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Beschreibung
der Erfindung
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Schwingungstilger
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Schwingungstilger, umfassend wenigstens
einen um eine Drehachse drehbaren Tilgerkörper und wenigstens eine, auf eine
Anregungsfrequenz abgestimmte Tilgermasse.
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Hintergrund
der Erfindung
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Dynamische
Systeme, die im Bereich ihrer Eigenfrequenzen angeregt werden, zeigen
generell als Systemantwort erhöhte
Schwingungen. Wenn ein System, etwa ein Teil einer drehenden Maschine,
in einem breiten Frequenzspektrum angeregt wird, so besteht die
Gefahr, dass bei ungünstigen
Betriebsverhältnissen
Resonanzphänomene
auftreten. Bei Brennkraftmaschinen ist dies meist dann der Fall, wenn
Eigenfrequenzen von rotierenden Bauteilen, zum Beispiel des Steuertriebs,
des Aggregatetriebs, der Nockenwelle oder eines Nockenwellenverstellers,
mit den Anregungsfrequenzen der Brennkraftmaschine zusammenfallen.
Da die Anregungsfrequenzen mit der Drehzahl des Motors steigen,
durchlaufen sie den gesamten Frequenzbereich, in dem auch Eigenfrequenzen
der erwähnten
Komponenten der Brennkraftmaschine liegen. Dabei kann es sich um
Eigenfrequenzen eines Zugmittels im Aggregatetrieb oder im Steuertrieb
handeln, ebenso um Dreheigenfrequenzen der Aggregate oder des Steu ertriebs. Es
können
sogar solche Freiheitsgrade angeregt werden, die keine unmittelbare
Kopplung mit dem Verbrennungsprozess besitzen, beispielsweise können Biegeschwingungen
einer Fahrzeugkarosserie entstehen, die eine Schallabstrahlung in
den Fahrgastraum und die Umgebung bewirken.
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Diese
dynamischen Effekte können
zu einer erhöhten
Belastung von Zugmitteln führen,
daneben kann Schlupf entstehen oder es wird eine Schallabstrahlung
in angrenzende Strukturen erzeugt. Diese dynamischen Belastungen
reduzieren außerdem
die Lebensdauer der Bauteile und sind daher unerwünscht. Um
diesen Effekten entgegen zu wirken, hat man bisher aufwändige Gegenmaßnahmen
ergriffen und mechanische und hydraulische Spannsysteme, Freiläufe, Dämpfer oder
Elastriemen eingesetzt. Alle bekannten Maßnahmen weisen jedoch Nachteile
auf, hydraulische Spannsysteme bewirken beispielsweise einen Leistungsverlust,
der zu einem erhöhten
Kraftstoffverbrauch führt,
andere Maßnahmen
führen
zu höheren
Kosten.
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Schwingungstilger,
bei denen eine drehbare Masse beweglich mit Tilgermassen verbunden
ist, sind bereits seit langer Zeit bekannt, beispielsweise wird
auf die
CH 175 420 oder
die
GB 379 165 verwiesen.
Weitere Schwinungstilger, die für
den Einsatz bei Brennkraftmaschinen vorgesehen sind, sind beispielsweise
aus der
DE 199 11
564 A1 oder der
DE 100
59 101 A1 bekannt. In dem Artikel „Drehzahladaptiver Tilger – Eine Alternative
für die
Schwingungsreduzierung?" (ATZ
Automobiltechnische Zeitschrift 103 (2001) 4, S. 290–296) werden
verschiedene konstruktive Ausführungen
von Schwingungstilgern für den
Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Es wird empfohlen,
den Schwingungstilger durch die Wahl der geometrischen Verhältnisse
genau auf eine bestimmte Anregungsordnung einer Brennkraftmaschine
abzustimmen. Allerdings ergibt sich dabei das Problem, dass bei
der Abstimmung auf eine bestimmte Anregungsfrequenz häufig Schwingungen
benachbarter Motorordnungen verstärkt werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungstilger anzugeben,
der die genannten Nachteile vermeidet und besonders gut für den Einsatz
an einer Brennkraftmaschine geeignet ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist bei einem Schwingungstilger der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Tilgermasse bezüglich
des Tilgerkörpers
in wenigstens einer Ebene verlagerbar ist, bei deren Verlagerung
sich ihr radialer Abstand zur Drehachse verändert.
