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Beschreibung
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Die
Erfindung betrifft allgemein das Herstellen optischer Komponenten,
wie insbesondere Linsen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung solcher Komponenten durch Pressformung.
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Die
Miniaturisierung optischer Systeme schreitet immer mehr voran. Moderne
Linsensysteme in Mobiltelefonen, DVD-Geräten, Blue-Ray-Disk-Systemen
oder optischen Sensoren benötigen
stetig kleiner werdende, dabei oft auch asphärische Linsen. Diese werden
nach wie vor vorzugsweise aus Glas gefertigt, da Glas in vielen
Eigenschaften Kunststoff nach wie vor überlegen ist. Hier sind insbesondere
die größere Härte und
die höheren
Brechungsindizes von Gläsern
zu nennen. Gläser
sind sehr viel temperaturbeständiger
und unempfindlicher gegenüber
Umwelteinflüssen.
Die Linsen müssen
allerdings immer höheren
Genauigkeitsanforderungen genügen.
Um diese Anforderungen auch für
den Massenmarkt zu erreichen, hat sich die Blankpress-Technologie
bewährt.
Die Blankpress-Technologie
stellt ein Verfahren dar, mit dem hochgenaue Linsen auch in asphärischer
Form in großen
Mengen gefertigt werden können.
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Allerdings
müssen
die Glasrohlinge für
das Pressen hierzu sehr gleichmäßig portioniert
sein und eine sehr hohe Oberflächengüte aufweisen.
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Ein
weiteres Problemfeld ist die Handhabung der zunehmend kleiner werdenden
Linsen. So erschweren bereits bei Linsen mit einem Durchmesser kleiner
als 1 Millimeter elektrostatische Kräfte, beziehungsweise Oberflächenkräfte das
Greifen und Ablegen der hergestellten Teile. Auch das Waschen oder ein
genaues Positionieren werden zu einer immer größeren technischen Herausforderung.
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Ein übliches
Blankpress-Verfahren basiert darauf, daß genau portionierte und vorgeformte Glasposten
in Form einer Zylinderscheibe, einer Kugel oder einem Gob erwärmt und
verpresst werden. Bei diesem Verfahren werden im allgemeinen Vorformlinge
benötigt,
die im Bereich der späteren
optisch wirksamen Flächen
eine entsprechende Oberflächengüte (beispielsweise
P3 oder Ra = 5 nm, je nach Anforderung an die spätere Linse) aufweisen. Auch
sind kleinste lieferbare Präzisionskugeln
mit einem Durchmesser von 0,8 Millimetern als Rohlinge hinsichtlich
der Reinigung und Positionierung sehr schwierig zu handhaben.
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Ein
weiteres Verfahren ist das Pressen von Linsenarrays. Linsenarrays
können
aus Glaswafern mit einem Drucksenk- oder Vakuumsenkverfahren gefertigt
werden. Dabei können
jedoch nur bestimmte Geometrien hergestellt werden. So können beim Pressen
oder Prägen
mit Mehr-Kavitäten-Formen nur
flache Linsen gepresst werden, da sich sonst Lufteinschlüsse bilden
können,
die zu Oberflächenverformungen
führen.
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Außerdem ist
es beispielsweise aus der JP 62-292631 A1 das Pressen von Linsen
aus Stäben bekannt.
Dabei wird ein Stab erwärmt
und mit vorgeheizten Formen gepresst. In einem weiteren Bearbeitungsschritt
werden die gepressten Glasabschnitte abgetrennt und durch Schleifen
eine runde Umfangsform erzeugt. Dieses Verfahren wird üblicherweise für Linsen
mit einem Durchmesser größer als
10 Millimetern verwendet. Meist wird auch eine optische Fläche in einem
weiteren Bearbeitungsschritt planpoliert. Bei diesem Verfahren müssen die
Pressformen jedoch kälter
als das zu verarbeitende Glas sein, da es bei den für das Pressen
für das
Glas erforderlichen Temperaturen ansonsten zu einem Ankleben des
Glases an die Pressform kommen kann. Die Linsen, welche mit kalten
Werkzeugen gefertigt werden, weisen außerdem eine schlechtere Qualität hinsichtlich
der Kontur und Dicke auf.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
optischer Komponenten mittels Heißformung anzugeben, mit welchem auch
die Handhabung sehr kleiner Teile vereinfacht und eine hochgenaue
Positionierung des Pressmaterials ermöglicht wird. Es sollen weiterhin
optische Komponenten gefertigt werden, die ein größeres Volumen
aufweisen, als die größtmögliche Kugelvorform
liefern kann. Weiterhin sollen die Vorformen möglichst günstig sein. Diese Aufgabe wird
bereits in höchst überraschend
einfacher Weise durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Demgemäß sieht
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung optischer Komponenten
vor, welches die Schritte umfasst:
- – Einlegen
einer Glasfaser in eine Pressform mit zumindest zwei Formhälften und
einem Pressflächenbereich
für zumindest
ein optisches Element, und Schließen der Form,
- – Aufheizen
der Form und der Faser bis der Mantelbereich der Faser und die Form
zumindest die Presstemperatur erreicht haben,
- – Blankpressen
der Faser, so daß ein
Glasteil mit einem optischen Element erhalten wird,
- – Abkühlen des
Glasteils unter die Transformationstemperatur Tg,
- – Entnehmen
des durch Blankpressen hergestellten Glasteils.
