-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das technische Gebiet
der Sanitärtechnik
im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik. Insbesondere betrifft
die Erfindung eine Ablaufvorrichtung für ein Sanitärbecken in einem Flugzeug,
welche mit einem speziell ausgebildeten Überlaufsystem ausgestattet ist.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein Flugzeug mit einer Dusche, deren
Ablauf in Form solch einer Ablaufvorrichtung ausgestaltet ist.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
An
Bord von Flugzeugen wird üblicherweise das
aus dem Handwaschbecken stammende Grauwasser in einer Sammelleitung
gesammelt und zum so genannten Drain Mast geführt, über den das Grauwasser während des
Fluges an die Außenatmosphäre abgegeben
wird. Da der Drain Mast somit mit den einzelnen Handwaschbecken über ein
Rohrleitungssystem in Verbindung steht, müssen Ventile in den Rohrleitungen
zwischen den einzelnen Handwaschbecken und dem Drain Mast vorgesehen
werden, um einen Druckausgleich zwischen der Außenatmosphäre und der Flugzeugkabine entgegenzuwirken. Derartige
Ventile befinden sich in aller Regel in einem von der Flugzeugkabine
aus schlecht zugänglichen Einbauraum,
was dazu führt,
dass im Falle, dass ein solches Ventil verstopft oder anderweitig
defekt sein sollte, es während
des Fluges nicht ohne Weiteres repariert bzw. wieder freigelegt
werden kann.
-
Darüber hinaus
sind bekannte Handwaschbecken an Bord von Flugzeugen nur mit einem
einfach redundanten Überlaufsystem
ausgestattet, welches ebenfalls in die Ablaufleitung drainiert,
in deren Verlauf auch das genannte Ventil angeordnet ist. Im Falle,
dass das Ventil somit verstopft oder anderweitig defekt sein sollte,
lässt sich
das Waschbecken somit auch nicht mehr über den Überlauf drainieren, was dazu
führt,
dass bei anhaltendem Wasserzufluss zum Handwaschbecken dasselbe
in unerwünschter Weise
zum Überlaufen
neigen wird.
-
DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Ausgehend
von den zuvor beschriebenen Nachteilen ist es unter anderem eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ablaufvorrichtung
für ein
Sanitärbecken
in einem Flugzeug anzugeben, welche im Störfall des Ventils schnell in
Betrieb genommen werden kann und welche auch im Störfall des
Ventils eine zuverlässige
Drainage ermöglicht.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die derselben zugrunde
liegende Aufgabe mit einer Ablaufvorrichtung für ein Sanitärbecken in einem Flugzeug gelöst, welches
ein Wasserbecken aufweist, in dessen Boden ein Hauptablauf ausgebildet
ist und oberhalb des Hauptablaufs ein Überlauf vorgesehen ist. Der
Hauptablauf befindet sich dabei an der tiefsten Stelle des Bodens
des Wasserbeckens, sodass bei einer Drainage des Wasserbeckens keinerlei
Wasserrückstände zurückbleiben.
Fernerhin umfasst die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung eine Ablaufrohrleitung,
welche an einem Ende an den Hauptablauf des Wasserbeckens angeschlossen
ist und welche mit ihrem anderen Ende in Richtung der Außenatmosphäre führt. Darüber hinaus
weist die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung
eine Überlaufrohrleitung
auf, welche mit ihrem ersten Ende an den Überlauf des Wasserbeckens angeschlossen
ist. Mit ihrem anderen Ende mündet
sie stromabwärts
in die Ablaufrohrleitung ein. Hierbei bezeichnet stromabwärts die
Richtung, in der die Überlaufrohrleitung
bei einem Überlaufen
des Wasserbeckens üblicherweise
durchflossen wird. Fernerhin weist die Ablaufvorrichtung ein Ventil
auf, welches stromabwärts
von der Einmündung
der Überlaufrohrleitung
in die Ablaufrohrleitung in derselben angeordnet ist. Das Ventil
weist zwei Ventilstellungen auf; und zwar eine erste geöffnete Ventilstellung,
welche sich bei Anliegen eines hydrostatischen Drucks an dem Ventil
einstellt, um eine Drainage zu ermöglichen. Bei Wegfall des hydrostatischen
Drucks stellt sich selbsttätig
die zweite Ventilstellung ein in der das Ventil geschlossen ist,
um bei einem Druckausgleich zwischen der Außenatmosphäre und der Flugzeugkabine entgegen
zu wirken. Erfindungsgemäß umfasst
die Ablaufvorrichtung neben dem Überlauf
einen zusätzlichen
Sicherheitsüberlauf,
welcher im Falle, dass das Wasserbecken zum Überlaufen neigen würde, in
ein separates Drainagesystem drainiert.
