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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein System zum
Verschweißen
eines Bolzens mit einem Träger,
wobei zur Erzeugung eines Lichtbogens zwischen dem Bolzen und dem
Träger
der Bolzen zunächst
senkrecht zu der Oberfläche
des Trägers
angesetzt und anschließend
um ein bestimmtes Abhubmaß von
der Oberfläche
des Trägers
abgezogen wird, wobei zumindest nach der Zündung des Lichtbogens dieser einem
Quermagnetfeld ausgesetzt wird. Weiterhin bezieht sich die Erfindung
auf einen Bolzen für
ein derartiges Schweißverfahren.
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Im
Bereich des Bolzenschweißens
werden überwiegend
Gewindebolzen auf Bleche unterschiedlicher Stärke verschweißt. In der
Praxis hat insbesondere das automatisierte Schweißen von
Bolzen eine große
wirtschaftliche Bedeutung. Aus dem Stand der Technik des Bolzenschweißens sind
das Kondensatorentladungsschweißen
und das Hubzündungsschweißen bekannt.
Dabei hat insbesondere das Kurzzeitlichtbogenschweißen, eine
Form des Hubzündungsschweißens, mit
und ohne Schutzgas wirtschaftliche Bedeutung.
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Bei
einem automatisierten Schweißen
ist es erforderlich, dass die Bolzen automatisch zugeführt werden.
Diese automatische Zuführung
ist für
Bolzen, die nur einseitig verschweißt werden können, besonders aufwändig, weil
hierfür
entsprechend ausgelegte Vereinzeler erforderlich sind. Außerdem kann
durch eine statistisch ungünstige,
aber mögliche
Verteilung die Zuführung
von Schweißelementen
in hoher Taktfolge eingeschränkt
sein.
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Das
Kondensatorentladungsschweißen
und das Hubzündungsschweißen sowie
die entsprechenden Schweißelemente,
also Bolzen, sind in den Schriften EN ISO 13918 und EN ISO 14555
beschrieben. Bei diesen Verfahren wird ein Schweißelement
in Form eines Bolzens auf einen Grundwerkstoff, im Folgenden kurz als „Träger" bezeichnet, aufgeschweißt. Beim
Hubzündungsschweißen werden
als Bolzen gemäß DIN ISO 13918
Gewindebolzen, Gewindebolzen mit Flansch, Gewindebolzen mit reduziertem
Schaft und Stifte verwendet.
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Im
Allgemeinen entsteht bei der Schweißung mit zunehmendem Bolzendurchmesser
ein zunehmend größeres und
unruhigeres Schweißbad.
Daher kommen, vor allem für
Bolzen mit einem Durchmesser von mehr als ca. 5 mm zum Schweißbadschutz
neben Schutzgas insbesondere Keramikringe zur Anwendung. Durch einen
solchen Keramikring wird auch der Lichtbogen während des Schweißvorgangs
stabilisiert. Die Verwendung von Keramikringen erfordert jedoch
ein Nacharbeiten und ist daher sehr aufwändig. Außerdem ist der Einsatz von
Keramikringen kostenintensiv.
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Wird
ein Bolzen verwendet, bei dem am Endbereich der Mantelfläche unmittelbar
eine plane Stirnfläche
angrenzt, so dass also der Rand der Stirnfläche durch eine 90°-Kante gebildet
ist, erfolgt die Zündung
des Lichtbogens stets an einer Stelle am Rand dieser Stirnfläche. Dies
ist durch den Verlauf des Magnetfeldes bei der Zündung bedingt, genauer gesagt
dadurch, dass die Felddichte im Bereich der Stirnfläche höher ist
als im benachbarten äußeren Bereich.
Hierdurch wird der Lichtbogen einseitig nach außen gezogen (magnetische Blaswirkung).
Daher schmilzt in diesem Fall der Lichtbogen den Bolzen nur einseitig
an, so dass eine gleichmäßige flächige Verschweißung nicht
möglich
ist.
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Aus
diesem Grund werden beim Bolzenschweißen Bolzen mit einer konisch
zulaufenden Spitze verwendet, so wie sie in EN ISO 13918 beschrieben
sind. Die konische Spitze bewirkt dabei eine Zentrierung des Lichtbogens
bei der Zündung,
so dass also die Zündung
längs der
Rotationsachse bzw. Hauptachse des Bolzens hervorgerufen wird. Dies
ist wiederum durch den Verlauf des magnetischen Feldes bedingt.
Auf diese Weise ist ein Aufschmelzen auch des mittleren Bereichs
der Stirnfläche
möglich.
Durch die konisch zulaufende Spitze soll dabei ermöglicht werden,
dass auch ohne Schweißbadschutz
eine möglichst
homogene Schweißwulstausbildung
um den Bolzen erzielt werden kann. Die Erfahrungen in der Praxis
zeigen jedoch, dass dies auf diesem Wege nicht in befriedigendem
Maße erreicht
werden kann. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein Schweißen in einer „Zwangslage" durchgeführt wird,
wenn also der Bolzen beim Schweißvorgang nicht lotrecht von
oben nach unten auf den Träger
bewegt wird. Ein Schweißen
in Zwangslage findet also beispielsweise bei einem Schweißen eines
Bolzens an eine Wand oder an eine Decke statt.
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Die
genannten Bolzen aus dem Stand der Technik haben dabei konische
Spitzen mit unterschiedlichen „Neigungswinkeln". Mit „Neigungswinkel" oder kurz „Neigung" wird im Folgenden
derjenige Winkel bezeichnet, der sich zwischen der Hauptachse des
Bolzens und einer Flächennormalen
der Spitze aufspannt. Gemäß EN ISO
13918 werden beim Hubzündungsschweißen Bolzen
eingesetzt, deren Neigungswinkel der Spitzen zwischen 7° und 22,5° betragen.