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Eine
entsprechende Vorrichtung zur Herstellung optischer Elemente, insbesondere
zur Durchführung
des oben erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst
dazu eine Pressform mit zumindest zwei Formhälften und einem Pressflächenbereich
für zumindest
ein optisches Element, vorzugsweise in Gestalt einer Kavität, einer
Verschlußeinrichtung
zum Schließen
der Form, einer Aufheizeinrichtung zum Aufheizen der Form und der
Faser bis der Mantelbereich der Faser und die Form zumindest die
Presstemperatur erreicht haben, sowie eine Presseinrichtung zum
Aufeinanderpressen der Formhälften
und Blankpressen der Faser, so daß ein Glasteil mit einem optischen
Element erhalten wird.
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Besonders
bevorzugt wird das Blankpressen mehrerer optischer Elemente in der
Faser in einem Schritt. Dazu umfasst das Verfahren die Schritte
- – Einlegen
einer Glasfaser in eine Pressform mit zumindest zwei Formhälften und
mehreren hintereinander in Faserrichtung angeordnete Pressflächenbereichen,
vorzugsweise Kavitäten
für optische
Elemente, und
- – Blankpressen
mehrerer hintereinander angeordneter optischer Elemente durch die
Pressflächenbereiche,
so daß ein
Glasteil mit mehreren hintereinander angeordneten optischen Elementen
erhalten wird. Dazu wird eine Pressform mit mehreren hintereinander
in Faserrichtung angeordneten Pressflächenbereichen für optische
Elemente, vorzugsweise in Form von Kavitäten vorgesehen, so daß beim Blankpressen
einer Faser ein Glasteil mit mehreren hintereinander angeordneten
optischen Elementen erhalten wird.
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Um
ein Ankleben des Glases zu vermeiden, wird das Glas bevorzugt auf
eine Temperatur unterhalb der Temperatur der Klebeviskosität aufgeheizt. Besonders
vorteilhaft ist auch ein besonderer Abkühlprozess. Dazu wird die Form
beim Abkühlen
unter gegenüber
dem Druck beim Formen der optischen Elemente geringerem Anpressdruck
zusammengepresst. Dies geschieht vorzugsweise unter leichtem oder
verringertem Anpressdruck zunächst bis
auf eine Temperatur nahe Tg. Temperaturen
nahe Tg weichen dabei bevorzugt höchstens
50 °C, besonders
bevorzugt höchstens
20 °C von
der Transformationstemperatur ab.
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Durch
diesen Verfahrensschritt wird eine Feinkonturierung der Oberfläche des
optischen Elements erreicht. Ein leichter Anpressdruck stellt sicher,
daß das
Glas, welches beim Abkühlen
im allgemeinen stärker
schrumpft, als die Pressform, mit der Pressfläche der Pressform möglichst
ganzflächig
in Kontakt bleibt und auf diese Weise über die Pressform eine gleichmäßige Abkühlung erreicht
wird. Dies ist günstig,
um ein Verziehen des Glases bis zur Erreichung der Transformationstemperatur
zu erreichen.
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Es
ist hinsichtlich der Kühlung
auf die Temperatur für
die Entnahme des Glasteils allgemein auch zweckmäßig, eine Kühleinrichtung zum Kühlen der
Pressform zusammen mit dem gepressten Glasteil auf eine Temperatur
unterhalb der Transformationstemperatur des Glases vorzusehen.
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Um
den Verfahrensablauf zu steuern, kann die Vorrichtung auch eine
Steuer- und/oder Überwachungseinrichtung
zum Steuern und/oder Überwachen
einer, mehrerer oder aller Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
aufweisen. Eine derartige Steuereinrichtung kann beispielsweise
die Form nach Unterschreiten der Transformationstemperatur öffnen und/oder Überwachen,
ob die zulässige
Temperatur erreicht wurde. Weiterhin kann auch eine Entnahmeeinrichtung
zum Entnehmen des durch Blankpressen hergestellten Glasteils, vorzugsweise
mit hintereinander angeordneten optischen Elementen, vorgesehen
werden, wenn sich weitere automatisierte Bearbeitungsschritte anschließen. Jedenfalls
ist die Entnahme und Weiterverarbeitung durch die in einem Glasteil
noch miteinander verbundenen optischen Elemente wesentlich vereinfacht.
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Mittels
der Erfindung wird dementsprechend ein blankgepresstes Glasteil
mit mehreren hintereinander angeordneten blankgepressten gleichartig ausgerichteten
optischen Elementen und Verbindungsabschnitten zwischen den optischen
Elementen erhalten.
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Die
Erfindung hat unter anderem die folgenden Vorteile:
- • die
Vorformlinge sind Faserabschnitte mit definierter Dicke und daher
sehr genau portioniert,
- • Fasern
als Ausgangsmaterial sind sehr kostengünstig und weisen eine sehr
gute Oberflächengüte auf,
- • eine
genau definierte Länge
der Faserabschnitte ist nicht nötig,
- • Fasern
lassen sich sehr einfach mit definiertem Durchmesser herstellen,
sie sind somit sehr viel günstiger
als übliche
Kugelvorformen
- • lange
Fasern sind wesentlich einfacher zu handhaben als einzelne Vorformlinge
oder Linsen, und
- • aus
Fasern lassen sich gegenüber
flachen Vorformlingen auch tiefe, beziehungsweise steile Asphären herstellten,
wobei Formgenauigkeiten von PV = 300 Nanometer erreicht oder unterschritten werden
können
- • auch
werden die optischen Elemente durch die gleichzeitige Verarbeitung
in einer Pressform mit mehreren hintereinander angeordnete Kavitäten genau
definierte Abstände
zwischen den optischen Elementen erreicht. Dies ist insbesondere auch
für die
Weiterverarbeitung der optischen Elemente sehr günstig, da in automatisierten
Verarbeitungsprozessen die Positionsbestimmung und korrekte Ausrichtung
im allgemeinen essentiell sind.