-
Dadurch,
dass der Sicherheitsüberlauf
separat von dem ohnehin vorhandenen Überlauf des Wasserbeckens ausgebildet
ist, und insbesondere dadurch, dass dieser Sicherheitsüberlauf
in ein separates Drainagesystem drainiert, kann gewährleistet werden,
dass im Falle, dass das Ventil und/oder der Hauptablauf und/oder
die Ablaufrohrleitung und/oder der Überlauf und/oder die daran
anschließende Überlaufrohrleitung
zugesetzt sein sollte, immer noch eine zuverlässige Drainage des Wasserbeckens möglich ist.
Das Gesamtkonzept kommt somit ohne elektrische Bauteile und Überwachungseinheiten aus,
wobei der zusätzliche
Sicherheitsüberlauf
erst dann aktiv werden muss, wenn mehrere gleichzeitig auftretende
Störungen
sich ereignen.
-
So
muss zunächst
einmal erst eine genügend
große
Wassermenge sich in dem Wasserbecken befinden, damit überhaupt
einer der Überläufe aktiv
wird. Fernerhin muss der Hauptablauf oder die daran anschließende Ablaufrohrleitung
zugesetzt sein. Da in diesem Falle der ohnehin vorhandene Überlauf
aktiv wird, erfordert die Aktivierung des zusätzlichen Sicherheitsüberlaufs
fernerhin, dass auch der normale Überlauf zugesetzt ist. Es bedarf
somit einer großen
Vielzahl an Störungen
in der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung,
damit der Sicherheitsüberlauf überhaupt
aktiv werden kann. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass durch die
Bereitstellung eines zusätzlichen
Sicherheitsüberlaufs
das Risiko eines unerwünschten Überlaufens
des Wasserbeckens verringert werden kann.
-
Um
das Risiko des Überlaufens
des Wasserbeckens weiter reduzieren zu können, kann das Ventil mit einer
händisch
betätigbaren
Betätigungseinheit ausgerüstet sein,
durch deren Betätigung
das Ventil aus einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung überführt werden
kann. In seiner geöffneten Stellung
ist das Ventil dabei soweit geöffnet,
dass der anstehende hydrostatische Druck bzw. das anstehende Wasser
etwaige Verstopfungen ohne weiteres durch die Ventilöffnung ausströmen kann.
Hierzu kann der Öffnungsquerschnitt
des Ventils in Folge einer manuellen Betätigung größer sein als in seiner ersten
Stellung, in der das Ventil in Folge des Anliegens eines hydrostatischen
Drucks geöffnet
wird. Somit kann durch eine manuelle Betätigung ein größeres Grauwasservolumen
pro Zeiteinheit durch das Ventil abströmen und eventuelle Rückstände mit
ausspülen.
So kann beispielsweise in einem Falle, in dem das Ventil selbst
wie auch der normale Überlauf und
der zusätzliche
Sicherheitsüberlauf
zugesetzt sein sollten, eine zuverlässige Drainage des Wasserbeckens
durch eine Betätigung
der Betätigungseinheit
des Ventils sicher gestellt werden, womit das Risiko einer unerwünschten Überflutung
des Wasserbeckens weiter reduziert werden kann.
-
Da
das Ventil in aller Regel in einem von der Flugzeugkabine abgetrennten,
also nicht zugänglichen
Einbauraum angeordnet ist, kann die zuvor angesprochene Betätigungseinheit
mit einer mechanisch betätigbaren
Bedienvorrichtung ausgerüstet sein,
mit welcher die Betätigungseinheit
des Ventils von der Flugzeugkabine aus betätigt werden kann. In Folge
der mechanischen Betätigungsvorrichtung
bedarf es somit keiner aufwendigen Montagearbeiten, um das Ventil
zugänglich
zu machen, da dieses einfach und bequem mit Hilfe der mechanischen
Betätigungsvorrichtung
aus seiner geschlossenen Stellung in seine geöffnete Stellung überführt werden
kann, wodurch Verstopfungen des Ventils beseitigt werden können.
-
Um
eine Wirkverbindung aus dem Bereich der Flugzeugkabine zu der Betätigungseinheit
zu Verfügung
zu stellen, kann die mechanische Bedienvorrichtung zur Betätigung der
Betätigungseinheit aus
dem Einbauraum heraus in den Bereich der Flugzeugkabine geführt sein.
