DE102006009080A1 - Formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd und ein Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd und ein Verfahren zu ihrer Herstellung Download PDF

Info

Publication number
DE102006009080A1
DE102006009080A1 DE200610009080 DE102006009080A DE102006009080A1 DE 102006009080 A1 DE102006009080 A1 DE 102006009080A1 DE 200610009080 DE200610009080 DE 200610009080 DE 102006009080 A DE102006009080 A DE 102006009080A DE 102006009080 A1 DE102006009080 A1 DE 102006009080A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ketone
carbonyl
aldehyde resins
preparation
formaldehyde
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200610009080
Other languages
English (en)
Inventor
Patrick Dr. Dipl.-Chem. Glöckner
Andreas Dr. Dipl.-Chem. Wenning
Christian Dr. Dipl.-Chem. Lettmann
Peter Dr. Dipl.-Chem. Denkinger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DE200610009080 priority Critical patent/DE102006009080A1/de
Priority to PCT/EP2007/051465 priority patent/WO2007099038A1/de
Priority to CN 200710138842 priority patent/CN101100498B/zh
Publication of DE102006009080A1 publication Critical patent/DE102006009080A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G6/00Condensation polymers of aldehydes or ketones only
    • C08G6/02Condensation polymers of aldehydes or ketones only of aldehydes with ketones

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Phenolic Resins Or Amino Resins (AREA)
  • Polyoxymethylene Polymers And Polymers With Carbon-To-Carbon Bonds (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd mit geringem Anteil kristallisationsfähiger Verbindungen, geringer Viskosität, sehr niedriger Farbzahl und sehr hoher Hitze- und Lichtbeständigkeit sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

