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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben von über ein
Datenkommunikationsnetzwerk verknüpften eingebetteten Systemen
in einem Kraftfahrzeug, bei dem die eingebeteten Systeme untereinander
Daten austauschen, die in Rahmen über das Datenkommunikationsnetzwerk übertragen
werden, sowie solche eingebetteten Systeme und ein solche eingebetteten
Systeme umfassendes Funktionssystem eines Kraftfahrzeugs.
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In
Kraftfahrzeugen werden heutzutage viele eingebettete Systeme verwendet.
Eingebettete Systeme stellen eine Funktion und/oder Funktionalität für ein Gesamtsystem
zur Verfügung,
in das sie eingebettet sind. In einem Kraftfahrzeug stellen beispielsweise
Steuergeräte
vernetzte eingebettete Systeme dar, die beispielsweise von Sensoren
erfasste Messsignale aufbereiten und über ein als Bussystem ausgebildetes
Datenkommunikationsnetzwerk zur Verfügung stellen. Ein Steuergerät, welches über das
als Bussystem ausgebildete Datenkommunikationsnetzwerk Signale empfängt und
anhand der empfangenen Signale eine Bremsvorrichtung steuert und
betätigt,
ist ein anderes Beispiel für
ein eingebettetes System in einem Kraftfahrzeug.
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Die
eingebetteten Systeme bilden zusammen mindestens ein Funktionssystem.
Ein Kraftfahrzeug kann jedoch auch mehrere voneinander getrennte
oder miteinander verbundene Funktionssysteme umfassen. Die eingebetteten
Systeme eines Funktionssystems sind vorzugsweise über ein
Datenkommunikationsnetzwerk verknüpft. In modernen Personenkraftwagen
sind die Datenkommunikationsnetzwerke bevorzugt als Bussysteme ausgestattet. Hierbei
kommen insbesondere Bussysteme nach dem CAN-Bus-Standard oder dem
Flexray-Bus-Standard zur Anwendung. Es werden jedoch auch andere
standardisierte oder proprietäre
Bussysteme als Datenkommunikationsnetzwerke verwendet.
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Ein
Austausch von Daten zwischen den einzelnen in das Funktionssystem
integrierten eingebetteten Systemen erfolgt über das Bussystem in der Regel
in Form von Paketen oder Blöcken.
Diese werden beispielsweise bei dem CAN-Bus-Standard als Rahmen
(Frames) bezeichnet. Im Folgenden wird durchgängig der Begriff Rahmen verwendet,
ohne hierdurch eine Beschränkung
auf bestimmte Bus- oder Übertragungsprotokollstandards
zu beabsichtigen.
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Ein
Rahmen umfasst einen Rahmenkopf und einen Datenbereich. Der Rahmenkopf
umfasst sämtliche
Bestandteile, die in einem Protokoll zur Übertragung und oder Absicherung
und ge gebenenfalls Validierung vorgesehen sind. Der Datenbereich
umfasst die Daten, die ausgetauscht werden.
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Mit
den Daten werden einzelne Signale übertragen. Beispielsweise stellen
die aufbereiteten Messwerte eines Radimpulssensors ein Signal dar, welches
die aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs repräsentiert.
Ein Rahmen kann einen oder mehrere solcher Signale umfassen. Bei
den gebräuchlichsten Übertragungsstandards
für Bussysteme
in Kraftfahrzeugen ist vorgesehen, dass die Signale von den einzelnen
eingebetteten Systemen zyklisch über
das Datenkommunikationsnetzwerk ausgetauscht werden. Dies bedeutet,
dass beispielsweise ein Steuergerät in vorfestgelegten Intervallen
die von ihm erfassten und aufbereiteten Messwerte in Form von Signalen
jeweils in einem Datenrahmen übermittelt.
Die Übermittlung
des Datenrahmens kann gezielt an ein anderes Steuergerät, d.h.
ein anderes eingebettetes System, oder an alle oder mehrere eingebettete
Systeme des Datenkommunikationsnetzwerkes erfolgen. Ein Versenden
eines Rahmens mittels einer Zieladresse an alle oder mehrere eingebettete
Systeme wird als Broadcast- oder Multicast-Versand bezeichnet.