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Optional
kann an dem Tilgerkörper
wenigstens eine zweite, auf eine zweite Anregungsfrequenz abgestimmte
Tilgermasse angeordnet sein.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Schwingungstilger
auch so gestaltet werden kann, dass durch die Tilgermassen nicht
nur Motorordnungen einer ersten Anregungsfrequenz sondern auch einer
zweiten und gegebenenfalls weiterer Anregungsfrequenzen gedämpft werden
können.
Dazu ist bei dem erfindungsgemäßen Schwingungstilger für jede Anregungsfrequenz
wenigstens eine zugeordnete Tilgermasse, vorzugsweise mehrere Tilgermassen,
vorgesehen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass bei dem
erfindungsgemäßen Schwingungstilger
mehrere erste und/oder zweite Tilgermassen in Umfangsrichtung verteilt
auf und/oder an dem Tilgerkörper
angeordnet sind. Erste und zweite Tilgermassen, deren Größe und/oder Masse
sich unterscheidet, können
dabei besonders Platz sparend an dem Tilgerkörper angeordnet sein, insbesondere
können
die mehreren ersten und zweiten Tilgermassen jeweils abwechselnd
in Umfangsrichtung angeordnet sein.
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Es
ist möglich,
den Schwingungstilger so auszulegen, dass er auf beliebige Anregungsfrequenzen
abgestimmt ist, insbesondere könnten
zusätzlich
eine dritte Tilgermasse bzw. mehrere dritte Tilgermassen vorgesehen
sein, die auf eine dritte Anregungsfrequenz abgestimmt ist, grundsätzlich könnten beliebige weitere
Tilgermassen vorgesehen sein, die auf beliebige weitere Anregungsfrequenzen
abgestimmt sind.
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Der
erfindungsgemäße Schwingungstilger kann
bei rotierenden Maschinen aller Art eingesetzt werden, besonders
gut geeignet ist er für
einen Steuertrieb oder einen Aggregatetrieb oder einen Antriebsstrang
einer Brennkraftmaschine. In der Praxis weisen Brennkraftmaschinen
beim Betrieb zum Teil erhebliche Ungleichförmigkeiten auf, die ihre Ursache
in dem Verbrennungsprozess haben. Daher kann der erfindungsgemäße Schwingungstilger
beispielsweise auf die erste und die zweite Motorordnung der Brennkraftmaschine
abgestimmt sein, sodass Resonanzphänomenen entgegengewirkt wird.
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Der
erfindungsgemäße Schwingungstilger kann
in ein rotierendes Bauteil der Brennkraftmaschine oder eines damit
verbundenen Aggregats eingebaut sein, insbesondere kann das rotierende
Bauteil eine Scheibe, eine Riemenscheibe, eine Nockenwelle, eine
Nockenwellenscheibe oder ein Nockenwellenversteller sein.
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Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
die Außenkontur
eines rotierenden Bauteils, insbesondere des Schwingungstilgers,
unrund, insbesondere elliptisch, ausgebildet ist. Durch den Einsatz
eines unrunden Bauteils, etwa einer unrunden Scheibe, kann gezielt eine
Ungleichförmigkeit
in einen Zugmitteltrieb eingebracht werden, um einer äußeren Anregung,
beispielsweise aus dem Verbrennungsvorgang der Brennkraftmaschine,
entgegenzuwirken. Die Erfindung sieht daher vor, dass der erfindungsgemäße Schwingungstilger,
der einen Tilgerkörper
und auf wenigstens zwei Anregungsfrequenzen abgestimmte Tilgermassen
aufweist, gemeinsam mit einem unrunden rotierenden Bauteil eingesetzt
wird, wobei das die Unrundheit aufweisende Bauteil der Schwingungstilger
oder ein anderes rotierendes Bauteil sein kann.