Description

  • Die Erfindung betrifft formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd mit geringem Anteil kristallisationsfähiger Verbindungen, geringer Viskosität, sehr niedriger Farbzahl und sehr hoher Hitze- und Lichtbeständigkeit sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
  • Es ist bekannt, dass Ketone oder Gemische aus Ketonen und Aldehyden in Gegenwart basischer Katalysatoren oder Säuren zu harzartigen Produkten umgesetzt werden können. So lassen sich aus Gemischen von Cyclohexanon und Methylcyclohexanon Harze herstellen (Ullmann Bd. 12, S. 551). Die Reaktion von Ketonen und Aldehyden führt zumeist zu Hartharzen, die oft in der Lackindustrie Verwendung finden.
  • Technisch bedeutende Keton-Aldehydharze werden heute zumeist unter Verwendung von Formaldehyd hergestellt.
  • Keton-Formaldehydharze sind bereits seit langem bekannt. Verfahren zur Herstellung sind z. B. beschrieben in DE 33 24 287 , US 2,540,885 , US 2,540,886 , DE 11 55 909 , DD 12 433 , DE 13 00 256 und DE 12 56 898 .
  • Zur Herstellung werden normalerweise Ketone und Formaldehyd in Gegenwart von Basen miteinander zur Reaktion gebracht.
  • Keton-Aldehydharze werden in Beschichtungsstoffen z. B. als filmbildende Zusatzkomponenten eingesetzt, um bestimmte Eigenschaften wie Antrocknungsgeschwindigkeit, Glanz, Härte oder Kratzfestigkeit zu verbessern. Wegen ihres relativ geringen Molekulargewichtes besitzen übliche Keton-Aldehydharze eine geringe Schmelz- und Lösungsviskosität und dienen daher in Beschichtungsstoffen u. a. als filmbildende Funktionsfüllstoffe.
  • Die Carbonylgruppen der Keton-Aldehydharze unterliegen durch z. B. Bestrahlung mit z. B. Sonnenlicht klassischen Abbaureaktionen wie z. B. vom Norrish-Typ I oder II [Laue, Plagens, Namen und Schlagwort-Reaktionen, Teubner Studienbücher, Stuttgart, 1995].
  • Die Verwendung nicht modifizierter Keton-Aldehyd- oder Ketonharze ist daher für qualitativ hochwertige Anwendungen z. B. im Außenbereich, bei dem hohe Beständigkeitseigenschaften insbesondere gegenüber Bewitterung und Hitze erforderlich sind, nicht möglich. Diese Nachteile können durch Hydrierung der Carbonylgruppen verbessert werden. Die Umwandlung der Carbonylgruppen in sekundäre Alkohole durch Hydrierung von Keton-Aldehydharzen wird seit langem praktiziert ( DE 826 974 , DE 870 022 , JP 11012338 , US 6,222,009 ).
  • Die Herstellung carbonyl- und kernhydrierter Keton-Aldehydharze auf Basis von Ketonen, die aromatische Gruppen enthalten, ist ebenfalls möglich. Solche Harze werden in DE 33 34 631 beschrieben.
  • Wie umfassende eigene Erkenntnisse belegen, ist allen diesen hydrierten Produkten ein relativ hoher Gehalt an freiem Formaldehyd gemein. Durch die durch den Stand der Technik beschriebenen Hydrierverfahren wird zwar der Anteil an freiem Formaldehyd gegenüber den nicht hydrierten Keton-Formaldehydharzen reduziert, es verbleiben jedoch signifikante Mengen freien Formaldehyds in den Hydrierprodukten zurück. Höhere Temperaturen während der Hydrierung können zu einem weiter reduzierten Formaldehydgehalt führen, dies kann sich jedoch nachteilig auf weitere Harzeigenschaften wie z. B. Farbe, Schmelzbereiche, OH-Zahlen usw. auswirken.
  • Formaldehyd kann gesundheitliche Schädigungen hervorrufen. Eine genaue Klassifizierung ist jedoch zur Zeit noch nicht vorgenommen. Die „International Agency for Research on Cancer" (IARC), einer Institution der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ermittelte kürzlich auf Basis einer Studie, dass Formaldehyd den spontan sehr selten auftretenden Nasenrachenraumkrebs (nasopharyngeal cancer) beim Menschen hervorruft.
  • Obgleich die IARC-Bewertung rein wissenschaftlich ist und noch keine direkten rechtlichen Konsequenzen hervorruft, ist jedoch im Sinne einer „nachhaltigen Entwicklung" und einem „verantwortlichen Umgang mit chemischen Stoffen" die Bereitstellung formaldehydfreier Produkte unabdingbar. Außerdem ist davon auszugehen, dass mittelfristig nur formaldehydfreie Produkte auf dem Markt existieren werden.
  • Eine Methode, den Formaldehydgehalt von nicht hydrierten Aceton-Formaldehydharzen zu senken, ohne die Carbonylgruppen zu reduzieren, wird in US 5,247,006 beschrieben. Hier wird ein Gehalt an freiem Formaldehyd unter 0,4 % erreicht, der jedoch nach heutigen Maßstäben signifikant zu hoch ist.
  • Die in den Patentschriften DE 826 974 , DE 870 022 , JP 11012338 , US 6,222,009 und DE 33 34 631 aufgeführten Verfahren führen zu Produkten, die gegenüber den Ausgangsprodukten verbesserte Eigenschaften hinsichtlich Farbe, Hitze- und Lichtbestänigkeit besitzen. Nach heutigen Gesichtspunkten sind diese Produkte trotz ihrer Verbesserung nicht mehr ausreichend.
  • Keton-Aldehydharze werden seit jeher eingesetzt, um den Gehalt nicht flüchtiger Bestandteile; in Beschichtungsstoffen zu erhöhen. Unter dem Zwang neuer Richtlinien wie z. B. der Richtlinie 1999/13/EG des Rates der EU über die Begrenzung von Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen müssen diese Eigenschaften weiter verbessert werden.
  • Während der Synthese von Keton-Formaldehydharzen kann es zur Bildung kristallisationsfähiger Verbindungen kommen, bei denen es sich in der Hauptsache um cyclische Oligomere handelt. Werden die Carbonylgruppen dieser Nebenkomponenten hydriert, entstehen Produkte, die in Lösung zur Kristallisation neigen (Formel I), was in Beschichtungsstoffen zu Verarbeitungsnachteilen führen kann.
  • Figure 00040001
  • Daher war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis von Formaldehyd herzustellen, die frei von freiem Formaldehyd sind. Der Anteil kristallisationsfähiger Verbindungen sollte möglichst gering sein. Außerdem sollten die Eigenschaften der Harze hinsichtlich Lösungsviskosität bei hohem Schmelzbereich und Farbe weiter verbessert werden und es sollte eine sehr hohe Hitze- und Lichtbeständigkeit vorliegen.
  • Darüber hinaus war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung solcher Produkte zu entwickeln.
  • Überraschender Weise konnte diese Aufgabe gemäß den Ansprüchen gelöst werden, indem speziell hergestellte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd in Gegenwart von Katalysatoren, die zum einen die Carbonylgruppen der Harze selektiv hydrieren, zum anderen das freie Formaldehyd reduzieren, mit Wasserstoff zur Reaktion gebracht werden. Es hat sich gezeigt, dass eine besonders geringe Zahl an Carbonylgruppen besonders vorteilhaft ist.
  • Die erfindungsgemäß carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze besitzen eine herausragende Licht- und Hitzebeständigkeit und eine sehr geringe Farbe. Die Produkte besitzen einen geringen Anteil an Carbonylgruppen und kristallisationsfähiger Verbindungen und sind praktisch frei von Formaldehyd. Die Lösungsviskosität ist trotz des hohen Schmelzbereiches im Gegensatz zum Stand der Technik gering und kann realisiert werden, durch den Einsatz maßgeschneiderter Ausgangsharze für die Hydrierung, die eine besonders enge Molekulargewichtsverteilung besitzen.
  • Gegenstand der Erfindung sind carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bireaktiver Ketone und Formaldehyd, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel II enthalten,
    Figure 00050001
    R' = H, aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, CH2OH,
    R1, R2 = H, aliphatischer und/oder cycloaliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
    wobei R1 und R2 gleich oder davon verschieden oder Teil eines gemeinsamen cycloaliphatischen Ringes sein können,
    k = 1 bis 15, bevorzugt 2 bis 12, besonders bevorzugt 3 bis 12,
    l = 1 bis 13, bevorzugt 1 bis 9,
    m = 0 bis 2,
    wobei die Summe aus k + l + m zwischen 3 und 15, bevorzugt zwischen 4 und 12 liegt und die drei Strukturelemente alternierend oder statistisch verteilt sein können und wobei die Strukturelemente über CH2-Gruppen linear verknüpft sein können und die Strukturelemente im Falle von R1 und/oder R2 = H über CH2-Gruppen außerdem verzweigend verknüpft sein können.
  • Gegenstand der Erfindung sind carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi- reaktiver Ketone und Formaldehyd, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel II enthalten,
    Figure 00060001
    R' = H, aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, CH2OH,
    R1, R2 = H, aliphatischer und/oder cycloaliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
    wobei R1 und R2 gleich oder davon verschieden oder Teil eines gemeinsamen cycloaliphatischen Ringes sein können,
    k = 1 bis 15, bevorzugt 2 bis 12, besonders bevorzugt 3 bis 12,
    l = 1 bis 13, bevorzugt 1 bis 9,
    m = 0 bis 2,
