DE102006010910B3 - Verfahren zur Umwandlung von Terpenen - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Umwandlung von Terpenen beschrieben, bei dem ein ungesättigtes Terpen mit einer Peroxidase, insbesondere der Chloroperoxidase, und einem Peroxid in Gegenwart eines Halogenids zu einem Halohydrin und bei Abwesenheit eines Halogenids Terpenalkohole zu Terpencarbonylverbindungen umgesetzt werden. Das Halohydrin ist seinerseits Ausgangsprodukt für die Synthese einer Fülle weiterer wertvoller Endprodukte, die Anwendung als Arzneimittel, Duftstoffe oder Aromastoffe finden können.

Description

  • Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Umwandlung von Terpenen, welches diese Stoffklasse einer Fülle von chemischen Folgereaktionen zugänglich macht.
  • Die Terpene sind eine sehr interessante Klasse von Naturstoffen, die als Ausgangssubstanzen für die Synthese zahlreicher Produkte, z.B. für Aromastoffe und Duftstoffe von großer Bedeutung sind. Die Möglichkeiten der Terpenchemie können jedoch nur dann ausreichend genutzt werden, wenn vielseitig einsetzbare Methoden zur Substitution des Terpenmoleküls geschaffen werden. Voraussetzung hierfür ist die Umwandlung von Terpenmolekülen, d.h. die Einführung von funktionellen Gruppen, die den Ansatzpunkt für weitergehende chemische Folgereaktionen bieten. Eine ganz besonders interessante Umwandlung von ungesättigten Terpenen besteht in der Halohydrin-Bildung, weil dadurch zwei unterschiedliche Substituenten in das Terpenmolekül eingeführt werden können, die eine große Anzahl unterschiedlicher Folgereaktionen ermöglichen (Barluenga et al., 2004, Chem. Eur. J., 10, 1677-1682).
  • Es ist bereits versucht worden, ungesättigte Terpene mit Peroxidasen aus marinen Rotalgen oder ganzen Zellen von Rotalgen zu halogenieren. Eine Halohydrin-Bildung aus nicht oxifunktionalisierten, reinen Terpenkohlenwasserstoffen konnte dabei aber nicht beobachtet werden (Carter-Franklin and Butler 2004; J Am Chem Soc, 126 (46), 15060-15066, Polzin and Rorrer, 2003, Biotechnol Bioeng 82 (4), 415-428). Die enzymatische Halohydrin-Bildung mit Chloroperoxidase ist zwar schon bekannt, ist jedoch mit Terpenen als Substrate bisher nicht beschrieben worden.. Bisher ist die chemische Halohydrin-Bildung von Terpenen nur mit den üblichen chemischen Methoden, nicht aber mit Enzymen als Katalysatoren durchgeführt worden (Lochynski und Kowalska 2002, Flavour and Fragrance Journal, 3, 181-186). Gerade die Carten-Iodohydrinbildung ist auf chemischem Wege bisher nur unter Einsatz eines vielfachen Ü berschusses der stark gesundheits- und umweltgefährdenden Tetrafluor-Borsäure (HBF4) zu erzielen (Barluenga et al. 2004, Chem. Eur. J., 10, 1677-1682).