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Wird
ein Bolzen verwendet dessen Spitze einen vergleichsweise großen Neigungswinkel
aufweist, also beispielsweise 22,5°, ist zwar die Blaswirkung auf
Grund des Feldverlaufs vermindert, es erweist sich in diesem Fall
jedoch als nachteilig, dass auf Grund der Form der Spitze ein verhältnismäßig großes Schmelzbadvolumen
entsteht und dadurch die Gefahr von Tropfenbildung und Tropfenkurzschluss
besteht. Auch ist auf Grund des vergleichsweise hohen Schmelzvolumens
ein entsprechend hoher Energieeintrag nötig. Dies führt auch zu einer entsprechend
hohen thermischen Belastung des Trägers. Schließlich ergibt
sich bei Verzicht auf Keramikringe auf Grund des großen Schmelzvolumens
ein verhältnismäßig großer, ungleichförmiger Schweißwulst.
Wird andererseits eine verhältnismäßig geringe
Spitzenneigung gewählt,
also beispielsweise 7°,
ist wiederum die Blaswirkung und somit die Gefahr eines nur einseitigen
Aufschmelzens des Bolzens vergrößert.
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Die
Verwendung von Bolzen mit reduziertem Schaft verbessert zwar die
Montageeigenschaften am Träger
bzw. Bauteil, kann aber das eigentliche Problem einer nicht reproduzierbaren
Schweißwulst
nicht beseitigen.
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Das
Hauptproblem liegt in der großen
Menge an angeschmolzenem Material, das beim Erstarrungsprozess in
die gewünschte
Form gebracht werden soll. Bei den Bolzen mit einer 7° geneigten
Spitze wird zwar ein kleineres Schmelzbadvolumen und damit eine
bessere Reproduzierbarkeit der Schweißwulst erzielt, als bei entsprechenden
Bolzen mit 22,5° geneigter
Spitze, aber die Güte
des Schweißergebnisses
ist in jedem Fall verbesserungsfähig.
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Beim
Kondensatorentladungsschweißen
werden gemäß EN ISO
13198 Bolzen mit konischen Spitzen mit einer Neigung von nur 3° verwendet.
Allerdings erweist sich bei dieser Technik als problematisch, dass
auf Grund der Verwendung eines Kondensators nur vergleichsweise
sehr kurze Schweißzeiten
(< 10 ms) möglich sind.
Diese Technik ist damit auf Bolzen beschränkt, die einen Durchmesser
von maximal ca. 8 bis 10 mm aufweisen. Weiterhin ist diese Technik
für vergleichsweise
dicke Träger
nicht einsetzbar, da auf Grund der Wärmeableitung in das Trägermaterial
kein ausreichendes Aufschmelzen möglich ist. Schließlich ist
die Technik besonders anfällig
gegen Oberflächenverschmutzungen.
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Weiterhin
ist aus dem Stand der Technik das Schweißen mit magnetisch bewegtem
Lichtbogen bekannt. Hierbei wird der Lichtbogen durch ein äußeres Magnetfeld
radial bewegt. Bei dieser Technik wird nach der Lichtbogenzündung durch
ein äußeres Magnetfeld
der Lichtbogen zur Rotation gebracht. Der Lichtbogen bewegt sich
dabei längs
des Randes der Stirnfläche.
Die Blaswirkung kann mit dieser Technik auf Grund der hervorgerufenen
Umlaufbewegung des Lichtbogens vermindert werden. Allerdings kommt
diese Technik ausschließlich
für Bolzen
in Betracht, die rohr- oder hülsenförmig sind,
also keine vollflächige,
sondern nur eine ringförmige
Stirnfläche
aufweisen. Wird hierbei ein Bolzen mit einer vollflächigen Stirnfläche verwendet,
besteht im Allgemeinen die Gefahr, dass das Zentrum nicht aufgeschmolzen
wird und damit der Bolzen mit dem unangeschmolzenen mittleren Bereich
der Stirnfläche
auf dem Träger
bzw. Werkstück
aufsetzt. Insgesamt wäre
also keine umlaufend geschlossene Schweißwulst erzielbar. Dies trifft
insbesondere für
Bolzen zu, deren Durchmesser einen gewissen Grenzwert überschreitet.
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Eine
Reduzierung des Füge-
bzw. Schweißvolumens
wird in der Patentliteratur in der
DE 44 01 881 A1 für Aluminiumbolzen beschrieben.
Der Bolzen weist dabei eine konische Spitze mit einer Neigung von
6° bis 10° auf. Um
eine befriedigende Gesamtfestigkeit zu erreichen, hat der Bolzen
einen erweiterten Schaftdurchmesser im Schweißbereich. Hierdurch wird auch
ein Gewinde des Bolzens vor möglichen
Schweißspritzern
geschützt.
Allerdings ist die Herstellung derartiger Bolzen sehr aufwändig. Weiterhin
ist eine beidseitige Verschweißung
des Bolzens auf Grund seiner asymmetrischen Form nicht möglich.