    wobei die Summe aus k + l + m zwischen 3 und 15, bevorzugt zwischen 4 und 12 liegt und die drei Strukturelemente alternierend oder statistisch verteilt sein können und wobei die Strukturelemente über CH2-Gruppen linear verknüpft sein können und die Strukturelemente im Falle von R1 und/oder R2 = H über CH2-Gruppen außerdem verzweigend verknüpft sein können,
    erhalten durch
    • A) die Herstellung der Grundharze durch Kondensation von mindestens einem Keton mit mindestens einem Aldehyd in Gegenwart mindestens eines basischen Katalysators und gegebenenfalls mindestens eines Phasentransferkatalysators, lösemittelfrei oder unter Verwendung eines wassermischbaren organischen Lösemittels, und anschließender
    • B) kontinuierlicher, halb- oder diskontinuierlicher Hydrierung der Carbonylgruppen der Keton-Aldehydharze (A) in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten Lösemittels mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators bei Drücken zwischen 50 und 350 bar, bevorzugt zwischen 100 und 300 bar, besonders bevorzugt zwischen 150 und 300 bar und Temperaturen zwischen 40 und 140 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C.
  • Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    • • der Gehalt an freiem Formaldehyd unter 3 ppm, bevorzugt unter 2,5 ppm, besonders bevorzugt unter 2,0 ppm liegt,
    • • der Gehalt kristallisationsfähiger Verbindungen unter 5 Gew.-%, bevorzugt unter 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 1 Gew.-% liegt,
    • • die Carbonylzahl zwischen 0 und 100 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 0 und 50 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 25 mg KOH/g liegt,
    • • die Hydroxylzahl zwischen 0 und 450 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 10 und 400 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 20 und 350 mg KOH/g liegt,
    • • die Farbzahl nach Gardner (50 % in Ethylacetat) unter 1,5, bevorzugt unter 1,0, besonders bevorzugt unter 0,75 liegt,
    • • die Farbzahl nach Gardner (50 % in Ethylacetat) nach thermischer Belastung des Harzes (24 h, 150 °C) unter 2,0, bevorzugt unter 1,5, besonders bevorzugt unter 1,0 liegt,
    • • die Polydispersität (Mw/Mn) der Harze zwischen 1,35 und 2,0, besonders bevorzugt zwischen 1,4 und 1,9 liegt,
    • • die Lösungsviskosität, 40%ig in Phenoxyethanol, zwischen 3000 und 14000 mPa·s, besonders bevorzugt zwischen 4000 und 10000 mPa·s liegt,
    • • der Schmelzpunkt/-bereich zwischen 40 und 150 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C, besonders bevorzugt zwischen 60 und 130 °C liegt und
    • • der Gehalt an nicht flüchtigen Bestandteilen nach Temperung über 24 h bei 150 °C über 97,0 %, bevorzugt über 97,5 % liegt.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel II enthalten, gekennzeichnet durch
    • A) die Herstellung der Grundharze durch Kondensation von mindestens einem Keton mit mindestens einem Aldehyd in Gegenwart mindestens eines basischen Katalysators und gegebenenfalls mindestens eines Phasentransferkatalysators, lösemittelfrei oder unter Verwendung eines wassermischbaren organischen Lösemittels, und anschließender
    • B) kontinuierlicher, halb- oder diskontinuierlicher Hydrierung der Carbonylgruppen der Keton-Aldehydharze (A) in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten Lösemittels mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators bei Drücken zwischen 50 und 350 bar, bevorzugt zwischen 100 und 300 bar, besonders bevorzugt zwischen 150 und 300 bar und Temperaturen zwischen 40 und 140 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C.
  • Zur Veranschaulichung dient folgendes vereinfachtes Schema:
    Figure 00080001
    Typische Endgruppen der Harze sind beispielsweise H, CH2OH, CH3. In α-Position zur Carbonylgruppe können zudem CH2OH-Gruppen vorhanden sein. Werden cyclische Ketone verwendet, wie z. B. Cyclohexanon, ist die Carbonylgruppe stets Teil der Polymerhauptkette. Bei Verwendung linearer, bireaktiver Ketone, wie z. B. Aceton oder 2-Butanon, kann sich die Ketogruppe innerhalb der Hauptkette oder auch in der Seitenkette befinden.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Gehalt an gesundheitsschädlichem Formaldehyd stark reduziert werden. Formaldehydfrei bedeutet, dass die erfindungsgemäßen carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze einen Gehalt an freiem Formaldehyd unter 3 ppm, bevorzugt unter 2,5 ppm, besonders bevorzugt unter 2,0 ppm, besitzen.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Bildung kristallisationsfähiger Verbindungen weitestgehend verhindert. Der Gehalt kristallisationsfähiger Verbindungen der erfindungsgemäßen Produkte liegt unter 5 Gew.-%, bevorzugt unter 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 1 Gew.-%. Damit ist es möglich, stets klare Lösungen der erfindungsgemäßen Produkte herzustellen. Dies ist insbesondere wichtig, um ein Verstopfen z. B. von Spritzpistolendüsen oder Kugelschreiberminen zu verhindern.
  • Es wurde gefunden, dass eine geringe Farbzahl und eine hohe thermische Beständigkeit das Resultat einer geringen Carbonylzahl (I < 2 von II) ist. Die Carbonylzahl der erfindungsgemäßen Produkte liegt zwischen 0 und 100 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 0 und 50 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 25 mg KOH/g, so dass die Farbzahl nach Gardner (50 % in Ethylacetat) der erfindungsgemäßen Produkte unter 1,5, bevorzugt unter 1,0, besonders bevorzugt unter 0,75 liegt und die Farbzahl nach Gardner (50 % in Ethylacetat) nach thermischer Belastung der erfindungsgemäßen Produkte (24 h, 150 °C) unter 2,0, bevorzugt unter 1,5, besonders bevorzugt unter 1,0 liegt.
  • Eine möglichst geringe Lösungsviskosität ist erwünscht, damit der Anteil organischer Lösemittel, der unter anderem notwendig ist, um die Lösungsviskosität in den gewünschten Verarbeitungsbereich zu senken, aufgrund von Umweltaspekten möglichst gering ist. Die Lösungsviskosität der erfindungsgemäßen Produkte liegt, 40%ig in Phenoxyethanol, zwischen 3000 und 14000 mPa·s, besonders bevorzugt zwischen 4000 und 10000 mPa·s.
  • Bei gegebenem Molekulargewicht (Mn) ist die Lösungsviskosität umso höher, je uneinheitlicher das gelöste Polymer ist (hohe Polydispersität). Die erfindungsgemäßen Harze besitzen Polydispersitäten (Mw/Mn) zwischen 1,35 und 2,0, besonders bevorzugt zwischen 1,4 und 1,9.
  • Ein möglichst hoher Schmelzbereich der erfindungsgemäßen Harze ist erwünscht, damit z. B. die Antrocknungsgeschwindigkeit der Beschichtungsstoffe und die Härte der Beschichtungen möglichst hoch sind. Ein hoher Schmelzpunkt/-bereich kann zum einen über ein hohes Molekulargewicht (Summe aus k + l + min Formel II) erhalten werden. Je höher jedoch das Molekulargewicht ist, desto höher liegt auch die Lösungsviskosität. Daher war es erwünscht, den Schmelzpunkt/-bereich anzuheben, ohne das Molekulargewicht zu erhöhen. Dies konnte erreicht werden, in dem k in Formel II immer überwiegt und bevorzugt möglichst hoch gewählt wird. Der Wert für k beträgt 1 bis 15, bevorzugt 2 bis 12, besonders bevorzugt 3 bis 12. Die erfindungsgemäßen Harze besitzen Schmelzpunkte/-bereiche zwischen 40 und 150 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C, besonders bevorzugt zwischen 60 und 130 °C.
  • Die Löslichkeitseigenschaften können eingestellt werden, durch das Verhältnis aus k, l und m. Je höher zum Beispiel k ist und je geringer l und m, desto besser sind die erfindungsgemäßen Harze löslich in polaren Lösemitteln wie zum Beispiel Alkoholen.
  • Im Gegensatz dazu wird eine gute Löslichkeit in unpolaren Lösemitteln erhalten, wenn k nach Formel II möglichst gering ist. Allerdings muss dass Verhältnis aus k, l und m so gewählt werden, dass weitere Eigenschaften wie z. B. die Wasserbeständigkeit nicht negativ beeinflusst werden. Daher wird k so gewählt, dass die Hydroxylzahl zwischen 0 und 450 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 10 und 400 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 20 und 350 mg KOH/g liegt.
  • Die Werte für k, l und m sowie deren Summe können ganze Zahlen (z. B. 2) aber auch Zwischenwerte, wie z. B. 2,6, annehmen.
  • Komponenten zur Herstellung der Grundharze A)
  • Ketone und Aldehyde
