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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachweis von Biomolekülen, die
in ein flüssigkeitsleitendes
System integriert ist.
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Unter
einem flüssigkeitsleitenden
bzw. fluidischen System versteht man eine Anordnung flüssigkeitsleitend
bzw. fluidisch miteinander verbundener Flüssigkeitsleitungen und Flüssigkeitskammern.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, einen Chip zum Nachweis von
Biomolekülen
auf einem Objektträger
vorzusehen, wobei ein Sonden aufweisender Bereich des Objektträgers von
einem selbstklebenden Dichtring umgeben ist. Auf den Dichtring kann
eine Kunststoffabdeckung geklebt und dadurch eine Detektionskammer
bereitgestellt werden. Die Detektionskammer weist kein genau definiertes
Volumen auf und lässt
sich nicht ohne weiteres in ein flüssigkeitsleitendes System integrieren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Vorrichtung zu
vermeiden. Insbesondere soll eine Vorrichtung bereitgestellt werden,
welche in ein fluidisches System integriert werden kann und bei
welchem die Detektionskammer ein definiertes Volumen aufweist. Eine
Detektionskammer mit einem definierten Volumen erlaubt eine genaue
Quantifizierung nachgewiesener Biomoleküle.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis
23.
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Erfindungsgemäß ist eine
Vorrichtung zum Nachweis erster Biomoleküle vorgesehen, welche in ein
flüssigkeitsleitendes
Sy stem integriert ist und gebildet ist aus einem Träger und
einem durch Rastmittel auf dem Träger gehaltenen Chip. Bei den
Rastmitteln kann es sich beispielsweise um Rasthaken oder Schnapphaken
handeln. Auf dem Chip sind aus zweiten Biomolekülen bestehende Sonden an definierten Stellen
in einem ersten Bereich immobilisiert. Zwischen dem Chip und dem
Träger
wird eine von einem elastischen, ersten Dichtmittel abgedichtete
Detektionskammer gebildet. Der Chip wird dabei von den Rastmitteln
gegen eine von dem ersten Dichtmittel ausgeübte Gegenkraft in einer ersten
Position gehalten, so dass die Detektionskammer ein definiertes erstes
Volumen aufweist. Aus dem Träger
münden über eine
erste Öffnung
eine erste Flüssigkeitsleitung und über eine
zweite Öffnung
eine zweite Flüssigkeitsleitung
in die Detektionskammer, so dass die Detektionskammer von Flüssigkeit
durchströmt
werden kann. Die erste und die zweiten Öffnung können in einer vom Träger gebildeten
Wand oder einem vom Träger
gebildeten Boden der Detektionskammer angeordnet sein. Durch das
Vorsehen der ersten und der zweiten Öffnung kann die Detektionskammer
gespült
werden, so dass darin für
biochemische Nachweisverfahren häufig
erforderliche Waschvorgänge oder
Pufferwechsel durchgeführt
werden können.
Die zweite Öffnung
kann beispielsweise mit einem Abfallbehälter verbunden sein, so dass
die Waschflüssigkeit
innerhalb des Systems bleibt und ein Austritt von Flüssigkeit
aus dem System verhindert werden kann. Das ist insbesondere beim
Nachweis von Biomolekülen
aus infektiösen
Proben wichtig, um dadurch die Sicherheit des Verfahrens zu gewährleisten.
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In
dem flüssigkeitsleitenden
System können komplexe
Vorgänge,
wie z. B. ein Aufschluss von Zellen, eine Reinigung von Biomolekülen, eine
Nukleinsäureamplifikation
und ein Nachweis von Biomolekülen
in der Detektionskammer, erfolgen. Mittels des flüssigkeitsleitenden
Systems ist es möglich,
ein Vielzahl von Funktion zu realisieren. Beispielsweise können Flüs sigkeitsströme durch
Leitungen und Kammern kontrolliert, Ventile bereitgestellt und gesteuert, Flüssigkeiten
gemischt und temperiert und neben der Detektionskammer Kammern zur
Durchführung
von Reaktionen und zur Aufbewahrung von Abfallflüssigkeit bereitgestellt werden.
In dem flüssigkeitsleitenden
System kann ein Zellaufschluss durchgeführt und in den Zellen enthaltene
DNA, z. B. durch Bindung an magnetische Beads, gereinigt werden.
