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Stand der
Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Trenn- und Schneidwerkzeug, insbesondere
eine Diamanttrennscheibe, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zum
Trennen von Mauerwerk, Gestein, Beton und dergleichen Materialien
sind aus dem Stand der Technik, z.B.
DE 103 21 629 A , Diamanttrennscheiben bekannt,
die aus einem scheibenförmigen Körper (Stammblatt)
aus Metall und einem ringförmigen
Schneidbereich am Umfang des Körpers
bestehen. Der ringförmige
Schneidbereich ist in Form von Schneidsegmenten ausgebildet und
besteht aus einer Diamantkörner
enthaltenden Matrix aus Metall. Die Schneidsegmente sind z.B. durch
Laserschweißen
oder Sintern mit dem scheibenförmigen
Körper verbunden.
Für segmentierte
Trennscheiben sind unterschiedliche Geometrien der Segmente bekannt, um
z.B. die Schnittleistung der Trennscheibe, deren Kühlung oder
die Abführung
des beim Trockenschnitt entstehenden Staubs zu verbessern.
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Aus
dem Stand der Technik sind ferner Diamanttrennscheiben bekannt,
welche mehrere Hinterlochungen im Stammblatt enthalten. Die herkömmlichen
Stammblätter
und Hinterlochungen von Diamanttrennscheiben werden mittels Laserschneiden oder
Stanzen ausgeschnitten, wodurch scharfe Kanten von ca. 90° entstehen
können.
Diese Kanten können
bei der Belastung der Diamanttrennscheibe zu Spannungskonzentrationen
im Bereich der Hinterlochung und somit zu Rissen führen.
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Des
Weiteren ist bekannt, die Kanten der Hinterlochungen durch Rodieren
abzurunden, z.B. mittels eines so genannten Shotpenning-Verfahrens, um
Kerbwirkungen und somit die Rissgefahr zu reduzieren. Beim Shotpenning
handelt es sich um eine Art Kugelstrah len, welches an der Oberfläche eines
Bauteils wirkt und bei welchem Bereiche, welche nicht gestrahlt
werden dürfen,
beispielsweise mittels einer Maske abgedeckt werden müssen.
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Offenbarung
der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Trenn-
und Schneidwerkzeug (nachfolgend vereinfacht auch als Trennscheibe
bezeichnet) mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 hat
demgegenüber
den Vorteil, dass ein scheibenförmiger
Körper
(nachfolgend auch als Stammblatt bezeichnet) des Trenn- und Schneidwerkzeugs
im Bereich von mindestens einer Hinterlochung mittels eines geeigneten
Werkzeugs bleibend, insbesondere kalt, verfestigt ist, wodurch die
Stabilität
und die Oberflachengüte
des Trenn- und Schneidwerkzeugs verbessert und somit die Sicherheit
gegen Rissbildung in vorteilhafter Weise erhöht wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Trenn- und Schneidwerkzeugs mit den Merkmalen
des unabhängigen
Verfahrensanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, dass das Stammblatt im Bereich der mindestens einen
Hinterlochung mittels eines geeigneten Werkzeugs bleibend, insbesondere
kalt, verfestigt wird, wodurch das Trenn- und Schneidwerkzeug gezielt, d.h. nur
in einem gewünschten
Bereich verfestigt wird. Des Weiteren wirkt der Effekt der erfindungsgemäßen Verfestigung nicht
nur an der Oberfläche
des Stammblattes, sondern auch in die Tiefe des Stammblattsmaterials
im Hinterlochungsbereich. Zudem kann das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
einfach automatisiert werden und durch die gezielte Werkzeugeinwirkung kann
auf eine Abdeckung zum Schutz der Bereiche des Trenn- und Schneidwerkzeugs
verzichtet werden, welche nicht verfestigt werden sollen.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des erfindungsgemäßen Trenn-
und Schneidwerkzeugs und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines Trenn- und Schneidwerkzeugs möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass eine Geometrie des mindestens einen Verfestigungsbereichs,
vorzugsweise eine Kantengeometrie der mindestens einen Hinterlochung,
durch die Kaltverfestigung definierbar ist. Das Trenn- und Schneidwerkzeug
kann beispielsweise als Trennscheibe und/oder als Sägeblatt
ausgeführt
werden.
