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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Magnetventil, insbesondere für ein Hydraulikaggregat,
nach der Gattung des unabhängigen
Patentanspruchs 1.
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In
Fahrzeugbremsregelanlagen haben bekannte zweistufige Elektromagnetventile
beispielsweise die Aufgabe, eine Pumpe in einem Hydraulikmodulator
mit relativ viel Flüssigkeit
zu versorgen, um während
eines Regelfalls des elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP) einen schnellen
Druckaufbau zu realisieren. Solche bekannten Magnetventile umfassen
eine Vorstufe mit einem relativ kleinen Dichtsitz, welcher zum Schalten
eines hohen Drucks geeignet ist, und eine Hauptstufe mit einem relativ großen Dichtsitz,
welcher in einem drucklosen Zustand einen großen Öffnungsquerschnitt freigibt.
Ein großer Öffnungsquerschnitt
kann auch in Verbindung mit einem großen Gesamthub des Magnetventils
erreicht werden. Soll dieser Gesamthub aufgrund steigender Anforderungen
vergrößert werden,
so kann ein Grenzbereich des schaltbaren Drucks der Vorstufe erreicht
werden und das Ventil kann mit der vorhandenen Magnetkraft nicht
mehr geöffnet
werden, weil beispielsweise ein Magnetanker zu weit von einer Polfläche eines
Polkerns entfernt ist und eine Kugel, welche Teil des kleinen Dichtsitzes
ist, fest im Magnetanker verstemmt ist.
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Vorteile
der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Magnetventil
mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, dass in einer Bohrung eines Magnetankers ein Nebendichtelement
beweglich geführt
ist, welches einen Nebendichtsitz in einem Hauptdichtelement öffnet und
schließt,
wobei das Hauptdichtelement einen Hauptdichtsitz öffnet und
schließt.
Bei einer Aktivierung des Magnetventils in einem drucklosen Zustand
ist der Magnetanker mit dem Nebendichtelement und dem Hauptdichtelement
um einen Gesamthub bis zu einem Endanschlag in Öffnungsrichtung bewegbar. Bei
einer Aktivierung unter einem an einem ersten Anschluss anliegenden
Druck, wird der Magnetanker ohne Nebendichtelement um einen Nebenhub
in Öffnungsrichtung
bewegt, welcher Teil des Gesamthubs und eines Haupthubs ist. Nach
Erreichen des Nebenhubs ist der Magnetanker mit dem Nebendichtelement
bis zum Erreichen des Haupthubs in Öffnungsrichtung bewegbar, wobei
das Nebendichtelement vom Nebendichtsitz abhebt. Durch das Abheben
des Nebendichtelements ist zwischen dem ersten und einem zweiten
Anschluss ein Druckausgleich ausführbar, wobei während des
Druckausgleichs der Magnetanker mit dem Nebendichtelement und dem
Hauptdichtelement weiter bis zum Endanschlag des Magnetankers in Öffnungsrichtung
bewegbar ist. In anderen Worten ausgedrückt, der Magnetanker durchfährt unter
dem am ersten Anschluss anliegenden Druck den Nebenhub ohne den
Hauptdichtsitz und den Nebendichtsitz abzuheben. Dadurch werden
der Gesamthub und der Haupthub um den Nebenhub verringert und der
Magnetanker wird durch den verringerten Gesamthub näher an eine
Polfläche
eines Polkerns gebracht, wodurch die wirkende Magnetkraft vergrößert wird.
Durch die vergrößerte Magnetkraft
hebt das Nebendichtelement in vorteilhafter Weise um den Resthub
des Haupthubs vom Nebendichtsitz ab und gibt diesen frei, so dass
der Druckausgleich zwischen den beiden Anschlüssen erfolgen kann. Durch das
in der Bohrung des Magnetankers beweglich geführte Nebendichtelement kann
in vorteilhafter Weise der Gesamthub des Magnetventils vergrößert werden,
ohne die Schaltcharakteristik des Magnetventils zu stark zu verändern und
ohne den Abstand zwischen dem Magnetanker und der Polfläche des
Polkerns wesentlich zu vergrößern. Zudem
kann durch das bewegliche Nebendichtelement im Magnetanker ein sehr
großer
Hub und damit ein großer Öffnungsquerschnitt
realisiert werden ohne dass eine aufwendige und teure Tauchstufe
im Magnetanker bzw. in einem Polkern erforderlich ist.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des im unabhängigen Patentanspruch
angegebenen Magnetventils möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass die Öffnungsrichtung
einer Bewegung des Magnetankers von einer Ausgangsposition in Richtung
des Polkerns entspricht. Der Endanschlag ist beispielsweise erreicht, wenn
der Magnetanker auf die Polfläche
des Polkerns auftrifft. Dadurch wird der Gesamthub des Magnetventils
durch den Abstand des Magnetankers vom Polkern in der Ausgangsposition
bestimmt. Der Gesamthub kann beispielsweise im Bereich zwischen
ca. 0,8mm bis ca. 1,7mm liegen.
