Derartige
Schüttgutbearbeitungsanlagen, welche
ebenso als Brecher, Steinbrecher oder Zerkleinerungsmaschinen mit
meist nachgeschalteter Siebeinheit bezeichnet werden, dienen vordergründig dem
Zerkleinern von Schüttgut,
wie Bauschutt, Beton, Kohle, Kalkstein, Naturstein oder Schlacken u.a.,
das beispielsweise beim Abriss von Gebäuden oder dem Aufriss von Fahrbahnoberflächen, Begrenzungsanlagen
und dergleichen im Straßenbau
anfällt.
In Bezug auf die vorliegende Erfindung sollen unter dem Begriff
Schüttgut
im Unterschied zu Stückgut
all die Materialien verstanden werden, welche mittels Schüttgutbearbeitungsanlagen
zerkleinerbar sind.
Schüttgutbearbeitungsanlagen
können
entweder zum stationären
Betrieb oder als mobile Anlage ausgeführt sein. Stationär betriebene
Schüttgutbearbeitungsanlagen
werden vorzugsweise mittels eines elektrischen Antriebs betrieben,
wohingegen mobile Schüttgutbearbeitungsanlagen
gewöhnlich mittels
einer Brennkraftmaschine angetrieben werden. Die anzutreibenden
Komponenten der Anlage umfassen im Wesentlichen eine Zerkleinerungseinheit,
welche beispielsweise als Backenbrecher ausgeführt ist, sowie eine Siebeinheit,
welche grob gebrochenes Material von feiner gebrochenem Material trennt.
Mobil ausgeführte
Anlagen umfassen darüber hinaus
ein Fahrwerk, welches entweder als Räderfahrwerk oder als Raupenfahrwerk
ausgeführt
sein kann, wobei das Fahrwerk ebenso wie die Einheiten zur Materialzerkleinerung
sowie zum Sieben des Materials von der Brennkraftmaschine mechanisch
angetrieben wird. Die Brennkraftmaschine ist dabei vorzugsweise
als Dieselmotor ausgeführt,
so dass die gesamte Anlage ebenfalls einen Dieseltank umfasst, um
beim Stand der Technik die Brennkraftmaschine sowohl zum Betrieb
der genannten Einheiten als auch zum Fahrantrieb zu verwenden.
Aus
der
DE 91 13 816 U1 ist
eine gattungsgemäße Schüttgutbearbeitungsanlage
bekannt. Diese ist hier ein fahrbarer Brecher mit einem auf einem Fahrgestell
angeordneten Backenbrecher, einem auf Höhe des Brechermauls des Backenbrechers
endenden Aufgabeförderer
und mit einem unter der Brecheraustragsöffnung positionierten Bandabzugsförderer,
dessen Aufnahmeposition höhenverstellbar zwischen
den Rollelementen wie dem Ketten oder den Radsätzen des Fahrgestells liegt.
Der Brecher wird von einem Hybridantriebssystem angetrieben, bei
dem ein Dieselmotor eine Druckerzeugungsstation für ein Öl-Hydrauliksystem
betreibt. Mit diesem Hydrauliköl
können Öl-Hydraulikmotoren
betrieben werden, die sowohl den Brecher als auch die Rollelemente
des Fahrgestells antreiben.
Weiterhin
sind neben der Anwendung von Dieselaggregaten zur Erzeugung eines
Förderstroms einer
fluidischen Arbeitseinrichtung dieselelektrische Antriebssysteme
allgemein bekannt, bei denen ein Dieselmotor einen elektrischen
Generator antreibt, so dass dieser eine elektrische Leitung zur
Verfügung stellt,
um dezentral angeordnete Motoren zu betreiben. Dabei können beispielsweise
die Zerkleinerungseinheit oder die Siebeinheit mit getrennten elektrischen
Antrieben betrieben werden, wohingegen der Dieselmotor zum Direktantrieb
des Fahrwerks umgeschaltet werden kann. Als Dieselmotor wird vorzugsweise
ein Motor mit großem
Hubvolumen verwendet, welcher hinsichtlich des optimalen Betriebespunktes
eine niedrige Drehzahl mit großen verfügbaren Drehmomenten
aufweist. Die Abwärme des
Dieselmotors wird dabei über
ein Kühlsystem
abgeführt,
welches eine Kühlflüssigkeit
umfasst, die mittels eines Wärmetauschers
die aus dem Motor herausgeführte
Wärme über einen
konvektiven Wärmestrom
an die Umgebungsluft abgibt.
