DE102006017430B4 - Verfahren zur Herstellung hochgeordneter metallischer Nanostrukturen auf einem Substrat - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung hochgeordneter metallischer Nanostrukturen auf einem Substrat auf der Basis sich selbst assemblierender Protein- oder DNA-Polymere unter Zugabe einer Metallsalzlösung, dadurch gekennzeichnet, dass eine chemische Reduzierung der Metallsalzlösung durch eine räumlich und zeitlich begrenzte Einwirkung elektromagnetischer oder elektrischer Felder erfolgt, die zur Keimbildung und Wachstum metallischer Nanostrukturen führt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochgeordneter metallischer Nanostrukturen auf einem Substrat auf der Basis sich selbst assemblierender Protein- oder DNA-Polymere unter Zugabe einer Metallsalzlösung.
  • Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Erzielung eines heterogenen Wachstums von Metallclustern bekannt. Dabei ist auch die Schaffung von Nukleationszentren für ein selektives Wachstum durch die Nutzung organischer Strukturen bekannt. In der DE 102 28 056 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Nukleationszentren an DNA-Molekülen durch die Anwendung von Metallkomplexen, die kovalent an die Basen der DNA gebunden sind, geschaffen werden. Dabei dienen die Nukleationszentren als bevorzugte Orte für die chemische Abscheidung von Metall aus einer Lösung. Dadurch können unter Vermeidung einer homogenen und unkontrollierten Abscheidung auf dem biologischen Templat Metallcluster oder dünne Metallfilme gezielt gewachsen werden.
  • Für teilweise Metallisierungen kann unter bestimmten Bedingungen die alleinige Aktivierung mit einer Metallsalzlösung unter aktiver Teilnahme der die Proteinstruktur bildenden Gruppen für die Reduzierung der Metallkomplexe ausreichend sein. Durch die Aktivierung entstehen Metall-Nanopartikel, die als Keimbildungszentren für eine weitere Metallabscheidung aus der zur Aktivierung verwendeten Metallsalzlösung unter Herbeiführung/Einstellung reduzierender Bedingungen dienen. Nachteilig ist dabei, dass auch eine homogene Keimbildung in der Lösung und räumlich und zeitlich unkontrolliertes Clusterwachstum erfolgen können. Dementsprechend ist für eine gezielte heterogene Keimbildung und darauf folgendes Clusterwachstum eine zeitliche und räumliche Kontrolle auf der Nanometerskala erforderlich.
  • Es ist aus der WO 97/48837 A1 eine metallische Nanostruktur auf der Basis selbstassemblierter, geometrisch hochgeordneter Proteine sowie ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt. Gemäß dem Verfahren werden selbstassemblierte, geometrisch hochgeordnete Proteine mit einer Metallsalzlösung aktiviert und anschließend stromlos in einem Metallisierungsbad unter für die Proteine verträglichen Bedingungen metallisiert.
  • Es ist hier nachteilig, dass die Reduzierung der Metallsalzlösung durch eine nasschemische Reaktion mittels des Metallisierungsbades ausgelöst werden muss, welches sich nicht negativ auf die Proteine bzw. die erreichte Struktur auswirkt. Außerdem lässt sich die Metallisierung räumlich und zeitlich nicht so ausreichend steuern, dass sich eine Nanostruktur in einer vorgegeben Dimension ausbildet.
  • In der US 2006/0068090 A1 wird eine Methode für die Nanostrukturierung von Oberflächen beschrieben. Diese sieht zunächst die Schaffung eines selbstassemblierenden Monolayers auf einer glatten Oberfläche vor. Die Grundsubstanz des Monolayers soll sowohl die Bindung an das Substrat als auch eine – typischerweise photokatalytische – Aktivierung erlauben. Durch die Bewegung eines Nanopartikels über diesen Monolayer bei gleichzeitiger Aktivierung soll die Nanostrukturierung erreicht werden. Dabei wird die Strukturierung durch die Beweglichkeit und Genauigkeit der Bewegung des Nanopartikels vorgegeben bzw. setzt diese Beweglichkeit voraus.
