DE102006010794A1 - Schlüssel mit Kontakteinrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schlüssel, der eine Kontakteinrichtung zur Übertragung elektrischer Signale zwischen dem Schlüssel und einem entsprechenden Schloss aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein elektronisches Schloss mit einem Schlüssel der genannten Art.
- Rein mechanische Zylinderschlösser genügen heute vielen Anforderungen, insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen, nicht mehr in ausreichendem Maße. Daher weisen Schließsysteme oftmals sowohl am Schlüssel wie auch am Schloss zusätzliche elektronische Sicherheitsmittel auf. Zur Übertragung von elektrischen Signalen zwischen den elektronischen Sicherheitsmitteln des Schlosses und des Schlüssels werden Schlüssel verwendet, die eine Kontakteinrichtung aufweisen.
- Kontakteinrichtungen der oben genannten Art sind grundsätzlich bekannt. Bisher wird der Schlüsselbart von Schlüsseln mit einer derartigen Kontakteinrichtung häufig aus Kunststoff gespritzt, wobei in dem Schlüsselbart eine Längsnut vorgesehen ist, in der eine Platine mit Leiterbahnen angeordnet ist. Die Leiterbahnen der Platine ermöglichen die Übertragung von Signalen zwischen der Schlüsselspitze und der Reide, in der meist die schlüsselseitigen Elemente eines elektronischen Schließsystems, beispielsweise ein Transponder, angeordnet sind.
- Nachteilig an derartigen Schlüsseln sind die relativ hohen Herstellungskosten, die in erster Linie durch den komplizierten und teuren Spritzvor gang des Schlüsselbartes bedingt sind. Zudem setzt die Längsnut des Schlüsselbarts, die für die Aufnahme der Platine bestimmt ist, die Stabilität des Schlüssels signifikant herab. Auch sind die Leiterbahnen der Platine anfällig gegenüber den mechanischen Belastungen, die zwangsläufig bei der Nutzung auftreten.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kostengünstigen und robusten Schlüssel mit einer Kontakteinrichtung zu schaffen, die eine zuverlässige Kontaktierung zwischen den elektronischen Sicherheitsmitteln eines Schloss und eines Schlüssels gewährleistet. Gleichzeitig soll die Stabilität des Schlüssels nicht durch die Kontakteinrichtung herabgesetzt werden.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1, insbesondere dadurch, dass der Schlüsselbart einen parallel zu seiner Längserstreckung verlaufenden Hohlraum aufweist, wobei eine erste Kontaktleitung der Kontakteinrichtung in dem Hohlraum angeordnet ist.
- Der erfindungsgemäße Schlüssel zeichnet sich also dadurch aus, dass zumindest eine erste Kontaktleitung nicht in einer vorstehend beschriebenen Längsnut, sondern in einem Hohlraum, der entlang des Schlüsselbarts im Wesentlichen parallel zu seiner Längserstreckung ausgebildet ist, angeordnet ist. Dadurch wird einerseits diese erste Kontaktleitung geschützt, andererseits bleibt die Stabilität des Schlüsselbarts im Wesentlichen erhalten.
- Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
- Die Wandung des Hohlraums ist in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels – abgesehen von dem schlossseitigen und von dem reidenseitigen Ende des Schlüsselbarts – im Wesentlichen durchbrechungsfrei ausgebildet. Ein besonders guter Schutz der Kontaktleitung und eine besonders hohe Stabilität des Schlüssels wird also erreicht, wenn der Hohlraum durch eine umlaufende Wandung begrenzt ist, die durch den Schlüsselbart gebildet wird.
- Gemäß einer vorteilhaften und kostengünstigen Weiterbildung der Erfindung ist die erste Kontaktleitung ein isolierter Draht.
- Besonders kostengünstig und stabil ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlüssels, bei welcher der Schlüsselbart zumindest bereichsweise oder auch vollständig aus Metall besteht und elektrisch leitend ist. Somit kann der Schlüsselbart selbst als zweite Kontaktleitung fungieren. Einerseits ist eine derartige zweite Kontaktleitung sehr robust, andererseits kann dadurch der Hohlraum des Schlüsselbarts sehr Platz sparend gestaltet werden, da er nur eine Kontaktleitung aufnehmen muss.
- Bei einer vorteilhaften und stabilen Weiterbildung der Erfindung ist der Hohlraum im Wesentlichen mittig bezüglich des Querschnitts des Schlüsselbarts angeordnet. Der Hohlraum kann eine im Wesentlichen zylindrische Form aufweisen und kann in einer besonders einfachen Ausführungsform eine Bohrung sein.
- In das schlossseitige offene Ende des Hohlraums des Schlüsselbarts, also in das der Reide abgewandte Ende des Hohlraums, kann eine Isolierspitze eingepresst sein. Diese Isolierspitze kann beispielsweise aus Kunststoff oder einem anderen elektrisch isolierenden Material gefertigt sein.
