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Die
Erfindung bezieht sich auf ein mehrlagiges Formiersiebgewebe insbesondere
für Papiermaschinen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Derartige
Formiersiebgewebe sind aus der Praxis bekannt. Sie bilden üblicherweise
Papiermaschinenbespannungen im Formierbereich einer Papiermaschine,
d.h. in einem Bereich, in dem es darauf ankommt, dem der Maschine
zugeführten
Gut, also der Papierbahn, Wasser zu entziehen. Derartige Formiersiebgewebe
haben üblicherweise
in ihrer Querrichtung, d.h. in einer Richtung quer zur Längsachse
des Gewebes und damit quer zur Maschinenlaufrichtung, eine Wasser-Permeabilität, welche über die
Breite des Gewebes, d.h. in Querrichtung, gleichmäßig und
gleichbleibend ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formiersiebgewebe der
eingangs erwähnten
Art mit zonal unterschiedlichen Eigenschaften zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Formiersiebgewebe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß weist
das Bindefadensystem zonal eine unterschiedliche Anzahl von Bindepunkten
auf. Vorteilhaft ist, dass bei dem Gewebe über die Gesamtbreite hinweg
zonal hauptsächlich
in Querrichtung (in Englisch cross direction CD) eine Veränderung
der Gewebeeigenschaften über
die Anzahl der Bindepunkte, auch Anbinde-/Abbindepunkte genannt,
möglich
ist. Insofern wird die unterschiedliche Anzahl von Bindepunkten
ausschließlich
durch das Bindefadensystem herbeigeführt. Dieses ist durch Kettfäden, auch
Bindeketten genannt, gebildet. Dadurch ist es möglich, zum Beispiel die Lagenfestigkeit
sowohl der papierseitigen als auch der laufseitigen Gewebelage zueinander
in Bereichen erhöhten inneren
Verschleißes
zu verändern
und dadurch einer drohenden Delaminierung vorzubeugen. Ferner ist
es möglich, über ein
solches Bindefadensystem in den einzelnen Gewebelagen entstehende
Kontraktivkräfte
partiell auszugleichen oder aneinander anzugleichen, um beispielsweise
bei dreilagigen Geweben auftretende negative Rolleffekte auszugleichen. Letztlich
kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Formiersiebgewebes
ein Webmuster entstehen, welches vornehmlich in Querrichtung des
Gewebes variierbar ausgebildet ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist das Bindefadensystem ein separates
Bindefadensystem oder ein Bindefadensystem, das bindet und trägt. Damit
ist es möglich,
ein erfindungsgemäßes Formiersiebgewebe
unabhängig
von dem jeweils gewählten
Bindefadensystem zu schaffen.
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Gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung ist die Anzahl der durch die
Kettfäden
gebildeten Bindepunkte zonal über
die Breite des Gewebes unterschiedlich. Dadurch ist es möglich, beispielsweise
die Randbereiche eines Gewebes mit anderen Formiereigenschaften
als beispielsweise den mittleren Bereich des Gewebes zu versehen.
Es kann auch möglich
sein, die Anzahl der Bindepunkte über die Länge des Gewebes abschnittsweise
zonal unterschiedlich auszugestalten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die zonal unterschiedliche
Anzahl von Bindepunkten eine symmetrische oder asymmetrische Verteilung
zur Längsachse
des Gewebes auf und/oder bildet multiple Zonen über die Breite des Gewebes.
Letztlich entsteht dadurch eine große Variationsmöglichkeit
in Bezug auf die Gewebeeigenschaften und damit auch hinsichtlich
einer Permeabilität
des Gewebes, welche insbesondere über die Breite des Gewebes
unterschiedlich und damit variabel ausgebildet sein kann.
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Gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung ist die Anzahl von Bindepunkten
auf den Schäften
nicht konstant sondern entsprechend den gewünschten Bindeprofilen variierbar
ausgebildet. Damit lassen sich die Eigenschaften des Formiersieb gewebes
zonal unterschiedlich ausgestalten und gezielt an einen praktischen
Anwendungsfall anpassen. Insofern sind die Eigenschaften ein und
desselben Gewebes in weiten Grenzen variierbar. Es ist möglich, die
Eigenschaften des Gewebes konkret auf einen bestimmten Anwendungsfall
hin auszugestalten.
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Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei
alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung
bilden. Es zeigen:
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1 eine
schematische, teilweise Draufsicht auf ein Formiersiebgewebe gemäß einer
ersten Ausführungsform;
und
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2 eine
schematische, teilweise Draufsicht auf einen möglichen Einzug von Kettfäden gemäß einer
anderen Ausführungsform.