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Im
Unterschied zum beispielsweise aus der JP 62-292631 A1 bekannten
Stabpressverfahren werden erfindungsgemäß auch optische Elemente mit
definierter Dicke erhalten, da die Faser bis zur gegenseitigen Anlage
der Pressformen gepresst wird. Bei dem Stabpressverfahren wird demgegenüber ein definierter
Druck angelegt. Dies kann jedoch bei Temperatur-, beziehungsweise
Viskositätsschwankungen
zu einem unterschiedlich starken Einsinken der Presswerkzeuge in
das Glas und damit zu schwankenden Linsendicken führen.
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Insbesondere
ist die Erfindung zur Herstellung und auch zur Weiterverarbeitung
sehr kleiner optischer Elemente geeignet. So können mittels geeigneter, entsprechend
kleiner Kavitäten
der Pressform optische Elemente mit einem Durchmesser von höchstens
5 Millimetern, vorzugsweise höchstens
3 Millimetern hergestellt werden.
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Für diese
kleinen optischen Elemente werden vorzugsweise Fasern mit einem
Durchmesser von höchstens
5 Millimetern verpresst. In vielen Fällen wird der Faserdurchmesser
sogar noch deutlich kleiner sein, im allgemeinen kleiner als 2,5
Millimeter.
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Ein
weiterer Vorzug der Erfindung liegt auch darin, daß durch
das Blankpressen von Fasern, beziehungsweise Faserabschnitten im
Verhältnis
zum Durchmesser sehr dicke Linsen herstellbar sind. In der Technik
werden gern kleine und dicke Linsen (z.B. DVD Pick-up Linsen) verwendet.
Diese dicken Linsen haben optische Vorteile gegenüber den schmalen
Linsen, allerdings kann man sie oft nicht aus einer Kugelvorform
herstellen, da die größtmöglichen
Kugeln als Vorformen für
das Blankpressen nicht genug Volumen besitzen, um die Linsen auszufüllen. Demgegenüber sind
mit der Erfindung blankgepresste Linsen vorzugsweise mit einem Durchmesser
von höchstens
5 Millimetern, besonders bevorzugt höchstens 3 Millimetern herstellbar,
welche ein größeres Volumen
hat als die größtmögliche Kugelvorform
aufweisen, welche in einer Pressform mit den zur Linse korrespondierenden
Pressflächen
verpressbar ist. Bei einer Kugelvorform entsteht das Problem, daß der Durchmesser
der Kugelvorform bei gegebener Linsenkrümmung, beziehungsweise Tiefe der
korrespondierenden Kavität
nicht beliebig vergrößert werden
kann. Übersteigt
nämlich
der Kugelradius den Radius der Kavitätenfläche, kommt es zu einem Lufteinschluß in der
Kavität
durch die Kugelvorform. Dieser Effekt ist bei einem Faserabschnitt
jedoch nicht vorhanden, so daß die
Dicke des daraus herstellbaren optischen Elements in Richtung der
optischen Achse größer sein
kann, als der Radius der Kavitätenfläche.
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Um
Verbindungsabschnitte definierter Dicke und Form zu erhalten, ist
es außerdem
von Vorteil, wenn zumindest eine der Formhälften der Pressform eine entlang
der Faserrichtung verlaufende Vertiefung zum Ausbilden von Verbindungsabschnitten zwischen
den optischen Elementen im blankgepressten Glasteil aufweist.
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In
der Weiterverarbeitung kann sich dann je nach Anwendung eine Vereinzelung
der optischen Elemente anschließen.
Um die Vereinzelung, beziehungsweise das Heraustrennen der optischen
Elemente zu erleichtern, ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß beim Blankpressen verdünnte Stellen
in das Glasteil in Verbindungsabschnitte zwischen den optischen
Elementen für
eine spätere
Vereinzelung eingefügt
werden. Um diese verdünnten
Stellen oder Sollbruchstellen einzufügen, kann eine Pressform vorgesehen
werden, welche Vorsprünge
zwischen den Kavitäten
aufweist, um beim Blankpressen verdünnte Stellen in das Glasteil zwischen
den optischen Elementen für
eine spätere Vereinzelung
einzufügen.
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Bei
den bevorzugten, mit der Erfindung herstellbaren kleinen optischen
Elementen ist es günstig,
in einem Blankpressschritt zumindest 5, vorzugsweise 10 optische
Elemente mit einer Form mit zumindest 5, beziehungsweise 10 hintereinander
angeordneten Kavitäten
herzustellen.