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Der
Tilgerkörper
und die Tilgermassen des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers können unterschiedlich
ausgebildet sein, beispielsweise kann der Tilgerkörper wenigstens
eine Ausnehmung aufweisen, vorzugsweise eine Mehrzahl von Ausnehmungen,
in denen jeweils wenigstens eine Tilgermasse angeordnet ist. Derartige
Schwingungstilger sind besonders Platz sparend. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Ausnehmung, in der
wenigstens eine vorzugsweise als Wälzkörper ausgebildete Tilgermasse
angeordnet ist, kreisförmig ausgebildet
sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung kann die Tilgermasse wenigstens eine Ausnehmung
aufweisen, die von wenigstens einem an dem Tilgerkörper angeordneten
Führungselement
durchsetzt wird. Vorzugsweise kann das Führungselement als Bolzen ausgebildet
sein, wobei auch mehrere Bolzen vorgesehen sein können. Die
Ausnehmung kann kurvenförmig
ausgebildet sein, insbesondere als Ringsegment. Die Bolzen wirken
dabei als Anschläge,
die die Bewegung einer Tilgermasse relativ gegenüber dem Tilgerkörper beschränken.
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Bei
anderen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers kann
es vorgesehen sein, dass eine Tilgermasse außerhalb ihres Schwerpunkts
an oder auf dem Tilgerkörper
gelagert ist. Bei einer Relativbewegung der Tilgermasse gegenüber dem
Tilgerkörper
verändert
sich im Allgemeinen ihr radialer Abstand zur Drehachse, wodurch die
gewünschte
Schwingungstilgungswirkung bewirkt wird. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann
die Tilgermasse scheibenförmig
ausgebildet sein und eine als Lagerung dienende Ausnehmung aufweisen.
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Bei
anderen Ausgestaltungen kann eine Tilgermasse als Fluid ausgebildet
sein, das in einem in dem Tilgerkörper ausgebildeten Hohlraum
aufgenommen ist. Gegebenenfalls kann der Hohlraum nur teilweise
von dem Fluid ausgefüllt
sein. Es ist auch möglich,
dass in dem Hohlraum zusätzlich
wenigstens eine feste Tilgermasse aufgenommen ist. Der Tilgerkörper kann
auch mehrere in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnete Hohlräume umfassen, die
jeweils mit einem Fluid und/oder einem Festkörper als Tilgermasse gefüllt sind.
Vorzugsweise können
zwei, drei, vier oder fünf
Hohlräume
vorgesehen sein.
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Bei
anderen Ausgestaltungen kann es vorgesehen sein, dass die wenigstens
eine Ausnehmung des Tilgerkörpers
kreisförmig
ausgebildet ist, in der wenigstens eine als Wälzkörper ausgebildete Tilgermasse
angeordnet ist. Die Tilgermasse kann dabei kreisförmig oder
ringförmig
ausgebildet sein.
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Daneben
bezieht sich die Erfindung auf einen Zugmitteltrieb, mit einem als
Riemen oder Kette ausgebildeten Umschlingungsmittel, wenigstens
einem antreibenden rotierenden Bauteil und wenigstens einem angetriebenen
rotierenden Bauteil.
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Erfindungsgemäß weist
das antreibende und/oder das wenigstens eine angetriebene rotierende
Bauteil einen Schwingungstilger der beschriebenen Art auf.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn der erfindungsgemäße Zugmitteltrieb
Bestandteil eines Antriebsstrangs, eines Aggregatetriebs oder eines Steuertriebs
einer Brennkraftmaschine ist.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass wenigstens ein antreibendes rotierendes
Bauteil des erfindungsgemäßen Zugmitteltriebs
und/oder wenigstens ein angetriebenes rotierendes Bauteil unrund,
insbesondere elliptisch, ausgebildet ist. Das unrunde Bauteil kann
entweder ein Schwingungstilger oder ein anderes rotierendes Bauteil,
etwa eine Riemenscheibe sein.