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In 1 ist
schematisch eine teilweise Draufsicht auf ein mehrlagiges Formiersiebgewebe 1 gezeigt,
welches insbesondere für
den Einsatz in Papiermaschinen (nicht gezeigt) geeignet ist. Pfeil
A bezeichnet in 1 die sogenannte Maschinenlaufrichtung,
welche sich parallel zur Längsachse 2 des
Gewebes 1 erstreckt. Der ferner in 1 gezeigte
Doppelpfeil B erstreckt sich quer zur Längsachse, damit in Querrichtung
des Gewebes 1 und insofern parallel zur Breite 3 des
Formiersiebgewebes 1.
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Das
Formiersiebgewebe 1 hat ein Bindefadensystem 4,
das durch Kettfäden 5 gebildet
ist. Das Bindefadensystem 4 ist in den 1 und 2 lediglich
schematisch angedeutet.
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Erfindungsgemäß weist
das Bindefadensystem 4 zonal eine unterschiedliche Anzahl
von Bindepunkten 6 auf. Gemäß der in 1 verdeutlichten Ausführungsform
der Erfindung ist die Anzahl der Bindepunkte 6 in den Randbereichen 7 des
Formier siebgewebes 1 im Vergleich zum mittleren Bereich 10 des
Gewebes erhöht,
so dass die Anzahl der Bindepunkte 6 über die Breite 3 des
Gewebes hinweg inhomogen ist.
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Das
Bindefadensystem 4 ist ein separates Bindefadensystem oder
ein Bindefadensystem, das bindet und trägt.
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Wie
in den 1 und 2 gezeigt, ist die Anzahl der
durch die Kettfäden 5 gebildeten
Bindepunkte 6 damit zonal über die Breite 3 des
Gewebes 1 unterschiedlich. Gemäß dem in 2 gezeigten Teil
des Gewebes kann die Anzahl der Bindepunkte auch über die
Länge des
Gewebes unterschiedlich sein.
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Die
vorerwähnte
zonal unterschiedliche Anzahl von Bindepunkten 6 weist
eine symmetrische oder asymmetrische Verteilung zur Längsachse 2 des
Gewebes 1 auf. Gemäß den in
den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen
der Erfindung ist die Verteilung der Bindepunkte jeweils symmetrisch
zur Längsachse
des Gewebes. Die Anzahl von Bindepunkten 6 kann aber auch
unsymmetrisch verteilt sein oder multiple, d.h. vielfache oder mehrfach angeordnete
Zonen über
die Breite 3 des Gewebes 1 bilden.
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Das
Formiersiebgewebe 4 ist beispielsweise ein dreilagiges,
kettgebundenes Gewebe.
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In 2 sind
einzelne Schäfte 11 bis 13 in
einer schematischen Draufsicht angedeutet. Erfindungsgemäß ist die
Anzahl von Bindepunkten 6 auf den Schäften 11 bis 13 nicht
konstant sondern entsprechend den gewünschten Bindeprofilen variierbar ausgebildet.
So ist in 2 für den ersten Schaft 11 ein
durchgehendes Einzugsschema gezeigt, bei dem die Anzahl an Kettfäden 5 im
mittleren Bereich 10 im Vergleich zur Anzahl der Kettfäden 5 in
den Randbereichen 7 erhöht
wurde. Auf den Folgeschäften 12 und 13 sind
jedoch nur in den Randbereichen 7, d.h. partiell, Kettfäden 5 eingezogen,
und diese werden daher zur zonalen Erhöhung der Anzahl der Bindepunkte 6 ausschließlich in
den Randbereichen 7 eingesetzt.
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Die
Anzahl der Kettfäden
im mittleren Bereich kann proportional zu der zur Verfügung stehenden
Gesamtanzahl von Kettfäden
erhöht
oder erniedrigt sein. Gemäß 2 ist
die Anzahl der das Bindefadensystem 4 bildenden Kettfäden 5 über die
Breite 3 des Gewebes in der Summe konstant, allerdings zonal
auf unterschiedliche Schäfte
aufgeteilt.
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Damit
ist ein Formiersiebgewebe mit zonal unterschiedlichen Eigenschaften
geschaffen. Erfindungsgemäß können also
unterschiedliche Webmuster insbesondere quer zur Maschinenlaufrichtung
realisiert werden.