DE102006011021B4 - Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines eine Nabe aufweisenden Formkörpers - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines eine Nabe aufweisenden Formkörpers Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zur Herstellung eines mindestens eine konzentrische Nabe (2) aufweisenden rotationssymmetrischen Formkörpers (1) aus einer Ronde, mit einer axial und/oder radial zustellbaren Drückrolle (3) zur Anformung der Nabe (2) um einen Werkzeugstift (4, 5), und einem axial und radial wirksamen Widerlager, wobei das Widerlager aus mindestens einer am Mantelrand der Ronde anlegbaren Halterolle (9) und wenigstens einer, an einer Rondenseite andrückbaren Stützrolle (8) besteht.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines eine Nabe aufweisenden rotationssymmetrischen Formkörpers sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
  • Eine solche Vorrichtung ist aus der DE 44 44 526 C1 bekannt.
  • Mittels einer solchen Vorrichtung hergestellte Formkörper finden in vielen Anwendungsbereichen Verwendung. Die als Drückverfahren bekannte spanlose Herstellung, üblicherweise eine Kaltverformung, zeichnet sich durch vielerlei Vorteile aus, die insbesondere eine rationelle und kostengünstige Herstellung von Serienartikeln erlaubt, wie sie beispielsweise als Getriebeteile im Automobilbau eingesetzt werden.
  • Dabei wird aus einer Metallronde, also einer Blechplatine, die eine Mittenöffnung aufweist, mit Hilfe des Drückverfahrens ein Formkörper hergestellt, der mit einer konzentrischen Nabe versehen ist.
  • Mit Hilfe der Drückrolle wird aus der Ronde durch radiales Zustellen Material herausgedrückt und in Richtung des Werkzeugstiftes geschoben, wo es durch Anformen an diesen Werkzeugstift zu der Nabe geformt wird. Bei der Materialverschiebung, die auch als Fließen bezeichnet werden kann, erfolgt eine Reduzierung der Rondendicke entsprechend des für die Nabenformung notwendigen Materialabtrags.
  • Das Widerlager ist bei der bekannten Vorrichtung als Widerlagerfutter ausgebildet, das prinzipiell eine Aufnahme für die Ronde bildet, wobei eine umlaufende Kante eine radiale Abstützung für die Ronde bildet, an der deren Mantelrand während des Drückvorgangs zur Anlage kommt. Mit der bekannten Vorrichtung ist es allerdings nur möglich, einseitig eine Nabe anzuformen.
  • In vielen Einsatzfällen sind jedoch beidseitig angeformte Naben gefordert, was bislang nur durch eine doppelte Bearbeitung möglich war, bei der nach Anformen der Nabe an der einen Seite der Ronde diese entnommen und die andere Seite entweder in einer weiteren Vorrichtung bearbeitet wird oder in derselben Vorrichtung, jedoch mit der bereits bearbeiteten Seite im Widerlagerfutter einliegend. In jedem Fall ist die zweiseitige Bearbeitung der Ronde mit einem erheblichen Fertigungsaufwand verbunden, der naturgemäß zu hohen Herstellungskosten führt. Da solche rotationssymmetrischen Formteile in sehr großen Stückzahlen hergestellt werden, kommt diesem Umstand eine besondere Bedeutung zu.
  • Aus der DE 103 34 984 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mittels der die Nabe ohne Werkzeugstift angeformt wird. Um während des Drückens mittels der Drückrolle ein Zurückfließen des Werkstoffs hin zum Außenrand der Ronde zu verhindern, ist eine Stützrolle vorgesehen, die an der Bearbeitungsseite an die Ronde andrückbar ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass eine einfachere und kostengünstigere Herstellung von Formkörpern möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
  • Grundsätzlich kann durch die Erfindung auf den Einsatz eines Widerlagerfutters verzichtet werden. Vielmehr wird die notwendige axiale und radiale Abstützung der Ronde durch die mindestens eine Stützrolle bzw. die an den Mantelrand der Ronde anlegbare Halterolle übernommen.
  • Dabei liegt die Ronde auf einem Stützlager auf, das in dem Fall, dass beidseitig Naben angeformt werden, als Werkzeugstift ausgebildet ist, der vorzugsweise mit dem anderen Werkzeugstift korrespondiert, in der Form, dass beide Werkzeugstifte ineinander steckbar sind.
  • In diesem Fall sind zwei Stützrollen vorgesehen, die jeweils an einer zugeordneten Seite der Ronde anliegen und diese zwischen sich sozusagen einklemmen.
  • Bevorzugt sind die Stützrollen versetzt zur Drückrolle angeordnet, und zwar, bezogen auf die Mittelachse, in einem gegenüberliegenden Sektor.
  • Die Halterolle liegt zweckmäßigerweise ebenfalls in einem der Drückrolle gegenüberliegenden Bereich am Mantelrand der Ronde an.