- Des Weiteren kann, zumindest teilweise, innerhalb der Isolierspitze eine Kontaktspitze angeordnet sein. Diese Kontaktspitze soll unter anderem den Kontakt zu einem entsprechenden Teil der Kontakteinrichtung des zugehörigen Schlosses zur Übertragung elektrischer Signale zwischen dem Schlüssel und dem Schloss sicherstellen. Zu diesem Zweck ist die Kontaktspitze mit einem Ende der ersten Kontaktleitung elektrisch leitend verbunden.
- Durch eine Vergussmasse kann die erste Kontaktleitung in dem Hohlraum fixiert werden. Die Vergussmasse kann das nicht durch andere Bauteile ausgefüllte Volumen des Hohlraums teilweise oder auch gänzlich ausfüllen. Die Vergussmasse unterstützt außerdem die Stabilität des Schlüsselbarts und trägt – bei Wahl eines geeigneten Vergussmassenmaterials – zur Isolierung der ersten Kontaktleitung bei.
- In der Reide des erfindungsgemäßen Schlüssels können die schlüsselseitigen Bauteile des elektronischen Schließsystems angeordnet sein. Dies können beispielsweise Speicherelemente, Transponder, Luftspulen oder andere Bauteile sein, welche dann mit den reidenseitigen Enden sowohl der ersten als auch der zweiten Kontaktleitung verbunden sind.
- Ein derartiger Schlüssel, d.h. ein Schlüssel mit einem Hohlraum, durch den eine erste Kontaktleitung geführt wird, zeigt im Vergleich zu den bisher verwendeten Schlüsseln vorteilhafte Eigenschaften bezüglich der Stabilität des Schlüsselbarts und bezüglich der Zuverlässigkeit der Übertragung elektrischer Signale zwischen den elektronischen Sicherheitsmitteln eines elektronischen Schließsystems.
- Als zusätzliches Sicherheitselement kann der Schlüsselbart mechanisch codiert sein.
- Die Erfindung betrifft weiterhin ein elektronisches Schließsystem mit einem Schlüssel gemäß einer der beschriebenen Ausführungsformen.
- Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
1 schematisch eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schlüssels, -
2 einen schematischen Querschnitt durch den Schlüsselbart des in1 dargestellten Schlüssels, und -
3 einen schematischen Querschnitt parallel zur Zeichenebene des in1 dargestellten Schlüssels. -
1 zeigt schematisch einen Schlüssel10 . Dieser umfasst eine Reide12 und einen Schlüsselbart14 . An dem Schlüsselbart14 ist eine mechanische Codierung16 vorgesehen. - Der Schlüssel
10 ist ein Wendeflachschlüssel und kann mit einem Zylinderschloss (nicht gezeigt) verwendet werden. Die Reide12 enthält elektronische Bauelemente (nicht gezeigt), die über zwei Kontaktleitungen mit entsprechenden Kontakten in einem geeigneten Zylinderschloss (nicht gezeigt) in Verbindung gebracht werden sollen. Zu diesem Zweck besteht der Schlüsselbart14 aus Metall und ist daher elektrisch leitend. Der Schlüsselbart14 stellt also selbst eine der Kontaktleitungen dar. Eine zweite Kontaktleitung, die in1 nicht zu sehen ist, verläuft im Inneren des Schlüsselbarts14 . Das schlossseitige Ende des Schlüsselbarts14 weist eine Isolierhülse18 auf, die eine Kontaktspitze20 von dem Schlüsselbart14 trennt und elektrisch isoliert. Die Kontaktspitze20 kann beispielsweise aus nicht rostendem Stahl oder (vernickeltem) Messing bestehen. Sie ist mit der im Inneren des Schlüsselbarts14 verlaufenden isolierten Kontaktleitung verbunden. -
2 zeigt einen Querschnitt des Schlüsselbarts14 des Schlüssels10 senkrecht zu seiner Längserstreckung entlang der Schnittlinie CC' in1 (nicht maßstäblich). Der Schlüsselbart14 ist im Wesentlichen von rechteckigem Profil. Der zentrale Teil ist allerdings verdickt ausgeführt und weist einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf. Mit anderen Worten lässt sich der Querschnitt des Schlüsselbarts14 als eine Überlagerung eines Rechtecks mit einem Kreis beschreiben. Der verdickte Bereich weist in seinem Zentrum eine Bartbohrung22 auf. In der Bartbohrung22 ist die Isolierhülse18 angeordnet, welche die Kontaktspitze20 umgibt. - Grundsätzlich ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Schlüsselbartprofilen vorstellbar.