Zur
Aufbereitung des Schüttgutes
wird dieses zunächst über eine
Schüttgutzuleitung
einer Zerkleinerungseinheit zugeführt, in der das Schüttgut zerkleinert
wird, worauf folgend die unterschiedlich großen Materialanteile in einer
nachfolgenden Siebeinheit voneinander getrennt werden. Das Schüttgut befindet
sich häufig
in einem feuchten Zustand, da das Material entweder eine Grundfeuchtigkeit
beinhaltet oder vor der Zufuhr in die Anlage der Witterung ausgesetzt
ist und Feuchtigkeit aufnimmt. Das Schüttgutmaterial bricht dabei
in der Zerkleinerungseinheit zunächst
auf, wobei es in unverändert
feuchtem Zustand auf der Siebeinheit getrennt wird. Die meisten
Bearbeitungsanlagen sind nach dem Prinzip der Teilrückführung aufgebaut,
so dass Materialanteile, welche nicht die erforderliche Minimalgröße einzelner
Bruchbestandteile aufweisen, in die Zerkleinerungseinheit zurückgeführt werden.
Die Gesamtleistung der Zerkleinerungseinheit ist dabei von der Siebleistung
abhängig,
welche sich allerdings mit zunehmender Feuchtigkeit des Materials
verschlechtert. Der Grund der schlechteren Siebleistung bei hoher
Feuchtigkeit liegt darin begründet,
dass kleinere Materialanteile aufgrund der Feuchtigkeit an größeren Bruchstücken haften
bleiben.
Zur
Erhöhung
der Siebleistung sind separate Wärmeinbringungseinrichtungen
allgemenin bekannt, welche das Material vor oder während des Siebvorgangs
durch eine Wärmeeinbringung
trocknen oder zumindest antrocknen. Derartige Wärmeeinbringungseinrichtungen
können
elektrische Heizanlagen sein oder auf Brenngaseinrichtungen basieren,
welche beispielsweise Düsenstöcke umfassen, über die
Propangas verbrannt wird, so dass die Wärme der Propanfeuerung in das
Bruchmaterial eingebracht wird.
Bei
derartigen Wärmeeinbringungseinrichtungen
tritt das Problem auf, dass die Bereitstellung des Brennstoffes
mit erheblichem Mehraufwand verbunden ist, insbesondere eine aufwendige
Anlagentechnik hervorruft. Elektrisch beheizte Siebe oder auf sonstige
Weise ausgeführte
elektrische Heizeinrichtungen sind sehr kostenintensiv in der Anschaffung sowie
im Betrieb.
Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Erhöhung der
Siebleistung durch Schaffung einer Wärmeeinbringungseinrichtung
zu erzielen, welche ohne einen externen Energiestrom auskommt.
Diese
Aufgabe wird ausgehend von einer Schüttgutbearbeitungsanlage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüche angegeben.
Die
Erfindung schließt
die technische Lehre ein, dass der Wärmetauscher der Brennkraftmaschine
zugleich die Wärmeeinbringungseinrichtung
bildet, so dass die in thermodynamischer Wechselwirkung mit dem
Wärmetauscher
stehende Brennkraftmaschine als Bestandteil einer Kraft-Wärme-Kopplungseinheit
arbeitet.
Die
vorliegende Erfindung bietet den Vorteil, dass die Abwärme der
Brennkraftmaschine, welche üblicherweise über den
Wärmetauscher
an die Umgebungsluft abgegeben wird, zur Trocknung des Schüttgutes
nutzbar ist. Während
die Brennkraftmaschine die Zerkleinerungseinheit und die Siebeinheit entweder
dieselelektrisch, dieselhydraulisch oder direkt antreibt, findet
die Brennkraftmaschine zugleich als Wärmequelle Anwendung, indem
die dem Verbrennungsprozess zu Grunde liegende Abwärme zur Speisung
der Wärmeeinbringungseinheit
verwendet wird. Beim Betrieb einer Brennkraftmaschine wird ein erheblicher
Anteil des eingebrachten Energiestromes, welcher in chemischer Form
im Kraftstoff gebunden ist, nicht in mechanische Energie umgewandelt,
sondern muss als Wärmeenergie
abgeführt
werden. Als Beispiel soll im Folgenden die Wärmebilanz eines 337 kW-Dieselmotors
(Fa. SCANIA) betrachtet werden, wobei sowohl die über den
Kühlkreislauf
des Motors abzuführende
Wärme als
auch die Kühlung der
Ladeluft aufgrund einer Turboaufladung mit in die Betrachtung einbezogen
wird.