  • Für die Umwandlung ungesättigter Terpene kommen an sich zahlreiche Peroxidasen in Frage. Besonders geeignet könnte hierfür auch die Chloroperoxidase sein, die von dem Pilz Caldariomyces fumago gebildet wird und im Handel erhältlich ist. Die Chloroperoxidase ist bezüglich ihrer Substratspezifität und ihrer katalytischen Eigenschaften einschließlich der Halogenierung, der Epoxydierung, der Oxidation von Alkoholen und Heteroatomen sowie der Bildung von Halohydrinen einzigartig und in zahlreichen Publikationen beschrieben (z.B. Libby et al. 1982, J Biol Chem, 257(9), 5030-5037; Lakner und Hager 1996, J Org Chem, 61(11) 3923-3925; Van Deurzen et al. 1997, Tetrahedron, 53, 13183-13220; Hu und Hager 1999, Tetrahedron Lett 40, 1641-1644; Colonna et al. 1999, Trends Biotechnol, 17, 163-168). Überraschenderweise ist die Umwandlung von Terpenen mit Chloroperoxidase bisher nicht beschrieben worden. Vielmehr sind bisher chemische Reaktionen zur Umsetzung von Terpenen eingesetzt worden, die kompliziert sind und über viele Stufen ablaufen. Bei der Herstellung von Duft- und Aromastoffen besteht jedoch der Wunsch, diese auf möglichst natürlichem Wege ohne Zuhilfenahme der Chemie zu gewinnen. Diese Anforderungen werden durch den Einsatz fermentativer oder enzymatischer Methoden zur Herstellung von Terpenderivaten aus natürlichen Rohstoffen erfüllt (Schrader and Berger 2001, In: Rehm, Reeds, eds. Biotechnology Vol. 10, Weinheim: Wiley-VCH, 373-422; De Carvalho und da Fonseca 2006, Biotechnol. Adv., 24, 134-142). Der größte Teil der bisher beschriebenen Umwandlungen, einschließlich einiger Terpenoxidationen, findet mit ganzen Zellen (P450) Monooxygenase exprimierender Bakterien, Pilze, Hefen, Cyanobakterien, Pflanzen und Mikroalgen statt und führt zu eher geringen Produktivitäten und der Bildung von Nebenprodukten (Schrader and Berger 2001; de Carvalho and da Fonseca, 2005). Biotechnologisch anwendbare Terpenoxidationen mit isolierten, Cofaktor abhängigen P450 Monooxygenasen konnten bisher nicht gezeigt werden. Enzymatische Terpen-Umsetzungen werden bisher hauptsächlich durch Lipasen oder Hydrolasen katalysiert und sind auf bereits oxifunktionalisierte Terpene beschränkt.
  • Die vorliegende Erfindung beschreibt nun erstmalig eine rein enzymatische, Cofaktor unabhängige, stereospezifische in vifro-Haloyhydrin-Bildung. Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur Umwandlung von Terpenen, bei dem man ein ungesättigtes Terpen in Gegenwart einer Peroxidase mit einem Peroxid und einem Halogenid zu einem Halohydrin umsetzt. Erfindungsgemäß wird vorzugsweise ein ungesättigtes, zyklisches Terpen zu einem Halohydrin umgewandelt. Als Peroxidase wird ganz bevorzugt die Chloroperoxidase eingesetzt. Anstelle einer reinen Peroxidase kann allerdings auch eine Suspension eines Peroxidase bildenden Stammes von Mikroorganismen eingesetzt werden, insbesondere eine Suspension des Chloroperoxidase bildenden Pilzstammes Caldariomyces fumago.
  • Die Umsetzung von Terpenen, insbesondere von Monoterpenen mit Chloroperoxidase aus Caldariomyces fumago wurde erfindungsgemäß bei einer großen Zahl von Terpenen untersucht. Dabei zeigte sich, dass in Abwesenheit von Chlorid- oder Bromidionen Terpenalkohole zu einer Carbonylverbindung umgesetzt werden, also Geraniol und in geringerem Umfang auch Citronellol und Nerol zu Geranial, Citronellal und Neral. Die entstehenden Aldehyde sind intensive Duft- und Aromastoffe und können vor dem Gesetz mit dem bevorzugten Prädikat „natürlich" deklariert werden, da ihre Synthese ausgehend von natürlichen Terpenalkoholen unter Einsatz von enzymatischen Methoden durchgeführt wird.
  • In Anwesenheit von Chloridionen wird dagegen jedes ungesättigte Terpen zu einem Halohydrin umgesetzt. Weiterhin wurden Terpenumwandlungen auch in Anwesenheit von Bromidionen für (+)-3-Caren, α-Pinen, β-Pinen, R-(+)-Limonen und Myrcen untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Substrate unter diesen Bedingungen ebenfalls umgesetzt wurden. Daraufhin wurde für (+)-3-Caren, α-Pinen, und R-(+)-Limonen auch die Umwandlung in Anwesenheit von Iodidionen getestet und festgestellt, dass auch in diesen Fällen ein Substratumsatz zu erkennen ist.
  • Herauszustellen ist, dass Terpenkohlenwasserstoffe nur in Anwesenheit von Halogenid-Ionen durch Chloroperoxidase umgesetzt werden. In Abwesenheit von Halogenid-Ionen dagegen werden Terpenalkohole zu Terpencarbonylverbindungen, Terpenkohlenwasserstoffe jedoch nicht umgesetzt.
  • Besonders sorgfältig wurde daraufhin die Umsetzung von (1S)-(+)-3-Caren als Substrat in Anwesenheit von Chlorid, Bromid und Jodidionen getestet und als Oxidationsmittel H2O2 und Chloroperoxidase eingesetzt. Dabei stellte sich heraus, dass hierbei im Wesentlichen jeweils nur ein Produkt entsteht. Diese Produkte wurden mittels NMR analysiert und eindeutig als (1S,3R,4R,6R)-4-Chloro-, (bzw. -Bromo- oder -Iodo-)-3,7,7-trimethyl-bicyclo[4.1.0]heptan-3-ol identifiziert.
