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Die
Erfindung betrifft ein Ventil gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1, im weiteren Hochfrequenzventil benannt.
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Derartige
Hochfrequenzventile können
beispielsweise beim Umformen von Material eingesetzt werden. So
sind Einrichtungen beim Tiefziehen bekannt, die durch das Einbringen
schwingender Bewegungen auf Niederhalter und Ziehring die Zuverlässigkeit
des Tiefziehvorgangs verbessern bzw. dafür sorgen, daß bei vorgegebenem
Material ein höherer Verformungsgrad
des Werkstücks
erzielbar ist. In der Zeitschrift Advanced Technology of Plasticity,
1990, Vol. 3 wird die Verbesserung des Tiefziehvorgangs für Aluminiumfolien
unter Zuhilfenahme von Ultraschall-Schwingungsvorgängen an
Niederhalter bzw. Ziehring beschrieben. Die Anwendung von Schwingungsvorgängen bei
der Fertigung von Getränkedosen
wird in der Zeitschrift „THE
ENGINEER", 18. April 1991,
erwähnt.
Es wird angegeben, dass die Reibung während des Ziehvorgangs infolge
der Schwingungen deutlich verringert wird.
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Den
genannten Anwendungen ist gemeinsam, dass die Verfahrenskraft hier
jedoch relativ gering ist. Für
genannte Anwendungen ist beispielsweise der Einsatz von Piezo-Aktoren
möglich.
Diese sind bei kleinen Kräften
und geringen Amplituden preislich gerade noch erschwinglich. Bei
größeren Kräften, wie
sie beim Umformen größerer Werkstücke auftreten,
im Bereich 1000 bis 10000 kN, wären
für entsprechende
Piezoaktoren extrem hohe Kostenaufwendungen erforderlich. Des Weiteren
ist die Dauerhaltbarkeit derartiger Aktoren sehr begrenzt wenn sie an
ihrer Leistungsgrenze beansprucht werden, insbesondere auch durch
die Erwärmung,
da die Energieumwandlung unmittelbar im Aktor selbst stattfindet
und mit einer Verlustleistung behaftet ist. Ein weiterer Nachteil
besteht in ihrer Bauform, die bei großen Kräften einen erheblichen Einbauraum
beansprucht.
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Im
Bereich der Hydraulik besteht prinzipiell die Möglichkeit, Volumenströme durch
periodisches Schalten von Ventilen schwingend in ein Arbeitsgerät einzubringen.
Hier ist auch eine hohe Leistungsdichte möglich. Vorhandene Ventile,
insbesondere die derzeit schnellsten Hydraulikventile, die Servoventile,
kommen jedoch im Bereich von oberhalb 500 Hz an ihre Leistungsgrenze,
wo nur noch kleinste Volumenströme
mit relativ kleinen Ventilen möglich
sind. Schwingungen mit einer Frequenz von 1000-Hz bei größeren Volumenströmen sind
praktisch im Dauerbetrieb nicht mehr realisierbar. Der Hauptgrund
ist darin zu sehen, dass der jeweilige Ventilkolben eine hin- und
hergehende Bewegung ausführt,
somit für jeden
Hub neu beschleunigt und wieder auf die Geschwindigkeit Null gebracht
werden muss. Auch hier gilt, dass in einem derart an die Grenzen
gehenden Dauerbetrieb die Einsatzzuverlässigkeit der Servoventile begrenzt
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Hydraulikventil so auszubilden,
dass Schwingungen mit sehr hohen Frequenzen bei gleichzeitig hoher
Energieumsetzung im Arbeitsgerät möglich werden.
Diese Aufgabe wird mit dem Ventil gemäß vorliegender Patentansprüche, im
weitern Hochfrequenzventil benannt, gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Hochfrequenzventil weist
einen Rotor 1 und einen Stator 2 auf. Die hohen Schaltfrequenzen
des Hochfrequenzventils werden dadurch erzeugt, dass der schnellaufende
Rotor eine rotierende Bewegung in einem Stator ausführt und der
Rotor über
seine internen Kanäle
wechselnd den Arbeitsanschluss mit Kanälen im Stator verbindet, wobei
die Kanäle
im Stator insbesondere als einander abwechselnde Kanäle zu Tank
und Pumpe ausgebildet sind. Die erforderliche schnelle Rotation
des Stators kann auf zweierlei Weise realisiert werden. Zum einen
kann der Stator mit einem externen, schnell rotierenden Antrieb
verbunden sein. Als Antriebe kommen bekannte schnellaufende Elektromotoren,
beispielsweise Hochfrequenzmotoren, oder auch schnellaufende Druckluftmotore,
wie sie beispielsweise von Handschleifern oder Zahnarztbohrern bekannt
sind, in Frage. Zum anderen ist es genauso möglich, den Rotationsantrieb
intern zu realisieren. Hier können
alle von Stand der Technik her bekannten Prinzipien Anwendung finden.