Die DNA kann mittels einer PCR amplifiziert und dann in der Detektionskammer
nachgewiesen werden. Die Vorrichtung kann auch zur Proteinanalytik
verwendet werden. An dem Chip können
dann beispielsweise für
bestimmte Proteine spezifische Antikörper immobilisiert sein. Der
Nachweis der ersten Biomoleküle erfolgt
bevorzugt bei flüssigkeitsgefüllter Detektionskammer,
ohne dass der Chip aus dem flüssigkeitsleitenden
System entfernt wird.
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Der
Vorteil eines solchen Systems besteht darin, dass es einen Abschluss
des Systems gegenüber
der Umwelt erlaubt und dadurch die Gefahr einer Kontamination einer
zu untersuchenden Probe und der Umwelt minimiert werden kann. Darüber hinaus
kann das System automatisiert betrieben werden. Ein großer Vorteil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass sie sehr einfach zu handhaben ist. Der Chip
kann einfach nur eingerastet werden, um dadurch sofort eine Detektionskammer
bereitzustellen. Die Spezifität
der Vorrichtung kann durch die Wahl des einzurastenden Chips bestimmt werden.
Es ist weder ein Aufkleben einer Dichtung noch einer Kunststoffabdeckung
erforderlich. Das bloße
Einrasten des Chips ist so einfach, dass dazu kein besonders qualifiziertes
Laborpersonal erforderlich ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist am Träger
mindestens eine erste Auflage für
den Chip vorgesehen. Der Chip kann auf die erste Auflage gegen die
von dem ersten Dichtmittel ausgeübte
Gegenkraft ge presst werden, so dass der Chip dabei eine zweite Position einnimmt
und die Detektionskammer ein definiertes zweites Volumen aufweist,
welches geringer ist als das erste Volumen.
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Das
erste Volumen ist demnach durch die Rastmittel und das erste Dichtmittel
festgelegt, während
das zweite Volumen bei einem Niederdrücken des Chips durch die erste
Auflage bestimmt wird. Das Niederdrücken kann durch eine automatisierte
Vorrichtung erfolgen, beispielsweise wenn Kontakte auf Elektroden
des Chips gepresst werden, um dadurch einen elektrischen Kontakt
herzustellen und vorhandene Biomoleküle elektrochemisch nachzuweisen. Das
Vorsehen der ersten Auflage ermöglicht
einerseits ein sehr genau definiertes und andererseits ein sehr
geringes aber für
eine Messung noch ausreichendes Flüssigkeitsvolumen. Das zweite
Volumen kann durch die Ausgestaltung der ersten Auflage so gewählt werden,
dass sich zwischen dem Träger
und dem Chip gerade noch ein dünner
Spalt befindet. Dadurch ist es möglich,
den Nachweis von Biomolekülen
mit einer sehr geringen Flüssigkeitsmenge
und damit auch einer sehr geringen Menge an Biomolekülen durchzuführen. Das
Nachweisverfahren ist dadurch sehr empfindlich und ermöglicht darüber hinaus
einen sehr sparsamen Umgang mit zum Nachweis und ggf. einer vorausgehenden
Vervielfältigungsreaktion
erforderlichen Reagenzien.
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Vorzugsweise
ist zur Abdichtung der das zweite Volumen aufweisenden Detektionskammer ein
zweites Dichtmittel vorgesehen. Das zweite Dichtmittel ist zwischen
dem ersten Dichtmittel und der Detektionskammer angeordnet. Bei
einem flüssigkeitsleitenden
System und insbesondere bei einer Mikrofluidik können Drücke von mehreren 100 mBar bis
einigen Bar auftreten. Durch das zweite Dichtmittel wird eine zuverlässige Abdichtung
der das zweite Volumen aufweisenden Detektionskammer auch bei diesen
hohen Drücken
ermöglicht.
Vorzugsweise sind das erste und das zweite Dichtmittel so ausgelegt,
dass die Detektionskammer in der zweiten Position des Chips bis
zu einem Überdruck
von 500 mBar, bevorzugt bis zu einem Überdruck von 1 Bar, insbesondere
bis zu einem Überdruck
von 2 Bar, flüssigkeitsdicht
ist.