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In
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Kaltverfestigung des mindestens einen Verfestigungsbereichs
durch eine Stauchung umgesetzt, wobei das Werkzeug für die Stauchung härter als
der Werkstoff des Stammblattes im Verfestigungsbereich ausgeführt wird.
Die Geometrie des mindestens einen Verfestigungsbereichs wird beispielsweise
in Abhängigkeit
von der Werkzeuggeometrie definiert.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
wird die Intensität
der Kaltverfestigung des mindestens einen Verfestigungsbereichs
durch Einstellen einer Verformungskraft und/oder eines Verformungsweges
des Werkzeugs gesteuert. Die Verformungskraft und/oder der Verformungsweg
werden beispielsweise in Abhängigkeit
von Materialeigenschaften und/oder von Abmessungen des Werkzeugs
und/oder des Verfestigungsbereichs eingestellt.
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Das
Werkzeug wird beispielsweise als gehärtete Kugel ausgeführt, wobei
der Kugeldurchmesser größer als
der Durchmesser der Hinterlochung vor der Verfestigung ausgeführt wird.
In weiterer Ausgestaltung kann das als gehärtete Kugel ausgeführte Werkzeug
eine Abflachung aufweisen, welche bei der Erzeugung der Verfestigung
als mechanischer Anschlag wirkt.
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Die
erfindungsgemäße Trennscheibe
umfasst einen scheibenförmigen
Körper
mit einer zentralen Öffnung
zur Aufnahme einer Antriebsspindel. Das Stammblatt hat z.B. einen
Durchmesser im Bereich von 100 bis 600 mm. An seinem Umfang ist
der scheibenförmige
Körper
von einen Schleifmittel enthaltenden, ringförmigen Schneidbereich umgeben, wobei
der Schneidbereich dicker ist als der scheibenförmige Körper. Die Dicke des Stammblatts
beträgt z.B
1 bis 5 mm, die Dicke des ringförmigen
Schneidbereichs z.B 1,5 bis 8 mm. Der ringförmige Schneidbereich hat eine
Höhe von
z.B 5 bis 15 mm. Die Höhe des
Schneidbereichs gibt die Ausdehnung des Schneidbereichs in radialer
Richtung an. Als Seitenflächen
des Schneidbereichs werden die beiden im Wesentlichen parallel zueinander
liegenden Oberflächen
des Schneidbereichs angesehen, welche sich in radialer Richtung
erstrecken. Der ringförmige Schneidbereich
ist am Umfang des Stammblattes unlösbar, z.B. durch Sintern, Laserschweißen, Laserschmelzen
oder Hartlöten,
befestigt. Das Laserschweißen,
Laserschmelzen, Sintern o.dgl. zum Verbinden des Schneidbereichs mit
dem Stammblatt erfolgt in einem nachfolgend als Verbindungsbereich bezeichneten
Bereich zwischen Stammblatt und Schneidbereich.
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Insbesondere
handelt es sich um eine Diamanttrennscheibe. Dabei besteht das Stammblatt aus
Metall, insbesondere aus Stahl, und der Schneidbereich enthält als Schleifmittel
Diamanten. Die Diamanten sind in ein aus dem Stand der Technik bekanntes,
metallisches Trägermaterial
eingebettet, das durch Sintern oder Giessen (Laserschmelzen) geformt
ist. Außer
Diamant können
auch andere harte Schleifmittel, wie kubisches Bornitrid, eingesetzt werden.