  • Als Ketone zur Herstellung der carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze auf Basis von Formaldehyd eignen sich alle Ketone, insbesondere alle bi-reaktiven Ketone, die sowohl in der α-Position als auch in der α'-Position zur Carbonylgruppe eine Reaktionsmöglichkeit besitzen, wie beispielsweise Aceton, Methylethylketon, Heptanon-2, Pentanon-3, Cyclopentanon, Cyclododecanon, Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylcyclopentanon, Cycloheptanon und Cyclooctanon, Cyclohexanon und alle alkylsubstituierten Cyclohexanone mit einem oder mehreren Alkylresten, die insgesamt 1 bis 12 Kohlenwasserstoffatome aufweisen, einzeln oder in Mischung. Als Beispiele alkylsubstituierter Cyclohexanone können 4-tert.-Amylcyclohexanon, 2-sek.-Butylcyclohexanon, 2-tert.-Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclohexanon und 3,3,5-Trimethylcyclohexanon genannt werden. Diese Ketone sind von 70 bis 100 mol-% in den erfindungsgemäßen Harzen enthalten. Bevorzugt werden carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis der Ketone Cyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon und Methylethylketon allein oder in Mischung.
  • Des Weiteren können weitere CH-acide Ketone im untergeordneten Maßstab in Mischung zu den oben genannten Ketonen bis zu 30 mol-%, bevorzugt bis zu 15 mol-% bezogen auf die Ketonkomponente verwendet werden, die in α'-Position zur Carbonylgruppe keine Reaktionsmöglichkeit besitzen oder hier nur eine geringe Reaktivität aufweisen wie z. B. Acetophenon, Derivate des Acetophenons wie z. B. Hydroxyacetophenon, alkylsubstituierte Acetophenonderivate mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen am Phenylring, Methoxyacetophenon, Propiophenon, 3,3-Dimethylbutanon und/oder Methylisobutylketon. Im Allgemeinen können aber alle in der Literatur für Keton-Aldehydharz-Synthesen als geeignet genannte Ketone, in der Regel alle C-H-aciden Ketone, eingesetzt werden.
  • Als Aldehyd-Komponente der carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze auf Basis von Formaldehyd eignen sich prinzipiell unverzeigte oder verzweigte Aldehyde, wie Formaldehyd und z. B. Acetaldehyd, n-Butyraldehyd und/oder iso-Butyraldehyd, Valerianaldehyd sowie Dodecanal. Im Allgemeinen können alle in der Literatur für Ketonharzsynthesen als geeignet genannte Aldehyde eingesetzt werden. Bevorzugt wird jedoch Formaldehyd allein oder in Mischungen mit weiteren Aldehyden verwendet. Die weiteren Aldehyde können dann in Anteilen zwischen 0 und 75 mol-%, bevorzugt 0 und 50 mol-%, besonders bevorzugt zwischen 0 und 25 mol-% bezogen auf die Aldehydkomponente eingesetzt werden. Aromatische Aldehyde, wie z. B. Benzaldehyd, können in Mischung mit Formaldehyd bis zu 10 mol-% ebenfalls enthalten sein.
  • Das benötigte Formaldehyd wird üblicherweise als ca. 20 bis 40 Gew.-%ige wässrige oder alkoholische (z. B. Methanol oder Butanol) Lösung eingesetzt. Andere Einsatzformen des Formaldehyds sind Formaldehyd-spendende Verbindungen wie z. B. para-Formaldehyd und/oder Trioxan.
  • Ganz besonders bevorzugt werden als Ausgangsverbindungen für die carbonylhydrierten Harze Cyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon und Methylethylketon allein oder in Mischung und gegebenenfalls CH-acide Ketone ausgewählt aus Acetophenon, 3,3-Dimethylbutanon sowie Methylisobutylketon allein oder in Mischung und Formaldehyd eingesetzt. Es ist dabei auch möglich, Mischungen unterschiedlicher Keton-Aldehydharze zu verwenden.
  • Das molare Verhältnis zwischen der Keton und der Aldehydkomponente liegt zwischen 1 : 0,25 bis 1 zu 15, bevorzugt zwischen 1 : 0,9 bis 1 : 5 und besonders bevorzugt zwischen 1 : 0,95 bis 1 : 4.
  • Verfahren zur Herstellung der carbonylgruppenhaltigen Grundharze A)
  • Zur Herstellung der carbonylgruppenhaltigen Grundharze A) wird das jeweilige Keton oder eine Mischung verschiedener Ketone mit Formaldehyd oder einer Mischung aus Formaldehyd und zusätzlicher Aldehyde in Gegenwart mindestens eines basischen Katalysators zur Reaktion gebracht. Insbesondere bei Verwendung von Formaldehyd als wässrige Lösung und Ketonen, deren Wasserlöslichkeit begrenzt ist, können vorteilhaft wassermischbare organische Lösemittel verwendet werden. Wegen der unter anderem damit verbundenen besseren Phasenmischung ist der Reaktionsumsatz dann schneller und vollständiger. Außerdem kann gegebenenfalls mindestens ein Phasentransferkatalysator zusätzlich eingesetzt werden, wodurch es z. B. möglich ist, die Menge an basischer Verbindung zu reduzieren.
  • Nach Beendigung der Reaktion wird die wässrige Phase von der Harzphase separiert. Das Rohprodukt wird mit saurem Wasser solange gewaschen, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint. Dann wird das Harz durch Destillation getrocknet.
  • Die Reaktion zur Herstellung der Grundharze aus Keton und Aldehyd wird in einem basischen Milieu durchgeführt. Im Allgemeinen können alle in der Literatur für Ketonharzsynthesen als geeignet genannte basische Verbindungen, wie z. B. Alkaliverbindungen, eingesetzt werden. Bevorzugt sind Hydroxide wie z. B. Hydroxide der Kationen NH4, NR4, Li, Na, K.
  • Ganz besonders bevorzugt sind Hydroxide der Kationen NH4, NR4, Li, Na.
  • Die Reaktion zur Herstellung der Grundharze aus Keton und Aldehyd kann unter Verwendung eines Hilfslösemittels durchgeführt werden. Als geeignet haben sich Alkohole wie z. B. Methanol oder Ethanol erwiesen. Es ist auch möglich, als Hilfslösemittel wasserlösliche Ketone einzusetzen, die dann in das Harz mit einreagieren.
  • Zur Aufreinigung der Grundharze A) muss der verwendete basische Katalysator aus dem Harz A) entfernt werden. Dies kann leicht durch Waschen mit Wasser unter Verwendung von Säuren zur Neutralisation geschehen. Im Allgemeinen sind für die Neutralisation alle Säuren wie z. B. alle organischen und/oder anorganischen Säuren, geeignet. Bevorzugt sind organische Säuren mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt organische Säuren mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
  • In der Polykondensationsmischung zur Herstellung der Grundharze aus Keton und Aldehyd können optional Phasentransferkatalysatoren zusätzlich verwendet werden.
  • Bei Verwendung eines Phasentransferkatalysators werden 0,01 bis 15 Gew-% – bezogen auf das Keton – eines Phasentransferkatalysators der allgemeinen Formel (A)
    Figure 00140001
    eingesetzt, wobei
    X: ein Stickstoff- oder Phosphoratom,
    R1, R2, R3, R4: gleich oder verschieden sein können und einen Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen in der Kohlenstoffkette und/oder einen Phenyl- und/oder einen Benzylrest und
    Y: das Anion einer (an)organischen Säure oder ein Hydroxidion bedeuten.
  • Für den Fall quaternärer Ammoniumsalze sind Alkylreste (R1-4) mit 1 bis 22 C-Atomen, insbesondere solche mit 1 bis 12 C-Atomen, in der Kohlenstoffkette und/oder Phenyl- und/oder Benzylresten und/oder Mischungen aus beiden bevorzugt. Als Anionen kommen solche starker (an)organischer Säuren wie z. B. Cl-, Br-, J- aber auch Hydroxide, Methoxide oder Acetate in Frage. Beispiele quaternärer Ammoniumsalze sind Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid, Tributylbenzylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumjodid, Triethylbenzylammoniumchlorid oder Triethylbenzylammoniumjodid, Tetramethylammoniumchlorid, Tetraethylammoniumchlorid, Tetrabutylammoniumchlorid. Vorzugsweise wird Benzyltributylammoniumchlorid, Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid und/oder Triethylbenzylammoniumchlorid eingesetzt.
  • Für quaternäre Phosphoniumsalze sind für R1-4 Alkylreste mit 1 bis 22 C-Atomen und/oder Phenylreste und/oder Benzylreste bevorzugt. Als Anionen kommen solche starker (an)organischer Säuren wie z. B. Cl-, Br-, J- aber auch Hydroxide, Methoxide oder Acetate in Frage.
  • Als quaternäre Phosphoniumsalze kommen z. B. Triphenylbenzyl-phosphoniumchlorid oder Triphenylbenzylphosphoniumjodid in Frage. Es können allerdings auch Mischungen eingesetzt werden.
  • Der gegebenenfalls enthaltene Phasentransferkatalysator wird in Mengen von 0,01 bis 15, vorzugsweise von 0,1 bis 10,0, und insbesondere in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% – bezogen auf das eingesetzte Keton – in der Polykondensationsmischung eingesetzt.
  • Besonders bevorzugte Ausführungsform I
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform I wird zunächst das carbonylgruppenhaltige Grundharz A) hergestellt. Hierzu werden 10 mol Keton in einer 50 bis 90%igen methanolischen Lösung, 0 bis 5 Massen-% eines Phasentransferkatalysators und 0,1 bis 5 mol einer wässrigen Formaldehydlösung vorgelegt und unter Rühren homogenisiert. Sodann erfolgt unter Rühren die Zugabe von 0,01 bis 5 mol einer wässrigen Natronlaugelösung. Bei 40 bis 115 °C erfolgt dann unter Rühren die Zugabe von 4 bis 20 mol einer wässrigen Formaldehydlösung über 30 bis 120 min. Der Rührer wird nach weiteren 0,5 bis 5 h Rühren bei Rückflusstemperatur abgestellt. Optional können nach etwa einem Drittel der Laufzeit weitere 0,1 bis 2 mol einer wässrigen Formaldehydlösung zugegeben werden. Der pH-Wert wird über die gesamte Zeit durch Zugabe von Natronlaugelösung über 10 gehalten. Die wässrige Phase wird von der Harzphase separiert. Das Rohprodukt wird mit Wasser unter Verwendung einer organischen Säure solange gewaschen, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint. Dann wird das Harz durch Destillation getrocknet.