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Das
zweite Dichtmittel liegt bevorzugt dicht an der ersten Auflage an.
Es weist üblicherweise
eine kleinere Querschnittsfläche
als das erste Dichtmittel auf, so dass es sich in der zweiten Position
des Chips durch das Zusammengedrücktwerden
dicht an die erste Auflage anlegt, ohne jedoch zwischen den Chip und
die Auflage gequetscht zu werden. Diese Gefahr bestünde, wenn
das zweite Dichtmittel eine zu große Querschnittsfläche aufwiese.
Wenn das zweite Dichtmittel zwischen den Chip und die Auflage gequetscht werden
würde,
wäre dadurch
das zweite Volumen der Detektionskammer nicht mehr genau vorgegeben.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist das erste Dichtmittel von einer
ersten Dichtlippe und das zweite Dichtmittel von einer zweiten Dichtlippe
einer einstückigen
elastischen Dichtung gebildet. Das erste Dichtmittel, das zweite
Dichtmittel und/oder die Dichtung können am Träger, beispielsweise durch eine
Klebung, angebracht oder Bestandteil des Trägers sein. Vorzugsweise ist
der Träger
aus, insbesondere spritzgegossenem, Kunststoff gebildet. Die Rastmittel
und der Träger
können
einstückig
aus dem spritzgegossenen Kunststoff gebildet sein. Der Träger kann
insbesondere durch ein 2-Komponenten(2K)-Spritzgussverfahren
hergestellt sein. Die Herstellung des Trägers durch ein Spritzgussverfahren
hat den Vorteil, dass dabei die Form der Kammer beliebig gewählt werden
kann. Insbesondere kann die Kammer dabei so ausgeformt werden, dass
bei der Durchströmung
der Kammer mit Flüssigkeit
ein Flüssigkeitsaustausch
im ersten Bereich des Chips erfolgt. Darüber hinaus kann die Vorrichtung
durch ein solches Herstellungsverfahren billig und in hohen Stückzahlen
produ ziert werden. Ein im Zusammenhang mit einer Analytik wesentlicher
Vorteil der Herstellung durch ein Spritzgussverfahren besteht darin, dass
bei der Herstellung Reinraumnbedingungen eingehalten werden können, so
dass in der Vorrichtung keine Kontaminationen enthalten sind. Bereits geringste
Spuren fremder DNA können
die Ergebnisse einer Nukleinsäureanalytik
verfälschen.
Durch das Herstellen in einem 2K-Spritzgussverfahren
können Kontaminationen,
beispielsweise beim Aufkleben der Dichtung, vermieden werden.
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Bevorzugt
ist/sind das erste Dichtmittel, das zweite Dichtmittel und/oder
die Dichtung (30) neben einem formgebenden Element Bestandteil
eines Strukturelements. Das erste Dichtmittel, das zweite Dichtmittel
und/oder die Dichtung (30) sowie das formgebenden Element
können
durch ein 2K-Spritzgussverfahren hergestellten sein. Das Strukturelement
kann mittels weiterer Rastmittel am Träger fixiert oder durch Verschweißen mit
dem Träger
verbunden sein. Durch das Strukturelement können auch weitere Dichtmittel
für das
flüssigkeitsleitende System,
z. B. zur Bereitstellung flüssigkeitsdichter Steckverbindungen
oder von Ventilen auf dem Träger,
bereitgestellt werden. Dadurch kann der Aufbau eines komplexen flüssigkeitsleitenden
Systems deutlich vereinfacht werden.
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Vorzugsweise
weist die erste Auflage eine ebene geschlossene Struktur, insbesondere
eine Ringstruktur oder eine elliptische oder ellipsoide Struktur,
auf. Dadurch ist eine sichere Abdichtung der das zweite Volumen
aufweisenden Detektionskammer möglich,
weil nur zwischen dem Chip und der Auflage abgedichtet werden muss.