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Kurze
Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Die Figuren sind schematische
Darstellungen und zeigen:
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1A und 1B ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Schwingungstilgers
in einer Draufsicht und in einer geschnittenen Ansicht;
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2A und 2B ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Schwingungstilgers
in einer Draufsicht und in einer geschnittenen Ansicht;
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3 bis 8 weitere
Ausführungsbeispiele
von Tilgerkörpern
mit Tilgermassen von erfindungsgemäßen Schwingungstilgern;
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9 ein
unrund ausgebildeter erfindungsgemäßer Schwingungstilger;
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10 der
in einen Zugmitteltrieb integrierte Schwingungstilger von 9;
und
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11 einen
Zugmitteltrieb mit einem Schwingungstilger und einer unrunden Riemenscheibe.
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Detaillierte
Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1A und 1B zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Schwingungstilgers 1, der als Scheibe ausgebildet
ist, in einer Draufsicht und in einer geschnittenen Ansicht. Der
Schwingungstilger 1 umfasst einen ringförmigen Tilgerkörper 2,
der eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung angeordneten ersten kreisförmigen Ausnehmungen 3 und
eine Mehrzahl von zweiten kreisförmigen
Ausnehmungen 4 aufweist. Der Durchmesser der Ausnehmungen 3 ist wesentlich
größer als
der Durchmesser der Ausnehmungen 4, die in der Nähe des Zentrums
des Tilgerkörpers 2 angeordnet
sind. In jeder Ausnehmung 3, 4 ist jeweils eine
Tilgermasse 5, 6 angeordnet. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Tilgermassen 5, 6 als zylinderförmige Wälzkörper ausgebildet.
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Die
in 1A gezeigte Scheibe ist Bestandteil eines Zugmitteltriebs
einer Brennkraftmaschine. Die Scheibe kann als Umlenkrolle dienen
oder an einem Aggregat, z. B. an einem Generator befestigt sein,
ebenso könnte
der Schwingungstilger direkt an einem Kurbelwellenrad angebracht
sein. Der Schwingungstilger ist so ausgelegt, dass er zwei verschiedene
Tilgerfrequenzen be sitzt. Bei einer Drehung des Schwingungstilgers 1 mit
konstanter Geschwindigkeit befinden sich die Tilgermassen 5, 6 in
einer stabilen Gleichgewichtslage im Potentialfeld. Beim Auftreten
einer Störung,
etwa einer Geschwindigkeitsänderung
der drehenden Scheibe, werden die Tilgermassen 5, 6 aus
der Gleichgewichtslage herausbewegt und nehmen potentielle Energie
auf. Die Tilgermassen 5, 6 rollen bei einer Störung entlang
der Innenkante der Ausnehmungen 3, 4 radial zur
Drehachse hin. Dabei wird die potentielle Energie in kinetische
Energie verwandelt und umgekehrt, wodurch die Tilgerwirkung entsteht.
Die Tilgerfrequenz kann aus den Eigenfrequenzen eines zugehörigen linearisierten
Systems von Bewegungsgleichungen errechnet werden. Die Anpassung
an unterschiedliche Tilgerfrequenzen erfolgt durch die Veränderung
der Masse der Tilgermassen und des Abstands zur Drehachse. Grundsätzlich kann
ein Schwingungstilger beliebig viele Tilgermassen aufweisen, die
im Allgemeinen auf beliebige Anregungsfrequenzen abgestimmt sein
können.
In dem in 1A und 1B dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Tilgermassen 5, 6 auf zwei unterschiedliche
Tilgerfrequenzen abgestimmt. Die Tilgermassen 5, 6 sind
als Wälzköper ausgeführt, die
auf einer kreisförmigen
Laufbahn in den Ausnehmungen 3, 4 geführt sind
und eine translatorische und eine rotatorische Bewegung beschrieben.