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Des
Weiteren handelt es sich um eine segmentierte Trennscheibe, insbesondere
um eine segmentierte Diamanttrennscheibe, d.h. der ringförmige Schneidbereich
weist mindestens ein Schneidsegment auf. Segmentierte Trennscheiben
sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Für die bevorzugt
segmentierte Trennscheibe können
die Segmente, beispielsweise hinsichtlich ihrer Länge und Anzahl,
der Anwendung der Trennscheibe entsprechend ausgewählt werden.
Handelt es sich um eine segmentierte Trennscheibe, so weist vorzugsweise jedes
Segment des Schneidbereichs mindestens ein Schneidelement auf.
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Die
erfindungsgemäße Trennscheibe
ist auf mindestens einer Seitenfläche des Schneidbereichs mit
mindestens einem Schneidelement versehen, welches aus der Seitenfläche hervorsteht.
Das mindestens eine hervorstehende Schneidelement sorgt für eine verminderte
Reibung des Schneidbereichs mit dem zu bearbeitenden Material und
erlaubt daher eine erhöhte
Schnittgeschwindigkeit.
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Das
mindestens eine Schneidelement besteht bevorzugt aus dem gleichen
Material wie der Schneidbereich selbst und ist insbesondere einstückig mit
dem Schneidbereich ausgebildet. Es kann aber auch aus anderen Materialien,
z.B. Hartmetall, bestehen. Für
eine Diamanttrennscheibe wird das mindestens eine Schneidelement
vorzugsweise in einem Schritt mit dem Schneidbereich aus einem Diamant
enthaltenden metallischen Trägermaterial durch
Sintern oder Giessen (Laserschmelzen) geformt.
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Vorzugsweise
steht das mindestens eine Schneidelement um 0,1 bis 0,5 mm, besonders
bevorzugt um 0,2 bis 0,3 mm, hervor.
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Bevorzugt
ist auf beiden Seitenflächen
des ringförmigen
Schneidbereichs jeweils mindestens ein Schneidelement vorgesehen.
Ist auf beiden Seitenflächen
wenigstens jeweils ein Schneidelement angeordnet, ist die Reibung
geringer, und damit die Schnittgeschwindigkeit höher, als wenn nur auf einer Seitenfläche ein
Schneidelement aufgebracht ist.
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Dabei
können
die Schneidelemente auf den beiden Seitenflächen beliebig zueinander angeordnet
sein. So kann zum Beispiel das mindestens eine Schneidelement auf
der einen Seitenfläche
des Schneidbereichs symmetrisch zu dem mindestens einen Schneidelement
auf der anderen Seitenfläche angeordnet
sein. Die Schneidelemente einer Seitenfläche können aber auch versetzt zu
den Schneidelementen der anderen Seitenfläche aufgebracht sein. Die geometrische
Form der Schneidelemente auf den beiden Seitenflächen können gleich oder verschieden
sein.
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Damit
trotz Verschleiß des
ringförmigen Schneidbereichs
die Wirkung des mindestens einen Schneidelements nicht verloren
geht bzw. sich möglichst
wenig verringert, erstreckt sich das Schneidelement vorzugsweise über die
gesamte Höhe
des Schneidbereichs, mindestens jedoch über den Teil der Höhe, der
vom Außenumfang
des Schneidbereichs bis zum Verbindungsbereich zwischen Schneidbereich
und Stammblatt reicht. Dieser Teilbereich des Schneidbereichs zwischen
Außenumfang und
Verbindungsbereich wird nachfolgend auch als freier Bereich des
Schneidbereichs bezeichnet.
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Das
mindestens eine Schneidelement ist bevorzugt linienförmig. Das
linienförmige
Schneidelement bildet vorzugsweise eine durchgehende Linie. Dabei
kann die Linie beliebig gebogen oder geknickt sein. Die durchgehende
Linie ist besonders bevorzugt eine wellenförmige, zickzackförmige oder
rechteckförmige
Linie. Bei einer Trennscheibe mit geschlossenem Rand kann zum Beispiel
jeweils eine durchgehende, wellenförmige Linie auf beiden Seitenflächen vorgesehen
sein. Die wellenförmige
Linie kann jedoch auch an einer oder mehreren Stellen unterbrochen
sein, ohne dass dies die reibungsvermindernde Wirkung des Schneidelements
erheblich beeinträchtigt.