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In
einem Funktionssystem eines Kraftfahrzeugs ist beispielsweise vorgesehen,
dass ein Steuergerät,
welches die Messsignale eines Radimpulssensors empfängt und
aufbereitet, alle 100 ms einen aus diesen Messsignalen errechneten
Geschwindigkeitswert überträgt. Dieser
Geschwindigkeitswert wird jeweils an einer vorfestgelegten Stelle
in dem Rahmen übertragen,
den dieses Steuergerät über das
Datenkommunikationsnetzwerk sendet. Dies bedeutet, dass in dem Datenrahmen
eine bestimmte Anzahl von Bits an einer bestimmten Stelle in dem Rahmen
festgelegt ist, die für
den Geschwindigkeitswert reserviert sind. Andere Steuergeräte des Funktionssystems,
die diesen Rahmen empfangen, interpretieren diese entsprechenden
Bits als Geschwindigkeitswert.
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Eine
Schwierigkeit besteht darin, als fehlerhaft erkannte Messwerte für die anderen
eingebetteten Systeme kenntlich zu machen. Wird nur ein Signal von
dem sendenden eingebetteten System zyklisch pro Rahmen übertragen,
so besteht die Möglichkeit,
das Senden von Signalen so lange zu unterlassen, wie die zu übertragenen
Signale fehlerhaft sind. In der Regel werden jedoch von einem Steuergerät in einem
Rahmen mehrere Signale übertragen, von
denen ein einziges fehlerhaft sein kann. Wünschenswert ist es daher, ein
als fehlerhaft erkanntes Signal für die anderen eingebetteten
Systeme auf möglichst
einfache Weise kenntlich zu machen. Ferner kann eine Fehlerhaftigkeit
eines Signals, zumindest bei Signalen, deren Weiterverarbeitung
zeitkritisch ist, häufig
erst ermittelt werden, nachdem das Signal bereits übermittelt
wurde.
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Der
Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein Verfahren
zum Betreiben eingebetteter Systeme sowie ein eingebettetes System und
ein Funktionssystem zu schaffen, mit denen eine zuverlässige und
einfache Kennzeichnung von fehlerhaften und/oder nicht vertrauenswürdigen Daten möglich ist.
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Das
technische Problem wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein eingebettetes System mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 8 sowie ein integriertes Funktionssystem mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 17 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei
einem Verfahren zum Betreiben von über ein Datenkommunikationsnetzwerk
verknüpften
eingebetteten Systemen in einem Kraftfahrzeug, bei dem die eingebeteten
Systeme untereinander Daten austauschen, die in Rahmen über das
Datenkommunikationsnetzwerk mittels eines Protokoll übertragen werden,
wobei die Rahmen einen Rahmenkopf und einen Datenbereich umfassen,
ist vorgesehen, dass mindestens eine Kennung erster Art vorgesehen
ist, die in den Rahmenkopf eines der Rahmen eingefügt wird,
mit dem Daten übertragen
werden, die Diagnosedaten umfassen, um diesen als Diagnosedatenrahmen
gegenüber
weiteren der Rahmen zu kennzeichnen, die keine Diagnosedaten umfassen
und als Nutzdatenrahmen bezeichnet werden. Ein solcher Diagnosedatenrahmen
wird dann versandt, wenn es notwenig ist, fehlerhafte Daten zu kennzeichnen
oder andere Diagnoseinformationen anderen eingebetteten Systemen
zur Verfügung
zu stellen. Um eine möglichst
große Übertragungsbandbreite
zu gewährleisten,
werden die in Nutzdatenrahmen übertragenen
Daten anhand ihrer Position in dem Rahmen und beispielsweise eines
Identifikators, einer Absender- oder Empfängerkennung bzw. -adresse identifiziert
oder einem Signal zugeordnet. Gegenüber einem Verfahren nach dem
Stand der Technik, bei dem in allen übertragenen Rahmen Übertragungsbandbreite
für Diagnosedaten,
vorgehalten wird, beispielsweise in Form von den Signalen zugeordneten