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Besonders
bevorzugt werden mittels der Erfindung Glasteile mit einer oder
mehreren hintereinander angeordneten Linsen, insbesondere auch asphärischen,
sowie bikonvexen, auch biasphärischen Linsen
durch das Blankpressen hergestellt. Die Erfindung erlaubt dabei
auch gegenüber
dem bisher für kleine
Linsen eingesetzten Drucksenk- oder Vakuumsenkverfahren die Herstellung
von tiefen, dabei auch asphärischen
Linsenformen. So zeigt sich, daß mit dem
erfidnungsgemäßen Verfahren,
beziehungsweise einer Vorrichtung mit einer Pressform mit entsprechenden
Kavitäten
Linsen hergestellt werden können,
deren Randwinkel in Bezug auf eine Ebene senkrecht zur optischen
Achse größer 10 °, sogar zumindest
20 ° beträgt. Dieser überraschende
Effekt wird dadurch erzielt, daß beim
Verpressen der zylindrischen Glasfasern, die also in einer Raumrichtung gekrümmt sind,
in Linsen mit Krümmungen
in zwei Raumrichtungen bis zum vollständigen Ausfüllen der Kavitäten durch
das Glas zwischen dem Glas und der Pressfläche ein Spalt verbleibt, durch
welchen die Luft entweichen kann. Damit werden auch bei solchen "tiefen", beziehungsweise
stark gewölbten
Linsen Lufteinschlüsse
zwischen Glas und Pressfläche der
Kavitäten
vermieden.
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Auch
können
andere optische Elemente, wie diffraktive optische Elemente oder
Fresnel-Linsen durch das Blankpressen mittels eines oder mehrerer entsprechend
ausgebildeter Pressflächenbereiche hergestellt
werden. Solche diffraktiven optischen Elemente oder Fresnel-Linsen
können
selbstverständlich
auch mit Linsen kombiniert durch das Blankpressen hergestellt werden.
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Weiterhin
können
auch eindimensionale Linsen, wie insbesondere eine SAC-Linsenanordnung durch
Blankpressen in einer entsprechenden Pressform hergestellt werden.
Unter einer eindimensionalen Linse wird eine Linse mit Krümmung in
einer Raumrichtung verstanden. Eine solche Linse kann eine zylindrische
Linse oder auch eine azylindrische Linse sein.
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Die
durch die erfindungsgemäße Herstellung eines
Glasteils mit hintereinander angeordneten optischen Elementen erreichte
verbesserte Handhabbarkeit der optischen Elemente für die Weiterverarbeitung
kann gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung auch für
die Einfassung der hergestellten optischen Elemente ausgenutzt werden.
Dazu kann ein optisches Element vor dem Heraustrennen des Elements
aus dem Glasteil in einer Fassung einer optischen Komponente befestigt
werden.
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In
vorteilhafter Weise können
in Weiterbildung der Erfindung optische Elemente zweier Glasteile
vor dem Vereinzeln auch zu Verbundelementen zusammengefügt werden.
Durch das parallele Herstellen mehrerer hintereinander angeordneter
optischer Elemente weisen diese auch genau definierte Abstände auf.
Dies ist für
die Herstellung von solchen Verbundelementen besonders vorteilhaft,
da eine genaue Ausrichtung der optischen Elemente zueinander bereits
durch eine Ausrichtung der beiden Glasteile zueinander bewerkstelligt
werden kann. Das Einsetzen der Fassung kann in einer weiteren Vorrichtung
erfolgen. Ebenso ist aber auch eine In-Line-Fertigung möglich, bei
welcher die Vorrichtung dann eine Fügeeinrichtung zum Befestigen
eines optisches Elements vor dem Heraustrennen des Elements aus
dem Glasteil in einer Fassung einer optischen Komponente aufweist.
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Zur
Weiterverarbeitung kann zumindest ein Glasteil zur Weiterverarbeitung
auf einem Träger
befestigt werden. Auch dieser Verfahrensschritt kann mittels einer
entsprechenden Einrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden. Bevorzugt
wird ein Träger
in Form eines Rahmens verwendet, um die optischen Elemente, beispielsweise
für eine
Vereinzelung beidseitig zugänglich
zu halten. Ein solcher Träger
dann auch in eine reinraumtaugliche Kassette eingesetzt werden.
Die Kassette wird vorzugsweise gasdicht verschlossen, um Verunreinigungen
der Linsen oder eine Beschädigung
der optischen Bauteile durch Luftfeuchtigkeit des Reinraums zu vermeiden.
Eine solche gasdicht verschlossene Kassette mit zumindest einem
darin gehalterten erfindungsgemäß herstellbaren
Glasteil kann dann für
den Versand zu einem Produzenten, welcher beispielsweise optische
Komponenten mit den erfindungsgemäßen optischen Elementen fertigt,
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäß hochpräzise herstellbaren
und leicht zu handhabenden optischen Elemente eignen sich insbesondere
auch für
Anwendungen in der Halbleiter-Industrie bei der Wafer-Level-Verarbeitung.
Dazu können
mehrere solcher Glasteile nebeneinander auf einem Wafer befestigt werden.
Ein solcher Wafer kann beispielsweise Dies mit optischen Sensoren
oder lichtemittierenden Komponenten aufweisen, für welche dann Linsen als optische
Elemente für
die Fokussierung aufgesetzt werden. Auch dieser Verfahrensschritt
kann durch eine entsprechende Einrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchgeführt
werden.
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Die
Pressformen, beziehungsweise zumindest eine der Formhälften besitzen
gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung Kerben für die genaue Positionierung
der Faser, welche sich vorzugsweise bis zum Außenrand der Formhälfte erstrecken
und in welche die Faser eingelegt werden kann. Mittels der Kerben
wird die Faser bezüglich
des oder der Pressflächenbereiche
dann genau ausgerichtet. Die Kerben sind vorzugsweise so tief, dass
sie bis an den Rand der optischen Fläche heranreichen. Dies minimiert
die Umformung. Weiterhin können
die Kerben in ihrer Form vorteilhaft an die Fasern angepasst sein,
um die Wärmeübertragung
zu verbessern.