  • Die Stützrollen können mit ihrer Umfangsseite flächig an der Rolle anliegen. Nach einem vorteilhaften Gedanken der Erfindung liegen sie jedoch mit einer Kante an, wozu die Mantelfläche der Stützrolle entsprechend schräg verlaufend ausgebildet ist.
  • Des weiteren können die Stützrollen unter Druck an der Ronde anliegen, beispielsweise mittels einer Feder, hydraulisch oder pneumatisch. Dies gilt gleichermaßen für die Halterolle, die zum Antrieb der Ronde dienen kann, also mit einem eigenen Antrieb ausgestattet ist, oder von der sich drehenden Ronde angetrieben wird.
  • Weiter kann vorgesehen sein, die Stützrollen radial zuzustellen, wobei die Zustellung bis in den von der zugeordneten Nabe definierten Bereich erfolgen kann.
  • Für den Fall, dass lediglich eine Nabe angeformt werden soll, liegt die Ronde auf einem Stützlager auf, dessen Außendurchmesser etwa dem Außendurchmesser der Ronde entspricht, wobei dann lediglich eine Stützrolle vorgesehen ist, die auf der der zum Eingriff kommenden Drückrolle zugewandten Seite der Ronde anliegt.
  • Dabei dient die auf der gegenüberliegenden Seite der Drückrolle vorgesehene Halterolle, die bereichsweise am Stützlager anliegen kann, als Widerlager.
  • Insbesondere bei der Herstellung eines Formteiles mit zwei sich gegenüberliegenden Naben bietet die Erfindung enorme wirtschaftliche Vorteile, da deren Anformung praktisch in einem Arbeitsgang erfolgen kann, ohne dass ein Werkstückwechsel erfolgen muss.
  • Gerade hinsichtlich der angesprochenen großen zu fertigenden Stückzahlen von Formteilen kommt der Erfindung eine besondere wirtschaftliche Bedeutung zu, da deren Herstellungskosten signifikant niedriger sind als die mit einer Vorrichtung oder einem Verfahren nach dem Stand der Technik hergestellten.
  • Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 einen Teilausschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht
  • 2 die Vorrichtung nach 1 in einer Draufsicht
  • 3 und 4 jeweils weitere Teilausschnitte von Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung in geschnittenen Seitenansichten.
  • In den Figuren ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines mindestens eine konzentrische Nabe 2 aufweisenden rotationssymmetrischen Formkörpers 1 aus einer Ronde dargestellt, wobei zur Anformung der Nabe 2 ein Werkzeugstift 5 vorgesehen ist, an den mittels einer Drückrolle 3 Material der Ronde zur Formung der Na be 2 andrückbar ist. Die Drückrolle 3 wird dabei von außen nach innen unter Kontaktierung der Ronde radial zugestellt.
  • Bei den in den 1 und 3 gezeigten Beispielen weist der Formkörper 1 zwei Naben 2 auf, die auf den sich gegenüberliegenden Seiten des Formkörpers 1 angeordnet sind und sich damit entgegengesetzt in axialer Richtung erstrecken.
  • Im Beispiel der 1 sind die beiden Naben 2 im lichten Durchmesser etwa gleich groß, wobei jeder Nabe 2 ein Werkzeugstift 4, 5 zugeordnet ist.
  • Der untere Werkzeugstift 4 weist stirnseitig einen Zapfen 6 auf, der in eine stirnseitige Aufnahme 7 des oberen Werkzeugstiftes 5 eingesteckt ist, wobei der obere Werkzeugstift 5 einen Zentrierdorn für die eingelegte Ronde bildet, dessen Außendurchmesser im Anlagebereich der Ronde dem lichten Durchmesser eines Mittenloches der Ronde entspricht.
  • Im Bereich einer gebildeten Schulter 11 liegt die Ronde zunächst an der Stirnseite des unteren Werkzeugstiftes 4 an, so dass insoweit eine Fixierung gegeben ist.
  • Die sich seitlich erstreckenden Flanken der Ronde sind sozusagen frei schwebend und beidseitig von am äußeren Umfang anliegenden Stützrollen 8 gestützt, die versetzt zu den Drückrollen 3 angeordnet sind. Dabei liegen zwei Stützrollen 8 ober- und unterseitig sich direkt gegenüber.
  • Wie insbesondere die 2 sehr deutlich zeigt, sind auf jeder Seite der Ronde bzw. des Formkörpers 1 zwei Stützrollen 8 vorgesehen, durch die eine ausreichende Unterstützung der Ronde beim Bearbeiten mittels der Drückrollen 3 gewährleistet ist, durch die ansonsten die frei schwebenden Flanken der Ronde ausbrechen würden.
  • Auf der den Drückrollen 3 in horizontaler Ebene gegenüberliegenden Seite liegt an dem Mantelrand der Ronde bzw. des Formkörpers 1 eine Halterolle 9 an, durch die eine radiale Abstützung des Formkörpers 1 gegeben ist.