In 7 und 8 ist beispielhaft der Einsatz
des Prinzips der lange bekannten Pelton-Turbine angegeben. Diese
Art des inneren Antriebs des Rotors 1 ist insofern nahe
liegend, weil als Antriebsmedium das ohnehin zur Verfügung stehende
Drucköl
der Pumpe mit genutzt werden kann. Prinzipiell aber wäre es auch möglich, einen
elektrischen Hochfrequenzmotor oder einen anderweitig bekannten
Antrieb zu integrieren. In der genauen Beschreibung von 7 und 8 ist
eine grobe Abschätzung
der erzielbaren Drehzahl des Rotors angegeben. Es wird dabei ersichtlich, dass
mit dem erfindungsgemäßen Hochfrequenzventil
sehr hohe Frequenzen von oberhalb 1 kHz möglich sind. Die Frequenz der
am Arbeitsgerät
anstehenden hydraulischen Schwingung wird zusätzlich erhöht dadurch, dass der Stator
nicht nur jeweils einen Kanal für
Pumpe (p) und Tank (T) aufweist, sondern dass am Umfang des Stators
mehrere Kanäle
insbesondere paarweise p und T angebracht sind. In 1 sind
dabei jeweils 6 einander abwechselnde Kanäle für p und T angegeben. Je nach
erforderlicher Frequenz der hydraulischen Schwingung kann die Anzahl
der Kanäle
noch erhöht
werden. Befinden sich beispielsweise je 12 Kanäle für p und T im Stator und weist
der Antrieb eines externen, mit dem Rotor 1 gekuppelten
Hochfrequenzmotors eine Drehzahl von 36000 U/min (entspricht 600
pro Sekunde) auf, so ergibt sich eine hydraulische Frequenz von
7200 Hz. Derartige Frequenzen sind mit bekannten Hydraulikventilen
keineswegs mehr zu erzielen. Ein wichtiger Anwendungsbereich für einen
derartigen Antrieb ist das Umformen von Vormaterial in festen Formen
zu einem Endprodukt. Derartige Formvorgänge weisen stets ein Fließen des
Materials entlang an der jeweiligen Formwand auf. Diese Vorgänge sind
zwangsläufig
reibungsbehaftet. Die entstehende Reibung hat für den Formvorgang folgende
nachteilige Wirkungen:
- 1) Die Reibung erhöht über die
Behinderung des Formvorgangs die Kraft, die zum endgültigen Ausformen
des Endprodukts erforderlich wird.
- 2) Die Reibung erzeugt Kontaktwärme und in Verbindung mit den
oft hohen Kontaktkräften
findet ein abrasiver Vorgang, dem oft partielle Verschweißungsvorgänge vorausgehen,
an der Oberfläche
der Formwand statt.
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Wird
die Verformungskraft nun von einer starken Schwingung der Kraft überlagert,
ist aus der Literatur bekannt, dass 1) sowohl die erforderlichen Verformungskräfte geringer
werden als auch dass 2) der Oberflächenverschleiß der Formwand
sich verringert. Ursache ist das ständige geringfügige Ablösen des
Formwerkstoffs von der Formwand, so dass sich beispielsweise Verschweißungen erst
gar nicht ausbilden können.
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Voraussetzung
für eine
wirkungsvolle Überlagerung
mit Schwingungen ist es jedoch, dass die Schwingungen eine ausreichende
Frequenz aufweisen.
