylformamid hergestellt
und in einer zugebördelten
20 ml Headspace-Ampulle im Kühlschrank
aufbewahrt. Aus dieser Stammlösung
wird eine frisch angesetzte wässrige
Dimethylsulfoxid-Lösung
mit einer Konzentration von 50 mg/ml hergestellt.
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Es
werden in jedes Headspace-Druckfläschchen jeweils 100,0 mg der
Probe auf 0,1 mg genau eingewogen und durch Auflegen der Bördelkappe
abgedeckt. Während
des Wägevorgangs
ist darauf zu achten, dass die Luft frei von Chemikaliendämpfen ist.
Anschließend
wird die Probe mit 2 ml der frisch angesetzten wässrigen Dimethylsulfoxid-Lösung versetzt
und bei Raumtemperatur ruhen gelassen. Dazu werden mittels einer
elektrischen Eppendorfpipette zügig
jeweils 2 ml Lösung
in die Headspace-Fläschchen
pipettiert. Nur die Bördelkappe
des jeweils gerade in Bearbeitung befindlichen Fläschchens
aus dem Rack für
die Headspace-Vials
darf für
das Abpipettieren kurz angehoben werden. Die Fläschchen sind direkt im Anschluss
mittels Bördel-Zange – im Rack
verbleibend – zuzubördeln.
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Nach
16 h Wartezeit werden die Proben mit folgenden Geräteeinstellungen
gestartet.
Headspace: | Oven-Temp.:
45°C |
Loop-Temp.: | 120°C |
Tr.Line-Temp.: | 120°C |
GC
Cycle Time: | 12,0
min |
Vial
Eq.Time: | 60,0
min |
Pressuriz.Time: | 0,13
min |
Loop
Fill Time: | 0,02
min |
Loop
Eq.Time: | 0,02
min |
Inject
Time: | 0,50
min |
Shake: | Off |
Carr.
Press: | 134
kPa |
Vial
Press: | 152
kPa |
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Es
ist darauf zu achten, daß die
Ofentemperatur 45°C
nicht überschreitet,
ansonsten ist das Gerät
zu kühlen.
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Die
Messung der nach Temperieren der Druckfläschchen im Ofen des Headspace
Samplers erhaltenen Dampfphase mittels Gaschromatographie wurde
unter folgenden Bedingungen durchgeführt:
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Temperaturprogramm:
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- 170°C
für 0 min;
- -30°C/min
auf 110°C
für 2 min;
- 35°C/min
auf 250°C
für 2 min.
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Injektor:
Säulen-Fluß: | 13
ml/sec |
Split
(ohne HS): | 0
ml/sec |
Split
(mit HS): | 150
ml/sec |
Säulenvordruck: | 100
kPa |
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Zur
Auswerten der Chromatogramme wurde ein Excel-Sheet angelegt, welches
nach Eingabe der ermittelten Flächen
die rel. Abnahme des Geruchsstoffes darstellt.
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Bestimmung
des SFC-Wertes
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Die
Bestimmung der Permeabilität
im gequollenen Zustand (Saline Flow Conductivity = SFC) erfolgt nach
einer in WO-A-95/22356 beschriebenen Methode. In einem Zylinder
mit Siebboden werden ca. 0,9 g Superabsorbermaterial (die gesamte
Partikelfraktion) eingewogen und sorgfältig auf der Siebfläche verteilt.
Das Superabsorbermaterial lässt
man in JAYCO synthetischem Urin 1 Stunde lang gegen einen Druck
von 20 g/cm
2 quellen. Nach Erfassung der
Quellhöhe
des Superabsorbers lässt
man bei konstantem hydrostatischem Druck 0,118 M NaCl-Lösung aus einem nivellierten
Vorratsgefäß durch
die gequollene Gelschicht laufen. Die gequollene Gelschicht ist
während
der Messung mit einem speziellen Siebzylinder abgedeckt, der eine
gleichmäßige Verteilung
der 0,118 M NaCl-Lösung oberhalb
des Gels und konstante Bedingungen (Messtemperatur 20-25°C) während der
Messung bezüglich
der Gelbett-Beschaffenheit gewährleistet.
Der auf den gequollenen Superabsorber wirkende Druck ist weiterhin
20 g/cm
2. Mit Hilfe eines Computers und
einer Waage wird die Flüssigkeitsmenge,
die die Gelschicht als Funktion der Zeit passiert, in Intervallen
von 20 Sekunden innerhalb einer Zeitperiode von 10 Minuten erfasst.