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Gemäß noch einer
Weiterbildung der Erfindung werden mehrere Glasfasern nebeneinander
in eine entsprechend ausgebildete Pressform für das parallele Blankpressen
mehrerer Fasern eingelegt und in die Glasfasern jeweils zumindest
ein optisches Element, vorzugsweise mehrere hintereinander angeordnete
optische Elemente durch Blankpressen eingefügt. Dazu wird in letzterem
Fall dementsprechend eine Pressform vorgesehen, welche mehrere nebeneinander
angeordnete Reihen von Kavitäten aufweist.
Gemäß einer
von dieser Ausführungsform der
Erfindung ausgehenden Weiterbildung können die Fasern beim Blankpressen
auch miteinander verbunden werden, so daß ein Glasteil mit mehreren seitlich
miteinander zumindest stellenweise unter Erwärmung und Erweichung des Glases
verschmolzenen und/oder verklebten strangförmigen Glasteilen, die jeweils
mehrere hintereinander angeordnete optische Elemente aufweisen,
erhalten wird. Bei einer entsprechenden Pressform werden dazu die
Pressflächen
und Abstände
der Kavitäten
so bemessen, daß es
beim Fließen
des Glasmaterials der Fasern beim Blankpressen wenigstens stellenweise
zu einer Verbindung der Glasmaterials benachbarter Fasern kommt.
Ein damit erhaltenes blankgepresstes Glasteil weist dann mehrere
stellenweise miteinander verschmolzene strangförmige Glasteile auf, die jeweils mehrere
hintereinander angeordnete blankgepresste, gleichartig ausgerichtete
optische Elemente und Verbindungsabschnitte zwischen diesen optischen Elementen
aufweisen.
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Neben
der Verarbeitung optischer hochtransparenter Gläser können auch Fasern aus Filterglas
blankgepresst werden. Ein daraus hergestelltes Glasteil kann beispielsweise
ein Ultraviolett-, Infrarot-, oder Bandfilterglas umfassen. Auf
diese Weise können
dann beispielsweise gleich Linsen mit Filtereigenschaften hergestellt
werden, die beispielsweise in Kameraoptiken spezielle Filter zur
Vermeidung von Farbverfälschungen
entbehrlich machen.
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Besonders
bevorzugt wird das Blankpressen aus einer Glasfaser bei einer Temperatur
von höchstens
900 °C,
vorzugsweise höchstens
700 °C,
besonders bevorzugt höchstens
650 °C durchgeführt. Dazu werden
entsprechende sogenannte Low-Tg-Gläser als Glasfasern verwendet,
welche sich bei niedrigen Temperaturen bis höchstens 900 °C, vorzugsweise höchstens
700 °C,
besonders bevorzugt höchstens 650 °C verpressen
lassen.
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Die
Erfindung wird im folgenden genauer anhand von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei
verweisen gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
Teilen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Aufsicht auf eine Formhälfte
einer Pressform für
das Verarbeiten zweier nebeneinanderliegender Faserabschnitte,
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2 eine
Querschnittansicht durch eine Pressform mit der in 1 dargestellten
Formhälfte,
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3 bis 5 anhand
schematischer Querschnittansichten Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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6 das
mit dem Verfahren gemäß den 3 bis 5 erhaltene
Glasteil mit hintereinander angeordneten optischen Elementen,
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7 ein
Zwischenprodukt zur Herstellung von optischen Verbundelementen mittels
erfindungsgemäß blankgepresster
Glasteile,
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8 Verfahrensschritte
zur Herstellung optischer Komponenten mittels erfindungsgemäß hergestellter
Glasteile,
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9 ein
Glasteil aus miteinander verschmolzenen Fasern mit mehreren Reihen
hintereinander angeordneter Linsen,
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10 eine
staubdichte Kassette mit Träger für erfindungsgemäß hergestellte
Glasteile,
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11 eine
erfindungsgemäß herstellbare Linse,
eine Kugelvorform zur Herstellung einer Linse mit gleichen Brechflächen und
einen Faserabschnitt mit dem Volumen der Linse,
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12 eine
erfindungsgemäß hergestellte SAC-Linse,
und
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13 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß hergestellten
Glasteils mit diffraktiven optischen Elementen.
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Die 1 zeigt
eine als Ganzes mit dem Bezugszeichen 31 bezeichnete Formhälfte einer
Pressform für
eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die im Querschnitt in 2 dargestellte Pressform 3 der
Vorrichtung umfasst zwei Formhälften 31, 32.
In der Formhälfte 31 sind
mehrere Reihen 7, 9 hintereinander angeordneter
Kavitäten 5 eingearbeitet,
welche beim Blankpressen optische Elemente in Form von Linsen in entlang
der Reihen 7, 9 eingelegte Fasern, formen. Die
Kavitäten 5 sind
für das
Blankpressen von Linsen mit einem Durchmesser von höchstens
5 Millimetern, vorzugsweise höchstens
3 Millimetern bemessen. Die Pressflächen der Pressform 3 sind
dabei zur Umformung von Fasern mit einem Durchmesser von höchstens
5 Millimetern ausgebildet.
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Die
Kavitäten
sind deutlich tiefer, als dies bei Kavitäten vergleichbaren Durchmessers
für die
Fertigung von Linsenarrays in Glaswafern mittels eines Drucksenk-
oder Vakuumsenkverfahrens möglich
ist. Die Kavitäten 5 der
in den 1 und 2 gezeigten Formhälfte 31,
beziehungsweise die damit blankgepressten Linsen weisen dabei einen
vergleichsweise großen
Randwinkel in Bezug auf die die Kavitäten 5 umgebende Oberfläche der
Formhälfte, beziehungsweise
auf eine Ebene senkrecht zur optischen Achse auf. Dieser Winkel
ist bei dem in den 1 und 2 gezeigten
Beispiel sogar deutlich größer als
20 °.