So kann die Bedienvorrichtung beispielsweise als Seilzug ausgebildet
sein, welcher an der Betätigungseinheit
des Ventils angreift und über
Umlenkrollen oder dergleichen in den Bereich der Flugzeugkabine
geführt
ist, sodass durch eine Zugbetätigung
an dem Seilzug eine Kraft auf die Betätigungseinheit des Ventils
aufgebracht werden kann, um diese zur Öffnung des Ventils zu betätigen.
-
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform kann
die Bedienvorrichtung als Bowdenzug ausgebildet sein, welcher in
entsprechender Weise an der Betätigungseinheit
angreift und an eine leicht zugängliche
Stelle im Bereich der Flugzeugkabine geführt ist. Der Bowdenzug besteht
dabei aus einem innenliegenden Stahldraht oder Drahtseil, das in
einer flexiblen kunststoff- oder textilummantelten Hülle verlegt ist.
Die Hülle
wirkt dabei als mechanische Führung des
Zugseils und als Gegenlager für
die übertragenden
Zugkräfte,
sodass der Bodenzug Kräfte
auch über
mehrfach gebogene Pfade übertragen
kann. Die Hülle
ist daher als dicht gewickelte, druckfeste Spirale ausgeführt.
-
Die
Bedienvorrichtung vollkommen mechanisch beispielsweise als Seilzug
oder Bodenzug auszubilden, kann sich dadurch als sinnvoll erweisen,
als dass hierdurch die Betätigungseinheit
beispielsweise auch im Falle eines Stromsausfalls an Bord aktiviert werden
kann.
-
Wie
bereits eingangs beschrieben, drainiert der zusätzliche Sicherheitsüberlauf
der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung
in ein separates Drainagesystem. Bei diesem separaten Drainagesystem kann
es sich beispielsweise um einen separaten Drainageraum handeln.
Alternativ dazu kann es sich bei dem Drainagesystem auch um einen
zweiten Drain Mast handeln, welcher von dem üblicherweise vorhandenen Drain
Mast entkoppelt ist, über
den die Ablaufrohrleitung normalerweise das Grauwasser an die Außenatmosphäre absondert.
-
Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Wasserbecken
beispielsweise als Handwaschbecken oder auch als Duschwanne ausgebildet
sein. Gerade dann, wenn das Wasserbecken als Duschwanne ausgebildet
sein sollte, erweist sich die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung als nützlich,
da in diesem Falle das Ventil besonders schwer zugänglich zwischen
den Decks des Flugzeugs unterhalb der Fußbodenpanele angeordnet sein
kann, wo es besonders schwer zugänglich ist.
Sollte das Ventil somit einmal zugesetzt sein, müssen nicht aufwendig die Fußbodenpanele
entfernt werden, um die Betätigungseinheit
händisch
betätigen
zu können;
vielmehr lässt
sich das Ventil über die
mechanische Bedienvorrichtung in Form eines Seilzugs oder Bodenzugs
bequem von der Flugzeugkabine aus betätigen, wodurch das Ventil in
seine geöffnete
Stellung überführt werden
kann.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Flugzeug mit einer Dusche
zur Verfügung
gestellt, deren Ablauf als Ablaufvorrichtung ausgebildet ist, wie
sie zuvor beschrieben wurde. Hierbei lassen sich sämtliche
Aspekte der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung
in analoger Weise auf das mit der Dusche ausgestattete Flugzeug übertragen.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Die die Erfindung illustrierenden Figuren repräsentieren dabei lediglich eine
Ausführungsform
in exemplarischer Art und Weise und dürfen insbesondere nicht als
den Schutzbereich einschränkend
aufgefasst werden. Es zeigen:
-
1 zeigt
eine Übersichtsdarstellung
der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung;
und
-
2 zeigt
eine Funktionsdarstellung des Drainageventils der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung.
-
In
beiden Figuren sind gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen
oder einander entsprechenden Bezugsziffern gekennzeichnet.