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In
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Magnetventils
ist die Bewegung des Nebendichtelements in der Bohrung des Magnetankers
durch einen oberen Anschlag und einen unteren Anschlag begrenzt.
Der obere Anschlag kann beispielsweise durch einen Absatz oder durch
ein Sackloch gebildet werden, und der untere Anschlag kann beispielsweise
durch eine in die Bohrung eingepresste Anschlaghülse gebildet werden. Der Nebenhub
kann durch den oberen Anschlag und den unteren Anschlag beispielsweise
in einem Bereich von ca. 0,1mm bis ca. 1,0mm eingestellt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Magnetventils sind das
Nebendichtelement und das Hauptdichtelement nach dem Auftreffen
des Magnetankers am Endanschlag in Öffnungsrichtung weiter bewegbar,
wobei das Nebendichtelement um den Nebenhub bis zum oberen Anschlag
nach oben bewegt wird und das Hauptdichtelement um den Haupthub
nach oben bewegt wird, wodurch das Magnetventil den vollständigen Öffnungsquerschnitt
erreicht.
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Im
drucklosen Zustand ist der Magnetanker mit dem Nebendichtelement
und dem Hauptdichtelement bei einer Aktivierung beispielsweise gegen
die Federkraft einer Ankerfeder bewegbar, welche zwischen dem Polkern
und dem Magnetanker wirkt. Unter dem am ersten Anschluss anliegenden
Druck ist der Magnetanker von der Ausgangsposition bis zum Endanschlag
beispielsweise gegen die Federkraft der Ankerfeder und die Federkraft
einer Dichtelementfeder bewegbar, welche zwischen dem Hauptdichtelement
und dem Magnetanker wirkt, wobei eine Relativbewegung zwischen dem
Hauptdichtelement und dem Magnetanker durch den Haupthub begrenzt ist.
Der Haupthub kann beispielsweise über die Abmessungen der Komponenten
in einem Bereich von ca. 0,15mm bis ca. 1,3mm eingestellt werden.
Zudem kann die Dichtelementfeder über eine mit dem Magnetanker
verbundene Ankerhülse
auf den Magnetanker wirken, wobei die Ankerhülse beispielsweise auf den
Magnetanker aufgepresst ist.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Magnetventils ist der Magnetanker
mit dem Nebendichtelement und dem Hauptdichtelement bis zum Endanschlag
des Magnetankers bewegbar, wenn während des Druckausgleichs zwischen
dem ersten und einem zweiten Anschluss eine vorgebbare Druckdifferenz
unterschritten wird. Die Druckdifferenz kann beispielsweise durch
die Eigenschaften der Ankerfeder vorgegeben werden. Nach dem Auftreffen
des Magnetankers am Endanschlag sind das Nebendichtelement und das
Hauptdichtelement durch die Federkraft der Dichtelementfeder in Öffnungsrichtung
weiter bewegbar.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Magnetventils ist das Nebendichtelement
als beweglicher Stößel mit
einem Stößelbund
und einem Stößelschaft
ausgeführt,
wobei der Stößelschaft dichtend
auf den im Hauptdichtelement angeordneten Nebendichtsitz wirkt.
Alternativ kann das Nebendichtelement als bewegliche Kugel oder
als Kombination aus einer beweglichen Scheibe mit einer eingepressten
Kugel ausgeführt
werden, wobei die Kugel dichtend auf den in einem Dichtelementdom
des Hauptdichtelements angeordneten Nebendichtsitz wirkt.