Bei dieser Kombination kann der Schwingungstilger mit minimalen
Tilgermassen realisiert werden, da mehr Schwingungsenergie aufgenommen
werden kann. Bei der Drehung der Scheibe erfahren die Tilgermassen 5, 6 eine
zentripetale Beschleunigung. Wenn es zu einer Anregung des Schwingungstilgers kommt,
bewegen sich die als Wälzkörper ausgebildeten
Tilgermassen 5, 6 auf den Laufbahnen des Tilgerkörpers 2,
die von den Ausnehmungen 3, 4 gebildet werden
und führen
dabei eine Schwingung in einem Potentialfeld aus. Die jeweilige
Tilgerfrequenz ergibt sich aus der Drehzahl der Scheiben, dem Radius
der Laufbahn und den Massenträgheitsmomenten
der Tilgermassen 5, 6. Die Tilgerfrequenz wird
so gewählt,
dass sie mit der kritischen Schwingungsanregung zusammenfällt. Wie
in 1A gezeigt ist, können mehrere Ordnungen der
Anregung gleichzeitig getilgt werden, indem die Parameter wie Tilgermasse,
Abstand zur Drehachse passend gewählt werden.
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Die
Tilgermassen können
aus unterschiedlichen Medien bestehen, beispielsweise können gasförmige Medien
wie Nebel, Rauch, Gase, Gasgemische oder Kombinationen von Gasgemischen
mit Flüssigkeiten
und/oder Festkörpern
eingesetzt werden. Als Flüssigkeiten
kommen Fluide im Allgemeinen, Dispersionen, Emulsionen, Gemische
mehrerer Flüssigkeiten, Öle, Fette,
Stoffe mit viskosen Eigenschaften, Stoffe mit plastischen Eigenschaften,
Stoffe mit elastischen Eigenschaften, Stoffe mit viskoelastischen
Eigenschaften, Stoffe mit viskoplastischen Eigenschaften, Stoffe
mit viskoplastischelastischen Eigenschaften oder Flüssigkeiten
in Kombination mit Festkörpern
und/oder gasförmigen
Medien in Frage. Als Festkörper
können
beliebige Werkstoffe eingesetzt werden, Einzelkörper können als Wälzkörper, Zylinder, Kugel, Kugelschnitt,
Zylindersegment, Hohlzylinder, Prisma, Hohlkörper, Pyramide, Kegel, Kegelstumpf,
Würfel,
Tetraeder, Oktaeder oder als Körper
mit unregelmäßiger Form
ausgebildet sein, ebenso kommen asymmetrisch geformte Körper in
Frage.
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Wenn
mehrere Körper
eingesetzt werden, können
sie jeweils die gleiche Form und die gleiche Größe aufweisen, sie können jedoch
auch unterschiedliche Größen aufweisen.
Generell sind auch alle Kombinationen der zuvor erwähnten Medien
und Körperformen
möglich.
Daneben können
auch die folgenden Medien als Tilgermassen eingesetzt werden, diese
können
miteinander kombiniert oder in Kombination mit den erwähnten gasförmigen,
flüssigen
oder festen Medien verwendet werden: Sande gleicher oder unterschiedlicher
Körnung,
Granulate, Pasten, Gemische dieser Stoffe auch im Kombination mit
gasförmigen,
flüssigen
und/oder festen Medien sowie geleeartige Stoffe.
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Die
eingesetzten Medien können
dabei neben der Funktion als Tilgermasse auch andere Funktionen
erfüllen,
beispielsweise können
Fluide gleichzeitig als Schmiermittel dienen.
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Schwingungstilger
sind besonders für
den Einsatz bei Brennkraftmaschinen geeignet, da die Anregung an
die Zahl der Zylinder gekoppelt ist und linear mit der Motordrehzahl
ansteigt. Dementsprechend können
mehrere Frequenzen bzw. Motorordnungen, getilgt werden, indem der
Schwingungstilger auf die verschiedenen Frequenzen abgestimmt wird. Bei
einem 4-Zylinder-Verbrennungsmotor
wird zumeist die zweite und die vierte Motorordnung, gegebenenfalls
auch weitere Motorordnungen, getilgt. Bei einem 6-Zylinder-Verbrennungsmotor
wird die dritte, die sechste und gegebenenfalls höhere Motorordnungen
getilgt. Bei Brennkraftmaschinen kann der Schwingungstilger in allen
rotierenden Strukturen integriert werden, insbesondere in den Antriebsstrang, den
Steuertrieb und den Aggregatetrieb, jeweils mit angekoppelten Strukturen
und Bauteilen.