-
BESCHREIBUNG EINER BEISPIELHAFTEN
-
AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNG
-
Unter
Bezugnahme auf die 1 wird zunächst die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung selbst
beschrieben. Die 1 zeigt eine Übersichtsdarstellung
der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung,
welche in diesem Falle zur Drainierung einer Duschwanne 1 ausgebildet
ist. Selbstverständlich lässt sich
die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung
in entsprechender Weise auch zur Drainierung eines Handwaschbeckens
oder dergleichen einsetzten. In der dargestellten Ausführungsform
weist die Ablaufvorrichtung eine Duschwanne 1 auf, welche
auf den Fußbodenpanelen 11 eines
Flugzeugs aufgebracht ist. An der tiefsten Stelle weist die Duschwanne 1 einen
Hauptablauf 12 auf, in welchem ein Sieb 2 eingepasst
ist, welches gröbere
Verschmutzungen wie beispielsweise Haare auffängt. Am Hauptablauf 12 schließt eine
Ablaufrohrleitung 13 an, welche in eine Sammelleitung 8 einmündet, über welche
das von der Duschwanne 1 zu drainierende Grauwasser über einen
hier nicht dargestellten Drain Mast an die Außenatmosphäre abgegeben wird.
-
Wie
der 1 entnommen werden kann, ist im Verlauf der Ablaufrohrleitung 13 ein
federbeaufschlagtes Drainageventil 7 angeordnet, dessen
Ausbildung und Funktionsweise unter Bezugnahme auf die 2 später noch
genauer erläutert
werden soll. Das Drainageventil 7 ist ausgebildet, um bei
Anliegen eines hydrostatischen Drucks selbsttätig zu öffnen, um eine Drainage des
Grauwassers aus der Duschwanne 1 zu ermöglichen. Andererseits weist
das Drainageventil 7 eine zweite Betätigungsstellung auf, die es
selbsttätig
bei Wegfall des hydrostatischen Drucks einnimmt, sodass das Drainageventil 7 geschlossen
wird, um auf diese Weise einem Druckausgleich zwischen der Außenatmosphäre und der
Flugzeugkabine entgegen zu wirken.
-
Um
ein Ablaufen des Wassers aus der Duschwanne 1 auch bei
blockierten Siebelement 2 oder bei einem Verschluss der
Rohrleitung 13 gewährleisten
zu können,
weist die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung
fernerhin einen Überlauf 14 auf, welcher
sich oberhalb des Hauptablaufs 12 in der Duschwanne 1 befindet.
Am Eintrittspunkt zu dem Überlauf 14 ist
in der Duschwanne 1 ein Grobsieb 4 angeordnet,
um beispielsweise Haare oder andere grobe Verschmutzungen zurückzuhalten.
An den Überlauf 14 ist
eine Überlaufrohrleitung 6 angeschlossen,
welche stromabwärts
in die Ablaufrohrleitung 13 einmündet. Wie die 1 zeigt,
mündet
die Überlaufrohrleitung 6 vor
dem Drainageventil 7 in die Ablaufrohrleitung 13 ein,
sodass das Drainageventil 7 einem Druckausgleich zwischen
der Außenatmosphäre und der
Flugzeugkabine sowohl über
die Ablaufrohrleitung 13 wie auch über die Überlaufrohrleitung 6 entgegen
zu wirken vermag.
-
Wie
der 1 ferner entnommen werden kann, weist die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung fernerhin
einen Sicherheitsüberlauf 5 auf,
welcher in ein hier nicht dargestelltes separates Drainagesystem
entwässert.
In der dargestellten Ausführungsform
zweigt der Sicherheitsüberlauf 5 von
der Überlaufrohrleitung 6 ab,
sodass bei geschlossenem Ventil 7 und steigendem Wasserstand
in der Duschwanne 1 ein Überlaufen derselben verhindert
werden kann.
-
Der
Anschluss des Sicherheitsüberlaufs 5 an die Überlaufrohrleitung 6 erfolgt über ein
Gabelstück 3,
welches beispielsweise als Y-Rohrleitungsstück ausgebildet sein kann. Der
Sicherheitsüberlauf 5 zweigt
entgegen der Hauptströmungsrichtung
der Überlaufrohrleitung 6 von
dieser ab und bildet einen Hochpunkt 15 aus, welcher zumindest
gleich hoch angeordnet ist, wie der Überlauf 14 in der
Duschwanne 1. Durch diese Ausbildung kann sichergestellt werden,
dass bei störungsfreiem
Zustand der Überlaufvorrichtung
keine Drainage über
den Sicherheitsüberlauf 5 erfolgt.