  • Besonders bevorzugte Ausführungsform II
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform II wird zunächst das carbonylgruppenhaltige Grundharz A) hergestellt. Hierzu werden 1 bis 4 mol Keton und 0,5 bis 8 mol Formaldehydlösung vorgelegt und auf 40 bis 80 °C erwärmt. Die Reaktion wird durch die Zugabe von 0,1 bis 2,0 mol Natronlaugelösung eingeleitet. Sodann werden innerhalb von 60 bis 180 min 1 bis 4 mol Keton und 0,5 bis 10 mol Formaldehydlösung zugegeben.
  • Der Rührer wird nach weiteren 0,5 bis 7 h Rühren bei Rückflusstemperatur abgestellt. Nach Separation der Phasen, wird die wässrige Phase abgetrennt. Das Rohprodukt wird mit Wasser unter Verwendung einer organischen Säure solange gewaschen, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint. Dann wird das Harz durch Destillation getrocknet.
  • Hydrierung der Grundharze, Verfahrensschritt B)
  • Die Harze aus Keton und Aldehyd werden in Gegenwart eines Katalysators mit Wasserstoff hydriert. Dabei wird die Carbonylgruppe des Keton-Aldehydharzes in eine sekundäre Hydroxygruppe umgewandelt. Je nach Reaktionsbedingungen kann ein Teil der Hydroxygruppen abgespalten werden, so dass Methylengruppen resultieren. Die Reaktionsbedingungen werden so gewählt, dass der Anteil nicht reduzierter Carbonylgruppen gering ist. Zur Veranschaulichung dient folgendes, vereinfachtes Schema:
    Figure 00160001
  • Als Katalysatoren können prinzipiell alle Verbindungen eingesetzt werden, die die Hydrierung von Carbonylgruppen sowie die Hydrierung freien Formaldehyds zu Methanol mit Wasserstoff katalysieren. Es können homogene oder heterogene Katalysatoren eingesetzt werden, besonders bevorzugt sind heterogene Katalysatoren.
  • Um die erfindungsgemäßen formaldehydfreien Produkte zu erhalten, haben sich insbesondere Metallkatalysatoren ausgewählt aus Nickel, Kupfer, Kupfer-Chrom, Palladium, Platin, Ruthenium und Rhodium allein oder in Mischung als geeignet erwiesen, besonders bevorzugt sind Nickel-, Kupfer-Chrom und Rutheniumkatalysatoren.
  • Zur Erhöhung der Aktivität, Selektivität und/oder Standzeit können die Katalysatoren zusätzlich Dotiermetalle oder andere Modifizierungsmittel enthalten. Typische Dotiermetalle sind z. B. Mo, Fe, Ag, Cr, Ni, V, Ga, In, Bi, Ti, Zr und Mn sowie die seltenen Erden. Typische Modifizierungsmittel sind z. B. solche, mit denen die Säure-Base-Eigenschaften der Katalysatoren beeinflusst werden können, wie z. B. Alkali- und Erdalkalimetalle bzw. deren Verbindungen sowie Phosphorsäure oder Schwefelsäure sowie deren Verbindungen. Die Katalysatoren können in Form von Pulvern oder Formkörpern, wie z. B. Extrudaten oder gepressten Pulvern, eingesetzt werden. Es können Vollkontakte, Raney-Typ-Katalysatoren oder Trägerkatalysatoren zur Anwendung kommen. Bevorzugt sind Raney-Typ und Trägerkatalysatoren. Geeignete Trägermaterialien sind z. B. Kieselgur, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Alumosilikate, Titandioxid, Zirkoniumdioxid, Aluminium-Silicium-Mischoxide, Magnesiumoxid und Aktivkohle. Das Aktivmetall kann in dem Fachmann bekannter Weise auf das Trägermaterial aufgebracht werden, wie z. B. durch Imprägnierung, Aufsprühen oder Fällung. Je nach Art der Katalysatorherstellung sind weitere, dem Fachmann bekannte Präparationsschritte notwendig, wie z. B. Trocknung, Calcinierung, Formgebung und Aktivierung. Zur Formgebung können optional weitere Hilfsstoffe wie z. B. Graphit oder Magnesiumstearat zugesetzt werden.
  • Die katalytische Hydrierung kann in der Schmelze, in Lösung eines geeigneten Lösemittels oder dem Hydrierprodukt selbst als „Lösungsmittel" erfolgen. Das gegebenenfalls verwendete Lösemittel kann, falls gewünscht, nach beendeter Reaktion abgetrennt werden. Das abgetrennte Lösemittel kann in den Prozess zurückgeführt werden, wobei je nach verwendetem Lösungsmittel zusätzliche Reinigungsschritte zur vollständigen oder teilweisen Entfernung von leichter oder schwerer flüchtigen Nebenprodukten, wie z. B. Methanol und Wasser, notwendig sein können. Geeignete Lösemittel sind solche, in denen sich sowohl das Edukt als auch das Produkt in ausreichender Menge lösen, und die sich unter den gewählten Hydrierbedingungen inert verhalten. Dies sind z. B. Alkohole, bevorzugt n- und i-Butanol, cyclische Ether, bevorzugt Tetrahydrofuran und Dioxan, Alkylether, Aromaten, wie z. B. Xylol und Ester, wie z. B. Ethyl- und Butylacetat. Es sind auch Mischungen dieser Lösungsmittel möglich. Die Konzentration des Harzes im Lösungsmittel kann zwischen 1 und 99 % variiert werden, bevorzugt zwischen 10 und 50 %.
  • Um hohe Umsätze bei möglichst geringen Verweilzeiten im Reaktor zu erzielen, sind relativ hohe Drücke vorteilhaft. Der Gesamtdruck im Reaktor liegt zwischen 50 und 350 bar, bevorzugt 100 bis 300 bar. Die optimale Hydriertemperatur ist vom verwendeten Hydrierkatalysator abhängig. So sind für Rhodiumkatalysatoren bereits Temperaturen von 40 bis 75 °C, bevorzugt von 40 bis 60 °C ausreichend, wohingegen mit Cu- oder Cu/Cr-Katalysatoren höhere Temperaturen notwendig sind, die typischerweise zwischen 100 und 140 °C liegen.
  • Die Hydrierung zu den erfindungsgemäßen Harzen kann in diskontinuierlicher oder kontinuierlicher Fahrweise erfolgen. Es ist auch eine halbkontinuierliche Fahrweise möglich, bei der in einem Satzreaktor kontinuierlich Harz und/oder Lösungsmittel zugefahren wird, und/oder kontinuierlich ein oder mehrere Reaktionsprodukte und/oder Lösungsmittel entfernt werden.
  • Die Katalysatorbelastung beträgt 0,05 bis 4 t Harz pro Kubikmeter Katalysator und Stunde, bevorzugt 0,1 bis 2 t Harz pro Kubikmeter Katalysator und Stunde.
  • Zur Steuerung des Temperaturverlaufs im Reaktor und insbesondere zur Begrenzung der maximalen Temperatur sind verschiedene, dem Fachmann bekannte Methoden, geeignet. So kann z. B. bei ausreichend kleinen Harzkonzentrationen vollständig ohne zusätzliche Reaktorkühlung gearbeitet werden, wobei das Reaktionsmedium die freiwerdende Energie vollständig aufnimmt und dadurch konvektiv aus dem Reaktor heraus führt. Geeignet sind weiterhin zum Beispiel Hordenreaktoren mit Zwischenkühlung, die Verwendung von Wasserstoffkreisläufen mit Gaskühlung, die Rückführung eines Teils des gekühlten Produktes (Kreislaufreaktor) und die Verwendung von externen Kühlmittelkreisläufen, insbesondere bei Rohrbündelreaktoren.
  • Bevorzugte Ausführungsform zur Herstellung der carbonylhydrierten Harze
  • Zur Hydrierung des hergestellten carbonylgruppenhaltigen Harzes A) wird in kontinuierlichen Festbettreaktoren gearbeitet. Besonders geeignet für die Herstellung der erfindungsgemäßen Harze sind Schachtöfen und Rohrbündel, die bevorzugt in Rieselbettfahrweise betrieben werden. Dabei werden Wasserstoff und das zu hydrierende Harz, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelöst, am Kopf des Reaktors auf die Katalysatorschüttung gegeben. Alternativ kann der Wasserstoff auch im Gegenstrom von unten nach oben geführt werden. Das gegebenenfalls enthaltene Lösemittel kann – falls erwünscht – anschließend abgetrennt werden.
  • Analytische Methoden
  • Bestimmung des Gehaltes an freiem Formaldehyd
  • Der Formaldehydgehalt wird nach Nachsäulenderivatisierung nach der Lutidin-Methode mittels HPLC ermittelt.
  • Bestimmung der Hydroxylzahl
  • Die Bestimmung erfolgt in Anlehnung an die DIN 53240-2 „Bestimmung der Hydroxylzahl".
  • Hierbei ist darauf zu achten, dass eine Acetylierungszeit von 3 h exakt eingehalten wird.
  • Bestimmung der Carbonylzahl
  • Die Bestimmung erfolgt FT-IR-spektroskopisch nach Kalibrierung mit 2-Ethylhexanon in THF in einer NaCl-Küvette.
  • Bestimmung des Gehaltes nicht flüchtiger Anteile (nfA)
  • Der Gehalt nicht flüchtiger Anteile wird als Mittelwert aus einer Doppelbestimmung angegeben. In ein gereinigtes Aluminium-Schälchen (Taramasse m1) werden auf einer Analysenwaage ca. 2 g der Probe eingewogen (Masse m2 der Substanz). Anschließend gibt man das Aluminium-Schälchen über 24 h bei 150 °C in einen Umluft-Wärmeschrank. Das Schälchen wird auf Raumtemperatur abgekühlt und auf 0,1 mg genau zurückgewogen (m3).
  • Der nicht flüchtige Anteil (nfA) wird nach folgender Gleichung errechnet:
    Figure 00200001
  • Bestimmung der Farbzahl nach Gardner
  • Die Bestimmung der Farbzahl nach Gardner erfolgt in 50%iger Lösung des Harzes in Ethylacetat in Anlehnung an DIN ISO 4630.