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Zeichnung
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Magnetventils,
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2 eine
schematische Schnittdarstellung des Details A aus 1 zur
Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Nebendichtelements des Magnetventils gemäß 1,
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3 eine
schematische Schnittdarstellung des Details A aus 1 zur
Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines Nebendichtelements des Magnetventils gemäß 1,
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4 eine
schematische Schnittdarstellung des Details A aus 1 zur
Darstellung einer alternativen Ausführungsform eines Magnetankers
des Magnetventils gemäß 1,
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5 eine
schematische Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen zweistufigen
Magnetventils, und
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6 eine
schematische Schnittdarstellung des Details B aus 5 zur
Darstellung eines Nebendichtelements des Magnetventils gemäß 5.
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Beschreibung
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, umfasst ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Magnetventils 1 ein
Gehäuse 2,
einen ersten Anschluss 3, einen zweiten Anschluss 4,
einen Polkern 5 und einen Magnetanker 6, welcher über eine
nicht dargestellte Magnetspule erregbar ist. Der Magnetanker 6 ist
zum Öffnen
und Schließen
eines Hauptdichtsitzes 7.1 beweglich im Gehäuse 2 geführt und
mit einem Hauptdichtelement 8 gekoppelt, wobei der Magnetanker 6 von
der dargestellten Ausgangsposition um einen Gesamthub h1 bis zum
Auftreffen auf einer Polfläche 11 in
Richtung des Polkerns 5, d.h. in Öffnungsrichtung, bewegbar ist.
Zwischen dem Magnetanker 6 und dem Polkern 5 wirkt
eine Ankerfeder 16. Der Hauptdichtsitz 7.1 ist
beispielhaft als Kegelsitz oder Kugelsitz ausgeführt und wirkt mit dem Hauptdichtelement 8 zusammen,
welches beispielsweise als Dichtbuchse mit einer korrespondierenden Kegelstruktur
bzw. Kugelstruktur ausgebildet ist. Erfindungsgemäß weist
der Magnetanker 6 eine Bohrung 9 auf, in welcher
ein Nebendichtelement 10 zwischen einem oberen Anschlag 9.1 und
einem unteren Anschlag 9.2 um einen Nebenhub h2 beweglich
geführt
ist.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Nebendichtelement 10 als Kombination aus einer
beweglichen Scheibe 10.4 mit einer eingepressten Kugel 10.3 ausgeführt, wie
auch aus der Detaildarstellung gemäß 2 ersichtlich
ist. Die Scheibe 10.4 mit einer eingepressten Kugel 10.3 kann
zwischen dem oberen Anschlag 9.1, welcher durch einen Absatz
zwischen zwei Bereichen der Bohrung 9 mit unterschiedlichen
Durchmessern gebildet wird, und dem unteren Anschlag 9.2 bewegt
werden, welcher durch eine in die Bohrung 9 eingepresste
Anschlaghülse 15 gebildet
wird. Die Kugel 10.3 wirkt im dargestellten Schließzustand
dichtend auf einen in einem Dichtelementdom 8.2 des Hauptdichtelements 8 angeordneten
Nebendichtsitz 8.1.
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Wie
weiter aus 1 und 2 ersichtlich ist,
ist eine Ankerhülse 12 auf
den Magnetanker 6 aufgepresst, in welcher das mit dem Nebendichtelement 10 gekoppelte
Hauptdichtelement 8 über
eine Dichtelementführung 8.3 beweglich
geführt
ist. Das Hauptdichtelement 8 ist über eine Dichtelementfeder 13 und
die Ankerhülse 12 mit
dem Magnetanker 6 gekoppelt. Die Dichtelementfeder 13 stützt sich
am oberen Ende an einem Dichtelementbund 8.4 des Hauptdichtelements 8 und
am anderen Ende an der Innenseite der Ankerhülse 12 ab. Eine Relativbewegung zwischen
dem Hauptdichtelement 8 und der Ankerhülse 12 ist durch einen
Haupthub h3 begrenzt, wobei der Haupthub h3 durch den Abstand der
Ankerhülse 12 von
mindestens einer Anschlagnase 8.5 des Hauptdichtelements 8 bestimmt
wird.
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3 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Nebendichtelements 10 als bewegliche Kugel 10.3,
welche dichtend auf den im Dom 8.2 des Hauptdichtelements 8 angeordneten
Nebendichtsitz 8.1 wirkt. Im Unterschied zur Ausführungsform
gemäß 2 wird
der obere Anschlag 9.1 zur Begrenzung der Bewegung durch
ein Sackloch gebildet und der untere Anschlag 9.2 zur Bewegungsbegrenzung wird
analog zur Ausführungsform
gemäß 2 durch
die in die Bohrung 9 eingepresste Anschlaghülse 15 gebildet.