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Wird
beispielsweise ein Blech zwischen zwei Formhälften umgeformt und es wird
dem Umformvorgang eine Schwingung überlagert, sollte die Schwingung
eine Frequenz aufweisen, die höher
ist als die Eigenfrequenz der beweglichen Formhälfte, wobei als schwingende
Masse die Masse von Formhälfte plus
Masse des beweglichen, mit der Formhälfte verbundenen Pressenteils
(häufig
als Pressenstößel bezeichnet),
relevant ist. Beispielhaft soll die Schwingungssituation an einer
Presse für
ein Formwerkzeug überschlägig dargestellt
werden. Das System Oberhälfte
Formwerkzeug und Pressenstößel weise eine
Masse von 5000 kg auf. Die Presse weise eine Verformungssteife gegen
Auffederung auf, die 5000 kN/mm betrage. Mit bekannten einfachen
Formeln zur Bestimmung der Eigenfrequenz des Systems ergibt sich
eine Periodendauer von ca. 6 Millisekunden. Mit dem erfindungsgemäßen Hochfrequenzventil
ist es möglich,
Schwingungen mit einer Periodendauer von einer Millisekunde und
weniger zu erzielen. Damit ist die Voraussetzung für eine nachhaltige
Wirkung der so erzeugten Schwingungen auf den Umformprozess gegeben.
Die Schwingungen werden so schnell in das System eingeleitet, dass
der Pressenstößel gegen
die Kraft eines Arbeitsgeräts,
beispielsweise eines Hydraulikzylinders, das vom Hochfrequenzventil
beaufschlagt wird, trägheitsbedingt
kaum merklich zurückweichen
kann. Es wird damit gewährleistet,
dass sich die eingeleiteten Schwingungen tatsächlich als starke Kontaktkraftschwankungen
zwischen Werkstück
und Formwand auswirken und somit die negativen Auswirkungen eines
gleichmäßigen Kontakts
wie Verschweißungen
und hohe Reibung gar nicht erst ausbilden können.
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Mit 1 bis 8 wird
die Erfindung näher erläutert.
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1 zeigt
einen beispielhaften Aufbau des erfindungsgemäßen Hochfrequenzventils in
einem Längsschnitt.
Der Rotor 1 rotiert in im Stator 2. Der Stator 2 weist
an seinem Umfang die Statorkanäle 7 auf.
Die Statorkanäle 7 sind
am Umfang einander abwechselnd nach links und rechts verlängert bis
zu den mit Pumpe und Tank in Verbindung stehenden Nuten 4 und 5.
In 4 ist diese Art der Anordnung noch näher dargestellt.
In der gewählten
Schnittdarstellung nach 1 ist die Verbindung des Statorkanals 7 nach
links, bis zur Pumpendrucknut 4 dargestellt. Die Verbindung
der Pumpendrucknut 4 nach außen und über den Umfang ist in 2 näher erläutert. Zum
dargestellten Zeitpunkt verbinden die Rotorkanäle 6 gerade die Pumpendrucknut 4 über den Statorkanal 7 mit
der Rotorbohrung 8 und damit den unmittelbar verbundenen
Arbeitsanschuss 15 mit dem Pumpendruck. Die Rotationsbewegung
des Rotors 1 wird dabei extern erzeugt. Der nicht mit dargestellte
Motor gemäß dem Stand
der Technik ist über die
Welle 14 und eine gleichfalls nicht dargestellte Kupplung
gemäß dem Stand
der Technik mit dem Rotor 1 verbunden. Es kann beispielsweise
ein schnell rotierender Druckluftmotor eingesetzt werden. Die Entlastungsbohrung 12 dient
in Verbindung mit dem Entlastungsraum 13 dazu, für einen
Ausgleich der Summe der axialen Kräfte zu sorgen, weil die Welle
rechts zunächst
eine Verkleinerung der infolge des Drucks wirkenden Kraft bewirkt.
Der linke Lagerzapfen 11a ist zu diesen Zweck mit einem
geringeren Durchmesser D1 versehen als der rechte Lagerzapfen D2.
Aufgrund der hohen Drehzahlen des Rotors ist es sinnvoll, dafür zu sorgen,
dass die am Rotor angreifenden Kräfte nach allen Richtungen ausgeglichen
sind, um die entstehende Reibungswärme infolge der schnellen Rotation
zu minimieren. Die Durchmesser D1, D2 und d3 sind so gewählt, dass
sich die infolge Druck und jeweiliger Fläche entstehenden Kräfte axial
ausgleichen. Das Ganze ist vom Gehäuse 3 umschlossen,
in dem die Nuten 4 und 5 für die Verbindungsherstellung
mit der Ölversorgung
untergebracht sind. Gleichfalls sind im Gehäuse 3 die Zuführbohrungen
der Ölversorgung
untergebracht, in 2 näher erläutert. Die Lager 9 nehmen
die Lagerzapfen 11 des Rotors 1 auf. Die Deckel 10 schließen das
System in axialer Richtung ab.