-
3 zeigt den Schlüssel10 der1 in einem Querschnitt parallel zur Zeichenebene in einer vergrößerten Ansicht. Der Schlüsselbart14 weist die vorstehend schon beschriebene Bartbohrung22 auf, die in dieser Ausführungsform mittig in dem Schlüsselbart14 entlang seiner Längserstreckung angeordnet ist. In der Bartbohrung22 ist der Kontaktdraht24 angeordnet. Durch eine Vergussmasse26 , die auch nur teilweise den Raum zwischen dem Kontaktdraht24 und dem Schlüsselbart14 ausfüllen kann, wird der Kontaktdraht24 fixiert und der Schlüsselbart14 stabilisiert. - Das schlossseitige Ende des Schlüsselbarts
14 weist die Kontaktspitze20 auf, die mit dem Kontaktdraht24 elektrisch leitend verbunden ist. Um die Kontaktspitze20 gegenüber dem metallischen Schlüsselbart14 elektrisch zu isolieren, ist die Isolierhülse18 vorgesehen, in welche die Kontaktspitze20 eingeführt ist. - Der Schlüsselbart
14 ist mittels stiftartiger Fixierelemente28 an der Ober- und Unterschale der Reide befestigt. In dieser Darstellung ist nur die Reidenunterschale32 gezeigt. Die Reidenunterschale32 weist einen Reidenhohlraum30 auf, der die mit dem Kontaktdraht24 zu verbindenden schlüsselseitigen Bauteile (nicht gezeigt) der elektronischen Sicherheitsmittel des elektronischen Schließsystems aufnehmen kann. - Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Schlüssels
10 wird beispielsweise zunächst die Kontaktspitze20 mit dem isolierten Kontaktdraht24 verlötet. Anschließend wird die mit dem Kontaktdraht24 verlötete Kontaktspitze20 in die Isolierhülse18 eingepresst. Schließlich wird die Gesamtheit aus Kontaktspitze20 , Isolierhülse18 und Kontaktdraht24 in die Bartbohrung22 eingeführt, woraufhin die Isolierhülse18 in das schlossseitigen Ende der Bartbohrung22 gepresst wird. In die Bartbohrung22 wird dann die Vergussmasse26 eingebracht. - Im Anschluss daran wird der Schlüsselbart
14 mittels der Fixierelemente28 mit einer der Schalen der Reide12 verbunden. Die in dem Reidenhohlraum30 befindlichen Bauteile werden mit dem Kontaktdraht24 und dem elektrisch leitfähigen Schlüsselbart14 kontaktiert. Anschließend wird die zweite Schale der Reide12 aufgesetzt und mit der ersten Reidenschale verbunden (z.B. Ultraschallverschweißen). - Der erfindungsgemäße Schlüssel
10 ist also einfach und in wenigen Schritten herzustellen. Es wird ein kostengünstiger und robuster Schlüssel10 geschaffen, der eine einfache und zuverlässige elektrische Verbindung zwischen elektronischen Bauteilen in der Reide und dem Schloss gewährleistet. Die Stabilität des Schlüsselbarts14 bleibt trotz der in ihn integrierten Kontakteinrichtung erhalten. -
- 10
- Schlüssel
- 12
- Reide
- 14
- Schlüsselbart
- 16
- Codierung
- 18
- Isolierhülse
- 20
- Kontaktspitze
- 22
- Bartbohrung
- 24
- Kontaktdraht
- 26
- Vergussmasse
- 28
- Fixierelemente
- 30
- Reidenhohlraum
- 32
- Reidenunterschale
- CC'
- Schnittlinie
Claims (15)
- Schlüssel mit einer Reide (
12 ) und einem Schlüsselbart (14 ), der eine Kontakteinrichtung zur Übertragung elektrischer Signale zwischen dem Schlüssel und einem Schloss aufweist, wobei die Kontakteinrichtung eine erste und eine zweite Kontaktleitung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselbart (14 ) einen parallel zu seiner Längserstreckung verlaufenden Hohlraum (22 ) aufweist, wobei die erste Kontaktleitung in dem Hohlraum (22 ) angeordnet ist. - Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (
22 ) durch eine umlaufende Wandung begrenzt ist, welche von Bereichen des Schlüsselbarts (14 ) gebildet ist. - Schlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kontaktleitung ein isolierter Draht (
24 ) ist. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest bereichsweise und bevorzugt vollständig aus Metall bestehende Schlüsselbart (
14 ) die zweite Kontaktleitung bildet. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Schlüsselbarts (
14 ) im Bereich des Hohlraums (22 ) verdickt ausgebildet ist. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (
22 ) bezogen auf den Querschnitt des Schlüsselbarts (14 ) im Wesentlichen mittig angeordnet ist. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (
22 ) eine zylindrische Form aufweist, insbesondere eine Bohrung ist. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Isolierspitze (
18 ) in das der Reide (12 ) abgewandte Ende des Hohlraums (22 ) des Schlüsselbarts (14 ) eingepresst ist. - Schlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontaktspitze (
20 ) zumindest teilweise innerhalb der Isolierspitze (18 ) angeordnet ist. - Schlüssel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktspitze (
20 ) in die Isolierspitze (18 ) eingepresst ist. - Schlüssel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktspitze (
20 ) mit dem der Reide (12 ) abgewandten Ende der ersten Kontaktleitung elektrisch leitend verbunden ist. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kontaktleitung innerhalb des Hohlraums (
22 ) zumindest abschnittsweise mit einer Vergussmasse (26 ) fixiert ist. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüsselbart (
14 ) mechanisch codiert ist. - Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein elektronisches Bauteil, insbesondere ein Transponder, in der Reide (
12 ) angeordnet ist, welches mit der Kontakteinrichtung über die erste und die zweite Kontaktleitung elektrisch leitend verbunden ist. - Elektronisches Schließsystem mit einem Schlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche.
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