Wie weiter aus 3 ersichtlich ist, ist die Ankerhülse 12 analog
zur Ausführungsform
gemäß 2 auf
den Magnetanker 6 gepresst, in welcher das mit dem Nebendichtelement 10 gekoppelte Hauptdichtelement 8 über die
Dichtelementführung 8.3 beweglich
geführt
ist, wobei der Haupthub h3 ebenfalls durch den Abstand der Ankerhülse 12 von der
mindestens einen Anschlagnase 8.5 des Hauptdichtelements 8 bestimmt
wird.
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4 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Magnetankers 6 ohne aufgepresste Ankerhülse 12.
Das Nebendichtelement 10 ist analog zum Ausführungsbeispiel
gemäß 3 als
bewegliche Kugel 10.3 ausgeführt, welche dichtend auf den
im Dom 8.2 des Hauptdichtelements 8 angeordneten Nebendichtsitz 8.1 wirkt.
Im Unterschied zu den Ausführungsformen
gemäß 2 oder 3 wird
die Ankerhülse 12 gemäß 2 oder 3 dadurch
ersetzt, dass der Magnetanker 6 verlängert wird und nach unten von
einer eingepressten Führungsscheibe 8.6 abgeschlossen
wird. in welcher das mit dem Nebendichtelement 10 gekoppelte
Hauptdichtelement 8 beweglich geführt ist. Das Hauptdichtelement 8 ist über die
Dichtelementfeder 13 und die Führungsscheibe 8.6 mit
dem Magnetanker 6 gekoppelt, wobei sich die Dichtelementfeder 13 am
Dichtelementbund 8.4 des Hauptdichtelements 8 und
an der Innenseite der Führungsscheibe 8.6 abstützt. Eine Relativbewegung
zwischen dem Hauptdichtelement 8 und dem Magnetanker 6 ist
durch den Haupthub h3 begrenzt, wobei der Haupthub h3 durch den
Abstand der Führungsscheibe 8.6 von
der mindestens einen Anschlagnase 8.5 des Hauptdichtelements 8 bestimmt
wird. Bei einer weiteren nicht dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann das als Kugel 10.3 ausgeführte Nebendichtelement 10 gemäß 4 analog
zur Ausführungsform
gemäß 1 und 2 als
Kombination aus der beweglichen Scheibe 10.4 mit der eingepressten
Kugel 10.3 ausgeführt
werden.
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5 und 6 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Magnetventils 1'. Wie aus 5 ersichtlich
ist, umfasst das erfindungsgemäße Magnetventil 1', analog zu
den Ausführungsformen
gemäß 1 bis 4,
ein Gehäuse 2,
einen ersten Anschluss 3, einen zweiten Anschluss 4,
einen Polkern 5 und einen Magnetanker 6. Der Magnetanker 6 ist
zum Öffnen
und Schließen
eines Hauptdichtsitzes 7.1 in einem Ventilkörper 7 beweglich
im Gehäuse 2 geführt und
mit dem Hauptdichtelement 8 gekoppelt, wobei der Magnetanker 6 von
der dargestellten Ausgangsposition um einen Gesamthub h1 bis zum
Auftreffen auf einer Polfläche 11 in
Richtung des Polkerns 5 bewegbar ist. Zwischen dem Magnetanker 6 und
dem Polkern 5 wirkt eine Ankerfeder 16. Der Hauptdichtsitz 7.1 ist
beispielhaft als Kegelsitz oder Kugelsitz ausgeführt und das Hauptdichtelement 8 ist
beispielsweise als Dichtbuchse mit einer korrespondierenden Kegelstruktur bzw.
Kugelstruktur ausgebildet. Im Unterschied zu den Ausführungsformen
gemäß 1 bis 4 ist das
in der Bohrung 9 des Magnetankers 6 geführte Nebendichtelement 10 als
beweglicher Stößel mit
einem Stößelbund 10.1 und
einem Stößelschaft 10.2 ausgeführt, wobei
der Stößelschaft 10.2 dichtend
auf den im Hauptdichtelement 8 angeordneten Nebendichtsitz 8.1 wirkt.
wie auch aus der Detaildarstellung gemäß 6 ersichtlich
ist. Der Stößelbund 10.1 kann
mit dem Stößelschaft 10.2 um
den Nebenhub h2 zwischen dem oberen Anschlag 9.1, welcher durch
einen Absatz zwischen zwei Bereichen der Bohrung 9 mit
unterschiedlichen Durchmessern gebildet wird, und dem unteren Anschlag 9.2 bewegt werden,
welcher durch die in die Bohrung 9 eingepresste Hülse 15 gebildet
wird. Der Stößelschaft 10.2 wirkt
im dargestellten Schließzustand
dichtend auf den Nebendichtsitz 8.1.