Fehlerstatusbits, ergibt sich bei einem fehlerfreien Betrieb gemäß der Erfindung
eine deutliche Einsparung von verwendeter Übertragungsbandbreite. Nur
wenn Diagnosedaten zu übermitteln
sind, wird hierfür
auch Übertragungsbandbreite
auf dem Datenkommunikationsnetzwerk benötigt. Insbesondere fehlerhafte
1-Bit-Signale können
so effizient signalisiert werden. Durch ein Einfügen der Kennung erster Art
in den Rahmenkopf wird eine eindeutige und leichte Erkennung als
Diagnosedatenrahmen für
alle empfangenden eingebetteten Systeme ermöglicht. Die empfangenden eingebetteten
Systeme müssen lediglich
den Rahmenkopf analysieren, was in der Regel ohnehin der Fall ist,
um einen Diagnosedatenrahmen zu erkennen. Für eingebettete Systeme, die keine
Diagnosedaten verarbeiten können,
kann so eine Auswertung der Diagnosedaten unterbleiben. Dieses schont
die Ressourcen solcher Systeme. Eingebettete Systeme, beispielsweise
ein zentrales Diagnosesystem, welches Nutzdaten nicht auswertet, können zu verlässig Diagnosedatenerkennen
und müssen
hierfür
nur den Datenbereich der Diagnosedatenrahmen auswerten.
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Um
insbesondere eine Migration in bestehende Datenkommunikationsnetzwerke
zu ermöglichen,
ist bei einer Ausführungsform
vorgesehen, dass die mindestens eine Kennung erster Art als ein Bestandteil
des Rahmenkopfes eingefügt
wird, dem in dem Protokoll eine Funktion oder Bedeutung zugeordnet
ist, die nicht ausschließlich
ein Charakterisieren eines Inhalts der Daten des Datenbereichs sind. Beispielsweise
kann die Kennung erster Art als eine Adresse oder Identifikator
(Identifier) ausgebildet sein. Eine solche Adresse kann sowohl eine
Adresse sein, die einem oder mehreren Empfängern als Zieladresse zugeordnet
ist als auch eine Absenderadresse sein. Die Kennung erster Art kann
auch als ein anderer Bestandteil eines Rahmenkopfes ausgestaltet
sein, beispielsweise als eine Längenangabe des
Datenbereichs. Beispielsweise kann eine ausgezeichnete Längenangabe
des Datenbereichs, die nicht in Nutzdatenrahmen vorkommt verwendet
werden. Im Sinne des hier Beschriebenen kann die Kennung erster
Art auch als ein Bestandteil des Rahmenkopfes mit einem Wert eingefügt werden,
der für
diesen Bestandteil des Rahmenkopfes nach dem Protokoll ungültig oder
undefiniert ist. Auch einem solchen Wert bzw. Bestandteil ist im
Sinne des hier Beschriebenen eine Bedeutung oder Funktion im Protokoll
zugeordnet. Als Rahmenkopf werden die Bestandteile des Rahmens angesehen,
die im Protokoll zur Abwicklung der Übertragung und gegebenenfalls
zur Absicherung oder Validierung, beispielsweise Prüfsummenfelder,
der übertragenen
Daten dienen. Der Rahmenkopf ist in der Regel am Anfang des Rahmens
angeordnet. Er kann jedoch auch aufgeteilt und/oder an einer anderen
Stelle des Rahmens angeordnet sein.
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Um
mit einer möglichst
geringen Bandbreite möglichst
viele unterschiedliche Diagnoseinformationen übertragen zu können, ist
bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass mindestens eine Kennung zweiter Art
vorgesehen ist, die in den einen der Rahmen eingefügt wird,
um die damit übertragenen
Diagnosedaten zu kategorisieren. Die mindestens eine Kennung zweiter
Art ist vorzugsweise aus einer Mehrzahl von Kennungen zweiter Art
ausgewählt,
denen jeweils ein Kanal-Identifizierungswert zugeordnet ist. Jedem
Kanal-Identifizierungswert ist wiederum eine Kategorie von Diagnosedaten
zugeordnet. Ein erster Kanalidentifizierungswert kann die Diagnosedaten
einer Kategorie „eindeutiges
Kennzeichnen von Signalen oder deren Gültigkeiten" zuordnen. Ein zweiter Kanalidentifizierungswert
kann die Diagnosedaten einer Kategorie „Übertragung von erweiterten
Diagnoseinformationen und einer Bezeichnung des sendenden eingebetteten
Systems" zuordnen.