Die Fliessrate g/s durch die gequollene Gelschicht wird mittels
Regressionsanalyse mit Extrapolation der Steigung und Ermittlung
des Mittelpunktes auf den Zeitpunkt t=0 der Fließmenge innerhalb der Minuten
2-10 ermittelt. Der SFC-Wert (K) wurde in cm
3·s·g
-1 angegeben und wie folgt berechnet:
wobei
- Fs(t=0)
- die Fließrate in
g/s,
- Lo
- die Dicke der Gelschicht
in cm,
- r
- die Dichte der NaCl-Lösung (1,003
g/cm3),
- A
- die Fläche der
Oberseite der Gelschicht im Messzylinder (28,27 cm2),
- ΔP
- der hydrostatische
Druck, der auf der Gelschicht lastet (4.920 dyne/cm2),
und
- K
- der SFC-Wert ist.
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BEISPIELE
-
Vergleichsbeispiel:
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Eine
Monomerenlösung
bestehend aus 300,0 g Acrylsäure,
233,12 g NaOH (50%ig), 430,12 g entionisiertes Wasser, 1,569 g Monoallylpolyethylenglykol-750-monoacrylsäureester,
1,186 g Polyethylenglykol-300-diacrylat und 6,00 g Bisomer® S10W
(Cognis AG, Deutschland) wird durch Spülen mit Stickstoff vom gelösten Sauerstoff
befreit und auf die Starttemperatur von 4°C abgekühlt. Nach Erreichen der Starttemperatur wurde
die Initiatorlösung
(0,11 g 2,2'-Azobis-2-amidinpropan-dihydrochlorid
in 10,98 g H2O, 0,3 g Natriumperoxydisulfat
in 9,70 g H2O, 0,07 g 35%ge Wasserstoffperoxidlösung in
1,93 g H2O und 0,015 g Ascorbinsäure in 4,99
g H2O) zugesetzt. Nachdem die Endtemperatur
von etwa 86°C
erreicht war, wurde das entstandene Gel zerkleinert und bei 150°C 120 Minuten
lang getrocknet. Das getrocknete Polymerisat wurde grob zerstoßen, in
einer Schneidmühle
SM 100 auf eine Partikelgröße von weniger
als 2.000 μm
gemahlen und auf ein Pulver mit einer Partikelgröße von 150 bis 850 μm abgesiebt.
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Beispiel 1:
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Es
wurde wie im Vergleichsbeispiel verfahren, wobei jedoch abweichend
davon der Monomerlösung 2
Gew.-% Aktivkohle (Fluka, p.a. Pulver, Artikelnummer 03866, 90% ≤ 53 μm) bezogen
auf das Gewicht der Acrylsäure,
zugesetzt wurde.
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Beispiel 2:
-
Es
wurde wie im Vergleichsbeispiel verfahren, wobei jedoch abweichend
davon 2 Gew.-% der Aktivkohle, bezogen auf das Gewicht des Gels,
mit dem gewölften
Gel vermischt wurde. Nach dem Vermischen wurde die Mischung noch
zur Homogenisierung zweimal mittels eines Fleischwolfes der Marke
Krefft, Typ AI23E mit einer 5 mm-Lochscheibe gewölft, anschließend getrocknet,
zerkleinert und abgesiebt.
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Beispiel 3
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Es
wurde wie im Vergleichsbeispiel verfahren, wobei jedoch abweichend
davon 0,5 Gew.-% Industrieruß FW1P
der Degussa in Kalscheuren, bezogen auf das Gewicht des getrockneten,
wasserabsorbierenden Polymers, mit dem trockenen Polymer vermischt
und anschließend
im Krups-Rührbecher
100 g dieser Mischung mit insgesamt 4 g einer wässrigen Lösung aus 1 g Ethylencarbonat
und 3 g Wasser vermischt und in einem Ofen für eine Zeitdauer von 30 Minuten
auf 180°C
erhitzt wurde.
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Bei
den im Vergleichbeispiel und den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen wasserabsorbierenden
Polymergebilden wurde die Abnahme von Dimethyldisulfid im Gasraum
gemäß dem hierin
beschriebenen Testverfahren bestimmt. Dabei wurden folgende Ergebnisse
erhalten (angegeben ist die Abnahme der Dimethyldisulfid-Menge im Gasraum
in% gegenüber
der Dimethyldisulfid-Menge, welche bei dem wasserabsorbierenden Polymergebilde
des Vergleichsbeispiels im Gasraum bestimmt wurde):
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Das
im Beispiel 1 erhaltene Polymer war mittelgrau, während es
sich bei den in den Beispielen 2 und 3 erhaltenen Superabsorbent
um schwarze Produkte handelte.
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Die
Beispiele zeigen, dass der Odor-Control-Effekt bei der Verwendung
von Aktivkohle nicht durch die stärkere Einbindung in den SAP
vermindert wird, sonderen dass vielmehr eine homogene Verteilung
wichtig ist.