Im Falle jedoch, dass beispielsweise das Drainageventil 7 zugesetzt
sein sollte und somit weder über
den Hauptablauf 12 noch über den normalen Überlauf 14 bzw.
die zugehörige Überlaufrohrleitung 6 eine
Drainage der Duschwanne 1 erfolgen kann, staut sich das
Wasser in der Überlaufrohrleitung 6 so
hoch an, dass es aus der Duschwanne 1 in den Überlauf 14 und
von dort aus direkt über
den Hochpunkt 15 der Sicherheitsüberlaufleitung 5 in
das separate Drainagesystem 17 abfließen kann. Auf diese Weise kann
gewährleistet
werden, dass kein überlaufendes
Wasser aus dem Nassbereich der Duschwanne 1 austreten und
in ungewollter Weise in flüssigkeitssensible
Bereiche der Flugzeugkabine vordringen kann.
-
Durch
die Bereitstellung eines Hauptablaufs 12, eines Überlaufs 14, 6 sowie
eines Sicherheitsüberlaufs 5 wird
bereits ein dreifach redundantes Sicherheitskonzept zur Drainage
eines Sanitärbeckens bereitgestellt.
Um die Gefahr eines Überlaufens
der Duschwanne 1 weiter zu verringern, ist das Ventil 7 mit
einer händisch
betätigbaren
Betätigungseinheit 9 ausgestattet,
durch deren Betätigung
das Ventil 7 aus seiner geschlossenen Stellung in eine
geöffnete
Stellung überführt werden
kann. Da das Ventil 7 jedoch in einem von der Flugzeugkabine
schlecht zugänglichen
Einbauraum wie beispielsweise in einem Fußbodenbereich angeordnet sein
kann, ist die Betätigungseinheit 9 des
Ventils 7 mit einer mechanischen Bedienvorrichtung 10 ausgestattet,
mit der die Betätigungseinheit 9 des
Ventils 7 von der Flugzeugkabine aus betätigt werden
kann. Dies soll im Folgenden unter Bezugnahme auf die 2 sowie
hilfsweise unter Bezugnahme auf die 1 anschaulich
erläutert
werden.
-
Die 2 zeigt
das Ventil 7, welches einen Zulauf in Form der Ablaufrohrleitung 13 und
einen Ablauf 22 aufweist. Das Ventil 7 besteht
aus einem im Wesentlichen zylindrischen Körper, in welchem ein Schwimmkörper 20 eingepasst
ist. Der Schwimmkörper 20 weist
an seinem unteren Ende einen Verschlussstopfen 21 auf,
welcher umfangseitig mit einer O-Ringdichtung
ausgestattet ist, um den Ablauf 22 dicht verschließen zu können, wenn
kein hydrostatischer Druck über
die Ablaufrohrleitung 13 am Ventil 7 anliegen
sollte. Darüber
hinaus ist der Schwimmkörper 20 mit
einer unteren konischen Druckfläche 23 ausgestattet.
An seinem Außenumfang
wird der Schwimmkörper 20 von
einer elastischen Membran 18 umgeben, über welche der Schwimmkörper 20 an
der Innenwandung des Ventilkörpers 7 gelagert
ist. Zusätzlich
ist der Schwimmkörper 20 über eine
Feder 19 am Ventilkörper 7 angeschlossen,
welche im drucklosen Zustand den Schwimmkörper 20 mit seinem
Verschlussstopfen 21 dazu veranlasst, den Ablauf 22 dicht
zu verschließen. Der
Schwimmkörper 20 ist
fernerhin mit einer Betätigungseinheit 9 in
Form eines Zugstabes ausgestattet, welcher aus dem Inneren des Ventilköpers 7 durch
eine Öffnung
nach draußen
geführt
ist.
-
Im
Falle, dass nun ein hydrostatischer Druck an dem Ventil 7 über die
Ablaufrohrleitung 13 anliegt, führt dies dazu, dass die Membran 18 wie
auch die konische Druckfläche 23 mit
einem hydrostatischen Druck beaufschlagt wird, was dazu führt, dass
sich der Schwimmkörper 20 einschließlich des
Verschlussstopfens 21 anhebt, wodurch die Öffnung zum
Ablauf 22 des Ventils 7 frei gelegt wird, sodass über die
Ablaufrohrleitung 13 anstehendes Grauwasser über das
Ventil 7 abgelassen werden kann. Lässt nun der hydrostatische
Druck über
die Ablaufrohrleitung 13 wieder nach, so führt dies
dazu, dass sich der Schwimmkörper 20 wieder
absenkt, wodurch die Öffnung
zum Ablauf 22 mit dem Verschlussstopfen 21 wieder
verschlossen wird, sodass kein Druckausgleich zwischen der Außenatmosphäre und der
Flugzeugkabine stattfinden kann.