  • Die Bildung dieser Caren-Halohydrinderivate ist streng stereoselektiv und zeigt in der Reihenfolge Chlorid < Bromid < Jodid eine ansteigende Reaktionsgeschwindigkeit. Diese Reaktion ist auch deshalb von Bedeutung, weil das (+)-3-Caren ein kostengünstiges und leicht verfügbares Terpen aus Terpentinöl ist, für das bisher chemische Ansätze zur Oxigenierung, Halogenierung und Halohydrinbildung beschrieben worden sind. Die dabei erhaltenen (+)-3-Carenderivate können als Ausgangsstoffe für weitere Synthesen z.B. von β-Lactamantibiotika oder interessanten Aromen dienen (Bhawal et al. 2001; J Indian Inst Sci, 81, 265-276; Lochynski und Kowalska, 2002, Flavour and Fragrance Journal, 3, 181-186). Die erfindungsgemäß durchführbare Umwandlung von Terpenen ermöglicht zudem die regio- und stereoselektive Herstellung von wertvollen Verbindungen unter milden und umweltfreundlichen Bedingungen. Zwar sind auch schon bisher vereinzelt Enzyme, Zellextrakte oder ganze Zellen zur Umwandlung von Terpenkohlenwasserstoffen eingesetzt worden, jedoch sind derartige Ansätze für eine industrielle Anwendung im großen Maßstab ungeeignet.
  • Im Gegensatz dazu bietet die biotechnologische Umsetzung von Terpenen mit Chloroperoxidase eine leicht einsetzbare Alternative zur chemischen Synthese. Die Halohydrinbildung mit Chloroperoxidase ist zwar schon für verschiedene Alkene beschrieben worden, jedoch wurden Terpene als Substrate bisher noch nicht berücksichtigt.
  • Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass Chloroperoxidase ein relativ einfach zu gewinnendes und gut analysiertes Enzym mit einer Reihe von interessanten katalytischen Eigenschaften ist. Von besonderem Vorteil ist, dass für die Umsetzung von Terpenen mit Chloroperoxidase auch eine das Enzym produzierende Pilzkultur eingesetzt werden kann und im gleichen Medium dann auch die Halohydrierung des Terpens stattfinden kann. Von besonderem Vorteil ist dabei die hohe Stereoselektivität der beschriebenen Halohydrinbildung und die hohe Reaktionsgeschwindigkeit.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren wurden bereits α- und β-Pinen, (+)-3-Caren, Citronellol, Geraniol, Nerol, Limonen, Linalool, Myrcen und Ocimen eingesetzt. In keinem Fall konnte eine Umsetzung der genannten Terpene in Gegenwart von H2O2 und einem Halogenid beobachtet werden, wenn nicht auch gleichzeitig die Chloroperoxidase anwesend war.
  • Terpenderivate sind wertvolle chemische Ausgangsstoffe für Pharmazeutika, Duftstoffe und Aromen. Von großer Bedeutung sind bei Ihnen die absoluten sterischen Konfigurationen, weil von ihnen die unterschiedlichen Eigenschaften der Enantiomere abhängen. Insbesondere für das (+)-3-Caren, das als preiswerter Ausgangsstoff in Terpentinöl in großen Mengen zur Verfügung steht, konnte gezeigt werden, dass auf enzymatischem Wege mit Hilfe der Chloroperoxidase wertvolle Ausgangsstoffe für die Synthese von Pharmazeutika, Duftstoffen und Aromastoffen erhältlich sind.
  • Die beiliegenden Darstellungen sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern:
  • 1 zeigt Umsetzungen verschiedener Monoterpen-Alkohole mit Chloroperoxidase und H2O2 in Abwesenheit von Halogenidionen. Hierbei findet die Oxidation der Hydroxyl- zur Carbonylgruppe statt.
  • 2 zeigt die zeitabhängige Abnahme von Citronellol (O) und Geraniol als Ausgangsstoffe (♢) sowie die entsprechende Zunahme der durch Umsetzung mit Chloroperoxidase und H2O2 erhältlichen Reaktionsprodukte Citronellal
    Figure 00060001
    und Geranial
    Figure 00060002
  • 3 zeigt die erfindungsgemäße Umsetzung von (+)-3-Caren mit Chloroperoxidase, H2O2 und einem Halogenid zu dem entsprechenden Halohydrin.