  • In der EP 1 209 695 A1 wird ein Verfahren für die direkte und selektive Metallisierung von Nukleinsäuren durch metallische Nanopartikel beschrieben, die auf der Reaktion eines spezifischen Metallkomplexes mit der Nukleinsäure basiert. Die Verbindung aus Nukleinsäure und Metallkomplex wird mittels eines Reduktionsmittels zu einer Verbindung aus Nukleinsäure und metallischem Nanopartikel entwickelt. Eine Nutzung von in ihrer Wirkung räumlich und zeitlich begrenzter elektromagnetischer oder elektrischer Felder für Keimbildung und Wachstum ist nicht vorgesehen.
  • Weitere Verfahren zur Nanostrukturierung von Oberflächen sind aus der DE 102 28 056 A1 , der US 2002/0 055 239 A1 und der DE 197 26 766 A1 bekannt.
  • Es ist bekannt, dass mit Hilfe von UV-Strahlung eine räumlich und zeitlich begrenzte Beeinflussung von Polymerstrukturen vorgenommen werden kann, wobei hier die räumliche Steuerung auf oberhalb von 50 nm begrenzt ist.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht dementsprechend darin, Alternativen zur nasschemischen Reduzierung der Metallkomplexe zu finden und dabei zusätzlich das Reaktionsvolumen gezielt unter geometrischen Vorgaben auf der Nanometerskala vorzugeben.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Varianten des Verfahrens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
  • Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch die Nutzung sich selbst assemblierender Protein- und DNA-Polymere auf geeigneten Substraten und der Ersetzung der nasschemischen Reduzierung durch eine begrenzte Einwirkung und reduzierende Wirkung elektromagnetischer oder elektrischer Felder gelöst. Der Wirkungsbereich dieser Felder kann durch die die Erfindung kennzeichnenden Merkmale definiert eingestellt werden. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Reaktionszone dabei für die Keimbildung und das heterogene Metallclusterwachstum gezielt auf einzelne Nanometer gemessen von der Oberfläche geeigneter Substrate festlegbar.
  • Die assemblierten Polymerstrukturen werden in einer Variante des Verfahrens als Gitterstruktur genutzt, ohne dass es einer Aktivierung bedarf. Die elektromagnetische Feldenergie wird dabei durch Einkopplung von Röntgenstrahlung (Photonenenergien im Bereich von ca. 100 eV bis 100 keV) unter Anregung stehender Wellenfelder bereitgestellt.
  • In einer alternativen Ausgestaltung werden elektrische Felder (Feldenergien bis zu 100 keV und darüber) durch gezielte Temperaturänderungen der hierbei verwendeten pyroelektrischen Substrate generiert.
  • Bei einer weiteren Variante werden die assemblierten Polymerstrukturen mit einem Metallsalz aktiviert und, für die Erfindung kennzeichnend, anschließend ohne nasschemische Schritte allein durch die reduzierende Wirkung elektromagnetischer oder elektrischer Felder metallisiert.
  • Die der Erfindung zugrunde liegenden selbstassemblierten Strukturen aus organischen Baugruppen können durch entsprechende Bindungsaffinitäten, die, wie im Falle der DNA auch über die mögliche Beeinflussung der Watson-Crick Basenpaarung und der Basensequenz gesteuert werden können, erreicht werden. Diese Möglichkeit entspricht dem bekannten Stand der Technik.
  • In der WO 97/48837 A1 wird die Erzeugung metallischer Nanostrukturen auf der Basis selbstassemblierter, geometrisch hochgeordneter Moleküle beschrieben. Derartige geordnete Molekülstrukturen können auch die Ausgangsbasis für das erfindungsgemäße Verfahren bilden.
  • Überraschende neue Möglichkeiten ergeben sich durch die erfindungsgemäße Ersetzung der nasschemischen Reduzierung durch die oben bereits angeführte reduzierende Wirkung elektromagnetischer bzw. elektrischer Felder.