Weiterhin ist dadurch die Genauigkeit des zweiten Volumens größer, weil
sich der Chip nicht zwischen wenigen Auflagepunkten durchbiegen
kann.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn bei einer umlaufenden ersten Auflage mindestens
eine zweite Auflage vorgesehen ist. Diese zweite Auflage kann von
der ersten Auflage umgeben und beispielsweise in der Mitte des durch
die erste Auflage gebildeten Rings angeordnet sein. Dadurch kann
das zweite Volumen noch genauer festgelegt werden, weil dadurch ein
Durchbiegen des Chips noch sicherer vermieden wird.
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Vorzugsweise
ist ein dem ersten Bereich des Chips gegenüberliegender zweiter Bereich
des Trägers
dünner
ausgebildet als weitere Bereiche des Trägers. Dadurch kann die Detektionskammer
besonders gut temperiert werden. Das Temperieren kann beispielsweise
durch Anblasen mit entsprechend temperierter Luft oder mittels eines
Peltierelements oder eines Heiz- oder Kühlfingers, welcher an den zweiten
Bereich des Trägers
von außen
herangeführt
wird, erfolgen. Durch das Temperieren können für bestimmte Nachweisreaktionen
erforderliche Bedingungen eingestellt werden. Beispielsweise kann
durch die Erhöhung
der Temperatur die Spezifität
eines Nachweises von Nukleinsäure
durch Hybridisierung mit auf dem Chip immobilisierten komplementären Nukleinsäuren als
Sonden erhöht
werden.
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Durch
die dünnere
Ausgestaltung des Trägers
im zweiten Bereich ist eine bessere Wärmeübertragung auf die Detektionskammer
möglich.
Sofern der Träger
aus einer zumindest teilweise offene Flüssigkeitsleitungen aufweisenden
Basisplatte und einem die teilweise offenen Flüssigkeitsleitungen verschließenden Verschlussmittel
aufgebaut ist, kann das Verschlussmittel im zweiten Bereich eine
Ausnehmung aufweisen, um hier einen besseren Wärmeübergang zur Detektionskammer
zu ermöglichen.
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Der
zweite Bereich kann zu mindestens 70%, insbesondere zu mindestens
80%, vorzugsweise zu mindestens 90%, lichtundurch lässig sein.
Insbesondere kann der zweite Bereich schwarz sein. Dadurch ist eine
optische Detektion zum Nachweis von an die Sonden gebundenen ersten
Biomolekülen durch
Fluoreszenzmessung möglich.
Der lichtundurchlässige
Boden weist keine Eigenfluoreszenz auf, so dass die Messung weder
durch eine Eigenfluoreszenz des zweiten Bereichs noch durch Licht
beeinflusst wird, welches durch den zweiten Bereich hindurchstrahlt.
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Vorzugsweise
sind die erste Öffnung
und die zweite Öffnung
auf gegenüberliegenden
Seiten der Detektionskammer, insbesondere auf gegenüberliegenden
Seiten des zweiten Bereichs, angeordnet, so dass eine in die Detektionkammer
durch die erste Öffnung
einströmende
Flüssigkeit
auf ihrem Weg zur zweiten Öffnung
die Detektionskammer quer durchströmt. Dadurch kann ein vollständiger Flüssigkeitsaustausch
in der Detektionskammer mit einem geringen Flüssigkeitsvolumen gewährleistet
werden.
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Bei
dem flüssigkeitsleitenden
System kann es sich um eine Mikrofluidik handeln. Eine Mikrofluidik
zeichnet sich dadurch aus, dass die Flüssigkeitsleitungen in einem überwiegenden
Teil der Länge
der Flüssigkeitsleitungen
einen Durchmesser oder eine Diagonale aufweisen, der/die kürzer als
2 mm, insbesondere kürzer
als 1 mm, vorzugsweise kürzer
als 0,5 mm, ist.
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Bevorzugt
weist der Chip den Chip durchspannende, insbesondere zumindest teilweise
aus Kohlenstoff bestehende, Elektroden auf. Auf der der Detektionskammer
zugewandten Seite der Elektroden können die zweiten Biomoleküle immobilisiert sein.
Von der anderen Seite her können
die Elektroden elektrisch kontaktiert werden.
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Der
Chip kann auch transparent sein. Dadurch wird eine optische Detektion
von an die zweiten Biomoleküle
gebundenen ersten Biomolekülen durch
den Chip hindurch ermöglicht.