  • Ebenfalls wird auf diese Weise die Farbzahl nach thermischer Belastung ermittelt. Hierzu wird das Harz zunächst 24 h bei 150 °C in Luftatmosphäre gelagert (s. Bestimmung des nicht flüchtigen Anteils). Sodann erfolgt die Bestimmung der Farbzahl nach Gardner in 50%iger Lösung des thermisch belasteten Harzes in Ethylacetat in Anlehnung an DIN ISO 4630.
  • Bestimmung der Lösungsviskosität
  • Zur Bestimmung der Lösungsviskosität wird das Harz 40%ig in Phenoxyethanol gelöst. Die Messung der Viskosität erfolgt bei 20 °C mittels Platte/Kegel-Rotationsviskosimeter (1/40s).
  • Bestimmung der Polydispersität
  • Es erfolgt die Messung der Molekulargewichtsverteilung der erfindungsgemäßen Harze mittels Gelpermeationschromatographie in Tetrahydrofuran gegen Polystyrol als Standard.
  • Die Polydispersität (Mw/Mn) berechnet sich aus dem Verhältnis des Gewichtsmittels (Mw) zum Zahlenmittel (Mn).
  • Bestimmung des Schmelzbereiches
  • Die Bestimmung erfolgt mit einem Kapillarschmelzpunkt-Messgerät (Büchi B-545) in Anlehnung an die DIN 53181.
  • Bestimmung des Gehaltes kristallisationsfähiger Verbindungen
  • Lösungen der hydrierten Harze in Phenoxyethanol werden zur Kristallbildung gelagert. Die Kristalle werden abgetrennt mit Ethanol verdünnt, über ein Membranfilter isoliert und gewogen.
  • Berechnung der Polymer-Verteilung
  • Zur Berechnung der Werte für k, l und m wird wie folgt verfahren.
  • Berechnungsbeispiel (zur Veranschaulichung werden ganze Zahlen verwendet):
    Figure 00210001
  • Annahmen:
  • R sei H, das nicht hydrierte Grundharz habe eine OH-Zahl von 0 mg KOH/g, das Molekulargewicht (Mn) sei 1000 g/mol, die ON-Zahl sei 300 mg KOH/g, die Carbonylzahl sei 10 mg KOH/g.
  • Aus einer OH-Zahl von 300 mg KOH/g resultieren (300/56110·1000) 5,35 OH-Gruppen pro 1000 g/mol. Dies bedeutet, dass k = 5,35 beträgt.
  • Aus einer C=O-Zahl von 10 mg KOH/g resultieren (10/56110·1000) 0,18 C=0-Gruppen pro 1000 g/mol. Dies bedeutet, dass m = 0,18 beträgt.
  • Berechnung von I: (1000 g/mol – (5,35 mol·112 g/mol) – (0,18 mol·110 g/mol))/96 g/mol = 381/96 = 4,0
  • Die Summe aus k + l + m ist somit 5,35 + 4,0 + 0,18 = 9,53
  • Die folgenden Beispiele sollen die gemachte Erfindung weiter erläutern aber nicht ihren Anwendungsbereich beschränken:
  • Beispiele:
  • Nicht erfindungsgemäßes Vergleichsbeispiel
  • Das Dokument, das den Stand der Technik am besten beschreibt, ist JP 11012338 .
  • Beispiel A: Nachstellung JP 11012338
  • Dem Beispiel 1 der JP 11012338 entsprechend wurden 300 g eines Cyclohexanon-Formaldehyd-Harzes (Kunstharz CA, Degussa AG, OH-Zahl ca. 200 mg KOH/g) in 300 g 2-Propanol bei 40 bar und 140 °C in einem Autoklaven (Fa. Parr) in Anwesenheit von 10,5 g eines handelsüblichen Ru-Pulverkatalysators (7 % Ru auf Aluminiumoxid) hydriert. Nach 6 h wurde die Reaktionsmischung über ein Filter aus dem Reaktor abgelassen.
  • Erfindungsgemäße Beispiele
  • Erfindungsgemäßes Beispiel I)
  • Herstellung eines Grundharzes für die weitere Hydrierung auf Basis von Cyclohexanon und Formaldehyd
  • Die Synthese des Harzes erfolgt, indem 1030 g Cyclohexanon, 210 g einer ca. 30%igen Formaldehydlösung, 280 ml Methanol und 3,8 g Benzyltributylammoniumchlorid in einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Thermofühler in Stickstoffatmosphäre vorgelegt werden. Die Reaktion wird durch die Zugabe von 8,7 g einer 25%igen Natronlaugelösung eingeleitet. Durch Kühlung wird die Temperatur des Ansatzes unter 60 °C gehalten. Sodann werden innerhalb von 100 min 1350 g einer ca. 30%igen Formaldehydlösung und dann 25,2 g einer 25%igen Natronlaugelösung zugegeben. Nach Rühren unter Rückfluss werden 100 g einer ca. 30%igen Formaldehydlösung zugesetzt, und es wird weitere 4 h unter Rückfluss gerührt. Dann wird der Rührer abgeschaltet. Nach Separation der Phasen, wird die überstehende wässrige Methanolphase abgetrennt und das verbleibende Wasser/Methanol-Gemisch abdestilliert. Das Rohprodukt wird fünfmal mit Wasser gewaschen, wobei dem ersten Waschwasser 12 ml Essigsäure zugesetzt werden. Abschließend wird bis 165 °C im Wasserstrahlvakuum destilliert.
  • Es wird ein helles, klares und sprödes Harz erhalten, das 10%ig löslich ist in Ethanol, Methylethylketon, Aceton, Ethylacetat und Xylol und einen Schmelzpunkt von 105 °C besitzt.
  • Farbzahl nach Gardner, 50%ig in Ethylacetat: 0,5, OHZ = 96 mg KOH/g, Mn = 650 g/mol Mw = 1 200 g/mol (gegen Polystyrol als Standard), der Formaldehydgehalt liegt bei 180 ppm.
  • Erfindungsgemäßes Beispiel II)
  • Herstellung eines Grundharzes für die weitere Hydrierung auf Basis von 2-Butanon und Formaldehyd
  • Die Synthese des Harzes erfolgt, indem 267 ml 2-Butanon und 570 ml einer ca. 30 %igen Formaldehydlösung in einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Thermofühler in Stickstoffatmosphäre vorgelegt und auf 60 °C erwärmt werden. Die Reaktion wird durch die Zugabe von 96 g einer 25%igen Natronlaugelösung eingeleitet. Sodann werden innerhalb von 120 min 267 ml 2-Butanon und 570 ml einer ca. 30%igen Formaldehydlösung zugegeben.
  • Dann wird 4,5 h unter Rückfluss gerührt. Sodann wird der Rührer abgeschaltet. Nach Separation der Phasen, wird die wässrige Phase abgetrennt. Das Rohprodukt wird fünfmal mit Wasser gewaschen, wobei dem ersten Waschwasser Essigsäure zugesetzt werden (pH~3–4). Abschließend wird bis 160 °C im Wasserstrahlvakuum destilliert.
  • Es wird ein gelbliches, klares und sprödes Harz erhalten, das 10%ig löslich ist in Ethanol, Methylethylketon, Aceton und Ethylacetat und einen Schmelzpunkt von 108 °C besitzt.
  • Farbzahl nach Gardner, 50%ig in Ethylacetat: 7, OHZ = 115 mg KOH/g, Mn = 680 g/mol Mw = 1 280 g/mol (gegen Polystyrol als Standard), der Formaldehydgehalt liegt bei 195 ppm.
  • Hydrierung des Harzes auf Basis von Cyclohexanon und Formaldehyd aus Beispiel I)
  • Erfindungsgemäßes Beispiel 1:
  • 300 g des Harzes aus Beispiel I) werden unter Erwärmen in 700 g i-Butanol gelöst. Sodann erfolgt die Hydrierung bei 260 bar und 120 °C in einem Autoklaven (Fa. Parr) mit Katalysatorkorb, der mit 100 mL eines Raney-Typ Nickelkatalysators gefüllt ist. Nach 7 h wird die Reaktionsmischung über ein Filter aus dem Reaktor abgelassen.
  • Erfindungsgemäßes Beispiel 2:
  • 300 g des Harzes aus Beispiel I) werden in 700 g Tetrahydrofuran (Wassergehalt ca. 7 %) gelöst. Sodann erfolgt die Hydrierung bei 260 bar und 120 °C in einem Autoklaven (Fa. Parr) mit Katalysatorkorb, der mit 100 mL eines handelsüblichen Ru-Katalysators (3 % Ru auf Aluminiumoxid) gefüllt ist. Nach 15 h wird die Reaktionsmischung über ein Filter aus dem Reaktor abgelassen.
  • Erfindungsgemäßes Beispiel 3:
  • Das Harz aus Beispiel I) wurde unter Erwärmen 30%ig in i-Butanol gelöst. Die Hydrierung erfolgt in einem kontinuierlich betriebenen Festbettreaktor, der mit 400 mL eines handelsüblichen, silikageträgerten Kupfer-Chrom-Kontaktes gefüllt ist. Bei 300 bar und 130 °C werden stündlich 500 mL der Reaktionsmischung von oben nach unten durch den Reaktor gefahren (Rieselfahrweise). Der Druck wird durch Nachführen von Wasserstoff konstant gehalten.
  • Erfindungsgemäßes Beispiel 4:
  • Das Harz aus Beispiel I) wurde unter Erwärmen 30%ig in i-Butanol gelöst. Die Hydrierung erfolgt in einem kontinuierlich betriebenen Festbettreaktor, der mit 400 mL eines handelsüblichen, Raney-Typ Nickelkatalysators gefüllt ist. Bei 300 bar und 130 °C werden stündlich 400 mL der Reaktionsmischung von oben nach unten durch den Reaktor gefahren (rieselfahrweise). Der Druck wird durch Nachführen von Wasserstoff konstant gehalten.
  • Hydrierung des Harzes auf Basis von Butanon und Formaldehyd aus Beispiel II) Erfindungsgemäßes Beispiel 5:
  • 300 g des Harzes aus Beispiel II) werden unter Erwärmen in 700 g i-Butanol gelöst. Sodann erfolgt die Hydrierung bei 260 bar und 120 °C in einem Autoklaven (Fa. Parr) mit Katalysatorkorb, der mit 100 mL eines Raney-Typ Nickelkatalysators gefüllt ist. Nach 8 h wird die Reaktionsmischung über ein Filter aus dem Reaktor abgelassen.
  • Die Harzlösungen aus den Beispielen 1 bis 5 und dem Vergleichsbeispiel A werden im Vakuum vom Lösemittel befreit. Die Eigenschaften der resultieren Harze sind in Tabelle 1. Aufgeführt.
  • Tabelle 1.: Eigenschaften der hydrierten Harze nach den Beispielen 1 bis 5 und dem Vergleichsbeispiel A
    Figure 00250001
  • Figure 00260001
  • Alle Harze sind in üblichen Lacklösemitteln löslich. Beispielsweise sind die Harze löslich in Ethanol, Dichlormethan, Ethylacetat, Butylacetat, Isopropanol und Aceton. Das Vergleichsbeispiel A ist zudem teilweise löslich in Wasser, wodurch eine schlechte Wasserbeständigkeit in Lackfilmen resultiert.
  • Das Vergleichsbeispiel A besitzt einen hohen Formaldehydgehalt und trotz des geringen Schmelzpunktes eine sehr hohe Viskosität. Die Farbzahl ist relativ hoch und steigt signifikant durch thermische Belastung an.