Demnach
beläuft
sich die Kühlleistung
bei einer mechanisch abgegebenen Leistung von 337 kW auf 126 kW,
wobei die weiterhin über
den Ladeluftkühler
abzuführende
Wärmemenge
59 kW umfasst. In Summe beläuft
sich die abzuführende
Wärmemenge
hinsichtlich der betrachteten Wärmeströme in diesem
Beispiel auf 185 kW, was bezüglich
der oben genannten mechanischen Abgabeleistung von 337 kW eine mechanisch-thermisch
gekoppelte Leistung von 522 kW ergibt. Bezieht man die mechanisch-thermisch
nutzbar gemachte Gesamtleistung auf den eingebrachten Energiestrom
in Form der im Kraftstoff gebundenen chemischen Energie von 12 KWh/kg
des Kraftstoffes und einem Verbrauch von ca. 49 kg/h, was einen zugeführten Energiestrom
von 588 kW liefert, so ergibt sich ein Gesamtwirkungsgrad von 88
%. Die anteilige Wärmeleistung
von 185 kW ist dabei hinreichend, um das Material des Schüttgutes
zumindest oberflächlich
anzutrocknen, während
dieses entweder zur Siebeinheit transportiert wird oder sich bereits
in dieser befindet.
Die
Temperatur der Luft, an welche die Wärme im Wärmetauscher abgegeben wird,
kann bis zu 70° C
betragen, so dass das Schüttgut
mit einer Luft dieser Temperatur beaufschlagt wird. Das Prinzip
der Ausnutzung der Abwärme
einer Brennkraftmaschine wird als Kraft-Wärme-Kopplung bezeichnet, welche die gleichzeitige
Gewinnung von mechanischer Energie und Wärme in einer Anlage bezeichnet.
Die gewonnene Wärme
wird bei diesen Kopplungsanlagen entweder zu Heizzwecken in Form
von Fernwärme oder
in Produktionsprozessen genutzt. Die Betrachtung eines mechanisch-thermischen
Gesamtwirkungsgrades wird bei derartigen Anlagen üblicherweise
auf den zugeführten
Energiestrom bezogen. Die vorliegende Erfindung beschränkt sich
jedoch nicht auf die ausschließliche
Anwendung einer Brennkraftmaschine, sondern kann auch elektrisch angetriebene
Schüttgutbearbeitungsanlagen
umfassen, wobei der elektrische Antrieb eine Kühlung umfasst, dessen Kühlleistung
ebenfalls zum Entzug der Feuchtigkeit des Schüttgutes verwendet werden kann.
Eine
weitere, vorteilhafte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Wärmeeinbringungseinrichtung
einen Flüssigkeits-Luft-Wärmetauscher
umfasst und die Flüssigkeit,
welche die seitens der Brennkraftmaschine genutzte Kühlflüssigkeit
ist, die Wärme
an die Luft abgibt.
Wärmetauscher,
welche in Bezug auf den vorliegenden Verwendungszweck eingesetzt
werden, können
sogenannte Lamellenkühler
sein, welche ein Fluidsystem umfassen, durch das die Kühlflüssigkeit
geleitet wird. Der Strom der zu erwärmenden Luft wird dabei vorteilhafterweise
durch eine Gebläsevorrichtung
erzeugt, so dass dieser in Richtung des Schüttgutes bewegt wird. Der Wärmetauscher und
die Gebläsevorrichtung
können
dabei eine bauliche Einheit bilden, wobei das Gebläse die Umgebungsluft
ansaugt und durch die Lamellenstruktur des Kühlers leitet. Durch die mittels
der lamellengroßen
Oberfläche
entsteht ein konvektiver Wärmestrom,
so dass die durchströmende
Luft erwärmt
wird und die Kühlflüssigkeit
im Fluidsystem des Wärmetauschers
abkühlt.