Besonders bevorzugt weist der Chip ein aus Kunststoff, insbesondere
aus einem Verbundstoff, Harz, Polymer, Polyamid, Platinenmaterial,
bevorzugt faserverstärktes
Polyimid, oder aus Polymethylmetacrylat (PMMA), bestehendes, bevorzugt
bruchfestes, Trägermaterial auf.
Dadurch wird eine einfache und sichere Handhabung, beispielsweise
gegenüber
einem aus Glas bestehenden Chip, gewährleistet. Bei einem aus Glas bestehenden
Chip bestünde
beim Verrasten mit den Rastmitteln die Gefahr eines Bruchs. PMMA
ist besonders gut für
die Bereitstellung eines transparenten Chips für die optische Detektion geeignet.
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Der
Chip kann Ausnehmungen oder Durchbrüche zum Eingreifen der Rasthaken
und/oder von auf dem Träger
vorgesehenen Zentrierzapfen aufweisen. Dadurch kann eine genaue
Positionierung des Chips gewährleistet
werden. Diese kann insbesondere für eine elektrische Kontaktierung
einzelner Elektroden des Chips von Bedeutung sein. Da ein von einer
einzelnen Elektrode ausgelesenes Signal einer bestimmten Spezifität für ein bestimmtes
erstes Biomolekül
entspricht und die Position dann dem Vorhandensein dieses Biomoleküls zugeordnet
wird, ist es entscheidend, dass jede Elektrode von dem ihr entsprechenden
Kontakt kontaktiert wird. Anderenfalls besteht die Gefahr einer
falschen Zuordnung des Signals. Die Genauigkeit der Positionierung
des Chips kann weiter dadurch erhöht werden, dass der Chip asymmetrisch
aufgebaut ist, so dass er nur in einer Orientierung auf dem entsprechend
der Asymmetrie des Chips ausgebildeten Träger von den Rasthaken gehalten
werden kann.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen sondern auch
in anderen Kom binationen oder in Alleinstellung verwendbar sind,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Nachfolgend
wird eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Explosionszeichnung eines die erfindungsgemäße Vorrichtung enthaltenden
flüssigkeitsleitenden
Systems,
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2 eine
schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
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3 eine
vergrößerte Darstellung
eines in 2 gekennzeichneten Ausschnitts.
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1 zeigt
ein fluidisches System, welches einen Träger 12 umfasst. Auf
der in der Zeichnung nicht dargestellten Unterseite des Trägers 12 verlaufen
Flüssigkeitsleitungen 22, 24,
welche eine nach unten zumindest teilweise offene Seite aufweisen und
durch die Verschlussplatte 40 verschlossen werden. Auf
dem Träger 12 sind
Rasthaken 14 und Zentrierzapfen 38 vorgesehen.
Zum Anschließen
von Patronen 52 mit Reagenzien enthaltender Flüssigkeit oder
Probenbehälter 44 ist
ein Strukturelement 46 vorgesehen, welches Durchbrüche 42 für die Zentrierzapfen 38 und
Rasthaken 14 aufweist. Darüber hinaus weist das Strukturelement 46 die
Dichtung 30 auf. Das Strukturelement 46 wird mit
dem Träger 12 verbunden
und der Chip 16, welcher ebenfalls Durchbrüche 42 für die Rasthaken 14 und
die Zentrierzapfen 38 aufweist, wird in die Rasthaken 14 eingerastet. Dadurch
wird die in 2 dargestellte Detektionskammer 20 gebildet.
Das in 1 dargestellte flüssigkeitsleitende System weist
eine Probenaufbereitungskammer 48, eine Abfallkammer 50,
verschiedene Anschlussstutzen zum Aufstecken von Patronen 52 und
Probenbehälter 44 sowie
eine Reaktionskammer 54 auf. Das in 1 dargestellte
flüssigkeitsleitende
System kann nach einem Aufstecken der Patronen 52 eine
Einheit bilden, in der komplexe Vorgänge, wie z. B. ein Aufschluss
von Zellen, eine Reinigung von Biomolekülen, eine Nukleinsäureamplifikation
und ein Nachweise von Biomolekülen
in der Detektionskammer 20 mittels des Chips 16 erfolgen kann.