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Bei
der in diesen Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel sind im speziellen
Kavitäten 5 sowohl in
der als Unterform verwendeten Formhälfte 31, als auch
in der als Oberform der Pressform 3 eingesetzte Formhälfte 31 vorhanden,
wobei die Kavitäten
der Formhälften
zur Herstellung entsprechender bikonvexer Linsen unterschiedliche
Krümmungen
aufweisen.
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Damit
die optischen Elemente in einem aus der Faser durch Blankpressen
hergestellten Glasteil verbunden bleiben, sind außerdem Vertiefungen 11 entlang
der Reihen 7, 9 eingebracht, die Verbindungselemente
zwischen den Linsen aus den Faser formen, so daß die optischen Elemente in
einem aus der Faser hergestellten strangförmigen Glasteil verbunden bleiben.
Die Formhälfte 31 weist,
wie anhand der 1 und 2 zu erkennen
ist, darüber
hinaus noch sich jeweils in Faserrichtung bis zum Rand hin erstreckende
Kerben, beziehungsweise Vertiefungen 13 auf, in welche
die Fasern eingelegt werden, so daß sie seitlich fixiert und
hinsichtlich der in Reihen 7, 9 angeordneten Kavitäten 5 ausgerichtet
werden. Die Kerben 13 sind in ihrer Form den zu verpressenden Fasern
angepaßt,
um einen möglichst
guten Wärmekontakt
für das
Aufheizen und Abkühlen
zu bewirken.
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Die
Pressform weist bei dem in 2 gezeigten
Beispiel außerdem
einen Zentrierstift 37 und eine Zentrierhülse 35 auf.
Der Zentrierstift und die Zentrierhülse dienen zusammen als Zentriereinrichtung,
um die beiden Formhälften 31, 32 zueinander zu
zentrieren und die Kavitäten
zueinander auszurichten. Um eine Zentrierung und Ausrichtung der Formhälften zu
erreichen, sind auch andere Ausgestaltungen möglich. Beispiele sind Formhälften mit eckiger
Außenkontur,
insbesondere in Verbindung mit einem eckigen Hülsenelement oder einer eckigen Zentrierhülse, oder
auch Passfedern.
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Außerdem dient
der Zentrierstift 37 noch als Abstandhalter, um einen definierten
Abstand zwischen den Formhälften 31, 32 beim
Pressen einzuhalten. Durch diesen als Abstandhalter wirkende Zentrierstift 37 wird
ein Mindestabstand der Pressflächen
erreicht und vermieden, daß die
Pressflächen beim
Zusammenpressen aufeinandergepresst und dadurch beschädigt werden.
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Die
Pressform 3 wie sie in den 1 und 2 beispielhaft
dargestellt ist, weist insgesamt 10 Kavitäten 5 auf.
Für praktische
Anwendungen, insbesondere für
die Herstellung von optischen Elementen für den Massenmarkt wird jedoch
eine größere Anzahl
von Kavitäten
angestrebt.
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Beispielsweise
können
in einem Blankpressschritt zumindest 20 optische Elemente
mit einer Form mit in zwei Reihen jeweils zumindest 10 hintereinander
angeordneten Kavitäten
hergestellt werden.
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Die 3 bis 5 zeigen
anhand schematischer Querschnittansichten Verfahrensschritte gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das im folgenden erläuterte
Verfahren zur Herstellung optischer Elemente basiert auf den Schritten:
- – Einlegen
einer Glasfaser 16 in eine Pressform 3 mit zumindest
zwei Formhälften 31, 32 und
mehreren hintereinander in Faserrichtung angeordnete Kavitäten 5 für optische
Elemente,
- – Schließen der
Form 3,
- – Aufheizen
der Form 3 und der Faser 16 bis der Mantelbereich
der Faser 16 und die Form 3 zumindest die Presstemperatur
erreicht haben,
- – Blankpressen
mehrerer hintereinander angeordneter optischer Elemente in den Kavitäten, so daß ein Glasteil 20 mit
mehreren hintereinander angeordneten optischen Elementen erhalten
wird,
- – Abkühlen des
Glasteils unter Tg, und
- – Entnehmen
des durch Blankpressen hergestellten Glasteils 20.
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3 zeigt
dazu die geöffnete
Pressform 3 mit den Formhälften 31, 32.
Die Formhälfte 31 bildet hier
wieder die Unterform, in welche die Glasfaser 16 eingelegt
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
weist, wie bei dem in den 1 und 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel
die weitere Formhälfte 31 eine
Vertiefung 11 zur Bildung von Verbindungsabschnitten zwischen
den optischen Elementen des aus der Faser 16 hergestellten,
blankgepressten Glasteils 20 auf. Im Unterschied zu der
in den 1 und 2 gezeigten Pressform 3 weist
hier die Formhälfte 32 als
Beispiel eine ebene Pressfläche
auf, so daß in Verbindung
mit den Kavitäten
der Formhälfte 31 plankonvexe
Linsen hergestellt werden.