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In
der
DE 197 49 383
A1 wird ein Schweißelement
beschrieben, das als Erdungsbolzen in der Fahrzeugindustrie verwendet
wird. Auch dieser Bolzen weist eine konische Spitze mit einer verhältnismäßig kleinen Neigung
auf, so dass ein vergleichsweise kleines Schweißvolumen erzielt wird. Eine
gleichmäßige Ausbildung der
Schweißwulst
ist jedoch auch in diesem Fall nicht möglich. Um ein Eindringen von
Schweißspritzern
in das Gewinde zu verhindern, wird ein zusätzlicher Flansch und eine Schutzkappe über dem
Gewinde verwendet. Dieser Bolzen wird in der Fahrzeugindustrie trotz
seiner erheblichen Herstellungskosten verwendet. Eine beidseitige
Verschweißbarkeit
ist auch für
diesen Bolzen nicht möglich.
Daher sind hierfür
aufwändige
Zuführeinrichtungen
zum Schweißkopf
erforderlich.
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In
der
DE 295 04 042 wird
ein symmetrisches Schweißelement
vorgestellt, bei dem eine beidseitige Verschweißung mit dem Grundmaterial
möglich
ist. Eine qualitativ hochwertige Verschweißung ist mit dem hier angeführten Kurzzeitbolzenschweißen jedoch
nicht möglich.
Der Lichtbogen zündet
am äußeren Rand
der Stirnfläche
und verbleibt in dieser Position, so dass der Bolzen nur einseitig
aufgeschmolzen wird. Weiterhin ist eine Zentrierung des Bauteils
auf dem Träger
nicht möglich.
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In
der
DE 296 11 534 wird
ein weiteres symmetrisches Schweißelement vorgestellt, das durch
seine Schaftausführung
in einer Bohrung zentriert werden kann. Schweißtechnisch bestehen jedoch
die gleichen Probleme wie im Fall der vorgenannten Schrift.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bolzenschweißverfahren
anzugeben, mit dem bei Erzielung ausreichender Festigkeit der Schweißverbindung
und auf kostengünstige
Weise ein möglichst
gut reproduzierbares Schweißergebnis
erzielt werden kann. Weiterhin soll ein entsprechendes System zum
Verschweißen,
sowie ein entsprechendes Schweißelement
angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Verschweißen eines
Bolzens mit einem Träger
vorgesehen, wobei zur Erzeugung eines Lichtbogens zwischen dem Bolzen
und dem Träger
der Bolzen zunächst
senkrecht zu der Oberfläche
des Trägers
angesetzt und anschließend
um ein bestimmtes Abhubmaß von
der Oberfläche
des Trägers
abgezogen wird. Dabei wird zumindest nach der Zündung des Lichtbogens dieser
einem Quermagnetfeld ausgesetzt. Erfindungsgemäß weist der Bolzen eine vollflächige, im
Wesentlichen plane Stirnfläche
mit einem konusartigen Randbereich auf.
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Hierdurch
wird erzielt, dass das Aufschmelzvolumen auf ein für die gewünschte Fügeverbindung
notwendiges Mindestmaß reduziert
werden kann. Außerdem
kann dementsprechend der Wärmeeintrag
und somit die Einbrandtiefe im Grundwerkstoff bzw. Träger reduziert
werden. Die Feldabschwächung
wird durch die konusartige Ausbildung des Randbereichs im Vergleich
zu einem Rand mit einer „scharfen" Kante, also beispielsweise
einer 90°-Kante,
abgeschwächt,
wodurch die Blaswirkung im Verhältnis
deutlich reduziert werden kann. Weiterhin kann durch die flache
Ausführung
der Stirnfläche
des Bolzens und der dadurch entsprechend hervorgerufenen vergleichsweise
großen
Oberflächenspannung
der Schmelze eine Ausbildung von Tropfen an der geschmolzenen Fläche verhindert
werden. Ein Tropfenkurzschluss kann somit effektiv vermieden werden.
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Da
nur verhältnismäßig wenig
Material aufgeschmolzen werden muss, kann der Fügevorgang bereits nach sehr
kurzer Schweißzeit
und nur wenigen Umläufen
des Lichtbogens eingeleitet werden.
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Weiterhin
kann erzielt werden, dass sich die Schmelze gleichmäßig über die
Fläche
verteilt, überschüssiges Material
aus dem Spalt verdrängt
wird und sich innerhalb des konusartigen Randbereichs eine gleichmäßige Außenwulst
bzw. Schweißwulst
bildet. Der Außendurchmesser
der Schweißwulst
kann dabei durch geeignete Wahl der Schweißenergie und der Geometrie
des konusartigen Randbereichs eingestellt werden.
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Außerdem kann
durch die Nutzung des konusartigen Randbereichs bei Gewindebolzen
eine Beschädigung
des Gewindes vermieden werden. Durch geeignete Einstellung der Schweißparameter
und der geometrischen Konfiguration des konischen Randbereichs kann
der sich bildende äußere Schmelzring
derart gestaltet werden, dass sein Durchmesser kleiner ist als der
Außendurchmesser
des Bolzens. Damit wird eine durchgängige Verschraubung des Bolzens
mit Muttern bis auf den Grundwerkstoff, also beispielsweise ein Grundblech
bzw. den Träger
möglich.
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Durch
den konusartigen Randbereich ist zum Hochlaufen des Lichtbogens
an der Außenfläche eine deutliche
Lichtbogenverlängerung
erforderlich. Da der Lichtbogen jedoch an der Stirnfläche mit
deutlich geringerem Spalt brennen kann, bleibt er auf den Bereich
der Stirnfläche
begrenzt.
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Schließlich kann
durch den konusartigen Randbereich eine Zentrierung des Bolzens
erleichtert werden.