Eine Vielzahl weiterer Kategorien können mittels der Kennung zweiter
Art hierdurch festgelegt werden. In jeder Kategorie, die auch als
Kanal bezeichnet wird, ist vorzugsweise Datenformat für die Diagnosedaten
festgelegt. Über
die entsprechende Kennung zweiter Art ist den Diagnosedaten somit
ein Datenformat zugeord net. Dieses ermöglicht eine einfache Codierung
der Diagnosedaten und erleichtert eine selektive Auswertung der
Diagnosedaten.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass weitere Kennungen
erster Art zum Einfügen
in jene der Rahmen, mit denen Diagnosedaten übertragen werden, vorgesehen
sind, um diese als Diagnosedatenrahmen zu kennzeichnen, wobei jedem
der eingebetteten Systeme die mindestens eine Kennung erster Art
oder eine der weiteren Kennungen erster Art eineindeutig zugeordnet
sind. Hierdurch wird es möglich
anhand der Kennung erster Art, das eingebetete System zu identifizieren,
das den Diagnosedatenrahmen versandt hat. Eine selektive Auswertung
durch die eingebetteten Systeme wird hierdurch erleichtert. Es kann
somit vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass die Kennung erster
Art oder die weiteren Kennungen erster Art als (Absender)-Adressen
oder Identifikatoren ausgestaltet sind.
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Vorteilhafterweise
ist bei einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die mindestens
eine Kennung erster Art oder zumindest eine der weiteren Kennungen
erster Art im Bezug auf ein Protokoll als Multicast- oder Broadcastadresse
ausgestaltet sind. Hierdurch ist es möglich, die Diagnosedaten einfach in
dem Datenkommunikationsnetzwerk auszutauschen. Die Diagnosedaten
können
unabhängig
von Diagnosekonzepten, die auf den einzelnen eingebetteten Systemen
eingesetzt werden, zuverlässig
ausgetauscht werden. Auch wenn den eingebetteten Systemen eine Kennung
erster Art eineindeutig zugeordnet ist, können eine oder mehrere der
weiteren Kennungen erster Art als Broadcastadresse ausgebildet sein
und neben den eineindeutig zugeordneten Kennungen erster Art, die
eine eindeutige Herkunft des Diagnosedatenrahmens angeben, verwendet werden.
Hierdurch wird es, abhängig
von einem verwendeten Protokoll, beispielsweise möglich unterschiedliche
Adressierungsschemata für
die Diagnosedatenrahmen zu verwenden. Um beispielsweise eine Überlastung
von bestimmten eingebetteten Systemen bei der Analyse von Diagnosedatenrahmen
zu vermeiden, können
Diagnosedaten die nur ein eingebettetes System betreffen über einen
an einen oder einige Empfänger
gezielt gerichteten Diagnosedatenrahmen übertragen werden. Andere Diagnosedaten
können
hingegen an alle oder einige der eingebetteten Systeme mittels einer
Broadcast- oder Multicastadressierung übertragen werden. Die Verwendung
einer Kennung erster Art, die als Multicast- oder Broadcastadresse
ausgestaltet ist, ermöglicht
eine Migration des Betriebsverfahrens in Datenkommunikationsnetzwerke,
in denen eingebettete Systeme nur fest vorgegebene Rahmen analysieren.
Ferner ist eine Anwendung des Betriebsverfahrens unabhängig von
der Anzahl der in dem Datenkommunikationsnetzwerk integrierten eingebeteten
Systeme.
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Bei
einigen Datenkommunikationsnetzwerken wird die Übertragung der Rahmen anhand
von Identifikatoren (ID) der eingebeteten Systeme ausgehandelt.