Ist die Trennscheibe segmentiert, ist bevorzugt auf beiden Seitenflächen jedes
Segments eine durchgehende, wellenförmige Linie vorgesehen. Alternativ
können
auch die wellenförmigen
Linien eines oder mehrerer Segmente einfach oder mehrfach unterbrochen
sein. Dies bedeutet, dass jeweils zwei oder mehrere linienförmige Schneidelemente
auf den Segmenten des Schneidbereichs vorgesehen sind. Die linienförmigen Schneidelemente
auf den beiden Seitenflächen
können
beliebig, z.B. symmetrisch oder versetzt, zueinander angeordnet
sein. Auch die linienförmigen
Schneidelemente benachbarter Segmente können beliebig zueinander angeord net
sein und am seitlichen Rand eines zweiten, benachbarten Segments
ebenfalls ein Wellenberg oder ein Wellental oder jeder beliebige
andere Punkt einer wellenförmigen
Linie.
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Die
Geometrie des linienförmigen
Schneidelements ist so gewählt,
dass einerseits das Schneidelement nicht zu schnell verschleißt und andererseits das
Schneidelement selbst keine zu große Reibung erzeugt. Nimmt das
mindestens eine Schneidelement eine zu große Fläche ein, ist die Reibung zwischen
Schneidelement und zu bearbeitendem Material zu groß, so dass
keine reibungsvermindernde Wirkung mehr erzielt wird.
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Demnach
ist die Geometrie des linienförmigen
Schneidelements bevorzugt so gewählt,
dass sich die Linie über
die gesamte Höhe
des Schneidbereichs erstreckt, mindestens jedoch über die
Höhe des
freien Bereichs des Schneidbereichs, d.h. ausgenommen des Verbindungsbereichs.
Ist das linienförmige
Schneidelement beispielsweise eine durchgehende, wellenförmige Linie,
ist diese demnach so angeordnet, dass die Wellenberge am Außenumfang des
Schneidbereichs und die Wellentäler
am Innenumfang oder im oder am Verbindungsbereich zwischen Schneidbereich
und Stammblatt liegen. Erstreckt sich das linienförmige Schneidelement über die
gesamte Höhe
oder mindestens über
den freien Bereich des Schneidbereichs, hat dies den Vorteil, dass
trotz Verschleiß des
Schneidbereichs die reibungsvermindernde Wirkung des Schneidelements erhalten
bleibt. Wäre
z.B. nur eine sehr flache wellenförmige Linie als Schneidelement
entlang des Außenumfangs
des Schneidbereichs vorgesehen, welche sich z.B. nur über ein
Drittel der Höhe
des Schneidbereichs im Bereich des Außenumfangs erstrecken würde, wäre nach
Abnutzung dieses Drittels des Schneidbereichs auch das reibungsvermindernde
Schneidelement abgenutzt. Was vorstehend anhand einer wellenförmigen Linie
aufgezeigt ist, gilt in ähnlicher
Weise beispielsweise für
eine zickzackförmige
Linie.
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Gleichzeitig
ist die Geometrie des linienförmigen
Schneidelements bevorzugt so gewählt,
dass die Fläche
des Schneidbereichs, welche das mindestens eine Schneidelement einnimmt,
nicht zu groß ist, da
ansonsten die Reibungsfläche
zwischen Schneidelement und zu bearbeitendem Material zu groß ist. Beispielsweise
nimmt bei einer durchgehenden, wellenförmigen Linie als Schneidelement
die Reibungsfläche
mit abnehmender Wellenlänge
zu. Zum Beispiel wird bei einer segmentierten Diamanttrennscheibe
mit einem Durchmesser von 230 mm eine reibungsvermindernde Wirkung
erzielt, wenn z.B. in einem ca. 30°-Schneidsegment zwei bis vier
Wellenlängen
ausgeführt
sind.