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Dichtungen
werden lediglich als statische Dichtungen 16 zur Abdichtung
nach außen
eingesetzt. Intern wird in der auf den Einsatz von dynamisch beanspruchten
Dichtungen verzichtet. Damit wird die Reibung verringert und ein
Verschleiß kann nicht
auftreten. Die Abdichtung erfolgt über Spalte. Eine Leckage kann
in Kauf genommen werden, da das Hochfrequenzventil beispielsweise
bei einem Umformvorgang in einer Presse nur intermittierend, maximal
für die
Zeitanteile des jeweiligen Arbeitshubs am Gesamthub, im Einsatz
ist. Dynamische Dichtungen gemäß dem Stand
der Technik können aber
Anwendung finden, insbesondere bekannte reibungs- und verschleißarme Dichtungen.
Um bei den gegebenen sehr hohen Drehzahlen des Rotors 1 Lagerverschleiß und Reibung
gering zu halten, wird der Rotor 1 in der Regel hydrodynamisch
gemäß dem Stand
der Technik gelagert. Reibungs- und verschleißarme Rollenlager sind aber
gleichfalls denkbar. Der Spalt zwischen Rotor 1 und Stator 2 kann reichlich
bemessen sein, um die Flüssigkeitsreibung zum
Erzielen höchster
Drehzahlen unter Inkaufnahme größerer Leckage
zu minimieren. Auch ist ein Hochfrequenzventil in der Regel deutlich
kleiner als in 1 zur besseren Sichtbarkeit
dargestellt. Damit wird die Reibung noch weiter vermindert.
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2 zeigt
einen Querschnitt des Hochfrequenzventils an Stelle der Pumpennut 4. Über die Anschlüsse 17 gelangt
der Pumpendruck beidseitig in das Gehäuse 3, dessen zylindrische
Bohrung zur Aufnahme des Stators 2 mit der Nut 4 erweitert
wurde. Die beidseitige Einleitung des Pumpendrucks garantiert eine
gleichmäßige, symmetrische
Kraftbeaufschlagung im System, damit die Reibungskräfte am Rotor 1 minimiert
werden. Über
die Nut 4 kann sich der Druck der Pumpe über den
ganzen Umfang ausbreiten. Von der Nut 4 gelangt der Pumpendruck
in die Statorkanäle 7.
Beispielhaft sind 6 Statorkanäle mit
Pumpenanschluss ausgeführt.
Eine anschauliche Darstellung des Kanalsystems ist in 4 angegeben.
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3 zeigt
einen Querschnitt des Hochfrequenzventils über einen Statorkanal 6.
Es wird deutlich, wie bei einer Rotationsbewegung des Rotors 1 die
Rotorkanäle 6 abwechselnd
eine Verbindung zwischen dem Anschluss A und den jeweils mit dem Druck
von Pumpe und Tank beaufschlagten Statorkanälen 7 herstellen.
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In 4 wird
das Gehäuse 3 teilweise
aufgebrochen und man erkennt den Stator 2 in der Ansicht. Die
Statorkanäle 7 sind
abwechselnd nach links und rechts verlängert, jeweils zur Pumpendrucknut 4 und Tanknut 5.
Die Rotorkanäle 6 verbinden
gerade einen Statorkanal, der mit dem Tank T in Verbindung steht, der
Anschluss des Arbeitsgeräts
steht somit gerade mit dem Tank in Wirkverbindung.
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Bei
weiterer Drehbewegung des Rotors 1 wird dieser eine Verbindung
mit der Pumpe erzeugen und so fort.
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5 und 6 zeigen
eine Lösung
mit gleichfalls rotatorisch realisierter wechselseitiger Verbindungsherstellung
eines Anschlusses A mit Pumpe und Tank. Hierzu rotiert der scheibenförmige Rotor 1. Über segmentförmige Vertiefungen 22 im
Rotor 1 werden wiederum intermittierende Verbindungen des Anschlusses
A mit Pumpe und Tank hergestellt. Die genaue Ausbildung der Kanäle ist nicht
im Detail angegeben, die konstruktive Ausführung der Verbindung mehrerer
Anschlüsse
ist Stand der Technik und kann nach dem Vorbild der Verbindungen
in hydraulischen Steuerblöcken
ausgeführt
werden. Als Vorteil gegenüber
der Ausführung
nach 1 ist die Möglichkeit
anzusehen, sehr viele wechselseitige Kanäle am Umfang anbringen zu können, womit
sehr hohe Frequenzen erzielbar werden bzw. die Antriebsdrehzahl
gering gehalten werden kann. Nachteilig ist die gegenüber 1 aufwändige Kanalverbindung.