Die
Anordnung der Wärmeeinbringungseinrichtung
kann auf verschiedene Weise ausgeführt sein. Zum Einen besteht
die Möglichkeit,
die Wärmeeinbringungseinrichtung
ortsnah an der Siebeinheit anzuordnen, um die erwärmte Luft
in Form eines Luftstroms in Richtung des Schüttgutes in oder auf die Siebeinheit
zu bewegen, und andererseits besteht die Möglichkeit, den Wärmetauscher
ortsnah an der Brennkraftmaschine anzuordnen, wobei die Wärmeeinbringungseinrichtung
weiterhin eine Warmluftleitungsvorrichtung aufweist, welche die
erwärmte Luft
vom Wärmetauscher
in Richtung des Schüttgutes
leitet.
In
der erstgenannten Möglichkeit
wird die Wärme über die
Kühlflüssigkeit
von der Brennkraftmaschine in Richtung der Siebeinheit geleitet,
indem die Kühlflüssigkeit
durch Schlauch- oder Rohrverbindungen fließt. Betreffend die zweite Möglichkeit
verbleibt der Kühler
mit dem Gebläse
an der Brennkraftmaschine, wobei die erwärmte Kühlluft über entsprechende Kanäle der Auslaufrinne
des Brechers oder alternativ der Siebmaschine zugeführt wird.
Die Leistung der Gebläsevorrichtung
muss ggf. erhöht
werden, um einen hinreichenden Kühlluftstrom
sowohl durch den Wärmetauscher
als auch durch die Luftkanäle
zu leiten. Somit ist gewährleistet,
dass die gesamte Warmluft permanent genutzt werden kann, wobei bei
einer Anordnung der Wärmeinbringungseinrichtung
ortsnah an der Siebeinheit der Wärmetauscher
der Geometrie des Siebes angepasst werden kann, um die Beaufschlagung
des Schüttgutes mit
Warmluft zu optimieren. Andererseits bietet sich bei einer ortsnahen
Anordnung des Wärmetauschers an
der Brennkraftmaschine der Vorteil, dass die technische Ausführung, die
Geometrie bzw. die Dauer des Wärmetauschers
beibehalten werden kann, so dass lediglich entsprechende Luftkanäle für die Führung der
Warmluft ausgeführt
werden müssen.
Um
die Anlage als mobile Schüttgutbearbeitungsanlage
auszuführen,
kann weiterhin ein Fahrwerk ausgebildet sein, auf welchem die einzelnen Komponenten
der gesamten Anlage über
eine Tragrahmen angeordnet sind. Die als Dieselmotor ausgeführte Brennkraftmaschine
kann dabei ebenfalls das Fahrwerk antreiben, um die gesamte Schüttgutbearbeitungsanlage
mobil zu verfahren. Dies kann durch ein mechanisches Schaltgetriebe
bzw. eine entsprechende Anordnung von Kupplungen erfolgen, wobei
auch ein Fahrantrieb als dieselhydraulischer Antrieb ausgeführt sein
kann, um das Raupenfahrwerk bzw. das Räderfahrwerk entsprechend anzutreiben.
Zum mobilen Verfahren bzw. zum einfachen mechanischen Antrieb der
Schüttgutbearbeitungsanlage
und ihrer einzelnen Einrichtungen wird normalerweise ein Dieselkraftstoff
verwendet, welcher in einem Dieseltank bevorratet ist. Eine als
Dieselmotor ausgebildete Brennkraftmaschine ist gewöhnlich ebenfalls
mit leichtem Heizöl
betreibbar, wobei der Betrieb der Anlage zum Verfahren über das
Fahrwerk sowie der Betrieb der Einrichtungen zum Zerkleinern und
zum Sieben des Schüttgutes
mit leichtem Heizöl seitens
des Gesetzgebers zunächst
nicht zulässig ist.
Wenn die Gesamtnutzung der in der Brennkraftmaschine auftretenden
Energieströme
auch die Abwärme
umfasst, erfüllt
der Einsatz der Brennkraftmaschine die Kriterien einer Kraft-Wärme-Kopplungseinheit. Diese
ist zulässigerweise
mit leichtem Heizöl betreibbar,
so dass die Schüttgutbearbeitungsanlage zumindest
zwei Kraftstofftanks aufweisen sollte, wobei zumindest ein Kraftstofftank
zur Aufnahme von Dieselkraftstoff und zumindest ein Kraftstofftank
zur Aufnahme von leichtem Heizöl
dient.