Claims (44)

  1. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel II enthalten
    Figure 00270001
    R' = H, aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, CH2ON, R1, R2 = H, aliphatischer und/oder cycloaliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wobei R1 und R2 gleich oder davon verschieden oder Teil eines gemeinsamen cycloaliphatischen Ringes sein können, k = 1 bis 15, l = 1 bis 13, m = 0 bis 2, wobei die Summe aus k + l + m zwischen 3 und 15 liegt und die drei Strukturelemente alternierend oder statistisch verteilt sein können und wobei die Strukturelemente über CH2-Gruppen linear verknüpft sein können und die Strukturelemente im Falle von R1 und/oder R2 = H über CH2-Gruppen außerdem verzweigend verknüpft sein können.
  2. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel II enthalten
    Figure 00280001
    R' = H, aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstooatomen, CH2OH, R1, R2 = H, aliphatischer und/oder cycloaliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wobei R1 und R2 gleich oder davon verschieden oder Teil eines gemeinsamen cycloaliphatischen Ringes sein können, k = 1 bis 15, bevorzugt 2 bis 12, besonders bevorzugt 3 bis 12, l = 1 bis 13, bevorzugt 1 bis 9, m = 0 bis 2, wobei die Summe aus k + l + m zwischen 3 und 15, bevorzugt zwischen 4 und 12 liegt und die drei Strukturelemente alternierend oder statistisch verteilt sein können und wobei die Strukturelemente über CH2-Gruppen linear verknüpft sein können und die Strukturelemente im Falle von R1 und/oder R2 = H über CH2-Gruppen außerdem verzweigend verknüpft sein können, erhalten durch B) die Herstellung der Grundharze durch Kondensation von mindestens einem Keton mit mindestens einem Aldehyd in Gegenwart mindestens eines basischen Katalysators und gegebenenfalls mindestens eines Phasentransferkatalysators, lösemittelfrei oder unter Verwendung eines wassermischbaren organischen Lösemittels, und anschließender B) kontinuierlicher, halb- oder diskontinuierlicher Hydrierung der Carbonylgruppen der Keton-Aldehydharze (A) in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten Lösemittels mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators bei Drücken zwischen 50 und 350 bar, bevorzugt zwischen 100 und 300 bar, besonders bevorzugt zwischen 150 und 300 bar und Temperaturen zwischen 40 und 140 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C.
  3. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass • der Gehalt an freiem Formaldehyd unter 3 ppm, bevorzugt unter 2,5 ppm, besonders bevorzugt unter 2,0 ppm liegt, • der Gehalt kristallisationsfähiger Verbindungen unter 5 Gew.-%, bevorzugt unter 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 1 Gew.-% liegt, • die Carbonylzahl zwischen 0 und 100 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 0 und 50 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 0 und 25 mg KOH/g liegt, • die Hydroxylzahl zwischen 0 und 450 mg KOH/g, bevorzugt zwischen 10 und 400 mg KOH/g, besonders bevorzugt zwischen 20 und 350 mg KOH/g liegt, • die Farbzahl nach Gardner (50 % in Ethylacetat) unter 1,5, bevorzugt unter 1,0, besonders bevorzugt unter 0,75 liegt, • die Farbzahl nach Gardner (50 % in Ethylacetat) nach thermischer Belastung des Harzes (24 h, 150 °C) unter 2,0, bevorzugt unter 1,5, besonders bevorzugt unter 1,0 liegt, • die Polydispersität (Mw/Mn) der Harze zwischen 1,35 und 2,0, besonders bevorzugt zwischen 1,4 und 1,9 liegt, • die Lösungsviskosität, 40%ig in Phenoxyethanol, zwischen 3000 und 14000 mPa·s, besonders bevorzugt zwischen 4000 und 10000 mPa·s liegt, • der Schmelzpunkt/-bereich zwischen 40 und 150 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C, besonders bevorzugt zwischen 60 und 130 °C liegt und • der Gehalt an nicht flüchtigen Bestandteilen nach Temperung über 24 h bei 150 °C über 97,0 %, bevorzugt über 97,5 % liegt.
  4. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Keton-Aldehydharze bi-reaktive Ketone, die sowohl in α-Position als auch in α'-Position zur Carbonylgruppe eine Reaktionsmöglichkeit besitzen, verwendet werden.
  5. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Keton-Aldehydharze bi-reaktive Ketone, ausgewählt aus Aceton, Methylethylketon, Heptanon-2, Pentanon-3, Cyclopentanon, Cyclododecanon, Mischungen aus 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylcyclopentanon, Cycloheptanon und Cyclooctanon, Cyclohexanon, alkylsubstituierten Cyclohexanone mit einem oder mehreren Alkylresten, die insgesamt 1 bis 12 Kohlenwasserstoffatome aufweisen, wie zum Beispiel 4-tert.-Amylcyclohexanon, 2-sek.-Butylcyclohexanon, 2-tert.-Butylcyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 2-Methylcyclohexanon und 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, einzeln oder in Mischung, verwendet werden, in Mengen von 70 bis 100 Mol-%, bezogen auf die Ketonkomponente.
  6. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsbindungen zur Herstellung der Keton-Aldehydharze Cyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon und Methylethylketon, allein oder in Mischungen, verwendet werden, in Mengen von 70 bis 100 Mol-%, bezogen auf die Ketonkomponente.
  7. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsbindungen zur Herstellung der Keton-Aldehydharze bis zu 30 mol-%, bevorzugt bis zu 15 mol-% bezogen auf die Ketonkomponente, C-H-acide Ketone, die in α'-Position zur Carbonylgruppe keine Reaktionsmöglichkeit besitzen oder hier nur eine geringe Reaktivität aufweisen, ausgewählt aus Acetophenon, Derivate des Acetophenons wie Hydroxyacetophenon, alkylsubstituierten Acetophenonderivaten mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen am Phenylring, Methoxyacetophenon, Propiophenon, 3,3-Dimethyl-butanon und/oder Methylisobutylketon, allein oder in Mischungen, verwendet werden.
  8. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsverbindung zur Herstellung der Keton-Aldehydharze Formaldehyd und/oder Formaldehyd-spendende Verbindungen eingesetzt werden.
  9. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsverbindung zur Herstellung der Keton-Aldehydharze Formaldehyd und/oder para-Formaldehyd und/oder Trioxan eingesetzt werden.
  10. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsverbindungen zur Herstellung der Keton-Aldehydharze zusätzlich zu Formaldehyd Aldehyde ausgewählt aus Acetaldehyd, n-Butyraldehyd, iso-Butyraldehyd, Valerianaldehyd, Dodecanal, allein oder in Mischungen in Anteilen zwischen 0 und 75 mol-%, bevorzugt 0 und 50 mol-%, besonders bevorzugt zwischen 0 und 25 mol-% bezogen auf die Aldehydkomponente, eingesetzt werden.
  11. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsverbindungen zur Herstellung der Keton-Aldehydharze Cyclohexanon, 4-tert.-Butylcyclohexanon, 3,3,5-Trimethylcyclohexanon und Methylethylketon, allein oder in Mischungen, und gegebenenfalls weitere Ketone, ausgewählt aus Acetophenon, Hydroxyacetophenon, 3,3-Dimethylbutanon und Methylisobutylketon, allein oder in Mischungen, und Formaldehyd eingesetzt werden.
  12. Carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das molare Verhältnis zwischen der Keton und der Aldehydkomponente zwischen 1 : 0,25 bis 1 zu 15, bevorzugt zwischen 1 : 0,9 bis 1 : 5 und besonders bevorzugt zwischen 1 : 0,95 bis 1 : 4 liegt.
  13. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd, mit einem Gehalt an freiem Formaldehyd von weniger als 3 ppm, die im Wesentlichen die Strukturelemente gemäß Formel II enthalten, gekennzeichnet durch A) die Herstellung der Grundharze durch Kondensation von mindestens einem Keton mit mindestens einem Aldehyd in Gegenwart mindestens eines basischen Katalysators und gegebenenfalls mindestens eines Phasentransferkatalysators, lösemittelfrei oder unter Verwendung eines wassermischbaren organischen Lösemittels, und anschließender B) kontinuierlicher, halb- oder diskontinuierlicher Hydrierung der Carbonylgruppen der Keton-Aldehydharze (A) in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten Lösemittels mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators bei Drücken zwischen 50 und 350 bar, bevorzugt zwischen 100 und 300 bar, besonders bevorzugt zwischen 150 und 300 bar und Temperaturen zwischen 40 und 140 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung A) in basischem Milieu durchgeführt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen als basische Katalysatoren Hydroxide der Kationen NH4, NR4, Li, Na oder K, bevorzugt Hydroxide der Kationen NH4, NR4, Li, Na eingesetzt werden.
  16. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze unter Verwendung eines Hilfslösemittels erfolgt.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der carbonylhydrierten Keton-Aldehydharze unter Verwendung eines Hilfslösemittels, ausgewählt aus wassermischbaren Alkoholen und/oder Ketonen, erfolgt.
  18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13–17, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Phasentransferkatalysator eingesetzt wird, in Mengen von 0,01 bis 15, vorzugsweise von 0,1 bis 10,0, uns insbesondere in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gew.-% bezogen auf das eingesetzte Keton in der Polykondensationsmischung.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass als quarternäre Ammoniumsalze, Cetyldimethylbenzylammoniumchlorid, Benzyltributylammoniumchlorid, und/oder Triethylbenzylammoniumchlorid und als quaternäre Phosphoniumsalze, Triphenylbenzylphosphoniumchlorid und/oder Triphenylbenzylphosphoniumjodid, eingesetzt werden.
  20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufreinigung des Grundharzes A) mit Wasser unter Verwendung von Säuren gewaschen wird.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufreinigung des Grundharzes A) mit Wasser unter Verwendung von organischen Säuren mit 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen gewaschen wird.
  22. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein heterogener Katalysator zur Hydrierung der carbonylgruppenhaltigen Grundharze A) eingesetzt wird.
  23. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass Metall-Katalysatoren zur Hydrierung eingesetzt werden.
  24. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass Metall-Katalysatoren zur Hydrierung eingesetzt werden, die die Metalle Nickel, Kupfer, Kupfer-Chrom, Palladium, Platin, Ruthenium und Rhodium allein oder in Mischungen, bevorzugt Nickel, Kupfer-Chrom und Ruthenium, allein oder in Mischungen, als Hauptmetalle enthalten.
  25. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Metall-Katalysatoren zusätzlich Dotiermetalle und/oder andere Modifizierungsmittel enthalten.
  26. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Dotiermetalle enthalten sind, ausgewählt aus Mo, Fe, Ag, Cr, Ni, V, Ga, In, Bi, Ti, Zr und Mn sowie den seltenen Erden.
  27. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass Modifizierungsmittel enthalten sind, ausgewählt aus Alkali- und Erdalkalimetallen und/oder deren Verbindungen, und/oder Phosphorsäure und/oder Schwefelsäure sowie deren Verbindungen.
  28. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatoren in Form von Pulvern oder Formkörpern eingesetzt werden.
  29. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatoren als Vollkontakte, Raney-Typ-Katalysatoren oder Trägerkatalysatoren eingesetzt werden.
  30. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägermaterial Kieselgur, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Alumosilikate, Titandioxid, Zirkoniumdioxid, Aluminium-Silicium-Mischoxide, Magnesiumoxid und/oder Aktivkohle eingesetzt werden.
  31. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die katalytische Hydrierung in der Schmelze, in Lösung eines geeigneten Lösemittels oder dem Hydrierprodukt selbst als „Lösemittel" durchgeführt wird.
  32. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösemittel n-Butanol, i-Butanol, Tetrahydrofuran, Ethyl- und Butylacetat, Xylol, Dioxan, Diethylether und/oder Diethylenglykol verwendet werden.
  33. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 31 und 32, dadurch gekennzeichnet, dass das gegebenenfalls enthaltene Lösemittel nach beendeter Reaktion abgetrennt und dem Kreislauf zurückgeführt wird.
  34. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierfen Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 eingesetzt werden.
  35. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatorbelastung 0,05 bis 4 t Harz pro Kubikmeter Katalysator und Stunde, bevorzugt 0,1 bis 2 t Harz pro Kubikmeter Katalysator und Stunde beträgt.
  36. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung diskontinuierlich, kontinuierlich oder halbkontinuierlich erfolgt.
  37. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung kontinuierlich erfolgt.
  38. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Festbettreaktor hydriert wird.
  39. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung in Schachtöfen oder Rohrbündeln erfolgt.
  40. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydrierung in Rieselbettfahrweise erfolgt.
  41. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass Wasserstoff und das zu hydrierende Harz, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel gelöst, am Kopf des Reaktors auf die Katalysatorschüttung gegeben wird.
  42. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 41, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserstoff im Gegenstrom von unten nach oben geführt wird.
  43. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen auf Basis von Formaldehyd nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 42, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst das carbonylgruppenhaltige Grundharz A) hergestellt wird, durch • Vorlage und Homogenisierung von 10 mol oder einem Vielfachen eines Ketons gemäß den Ansprüchen in einer 50 bis 90%igen methanolischen Lösung, 0 bis 5 Massen-% eines Phasentransferkatalysators und 0,1 bis 5 mol (oder einem Vielfachen) einer wässrigen Formaldehydlösung unter Rühren, • Zugabe unter Rühren von 0,01 bis 5 mol oder einem Vielfachen einer wässrigen Natronlaugelösung, • Zugabe von 4 bis 20 mol (oder einem Vielfachen) einer wässrigen Formaldehydlösung bei 40 bis 115 °C unter Rühren über 30 bis 120 min, • Abstellung des Rührers nach weiteren 0,5 bis 5 h Rühren bei Rückflusstemperatur, wobei optional nach etwa einem Drittel der Laufzeit weitere 0,1 bis 2 mol einer wässrigen Formaldehydlösung zugegeben werden können und der pH-Wert über die gesamte Zeit durch Zugabe von Natronlaugelösung über 10 gehalten wird, • Separation der wässrigen Phase von der Harzphase, • Waschen des Rohprodukts mit Wasser unter Verwendung einer organischen Säure, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint und • abschließender Trocknung des Harzes durch Destillation.
  44. Verfahren zur Herstellung von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen auf Basis von Formaldehyd nach mindestens einem der Ansprüche 13 bis 42, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst das carbonylgruppenhaltige Grundharz A) hergestellt wird, durch • Vorlage und Homogenisierung von 1 bis 4 mol oder einem Vielfachen eines Ketons gemäß den Ansprüchen und 0,5 bis 8 mol oder einem Vielfachen einer wässrigen Formaldehydlösung unter Rühren, • Zugabe unter Rühren bei 40 bis 80 °C von 0,1 bis 2 mol oder einem Vielfachen einer wässrigen Natronlaugelösung, • Zugabe von 1 bis 4 mol oder einem Vielfachen eines Ketons und 0,5 bis 10 mol oder einem Vielfachen einer wässrigen Formaldehydlösung bei 40 bis 80 °C unter Rühren über 60 bis 180 min, • Abstellung des Rührers nach weiteren 0,5 bis 7 h Rühren bei Rückflusstemperatur, • Separation der wässrigen Phase von der Harzphase, • Waschen des Rohprodukts mit Wasser unter Verwendung einer organischen Säure, bis eine Schmelzprobe des Harzes klar erscheint und • abschließender Trocknung des Harzes durch Destillation.
DE200610009080 2006-02-28 2006-02-28 Formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd und ein Verfahren zu ihrer Herstellung Withdrawn DE102006009080A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610009080 DE102006009080A1 (de) 2006-02-28 2006-02-28 Formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd und ein Verfahren zu ihrer Herstellung
PCT/EP2007/051465 WO2007099038A1 (de) 2006-02-28 2007-02-15 Formaldehydfreie, carbonylhydrierte keton-aldehydharze auf basis bi-reaktiver ketone und formaldehyd und ein verfahren zu ihrer herstellung
CN 200710138842 CN101100498B (zh) 2006-02-28 2007-02-27 不含甲醛的、基于二反应基酮和甲醛的羰基氢化的酮醛树脂及其制备方法