  • 4 zeigt die zeitabhängige Abnahme des in 3 dargestellten (+)-3-Caren als Ausgangsstoff in Anwesenheit von NaBr (•) bzw. NaI
    Figure 00060003
    sowie die entsprechende Zunahme der erhältlichen Reaktionsprodukte 4-Bromo-(O) bzw. 4-Iodo-3,7,7-trimethyl-bicyclo[4.1.0]heptan-3-ol (☐) durch Umsetzung mit Chloroperoxidase und H2O2.
  • Beispiel:
  • Für die Umwandlung von Terpenen in Abwesenheit von Chlorid, Bromid oder Jodidionen wurden 225 Einheiten/ml von Chloroperoxidase in 100 mM Zitronensäurepuffer, bei einem pH 3,5 mit einer 25%igen Lösung von Tertiärbutanol und 2 mM des Terpens umgesetzt. Bei der Terpenumwandlung in Gegenwart von Chlorid oder Bromid oder Jodidionen wurden etwa 56 Einheiten/ml von Chloroperoxidase eingesetzt und in 100 mM Zitronensäurepuffer bei einem pH-Wert 3,5 mit 25% Tertiärbutanol und 10 mM des Terpens und 10 mM Natriumchlorid, Natriumbromid oder Natriumiodid eingesetzt. Während der 60minütigen Reaktionszeit wurde H2O2 zwanzig Mal bis zu einer Endkonzentration von 2 mM alle 3 Minuten zugesetzt.
  • Als Negativkontrolle wurde die Vergleichsversuche entweder ohne Chloroperoxidase oder ohne H2O2 durchgeführt.
  • Die Proben wurden mit n-Hexan oder Pentan extrahiert und das erhaltene Produkt anschließend analysiert. Beim Einsatz von β-Pinen, Limonen, Myrcen und Ocimen zeigen sich z.T. quantitative Umsetzungen zu Produkten, die mit GC-MS jedoch nicht eindeutig identifiziert werden konnten. Die Identität dieser Produkte muss daher noch mittels NMR-Analysen verifiziert werden. Das bei der (+)-3-Caren-Umwandlung erhaltene Produkt wurde durch 1H-NMR und 13C-MNR als (1S,3R,4R,6R)-4-Chloro-3,7,7-Trimethyl-Bicyclo[4.1.0]Heptan-3-ol identifiziert. Diese Analyse zeigte eine quantitative Umwandlung des Substrats (10 mM) innerhalb von 40 bis 50 Minuten. Die analogen Ansätze mit NaBr bzw. NaI als Halogendonor führen einer quantitativen Umsetzung des Substrates (1S)-(+)-3-Caren in (1S,3R,4R,6R)-4-Bromo-3,7,7-Trimethyl-Bicyclo[4.1.0]Heptan-3-ol bzw. (1S,3R,4R,6R)-4-Iodo-3,7,7-Trimethyl-Bicyclo[4.1.0]Heptan-3-ol mit Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten von 0,55 bzw. 1,67 Einheiten/ml (4). Nachgereicht: Das bei der Umwandlung von Citronellol in Gegenwart von Halogenid-Ionen erhaltene Produkt wurde ebenfalls durch 1H-NMR und C13-NMR als Citronellol-Halohydrin identifiziert. Diese Substanz ist bekanntermaßen wiederum eine Synthesevorstufe des wertvollen Terpenoxidationsproduktes Rosenoxid.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Umwandlung von Terpenen, dadurch gekennzeichnet, dass man ein ungesättigtes Terpen mit einer Peroxidase und einem Peroxid in Gegenwart eines Halogenids zu einem Halohydrin oder Terpenalkohole mit einer Peroxidase und einem Peroxid bei Abwesenheit eines Halogenids zu Terpencarbonylverbindungen umsetzt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein ungesättigtes, zyklisches Terpen zu einem Halohydrin umsetzt.
  3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Peroxidase eine Chloroperoxidase einsetzt.
  4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man anstelle einer Peroxidase eine Suspension eines Peroxidase bildenden Stammes von Mikroorganismen einsetzt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Suspension des Chloroperoxidase bildenden Pilzstammes Caldariomyces fumago einsetzt.
  6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Terpen ein Monoterpen einsetzt.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man als Terpen Pinen, Caren, Limonen, Myrcen oder Ocimen einsetzt.
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