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Die 2A und 2B zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Schwingungstilgers, der als Riemenscheibe 7 ausgebildet
ist, in einer Draufsicht und in einer geschnittenen Ansicht. In Übereinstimmung
mit dem ersten Ausführungsbeispiel
weist der Tilgerkörper 8 Ausnehmungen 3, 4 für Tilgermassen 5, 6 auf.
Wie in der geschnittenen Ansicht von 2B zu
sehen ist, umfasst die Riemenscheibe 7 einen profilierten
Auflagebereich 9 für
einen Riemen.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Riemenscheibe eines Schwingungstilgers. An der Riemenscheibe 10 sind
Bolzen 11, 12 angebracht, die als Führungen
für Tilgermassen 13 dienen.
Die Tilgermassen 13 weisen eine scheibenförmige Grundform
und eine Ausnehmung 14 auf, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Ringsegment ausgebildet ist. Das Ringsegment erstreckt sich näherungsweise über den
halben Umfang der Tilgermasse 13. Die Tilgermasse 13 kann
sich relativ gegenüber
der Riemenscheibe 10 bewegen, wobei diese Drehbewegung
durch die Bolzen 11, 12 begrenzt wird. An der
gegenüberliegenden
Seite der Riemenscheibe 10 ist eine weitere, gleich ausgebildete
Tilgermasse 13 vorhanden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in 3 nur
zwei Tilgermassen 13 eingezeichnet, es können jedoch
auch weitere Tilgermassen vorgesehen sein, insbesondere um eine zweite
oder eine weitere Anregungsfrequenz zu tilgen.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Schwingungstilgers. An dem als Riemenscheibe ausgebildeten Tilgerkörper 15 sind
mehrere Tilgermassen 16 angebracht, die jeweils eine scheibenförmige Grundform
aufweisen. Jede Tilgermasse 16 weist eine exzentrische
Ausnehmung 17 auf, die von einem mit dem Tilgerkörper 16 verbundenen
Bolzen 18 durchsetzt ist. Der Bolzen 18 bildet
den Drehpunkt für
die Bewegung der Tilgermasse 16 relativ zum Tilgerkörper 15.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Schwingungstilgers. An dem als Riemenscheibe ausgebildeten Tilgerkörper 19 sind
Bolzen 20, 21 angebracht, die als Führungen
für Ausnehmungen 22, 23 einer
Tilgermasse 24 dienen. Jede Tilgermasse 24 weist
eine rechteckige Grundform auf, die beiden Ausnehmungen 22, 23 sind
kreissegmentförmig ausgebildet.
Die Bolzen 20, 21 dienen als Anschläge bei Bewegungen
der Tilgermasse 24 relativ zum Tilgerkörper 19.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Schwingungstilgers. Der als Riemenscheibe ausgebildete Tilgerkörper 25 umfasst
Hohlräume 26, die
jeweils teilweise mit einem Fluid 27 gefüllt sind. Zusätzlich befindet
sich in dem Hohlraum 26 eine Tilgermasse 28, die
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Kugel ausgebildet ist. Das Fluid 27 und die Tilgermasse 28 können sich
unter dem Einfluss der einwirkenden Kräfte innerhalb des Hohlraums 26 bewegen
und so die gewünschte
Tilgerwirkung erzeugen.
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7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Schwingungstilgers. Der Tilgerkörper 29 weist kreisförmige Ausnehmungen 30 auf,
in denen jeweils eine als Hohlzylinder ausgebildete Tilgermasse 31 angeordnet
ist. Die Ausnehmung 30 dient dabei als Führung für die Tilgermasse 31,
die sich bei einer Störung
des Gleichgewichts radial zum Drehpunkt hin bewegt.
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8 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Schwingungstilgers. Der Tilgerkörper 32 umfasst
vier Ausnehmungen 33, die jeweils mit einem Fluid 35 gefüllt sind.