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In
gleicher Weise nimmt die Reibungsfläche des linienförmigen Schneidelements
mit zunehmender Breite der Linie zu. Daher hat das linienförmige Schneidelement
vorzugsweise eine Breite von 1 bis 3 mm, z.B. von 2 mm, hat. Ist
das linienförmige Schneidelement
zu schmal ausgeführt,
verschleisst es zu schnell. Ist hingegen das linienförmige Schneidelement
zu breit ausgeführt,
vergrößert sich
die Reibungsfläche
und die Schnittgeschwindigkeit ist folglich geringer.
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Die
erfindungsgemäße Trennscheibe
kann in unterschiedlichen Werkzeugmaschinen, z.B. in Winkelschleifer,
handgeführte
Trennschleifer, Mauernutenfräser,
Schlitzfräser,
Benzinsägen,
Tischsägen, Fugenschneider
und Handtrennsägen,
zum Einsatz kommen.
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Sie
ist für
die Bearbeitung unterschiedlicher Materialien, wie Beton, Naturstein,
Asphalt, Keramik sowie weiterer Baumaterialien geeignet. Sie ist
sowohl für
Trockenschnitt als auch für
Naßschnitt
geeignet.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Trennscheibe
in der Draufsicht
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2 ein
Querschnitt durch die Trennscheibe gemäß 1
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3 einen
schematischen Ausschnitt eines Trenn- und Schneidwerkzeugs mit herkömmlichen Hinterlochungen
und erfindungsgemäßen Hinterlochungen
mit einem Verfestigungsbereich
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4 eine
Schnittdarstellung der herkömmlichen
Hinterlochung aus 3
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5 eine
Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Hinterlochung aus 3
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6 eine
Detaildarstellung der erfindungsgemäßen Hinterlochung aus 3
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7–10 Schnittdarstellungen
von Werkzeugen für
ein erfindungsgemäßes Verfahren zur
Herstellung von Trenn- und Schneidwerkzeugen.
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Ausführungsbeispiel
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Die
in 1 gezeigte Trennscheibe 1 hat einen scheibenförmigen Körper (Stammblatt) 5 aus Metall
mit einer zentralen Aufnahmebohrung 3 zur Aufnahme einer
Antriebsspindel (nicht dargestellt). Am Umfang 41 des Stammblatts 5 ist
ein ringförmiger Schneidbereich 40 ausgebildet.
Der ringförmige Schneidbereich 40 ist
segmentiert 2. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Schneidbereich in 16 Segmente 2 unterteilt. Die
Schneidsegmente 2 bestehen aus einem metallischen Trägermaterial,
in das Diamantkörner
als Schleifmittel eingebettet sind. Die Schneidsegmente 2 werden
z.B. durch Sintern oder Giessen (Laserschmelzen) geformt und z.B. durch
Sintern, Laserschmelzen oder Laserschweißen unlösbar mit dem Stammblatt verbunden.
Auf den Schneidsegmenten 2 ist jeweils eine wellenförmige Linie 42 als
linienförmiges
Schneidelement angeordnet. Das Schneidelement steht erfindungsgemäß aus der
Seitenfläche 46, 46' des Schneidbereichs 40,
hier der Schneidsegmente 2, hervor. Gleichzeitig ist der
Schneidbereich 40 dicker als das Stammblatt 5.
Mit H ist die gesamte Höhe
des Schneidbereichs, d.h. die Ausdehnung des Schneidbereichs 40 in
radialer Richtung, bezeichnet. Die wellenförmige Linie 42 erstreckt
sich in der dargestellten Ausführungsform
im Wesentlichen über
die gesamte Höhe
H des Schneidsegments 2, d.h. ein Wellenberg der wellenförmigen Linie 42 erstreckt
sich im Wesentlichen vom Außenumfang 43 des
Schneidbereichs 40 bis zum Umfang 41 des Stammblatts 5.