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Mit „vollflächiger" Stirnfläche soll
ausgedrückt
werden, dass es sich insbesondere nicht um eine ringförmige Stirnfläche handelt,
sondern um eine zumindest im Wesentlichen durchgängig geschlossene Fläche. Mit „im Wesentlichen
plan" soll zum Ausdruck
gebracht werden, dass die Stirnfläche entweder gänzlich plan gestaltet
sein kann oder nur unwesentliche Erhebungen bzw. Vertiefungen aufweist,
durch die der prinzipielle Ablauf des Verfahrens nicht beeinträchtigt wird.
Insbesondere kann die Stirnfläche
eine Zentrierspitze aufweisen. Die Stirnfläche kann insbesondere derart
geformt sein, dass sie eine Flächennormale
aufweist, die parallel zur Hauptachse des Bolzens orientiert ist.
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Mit „konusartiger
Randbereich" soll
ausgedrückt
werden, dass der Rand der Stirnfläche eine Kante aufweist, die
einen Winkel von mehr als 90° einschließt. Insbesondere
kann eine Kante vorgesehen sein, die in jedem Punkt ihrer gesamten Länge einen
Winkel von mehr als 90° einschließt. Bei
dem konusartigen Randbereich kann es sich beispielsweise um einen
kegelstumpfförmigen
Bereich handeln, insbesondere um einen kreiskegelstumpfförmigen Bereich.
Dabei kann dieser Bereich rotationssymmetrisch gestaltet sein, wobei
die Rotationsachse parallel zur Flächennormalen der Stirnfläche verläuft oder
identisch mit der Hauptachse des Bolzens ist. Insbesondere kann
also eine kreisförmige
Stirnfläche
vorgesehen sein.
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Vorteilhaft
führt der
Lichtbogen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine kreisförmige
Bewegung aus und überstreicht
dabei die Stirnfläche
vollständig.
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Vorteilhaft
werden die Schweißparameter,
also insbesondere der Schweißstrom,
die Schweißzeit
und die Stärke
und Richtung des Quermagnetfeldes derart gewählt, dass der Lichtbogen eine
Querschnittfläche ausbildet,
die sich vom Zentrum der Stirnfläche
bis an eine Randstelle der Stirnfläche erstreckt.
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Vorteilhaft
werden die Schweißparameter
derart gewählt,
dass der Lichtbogen eine Querschnittfläche ausbildet, deren Größe etwa
zwischen 20% bis 40%, beispielsweise etwa 30% oder zwischen 30%
und 40% der Stirnfläche
beträgt.
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Insbesondere
kann die Intensität
des Quermagnetfelds vergleichsweise schwach gewählt werden.
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Vorteilhaft
ist der Bolzen mit oder ohne Gewinde ausgebildet. Bei einem Gewindebolzen
kann vorteilhaft die Erstreckung des konusartigen Randbereichs in
Richtung der Hauptachse des Bolzens im Bereich von ein bis zwei
Gewindegängen
gewählt
werden, und zwar insbesondere bei einer Neigung des konusartigen Randbereichs
von etwa 30° bis
60°. Unter
Neigung wird hierbei der Winkel bzw. „Neigungswinkel" verstanden, der
sich zwischen der Hauptachse des Bolzens und einer Flächennormalen
des konusartigen Randbereichs aufspannt.
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Der
Bolzen kann ohne Gewinde gestaltet sein, beispielsweise als Zylinderstift.
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Vorteilhaft
beträgt
der Durchmesser des Bolzens etwa zwischen 5 mm und 20 mm.
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Vorteilhaft
weist der konische Randbereich eine Neigung von etwa zwischen 20° und 60° auf.
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Vorteilhaft
beträgt
das Größenverhältnis von
der Stirnfläche
zu einer Querschnittfläche
des Bolzens jenseits des Randbereichs etwa zwischen 0,5 bis 0,8.
Der Bolzen kann also beispielsweise jenseits des konischen Randbereichs
einen mittleren Bereich aufweisen, wobei dieser mittlere Bereich
eine zylindrische, insbesondere kreiszylindrische, Mantelfläche aufweist.
Unter der Querschnittfläche
des Bolzens soll in diesem Fall die Querschnittfläche dieses
mittleren Bereichs verstanden werden.
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Vorteilhaft
besteht der Bolzen aus Stahl, Edelstahl, Aluminium oder Titan.
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Vorteilhaft
ist auf der Stirnfläche
eine Zentrierspitze oder ein Zentrierkonus angeformt. Insbesondere für ein manuelles
Schweißen
kann eine solche Zentrierspitze im Zentrum der Stirnfläche vorgesehen
sein. Dadurch kann der Bolzen auf einer Zentrierkörnung sicher
positioniert werden. In diesem Fall zündet der Lichtbogen an der
Zentrierspitze und läuft
durch das Magnetfeld an den äußeren Rand
der Stirnfläche.
Die Zündspitze wird
dabei vollständig
aufgeschmolzen.
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Vorteilhaft
weist der Bolzen eine zweite Stirnfläche mit einem zweiten Randbereich
auf, wobei die zweite Stirnfläche
und der zweite Randbereich spiegelsymmetrisch zu der ersten Stirnfläche und
dem ersten Randbereich geformt sind.
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Vorteilhaft
ist der Bolzen symmetrisch zu einer Ebene geformt, die normal zu
der Hauptachse des Bolzens ausgerichtet ist.
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Durch
eine entsprechende symmetrische Ausbildung des Bolzens ist dieser
beidseitig verschweißbar. Damit
lässt sich
der Bolzen mithilfe einer automatischen Zuführungsvorrichtung auch ohne
entsprechende Lageausrichtung der Schweißstelle zuführen. Wird eine Zentrierspitze
vorgesehen, so kann diese dementsprechend bei symmetrischer Ausgestaltung
des Bolzens vorteilhaft auf beiden Stirnflächen in spiegelsymmetrischer
Weise vorgesehen werden.
