DE102006004169A1 - Fahrrad-Tragstruktur - Google Patents

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DE102006004169A1
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Hans-Christian Smolik
Lutz Scheffer
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62KCYCLES; CYCLE FRAMES; CYCLE STEERING DEVICES; RIDER-OPERATED TERMINAL CONTROLS SPECIALLY ADAPTED FOR CYCLES; CYCLE AXLE SUSPENSIONS; CYCLE SIDE-CARS, FORECARS, OR THE LIKE
    • B62K19/00Cycle frames
    • B62K19/02Cycle frames characterised by material or cross-section of frame members
    • B62K19/16Cycle frames characterised by material or cross-section of frame members the material being wholly or mainly of plastics
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62KCYCLES; CYCLE FRAMES; CYCLE STEERING DEVICES; RIDER-OPERATED TERMINAL CONTROLS SPECIALLY ADAPTED FOR CYCLES; CYCLE AXLE SUSPENSIONS; CYCLE SIDE-CARS, FORECARS, OR THE LIKE
    • B62K21/00Steering devices
    • B62K21/02Front wheel forks or equivalent, e.g. single tine

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrrad-Tragstruktur (10) mit einem mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoffteil (20, 21, 22, 24). Gemäß der Erfindung ist das Kunststoffteil (20, 21, 22, 24) zusätzlich durch Sicherungsfasern (34) verstärkt, die nicht aus Kohlenstoff bestehen.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Fahrrad-Tragstruktur mit einem mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoff-Teil.
  • Zur Herstellung leichter Fahrradrahmen werden in Fahrrad-Tragstrukturen mit Kohlenstofffasern in einem Mehrschichtverbund verstärkte Kunststoff-Teile verwendet. Diese Kunststoff-Teile weisen in der Regel ein linear-elastisches Verhalten auf. Wegen der geringen Bruchdehnung und Spröde der Kohlenstofffasern zeigen die Kunststoffteile keine nennenswerte plastische Verformung, und brechen bei einer zu hohen Belastung plötzlich. Dies betrifft in einer Fahrrad-Tragstruktur insbesondere die Teile, die hohen Biegemomenten ausgesetzt sein können, nämlich Steuerkopf, Gabelschaft, Gabelbein etc. Bei Fahrrad-Tragstrukturen in sogenannter Differentialbauweise sind ferner die Anbindungsstellen zwischen den Kunststoffteilen und den Metallteilen problematisch.
  • Wenn die genannten Kunststoff-Teile plötzlich auseinander brechen, können hieraus schwere Unfälle resultieren. Ferner stellen die Bruchstellen eine Gefahrenquelle für schwere Verletzungen dar.
  • Aufgabe der Erfindung ist es dem gegenüber, eine Fahrrad-Tragstruktur mit einem verbessertem Bruch-Verhalten zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer Fahrrad-Tragstruktur mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
  • Die erfindungsgemäße Fahrrad-Tragstruktur weist an oder in dem Kunststoffteil zusätzlich Sicherungsfasern auf, die nicht aus Kohlenstoff bestehen, sondern aus einem Werkstoff bestehen, der bei einem Bruch des Kunststoffteiles die auseinander brechenden Teile zusammenhält und sichert. Hierdurch kann einerseits der mechanische Zusammenhalt der Tragstruktur auch im Bruch-Fall weitgehend erhalten werden, so dass ein Verunfallen aus diesem Grunde meistens vermieden werden kann. Ferner wird durch die Sicherungsfasern in der Regel auch die Offenlegung oder Zugänglichkeit der Bruchstellen und -kanten vermieden, da die auseinander gebrochenen Teile mehr oder weniger zusammenhalten werden und die Bruchkanten auf diese Weise unzugänglich bleiben.
  • Durch das Vorsehen separater Sicherungsfasern zusätzlich zu den Kohlenstofffasern, können Sicherungsfaser-Materialien gewählt werden, die zu der Festigkeit der Tragstruktur keinen Beitrag liefern müssen, sondern ausschließlich bezüglich Ihrer Eignung zur Erhöhung der Sicherheit für den Bruch-Fall ausgewählt werden können.
  • Vorzugsweise bestehen die Sicherungsfasern aus einem Material, das eine Bruchdehnung von mehr als 3,5 % aufweist. Während Kohlenstofffasern eine Bruchdehnung von 0,8 bis 2,2 % aufweisen, weisen die Sicherungsfasern einen ungefähr doppelt so hohen Bruchdehnungswert auf.
  • Als Material für die Sicherungsfasern können beispielsweise Metallfasern oder Metalldrähte dienen. Als Sicherungsfasern können auch nicht metallische Fasern, beispielsweise Aramidfasern verwendet werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform haben die Sicherungsfasern jeweils eine Länge von mindestens 10 mm. Da die Sicherungsfasern im Wesentlichen dazu dienen, Bruchenergie abzubauen und Bruchteile zusammen zu halten, müssen sie in den beiden durch den Bruch voneinander getrennten Bruchteilen sicher verankert sein. Hierzu ist eine Mindestlänge von 10 mm vorteilhaft.
  • Vorzugsweise weisen die Sicherungsfaser-Enden jeweils ein Ankerelement auf, mit dem sie in dem Kunststoffteil fest verankert sind. Ein Ankerelement kann in Form von einer geschlossenen Bucht, in Form eines Hackens, eines T-förmigen Endes oder auf andere Weise ausgebildet sein. Durch ein Ankerteil kann ein Herausrutschen der Sicherungsfaser aus einem der Bruchteile bei entsprechender Zugbelastung vermieden werden.
  • Vorzugsweise sind die Sicherungsfasern in mindestens zwei Lagen in dem Kunststoffteil angeordnet. Zusätzlich oder alternativ können die Sicherungsfasern in einer einzigen Lage radial außen der Kohlenstofffaser-Lage angeordnet sein. Die Sicherungsfaser-Lage bildet also die äußerste Faserlage in dem Kunststoffteil.