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Wie
weiter aus 5 und 6 ersichtlich ist,
ist eine Ankerhülse 12 auf
den Magnetanker 6 gepresst, in welcher das mit dem Nebendichtelement 10 gekoppelte
Hauptdichtelement 8 über
eine Dichtelementführung 8.3 beweglich
geführt
ist. Das Hauptdichtelement 8 ist analog zu den Ausführungsformen gemäß 1 bis 3 über die
Dichtelementfeder 13 und die Ankerhülse 12 mit dem Magnetanker 6 gekoppelt.
Die Dichtelementfeder 13 stützt sich am oberen Ende am
Dichtelementbund 8.4 des Hauptdichtelements 8 und
am anderen Ende an der Innenseite der Ankerhülse 12 ab. Eine Relativbewegung
zwischen dem Hauptdichtelement 8 und der Ankerhülse 12 ist
durch einen Haupthub h3 begrenzt, wobei der Haupthub h3 durch den
Abstand einer Anschlagkante 12.1 der Ankerhülse 12 vom
Dichtelementbund 8.4 des Hauptdichtelements 8 bestimmt
wird, wobei die Anschlagkante 12.1 beispielsweise durch
eine Verjüngung
der Ankerhülse 12 gebildet
wird. Bei einer weiteren nicht dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann analog zum Ausführungsbeispiel
gemäß 4 die
Ankerhülse 12 gemäß 5 oder 6 dadurch
ersetzt werden, dass der Magnetanker 6 verlängert und
nach unten von einer eingepressten Führungsscheibe 8.6 abgeschlossen wird,
in welcher das mit dem Nebendichtelement 10 gekoppelte
Hauptdichtelement 8 beweglich geführt ist.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen zweistufigen
Magnetventils beschrieben.
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Wird
das Magnetventil 1, 1' in einem drucklosen Zustand aktiviert,
beispielsweise durch Bestromen der nicht dargestellten Magnetspule,
dann wird der Magnetanker 6 magnetisch erregt. Der magnetisch
erregte Magnetanker 6 zieht einen Verbund, welcher neben
dem Magnetanker 6, die auf den Magnetanker 6 aufgepresste
Ankerhülse 12 bzw.
die Führungsscheibe 8.6,
das Hauptdichtelement 8, die Dichtelementfeder 13 und
das im Magnetanker 6 beweglich geführte Nebendichtelement 10 und
die eingepresste Anschlaghülse 15 umfasst,
gegen die Federkraft der Ankerfeder 16 um den Gesamthub
h1 bis zum Auftreffen des Magnetankers 6 an der Polfläche 11 in
Richtung des Polkerns 5 nach oben, wodurch das Magnetventil 1, 1' komplett über den
gesamten Hub h1 geöffnet
wird.
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Wird
das Magnetventil 1 unter einem am ersten Anschluss 3 anliegenden
relativ hohen Druck von z. B. 120 bar durch Bestromen der
nicht dargestellten Magnetspule aktiviert, dann wird der Magnetanker 6 analog
zum drucklosen Zustand magnetisch erregt und zieht während einer
Vorstufe zunächst
nur einen Teil des Verbunds, welcher neben dem Magnetanker 6,
die auf den Magnetanker 6 aufgepresste Ankerhülse 12 bzw.
die Führungsscheibe 8.6 und
die eingepresste Anschlaghülse 15 umfasst,
gegen die Federkräfte
der Ankerfeder 16 und der Dichtbuchsenfeder 13 um
den Nebenhub h2 in Richtung des Polkerns 5 nach oben, bis
die eingepresste Anschlaghülse 15 mit
dem unteren Anschlag 9.2 am Nebendichtelement 10 auftrifft,
d.h. bei einer Ausführungsform
gemäß 1 und 2 bis
die Anschlaghülse 15 auf die
Scheibe 10.4 trifft, bei einer Ausführungsform gemäß 3 oder 4 bis
die Anschlaghülse
auf die Kugel 10.3 trifft und bei einer Ausführungsform
gemäß 5 und 6 bis
die Anschlaghülse 15 auf den
Stößelbund 10.1 trifft.