-
Um
mögliche
Verstopfungen des Ventils im Bereich zwischen dem Verschlussstopfen 21 und dem
Ablauf 22 entfernen zu können, kann der Schwimmkörper 20 mittels
der Betätigungseinheit 9 leicht
angehoben werden, wodurch die Öffnung
zum Ablauf 22 frei gelegt wird und in Folge des anstehenden
Grauwassers vollständig
durchgespült
werden kann.
-
Da
das Ventil 7 beispielsweise zur Entwässerung einer Duschkabine im
Fußbodenbereich
unterhalb der Fußbodenpanele 11 angeordnet
sein kann und somit aus der Kabine schlecht zugänglich ist, kann an der Betätigungseinheit 9 eine
mechanischer Bedienvorrichtung 10 angeschlossen sein, mit
der die Betätigungseinheit
von der Flugzeugkabine aus betätigt
werden kann, wozu die Bedienvorrichtung 10 aus dem Einbauraum
in den Bereich der Flugzeugkabine geführt ist. So kann die Bedienvorrichtung 10 beispielsweise
als Seilzug oder Bodenzug 10 ausgebildet sein, welcher
aus dem Einbauraum in dem das Ventil 7 angeordnet ist direkt
in die Flugzeugkabine führt,
sodass eine Wartungsperson ohne größere Montagearbeiten über eine
Betätigung
der Bedienvorrichtung 10 eine Verstopfung des Ventils 7 beseitigen
kann. Die Wartungsperson muss hierzu lediglich eine Zugkraft auf
die Bedienvorrichtung 10 in Form des Seilzugs oder Bodenzugs 10 aufbringen, welcher
diese Zugkraft auf die Betätigungseinheit 9 des
Ventils umlenkt, wodurch der Schwimmkörper 20 einschließlich des
Verschlussstopfens 21 angehoben und somit die Öffnung zum
Ablauf 22 frei gelegt wird.
-
Wie
aus den voran stehenden Ausführungen hervor
geht, kommt die erfindungsgemäße Ablaufvorrichtung
vollständig
ohne elektrische Bauteile und Überwachungseinheiten
aus. Bevor es zu einem vollständigen
Versagen der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung
kommt, müssen
unzählig
viele Fehler gleichzeitig auftreten. Erst dann kann Wasser in ungewünschter Art
und Weise aus der Duschwanne in den Kabinenbereich austreten. Dies
erfordert zum einen, dass eine ausreichend große Wassermenge in die Duschwanne 1 läuft. Fernerhin
muss das Ventil 7 zugesetzt oder defekt sein. Fernerhin
müssen
der zusätzliche
Sicherheitsüberlauf 5 sowie
die Bedienvorrichtung 10 defekt sein. Erst beim gleichzeitigen
Auftreten dieser Ereignisse kann es zu einem Überlaufen der Duschwanne 1 kommen.
Im Falle, dass das Ventil 7 zwar funktionsfähig sein
sollte, tritt ein Versagen des Systems erst dann ein, wenn sowohl
die Ablaufrohrleitung 13, die Überlaufrohrleitung 6 wie
auch der zusätzliche
Sicherheitsüberlauf 5 zugesetzt
sein sollte. Diese angedeuteten Szenarien sind jedoch mehr als unwahrscheinlich,
sodass mit der erfindungsgemäßen Ablaufvorrichtung
die Gefahr des Überlaufens
eines Sanitärbeckens
erheblich reduziert werden kann.
-
Ergänzend ist
darauf hinzuweisen, dass „umfassend" keine anderen Elemente
oder Schritte ausschließt
und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis
auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkung
anzusehen.
-
- 1
- Duschwanne
- 2
- Sieb
- 3
- Gabelstück
- 4
- Grobsieb
- 5
- Sicherheitsüberlauf
- 6
- Überlaufrohrleitung
- 7
- Drainageventil
- 8
- Sammelleitung
- 9
- Betätigungseinheit
- 10
- Bedienvorrichtung
- 11
- Fußbodenpanel
- 12
- Hauptablauf
- 13
- Ablaufrohrleitung
- 14
- Überlauf
- 15
- Hochpunkt
- 17
- Separates
Drainagesystem
- 18
- Membran
- 19
- Feder
- 20
- Schwimmkörper
- 21
- Verschlussstopfen
- 22
- Ablauf
- 23
- Druckfläche