  • Vorzugsweise sind die Sicherungsfasern außen glatt ausgebildet, können jedoch auch profiliert ausgebildet sein. Bei profilierter Ausbildung haben die Sicherungsfasern einen guten Halt in dem Kunststoffteil. Bei glatter Sicherungsfaser-Oberfläche können die Sicherungsfasern im Bruch-Fall aus dem Kunststoff-Teil herausgezogen werden und auf diese Weise Bruchenergie abbauen und die Bruchbewegung abbremsen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Sicherungsfasern nicht geradlinig verlegt, sondern beispielsweise wellen- oder mäanderartig. Hierdurch wird ein relativ sanftes Eingreifen der Sicherungsfasern im Bruch-Fall gewährleistet, da die Sicherungsfasern jedenfalls teilweise quer zur Bruchkraft liegen und zunächst unter weiterer Materialzerstörung des Kunststoffteils in Richtung der Bruchkräfte ausgerichtet werden.
  • Das Kunststoff-Teil, das mit den Sicherungsfasern verstärkt ist, kann die gesamte Fahrrad-Tragstruktur oder nur Teile der Tragstruktur bilden. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist das Kunststoff-Teil ein Steuerkopf, Gabelschaft, Gabelbein und/oder Rohr-Endabschnitt der Tragstruktur. Diese Teile sind an einer Fahrrad- Tragstruktur besonders bruchgefährdet.
  • Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Fahrrad-Tragstruktur aus mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoff in Seitenansicht, wobei einige Kunststoffteile zusätzlich mit Sicherungsfasern verstärkt sind, die nicht aus Kohlenstoff bestehen,
  • 2 eine Vorderrad-Gabel der Tragstruktur der 1 in Vorderansicht,
  • 3 einen Querschnitt eines als Gabelbein ausgebildeten Kunststoff-Teiles mit Sicherungsfasern der Vorderrad-Gabel der 2.
  • 4 einen Querschnitt eines Kunststoff-Teiles an einer Stoßkante zu einem Metall-Kopplungsteil, und
  • 5 eine Sicherungsfaser
  • In der 1 ist eine Fahrrad-Tragstruktur 10 dargestellt, die im Wesentlichen von dem Rahmen 12 und der Lenkergabel 14 gebildet wird.
  • Der Rahmen 12 besteht aus mehreren geradlinigen Rohren 16 aus mit Kohlenstofffasern verstärktem Kunststoff. Die Rohre 16 sind durch Metall-Kopplungsteile 25, 26, 27 miteinander verbunden, die eine Sattelstütze, ein Tretlager und eine Hinterradaufnahme aufweisen.
  • Auch die Lenkergabel 14 besteht aus mit Kohlenstofffasern verstärktem Kunststoff. Die Lenkergabel 14 weist mehrere Teile 20, 21, 22 auf, die zusätzlich durch im wesentlichen in Längsrichtung verlaufende Sicherungsfasern 34 verstärkt sind. Diese Teile, 20, 21, 22 sind der Steuerkopf, der Gabelschaft sowie die beiden Gabelbeine.
  • Ferner sind die Übergänge bzw. Stoßkanten zwischen Endabschnitten der Rohre 16 und den jeweiligen Metall-Kopplungsteilen 25, 26, 27 durch Sicherungsfasern 34 verstärkt und überbrückt, die auf die Außenseite aufgebracht sind, wie in 4 dargestellt.
  • Während die Kohlenstofffasern eine Bruchdehnung von 0,8 bis 2,2 % aufweisen, weisen die Sicherungsfasern 34 einen Bruchdehnung von mehr als 3,5 % auf. Die Sicherungsfasern 34 haben jeweils mindestens eine Länge von 10 mm, können jedoch auch erheblich länger oder als Endlosfasern ausgebildet sein. Die Sicherungsfasern 34 bestehen aus Metall, sind also Metalldrähte bzw. -fasern. Als Sicherungsfasern können auch Aramidfasern oder andere Kunstfasern mit einer Bruchdehnung von mehr als 3,5 % verwendet werden.
  • Die Sicherungsfaser-Enden können ein Ankerelement 41, 42 aufweisen, beispielsweise, wie in 5 dargestellt, eine Bucht und/oder einen Haken, wodurch die Sicherungsfasern 34 in Längsrichtung in Bezug auf Zuglasten sehr fest in dem Kunststoff-Teil verankert sind.
  • Die Sicherungsfasern 34 unterscheiden sich von den Kohlenstofffasern vor allem dadurch, dass die Sicherungsfasern 34 sich auch plastisch verformen lassen, und dadurch viel Energie absorbieren können.
  • Die Sicherungsfasern 34 sind an der Außenseite glatt, so dass sie in dem sie aufnehmenden Hohlraum unter Überwindung der Reibungskräfte verrutschen können. Hierbei wird ebenfalls Energie abgebaut.
  • Wie in 3 erkennbar ist, ist das Kunststoff-Teil 20 mehrlagig aufgebaut. Eine radial innere und äußere Lage 30, 32 wird jeweils aus Kohlenstofffaser-Matten gebildet. Eine radial mittlere Lage 33 dazwischen wird von den Sicherungsfasern 34 gebildet, die im Wesentlichen in axialer Vorzugsrichtung verlaufen. Die Sicherungsfasern 34 können jedoch auch mäanderartig in axialer Vorzugsrichtung verlaufen. Die Sicherungsfasern 34 können auch nicht-axial einander überkreuzend verlaufend angeordnet sein.
  • Bei Auftreten einer hohen Stoßbelastung kann ein Bruch eines der durch Sicherungsfasern 34 verstärkten Kunststoff-Teile 20, 21, 22 bzw. an einer Verbindungsstelle zwischen einem Rohr 16 und einem Metall-Kopplungsteil 2527 auftreten. Hierbei brechen der Kunststoff und die Kohlenstofffasern auseinander. Die Sicherungsfasern 34 werden plastisch verformt, reißen jedoch nicht und halten die beiden auseinander gebrochenen Bruchstücke zusammen. Hierdurch wird zum einen verhindert, dass die Tragstruktur vollständig auseinander bricht. Hierdurch wird zum andern selbst im Falle eines Bruches der Tragstruktur 10 die Gefahr, dass hierdurch ein schwerer Unfall verursacht wird, erheblich verkleinert. Ferner halten die Sicherungsfasern 34 die beiden auseinander gebrochenen Bruchstücke weitgehend versatzlos zusammen, so dass auch die Verletzungsgefahr an den Bruchkanten der beiden Bruchstücke erheblich verringert ist. Durch die Sicherungsfasern 34 wird nach einem Bruch der Tragstruktur 10 eine gewisse Resttragfähigkeit der Tragstruktur 10 sichergestellt. Hierdurch wird die Unfall- und Verletzungsgefahr erheblich verringert.
  • Die Sicherungsfasern können in den Tragstruktur-Teilen auch in mehreren Lagen vorgesehen sein. Es ist ebenso möglich, dass die gesamte Tragstruktur durch Sicherungsfasern verstärkt ist.