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610009080 DE102006009080A1 (de) 2006-02-28 2006-02-28 Formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd und ein Verfahren zu ihrer Herstellung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006009080A1 true DE102006009080A1 (de) 2007-08-30

Family

ID=37888085

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610009080 Withdrawn DE102006009080A1 (de) 2006-02-28 2006-02-28 Formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd und ein Verfahren zu ihrer Herstellung

Country Status (3)

Country Link
CN (1) CN101100498B (de)
DE (1) DE102006009080A1 (de)
WO (1) WO2007099038A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007018812A1 (de) 2007-04-20 2008-10-23 Evonik Goldschmidt Gmbh Polyether enthaltende Dispergier- und Emulgierharze

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102004020740A1 (de) 2004-04-27 2005-11-24 Degussa Ag Polymerzusammensetzungen von carbonylhydrierten Keton-Aldehydharzen und Polylsocyanaten in reaktiven Lösemitteln
CN111333751B (zh) * 2020-02-28 2021-06-08 宁波工程学院 一种碳九树脂的加氢催化方法
US11958930B2 (en) 2020-02-28 2024-04-16 Ningbo University Of Technology Catalytic hydrogenation method for carbon nine resin

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3334631A1 (de) * 1982-11-11 1984-05-17 Chemische Werke Hüls AG, 4370 Marl Benzinloesliche, hydrierte alkylarylketon/formaldehyd-harze sowie deren herstellung
DE3324287A1 (de) * 1983-07-06 1985-01-17 Chemische Werke Hüls AG, 4370 Marl Kondensationsharze auf basis von alkylarylketonen und formaldehyd
JPH1112338A (ja) * 1997-06-19 1999-01-19 Arakawa Chem Ind Co Ltd ポリアルコール樹脂の製造法
DE10338561A1 (de) * 2003-08-22 2005-04-14 Degussa Ag Keton-Aldehydharze, insbesondere Cyclohexanon-Formaldehydharze mit geringem Wassergehalt und hoher thermischer Bestätigkeit und Vergilbungsbeständigkeit sowie ein Verfahren zur Herstellung und Verwendung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007018812A1 (de) 2007-04-20 2008-10-23 Evonik Goldschmidt Gmbh Polyether enthaltende Dispergier- und Emulgierharze

Also Published As

Publication number Publication date
CN101100498B (zh) 2013-06-19
CN101100498A (zh) 2008-01-09
WO2007099038A1 (de) 2007-09-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
WO2007098813A1 (de) Formaldehydfreie, carbonylhydrierte keton-aldehydharze auf basis von formaldehyd und ein verfahren zu ihrer herstellung
EP1508580A1 (de) Keton-Aldehydharze, insbesondere Cyclohexanon-Formaldehydharze, ein Verfahren zur Herstellung und Verwendung
DE102007047584A1 (de) Druckfarbenzusammensetzungen
WO2009047102A1 (de) Beschichtungsstoffzusammensetzungen
EP1776402B1 (de) Zinnfreie, hochschmelzende reaktionsprodukte aus carbonylhydrierten keton-aldehydharzen, hydrierten ketonharzen sowie carbonyl- und kernhydrierten keton-aldehydharzen auf basis von aromatischen ketonen und polyisocyanaten
WO2008080767A1 (de) Verfahren zur herstellung von polyalkoholen aus formaldehyd mit geringem ameisensäuregehalt
DE10338559A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Keton-Formaldehydharzen
EP2376414A2 (de) Verfahren zur reinigung von roh-polymethylolen
DE10326893A1 (de) Harze auf Basis von Ketonen und Aldehyde mit verbesserten Löslichkeitseigenschaften und geringen Farbzahlen
EP1620377B2 (de) Verfahren zur hydrierung von methylolalkanalen
EP2027172A1 (de) Formaldehydfreie, oh-funktionelle, carbonyl- und kernhydrierte keton-aldehydharze auf basis von alkylarylketonen und formaldehyd und ein verfahren zu ihrer herstellung
DE102006009080A1 (de) Formaldehydfreie, carbonylhydrierte Keton-Aldehydharze auf Basis bi-reaktiver Ketone und Formaldehyd und ein Verfahren zu ihrer Herstellung
EP3075789B1 (de) Verfahren zur herselllung funktionalisierter keton-aldehyd-kondensationsharze
WO2007141114A1 (de) Formaldehydfreie, carbonyl- und kernhydrierte keton-aldehydharze auf basis von alkylarylketonen und formaldehyd mit geringer oh-funktionalität und ein verfahren zu ihrer herstellung
DE2831613A1 (de) Verfahren zur herstellung von polykondensationsprodukten
EP0863122B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyhydroxyethern
WO2007036488A1 (de) Nicht schmelzende reaktionsprodukte mit einer hohen glasübergangstemperatur und geringer lösungsviskosität
DE102013021509A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Hydroxyalkanalen
DE102007047585A1 (de) Kugelschreiberpastenzusammensetzungen
EP0001210B1 (de) Gegenüber Isocyanaten reaktive Gemische, Verfahren zu deren Herstellung un deren Verwendung in einem Verfahren zur Herstellung von Polyurethankunststoffen
DE3112808A1 (de) Verfahren zur herstellung von mischungen teilveraetherter methylolmelamine
DE1140563B (de) Verfahren zum Herstellen gemischter Aldole

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: EVONIK DEGUSSA GMBH, 40474 DUESSELDORF, DE

R005 Application deemed withdrawn due to failure to request examination

Effective date: 20130301