Hier hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, jedem der eingebetteten
Systeme zwei Identifikatoren eineindeutig zuzuweisen. Ein Identifikator
wird für die Übertragung
von Nutzdatenrahmen verwendet, der andere Identifikator zum Übertragen
der Diagnosedatenrahmen. Insbesondere in solchen Datenkommunikationsnetzwerken
ist eine Ausführungsform vorteilhaft,
bei der jedem der eingebeteten Systeme ein erster Identifikator
eindeutig zugeordnet ist, der in jene der Rahmen, die Nutzdatenrahmen
sind, eingefügt
wird, und die dem jeweiligen eingebetteten System eineindeutig zugeordnete
mindestens eine Kennung erster Art oder eine der weiteren Kennungen erster
Art als zweiter Identifikator ausgestaltet ist, der anstelle des
ersten Identifikators in die der Rahmen eingefügt wird, die Diagnosedatenrahmen
sind. So können
beispielsweise, wenn die Identifikatoren ebenfalls einen Einfluss
auf eine Priorität
einer Übertragung
der Rahmen haben unterschiedliche Priorisierungen für die Nutzdatenrahmen
und die Diagnosedatenrahmen auf einer Ebene der eingebeteten Systeme
realisiert werden. Bei einer Ausführungsform können alle
Diagnosedatenrahmen mit einer geringeren Priorität als die Nutzdatenrahmen übertragen
werden. Bei einer anderen Ausführungsform kann
beispielsweise Diagnosedatenrahmen einzelner sicherheitsrelevanter
eingebetteter Systeme eine höhere
Priorität
zugewiesen werden als den Nutzdatenrahmen von nicht sicherheitsrelevanten
eingebetteten Systemen.
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Eine
andere Ausführungsform
sieht vor, dass die mindestens eine Kennung von allen den eingebetteten
Systemen zur Kennzeichnung der Diagnosedatenrahmen verwendet wird.
Hierdurch ist eine Identifizierung der Diagnosedatenrahmen besonders einfach
möglich.
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Ein
erfindungsgemäßes eingebetetes
System ist in der Lage Diagnosedatenrahmen zu erzeugen, die durch
die mindestens eine Kennung erster Art als Diagnosedatenrahmen gekennzeichnet
sind.
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Die
Merkmale eines eingebetteten Systems sowie eines integrierten Funktionssystems
weisen ansonsten dieselben Vorteile auf wie die entsprechenden Merkmale
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Funktionssystem,
welches eingebettete Systeme umfasst;
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2 eine
schematische Darstellung eines Rahmens;
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3 beispielhafte
schematische Darstellung einen Nutzdatenrahmens;
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4 eine
schematische Darstellung eines Diagnosedatenrahmens; und
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5 bis 7 schematische
Darstellungen eines Diagnosedatenrahmen, die exemplarisch Diagnosedaten
unterschiedlicher Kategorien umfassen.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs 1. Das
Kraftfahrzeug 1 umfasst ein integriertes Funktionssystem 2.
Das integrierte Funktionssystem 2 stellt für das Kraftfahrzeug 1 unterschiedliche
Funktionalitäten
zur Verfügung.
Die zur Bereitstellung dieser Funktionalitäten notwendigen Funktionen
werden von eingebetteten Systemen 3, 3', 3'', 3''' zur Verfügung gestellt.
Die eingebetteten Systeme 3, 3', 3'', 3''' sind über ein
Datenkommunikationsnetzwerk 4 miteinander in der Weise
verknüpft,
dass sie über
das Datenkommunikationsnetzwerk 4 Daten austauschen können. Das
Kraftfahrzeug 1 kann weitere Funktionssysteme und eingebettete
Systeme umfassen.
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Das
Datenkommunikationsnetzwerk 4 ist vorzugsweise als Bussystem
ausgestaltet. Bei dem Bussystem kann es sich um einen CAN-Bus, einen Flexray-Bus
oder ein anderes Bussystem handeln.