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7 und 8 zeigen
ein mögliches
Ausführungsbeispiel
für einen
intern angeordneten Antrieb für
den Rotor 1. Der Aufbau ist ansonsten identisch mit der
Lösungsausführung nach 1. Über die
Düsen 20 wird
Drucköl
von der Pumpe abgestrahlt. Die Strahlturbine 19 in Bauart
einer Pelton-Turbine wandelt die kinetische Energie des Ölstrahls
in rotatorische Energie um. Die Strahlturbine 19 ist fest
mit dem Rotor 1 verbunden. Eine Abschätzung der mit der angegebenen
Strahl-Turbine theoretisch erreichbaren Drehzahl des Rotors 1 sei
kurz angegeben. Die Düse 20 habe
innen einen Durchmesser von 3 mm. Der Antriebsdruck betrage 400
Bar. Aus der Literatur kann für
diese Konstellation ein Durchfluss von ca. 90 Liter/min aus Tabellen
entnommen werden. Aus Volumen und Düsenquerschnitt ergibt sich
eine Länge
der in einer Minute ausgetretenen Ölsäule von 12.700 Metern! Umgerechnet
auf einen angenommenen Wirkumfang des Rotors von 20 mm·Pi ergibt
sich eine theoretische Drehzahl von 3400/sec. Bei der paarweisen
Anordnung von jeweils 6 einander abwechselnde Kanäle für p und
T ergibt sich damit eine theoretische Schwingungsfrequenz von 20
kHz! Bei diesen hohen Schwingungsfrequenzen ist darauf zu achten,
dass das Hochfrequenzventil möglichst
nahe am Arbeitsgerät
angeordnet ist, da die Ausbreitung des hydraulischen Drucks durch
eine vorgegebene Maximalgeschwindigkeit begrenzt wird. Im Idealfall
ist der Zylinder unmittelbar mit dem Hochfrequenzventil verbunden.
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9 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
mit einer größeren Anzahl
von Rotorkanälen 6 und
einer gleichfalls größeren Anzahl
von Statorkanälen 7. Prinzipiell
ist es möglich,
die auf der als Zylindermantel gebildeten Grenzfläche zwischen
Rotor und Stator ausgebildeten Kanäle sowohl in den Rotor 1 als
auch in den Stator 2 konstruktiv zu legen. So kann beispielsweise
der Stator 2 lediglich jeweils einen Kanal für Pumpe
und Tank aufweisen und der zugehörige Rotor 1 kann über den
Umfang verteilt beispielsweise 4, 6, 12 oder eine beliebige andere
Anzahl von Rotorkanälen 6 aufweisen,
die in gleichfalls noch beliebiger Anzahl in axialer Richtung vervielfacht
sein können
(siehe auch 1) zur Erzielung eines größeren Durchflussquerschnitts.
Auf die separate zeichnerische Darstellung dieser axialen Anordnung
wird an dieser Stelle nicht eingegangen, da sich die konstruktive
Darstellung in einfachster Weise aus 1 herleitet.
Es sind jedoch auch alle Kombinationen aus der Anzahl von Rotorkanälen 6 und
Statorkanälen 7 denkbar.
Eine derartige Kombination stellt 9 dar. Der
Stator 2 weist dabei je 6 Kanäle für Pumpe und Tank auf, jeweils
mit p und T gekennzeichnet. Die 12 Statorkanäle 7 sind gleichmäßig über den
Umfang verteilt mit einer Winkeldifferenz von 30 Grad. Die potentiellen
Möglichkeiten
der Lage der Rotorkanäle 6 sind
mit einer Winkeldifferenz von 15 Grad zueinander eingebracht. Zur
Absicherung einer abwechselnden Verbindung von Pumpe und Tank durch
die Rotorkanäle 6 bei
Rotation des Rotors wurden der 3. und 4., potentielle Rotorkanal,
der 7. und 8. und so weiter nicht realisiert, es würden so
Pumpe und Tank gleichzeitig mit dem Anschluss A verbunden. Rotor 1 und
Stator 2 weisen somit jeweils 12 Kanäle auf. Innerhalb einer Winkeldrehung
des Rotors 1 von 30 Grad erfolgt somit je eine Verbindung
des Anschlusses A mit Pumpe und Tank. Der Vorteil dieser Ausführung liegt
darin, dass bei geringer axialer Ausdehnung des Rotors 1 die
zur Verfügung
stehende Durchflussquerschnittsfläche einer Rotorbohrung 6 um
den Faktor 6 vergrößert wird.