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In
Weiterbildung des in den 1 und 2 gezeigten
Ausführungsbeispiels
sind außerdem
auf der Formhälfte 32 der
Pressform 3 Vorsprünge 15 zwischen
den Kavitäten 5 vorhanden,
um beim Blankpressen verdünnte
Stellen in das Glasteil zwischen den optischen Elementen für eine spätere Vereinzelung
einzufügen.
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Nachfolgend
wird, wie in 4 dargestellt, die Pressform
geschlossen. Die Pressform 3 wird nun zusammen mit der
darin angeordneten Faser aufgeheizt, bis die erforderliche Presstemperatur
im Glas der Glasfaser 16 erreicht wird. Die Presstemperatur
liegt dabei im allgemeinen oberhalb der Transformationstemperatur
Tg und unter der Temperatur, bei welcher
die Klebeviskosität
des Glases erreicht wird. Vorzugsweise werden Low-Tg-Glasfasern
verwendet, welche bei einer Temperatur von höchstens 900 °C, vorzugsweise
höchstens
700 °C,
besonders bevorzugt höchstens
650 °C verpresst
werden können.
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Während oder
nachdem die Presstemperatur erreicht wird, wird dann ein Pressdruck
auf die Formhälften 31, 32 ausgeübt, so daß das Glas,
wie in 5 dargestellt, in der Pressform durch Blankpressen
zu einem Glasteil 20 mit entsprechend der Form der Kavitäten 5 geformten,
hintereinander angeordneten optischen Elementen umgeformt wird.
Anschließend
wird nun das Glasteil 20 durch Abkühlen der Pressform abgekühlt, bis
es nach Unterschreiten der Transformationstemperatur entnommen werden kann.
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Dieser
Abkühlvorgang
wird bis zu einer Temperatur nahe Tg unter
Beibehaltung eines gegenüber dem
Druck beim Formen der optischen Elemente geringerem Anpressdruck
vorgenommen. Durch diesen Anpressdruck während des Abkühlens nahe
der Transformationstemperatur wird eine Feinkonturierung der optischen
Elemente, beziehungsweise deren Oberfläche erreicht. Insbesondere
bleibt die Oberfläche
des Glasteils mit den Pressflächen
durch den Anpressdruck auch bei einer mit der Abkühlung einhergehenden
Schrumpfung in Kontakt. Dies führt zu
einer gleichmäßigen Abkühlung der
optischen Elemente, so daß Verwölbungen
durch eine ungleichmäßige Abkühlung weitestgehend
vermieden werden. Das Abkühlen
unterhalb der Transformationstemperatur für die Entnahme kann ohne oder ebenfalls
mit einem gewissen Anpressdruck durchgeführt werden. Nach Unterschreiten
dieser Temperatur wird die Form dann geöffnet und das Glasteil vorzugsweise
mit einer Entnahmeeinrichtung für
einen automatisierten Ablauf entnommen.
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Das
auf diese Weise hergestellte blankgepresste Glasteil 20 ist
in 6 dargestellt. Das Glasteil 20 weist
entsprechend der Anzahl der Kavitäten mehrere hintereinander
angeordnete blankgepresste, gleichartig ausgerichteten optische
Elemente in Form von Linsen 22 auf, welche mit Verbindungsabschnitten 24 miteinander
verbunden sind. Aufgrund der Vorsprünge 15 der Pressform
sind bei diesem Ausführungsbeispiel
verdünnte
Stellen in den Verbindungsabschnitten vorhanden, an welchen später die optischen
Elemente leicht vereinzelt werden können. Das Glasteil 20 weist
außerdem
noch Enden 202 auf, welche der Form der ursprünglichen
Glasfaser 16 entsprechen. Diese Enden 202 sind
diejenigen Faserabschnitte, welche aus der Pressform herausragen und
dementsprechend nicht umgeformt wurden.
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7 zeigt
eine Weiterbildung der Erfindung, bei welcher zwei Glasteile 20 und 21 miteinander
vor dem Vereinzeln der optischen Elemente verbunden wurden. Die
Glasteile 20 und 21 wurden dabei so miteinander
verbunden, daß die
optischen Elemente, hier Linsen 22 des Glasteils 20 und
Linsen 23 des Glasteils 21 zueinander ausgerichtet
sind. Aufgrund des gleichzeitigen Blankpressens mehrerer Linsen
aus den Fasern sind die Linsen in den Glasteile mit genau zueinander
definierten Abständen
zueinander angeordnet. Dies erleichtert dann auch die Ausrichtung
der Linsen 22 und 23 beim Zusammenfügen der
Glasstränge,
da bei Ausrichtung zweier Linsen 22, 23 zueinander
auch die anderen Linsen in Richtung entlang des Glasteils ebenfalls
zueinander genau ausgerichtet werden. Die Verbindung der beiden
Glasteile kann beispielsweise durch Kleben, Bonden oder auch durch
Heißverpressen
durchgeführt
werden. Werden Glasteile, wie die beispielhaft dargestellten Teile 21, 22 durch
Heißverpressen
verbunden, ist es dabei von Vorteil, wenn die Glasteile unterschiedliche
Transformationstemperaturen aufweisen.
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In 8 sind
Verfahrensschritte zur Herstellung optischer Komponenten mit erfindungsgemäß hergestellten
optischen Elementen auf einem Glasteil dargestellt. Dabei werden
die optischen Elemente 22 vor dem Heraustrennen aus dem
Glasteil 20 in Fassungen 30 mittels einer nicht
dargestellten Fügeeinrichtung
ein- oder angefügt
und darin befestigt. Die Fassungen 30 können insbesondere Gehäuse oder
Fassungen von Objektiven mit den Linsen 22 sein.