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Mit
dem eingebetteten System 3 sind Sensoren 5 über ein
weiteres Bussystem 6 verknüpft. Das weitere Bussystem 6 ist
vorzugsweise ein LIN-Bussystem (Local Interconnect Network), ein
MOST-Bus (Media Oriented System Transport Bus) oder ebenfalls ein
CAN-Bus oder Flexray-Bus.
Die Sensoren 5 können
auch über
direkte Signalleitung (nicht dargestellt) mit dem eingebetteten
System 3 verbunden sein. Das eingebettete System 3,
welches beispielsweise als Steuergerät ausgebildet ist, wertet Messsignale
der Sensoren 5 aus und bereitet diese auf. Bei den Sensoren 5 kann
es sich beispielsweise um Radimpulsgebersensoren handeln. Aufgearbeitete
Signale der Radimpulsgebersensoren geben beispielsweise eine zurückgelegte
Strecke und eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 1 an.
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Mittels
einer Sendevorrichtung 7 überträgt das eingebettete System 3 die
aufbereiteten Signale über
das Datenkommunikationsnetzwerk 4. Die Übertragung erfolgt hierbei
in so genannten Rahmen.
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In 2 ist
schematisch ein Aufbau eines Rahmens 8 dargestellt. Der
Rahmen 8 umfasst einen Rahmenkopf 9 (Frame Header),
der notwendige Informationen, beispielsweise Adressierungsinformationen,
umfasst, die zur Abwicklung einer Übertragung des Rahmens 8 gemäß einem
Protokoll eines jeweiligen Bussystems notwendig sind. Der Rahmen 8 umfasst
ferner einen Datenbereich 10. In dem Datenbereich 10 werden
Nutzdaten oder Diagnosedaten übertragen.
Die Ausgestaltung sowohl des Rahmenkopfes 9 als auch des
Datenbereichs 10 sind zum einen von dem Übertragungsprotokoll
des Datenkommunikationsnetzwerks 4 bzw. Bussystems abhängig, über das
der Rahmen 8 übertragen
wird. Zum andern ist die Struktur des Datenbereichs 10 davon
abhängig,
welches der eingebetteten Systeme 3, 3', 3'', 3''' den Rahmen 8 sendet
und was gesendet wird.
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In
dem integrierten Funktionssystem 2 nach 1 senden
die eingebetteten Systeme 3, 3', 3'', 3''' beispielsweise
zyklisch jeweils versetzt Nutzdatenrahmen 8' über das Datenkommunikationsnetzwerk 4.
In jedem Zyklus übertragen
hierbei die eingebetteten Systeme 3, 3', 3'', 3''' jeweils die
gleichen für das
entsprechende eingebettete System 3, 3', 3'', 3''' spezifischen
Signale als Daten. Dies bedeutet, dass beispielsweise das eingebettete
System 3 alle 100 ms einen Nutzdatenrahmen 8' gemäß 3 über das
Datenkommunikationsnetzwerk 4 überträgt. In dem Nutzdatenrahmen 8' ist ein erstes
Signal 11 mit 8 Bits codiert, welches beispielsweise das
Streckensignal ist. Als zweites Signal 12 ist beispielsweise
das Geschwindigkeitssignal mit 11 Bits in dem Datenbereich 10 des
Nutzdatenrahmens 8' codiert.
Zusätzlich sind
ein drittes Signal 13 und ein n-tes Signal 14 jeweils
mit einem Bit codiert. Allgemein können ein oder mehrere Signale
in einem Nutzdatenrahmen 8' analog
dem nach 3 übertragen werden.
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Das
eingebettete System 3, das weitere eingebettete System 3' und die anderen
eingebettete Systeme 3'', 3''' müssen ihre
Rahmen 8 nicht notwendigerweise zyklisch mit derselben
Zykluszeit übertragen.
So kann beispielsweise eines der eingebetteten Systeme 3, 3', 3'', 3''', welches sicherheitsrelevante
Signale zu übertragen
hat, Nutzdatenrahmen 8' in
kürzen
Zeitabständen,
d. h. mit einer kürzeren
Zykluszeit, zyklisch übertragen
als die übrigen der
eingebetteten Systeme 3, 3', 3'', 3'''.