  • Das Ausführungsbeispiel nach 3 zeigt einen Formkörper 1, dessen beidseitig sich erstreckenden Naben 2 unterschiedliche lichte Durchmesser aufweisen. Zur Herstellung dieser Naben 2 sind im Durchmesser unterschiedliche Werkzeugstifte 4, 5 vorgesehen, wobei hier der obere Werkzeugstift 5 einen kleineren Durchmesser aufweist als der untere Werkzeugstift 4.
  • Die Stützrollen 8 können unter gewissem Druck an der Ronde 1 anliegen, was hydraulisch, pneumatisch oder federnd erfolgen kann. In diesem Sinne ist auch die Halterolle 9 an den Mantelrand des Formkörpers 1 andrückbar.
  • Im übrigen können die Stützrollen 8 radial zu den Naben 2 hin verfahrbar sein, so dass die Stützfunktion genau dort erzielbar ist, wo gerade die zugeordnete Drückrolle 3 im Einsatz ist.
  • Bei dem in der 4 dargestellten Beispiel ist an die Ronde lediglich eine Nabe 2 angeformt. Hierbei weist die Vorrichtung statt eines unteren Werkzeugstiftes ein Stützlager 10 auf, auf dem die zu bearbeitende Ronde aufliegt und das insoweit ein Widerlager bildet.
  • Der Werkzeugstift 5 ist über einen stirnseitig angeformten Zapfen 6 in eine Aufnahme 7 des Stützlagers 10 eingesteckt und somit zentriert.
  • In diesem Fall kommt lediglich auf einer Seite der Formrolle 1 eine oder mehrere Stützrollen zum Einsatz, die vorzugsweise am Außenrandbereich der seitlichen Flanken anliegen.
  • Die Halterolle 9, deren Drehachse im übrigen parallel zur Drehachse des Werkzeugstiftes 5 verläuft, während die Drehachse der Stützrolle 8 quer dazu ausgerichtet ist, liegt am Mantelrand der Formrolle 1 und der Verlängerung am Außenmantel des Stützlagers 10 an. In jedem Fall ist eine radiale Abstützung des Formkörpers 1 gegen die Druckkraft der Drückrolle 3 beim Verformungsvorgang gewährleistet, ebenso wie eine axiale Abstützung durch die Stützrolle 8.
  • 1
    Formteil
    2
    Nabe
    3
    Drückrolle
    4
    Werkzeugstift
    5
    Werkzeugstift
    6
    Zapfen
    7
    Aufnahme
    8
    Stützrolle
    9
    Halterolle
    10
    Stützlager
    11
    Schulter

Claims (13)

  1. Vorrichtung zur Herstellung eines mindestens eine konzentrische Nabe (2) aufweisenden rotationssymmetrischen Formkörpers (1) aus einer Ronde, mit einer axial und/oder radial zustellbaren Drückrolle (3) zur Anformung der Nabe (2) um einen Werkzeugstift (4, 5), und einem axial und radial wirksamen Widerlager, wobei das Widerlager aus mindestens einer am Mantelrand der Ronde anlegbaren Halterolle (9) und wenigstens einer, an einer Rondenseite andrückbaren Stützrolle (8) besteht.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrolle (8) an der Bearbeitungsseite der Ronde gegenüberliegenden Seite anliegt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrolle (8) versetzt zur Drückrolle (3) angeordnet ist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Anformung zweier, sich entgegengesetzt erstreckender Naben (2) mindestens zwei Stützrollen (8) vorgesehen sind, die sich direkt gegenüberliegen.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrollen (8) und/oder die Halterolle (9) unter Druck an der Ronde anliegen.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Andruck der Stützrolle (8) und/oder der Halterolle (9) hydraulisch, pneumatisch oder durch Federkraft erfolgt.
  7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrollen (8) radial zur Nabe (2) hin zustellbar sind.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrollen (8) um eine quer zur Rotationsachse der Ronde verlaufende Drehachse drehbar sind.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterolle (9) parallel zur Rotationsachse der Ronde drehbar ist.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die der jeweiligen Bearbeitungsseite der Ronde zugewandte Mantelfläche der Stützrolle (8) schräg verläuft, wobei die gebildete Kante an der Ronde anliegt.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugstifte (4, 5) stirnseitig ineinander gesteckt sind.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkzeugstift (4) stirnseitig einen Zapfen (6) aufweist, der in eine Aufnahme (7) des anderen Werkzeugstiftes (5) eingesteckt ist.
  13. Verfahren zur Herstellung eines mindestens eine konzentrische Nabe aufweisenden rotationssymmetrischen Formkörpers aus einer Ronde, wobei mittels einer Drückrolle Material der Ronde zur Anformung der Nabe (2) an einen Werkzeugstift drückbar ist, wobei vor oder während des Drückens mittels der Drückrolle (3) zur axialen Abstützung der Ronde mindestens eine Stützrolle (8) an die Ronde angedrückt wird und dass zur radialen Abstützung der Ronde gegen deren Mantelbereich eine Halterolle (9) angelegt wird.
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