  • Im erstgenannten Falle der Reduzierung durch elektromagnetische Felder wird harte Röntgenstrahlung eingekoppelt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Röntgenstrahlung nicht global mit der aktivierten geordneten Proteinstruktur in Wechselwirkung gebracht, sondern lokal begrenzt bzw. moduliert durch die Anregung stehender Röntgenwellenfelder.
  • Die Anregung stehender Röntgenwellenfelder wurde prinzipiell in der DE 197 26 766 A1 beschrieben und ein Verfahren zur Schichtherstellung bzw. zur Kristallzüchtung mit dem charakteristischen Kennzeichen der Beeinflussung der Prozesse durch stehende Röntgenwellenfelder mit geeigneten Parametern dargestellt. Das physikalische Prinzip der Wechselwirkung von stehenden Röntgenwellenfeldern mit Kristallen ist u. a. in bekannten Röntgeninterferometern verwirklicht und findet vor allem als Grundlage für Untersuchungsmethoden zur Charakterisierung von Materialien Anwendung.
  • Im Falle von Röntgeninterferenzen existiert neben dem Strahl der einfallenden Wellen ein weiterer Strahl („reflektierter oder gebeugter Strahl”). Diese Strahlen führen zusammen zur Ausbildung eines stehenden Wellenfeldes im Raum, welches sich auch außerhalb des kristallinen Festkörpers. oder der Röntgenspiegelstruktur fortsetzen kann. Dieses stehende Wellenfeld entspricht einer periodischen Energieverteilung der Röntgenstrahlung, seine Periode korrespondiert mit dem Abstand der „reflektierenden” Netzebenenschar. Im Kristall wird die Amplitude eines solchen stehenden Röntgenwellenfeldes exponentiell gedämpft, außerhalb des Kristalls bewirkt v. a. die Kohärenzlänge der Röntgenstrahlung eine Begrenzung der Ausdehnung. Auch im Falle äußerer Totalreflexion können stehende Röntgenwellenfelder mit in bestimmten Bereichen (Nanometerskala) vorgebbaren Perioden vor Festkörperoberflächen generiert werden. Eine dementsprechende erfindungsgemäße Ausgestaltung wird durch das Ausführungsbeispiel 1 gegeben.
  • Im zweiten genannten Falle der Reduzierung durch elektrische Felder wird erfindungsgemäß die temporäre Erzeugung hoher elektrischer Feldstärken bei Temperaturwechseln pyroelektrischer Substrate genutzt. Dabei sind die Vorgänge in der Reaktionszone komplex, da sowohl elektromagnetische Strahlung als auch durch das elektrische Feld beschleunigt bewegte geladene Teilchen die chemische Reaktion beeinflussen können. Pyroelektrizität ist durch Ladungsverschiebung bei zeitlicher Temperaturänderung gekennzeichnet und äußert sich bei einem primären pyroelektrischen Effekt durch Veränderung existierender Dipolmomente bei Erwärmung des Kristalls und bei einem Sekundäreffekt aufgrund der Änderung der Ladungsdichte bei thermischer Expansion. Dies kann zu einer (temporären) Aufladung der Kristalloberflächen und damit externen elektrischen Feldern führen, welche innerhalb charakteristischer Zeiten nicht vollständig durch freie Ladungen kompensiert (abgeschirmt) werden können. Die quantitative Beschreibung der Pyroelektrizität erfolgt über die Änderung der spontanen Polarisation P bei gegebener Temperaturänderung T, wobei die Stärke des Effektes durch den pyroelektrischen Koeffizienten p quantifizierbar ist. Ein auf derart generierten elektrischen Feldern basierendes erfindungsgemäßes Verfahren wird durch das Ausführungsbeispiel 2 gegeben.
  • Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. in den Zeichnungen zeigen:
  • 1 Platincluster in nach dem erfindungsgemäßen Verfahren röntgenographisch behandeltem S-Layer auf Silizium-Substrat,
  • 2 Platincluster in nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Temperaturwechsel behandeltem S-Layer auf pyroelektrischem Lithiumniobat-Substrat
  • Ausführungsbeispiel 1
  • Es wird die Bildung von Platin-Nanoclustern in rekristallisierten S-Layern (,Surface-Layer') von B. sphaericus NCTC 9602 auf einem Siliziumsubstrat mit einer Oberflächenrauhigkeit in der Größenordnung von 0,1 nm durch die reduzierende Wirkung von Röntgenstrahlung bei Anregung stehender Röntgenwellenfelder beschrieben.