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In
dem in 2 dargestellten Querschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 befindet
sich der Chip 16 in der zweiten Position, welche der Chip 16 einnimmt,
wenn er auf die erste Auflage 18 und die zweite Auflage 32 gepresst
wird. In dieser Position muss der Chip 16 durch Ausüben von
Druck von der der Detektionskammer 20 abgewandten Seite her
gehalten werden. Das Mittel zum Ausüben des Drucks ist hier der Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellt. Die Detektionskammer 20 wird von
einem dünnen
Spalt zwischen dem Träger 12 und
dem Chip 16 gebildet. Auf dem Chip 16 sind zweite
Biomoleküle
als Sonden an definierten Stellen in einem ersten Bereich immobilisiert.
Der dem ersten Bereichs gegenüberliegende
zweite Bereich 34 auf dem Träger 12 ist besonders
dünn ausgebildet,
damit hier eine gute Wärmeübertragung
erfolgen kann. Der zweite Bereich 34 ist dünner ausgebildet
als weitere Bereiche 36 des Trägers 12. In die Detektionskammer 20 mündet eine
erste, hier senkrecht zur Papierebene verlaufende, Flüssigkeitsleitung 22 über eine
erste Öffnung 23 und
eine zweite Flüssigkeitsleitung 24 über eine
zweite Öffnung 25.
Die Rasthaken 14 dienen zum Fixieren des Chips 16 in
einer ersten (hier nicht gezeigten) Position, in der die Detektionskammer 20 ein
erstes Volumen aufweist. Dadurch ist insbesondere bei Verwendung
des flüssigkeitsleitenden Systems
mit infektiösen
Flüssigkeiten
gewährleistet, dass
keine Flüssigkeit
aus der Detektionskammer 20 austritt. Die Zentrierzapfen 38 gewährleisten
eine exakte Positionierung des Chips 16 auf der Detektionskammer 20.
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Der
Träger 12 ist
mit der Dichtung 30 verbunden, welche im Detail in 3 dargestellt
ist.
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Die
Dichtung 30 weist als erstes Dichtmittel eine erste Dichtlippe 26 und
als zweites Dichtmittel eine zweite Dichtlippe 28 auf.
Nach dem Einrasten des Chips 16 wird der Chip 16 von
den Rasthaken 14 gegenüber
der von der ersten Dichtlippe 26 ausgeübten Gegenkraft in einer ersten
Position gehalten. Dabei wird eine Detektionskammer 20 mit
einem definierten ersten Volumen gebildet. Beim weiteren Herunterdrücken des
Chips 16 auf die erste Auflage 18 wird die erste
Dichtlippe 26 weiter deformiert, wobei die Deformation
hier nicht dargestellt ist. Dicht anliegend an der ersten Auflage 18 befindet
sich die zweite Dichtlippe 28, welche eine kleinere Querschnittsfläche als
die erste Dichtlippe 26 aufweist. Beim Halten des Chips 16 in
der zweiten Position wird die zweite Dichtlippe 28 ebenfalls
deformiert. Die Deformation ist hier nicht dargestellt. Da die zweite
Dichtlippe 28 jedoch nur eine geringe Querschnittsfläche aufweist,
ist die Deformation gering und die zweite Dichtlippe 28 kann
sich durch die Deformation nicht zwischen die erste Auflage 18 und
den Chip 16 schieben und das genau definierte Volumen der
Detektionskammer 20 beeinflussen.
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Träger
- 14
- Rasthaken
- 16
- Chip
- 18
- erste
Auflage
- 20
- Detektionskammer
- 22
- erste
Flüssigkeitsleitung
- 23
- erste Öffnung
- 24
- zweite
Flüssigkeitsleitung
- 25
- zweite Öffnung
- 26
- erste
Dichtlippe
- 28
- zweite
Dichtlippe
- 30
- Dichtung
- 32
- zweite
Auflage
- 34
- zweiter
Bereich
- 36
- weiterer
Bereich
- 38
- Zentrierzapfen
- 40
- Verschlussplatte
- 42
- Durchbruch
- 44
- Probenbehälter
- 46
- Strukturelement
- 48
- Probenaufbereitungskammer
- 50
- Abfallkammer
- 52
- Patrone
- 54
- Reaktionskammer