Um
die jeweils zulässige
Betriebsart des Dieselmotors zwischen einem Fahrbetrieb sowie einem Betrieb
der Zerkleinerungs- und Siebeinheit unter Berücksichtigung der Wärmeausnutzung
der Brennkraftmaschine umzuschalten, ist vorzugsweise eine Kraftstoffumschalteinrichtung
vorgesehen, welche vom Benutzer der Anlage umgeschaltet werden kann oder
welche automatisch umschaltbar ist. Wird die Brennkraftmaschine
zum Antrieb des Fahrwerks genutzt, so erhält diese den Kraftstoff aus
dem Dieseltank, wohingegen im Betrieb der Brennkraftmaschine zum
Antrieb der Zerkleinerungs- und Siebeinheit unter Ausnutzung der
Abwärme
der Brennkraftmaschine zur Trocknung des Schüttgutes der Kraftstoff aus dem
Tank des leichten Heizöl
entnommen wird.
Weitere,
die Erfindung verbessernde Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen
angegeben oder werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der Figuren näher
dargestellt. Es zeigt:
1 eine
schematische Seitenansicht einer Schüttgutbearbeitungsanlage mit
einer Kraft-Wärme-Kopplung
gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
2 ein
Blockschaltbild einer Schüttgutbearbeitungsanlage,
wobei die Energieströme
der Brennkraftmaschine schematisch dargestellt sind.
Die
in 1 exemplarisch gezeigte Schüttgutbearbeitungsanlage 1 umfasst
zunächst
eine Schüttgutzuleitung 10,
welche als eine Art Behältnis ausgeführt ist,
so dass das grobe, zu zerkleinernde Schüttgut mittels entsprechender
Maschinen eingebracht werden kann. Ausgangsseitig ist eine Schüttgutableitung 11 vorgesehen,
welche in Form eines Haldenbandes das bearbeitete Gut 12 an
einen Ablageort bewegt.
Gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispielumfasst
der Antrieb der Schüttgutbearbeitungsanlage 1 eine
Brennkraftmaschine 13, welche eine Zerkleinerungseinheit 14 sowie
eine Siebeinheit 15 antreibt. Der Antrieb ist in der vorliegenden 1 nicht
detailliert dargestellt; die Brennkraftmaschine 13 kann
die Zerkleinerungseinheit 14 beispielsweise durch einen
mechanischen Direktantrieb antreiben, wohingegen die Siebeinheit 15 über eine
dieselelektrische Kopplung angetrieben werden kann. Die Erzeugung
elektrischer Leistung dient weiterhin dem Antrieb verschiedener
Förderbänder wie
dem Haldenband, dem Brecherabzugsband, einer Ausgaberinne oder einer
Auslaufrinne.
Angrenzend
an die Siebeinheit 15 ist eine Wärmeeinbringungseinrichtung 16 vorgesehen,
welche über
Kühlflüssigkeitsleitungen 22a sowie 22b die Abwärme der
Brennkraftmaschine 13 an das Schüttgut abgibt, welches sich
in der Siebeinheit 15 befindet. Die Erzeugung eines Stromes
der erwärmten Luft
erfolgt mittels eins – hier
nicht näher
gezeigten – Gebläses, welches
in bzw. an der Wärmeeinbringungseinrichtung 16 montiert
ist. Die Anordnung der Wärmeeinbringungseinrichtung 16 ist
ebenso auf der Unterseite der Siebeinheit 15 möglich, wobei
ebenfalls eine seitliche Anordnung mit entsprechender Ausrichtung
der Gebläse
bzw. der Luftströmungen vorgesehen
sein kann (graphisch nicht näher
spezifiziert).
Diverse
Förderbänder bewegen
das Schüttgut
von der Seite der Schüttgutzuleitung 10 bis
zur Schüttgutableitung 11,
wobei das Schüttgut
zunächst in
der Zerkleinerungseinheit 14 aufgebrochen wird und anschließend mittels
eines Brecherabzugsbandes in Richtung der Siebeinheit 15 transportiert
wird. Sämtliche
technischen Einrichtungen werden dabei energetisch mit der Brennkraftmaschine 13 versorgt, wobei
diese beim Verfahren der Schüttgutbearbeitungsanlage 1 ein
Fahrwerk 18 antreibt, dessen Antrieb zwischen den einzelnen
Einheiten der Anlage auf der einen Seite sowie dem Fahrwerk 18 auf
der anderen Seite mittels einer Kupplung bzw. eines entsprechenden
Getriebes umschaltbar ist. Der Strom der Kühlflüssigkeit, welche durch die
Kühlflüssigkeitsleitungen 22a und 22b geleitet
wird, ist durch Pfeile dargestellt, wobei die heiße Kühlflüssigkeit
zunächst
von der Brennkraftmaschine 13 in Richtung des Wärmetauschers
der Wärmeeinbringungseinrichtung 16 geleitet
wird, dort durch die Konvektion mit der zu erwärmenden Luft abkühlt und über die Kühlflüssigkeitsleitung 22b zur
Brennkraftmaschine 13 zurückgeführt wird.