Die Ausnehmungen 33, die als Hohlräume ausgebildet sind, werden
durch vier radiale Abschnitte 36 des Tilgerkörpers 32 getrennt.
In dem Verbindungsbereich 34 zwischen den Abschnitten 36 und
dem Tilgerkörper 32 ist
die Wandstärke vergrößert.
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9 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Schwingungstilgers. Der Schwingungstilger 37 umfasst einen
unrund ausgebildeten Tilgerkörper 38. Der
Tilgerkörper 38 weist
eine elliptische Form auf, er wird eingesetzt, um gezielt eine Ungleichförmigkeit
in einem Zugmitteltrieb zu erzeugen. Diese Ungleichförmigkeit
wird genutzt, um gezielt einer äußeren Anregung
des Zugmitteltriebs, die zum Beispiel beim Verbrennungsprozess entsteht,
entgegenzuwirken. Allerdings sind derartige Anregungen nicht über den gesamten
Drehzahlbereich konstant, in den meisten Fällen sind die Störungen bei
niedrigen Drehzahlen am größten.
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Der
Einsatz unrunder Scheiben, um gezielt Anregungen entgegenzuwirken,
ist an sich bekannt. Dabei wird die unrunde Scheibe zumeist für eine bestimmte
Drehzahl, das heißt
einen bestimmten Betriebspunkt, ausgelegt. Allerdings ergibt sich
dann für höhere Drehzahlen
ein überkorrigierter
Bereich, da sich die Ungleichförmigkeit
mit steigender Drehzahl reduziert. Für diesen Bereich höherer Drehzahlen
ist die Unrundheit der Scheibe zu groß bemessen, was dazu führt, dass
sogar ungewollte Anregungen entstehen können. Dementsprechend kann
mit dem in 9 gezeigten Schwingungstilger 37 die
Dynamik im Zugmitteltrieb verringert werden. Alle weiteren Bauformen
des Tilgers können
ebenfalls mit der unrunden Scheibe kombiniert werden. Durch die
Kombination von zwei verschiedenen Mechanismen, nämlich der
unrunden Scheibe und des drehzahladaptiven Tilgers kann der Schwingungstilger
kleiner und weniger aufwändig
gestaltet sein. Im Bereich höherer
Drehzahlen, der normalerweise überkorrigiert ist,
wird die von der unrunden Scheibe verursachte Anregung getilgt.
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10 zeigt
den Schwingungstilger von 9 in einem
Zugmitteltrieb. Der Zugmitteltrieb umfasst die unrunde Scheibe 37,
sowie weitere Scheiben 39 und 40, die durch ein
als Riemen ausgebildetes Zugmittel 41 miteinander verbunden
sind. Eine der Scheiben treibt die anderen beiden an.
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11 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Zugmitteltriebs. Dabei ist ein rund ausgebildeter Schwingungstilger 42 mit
einer unrunden Scheibe 43 und einer weiteren Scheibe 44 zu
einem Zugmitteltrieb kombiniert.
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- 1
- Schwingungstilger
- 2
- Tilgerkörper
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Ausnehmung
- 5
- Tilgermasse
- 6
- Tilgermasse
- 7
- Riemenscheibe
- 8
- Tilgerkörper
- 9
- Auflagebereich
- 10
- Riemenscheibe
- 11
- Bolzen
- 12
- Bolzen
- 13
- Tilgermasse
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Tilgerkörper
- 16
- Tilgermasse
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Bolzen
- 19
- Tilgerkörper
- 20
- Bolzen
- 21
- Bolzen
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Tilgermasse
- 25
- Tilgerkörper
- 26
- Hohlraum
- 27
- Fluid
- 28
- Tilgermasse
- 29
- Tilgerkörper
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Tilgermasse
- 32
- Tilgerkörper
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Verbindungsbereich
- 35
- Fluid
- 36
- radialer
Abschnitt
- 37
- Schwingungstilger
- 38
- Tilgerkörper
- 39
- Scheibe
- 40
- Scheibe
- 41
- Zugmittel
- 42
- Schwingungstilger
- 43
- Scheibe
- 44
- Scheibe