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9 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Glasteils
mit nebeneinander angeordneten Reihen optischer Elemente, hier wieder
Linsen 22. Das in 9 gezeigte
Glasteil 200 umfasst mehrere zumindest stellenweise miteinander
verschmolzene strangförmige
Glasteile 20, die jeweils mehrere hintereinander angeordnete
blankgepresste, gleichartig ausgerichtete optische Elemente 22 und
Verbindungsabschnitte 24 aufweisen. Ein derartiges Glasteil 200 wird
erhalten, indem mehrere Glasfasern nebeneinander in eine Pressform eingelegt
und in die Glasfasern, beziehungsweise die daraus erhaltenen Glasteile
beim Blankpressen jeweils mehrere hintereinander angeordnete optische Elemente
durch Blankpressen eingefügt
werden. Dabei sind die Pressflächen
und Abstände
der Kavitäten der
Pressform so bemessen, daß es
beim Fließen des
Glasmaterials der Fasern beim Blankpressen wenigstens stellenweise
zu einer Verbindung der Glasmaterials benachbarter Fasern durch
eine Verschmelzung oder Verklebung des erweichten Glases kommt.
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10 zeigt
eine Kassette 40 zum Transport der erfindungsgemäß hergestellten
Glasteile 20 oder 200. Die Kassette 40 weist
einen Boden 42 und einen Deckel 44 auf, die staubdicht,
vorzugsweise auch gasdicht verschließbar sind. Der Innenraum der
Kassette ist damit reinraumtauglich verschließbar, so daß die Kassetten in einem anschließenden Reinraumprozeß direkt
im Reinraum geöffnet
und die Glasteile 20 dort weiterverarbeitet (z.B. Beschichten, Vergütung, etc.)
werden können.
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In
der Kassette wird ein Träger
für eines
oder mehrere Glasteile 20 in Form eines Rahmens 34 eingesetzt.
Der Rahmen 34 kann beispielsweise als Ring ausgebildet
sein. Der Rahmen 34 weist außerdem Kerben 36 auf,
in welche die Enden 202 des oder der Glasteile 20 eingelegt
werden. Durch das Schließen
des Deckels 44 werden dann die Glasteile 20 an
deren Enden 202 in den Kerben 36 fixiert.
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11 zeigt
von links nach rechts eine erfindungsgemäß herstellbare bikonvexe Linse 50 mit Brechflächen 51, 52 nach
dem Heraustrennen aus dem Glasteil, eine Kugelvorform 60 maximaler
Grösse
zur Herstellung einer Linse mit gleichartig geformten Brechflächen und
einen Faserabschnitt aus einer Glasfaser 16 mit dem Volumen
der Linse. Das Blankpressen von optischen Elementen aus einer Faser 16 anstelle
aus einer üblicherweise
verwendeten Kugelvorform 60 bietet den Vorteil, daß sehr dicke
Linsen 50 mit entsprechend großer Dicke entlang der optischen
Achse 53 und entsprechend großem Volumen herstellbar sind.
Die gröstmögliche Kugelvorform,
mit welcher in einer Pressform eine Linse mit gleichartigen Brechflächen 51, 52 herstellbar
wäre, weist
ein geringeres Volumen als die Linse 50, beziehungsweise
des rechts dargestellten Faserabschnittes, aus welchem die Linse
geformt wird, auf. Würde
eine Kugelvorform mit dem Volumen des dargestellten Faserabschnitts,
beziehungsweise der Linse 50 verwendet, käme es an
den Rändern
der Kavitäten
zu einem Lufteinschluss durch die Kugelvorform, so daß eine Linse 50 mit
gegebener Dicke dennoch nicht aus der Kugelvorform herstellbar ist.
Eine solche Linse 50, wie sie in 11 dargestellt
ist, kann beispielsweise eine DVD-Pickup-Linse sein.
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12 zeigt
eine erfindungsgemäß hergestellte
Slow-Axis-Collimating-Linse
(SAC-Linse) 70. Diese weist ein Glasteil 20 mit
mehreren hintereinander angeordnete eindimensionalen Linsen 71 auf. Die
Linsen 71 können
dabei zylindrisch oder auch azylindrisch sein, wobei die Zylinderachsen
bei einer SAC-Linse wie in 12 dargestellt,
senkrecht zur Längsachse
des Glasteils 20 angeordnet sind. Derartige SAC-Linsen werden insbesondere
für die
Fokussierung des Lichts von Laserbarren verwendet.
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13 zeigt
eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäß hergestellten
Glasteils 20. Bei diesem Ausführungsbeispiel wurden mit einer
entsprechend ausgebildeten Pressform hintereinander angeordnete
diffraktiv optische Elemente in Form von Beugungslinsen 75 durch Blankpressen
hergestellt. Derartige Linsen können beispielsweise
zur Farbfehlerkorrektur in Optiken eingesetzt werden. Das Glasteil 20 kann
dazu beispielsweise auch bikonvexe optische Elemente mit Beugungslinsen 75 und
gegenüberliegenden
refraktiven Linsen aufweisen, oder es können Linsen mit kombinierter
refraktiv und diffraktiv wirkender Brechfläche hergestellt werden.
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Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt
ist, sondern vielmehr in vielfältiger
Weise variiert werden kann. Insbesondere können die Merkmale der einzelnen
beispielhaften Ausführungsformen
auch miteinander kombiniert werden.