Die Übertragung
von Rahmen 8 kann bei einigen Ausführungsformen aber auch nicht
zyklisch erfolgen.
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Wird
beispielsweise von dem eingebetteten System 3 ein fehlerhaftes
oder unplausibles Signal festgestellt, so soll ein Diagnosesignal übermittelt werden,
um das oder die eingebetteten Systeme 3', 3'', 3''' hierüber zu informieren.
Von einer Rahmenerzeugungseinheit 17 wird ein Diagnosedatenrahmen erzeugt
und versandt. Diagnosedatenrahmen werden somit ereignisgesteuert übersandt.
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Anhand
von 4 wird exemplarisch der Aufbau eines Diagnosedatenrahmen 8'' erläutert. Der Diagnosedatenrahmen 8'' umfasst eine Kennung erster Art 30.
Diese ist Bestandteil des Rahmenkopfes 9 des Diagnosedatenrahmens 8''. Vorzugsweise im Datenbereich 10 ist
eine Kennung zweiter Art 31 angeordnet, die die Diagnosedaten 32 kategorisiert, wie
unten näher
erläutert
ist. Mit der Kategorisierung ist zugleich in der Regel ein Datenformat
für die
Diagnosedaten 32 festgelegt, welches entsprechend der Kategorisierung
vordefiniert ist.
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In
den 5 bis 7 sind unterschiedliche schematische
Darstellungen von Diagnosedatenrahmen 8'' dargestellt.
Die Kennung erster Art 30 ist jeweils als Identifikator
(ID) des Diagnosedatenrahmens bzw. einer Diagnosebotschaft, die
mittels der Diagnosedaten 32 übermittelt wird, ausgestaltet.
Der Identifikator wird zur Aushandlung einer Übertragungspriorität verwendet,
wie dieses beispielsweise im CAN-Bus-Standard üblich ist. Die Kennung zweiter
Art 31 gibt jeweils einen so genannten Kanal an, der die
Diagnosedaten 32 kategorisiert. Der Kanal gibt somit eine
Information an, wie die Diagnosedaten 32 zu interpretieren
sind. Bei dem in den 5-7 dargestellten
Beispiel ist der Kanal 0x01 vorgesehen, um ein Signal als fehlerhaft/nicht
mehr fehlerhaft zu kennzeichnen. Die Diagnosedaten 32 umfassen
einen Identifikator 33 (ID) des Nutzdatenrahmens, mit dem
das fehlerhafte Signal übersandt wurde
(oder übersandt
werden wird, falls der Diagnosedatenrahmen vor dem Nutzdatenrahmen überfragen
wird). Dieser Nutzdatenrahmen wird als Quell-Nutzdatenrahmen bezeichnet.
Ferner umfassen die Diagnosedaten eine Angabe 34 über eine Startposition
des fehlerhaften Signals in dem Quell-Nutzdatenrahmen. So kann das
fehlerhafte Signal identifiziert werden, wenn mit dem Quell-Nutzdatenrahmen
mehrere Signale übertragen
wurden (oder werden). Schließlich
umfassen die Diagnosedaten 32 ein Statusbit 35 mit
dem das Signal als fehlerhaft (Statusbit=1) oder, später bei
erneuter Fehlerfreiheit, als nicht mehr fehlerhaft oder fehlerfrei
(Statusbit=0) gekennzeichnet wird. Bei einer anderen Ausführungsform
kann dem Statusbit eine andere Bedeutung zugeordnet sein.
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Kanal
0x02 ist in dem dargestellten Beispiel zur Übertragung eines Fehlercodes 36 (engl.
Diagnostic Trouble Code – DTC)
vorgesehen. Die Diagnosedaten 32 umfassen den Fehlercode 36 und
eine Bezeichnung 37 des eingebetteten Systems, das den Quell-Nutzdatenrahmen übersandt
hat. Bei einer Ausführungsform,
bei der die Kennungen erster Art den eingebetteten Systemen eineindeutig
zugeordnet sind, kann das Übertragen
der Bezeichnung 37 des sendenden als Steuergerät ausgebildeten
eingebetteten Systems unterbleiben. Die Bezeichnung 36 des
eingebetteten Systems ist in der Regel keine Kennung erster Art.