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Vorteilhaft
weist der Bolzen eine zylindrische Mantelfläche auf, die unmittelbar an
den konusartigen Randbereich angrenzt.
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Vorteilhaft
wird während
des Schweißvorganges
ein Schutzgas zu der Schweißstelle
gefördert.
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Mit
dem Verfahren ist es möglich,
Bolzen mit Durchmessern bis etwa 20 mm zu verschweißen. Zweckmäßig erscheint
der Einsatz ab einem Bolzendurchmesser von ca. 5 mm. Grundsätzlich eignet
sich das Verfahren auch für
Bolzen mit größerem Durchmesser,
jedoch sind hierfür
Stromquellen mit sehr hohen Schweißströmen erforderlich, die zur Zeit
nicht einfach verfügbar
sind. Die Schweißzeiten
können
dabei je nach Bolzendurchmesser bei etwa 30 ms bis 500 ms liegen.
Die verwendeten Schweißströme können je
nach Durchmesser bis zu etwa 2500 A betragen. Grundsätzlich ist
die Verwendung des Verfahrens auch für Kopfbolzen möglich, bei
denen bisher überwiegend
Keramikringe eingesetzt werden. Das Verfahren eignet sich auch für ein Schweißen in einer
Zwangslage.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung ist ein System zum Verschweißen eines
Bolzens mit einem Träger,
bestehend aus einer Schweißvorrichtung
sowie einem Bolzen vorgesehen, wobei die Schweißvorrichtung Folgendes aufweist:
(a) Mittel zum Anlegen eines Schweißstroms, (b) einen Bolzenhalter,
welcher dazu ausgebildet ist, zur Erzeugung eines Lichtbogens zwischen
dem Bolzen und dem Träger
den Bolzen zunächst
senkrecht zu der Oberfläche
des Trägers
anzusetzen und anschließend
um ein bestimmtes Abhubmaß von
der Oberfläche
des Trägers
abzuziehen, sowie (c) eine Magnetspule zur Erzeugung eines auf den
Lichtbogen einwirkenden Quermagnetfelds, welches derart ausgestaltet
ist, dass der Lichtbogen während
des Schweißvorgangs
seitlich abgelenkt wird und hierdurch die Stirnfläche des
Bolzens überstreicht.
Dabei weist der Bolzen eine im Wesentlichen plane Stirnfläche mit
einem konusartigen Randbereich auf.
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Vorteilhaft
weist das System Mittel auf, mit denen der Schweißstrom und
die Schweißzeit
und das Quermagnetfeld derart einstellbar sind, dass der Lichtbogen
eine kreisförmige
Bewegung ausführt
und dabei die Stirnfläche
vollständig überstreicht.
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Vorteilhaft
weist das System Mittel auf, mit denen der Schweißstrom und
die Schweißzeit
und das Quermagnetfeld derart einstellbar sind, dass der Lichtbogen
eine Querschnittfläche
ausbildet, die sich vom Zentrum der Stirnfläche bis an eine Randstelle
der Stirnfläche
erstreckt.
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Vorteilhaft
weist das System Mittel auf, mit denen der Schweißstrom und
die Schweißzeit
und das Quermagnetfeld derart einstellbar sind, dass der Lichtbogen
eine Querschnittfläche
ausbildet, deren Größe etwa
zwischen 20% und 40%, beispielsweise etwa 30% der Stirnfläche beträgt.
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Vorteilhaft
weist der Bolzen eine zylindrische Mantelfläche auf, die unmittelbar an
den konusartigen Randbereich angrenzt. Im Fall einer symmetrischen
Ausbildung des Bolzens kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass diese
zylindrische Mantelfläche
an beide konusartigen Randbereiche unmittelbar angrenzt.
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Vorteilhaft
umfasst die Schweißvorrichtung
weiterhin Mittel zum Zuführen
eines Schutzgases zu der Schweißstelle.
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Vorteilhaft
umfasst das System weiterhin eine Vorrichtung zur automatisierten
Zuführung
von Bolzen zu dem Bolzenhalter.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung ist ein Bolzen für ein Schweißen mit
Hubzündung
vorgesehen, insbesondere für
ein erfindungsgemäßes Verfahren,
wobei der Bolzen eine vollflächige,
im Wesentlichen plane Stirnfläche
mit einem konusartigen Randbereich aufweist. Dabei beträgt das Größenverhältnis von der
Stirnfläche
zu der Querschnittfläche
des Bolzens jenseits des konusartigen Randbereichs mehr als etwa 0,5,
insbesondere etwa zwischen 0,5 und 0,8.
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Im
Falle der symmetrischen Ausbildung können vorteilhaft an beiden
Stirnflächen
in spiegelsymmetrischer Weise ausgebildete Zentrierspitzen angeformt
sein.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Eigenschaften sollen nunmehr anhand einer
detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen und mit Bezug
auf die Figuren der beigefügten
Zeichnungen erläutert
werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Bolzen,
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2 bis 8 Schritte
eines erfindungsgemäßen Schweißverfahrens
bei Verwendung eines Bolzens mit planer Stirnfläche, und
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9 bis 12 Schritte
eines erfindungsgemäßen Schweißverfahrens
bei Verwendung eines Bolzens mit einer Stirnfläche, die eine Zentrierspitze
aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Bolzenschweißverfahren.