  • Ausgehend von einer Lösung separater Proteinmonomere, welche durch chemische Zerlegung der Ausgangs-Hüllen mittels Guanidiniumhydrochlorid (GHCl) gewonnen wurde, erfolgt eine Rekristallisation zum S-Layer direkt auf dem Substrat. Für diesen Vorgang ist die Zugabe des Rekristallisationssalzes Magnesiumchlorid, zur Bereitstellung von positiv geladenen Kationen zum Einbau in das Proteingitter, nötig.
  • Die entstehende Proteinstruktur besitzt eine vierzählige Symmetrie mit einer Gitterkonstanten von 12,5 nm und ist durch regelmäßig angeordnete Poren mit einem Durchmesser von typischerweise 2,0 nm gekennzeichnet.
  • Der S-Layer wird durch Inkubation mit einer Pt(NO3)2-Lösung aktiviert und anschließend getrocknet. Für einen Transport dieser Präparate und gegebenenfalls eine Lagerung ist eine Verwahrung in einer Kühlbox (optimale Temperatur von ca. 4°C) zur Verhinderung von Alterungsprozessen vorgesehen. Der getrocknete aktivierte S-Layer auf Silizium-Substrat wird anschließend mit charakteristischer Röntgenstrahlung in Wechselwirkung gebracht. Dabei wird Cu-Kα-Strahlung (Wellenlänge 1,54 Å, Photonenenergie 8,05 keV) aus einer Laborröntgenröhre genutzt. Für die Monochromatisierung und Parallelisierung der Strahlung ist zwischen Röntgenröhre und S-Layer ein Göbel-Spiegel vorgesehen; bei den Röhren-Betriebsparametern 40 kV, 30 mA) ergibt sich eine Intensität von ca. 500000 Cu-Kα-Photonen pro Sekunde in einem Strahl mit dem geometrischen Querschnitt von ca. 10·0,1 mm2. Der S-Layer wird unter einem Einfallswinkel von 0,22° (bemessen zur Oberfläche; lange Ausdehnung des Strahlbündels parallel zur Oberfläche orientiert) für ca. 24 h bestrahlt. Der Einfallswinkel von 0,22° liegt im Bereich des Grenzwinkels der Totalreflexion für Cu-Kα-Strahlung und das Siliziumsubstrat. Dementsprechend wird bei der o. g. Güte der Oberfläche des Silizium-Substrats der Großteil der Strahlintensität unter einem Winkel von 0,22° (total-)reflektiert. Einfallender und reflektierter Strahl überlagern sich dann vor der Oberfläche des Silizium-Substrats zu einem stehenden Röntgenwellenfeld mit einer räumlichen Periode von etwa 20 nm. Damit konzentriert sich die elektromagnetische Feldenergie in dem durch den aktivierten S-Layer belegten Volumen. Durch die ionisierende Wirkung der Röntgenstrahlung erfolgt eine chemische Aktivierung exklusiv für diesen Bereich, in dem heterogene Keimbildung und Cluster-Wachstum erfolgen. Durch die Periode des stehenden Wellenfeldes ist damit zusätzlich zu der lateralen geometrischen Vorgabe durch den S-Layer eine Moderation des Wachstums in senkrechter Richtung möglich.
  • Die 1 zeigt Platincluster mit einem typischen Durchmesser von 2 nm (Porengröße des S-Layers) die auf diesem Wege synthetisiert wurden (Darstellung mittels HRTEM (High-Resolution Transmission Electron Microscope); die ternäre Proteinstruktur wird durch Präparation und Charakterisierung mittels HRTEM verändert, weshalb die ursprüngliche Periodizität in der Abbildung allenfalls lokal erfasst werden kann). Durch Elektronenstrahlbeugung konnte der kristalline Zustand der Platincluster eindeutig nachgewiesen werden.