Durch den am ersten Anschluss 3 anliegenden Druck bleiben
das Hauptdichtelement 8 und das im Magnetanker 6 beweglich
geführte
Nebendichtelement 10 in ihrer Ausgangsposition, d.h. die
entsprechenden Dichtsitze 7.1, 8.1 bleiben geschlossen.
Der Gesamthub h1 des Magnetventils 1, welcher beispielsweise
im Bereich von ca. 0,8 bis ca. 1,7mm liegt, und der Haupthub h3,
welcher beispielsweise im Bereich von ca. 0,15mm bis ca. 1,3mm liegt,
werden um den Nebenhub h2 verringert, welcher beispielsweise im
Bereich von ca. 0,1 bis ca. 1,0mm liegt. Das Nebendichtelement 10 ist nun
am unteren Anschlag 9.2 in Kontakt mit der eingepressten
Anschlaghülse 15 und
der Magnetanker 6 bewegt sich weiter nach oben in Richtung
des Polkerns 5 und zieht das Nebendichtelement 10 über dessen
Kontakt mit dem unteren Anschlag 9.2 mit nach oben, bis
bei den Ausführungsformen
gemäß 1 bis 4 die
Ankerhülse 12 bzw.
die Führungsscheibe 8.6 die
Anschlagnasen 8.5 am Hauptdichtelement 8 kontaktiert
bzw. gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 5 und 6, bis die Ankerhülse 12 über die
Anschlagkante 12.1 den Dichtelementbund 8.4 des
Hauptdichtelements 8 kontaktiert. Durch die Bewegung des
Nebendichtelements 10 wird der kleine Nebendichtsitz 8.1 im
Hauptdichtelement 8 geöffnet,
d. h. das Nebendichtelement 10 hebt sich vom Nebendichtsitz 8.1 des
Hauptdichtelements 8 um den verbliebenen Resthub des Haupthubs
h3 ab und der restliche Gesamthub h1 verkleinert sich weiter. Dadurch
kann der relativ hohe Druck am ersten Anschluss 3 zum zweiten
Anschluss 4 abfliesen und für einen Druckausgleich sorgen.
Wenn während
des Druckausgleichs eine vorgebbare Druckdifferenz zwischen dem
ersten Anschluss 3 und dem zweiten Anschluss 4 unterschritten
wird, bewegt sich der Magnetanker 6 mit dem oben beschriebenen
Verbund, welcher neben dem Magnetanker 6, die auf den Magnetanker 6 aufgepresste
Ankerhülse 12 bzw.
die Führungsscheibe 8.6,
das Hauptdichtelement 8, die Dichtelementfeder 13,
das im Magnetanker 6 beweglich geführten Nebendichtelement 10 und
die eingepresste Anschlaghülse 15 umfasst,
gegen die Federkraft der Ankerfeder 16 um den verbliebenen
Resthub des Gesamthubs h1 bis zum Endanschlag des Magnetankers 6 an
der Polfläche 11 weiter
in Richtung des Polkerns 5, wodurch der Hauptdichtsitz 7.1 geöffnet wird.
Die vorgebbare Druckdifferenz kann durch eine Änderung der Eigenschaften der
Ankerfeder 16 eingestellt werden. Liegt der Magnetanker 6 an
der Polfläche 11 des
Polkerns 5 an, dann drückt
die Dichtelementfeder 13 das Nebendichtelement 10 und
das Hauptdichtelement 8 in Richtung des Polkerns 5 nach
oben, wobei das Nebendichtelement 10 um den Nebenhub h2
bis zum oberen Anschlag 9.1 nach oben bewegt wird und das Hauptdichtelement 8 um
den Haupthub h3 nach oben bewegt wird. Dadurch wird das Magnetventil 1, 1' mit dem gesamten Öffnungsquerschnitt
geöffnet
und ein Medium kann ungehindert vom ersten Anschluss 3 zum
zweiten Anschluss 4 fliesen.
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Das
erfindungsgemäße Magnetventil
kann beispielsweise in Fahrzeugbremsanlagen verwendet werden, um
eine Pumpe in einem Hydraulikmodulator mit relativ viel Bremsflüssigkeit
zu versorgen, um während
eines Regelfalls des elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP) einen schnellen
Druckaufbau realisieren zu können.