Zunächst
wird mit Bezug auf 1 das hierzu vorgesehene Schweißelement
in Form eines Bolzens erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Querschnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Schweißbolzen
oder kurz Bolzen 1. Der Bolzen 1 weist eine kreisförmige Stirnfläche 2 auf,
die gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
gänzlich
plan geformt ist. Die Stirnfläche 2 wird
von einer Randkante, im Folgenden kurz Rand 4 genannt,
begrenzt, an dem sich unmittelbar ein konusartiger Randbereich 3 anschließt, der
bei diesem Ausführungsbeispiel
kegelstumpfförmig,
insbesondere kreiskegelstumpfförmig
ausgebildet ist. Jenseits der Stirnfläche 2 schließt sich
an den konusartigen Randbereich 3 unmittelbar ein mittlerer
Bereich des Bolzens 1 an, der bei diesem Ausführungsbeispiel
von einer kreiszylindrischen Mantelfläche 5 nach außen hin
begrenzt ist.
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Weiterhin
ist das hier gezeigte Ausführungsbeispiel
spiegelsymmetrisch um eine Ebene E senkrecht zur Hauptachse des
Bolzens 1 geformt, die mit Bezug auf die Darstellung der 1 in
der Mitte des Bolzens 1 verläuft und senkrecht zur Zeichenebene
orientiert ist. Der Bolzen 1 weist somit zwei Stirnflächen 2 und
zwei entsprechende konusartige Randbereiche 3 auf, wobei
diese jeweils spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
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Die
Größe der Stirnfläche 2 wird
im Folgenden mit d bezeichnet. In seinem mittleren Bereich weist
der Bolzen 1 eine ebenfalls kreisförmige Querschnittfläche auf,
die jedoch größer ist
als die Stirnfläche 2 und
deren Größe im Folgenden
mit D bezeichnet wird.
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Das
Größenverhältnis d/D
von der Stirnfläche 2 zu
der Querschnittfläche
des Bolzens 1 jenseits des konusartigen Randbereichs 3,
also in dem mittleren Bereich, beträgt etwa zwischen 0,5 und 0,8,
also etwa zwischen 50% und 80%.
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Der
Bolzen 1 kann mit oder ohne Gewinde ausgebildet sein. Mit
d3 wird im Folgenden der Durchmesser des
tiefsten Gewindeeinschnitts bezeichnet. Der Durchmesser des Bolzens 1 beträgt etwa
zwischen 5 mm und 20 mm.
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In
der folgenden Tabelle sind für
sechs verschiedene Durchmesser beispielhaft die Werte für d3, die Querschnittfläche D, die Stirnfläche d, sowie
das Verhältnis
der beiden zuletzt genannten Flächen
wiedergegeben.
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Der
konusartige Randbereich 3 weist einen Neigungswinkel, oder
kurz eine Neigung β auf,
die durch den Winkel zwischen der Hauptachse oder Symmetrieachse
S des Bolzens 1 und einer Flächennormalen gegeben ist, die
sich von der Konusfläche
des Randbereichs 3 nach außen hin erstreckt. Die Neigung
beträgt etwa
zwischen 20° und
60°, beispielsweise
also 45°,
so wie etwa in der 1 dargestellt.
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Der
Bolzen kann beispielsweise aus Stahl, Edelstahl, Aluminium oder
Titan gefertigt sein.
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Im
Folgenden wird mit Bezug auf die 2 bis 8 der
Ablauf eines erfindungsgemäßen Schweißverfahrens
erläutert.
In 2 ist das Absenken des Bolzens 1 mit
der entsprechenden Stirnfläche 2 in
Richtung auf einen Grundwerkstoff, der im Folgenden kurz als Träger 20 bezeichnet
wird, dargestellt. In 3 ist der Zustand gezeigt, in
dem der Bolzen 1 mit der Stirnfläche 2 den Träger 20 kontaktiert.
In 3 ist außerdem
im rechten Bereich in einer dazu gehörigen Nebendarstellung eine
schematische Querschnittdarstellung des Bolzens 1 in einer
Sicht von unten dargestellt. Man erkennt die Stirnfläche 2,
den Rand 4 der Stirnfläche 2,
den unmittelbar daran angrenzenden konischen Randbereich 3 und
die Mantelfläche 5 des
mittleren Bereichs des Bolzens 1.
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In 4 ist
der Zustand dargestellt, in dem der Bolzen um ein bestimmtes Abhubmaß von der
Oberfläche
des Trägers 20 abgezogen
wird und der Pilotlichtbogen 11 zündet. Mit Bezug auf die Darstellung
der 4 ist dieser Pilotlichtbogen 11 zwischen
der Oberfläche
des Trägers 20 und
dem linken Bereich des Rands 4 der Stirnfläche 2 eingezeichnet.
Bei einer planen Stirnfläche 2 zündet der
Pilotlichtbogen 11 auf Grund des Verlaufs der magnetischen
Feldlinien im Bereich des Randes 4 der Stirnfläche 2.
Auch in der dazu gehörigen Nebendarstellung,
die die Ansicht von unten zeigt, ist der Pilotlichtbogen 11 zu
erkennen.
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In 5 ist der Zustand dargestellt, in dem
der Bolzen 1 um das vorgesehene Abhubmaß von der Oberfläche des
Trägers 20 senkrecht
abgehoben ist. Der Lichtbogen 12 ist nun voll ausgebildet
(Hauptlichtbogen) und umfasst einen Anteil bzw. Bereich der Stirnfläche 2,
der sich von einer Stelle am Rand 4 der Stirnfläche 2 bis
zur Mitte der Stirnfläche 2 erstreckt.