Ausgenommen ist lediglich der Verbindungsbereich 44, der an
den Umfang 41 des Stammblattes 5 angrenzt und in
dem das Stammblatt 5 mit dem ringförmigen Schneidbereich 40 verbunden
ist. D.h. die wellenförmige
Linie 42 erstreckt sich mindestens über den freien Bereich 45 eines
Schneidsegments 2, der sich zwischen dem Außenumfang 43 und
dem Verbindungsbereich 44 ausdehnt.
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In 2 ist
die Trennscheibe gemäß 1 im
Querschnitt dargestellt. Das Stammblatt 5 der Trennscheibe 1 hat
eine zentrale Aufnahmebohrung 3 und trägt an seinem Umfang 41 den
Schleifmittel, z.B. Diamant, enthaltenden ringförmigen Schneidbereich 40,
welcher dicker ist als das Stammblatt 5. Auf beiden Seitenflächen 46, 46' des Schneidbereichs 40 ist
jeweils ein linienförmiges
Schneidelement 42 in Form einer wellenförmigen Linie 42 (1)
angeordnet, welches mit dem Schneidbereich 40 einstückig ausgebildet
ist und jeweils aus den Seitenflächen 46, 46' hervorsteht.
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3 zeigt
ein als Diamanttrennscheibe ausgeführtes Trenn- und Schneidwerkzeug
l mit einem Stammblatt 5, mehreren Schneidsegmenten 2 und
einer Aufnahmebohrung 3, über welche das Trenn- und Schneidwerkzeug 1 mit
einer zugehörigen
nicht dargestellten Antriebsachse gekoppelt werden kann. Zur Vereinfachung
der Beschreibung umfasst das dargestellte Trenn- und Schneidwerkzeug 1 sowohl
mehrere herkömmliche
in das Stammblatt 5 eingebrachte Hinterlochungen 4 als
auch zwei erfindungsgemäße in das
Stammblatt 5 eingebrachte Hinterlochungen 10.
Ein erfindungsgemäßes als Trennscheibe
oder Sägeblatt
ausgeführtes
Trenn- und Schneidwerkzeug 1 kann eine beliebige Anzahl von
erfindungsgemäßen in das
Stammblatt 5 eingebrachten Hinterlochungen 10 umfassen.
Zudem können
auch alle in das Stammblatt 5 eingebrachten Hinterlochungen
als erfindungsgemäße Hinterlochungen 10 ausgeführt werden.
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Wie
aus der Schnittdarstellung gemäß 4 ersichtlich
ist, weist die herkömmliche
in das Stammblatt 5 des Trenn- und Schneidwerkzeugs 1 eingebrachte
Hinterlochung 4 scharfe Kanten mit einem Winkel von ca.
90° auf.
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Wie
aus der Schnittdarstellung gemäß 5 und
der Detaildarstellung gemäß 6 ersichtlich ist,
ist das Stammblatt 5 erfindungsgemäß jeweils im Bereich 11 einer
Hinterlochung 10 mittels eines geeigneten Werkzeugs beleibend
kalt verfestigt. Wie aus 5 ersichtlich ist, ist die Geometrie
des Verfestigungsbereichs 11 der Hinterlochung 10 durch
die Kaltverfestigung definiert, d.h. ein Durchmesser 15 und
eine Form der Flächen 12 des
mindestens einen Verfestigungsbereichs 11 wird durch die
Kaltverfestigung definiert. Die Hinterlochung 10 kann beispielsweise
durch Laserschneiden, Wasserstrahlschneiden, Stanzen, Bohren usw.
hergestellt werden.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf 7 bis 10 ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur
Herstellung des Trenn- und Schneidewerkzeugs 1 beschrieben.