Claims (12)

  1. Fahrrad-Tragstruktur (10) mit einem mit Kohlenstofffasern (31, 32) verstärkten Kunststoff-Teil (20, 21, 22, 24), dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffteil (20, 21, 22, 24) zusätzlich Sicherungsfasern (34) aufweist, die nicht aus Kohlenstoff bestehen.
  2. Fahrrad-Tragstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) aus einem Material bestehen, das eine Bruchdehnung von mehr als 3,5 % aufweist.
  3. Fahrrad-Tragstruktur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) eine Länge von jeweils mindestens 10 mm haben.
  4. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Sicherungsfasern (34) jeweils ein Ankerelement (41, 42) aufweisen.
  5. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) aus Metallfasern gebildet bestehen.
  6. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) aus Aramidfasern gebildet bestehen.
  7. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) in mindestens zwei Lagen angeordnet sind.
  8. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) in einer Lage (33) radial außen der Kohlenstofffaser-Lagen angeordnet sind.
  9. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) außenseitig glatt ausgebildet sind.
  10. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern außenseitig profiliert ausgebildet sind.
  11. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsfasern (34) jeweils nicht geradlinig verlegt sind.
  12. Fahrrad-Tragstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoff-Teil (20, 21, 22, 24) ein Steuerkopf, Gabelschaft, Gabelbein oder Endabschnitt eines Rohres (16) ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP2298634A1 (de) * 2009-09-02 2011-03-23 Canyon Bicycles GmbH Fahrradrahmenelement sowie Sattelstützrohr
CN105539698A (zh) * 2015-12-31 2016-05-04 天然善德(天津)科技发展有限公司 一种自行车车架碳纤维管

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EP0370472A2 (de) * 1988-11-22 1990-05-30 FERRARI ENGINEERING S.p.A. Verfahren zum Aufbauen von monolithischen hohlen Elementen aus Verbundwerkstoff, insbesondere mit Kohlenstoffasern
DE4308370C2 (de) * 1993-03-16 1996-01-11 M1 Sporttechnik Gmbh Verfahren und Kernkörper zur Herstellung eines hohlen Form- oder Profilkörpers aus faserverstärktem Kunststoff
DE19640955A1 (de) * 1996-10-04 1998-04-16 Thomas Mueller Hohlkörperprofil und Verfahren zu dessen Herstellung

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