Dies ist auch in der Nebendarstellung zu erkennen. Der Lichtbogen 12 bedeckt
dabei mindestens ca. 30% der Stirnfläche 2. Dies kann durch
Wahl bzw. Einstellen der Schweißparameter
erzielt werden. Insbesondere ist dies durch eine entsprechend hohe
Stromdichte erzielbar. Weiterhin ist in 5 symbolisch
das Quermagnetfeld 14 eingezeichnet, das den Lichtbogen 12 dazu
veranlasst, sich kreisförmig
zu bewegen, so wie das durch den Pfeil in der dazu gehörigen Nebendarstellung
angedeutet ist. Das Quermagnetfeld 14 wird hierbei vergleichsweise
gering gewählt,
so dass sich der Lichtbogen 12 mit vergleichsweise geringer
Umlaufgeschwindigkeit über
die Stirnfläche 2 bewegt.
Durch geeignete Wahl der Schweißparameter,
insbesondere durch die hoch gewählte
Stromdichte wird also auch das Zentrum der Stirnfläche 2 erfasst
und angeschmolzen. Der Lichtbogen 12 überstreicht also die Stirnfläche 2 vollständig.
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In 6 ist
der Lichtbogen 12 dargestellt, nachdem er eine halbe Umdrehung
zurückgelegt
hat.
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In 7 ist
der Zustand dargestellt, in dem die gesamte Stirnfläche 2,
sowie derjenige Teil des Trägers 20,
der der Stirnfläche 2 gegenüberliegt,
angeschmolzen sind. Anschließend
folgt der Fügevorgang,
der in dem in 8 dargestellten Zustand endet.
Es bildet sich ein Schweißwulst 16 aus,
der in einem Bereich gebildet wird, der sich zwischen dem konusförmigen Randbereich 3 und
der Oberfläche
des Trägers 20 erstreckt.
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Dadurch,
dass ein Bolzen 1 ohne konische Spitze verwendet wird,
kann das für
die gewünschte
Fügeverbindung
erforderliche Aufschmelzvolumen auf ein Mindestmaß begrenzt
werden. Gleichzeitig kann der Wärmeeintrag
und die Einbandtiefe im Träger 20 entsprechend
niedrig gehalten werden.
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Weiterhin
kann durch die flache Ausführung
der Stirnfläche 2 des
Bolzens 1 eine Tropfenausbildung zuverlässig verhindert werden. Ein
Tropfenkurzschluss kann somit vermieden werden. Hierzu trägt auch
die vergleichsweise große
Oberflächenspannung
der Schmelze bei.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
nach einer sehr kurzen Schweißzeit
und nur wenigen Umläufen
des Lichtbogens 12 den Fügevorgang einzuleiten. Ein
gleichmäßiger Außenwulst
bzw. Schweißwulst 16 kann
gebildet werden. Der Außendurchmesser
der Schweißwulst 16 ist
auf diese Weise durch die Schweißenergie und die geometrische
Gestaltung des konusartigen Randbereichs 3 einstellbar.
Insbesondere kann erzielt werden, dass der Durchmesser der Schweißwulst 16 geringer
oder maximal gleich dem Außendurchmesser
des Bolzens 1 ist. Bei Gewindebolzen kann auf diese Weise
eine Beschädigung
des Gewindes vermieden werden. Damit ist insbesondere eine durchgängige Verschraubung
mit Muttern bis auf das Grundblech bzw. die Oberfläche des
Trägers 20 möglich.
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Für ein Hochlaufen
des Lichtbogens 12 an der Außenfläche des konusartigen Randbereichs 3 wäre eine
erhebliche Verlängerung
des Lichtbogens 12 erforderlich. Da der Lichtbogen 12 im
Bereich der Stirnfläche 2 bei
deutlich geringerem Abstand bzw. Spalt brennen kann, bleibt er auf
den Bereich der Stirnfläche 2 begrenzt.
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Außerdem wird
durch den konischen Randbereich 3 bewirkt, dass die Feldabschwächung nach
außen hin
deutlich geringer ausfällt
als an einer „scharfen" Kante, also beispielsweise
einer 90°-Kante,
wodurch die Blaswirkung im Bereich des Randes 4 der Stirnfläche 2 ebenfalls
abgeschwächt
wird.
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Im
Fall eines Gewindebolzens liegt der konusartige Randbereich 3 des
Gewindebolzens vorteilhaft im Bereich von ein bis zwei Gewindegängen, in
Abhängigkeit
des Gesamtdurchmessers, und zwar bei einer Neigung β von ca.
30° bis
60°, beispielsweise
etwa 45°.
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Der
vorgesehene Bolzen 1 ist, wie oben mit Bezug auf 1 bereits
dargestellt, symmetrisch, also beidseitig mit einem konischen Rand
ausgeführt,
und daher beidseitig verschweißbar.
Hierdurch wird erzielt, dass sich der Bolzen 1 auch ohne
Lageausrichtung automatisiert zuführen lässt. Gleichzeitig kann der
konische Rand 3 auch zur besseren Zentrierung bei der Montage
an einem Bauteil bzw. Träger
dienen.
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Denkbar
ist jedoch auch eine Verschweißung
von unsymmetrischen Sonderbolzen, die nur einseitig eine entsprechend
flache Ausführung
mit konischem Randbereich aufweisen und somit nur einseitig zum
Verschweißen
mit dem oben dargestellten Verfahren geeignet sind.
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Mit
dem Verfahren ist es möglich,
Bolzen mit Durchmessern von bis zu 20 mm zu verschweißen. Grundsätzlich ist
das dargestellte Verfahren auch für Bolzen mit größerem Durchmesser
möglich;
allerdings sind hierfür
Stromquellen erforderlich, mit denen sehr hohen Schweißströme erzielt
werden können.