  • Ausführungsbeispiel 2
  • Es wird die Bildung von Platin-Nanoclustern in rekristallisierten S-Layern von B. sphaericus NCTC 9602 auf einem einkristallinen Lithiumniobatsubstrat durch die reduzierende Wirkung von beschleunigt bewegten geladenen Teilchen beschrieben. Durch temporär nicht vollständig abgeschirmte elektrische Felder werden geladene Teilchen generiert, die bei ihrer Abbremsung mit der hervorgebrachten elektromagnetischen Strahlung in ihrer Wirkung überlagert werden. Voraussetzung für diesen Prozess ist die Erzeugung eines Temperaturgradienten und damit die Nutzung der pyroelektrischen Eigenschaften des Materials Lithiumniobat oder anderer Pyroelektrika.
  • Der verwendete Substratkristall liegt in (0001) Orientierung vor und berücksichtigt damit, dass bei hexagonaler Beschreibung der Kristallsymmetrie des Lithiumniobats die spontane Polarisation entlang der c-Achse des Kristalls auftritt. Charakteristische Abmaße des Substrats sind ein Durchmesser von 15 mm und eine Dicke von 3 mm. Die Präparation des S-Layers erfolgte wie im Ausführungsbeispiel 1 und unterscheidet sich lediglich in der Verwendung des Salzes K2[PtCl4] für die Aktivierung mit Platinkomplexen.
  • Der S-Layer auf Lithiumniobat wird in 6 Heiz- und Abkühlzyklen bis zu einer Maximaltemperatur von 100°C thermisch behandelt, wobei die Heizrate zwischen den einzelnen Zyklen von 0,08 K/s bis 0,3 K/s variiert.
  • Die 2 zeigt Platincluster mit einem typischen Durchmesser von 2 nm (Porengröße des S-Layers), die auf diesem Wege synthetisiert wurden (Darstellung mittels HRTEM (High-Resolution Transmission Electron Microscope); die Proteinstruktur wird durch Präparation und Charakterisierung mittels HRTEM verändert, weshalb die ursprüngliche Periodizität in der Abbildung allenfalls lokal erfasst werden kann).

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung hochgeordneter metallischer Nanostrukturen auf einem Substrat auf der Basis sich selbst assemblierender Protein- oder DNA-Polymere unter Zugabe einer Metallsalzlösung, dadurch gekennzeichnet, dass eine chemische Reduzierung der Metallsalzlösung durch eine räumlich und zeitlich begrenzte Einwirkung elektromagnetischer oder elektrischer Felder erfolgt, die zur Keimbildung und Wachstum metallischer Nanostrukturen führt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die selbstassemblierten Polymerstrukturen Elektronendonoreigenschaften aufweisen, durch welche bei Zugabe des Metallsalzes eine Aktivierung von vorgeprägten Keimbildungszentren ermöglicht wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die selbstassemblierten Polymerstrukturen geometrische Muster wie Poren, Kanäle, Gitter oder dgl. ausbilden, ohne dass Elektronen für die Auslösung der chemischen Reduzierung von den Polymerstrukturen bereitgestellt werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die selbstassemblierten Polymerstrukturen zur chemischen Reduzierung der Metallsalzlösung durch ein elektromagnetisches Feld der Wirkung eines stehenden Röntgenwellenfeldes ausgesetzt werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die selbstassemblierten Polymerstrukturen einem lokal begrenzten oder modulierten stehenden Röntgenwellenfeld ausgesetzt werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die selbstassemblierten Polymerstrukturen zur chemischen Reduzierung der Metallsalzlösung der Wirkung eines elektrischen Feldes, welches durch einen Temperaturwechsel eines pyroelektrischen Kristalls erzeugt wird, ausgesetzt werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Substrat für die selbstassemblierten Polymerstrukturen ein pyroelektrischer Kristall verwendet wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu dem Substrat für die selbstassemblierten Polymerstrukturen ein pyroelektrischer Kristall verwendet wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die chemische Reduzierung der Metallsalzlösung in einem Vakuum oder in einer bestimmten Gasatmosphäre vorgenommen wird.
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