Die zusätzliche
Anordnung weiterer Rotorbohrungen 6 in axialer Richtung
ist davon unbenommen. Wegen des zur Verfügung stehenden größeren Durchflussquerschnittes ist
es möglich,
die einzelnen Statorkanäle 7 und
Rotorkanäle 6 kleiner
zu halten, wodurch mehr Kanäle in
Umfangsrichtung untergebracht werden können.
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10 zeigt
einen analogen Aufbau wie 9. Die Anzahl
der Kanäle
wurde jedoch verdoppelt bei Halbierung der Winkelstellung zueinander.
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11 zeigt
eine Ausführung
mit je 6 Statorkanälen 7 für Pumpe
und Tank. Die einzelnen Statorkanäle 7 sind um den Winkel 30 Grad
zueinander versetzt. Die Rotorkanäle 6 sind mit einem
Winkel von 20 Grad jeweils zueinander versetzt, es befinden sich
somit 18 Rotorkanäle 6 im
Rotor in Umfangsrichtung, unbelassen weiterer Rotorkanäle in axialer Richtung.
In der dargestellten Lage ergibt die Verbindung der Statorkanäle 7a/7c mit
den Rotorkanälen 6a/6d eine
Verbindung der Rotorbohrung 8, die mit dem Arbeitsgerät verbunden
ist, mit dem Tankanschluss. Dreht sich der Rotor um den Winkel von
ca. 5 Grad weiter, sind alle Verbindungen zwischen den Kanälen unterbrochen.
Dreht sich der Rotor um den weitere 5 Grad weiter, insgesamt also
10 Grad, so sind die Statorkanäle 7b/7d mit
den Rotorkanälen 6b/6e verbunden,
das Arbeitsgerät
ist mit der Pumpe über
die Rotorbohrung 8 verbunden. Die Verbindung der anderen,
nicht bezeichneten Kanäle
geschieht in analoger Weise. Bei jeweils einer Teildrehung des Rotors 1 von
10 Grad erfolgt somit eine Halbschwingung im angeschlossenen Arbeitsgerät, entsprechend
bei 20 Grad eine vollständige
Schwingung. Bei einer vollständigen
Umdrehung des Rotors von 360 Grad erfolgen somit 18 vollständige Schwingungen.
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Aufgrund
der hohen Schwingungsanzahl pro Rotorumdrehung ist es möglich, als
Antrieb einen gängigen
Elektromotor einzusetzen. Weist der Elektromotor beispielsweise
6000 Umdrehungen pro Minute auf, entspricht 100 pro Sekunde, ergibt
sich eine Schwingungsfrequenz im Arbeitsgerät von 1800 Hz. Diese Frequenz
liegt oberhalb praktisch aller Frequenzen der Eigenschwingungen
von üblichen
Umformmaschinen und ist somit gut geeignet, Formprozesse in Umformmaschinen
zu unterstützen
bzw. wesentlich mit auszuführen.
Aufgrund der Verbindung von jeweils 6 Kanälen ist auch das Durchflussverhalten
des erfindungsgemäßen Hochfrequenzventils
zufrieden stellend. In der gezeichneten Darstellung weisen die einzelnen
Kanäle
einen Durchmesser von 5 mm auf. In der Summe der 6 Kanäle ergibt
sich ein Ventil der Nennweite 12 mm. Befinden sich nun noch 10 weitere,
der im Schnitt dargestellten Kanäle,
identisch angeordnet in axialer Richtung, so ergibt sich insgesamt
ein Ventilquerschnitt der Nennweite 40 mm. Eine derartige Leistung
ist mit Servoventilen auch nicht annähernd zu erreichen.
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- 1
- Rotor
- 2
- Stator
- 3
- Gehäuse
- 4
- Pumpendrucknut
- 5
- Tanknut
- 6
- Rotorkanal
- 7
- Statorkanal
- 8
- Rotorbohrung
- 9
- Lager
- 10
- Deckel
- 11
- Lagerzapfen
- 12
- Entlastungsbohrung
- 13
- Entlastungsraum
- 14
- Welle
- 15
- Arbeitsanschluss
- 16
- Statische
Dichtung
- 17
- Pumpenanschluss
- 18
- Tankanschluss
- 19
- Turbine
- 20
- Düse
- 21
- Pumpenanschluss
Turbine
- 22
- Vertiefungssegment