Derartige Stromquellen sind zur Zeit unter wirtschaftlich vernünftigen
Verhältnissen
nicht verfügbar.
Zweckmäßig erscheint
der Einsatz ab einem Bolzendurchmesser von 5 mm.
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Die
Schweißzeiten
können
dabei je nach Bolzendurchmesser beispielsweise zwischen 30 ms und
500 ms betragen. Die verwendeten Schweißströme können je nach Durchmesser bis
zu 2500 A betragen.
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Grundsätzlich ist
die Verwendung des Verfahrens auch für Kopfbolzen möglich, bei
denen bisher überwiegend
Keramikringe eingesetzt werden.
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Das
Verfahren eignet sich auch für
den an sich bekannten Einsatz von Schutzgas zum Schweißbadschutz.
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Im
Folgenden wird mit Bezug auf die 9 bis 12 eine
Variante des oben dargestellten Verfahrens dargestellt, bei der
eine Stirnfläche 2' eines Bolzens 1' eine Zentrierspitze 25 bzw.
einen „Zentrierkonus" aufweist. Der Grundwerkstoff
bzw. Träger 20 weist
hierzu eine Zentrierkörnung 27 auf.
Im Folgenden wird lediglich auf die Unterschiede zu dem weiter oben
genannten Verfahren eingegangen.
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In 9 ist
das Absenken und Zentrieren des Bolzens 1' dargestellt, wobei das Zentrieren
mit Hilfe von Zentrierspitze 25 und Zentrierkörnung 27 erfolgt.
Diese Variante eignet sich daher insbesondere für ein manuelles Schweißen.
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In
der Darstellung der 10 ist der Kontakt über die
Zentrierspitze 25 dargestellt.
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In 11 ist
die Zündung
des Pilotlichtbogens 11 und das Abheben des Bolzens 1 dargestellt.
Im Unterscheid zum weiter oben genannten Bolzen bzw. Verfahren zündet der
Lichtbogen hier im Zentrum der Stirnfläche 2', also im Bereich der Hauptachse
des Bolzens 1' und
läuft anschließend durch
das Magnetfeld bedingt zum Rand 4 der Stirnfläche 2'. Die Zentrierspitze 25 wird
dabei vollständig
aufgeschmolzen. Die weitere Verschweißung des Bolzens 1' erfolgt wie
bei dem oben genannten Verfahren.
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In 12 ist
dementsprechend der Schweißstrom
mit Quermagnetfeld 14 und Rotation dargestellt.
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Das
erfindungsgemäße System
unterscheidet sich von einem entsprechenden bekannten System wie folgt:
Die Schweißparameter,
also insbesondere die Schweißzeit
und der Scheißstrom,
sowie das Quermagnetfeld müssen
sich derart einstellen lasen, dass damit das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
werden kann. Insbesondere muss also ein vergleichsweise hoher Strom
einstellbar sein, um die gewünschte
hohe Stromdichte zu erzielen, sowie ein vergleichsweise schwaches
Quermagnetfeld, um den Lichtbogen in die gewünschte Rotation versetzten
zu können.
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Außerdem muss
natürlich
der Bolzenhalter zur Manipulation des Bolzens auf die geometrische
Konfiguration des gewünschten
erfindungsgemäßen Bolzens
abgestimmt sein.
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Die
Anpassungen sind für
einen Fachmann bei Kenntnis des dargestellten Verfahrens und des
dargestellten Bolzens durchführbar,
so dass an dieser Stelle hierauf nicht näher eingegangen zu werden braucht.
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Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- • Das
Schmelzbadvolumen kann auf ein Minimum reduziert werden.
- • Es
wird eine ausreichende Festigkeit und Reproduzierbarkeit der Schweißverbindung
erzielt.
- • Es
wird ein gleichförmiger
Schweißwulst
erzielt.
- • Es
sind keine aufwändigen
Fördereinrichtungen
für die
Zuführung
des Bolzens erforderlich.
- • Das
Verfahren eignet sich auch für
den Einsatz ins Zwangslagen.
- • Der
Bolzen ist beidseitig verschweißbar.
- • Der
Bolzen ist preiswert herstellbar.
- • Das
Verfahren kann mit Schutzgas durchgeführt werden.
- • Bei
Gewindebolzen wird eine Beschädigung
des Gewindes vermieden.
- • Bei
verschweißten
Gewindebolzen ist eine durchgängige
Verschraubung mit Muttern bis auf das Grundblech möglich.
- • Das
Verfahren ist insgesamt sehr robust.
- • Das
Verfahren ist einfach automatisierbar und damit sehr wirtschaftlich
durchführbar.
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- 1
- Schweißbolzen
mit planer Stirnfläche
- 1'
- Schweißbolzen
mit Stirnfläche
mit Zentrierspitze
- 2
- Stirnfläche
- 2'
- Sirnfläche mit
Zentrierspitze
- 3
- konischer
Randbereich der Stirnfläche
- 4
- Rand
der Stirnfläche
- 5
- Mantelfläche des
Bolzens
- 11
- Pilotlichtbogen
- 12
- Lichtbogen
- 14
- Quermagnetfeld
- 16
- Schweißwulst
- 20
- Träger bzw.
Grundwerkstoff
- 25
- Zentrierspitze
- 27
- Zentrierkörnung
- β
- Neigung
des konischen Randbereichs
- d
- Größe der Stirnfläche
- d3
- Durchmesser
des tiefsten Gewindeeinschnitts
- D
- Querschnittfläche (im
mittleren Bereich des Bolzens)
- E
- Symmetrieebene
des Bolzens
- S
- Hauptachse
des Bolzens