2 zeigt
ein Blockschaltbild der vorliegenden Erfindung, wobei sowohl der
Materialfluss des Schüttgutes
schematisch dargestellt ist, als auch die jeweiligen Energieströme der Brennkraftmaschine eingezeichnet
sind.
Der
Materialfluss der Anlage beginnt mit dem Schüttgut 17, welches über eine
Schüttgutzuleitung 10 zu
einer Zerkleinerungseinheit 14 transportiert wird. Nachdem
das Schüttgut 17 zerkleinert
ist, wird dieses zu einer Siebeinheit 15 weiter transportiert, wobei
der Anteil des Schüttgutes,
welcher eine hinreichend kleine Körnung der Bruchstücke aufweist, über eine
Schüttgutableitung 11 das
bearbeitete Gut 12 ablädt.
Eine Brennkraftmaschine 13 versorgt die Zerkleinerungseinheit 14 mit
eine Leistung PZ und die Siebeinheit 15 mit
einer Leistung PS. Die Leistung PZ von der Brennkraftmaschine 13 zur
Zerkleinerungseinheit 14 kann über einen Riementrieb oder ähnlichem
erfolgen, wohingegen vorzugsweise eine elektrische Leistung PS zum Betrieb der Siebeinheit 15 vorgesehen
ist. Um die Anlage mobil zu verfahren, ist ein Fahrwerk 18 vorgesehen,
welches ebenfalls von der Brennkraftmaschine 13 mittels
einer Leistung für das
Fahrwerk PS versorgt wird.
Die
Brennkraftmaschine 13 wird mit Kraftstoff versorgt, welcher
entweder im Kraftstofftank für Dieselkraftstoff 19 oder
im Kraftstofftank für
leichtes Heizöl 20 bevorratet
wird. Im Fahrbetrieb der Anlage wird die Brennkraftmaschine 13 mit
Dieselkraftstoff aus dem Kraftstofftank 19 gespeist, wohingegen
im Betrieb der Zerkleinerungseinheit 14 als auch der Siebeinheit 15 mittels
der Brennkraftmaschine 13 diese mit leichtem Heizöl aus dem
Kraftstofftank 20 versorgt wird. Zum Umschalten der Kraftstoffzufuhr ist
eine Kraftstoffumschalteinrichtung 21 vorgesehen.
Die
Anlage ist als Kraft-Wärme-Kopplungseinheit
ausgeführt,
in dem die Abwärme
der Wärmeeinbringungseinrichtung 16 an
das Schüttgut
abgegeben wird, welches sich in der Siebeinheit 15 befindet.
Damit wird eine Trocknung des Schüttgutes erreicht, da die erwärmte Luft
aus der Wärmeeinbringungseinrichtung 16 dem
Schüttgut
Feuchtigkeit entzieht, so dass die Siebleistung der Siebeinheit 15 erhöht bzw.
verbessert wird. Die Wärmeeinbringungseinrichtung 16 umfasst
einen Wärmetauscher,
welcher die durch die Brennkraftmaschine 13 erwärmte Kühlflüssigkeit
an einen Kühlluftstrom
abgibt, welcher die Siebeinheit 15 bzw. das Schüttgut in
derselben beaufschlagt. Die Kühlflüssigkeit
wird von der Brennkraftmaschine 13 über eine Kühlflüssigkeitsleitung 22a zur
Wärmeeinbringungseinrichtung 16 geleitet,
wobei nach Abgabe der Wärme
der Kühlflüssigkeit
diese über
eine rückführende Kühlflüssigkeitsleitung 22b dieselbe
wieder in die Brennkraftmaschine 13 zurückführt. Somit wird sowohl die
mechanische Ausgangsleistung als auch die thermische Verlustleistung
der Brennkraftmaschine 13 genutzt.
Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführung
nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch
bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.