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In 7 ist
ein Diagnosedatenrahmen 8'' schematisch
dargestellt, bei dem aufgrund der Kennung zweiter Art diagnoserelevante
Daten 38 in dem Kanal 0x03 übertragen werden.
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Grundsätzlich können unterschiedliche
Kennungen zweiter Art bzw. Kanalkennzeichnungswerte vorgesehen sein,
die eine Vielzahl von Kategorien oder Kanälen kennzeichnen. Die Kanäle werden
entsprechend der zu übertragenden
Diagnosedaten gewählt
und festgelegt.
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Die
eingebetteten Systeme 3, 3', 3'', 3''' umfassen
Empfangsvorrichtungen 18, 18', 18'', 18''',
die die Rahmen 8 empfangen, die Nutzdatenrahmen 8' und Diagnosedatenrahmen 8'' umfassen. Analyseeinheiten 19, 19', 19'', 19''' analysieren
die empfangenen Rahmen 8. Hierbei wird ermittelt, ob die
empfangenen Rahmen eine Kennung erster Art umfassen. Ist dies der
Fall, werden die Daten des Datenbereichs als Diagnosedaten jeweils
von einer Signalverarbeitungseinheit 20, 20', 20'', 20''' weiterverarbeitet.
Die Analyseeinheiten 19, 19', 19'', 19''' erkennen
ferner jeweils anhand der Kennung zweiter Art, welche Information
die Diagnosedaten umfassen und veranlassen eine dementsprechende
angemessene Weiterverarbeitung der Diagnosedaten. Über eine
beispielsweise als interaktive Bildschirmanzeige ausgestaltete Ausgabevor richtung 21,
die über
eine Datenleitung 22 mit dem eingebetteten System 3' informationstechnisch
gekoppelt ist, werden die aufbereiten Diagnosedaten ausgegeben.
Ferner ist in dem eingebetteten System 3' ein zentraler Fehlerspeicher 23 vorgesehen,
in dem alle Fehlercodes abgelegt werden, die in den Rahmen 8'' übertragen sind, die durch die
Kennung zweiter Art „Kanal
0x02" gekennzeichnet
bzw. kategorisiert sind.
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Die
beschriebenen Ausführungsformen
haben lediglich beispielhaften Charakter. Die eingebetteten, über das
Datenkommunikationsnetzwerk vernetzten Systeme können eine beliebige Ausgestaltung
annehmen und beliebige Funktionen zur Verfügung stellen.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Funktionssystem
- 3
- eingebettetes
System
- 3'
- weiteres
eingebettetes System
- 3'', 3'''
- anderes
eingebettetes System
- 4
- Datenkommunikationsnetzwerk
- 5
- Sensoren
- 6
- weiteres
Bussystem
- 7,
7', 7''
- Sendevorrichtung
- 8
- Rahmen
- 8'
- Nutzdatenrahmen
- 8''
- Diagnosedatenrahmen
- 9
- Rahmenkopf
- 10
- Datenbereich
- 11
- erstes
Signal
- 12
- zweites
Signal
- 13
- drittes
Signal
- 14
- n-tes
Signal
- 17,
17', 17'', 17'''
- Rahmenerzeugungseinheit
- 18,
18', 18'', 18'''
- Empfangsvorrichtung
- 19,
19', 19'', 19'''
- Analyseeinheit
- 20,
20', 20'', 20'''
- Signalverarbeitungseinheit
- 21
- Ausgabevorrichtung
- 22
- Datenleitung
- 23
- zentraler
Fehler Speicher
- 30
- Kennung
erster Art
- 31
- Kennung
zweiter Art
- 32
- Diagnosedaten
- 33
- Identifikator
des Quell-Nutzdatenrahmens
- 34
- Angabe über eine
Startposition
- 35
- Statusbit
- 36
- Fehlercode
- 37
- Bezeichnung
eines eingebetteten Systems
- 38
- diagnoserelevante
Daten