Wie aus 7 bis 10 ersichtlich ist,
wird das Stammblatt 5 jeweils in Bereichen 11 der Hinterlochungen 10 mittels
eines geeigneten Werkzeugs 30, 32, 35, 36 bleibend
kalt verfestigt. Die Kaltverfestigung des jeweiligen Verfestigungsbereichs 11 wird
im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch eine Stauchung umgesetzt, bei welcher Werkzeuge 30, 32, 35, 36 von
beiden Oberflächen
des Stammblattes 5 mit einer vorgebbaren Verformungskraft
F und/oder über
einen vorgebbaren Verformungsweg 20 in den zu verfestigenden
bzw. zu stauchenden Bereich 11 gedrückt werden. Zur Stauchung wird
das Werkzeug 30, 32, 35, 36 härter als
der Werkstoff des Stammblattes 5 im Verfestigungsbereich 11 ausgeführt. Die Intensi tät der Kaltverfestigung
des jeweiligen Verfestigungsbereichs 11 kann durch Einstellen
der Verformungskraft F und/oder des Verformungsweges 20 gesteuert
werden, wobei die Verformungskraft F und/oder der Verformungsweg 20 in
Abhängigkeit von
den Materialeigenschaften und/oder von den Abmessungen des Werkzeugs 30, 32, 35, 36 und/oder des
Verfestigungsbereichs 11 eingestellt werden können. Die
Verformungskraft F muss jedoch hoch genug sein, um im Werkstoff
des Stammblattes 5 eine bleibende Verformung zu verursachen
und liegt beispielsweise im Bereich von ca. 40.000N bis ca. 60.000N.
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Wie
weiter aus 7 bis 10 ersichtlich ist,
kann die Geometrie des Verfestigungsbereichs 11, insbesondere
die Form der Flächen 12 des
Verfestigungsbereichs 11, in Abhängigkeit von der Werkzeuggeometrie
definiert werden, wobei der wirksame Werkzeugdurchmesser 2 größer als
der Durchmesser der Hinterlochung 10 vor der Verfestigung
ausgeführt
wird. Der Durchmesser der Hinterlochung 10 liegt beispielsweise
im Bereich von 4 bis 7mm und der wirksame Werkzeugdurchmesser liegt
beispielsweise im Bereich von ca. 10 bis 15mm.
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Wie
aus 7 und 8 ersichtlich ist, kann das
Werkzeug als gehärtete
Kugel 30, 32 ausgeführt werden. Durch die Kugelform
des Werkzeugs 30, 32 weisen die Flächen 12 des
Verfestigungsbereichs 11 eine nach innen gewölbte Rundung
auf. Die in 8 dargestellte gehärtete Kugel 32 weist
eine Abflachung 34 auf, welche beim Verformungsvorgang
als mechanischer Anschlag wirken kann.
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Das
in 9 dargestellte Werkzeug 35 weist im Bereich
des wirksamen Werkzeugdurchmessers 31 eine gerade Form
auf, wodurch die Flächen 12 des
Verfestigungsbereichs 11 im Wesentlichen ebenfalls gerade
verlaufen.
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Das
in 10 dargestellte Werkzeug 36 weist im
Bereich des wirksamen Werkzeugdurchmessers 31 eine nach
innen gewölbte
Rundung auf, wodurch die Flächen 12 des
Verfestigungsbereichs 11 eine nach außen gewölbte Rundung aufweisen.
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Durch
die erfindungsgemäße Kaltverfestigung
des Trenn- und Schneidwerkzeugs im Bereich der Hinterlochung wird
die Materialstabilität
erhöht und
die Rissgefahr im Verfestigungsbereich wird reduziert. Zudem ergibt
sich im Verfestigungsbereich eine hohe Oberflächengüte und eine hochwertige Optik.
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Das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
ermöglicht
eine gezielte Stauchung des Trenn- und Schneidwerkzeugs, welche
nicht nur an der Oberfläche
sondern auch in die Tiefe wirkt.